Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Steuerung einer Vorrichtung zum
Verändern der Steuerzeiten von Gaswechselventilen einer Brennkraftmaschine
nach den oberbegriffsbildenden Merkmalen des Anspruchs 1.
Hintergrund der Erfindung
Eine derartige Anordnung ist gattungsbildend aus der DE-OS 195 05 741 vor
bekannt. Bei dieser Anordnung zur Vermeidung von Startgeräuschen bei
Nockenwellen-Verstelleinrichtungen besteht die Verstelleinrichtung im wesentlichen
aus einem hydraulischen Druckzylinder mit einem zwischen zwei Endstellungen
beweglichen Kolben, dessen lineare Stellbewegungen in Relativdrehungen einer
mit einer Kurbelwelle verbundenen Antriebseinheit des Druckzylinders gegen
über einer mit einer Nockenwelle verbundenen Abtriebseinheit des Druckzylin
ders umgewandelt werden. Dabei wird der Druckzylinder durch seinen Kolben
in zwei jeweils mit einem Druckmittelanschluß versehene Druckkammern
unterteilt, denen eine von der Kurbelwelle angetriebene Hydraulikpumpe
vorgeschaltet und ein Druckmittelreservoir nachgeschaltet ist. Der Druckmittel
zufluß oder -abfluß der Druckkammern und damit die für die Relativdrehung
zwischen Nockenwelle und Kurbelwelle jeweils notwendige Kolbenposition des
Druckzylinders wird durch eine von einem Motorcontroller geregelte hydrauli
sche Ventilanordnung gesteuert, welche im konkreten Fall durch ein 4/3-Wege
ventil gebildet wird. Dieses 4/3-Wegeventil ist beiden Druckkammern derart
vor-/nachgeschaltet, daß in einer ersten Schaltstellung, in welcher die eine
Druckkammer über ihren Druckmittelabfluß mit dem Druckmittelreservoir und
die andere Druckkammer über ihren Druckmittelanschluß mit der Hydrau
likpumpe verbunden ist, der Kolben in Richtung einer seiner Endstellungen
verstellt wird. In einer zweiten Schaltstellung des 4/3-Wegeventils, in der
sowohl der Druckmittelzufluß als auch der Druckmittelabfluß von beiden
Druckkammern gesperrt ist, kann eine beliebige geregelte Position des Kolbens
eingestellt werden und in einer dritten Schaltstellung des 4/3-Wegeventils, in
welcher die eine Druckkammer über ihren Druckmittelanschluß mit der Hy
draulikpumpe und die andere Druckkammer über ihren Druckmittelabfluß mit
Druckmittelreservoir verbunden ist, erfolgt die Verstellung des Kolbens in
Richtung der anderen seiner Endstellungen.
Die in der Praxis für kontinuierliche Nockenwellen-Verstelleinrichtungen
verwendeten, als 4/3-Wegeventile ausgebildeten Proportionalventile haben sich
jedoch als relativ kostenaufwendig erwiesen, da sie über vier Steuer- bzw.
Drosselquerschnitte verfügen, deren Beziehung zueinander durch die Geometrie
ihres beweglichen Steuerschiebers und ihres Gehäuses festgelegt ist. Dabei ist
die Lage aller vier Steuerkanten zueinander sehr eng toleriert, wodurch sehr
hohe Anforderungen an die Präzision ihrer Fertigung gestellt sowie hohe Her
stellungskosten verursacht werden. Darüber hinaus haben solche Proportional
ventile prinzipbedingt den Nachteil, daß sie zur Erzeugung einer linearen
Kennlinie zwischen Strom und Magnetkraft ihres Magneten bzw. zur Erzeugung
einer konstanten Magnetkraft bei konstantem Strom über den Hub im Arbeits
bereich des Magneten, einen relativ groß dimensionierten Magnet benötigen,
der auf die erreichbare maximal benötigte Betriebskraft ausgelegt sein muß und
somit einen relativ großen Bauraum benötigt.
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Steue
rung einer Vorrichtung zum Verändern der Steuerzeiten von Gaswechselventi
len einer Brennkraftmaschine zu konzipieren, mit welcher die bisher üblichen
4/3-Wege-Proportionalventile durch kostengünstigere hydraulische Schaltele
mente ersetzbar sind, die den gleichen oder einen kleineren Bauraum benötigen
bzw. günstigere Einbaubedingungen aufweisen.
