DE19838111A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung eines Zwischenkreisfilters einer HGÜ-Anlage - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung eines Zwischenkreisfilters einer HGÜ-AnlageInfo
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Abstract
Zur Überwachung eines aktiven Zwischenkreisfilters (5) einer HGÜ-Anlage, das einen gleichstromseitig erfaßten Wechselstromanteil (I¶ZAC¶) zumindest annähernd zu Null regelt, wird in besonders einfacher Weise ein zuverlässiger Schutz dadurch erzielt, daß die Filterimpedanz (Z¶F¶) ermittelt und mit einer Soll-Impedanz (Z¶S¶) verglichen wird. Bei einer Abweichung (DELTAZ¶F¶) erfolgt eine Abschaltung des Zwischenkreises (5).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Überwachung
eines Zwischenkreisfilters einer Hochspannungs-Gleichstrom-
Übertragungsanlage (HGÜ-Anlage), bei dem ein gleichstromsei
tig erfaßter Wechselstrom zumindest annähernd zu Null gere
gelt wird. Sie bezieht sich weiter auf eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Der Aufbau und die prinzipielle Funktionsweise einer HGÜ-An
lage sind z. B. in dem Aufsatz "HGÜ: Technik, die Grenzen
überwindet" in ELEKTRIE, Berlin 45, (1991) 3, Seiten 94 bis
96 beschrieben. Mittels einer derartigen HGÜ-Anlage wird
elektrische Energie über große Entfernungen übertragen. Die
Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom und umgekehrt in
nerhalb des Hochspannungsnetzes von beispielsweise 500 kV er
folgt mittels Stromrichter oder sogenannter Halbleiterven
tile, die am Anfang und am Ende der Übertragungsstrecke in
entsprechenden Stromrichterstationen vorgesehen sind. Die
Stromrichter verursachen in den Hochspannungsleitungen und
damit im Gleichstrom-Zwischenkreis der HGÜ-Anlage harmonische
Oberschwingungsströme oder Oberwellen, die sich in einem dem
Gleichstromanteil überlagerten Wechselstromanteil widerspie
geln. Da die Frequenzen der Oberwellen im hörbaren Bereich
liegen, verursachen diese in unerwünschter Weise Störungen in
nahegelegenen Fernsprechleitungen.
Zur Unterdrückung dieser Störungen ist in jedem Pol der HGÜ-
Anlage ein Zwischenkreisfilter vorgesehen, um den gleich
stromseitig noch vorhandenen Wechselstromanteil (Oberwellen)
herauszufiltern. Bei Verwendung eines aktiven Gleichstromfil
ters, der einen aus Kondensatoren, Spulen und ohmschen Wider
ständen aufgebauten passiven Filterteil und ein Aktivteil mit
einer steuerbaren Spannungsquelle umfaßt, wird im fehler
freien Betrieb des Zwischenkreisfilters der Wechselstroman
teil zu Null geregelt. Der Aufbau und die Funktionsweise ei
nes aktiven Gleichstromfilters oder Zwischenkreisfilters sind
z. B. in dem Aufsatz "HGÜ-Anlagen mit aktiven Gleichstromfil
tern" in ABB-Technik 6/7 1995, Seiten 17 bis 21, beschrieben.
Der Hauptbestandteil eines derartigen Zwischenkreisfilters
ist der sogenannte C1-Kondensator, der aus einer Vielzahl von
Kondensatorwickeln aufgebaut ist, die ihrerseits in H-Schal
tung oder Parallelstrangschaltung in sogenannten Kondensator
kannen gruppenweise zusammengefaßt sind. Da der Ausfall einer
bestimmten Anzahl von Kondensatorwickeln einerseits zu einer
Verstimmung des Filters und andererseits zu einer fortschrei
tenden Zerstörung des C1-Kondensators führen kann, wird die
ser C1-Kondensator überwacht und gegen Überlast geschützt.
Eine dazu vorgesehene Schutzeinrichtung soll den Ausfall von
Kondensatorwickeln erkennen und bei Überlast den betroffenen
Zwischenkreisfilter vom Netz abtrennen.
Die Überwachung erfolgt üblicherweise durch Strommessung.
