DE19835254A1 - Medizinische Einrichtung - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine medizinische Einrichtung, welche als Komponenten eine Patientenlagerungseinrichtung (2) und eine Applikationseinheit (1) aufweist. Dabei ist wenigstens eine Komponente mit einer die Verschiebung auf der jeweiligen Standfläche (12) ermöglichenden Luftkisseneinrichtung (10, 11) versehen.

Description

Die Erfindung betrifft eine medizinische Einrichtung, welche als Komponenten eine Patientenlagerungseinrichtung und eine Applikationseinheit aufweist. Als Applikationseinheit soll eine Einheit verstanden werden, mittels derer zu diagnosti­ schen oder therapeutischen Zwecken eine Wechselwirkung zwi­ schen einem Patienten und der medizinischen Einrichtung her­ gestellt wird.

Bei derartigen medizinischen Einrichtungen handelt es sich um CT(Computertomographie)-Geräte, bei denen als Applikations­ einheit eine Abtasteinheit vorgesehen ist, die eine im Be­ trieb des CT-Gerätes um den auf der Patientenlagerungsein­ richtung befindlichen Patienten rotierende Röntgenstrahlen­ quelle und einen Strahlendetektor enthält.

In der Computertomographie häufen sich Anwendungen, bei denen entweder die Abtasteinheit und/oder die Patientenlagerungs­ einrichtung nicht ortsfest sind, sondern bewegt werden müssen (z. B. CT-Angiographie). Da die für eine Untersuchung be­ nötigte Zeitdauer wesentlich durch die Zeit bestimmt wird, die erforderlich ist, um den Patienten in der für die jewei­ lige Untersuchung erforderlichen Weise auf der Patientenlage­ rungseinrichtung zu betten und für die Untersuchung vorzube­ reiten, könnten Wechselliegen die Zahl der pro Zeiteinheit durchführbaren Untersuchungen erhöhen, da dann beispielsweise auf einer Wechselliege ein Patient für die Untersuchung vor­ bereitet wird, während ein anderer Patient, der sich auf einer weiteren, mit der Patientenlagerungseinrichtung verbun­ denen Wechselliege befindet, untersucht wird. Das Bedien­ personal beklagt jedoch, daß in diesem Zusammenhang hoher Kraftaufwand erforderlich ist.

Man hat deshalb die Abtasteinheit und/oder die Patientenlage­ rungseinrichtung mit Rollen oder Rädern versehen. Die Orts­ veränderung dieser Komponenten erfolgt dann durch Verschieben per Hand oder mit motorischer Verstellung. Eine eindeutige Zuordnung der Komponenten untereinander kann durch Füh­ rungs- und/oder Koppelmechanismen (auch Dockingmechanismen genannt) realisiert werden.

Außerdem ist bereits vorgeschlagen worden, die Abtasteinheit oder die Patientenlagerungseinrichtung an beweglichen Deckenstativen oder -laufschienen zu befestigen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer medizini­ schen Einrichtung der eingangs genannten Art eine kraftspa­ rende Ortsveränderung der Komponenten zu ermöglichen.

Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine medi­ zinische Einrichtung, welche als Komponenten eine Patienten­ lagerungseinrichtung und eine Applikationseinheit aufweist, wobei wenigstens eine Komponente mit einer die Verschiebung auf der jeweiligen Standfläche ermöglichenden Luftkissenein­ richtung versehen ist. Die Komponenten schweben also auf ei­ nem Luftpolster und sind leicht beweglich. Der Kraftaufwand zur Ortsveränderung der Komponenten ist wesentlich geringer als beim Stand der Technik. Ortsveränderungen können somit sehr schnell und leicht von einer Person manuell durchgeführt werden. Sind, wie z. B. bei der CT-Angiographie, Antriebe für die Komponenten vorhanden, können diese mit geringerer Lei­ stung ausgeführt werden. Auf Basis der erfindungsgemäßen Aus­ bildung der medizinischen Einrichtung besteht die Möglich­ keit, weitere Anwendungen (Applikationen) der medizinischen Einrichtung zu entwickeln, die nur auf der Basis von leicht ortsveränderlichen Komponenten realisierbar sind.