Zusammenfassung der Erfindung
Nach einer ersten Ausführungsform wird die Aufgabe bei einer Anordnung zur
Steuerung einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfindungs
gemäß derart gelöst, daß die Druckkammern des Druckzylinders permanent der
Druckmittelversorgung der Hydraulikpumpe zugeschaltet sind und die Ein
stellung der Kolbenposition des Druckzylinders durch einen gezielten Druck
mittelabfluß aus den Druckkammern des Druckzylinders mittels eines den
Druckkammern jeweils nachgeschalteten 3/3-Wegeventils gesteuert wird. Bei
dieser Ablaufsteuerung erfolgt in einer ersten Schaltstellung des 3/3-Wegeven
tils, in welcher der Druckmittelabfluß der einen Druckkammer mit dem Druck
mittelreservoir verbunden und der Druckmittelabfluß der anderen Druckkammer
gesperrt ist, eine Verstellung des Kolbens in Richtung der einen einer beiden
Endstellungen. In einer zweiten Schaltstellung des 3/3-Wegeventils, in welcher
der Druckmillelabfluß beider Druckkammern gesperrt ist, ist dagegen eine
beliebige geregelte Position des Kolbens einstellbar, da der weiterhin ständige
Druckmittelzufluß in beide Druckkammern mit gleicher Druckkraft eine hydrau
lische Einspannung des Kolbens bewirkt. In einer dritten Schaltstellung des
3/3-Wegeventils, in welcher der Druckmittelabfluß der einen Druckkammer gesperrt
und der Druckmittelabfluß der anderen Druckkammer mit dem Druckmittel
reservoir verbunden ist, erfolgt wiederum eine Verstellung des Kolbens in
Richtung der anderen seiner beiden Endstellungen.
Alternativ dazu ist es jedoch als erfindungsgemäße Variante auch möglich,
anstelle des 3/3-Wegeventils wahlweise zwei einzeln den Druckkammern
jeweils nachgeschaltete 2/2-Wegeventile mit jeweils einer Durchfluß- und einer
Sperrstellung anzuordnen, die vom Motorcontroller in der gleichen Schaltlogik
wie das 3/3-Wegeventil angesteuert werden. Besonders vorteilhaft hinsichtlich
der Notlaufeigenschaften der Nockenwellen-Verstelleinrichtung hat es sich
dabei erwiesen, die 2/2-Wegeventile schaltungstechnisch derart in die Anord
nung einzubinden, daß ein 2/2-Wegeventil stromlos in Durchflußstellung und
das andere 2/2-Wegeventil stromlos in Sperrstellung geschaltet ist, so daß der
Kolben in eine seiner Endstellungen verstellt wird. Möglich ist es jedoch auch,
Kolben der Nockenwellen-Verstelleinrichtung in einer geregelten Not
laufposition zu halten, in dem beide 2/2-Wegeventile stromlos in ihre Sperr
stellung geschaltet sind. Die bevorzugte Wahl der stromlosen Schaltstellungen
gilt dabei analog auch bei Verwendung eines 3/3-Wegeventils für die erfin
dungsgemäße Anordnung.
Unabhängig von der Verwendung eines 3/3-Wegeventils oder von zwei 2/2-Wege
ventilen wird es in Ausgestaltung der erfindungsgemäßen ersten Anord
nung noch vorgeschlagen, den Druckmittelanschlüssen der Druckkammern
jeweils ein in Richtung Hydraulikpumpe sperrendes Rückschlagventil vorzu
schalten, um bei Druckbeaufschlagung der einen Druckkammer des Druckzylin
ders den Druckmillelabfluß aus der anderen Druckkammer des Druckzylinders
nicht über die Hydraulikpumpe in das Druckmittelreservoir abzuleiten bzw. das
Verschieben des Druckmittelvolumens zwischen den Druckkammern zu verhin
dern. Derartig angeordnete Rückschlagventile haben sich auch insofern als vor
teilhaft erwiesen, daß diese die hydraulische Einspannung des Kolbens der
Nockenwellen-Verstelleinrichtung unterstützen, indem sie bei aus den Nocken
wellen- Wechselmomenten resultierenden Druckspitzen des Druckmittels sich
schließen. Ebenso sind die Rückschlagventile in vorteilhafter Weise zur Kom
pensation von Systemleckagen geeignet, indem sie sich bei Unterdruck in den
Druckkammern der Nockenwellen-Verstelleinrichtung öffnen und ein Ansaugen
von fehlendem Druckmittel in die Druckkammern ermöglichen. Zur Erreichung
eines "weicheren" Verstellverhaltens des Kolbens des Druckzylinders bzw. zur
Begrenzung des Druckmittelverbrauchs ist es bei dieser Anordnung darüber
hinaus noch vorteilhaft, die Rückschlagventile zugleich mit Querschnittsdrosseln
zu kombinieren, die den Zulauf von Druckmittel zu den Druckkammern ohne
nennenswerten negativen Einfluß auf die Verstellgeschwindigkeit des Kolbens
geringfügig reduzieren.