Während dazu bei einem in H-Schaltung aufgebauten C1-Konden
sator der Symmetriestrom im H-Zweig gemessen wird, werden bei
einem aus zwei zueinander parallele Stränge aufgebauten C1-
Kondensator die in beiden Strängen gemessenen Ströme mitein
ander verglichen, wobei im Falle einer Unsymmetrie der Ströme
auf einen Kondensatordefekt erkannt wird. Diese Art der Be
triebsüberwachung und des Schutzes des C1-Kondensators ist
jedoch aufgrund der erforderlichen zusätzlichen Komponenten
zur Strommessung sehr kostenintensiv. Darüber hinaus ist
diese Methode der Strommessung, insbesondere bei einem Aus
fall nur weniger Kondensatorwickel, häufig für einen zuver
lässigen Schutz nicht ausreichend.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein besonders
einfaches und zuverlässiges Verfahren zur Überwachung eines
Zwischenkreisfilters einer HGÜ-Anlage anzugeben. Des weiteren
soll eine zur Durchführung des Verfahrens besonders geeignete
Vorrichtung angegeben werden.
Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Dazu wird die Fil
terimpedanz ermittelt und mit einer Soll-Impedanz verglichen.
Während die Filterimpedanz online und damit während des Be
triebs der Anlage vorteilhafterweise aus bereits vorhandenen
Betriebsparametern oder Meßgrößen des Aktivteils des Zwi
schenkreisfilters ermittelt wird, insbesondere durch Messung
des Filterstroms und der Filterspannung, wird die Soll-Impe
danz zweckmäßigerweise anhand eines zugrundeliegenden Schal
tungsmodells berechnet oder durch eine Referenzmessung am
fehlerfreien Zwischenkreisfilter bestimmt.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß bei Ein
satz eines aktiven Filters, d. h. eines Zwischenkreisfilters
mit Aktivteil, einerseits zumindest die zeitliche Ableitung
des überlagerten Wechselstromanteils oder Oberwellenstroms
exakt gemessen werden kann, obwohl der im Zwischenkreis dem
Gleichstrom- und dem Gleichspannungsanteil überlagerte Wech
selstrom- bzw. Wechselspannungsanteil zumindest hinsichtlich
einer ausreichend genauen Spannungsmessung zu gering sind. Da
andererseits mit Hilfe dieser Information der Wechselstroman
teil mittels des aktiven Filterteils im Idealfall zu Null ge
regelt werden kann, ist bei Erfüllung dieser Bedingung
zwangsläufig auch der entsprechende Wechselspannungsanteil
gleich Null, so daß für den Wechselstromanteil ein virtueller
Kurzschluß zwischen den Knoten des Zwischenkreisfilter ent
steht. Dies wiederum bedeutet, daß die komplexe Impedanz des
Zwischenkreisfilters allein durch den Quotienten aus der kom
plexen Filterspannung und dem komplexen Filterstrom bestimmt
werden kann.
Die komplexe Impedanz wird zweckmäßigerweise für verschiedene
Frequenzen, d. h. für verschiedene Oberwellen, z. B. für die
12. Harmonische und für die 24. Harmonische, separat ausge
wertet. Da sich Fehler bei unterschiedlichen Frequenzen in
verschiedenen Filterkomponenten unterschiedlich auf den kom
plexen Impedanzverlauf des Filters auswirken, kann zusätzlich
zur sicheren Fehlererkennung zumindest tendenziell das feh
lerhafte Bauelement bestimmt werden.
Die Überwachung der Filterimpedanz ermöglicht somit vorteil
hafterweise einen zuverlässigen und selektiven Schutz des
Zwischenkreisfilters, insbesondere des im Vergleich zu den
übrigen Filterkomponenten besonders kostenintensiven und kom
plex aufgebauten C1-Kondensators. Daher wird vorteilhafter
weise eine Abweichung der ermittelten Filterimpedanz von der
Soll-Impedanz als Kriterium zum Abschalten des Zwischenkreis
filters herangezogen.
Als zusätzliches Kriterium für eine Fehlererkennung wird
zweckmäßigerweise die zeitliche Ableitung des Wechselstroman
teils herangezogen, die vorzugsweise mittels einer Rogowski
spule unmittelbar erfaßt wird. Da bei fehlerfreiem Betrieb
des Aktivteils zumindest bei einer nur geringen Verstimmung
des Filters der Wechselstromanteil weiterhin zu Null geregelt
und somit mittels des Zwischenkreisfilters unterdrückt oder
kompensiert wird, kann mittels dieses Kriteriums zwischen ei
nem Fehler im passiven Filterteil und einem Fehler im aktiven
Filterteil unterschieden werden.