Da bei längeren Transportwegen eine Trennung einer Komponente von ihrer Energieversorgung erforderlich sein kann, sieht eine Variante der Erfindung vor, daß die Luftkisseneinrich­ tung zumindest zeitweise netzunabhängig betreibbar ist.

Vorzugsweise ist die medizinische Einrichtung als CT-Gerät ausgeführt, das als Applikationseinheit eine Abtasteinheit aufweist, wobei die Patientenlagerungseinrichtung und die Ab­ tasteinheit relativ zueinander verstellbar sind.

Um bei inaktiver Luftkisseneinrichtung die erforderliche Standsicherheit zu gewährleisten, kann zumindest eine Kompo­ nente, vorzugsweise die Patientenlagerungseinrichtung, mit Stützen versehen sein, mit denen sie bei inaktiver Luftkis­ seneinrichtung auf der Standfläche steht.

In der Regel wird zur Durchführung einer Applikation, d. h. einer Therapie und/oder Diagnose, eine Deaktivierung der Luftkisseneinrichtung erfolgen, um die erforderliche Kipp­ sicherheit der jeweiligen Komponente zu gewährleisten.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten schematischen Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße medizinische Einrichtung, näm­ lich ein CT-Gerät, in perspektivischer Darstellung, und

Fig. 2 in teilweise blockschaltbildartiger Darstellung eine Einzelheit der erfindungsgemäßen medizinischen Ein­ richtung.

In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäß ausgebildetes CT-Gerät dar­ gestellt, das als Komponenten eine insgesamt mit 1 bezeich­ nete Abtasteinheit und eine insgesamt mit 2 bezeichnete Pati­ entenlagerungseinrichtung aufweist.

Die Abtasteinheit 1 ist an sich bekannter Weise mit einer Öffnung 3 versehen, in der sich bei der Durchführung einer Untersuchung ein auf der Lagerungsplatte 4 der Patientenlage­ rungseinrichtung 2 liegender Patient befindet.

Im Inneren der Abtasteinheit befinden sich in an sich bekann­ ter, nicht dargestellter Weise eine während der Durchführung einer Untersuchung auf einer Kreisbahn um den Patienten rotierende Röntgenstrahlenquelle und ein Strahlungsdetektor, der die von der Röntgenstrahlenquelle ausgehende Strahlung empfängt, nachdem sie den Patienten durchdrungen hat. Ein Bildrechner errechnet aus den Ausgangssignalen des Strah­ lungsdetektors in an sich bekannter Weise ein Schnittbild, das beispielsweise auf einem in Fig. 1 nicht gezeigten Moni­ tor dargestellt wird.

An der Abtasteinheit 1 sind Bedienfelder 5, 6 vorgesehen, die der Bedienung des CT-Gerätes dienen.

Die Patientenlagerungseinrichtung 2 weist einen höhenver­ stellbaren Sockel 7 auf, der einen Rahmen 8 trägt, in dem die Lagerungsplatte 4 in Richtung ihrer Längsachse verschieblich gelagert ist.

Die Patientenlagerungseinrichtung 2 ist über ein Kabel 9 mit der Abtasteinheit 1 verbunden, über das die Energieversorgung für die Antriebe zur Höhenverstellung des Sockels sowie der Längsverlagerung der Lagerungsplatte 4 erfolgt. Außerdem er­ hält die Patientenlagerungseinrichtung 2 über das Kabel 9 Steuersignale für die genannten Antriebe von der Abtastein­ heit.

Sowohl die Abtasteinheit 1 als auch die Patientenlagerungs­ einrichtung 2 sind mit einer Luftkisseneinrichtung 10 bzw. 11 versehen, die dazu dienen, die Abtasteinheit 1 bzw. die Patientenlagerungseinrichtung 2 auf ihrer Standfläche, näm­ lich dem Boden 2 des in Fig. 1 schematisch angedeuteten, das CT-Gerät aufnehmenden Raumes verschieben zu können.

Bei den Luftkisseneinrichtungen 10, 11 handelt es sich bei­ spielsweise um Luftgleitkissen-Systeme, wie sie von der Fa. Delu GmbH, Deutsche Luftgleitkissen-Systeme, Gebertstr. 7, 90411 Nürnberg, Deutschland, bezogen werden können.