Nach einer zweiten Ausführungsform wird die Aufgabe der Erfindung bei einer
Anordnung zur Steuerung einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1 dagegen erfindungsgemäß derart gelöst, daß die Einstellung der
Kolbenposition des Druckzylinders durch eine gezielte Druckbeaufschlagung
der Druckkammern des Druckzylinders mittels eines den Druckkammern
vor-/nachgeschalteten 4/2-Wegeventils sowie durch eine gezielte Regelung des
Druckmittelabflusses aus den Druckkammern mittels eines dem 4/2-Wegeventil
in Reihe nachgeschalteten 2/2-Wegeventils gesteuert wird. Dabei wird in einer
ersten Schaltstellung des 4/2-Wegeventils und in einer ersten Schaltstellung des
2/2-Wegeventils die eine Druckkammer vollständig der Druckmittelversorgung
der Hydraulikpumpe zugeschaltet und die andere Druckkammer vollständig
zum Druckmittelreservoir hin geöffnet, so daß der Kolben des Druckzylinders
mit maximaler Verstellgeschwindigkeit in Richtung der einen seiner beiden
Endstellungen verstellt wird. In der zweiten möglichen Schaltstellung des 4/2-Wege
ventils erfolgt unter Beibehaltung der ersten Schaltstellung des 2/2-Wege
ventils eine Umkehrung der Druckbeaufschlagung der Druckkammern, so daß
der Kolben des Druckzylinders wieder mit maximaler Verstellgeschwindigkeit
in Richtung der anderen seiner beiden Endstellungen bewegt wird. Soll dagegen
eine beliebige geregelte Position des Kolbens eingestellt werden, wird entweder
der ersten oder der zweiten Schaltstellung des 4/2-Wegeventils die zweite
mögliche Schaltstellung des 2/2-Wegeventils nachgeschaltet, so daß die eine
Druckkammer wieder vollständig der Druckmittelversorgung der Hydraulikpum
pe zugeschaltet ist, die andere Druckkammer jedoch gedrosselt zum Druck
mittelreservoir hin geöffnet ist bzw. umgekehrt. Läuft dann der Kolben des
Druckzylinders aus der vom Motorcontroller vorgegebenen geregelten Position
durch den gedrosselten Druckmittelabfluß aus einer der beiden Druckkammern
heraus, erfolgt ein Umschalten der Schaltstellung des 4/2-Wegeventils und damit
eine Umkehrung des gedrosselten Druckmittelabflusses aus den Druckkammern,
so daß der Kolben sich wieder in entgegengesetzter Richtung bewegt. Durch ein
entsprechend schnelles Wechseln der Schaltstellungen des 4/2-Wegeventils ist
somit eine annähernd konstante geregelte Position des Kolbens des Druckzylin
ders erreichbar.
In Ausgestaltung der zweiten Ausführungsform der Erfindung wird es darüber
hinaus noch vorgeschlagen, dem 2/2-Wegeventil wahlweise noch ein zweites
gleichartiges 2/2-Wegeventil in Reihe nachzuschalten, mit welchem in einer
ersten Schaltstellung der volle oder gedrosselte Druckmittelabfluß des ersten
2/2-Wegeventils vollständig und in einer zweiten Schaltstellung der volle oder
gedrosselte Druckmittelabfluß des ersten 2/2-Wegeventils nochmals gedrosselt
Druckmittelreservoir zuleitbar ist. Durch dieses zweite 2/2-Wegeventil ist
es möglich, die Umschaltpunkte des 4/2-Wegeventils für eine geregelte Kolben
position noch feiner abzustimmen, so daß die relativ harten Stellbewegungen
des Kolbens bei Bewegungsumkehr mit nur einem 2/2-Wegeventil mit dem
zweiten 2/2-Wegeventil ausgeglichen werden können. Der dafür notwendige
Mehraufwand zur Abstimmung des Motormanagements wird dabei durch einen
geringeren Aufwand bei der Programmierung bezüglich des Temperatur- und
Betriebsspannungsdrifts kompensiert.