Bezüglich der Vorrichtung wird die genannte Aufgabe erfin
dungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 6. Vor
teilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der auf diesen
rückbezogenen Unteransprüche.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson
dere darin, daß durch Messung der Impedanz eines einen akti
ven und einen passiven Filterteil umfassenden Zwischenkreis
filters einer HGÜ-Anlage bei gleichzeitig einfacher Überwa
chung ein besonders zuverlässiger Schutz der Filterkomponen
ten erzielt wird. Da die zur Ermittlung der Filterimpedanz
erforderlichen Meßgrößen oder Betriebsparameter bereits in
nerhalb des Filterregelkreises vorhanden sind, können die in
einer Kondensatorstation des vornehmlich zu schützenden C1-
Kondensators üblicherweise vorhandenen Strommeßeinrichtungen
eingespart werden. Dies wiederum ermöglicht einen vergleichs
weise einfachen Aufbau des C1-Kondensators, was wiederum zu
einer erheblichen Kostenreduzierung führt.
Darüber hinaus können mit diesem Verfahren und mit dieser
Vorrichtung gleichzeitig auch andere Komponenten des Filters
in einfacher Weise überwacht und geschützt werden. Das Ver
fahren ist prinzipiell auch für ein aktives Wechselstrom-Fil
ter einsetzbar.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt die einzige Fi
gur schematisch einen Pol einer HGÜ-Anlage mit einem aktiven
Zwischenkreisfilter und mit einer Vorrichtung zu dessen Über
wachung.
Die Figur zeigt einen von üblicherweise vier Polen eines Zwi
schenkreises 1 einer HGÜ-Anlage mit einem z. B. in Form eines
Halbleiterventils ausgebildeten Stromrichter 2 einer Übertra
gungsstation. Der Stromrichter 2 dient zur Gleichrichtung des
aus einem wechselspannungsseitig aus dem Hochspannungsnetz in
den Zwischenkreis 1 eingekoppelten Wechselstroms IAC und
liegt gleichstromseitig zwischen einer Gleichstromleitung 3
und einer Erdpotentialleitung 4. Eine vom Stromrichter 2 er
zeugte Quellengleichspannung UQDC ist mit einem geringen har
monischen Wechselspannungsanteil UQAC überlagert. Diese Span
nungen UQDC und UQAC erzeugen gemeinsam mit den Quellspannungen
der anderen Übertragungsstation der HGÜ-Anlage im Zwischen
kreis 1 den Zwischenkreisgleichstrom IZDC und einen mittels
einer Glättungsdrossel Lh begrenzten Zwischenkreiswechsel
strom oder Oberwellenstrom IZAC. Diese wiederum erzeugen an
Knotenpunkten P1, P2 eines in den Zwischenkreis 1 geschalte
ten Zwischenkreisfilter 5 eine Zwischenkreisgleichspan
nung UZDC und eine dieser überlagerten Zwischenkreiswechsel
spannung UZAC. An den Knotenpunkten P1 und P2 ist der Zwi
schenkreisfilter 5 an die Gleichstromleitung 3 einerseits
bzw. an die Erdpotentialleitung 4 andererseits angeschlossen.
Der Zwischenkreisfilter 5 umfaßt einen passiven und einen ak
tiven Filterteil 5a bzw. 5b. Der passive Filterteil 5a umfaßt
in Reihenschaltung einen Kondensator C1 - den sogenannten C1-
Kondensator - und eine Drosselspule L1 sowie einen Parallel
schwingkreis, der aus einer Drosselspule L2 und aus einem
ohmschen Widerstand R2 sowie aus einem Kondensator C2 aufge
baut ist. Der über den C1-Kondensator an die Gleichstromlei
tung 3 angeschlossene passive Filterteil 5a ist über ansteu
erbare Schalter 6a und 6b mit der Erdpotentialleitung 4 bzw.
mit der Gleichstromleitung 3 verbunden.
