DE19837162A1 - Fenster- und Türprofil zum Rückgewinnen von Lüftungswärme - Google Patents

Fenster- und Türprofil zum Rückgewinnen von Lüftungswärme

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Description

Beim Wärmebedarf von Wohnungen konnte der Anteil des Transmissions­ wärmebedarfes - durch zusätzliche Wärmedämmung - in den letzten Jahren stark verringert werden. Beim Lüftungswärmebedarf waren jedoch kaum Reduzierungen zu verzeichnen. Nach wie vor werden Wohnungen durch das Ankippen von Fensterflügeln gelüftet. Warme Raumluft wird unkontrolliert durch kalte Außenluft ersetzt. Dabei entstehen Kosten von ca. 15-25% der Gesamtheizkosten. Laut der Fachzeitschrift "Fenster und Fassade" Jahrgang 11, Heft 1, liegt der hygienisch notwendige Luftbedarf aber nur bei 10 bis 25 m3/h je Person. Nach VDI 2088, bei 15-20 m3/h je Person. Für diese geringen Luftmengen ist die herkömmliche Luft- und Klimatechnik zu aufwen­ dig, d. h. aus Kostengründen setzt sich die Wärmerückgewinnungstechnik in Wohnungen nicht durch. Dazu kommt, daß zentrale Anlagen Luftkanäle benötigen, die in der Wohnung untergebracht werden müssen. Bei dezentra­ len Anlagen kommen ästhetische Gründe dazu, weil Wände und Fassaden verunstaltet werden.
Der Erfindung liegt nachfolgender Gedanke zu Grunde. Teilt man die ohnehin schon geringen Luftmengen noch auf mehrere Wärmerückgewinnungssyste­ me auf, erhält man Luftmengen, die bei den üblichen Luftgeschwindigkeiten in Wärmetauschern, durch die Hohlräume der Fenster- und Türprofile strö­ men können. Dazu kommt, daß Kleinstventilatoren für diese Luftmengen mittlerweile preiswerte Massenware sind und auch in extrem leiser Ausfüh­ rung zur Verfügung stehen. Paßt man Ventilatoren und Profilquerschnitte dieser Aufgabe an, wird die Rückgewinnung von Lüftungswärme durch die im Patentanspruch aufgeführten Merkmale möglich.
Dazu wird die Abluft/Fortluft und Außenluft/Zuluft - zum Wärmeaustausch im Gegenstrom - im Hohlraum der Fenster- oder Türprofile aneinander vorbei geführt. Für diese Aufgabe werden Rohrbündel (1), mit einer Lochplatte in Form des Profilhohlraumes am oberen (3o) - und unteren (3u) Ende, in die Hohlräume der Profile eingeschoben. Dadurch werden die Profile gleichzeitig Wärmerückgewinnungssysteme. Die Lage dieser Einbauteile und die Luftfüh­ rung für Beispiel 1 ist in der Zeichnung 1 zu erkennen. Zum besseren Ver­ ständnis wurden auch Ventilatoren usw. eingezeichnet. Im Beispiel 1 (Anspruch 1) und Beispiel 2 (Anspruch 2) wird die Abluft/Fortluft jeweils von oben nach unten im inneren der Rohre geführt. Die Außenluft/Zuluft wird zwi­ schen den Rohren von unten nach oben geführt.
Beispiel 1 (Zeichnung 1, 2 u. 3)