Bezüglich eventueller Notlaufeigenschaften der Nockenwellen-Verstelleinrich
tung bei Energieausfall oder dergleichen hat es sich auch bei dieser Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Anordnung als vorteilhaft erwiesen, die
2/2-Wegeventile derart in die Anordnung einzubinden, daß sie im stromlosen
Zustand vollständig zum Druckmittelreservoir hin geöffnet sind, damit der
Kolben des Drückzylinders wieder eine seiner beiden Endstellungen einnimmt.
Sollte dabei eine bestimmte Endstellung des Kolbens, beispielsweise eine ein
"frühes" Öffnen der Gaswechselventile bewirkende Endstellung, beabsichtigt
sein, ist auch die stromlose Schaltstellung des 4/2-Wegeventils entsprechend in
die Anordnung einzubinden.
Als dritte Ausführungsform wird die Aufgabe der Erfindung bei einer Anordnung
zur Steuerung einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfin
dungsgemäß derart gelöst, daß die Einstellung der Kolbenposition des Druckzy
linders durch eine gezielte Druckbeaufschlagung der Druckkammern des Druck
zylinders mittels zwei den Druckkammern jeweils einzeln parallel vor-/nach
geschalteten 3/2-Wegeventilen gesteuert wird. Diese 3/2-Wegeventile weisen als
eine Schaltmöglichkeit einen ungedrosselten und einen gesperrten Durchfluß
sowie als andere Schaltmöglichkeit einen gedrosselten und einen gesperrten
Durchfluß auf und sind den Druckkammern des Druckzylinders derart direkt
vorgeschaltet, daß sie in einer ersten Schaltstellung des ersten 3/2-Wegeventils
und in einer ersten Schaltstellung des zweiten 3/2-Wegeventils, in welcher die
eine Druckkammer vollständig der Druckmittelversorgung der Hydraulikpumpe
zugeschaltet und die andere Druckkammer gedrosselt zum Druckmittelreservoir
hin geöffnet ist, eine Verstellung des Kolbens des Druckzylinders in Richtung
der einen seiner beiden Endstellungen bewirken. In einer zweiten Schaltstellung
des ersten 3/2-Wegeventils und in einer zweiten Schaltstellung des zweiten
3/2-Wegeventils erfolgt dagegen die Umkehrung der Druckbeaufschlagung der
Druckkammern, so daß der Kolben des Druckzylinders in Richtung der anderen
seiner beiden Endstellungen bewegt wird. Zur Einstellung einer beliebigen
geregelten Position des Kolbens des Druckzylinders wird das erste 3/2-Wege
ventil in seine erste Schaltstellung und das zweite 3/2-Wegeventil in seine
zweite Schaltstellung durch zeitversetzte oder zeitgleiche Ansteuerung über den
Motorcontroller bewegt, so daß beide Druckkammern des Druckzylinders
vollständig der Druckmittelversorgung der Hydraulikpumpe zugeschaltet sind
und der Kolben des Druckzylinders durch ein Druckgleichgewicht in beiden
Druckkammern hydraulisch eingespannt ist.
Für den Fall eines Energieausfalls oder dergleichen hat sich als stromlose Not
laufstellung bei dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung die
Einbindung der 3/2-Wegeventile in der Art als vorteilhaft erwiesen, daß ein 3/2-We
geventil vollständig der Druckmittelversorgung der Hydraulikpumpe zu
geschaltet und das ändere 3/2-Wegeventil gedrosselt zum Druckmittelreservoir
hin geöffnet ist, damit der Kolben des Druckzylinders wieder eine seiner beiden
Endstellungen einnimmt. Welches der beiden 3/2-Wegeventile dabei zur Druck
mittelversorgung oder zum Druckmittelreservoir hin geöffnet ist, ist wiederum
abhängig davon, ob eine Verstellung des Kolbens in eine "frühe" oder "späte"
Endstellung erwünscht ist.