Der aktive Filterteil 5b stellt das Aktivteil des Zwischen
kreisfilters 5 dar, so daß der Zwischenkreisfilter 5 im Aus
führungsbeispiel ein an sich bekanntes aktives Gleichstrom
filter ist. Das aktive Filterteil oder Aktivteil 5b weist
eine steuerbare Spannungsquelle mit einem Transformator 7 und
einer Wechselspannungswelle USAC auf, die eine Wechselspan
nung von z. B. 380 V (AC) liefert. Die steuerbare Spannungs
quelle umfaßt außerdem einen dem Transformator 7 nachgeschal
teten und von einem Regler 8 angesteuerten, an sich bekannten
pulsweitenmodulierten (PWM) Leistungsverstärker 9 auf. Ein
Koppeltransformator 10, der primärseitig mit dem PWM-Lei
stungsverstärker 9 verbunden ist, ist sekundärseitig vorzugs
weise im Bereich zwischen dem passiven Filterteil 5a und dem
Knotenpunkt P2 in eine Filterstromleitung 11 geschaltet, in
der auch die Schalter 6a, 6b liegen. Über den Koppeltransfor
mator 10 sind der passive Filterteil 5a und der aktive Fil
terteil 5b des Zwischenkreisfilters 5 galvanisch voneinander
getrennt.
Beim Betrieb der HGÜ-Anlage wird der vom Stromrichter 2 er
zeugte und mittels der Glättungsdrossel Lh begrenzte Oberwel
lenstrom oder Wechselstromanteil IZAC vom passiven Filter
teil 5a teilweise herausgefiltert. Dennoch gelangt ein nicht
unerheblicher Teil des Wechselstromanteils IZAC hinter den
Zwischenkreisfilter 5 und somit in die Gleichstromleitung 3.
Dieser Wechselstromanteil Izac wird mittels eines Meßwand
lers 12 erfaßt, der ein dem Wechselstromanteil IZAC entspre
chendes Meßsignal S(IZAC) erzeugt. Bei Verwendung einer Ro
gowskispule als Meßwandler 12 wird eine besonders zuverläs
sige Erfassung zumindest der zeitlichen Ableitung des Wech
selstromanteils erreicht, so daß dann S(IZAC) = d(IZAC)/dt ist.
Der Regler 8 erzeugt anhand dieses Meßsignals S(IZAC) ein ent
sprechendes Steuersignal ST für den PWM-Leistungsverstär
ker 9. Dieser liefert einen Filterstrom IF der über den Kop
peltransformator 10 entsprechend dessen Übersetzungsverhält
nis einen über das passive Filterteil 5a fließenden Filter
strom I'F generiert. Durch entsprechende Einstellung des
transformierten Filterstroms I'F wird somit der gleichstrom
seitig noch vorhandene Wechselstromanteil IZAC zu Null gere
gelt.
Während des Betriebs der HGÜ-Anlage werden die Komponenten
des Zwischenkreisfilters 5, insbesondere die Komponenten des
passiven Filterteils 5a überwacht. Die Überwachung dient ins
besondere zum Schutz des C1-Kondensators. Dieser ist in an
sich bekannter und daher nicht näher dargestellten Art und
Weise aus einer Vielzahl von Kondensatorwickeln aufgebaut,
die ihrerseits gruppenweise in Kondensatorkannen oder Wickel
paketen zusammengefaßt sind. Der Aufbau eines derartigen Kon
densators ist beispielsweise in dem Aufsatz "Aufbau von Fil
terkreisen für Hochspannungs-Gleichstromübertragungen" im
Sonderdruck der Arbeitsgemeinschaft Hochspannungs-Gleich
strom-Übertragung (HGÜ) der Firmen AEG, BBC, SIEMENS aus der
Siemens-Zeitschrift 41 (1967), Heft 12, dargestellt und be
schrieben.
Die Überwachung des Zwischenkreisfilters 5 erfolgt durch Er
mittlung der Filterimpedanz ZF und durch deren Vergleich mit
einer Soll-Impedanz ZS. Dazu ist eine Meß- und Überwachungs
einrichtung 20 vorgesehen, die anhand des vom aktiven Filter
teil 5b erzeugten Filterstroms IF und der zugehörigen Filter
spannung UF die Filterimpedanz ZF ermittelt und bei einer Ab
weichung von der Soll-Impedanz ZS ein Steuersignal SN zum Be
tätigen der Schalter 6a, 6b und somit zur Abschaltung des
Zwischenkreisfilters 5 erzeugt. Dazu wird der Einrichtung 20
eingangsseitig ein an der Primärwicklung 10a des Koppeltrans
formators 10 gemessenes Filterspannungssignal UF(t) und ein
ebenfalls dort gemessenes Filterstromsignal IF(t) zugeführt.