Infolge der Luftkisseneinrichtungen 10, 11 ist es möglich, die Abtasteinheit 1 und die Patientenlagerungseinrichtung 2 leicht auf dem Boden 12 in der dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechenden Weise zu verschieben. Für die Durchführung der eigentlichen Untersuchung werden die Luftkisseneinrichtungen 10, 11 deaktiviert und die Abtasteinheit 1 sowie die Patien­ tenlagerungseinrichtung 2 demnach auf den Boden 12 abgesenkt. Die Standfestigkeit der Abtasteinheit 1 ist dabei durch eine geeignete Bemessung der Größe von deren Standfläche gewähr­ leistet. Die erforderliche Kippsicherheit der Patientenlage­ rungseinrichtung 2 ist dadurch gewährleistet, daß der Sockel 7 mit vier Stützen 13 versehen ist, auf denen die Patienten­ lagerungseinrichtung bei Deaktivierung der Luftkisseneinrich­ tung 11 ruht. In Fig. 1 ist eine der Stützen durch den Sockel 7 verdeckt.

Wie aus der Fig. 2, die den unteren Bereich des Sockels 7 der Patientenlagerungseinrichtung 2 in geschnittener Darstellung zeigt, ersichtlich ist, weist die Luftkisseneinrichtung 11 einen an dem Sockel 7 angebrachten starren, sich über den ge­ samten Umfang des Sockels 7 erstreckenden Rahmen 14 auf, in dem sich ein Balg 15 befindet. Dieser ist bodenseitig offen und wird mittels eines in dem Sockel 7 aufgenommenen Kompres­ sors 16 über einen Stutzen 17 mit einem Luftstrom beauf­ schlagt, der dafür sorgt, daß die Patientenlagerungseinrich­ tung 2 von einem Luftkissen getragen wird.

Normalerweise wird der Kompressor 16 über eine in dem Kabel 9 verlaufende Versorgungsleitung 18 mit dem zum Betrieb der Luftkisseneinrichtung 11 erforderlichen Strom versorgt. Für den Fall, daß es ein Anwendungsfall erforderlich macht, die Patientenlagerungseinrichtung 2 und die Abtasteinheit 1 so weit voneinander entfernt anzuordnen, daß eine Verbindung mittels des Kabels 9 nicht mehr möglich ist, ist eine vor­ zugsweise wiederaufladbare Batterie 19 vorgesehen, die mit­ tels eines Schalters 20 mit dem Kompressor 16 verbunden wer­ den kann, um dessen Betrieb aufrecht erhalten zu können.

Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels handelt es sich bei der medizinischen Einrichtung um ein CT-Gerät. Es können jedoch auch andere medizinische Geräte, beispielsweise konventionelle Röntgengeräte, Magnetresonanzgeräte sowie Lithotripsie- und andere Therapiegeräte erfindungsgemäß aus­ gebildet sein. Der Aufbau der Luftkisseneinrichtung 11 gemäß Fig. 2 ist nur beispielhaft zu verstehen. Jede andere ge­ eignete Luftkisseneinrichtung kann im Rahmen der Erfindung ebenfalls Verwendung finden.

Claims (5)

1. Medizinische Einrichtung, welche als Komponenten eine Patientenlagerungseinrichtung (2) und eine Applikationsein­ heit (1) aufweist, wobei wenigstens eine Komponente mit einer die Verschiebung auf der jeweiligen Standfläche (12) ermög­ lichenden Luftkisseneinrichtung (10, 11) versehen ist.

2. Medizinische Einrichtung nach Anspruch 1, deren Luftkis­ seneinrichtung (10, 11) zumindest zeitweise netzunabhängig betreibbar ist.

3. Medizinische Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, welche als CT(Computer-Tomographie)-Gerät ausgeführt ist, das als Applikationseinheit eine Abtasteinheit (1) aufweist, wobei die Patientenlagerungseinrichtung und die Abtasteinheit (1) relativ zueinander verstellbar sind.

4. Medizinische Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der zumindest eine Komponente mit einer Luftkissenein­ richtung (11) versehen ist und Stützen (13) aufweist, mit denen sie bei inaktiver Luftkisseneinrichtung (11) auf der Standfläche (12) steht.

5. Verfahren zum Betrieb einer medizinische Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, aufweisend den Verfahrens­ schritt, daß während der Durchführung einer Applikation eine Deaktivierung der Luftkisseneinrichtung (10, 11) erfolgt.