Nach einer vierten Ausführungsform wird die Aufgabe der Erfindung bei einer
Anordnung zur Steuerung einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1 erfindungsgemäß schließlich noch derart gelöst, daß die Druckkam
mern des Druckzylinders wie bei der ersten Ausführungsform permanent der
Druckmittelzuführung der Hydraulikpumpe zugeschaltet sind und die Einstel
lung der Kolbenposition des Druckzylinders durch einen gezielten Druckmittel
abfluß aus den Druckkammern des Druckzylinders mittels eines den Druckkam
mern jeweils nachgeschalteten 3/2-Wegeventils und eines diesem 3/2-Wegeven
til nachgeschalteten 2/2-Wegeventils gesteuert wird. Bei dieser ebenfalls als
Ablaufsteuerung ausgebildeten Anordnung erfolgt in einer ersten Schaltstellung
des 3/2-Wegeventils und in einer ersten Schaltstellung des 2/2-Wegeventils, in
welcher der Druckmittelabfluß der einen Druckkammer mit dem Druckmittelre
servoir verbunden und der Druckmittelabfluß der anderen Druckkammer ge
sperrt ist, eine Verstellung des Kolbens in Richtung der einen seiner beiden
Endstellungen mit maximaler Verstellgeschwindigkeit. In der zweiten möglichen
Schaltstellung des 3/2-Wegeventils ist unter Beibehaltung der ersten Schalt
stellung des 2/2-Wegeventils der Druckmittelabfluß der einen Druckkammer
gesperrt und der Druckmittelabfluß der anderen Druckkammer ist zum Druck
mittelreservoir hin geöffnet, so daß als Bewegungsumkehr der Kolben des
Druckzylinders mit maximaler Verstellgeschwindigkeit in Richtung der anderen
seiner beiden Endstellungen verstellt wird. Soll dagegen eine beliebige geregelte
Position des Kolbens eingestellt werden, wird das 2/2-Wegeventil in seine
zweite, nur noch einen gedrosselten Druckmittelabfluß zum Druckmittelreser
voir gestattende Schaltstellung bewegt, während das 3/2-Wegeventil abwech
selnd zwischen seiner ersten und seiner zweiten Schaltstellung hin- und herge
schaltet wird, so daß entweder der Druckmittelabfluß der einen Druckkammer
gedrosselt und der anderen Druckkammer gesperrt ist oder umgekehrt. Das
Umschalten des 3/2-Wegeventils von seiner ersten in seine zweite Schaltstellung
und umgekehrt erfolgt dabei immer dann, wenn der Kolben des Druckzylinders
durch den gedrosselten Druckmittelabfluß aus der vom Motorcontroller vor
gegebenen geregelten Position "herausläuft", so daß die Umkehrung des gedros
selten Druckmittelabflusses aus den Druckkammern eine Bewegung des Kolbens
in entgegengesetzte Richtung bewirkt. Ein entsprechend schnelles Wechseln der
Schaltstellungen des 3/2-Wegeventils gewährleistet somit eine annähernd
konstante geregelte Position des Kolbens des Druckzylinders.
In weiterer Ausgestaltung dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anordnung wird es auch hier vorgeschlagen, den Druckmittelanschlüssen der
Druckkammern jeweils ein in Richtung Hydraulikpumpe sperrendes Rückschlag
ventil vorzuschalten, um, ebenso wie bei der ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Anordnung, einerseits einen Druckmittelabfluß über die
Hydraulikpumpe zu vermeiden und andererseits Druckspitzen und Systemlecka
gen des hydraulischen Druckmittels auszugleichen.
Als stromlose Notlaufstellung der verwendeten Schaltventile hat sich bei dieser
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung die ungedrosselte Schalt
stellung des 2/2-Wegeventils in Verbindung mit einer der beiden Schaltstellun
gen des 3/2-Wegeventils erwiesen, damit der Kolben des Druckzylinders wieder
eine seiner beiden Endstellungen einnimmt. Die stromlose Schaltstellung des
3/2-Wegeventils ist dabei ebenfalls von der gewünschten, ein "frühes" oder ein
"spätes" Öffnen der Gaswechselventile bewirkenden Endstellung des Kolbens
des Druckzylinders abhängig.