Dabei wird zur Ermittlung der Filterimpedanz ZF die Streuim
pedanz Z'F des Koppeltransformators 10 berücksichtigt.
Die Messung der Filterspannung UF und des Filterstroms IF
kann auch an der Sekundärwicklung 10b des Koppeltransforma
tors 10 erfolgen. Der Einrichtung 20 wird außerdem das Meßsi
gnal S(IZAC) zugeführt.
Die Ermittlung der Filterimpedanz ZF erfolgt zweckmäßiger
weise für jede harmonische Oberwelle n separat. Dazu umfaßt
die Einrichtung 20 eine der Anzahl der harmonischen Oberwel
len n entsprechende Anzahl von Analysemodulen 21a bis 21n,
sowie eine entsprechende Anzahl von Verknüpfungsmodulen 22a
bis 22n. Mittels der Analysemodule 21a bis 21n werden für
jede harmonische Oberwelle n durch Fourier-Transformation der
Realteil und der Imaginärteil sowohl des Spannungssignals
UF(t) als auch des Stromsignals IF(t) für die jeweilige har
monische Oberwelle n berechnet. Die Berechnung der komplexen
Filterimpedanz Z F erfolgt dabei für jede harmonische Ober
welle n getrennt.
Aus der komplexen Spannung U F(n) und aus dem komplexen Strom
I F(n) der jeweiligen harmonischen Oberwelle n wird im zugehö
rigen Verknüpfungsmodul 22n die komplexe Filterimpedanz Z F(n)
jeweiligen Oberwelle n gemäß der Beziehung Z F(n) = U F(n)/I F(n)
berechnet. Die ermittelte Filterimpedanz Z F(n) der jeweiligen
harmonischen Oberwelle n, beispielsweise der 12., 24. oder
36. Harmonischen, wird in einem Vergleichsmodul 23 mit der
zugehörigen Soll-Impedanz Z S(n) verglichen. Die entsprechende
Soll-Impedanz Z S(n) kann beispielsweise durch Berechnung an
hand eines Schaltungsmodells des Zwischenkreisfilters 5 oder
durch eine Referenzmessung am fehlerfreien Zwischenkreisfil
ter 5 ermittelt und in der Einrichtung 20 als Referenzgröße
hinterlegt werden.
Weicht die bei der Überwachung des Zwischenkreisfilters 5 er
mittelte Impedanz Z F(n) bei einer bestimmten harmonischen
Oberwelle n von der zugehörigen Soll-Impedanz Z S(n) ab und
überschreitet eine entsprechende Abweichung ΔZF(n) ein vor
gebbares Toleranzband, so wird auf einen Fehler im Zwischen
kreisfilter 5 erkannt. Dabei kann aufgrund der für jede har
monische Oberwelle n separat ermittelten Filterimpedanz Z F(n)
und damit infolge der frequenzselektiven Analyse der Fil
terimpedanz ZF eine bauteilspezifische Fehlererkennung dia
gnostiziert werden. Grund hierfür ist, daß sich Fehler in
verschiedenen Komponenten des Zwischenkreisfilters 5, d. h.
ein defekter Kondensator C1, eine defekte Drosselspule L1, L2
oder ein defekter Kondensator C2 des passiven Filterteils 5a,
für verschiedene Frequenzen unterschiedlich auf den komplexen
Impedanzverlauf Z F des Zwischenkreisfilters 5 auswirken.
Das Verfahren ist prinzipiell zur Überwachung des gesamten
Zwischenkreisfilters 5 geeignet. Um jedoch die Überwachung
für die Komponenten des passiven Filterteils 5a selektiv aus
zuführen, wird zweckmäßigerweise als zusätzliches Kriterium
bei der Ermittlung der Filterimpedanz Zf das Meßsignal S(IZAC)
= d(IZAC)/dt herangezogen. Ist die Bedingung S(IZAC) = 0 er
füllt, so wird zumindest bei einer geringen Verstimmung des
Zwischenkreisfilters infolge eines Fehlers im passiven Fil
terteil 5a der Wechselstromanteil IZAC weiterhin zu Null gere
gelt, obwohl beispielsweise ein oder mehrere Wickel eines
Wickelpakets des C1-Kondensators defekt sind. In diesem Fall
würde eine entsprechende Logik der Einrichtung 20 die Ab
schaltung des Zwischenkreisfilters 5 bewirken.