Der Fortluftventilator (2b) mit freilaufendem Radiallaufrad (2a) erzeugt im Profil, unmittelbar unter der unteren Lochplat­ te (3u) des Wärmetauscher einen Unterdruck. Dadurch tritt die Abluft über der oberen Lochplatte (3o) durch das Abluftgitter (5) in das Profil ein und strömt durch die Rohre (1) des Wärmetauschers nach unten. Druckseitig fördert die­ ser Ventilator (2a+b) die Luft durch die Profilkammer (6) und die Fortluftjalou­ sie (8) ins Freie. Die Außenluft wird über der unteren Lochplatte (3u) durch die wetterfeste Außenluftjalousie (4) angesaugt und strömt zwischen den Wärme­ tauscherrohren (1), mit mehrfachen Umlenkungen (3L/3R) (siehe Zeichnung 2), nach oben. Unter der oberen Lochplatte (3o) saugt der Zuluftventilator (7) die Luft an und bläst sie in den Raum. Dadurch, daß im gleichen Profil Ab­ luft/Fortluft und Außenluft/Zuluft im Gegenstrom aneinander vorbei strömen, kann die Rückgewinnung der Lüftungswärme stattfinden. Dies zum Prinzip. Auf eine Erörterung notwendiger Maßnahmen, wie Kondensatabführung, Einfrierschutz, usw., wird an dieser Stelle verzichtet.
Der Luftstrom kann - je nach Profil, Platzverhältnissen, Druckverlust und Luft­ volumen - von Axial-, Radial-, Querstromventilatoren oder Ventilatoren mit freilaufendem Radiallaufrad, erzeugt werden.
Beispiel 2 (Zeichnung 4, 5, 6 u. 7)
Der Luftstrom eines Ventilators kann auch für zwei, vier oder mehr Wärmetauscher aufgesplittet werden, wobei dann andere Profilkammern als Verteil-, Sammel- oder Umgehungskammer benutzt werden. Im Anspruch 2 werden die umlaufenden Zwischenräume zwischen Blendrahmen und Fensterflügel, als Sammelkammern für die Fort­ luft (11) und die Zuluft (12) benutzt. Der Außenluft/Zuluft- (16) und Abluft/Fort­ luftventilator (17) erzeugen jeweils in den großen waagrechten Profil­ kammern (15w) einen Unterdruck. Über die eingefrästen Durchbrüche (14a) überträgt sich dieser Unterdruck in den jeweiligen Zwischenraum, wodurch die Luft aus den großen senkrechten Profilkammern (15s), durch die einge­ frästen Durchbrüche (14b), nachströmt. (Die eingefrästen Durchbrüche (14a) und (14b), in Form von Langlöchern unterschiedlicher Länge, sind nur in den Schnittzeichnungen dargestellt.) Auf diese Weise lassen sich die 4 Wärme­ tauscher parallel schalten. Die Durchbrüche (14b) für die Abluft/Fortluft zwi­ schen Wärmetauscherkammer (15s) und Sammelkammer (11) müssen dazu jeweils unter der unteren Lochplatte (3u) der Wärmetauscher angebracht werden. (Zeichnung 4 u. 5, Schnitt M-N) Für die Außenluft/Zuluft werden die Durchbrüche (14b) zwischen Wärmetauscherkammer (15s) und Sammelkam­ mer (12) unter der oberen Lochplatte (3o) des Wärmetauschers angebracht. (Zeichnung 4 u. 5, Schnitt G-H) Die Außenluft tritt dazu an 4 Stellen, jeweils oberhalb der unteren Lochplatte zwischen die Rohre in die große Profilkam­ mer (15s) ein. Die Abluft tritt jeweils über der oberen Lochplatte (3o) in die große Profilkammer (15s) ein und strömt durch die Rohre (1) nach unten. Im Bereich der Verriegelungsmechanik (13) umströmt die Abluft/Fortluft diese Me­ chanik, während die Außenluft/Zuluft die Mechanik in der Profilkammer (10) umgeht. Diese Technik kann nicht nur in Fensterflügel- und Blendrahmen­ profile - wie im Beispiel gezeichnet - sondern auch in Pfosten, Stulp, Kämpfer, Verbreiterungen sowie in Türprofile eingebaut werden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß der Lüftungswär­ mebedarf von Wohnungen mit kostengünstiger Technik reduziert werden kann. Durch die Möglichkeit mehrere Fenster - und mehrere Wärmerückge­ winnungssysteme in einem Fenster zu montieren, kann die Luftmenge der Personenzahl, bzw. der unterschiedlichen Belegung der Wohnungen oder Räume angepaßt werden. Durch einfaches Austauschen von Fensterflügeln, können Wohnungen auch ohne baulichen "Aufbruch" nachgerüstet werden. Es zeigen:
Zeichnung 1 Die Lage der Einbauteile und die Luftführung in einem Fensterflügelprofil. Beispiel 1
Zeichnung 2 Wärmetauscher in der Profilkammer (15s), mit Umlenk­ lochplatten (3L/3R) zum besseren Wärmeaustausch und zur Er­ höhung der Stabilität. Beispiel 1
Zeichnung 3 Außenansicht des Fensters Beispiel 1.
Zeichnung 4 Innenansicht des Fensters Beispiel 2.
Zeichnung 5 Schnittzeichnung senkrechte Profile Beispiel 2.
Zeichnung 6 Schnittzeichnung waagrechte Profile Beispiel 2.
Zeichnung 7 Schaltschema Beispiel 2
(Vier Wärmetauscher werden über die umlaufenden Zwischenräume (11)+(12) jeweils mit Zuluftventilator (16) und Fortluftventilator (17) geschaltet.
Die Parallelschaltung erfolgt über die in Zeichnung 5 zu sehenden eingefrästen Durchbrüche (14b).
Die Zuschaltung zum Ventilator erfolgt über die in Zeichnung 6 zu sehenden eingefrästen Durchbrüche (14a).
Die verwendeten Bezugszeichen bedeuten:
Bezugszeichenliste
1
Metallrohre, die zu einem Luft-Luft-Wärmetauscher gebündelt sind
2
a Freilaufendes Radialventilator-Laufrad
2
b Motor des Fortluftventilators
3
u Untere Lochplatte in der Querschnittsform der Profilkammer (
15
s)
3
o Obere Lochplatte in der Querschnittsform der Profilkammer (
15
s)
3
L/
3
R Lochplatten zur Luftumlenkung und zur Erhöhung der Stabilität
4
Außenluftjalousie, bzw. Wetterschutzgitter
5
Abluftgitter
6
Profilkammer, die teilweise zur Fortluftführung benutzt wird
7
Zuluftventilator mit Ausblasjalousie bzw. Wetterschutzgitter
8
Fortluftjalousie bzw. Wetterschutzgitter
10
Umgehung im Bereich der Verriegelungsmechanik (
13
)
11
Sammelkammer für Fortluft
12
Sammelkammer für Zuluft
13
Verriegelungsmechanik (Ohne jegliche Details)
14
a,
14
b Eingefräste Durchbrüche zwischen den großen Profilkammern (
15
s,
15
w) und den Zwischenräumen (
11
,
12
)
15
s,
15
w Große Profilkammer im Flügel-, sowie im Blendrahmenprofil, als Einbauort für Wärmetauscher und Ventilatoren genutzt
16
Außenluft/Zuluftventilator (Querstromventilator gezeichnet)
17
Abluft/Fortluftventilator (Querstromventilator gezeichnet)

Claims (2)

1. Fenster- und Türprofil zum Rückgewinnen von Lüftungswärme, gekennzeichnet dadurch, daß Abluft/Fortluft und Außenluft/Zuluft - zum Wärmeaustausch im Gegenstrom - im Hohlraum der Profile aneinander vorbei geführt werden.
2. Fenster- und Türprofil zum Rückgewinnen von Lüftungswärme nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß durch eingefräste Durchbrüche (14a) im Ventilatorbereich und durch eingefräste Durchbrüche (14b) im Wärmetauscherbereich zwischen den großen waagrechten und senkrechten Profilkammern (15w) und (15s),
und dem äußeren umlaufenden Zwischenraum (11),
sowie dem inneren umlaufenden Zwischenraum (12),
die umlaufenden Zwischenräume als ringförmige Sammelkammern der Luft genutzt werden können,
wodurch die Wärmetauscher, unabhängig vom Einbauort, immer parallel geschaltet sind.
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