Alle vier aufgezeigten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Anordnung
zur Steuerung einer Vorrichtung zum Verändern der Steuerzeiten von Gaswech
selventilen einer Brennkraftmaschine weisen somit gegenüber dem bisher
üblichen 4/3-Wege-Proportionalventilen den Vorteil auf, daß mit einfacheren
und damit kostengünstigeren hydraulischen Schaltelementen die Steuerung der
Kolbenposition ins der Vorrichtung in der gleichen Art wie mit den 4/3-Wege-Pro
portionalventilen möglich ist. Wird dabei auf handelsübliche hydraulische
Schaltventile zurückgegriffen, ist in den meisten Fällen auch zusätzlich ein
Vorteil hinsichtlich des kleineren benötigten Bauraums bzw. hinsichtlich gün
stigerer Einbaubedingungen für die Schaltventile erzielbar. Die Anwendung
derartiger Anordnungen beschränkt sich dabei nicht nur auf Nockenwellen-Ver
stelleinrichtungen mit axial verschiebbaren Kolben, sondern sie sind in
identischer Art auch für Nockenwellen-Verstelleinrichtungen nach dem Flügel
zellenprinzip geeignet.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von vier Ausführungsbeispielen näher
erläutert. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen dabei:
Fig. 1 ein hydraulisches Schaltschema einer ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung;
Fig. 2 ein hydraulisches Schaltschema einer zweiten Ausführungs
form der erfindungsgemäßen Anordnung;
Fig. 3 ein hydraulisches Schaltschema einer dritten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung;
Fig. 4 ein hydraulisches Schaltschema einer vierten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
Aus den Fig. 1 bis 4 geht jeweils eine Anordnung zur Steuerung einer
Vorrichtung zum Verändern der Steuerzeiten von Gaswechselventilen einer
Brennkraftmaschine hervor, wobei die auch als Nockenwellen-Verstelleinrich
tung bezeichnete Vorrichtung jeweils schematisch als hydraulischer Druckzylin
der 1 mit einem zwischen zwei Endstellungen beweglichen Kolben 2 dargestellt
wurde, dessen lineare Stellbewegungen in Relativdrehungen einer mit einer
nicht dargestellten Kurbelwelle verbundenen Abtriebseinheit des Druckzylinders
1 gegenüber einer mit einer ebenfalls nicht dargestellten Nockenwelle ver
bundenen Abtriebseinheit des Druckzylinders 1 umgewandelt werden. Dieser
hydraulische Druckzylinder 1 wird durch seinen Kolben 2 in zwei jeweils mit
einem Druckmittelanschluß 5, 6 versehene Druckkammern 3, 4 unterteilt,
denen eine von der Kurbelwelle angetriebene Hydraulikpumpe 7 vorgeschaltet
und ein Druckmittelreservoir 8 nachgeschaltet ist. Der Druckmittelzufluß oder
-abfluß der Druckkammern 3, 4 und damit die für die Relativdrehung zwischen
Nockenwelle und Kurbelwelle jeweils notwendige Position des Kolbens 2 des
Druckzylinders 1 wird dabei in bekannter Weise durch eine von einem Motor
controller 9 geregelte hydraulische Ventilanordnung gesteuert.
Nach der in Fig. 1 ersichtlichen ersten Ausführungsform der Anordnung zur
Steuerung einer Nockenwellen-Verstelleinrichtung wird die Einstellung der
Kolbenpositionen des Druckzylinders 1 erfindungsgemäß derart realisiert, daß
die Druckkammern 3, 4 des Druckzylinders 1 permanent der Druckmittelver
sorgung der Hydraulikpumpe zugeschaltet sind, während ein den Druckkam
mern 3, 4 jeweils nachgeschaltetes 3/3-Wegeventil 10 ausschließlich den
Druckmittelabfluß aus den Druckkammern 3, 4 steuert. Dabei erfolgt in einer
ersten, der Darstellung in Fig. 1 entsprechenden Schaltstellung, in welcher der
Druckmittelabfluß der einen Druckkammer 3 mit dem Druckmittelreservoir 8
verbunden und der Druckmittelabfluß der anderen Druckkammer 4 gesperrt ist,
eine Verstellung des Kolbens 2 in die durch einen Pfeil angedeutete Richtung
seiner einen Endstellung, da sich in der anderen Druckkammer 4 ein höherer
Druckmitteldruck als in der einen Druckkammer 3 aufbaut. In einer zweiten, in
der Zeichnung der mittleren Schaltstellung entsprechenden Schaltstellung des
3/3-Wegeventils 10, in welcher der Druckmittelabfluß beider Druckkammern 3,
4 gesperrt ist, kann eine beliebige geregelte Position des Kolbens 2 eingestellt
und hydraulisch gehalten werden. Soll der Kolben 2 dagegen in die dem Rich
tungspfeil in Fig. 1 entgegengesetzte Richtung seiner anderen Endstellung
bewegt werden, wird in einer dritten Schaltstellung des 3/3-Wegeventils 10 der
Druckmittelabfluß der einen Druckkammer 3 gesperrt und der Druckmittelab
fluß der anderen Druckkammer 4 mit dem Druckmittelreservoir 8 verbunden,
so daß sich diesmal in der einen Druckkammer 3 ein höherer Druckmitteldruck
als in der anderen Druckkammer 4 aufbaut. Um beim Verstellen des Kolbens 2
in die Richtungen seiner Endstellungen einen Druckmittelabfluß über die
Hydraulikpumpe 7 zu vermeiden, ist den Druckmittelanschlüssen 5, 6 der
Druckkammern 3, 4 darüberhinaus jeweils ein in Richtung Hydraulikpumpe 7
sperrendes Rückschlagventil 11, 12 vorgeschaltet.