Ist dieses Kriterium nicht erfüllt, d. h. ist das Meßsignal
S(IZAC) ≠ 0, so wird die Generierung des Steuersignals SN ver
hindert und es erfolgt eine Sperrung der Schutzschaltung. In
diesem Fall wird von der Einrichtung 20 beispielsweise eine
Fehlermeldung ausgegeben, ohne daß eine Abschaltung des Zwi
schenkreisfilters S erfolgt. Aus der Information oder dem
Kriterium S(IZAC) ≠ 0 kann beispielsweise auf einen defekten
Meßwandler 12 oder eine fehlerhafte Komponente des aktiven
Filterteils 5b geschlossen werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Überwachung eines Zwischenkreisfilters (5)
einer HGÜ-Anlage, bei dem ein gleichstromseitig erfaßter
Wechselstromanteil (IZAC) zumindest annähernd zu Null geregelt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Filterimpedanz (ZF) ermittelt und mit einer Soll-Impedanz
(ZS) verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einer Abweichung (ΔZF) der ermit
telten Filterimpedanz (ZF) von der Soll-Impedanz (ZS) der
Zwischenkreisfilter (5) abgeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Verwendung einer Rogowskispule (12)
zur Erfassung des Wechselstromanteils (IZAC) ein die zeitliche
Ableitung des Wechselstromanteils (IZAC) darstellendes Meßsi
gnal (S(IZAC)) als Kriterium zur Fehlererkennung herangezogen
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Filterimpedanz (ZF) aus
der gemessenen Filterspannung (UF(t)) und dem gemessenen Fil
terstrom (IF(t)) ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Filterimpedanz (ZF) für
eine Anzahl von harmonischen Oberwellen (n) ermittelt wird.
6. Vorrichtung zur Überwachung eines Zwischenkreisfilters (5)
einer HGÜ-Anlage, mit einem passiven Filterteil (5a) und mit
einem aktiven Filterteil (5b), der einen gleichstromseitig
mittels eines Meßwandlers (12) erfaßten Wechselstromanteil
(IZAC) zumindest annähernd zu Null regelt, gekenn
zeichnet durch eine Einrichtung (20) zur Messung
der Filterimpedanz (ZF) und zum Vergleichen der gemessenen
Filterimpedanz (ZF) mit einer Soll-Impedanz (ZS).
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Messung der Filterimpedanz
(ZF) auf der von einer steuerbaren Spannungsquelle (7, 9, USAC)
des aktiven Filterteils (5b) betriebenen Primärseite (10a)
eines Koppeltransformators (10) erfolgt, dessen Sekundär
seite (10b) zwischen den Koppelpunkten (P1, P2) des in den
Zwischenkreis (5) geschalteten passiven Filterteils (5b)
liegt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß als Meßwandler
zur Erfassung des Wechselstromanteils (IZAC) eine Rogowski
spule (12) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998138111 DE19838111A1 (de) | 1998-08-21 | 1998-08-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung eines Zwischenkreisfilters einer HGÜ-Anlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998138111 DE19838111A1 (de) | 1998-08-21 | 1998-08-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung eines Zwischenkreisfilters einer HGÜ-Anlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19838111A1 true DE19838111A1 (de) | 2000-03-02 |
Family
ID=7878343
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998138111 Ceased DE19838111A1 (de) | 1998-08-21 | 1998-08-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung eines Zwischenkreisfilters einer HGÜ-Anlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19838111A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2011003435A1 (en) * | 2009-07-06 | 2011-01-13 | Abb Technology Ag | An arrangement and a method for monitoring the status of dc-side reactors in an hvdc transmission |
EP3125396A1 (de) * | 2015-07-30 | 2017-02-01 | LSIS Co., Ltd. | Verlustleistungsmesssystem zur messung der verlustleistung bei oberwellenfiltern in einem hochspannungsgleichstrom (hvdc)-übertragungssystem und verlustleistung und messverfahren dafür |
-
1998
- 1998-08-21 DE DE1998138111 patent/DE19838111A1/de not_active Ceased
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