Bei der in Fig. 2 gezeigten zweiten Ausführungsform der Anordnung zur
Steuerung einer Nockenwellen-Verstelleinrichtung erfolgt die Einstellung der
Kolbenpositionen des Druckzylinders 1 dagegen erfindungsgemäß in der Art,
daß mittels eines den Druckkammern 3, 4 vor-/nachgeschalteten 4/2-Wegeven
tils 13 sowie mittels eines dem 4/2-Wegeventil 13 in Reihe nachgeschalteten
2/2-Wegeventils 14 sowohl eine gezielte Druckbeaufschlagung der Druckkam
mern 3, 4 als auch eine gezielte Regelung des Druckmittelabflusses aus den
Druckkammern 3, 4 gesteuert wird. Dabei erfolgt wiederum in einer ersten, der
Darstellung in Fig. 2 entsprechenden Schaltstellung, in welcher die eine
Druckkammer 4 des Druckzylinders 1 vollständig der Druckmittelversorgung
der Hydraulikpumpe 7 zugeschaltet und die andere Druckkammer 3 vollständig
zum Druckmittelreservoir 8 hin geöffnet ist, eine Verstellung des Kolbens 2 in
die wieder durch einen Pfeil angedeutete Richtung seiner einen Endstellung.
Eine vom Motorcontroller 9 gesteuerte Schaltung in die zweite Schaltstellung
des 4/2-Wegeventils 13 bewirkt unter Beibehaltung der ersten Schaltstellung des
2/2-Wegeventils eine Umkehrung der Druckbeaufschlagung der Druckkammern 3, 4
und somit eine Verstellung des Kolbens 2 in die dem Richtungspfeil in
Fig. 2 entgegengesetzte Richtung seiner anderen Endstellung. Wird während
der Verstellung des Kolbens 2 in die Richtungen seiner Endstellungen das
2/2-Wegeventil 14 in seine zweite Schaltstellung geschaltet, so daß immer eine
Druckkammer 3 oder 4 vollständig der Druckmittelversorgung der Hydraulik
pumpe 7 zugeschaltet und eine Druckkammer 3 oder 4 gedrosselt zum Druck
mittelreservoir 8 hin geöffnet ist, kann durch ein vom Motorcontroller 9 geregel
tes Hin- und Herschalten zwischen der ersten und der zweiten Schaltstellung
des 4/2-Wegeventils 13 eine beliebige geregelte Position des Kolbens 2 im
Druckzylinder 1 eingestellt werden.
Mit der in Fig. 3 dargestellten dritten Ausführungsform der Anordnung zur
Steuerung einer Nockenwellen-Verstelleinrichtung ist eine Einstellung der
Kolbenpositionen des Druckzylinders 1 erfindungsgemäß auch derart möglich,
daß mittels zwei den Druckkammern 3, 4 jeweils einzeln parallel vor-/nach
geschalteten 3/2-Wegeventilen 15, 16 ausschließlich eine gezielte Druckbeauf
schlagung der Druckkammern 3, 4 gesteuert wird. Bei dieser Anordnung wird
in einer ersten, der Zeichnungsdarstellung entsprechenden Schaltstellung des
ersten 3/2-Wegeventils 15 und in einer ersten, ebenfalls der Zeichnungsdar
stellung entsprechenden Schaltstellung des zweiten 3/2-Wegeventils 16, in
welcher die eine Druckkammer 4 vollständig der Druckmittelversorgung der
Hydraulikpumpe 7 zugeschaltet und die andere Druckkammer 3 gedrosselt zum
Druckmittelreservoir 8 hin geöffnet ist, der Kolben 2 des Druckzylinders 1 in
die abermals durch einen Pfeil angedeutete Richtung seiner einen Endstellung
verstellt. Werden beide 3/2-Wegeventile 15, 16 dann vom Motorcontroller 9
gleichzeitig in ihre zweite Schaltstellung verstellt, erfolgt eine Umkehrung der
Druckbeaufschlagung der Druckkammern 3, 4 und der Kolben 2 des Druck
zylinders 1 bewegt sich in die dem Richtungspfeil in Fig. 3 entgegengesetzte
Richtung seiner anderen Endstellung. In einer dritten Schaltkombination, bei der
durch zeitversetzte oder zeitgleiche Ansteuerung durch den Motorcontroller 9
das erste 3/2-Wegeventil 15 seine zweite Schaltstellung beibehält und das
zweite 3/2-Wegeventil 16 wieder seine erste Schaltstellung einnimmt, sind
beide Druckkammern 3, 4 vollständig der Druckmittelversorgung der Hydraulik
pumpe 7 zugeschaltet, so daß der Kolben 2 des Druckzylinders 1 durch hydrau
lische Einspannung in eine beliebige geregelte Position verstellbar ist. Die vierte
mögliche Schaltkombination, nämlich die erste Schaltstellung des ersten
3/2-Wegeventils 15 zusammen mit der zweiten Schaltstellung des zweiten
3/2-Wegeventils 16, in der beide Druckkammern 3, 4 gedrosselt zum Druckmittel
reservoir 8 hin geöffnet sind, wird durch den Motorcontroller 9 ausgeschlossen.
Die in Fig. 4 gezeigte vierte Ausführungsform der Anordnung zur Steuerung
einer Nockenwellen-Verstelleinrichtung stellt schließlich in Anlehnung an die
Fig. 1 dargestellte erste Ausführungsform eine weitere erfindungsgemäße
Möglichkeit dar, die Einstellung der Kolbenposition des Druckzylinders 1 durch
einen gezielten Druckmittelabfluß aus den Druckkammern 3, 4 des Druckzylin
ders 1 zu steuern, indem den Druckkammern 3, 4 ein 3/2-Wegeventil 17 nach
geschaltet und diesem 3/2-Wegeventil 17 ein weiteres 2/2-Wegeventil 18 nach
geschaltet ist. Dabei erfolgt in einer ersten, der Darstellung in Fig. 4 entspre
chenden Schaltstellung des 3/2-Wegeventils 17 und in einer ersten, ebenfalls
der Zeichnungsdarstellung entsprechenden Schaltstellung des 2/2-Wegeventils
18, in welcher der Druckmittelabfluß der einen Druckkammer 3 mit dem
Druckmittelreservoir 8 verbunden und der Druckmittelabfluß der anderen
Druckkammer 4 gesperrt ist, eine Verstellung des Kolbens 2 in die wieder durch
einen Pfeil angedeutete Richtung seiner einen Endstellung, da sich auch hier in
der anderen Druckkammer 4 ein höherer Druckmitteldruck als in der einen
Druckkammer 3 aufbaut. Unter Beibehaltung der ersten Schaltstellung des 2/2-Wege
ventils 18 wird in der zweiten möglichen Schaltstellung des 3/2-Wegeven
tils 17, in welcher nunmehr der Druckmittelabfluß der einen Druckkammer 3
gesperrt und der Druckmittelabfluß der anderen Druckkammer 4 mit dem
Druckmittelreservoir 8 verbunden ist, der Kolben 2 dagegen in die dem Rich
tungspfeil in Fig. 4 entgegengesetzte Richtung seiner anderen Endstellung
verstellt, da sich diesmal in der einen Druckkammer 3 ein höherer Druckmittel
druck als in der anderen Druckkammer 4 aufbaut. In der ersten Schaltstellung
des 3/2-Wegeventils 17 und in einer zweiten Schaltstellung des 2/2-Wegeventils 18,
in welcher der Druckmittelabfluß der einen Druckkammer 3 gedrosselt mit
Druckmittelreservoir 8 verbunden und der Druckmittelabfluß der anderen
Druckkammer 4 wieder gesperrt ist, bzw. in der zweiten Schaltstellung des 3/2-We
geventils 17 und in einer zweiten Schaltstellung des 2/2-Wegeventils 18, in
welcher die Umkehrung des gedrosselten Druckmittelabflusses aus den Druck
kammern 3, 4 erfolgt, kann durch ein vom Motorcontroller 9 geregeltes
Hin- und Herschalten zwischen der ersten und der zweiten Schaltstellung des
3/2-Wegeventils 17 auch hier eine beliebige geregelte Position des Kolbens 2 im
Druckzylinder 1 eingestellt und hydraulisch gehalten werden.
Bezugszeichenliste
1
Druckzylinder
2
Kolben
3
Druckkammer
4
Druckkammer
5
Druckmittelanschluß
6
Druckmittelanschluß
7
Hydraulikpumpe
8
Druckmittelreservoir
9
Motorcontroller
10
3/3-Wegeventil
11
Rückschlagventil
12
Rückschlagventil
13
4/2-Wegeventil
14
2/2-Wegeventil
15
3/2-Wegeventil
16
3/2-Wegeventil
17
3/2-Wegeventil
18
2/2-Wegeventil