DE19834943A1 - Automatisierungssystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Automatisierungssystem, bei dem
prozeßnahe Sensoren und Aktoren zu Funktionseinheiten und
ggf. Funktionseinheiten zu Funktionsgruppen und Funktions
gruppen zu Funktionsbereichen zusammengefaßt sind, wobei die
Funktionseinheiten und ggf. die Funktionsgruppen und Funk
tionsbereiche Strukturelemente der Automatisierungsstruktur
des Automatisierungssystems bilden, wobei jedes Struktur
element autark von jeweils einem zugeordneten Funktionsbau
stein mit einem darin enthaltenen Steuerprogramm gesteuert
wird und wobei die zur Steuerung des jeweiligen Strukturele
ments relevanten Daten in einem dem jeweiligen Funktions
baustein zugeordneten Datenbaustein abgelegt sind.
Die primäre Funktion eines Automatisierungssystems besteht in
der Steuerung eines Prozesses in einer Anlage, beispielsweise
eines Produktionsprozesses in einer Produktionsanlage. Hierzu
werden in dem Automatisierungssystem aus dem Prozeß Signale
mittels Sensoren erfaßt und zu Steuersignalen verarbeitet,
mit denen dann Aktoren zur Prozeßbeeinflussung angesteuert
werden. Dabei sind Sensoren und Aktoren, die bezüglich ihrer
räumlichen Anordnung und/oder funktionell eine Einheit bil
den, zu Funktionseinheiten zusammengefaßt, deren Steuerung
jeweils durch einen Funktionsbaustein mit einem darin ablau
fenden Steuerprogramm erfolgt; jedem Funktionsbaustein ist
jeweils ein Datenbaustein zugeordnet, der die zur Steuerung
der Funktionseinheit erforderlichen Daten enthält. Die Auto
matisierungsaufgabe erfordert z. T. die Zusammenfassung der
Funktionseinheiten zu Funktionsgruppen und diese wiederum zu
Funktionsbereichen ähnlich dem mechanischen Anlagenaufbau,
sei es räumlich und/oder funktionell zusammenhängend, d. h.,
es ist eine mehrstufige Hierarchie erforderlich.
Eine sekundäre Funktion des Automatisierungssystems besteht
in der Diagnose von Störfällen und der Meldung von Prozeß-/
Anlagenzuständen und/oder deren Visualisierung. Die hierzu
erforderlichen Daten werden in unterschiedlichen Listen be
reitgestellt, die bisher manuell eingegeben wurden; die für
die hierarchische Struktur notwendigen Daten mußten über in
aufwendiger Weise manuell erstellte Programme rangiert und
aufbereitet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, solche Listen und
die Datenaufbereitung bei einer hierarchischen Struktur ohne
Programmieraufwand zu erstellen.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bei
dem eingangs genannten Automatisierungssystem eine Adreßliste
vorhanden ist, in die automatisch beim Neustart des Automati
sierungssystems oder einzelner Strukturelemente durch die
Funktionsbausteine und in der Reihenfolge ihres programmgemä
ßen Aufrufs Adressen der Strukturelemente eingetragen werden
und daß nach dem Inhalt der Adreßliste vorgegebene Daten aus
den so adressierten Datenbausteinen nach vorgegebenen Krite
rien, insbesondere den Kriterien Melden und Visualisieren,
zusammengefaßt und in weitere Listen eingetragen werden, die
Grundlage für eine Weiterverarbeitung der darin enthaltenen
Daten entsprechend den vorgegebenen Kriterien sind. Der Vor
teil des erfindungsgemäßen Automatisierungssystems besteht
darin, daß es die zur Erfüllung der erwähnten sekundären
Funktion erforderlichen Listen automatisch generiert und ak
tualisiert.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden auf
die Figuren der Zeichnung Bezug genommen; im einzelnen zeigen
Fig. 1 eine aus Sensoren und Aktoren bestehende Funktions
einheit mit einem sie steuernden Funktionsbaustein
und Datenbaustein,
Fig. 2 ein Beispiel für die mechanische und programmtech
nische Struktur eines Automatisierungssystems,
Fig. 3 ein Beispiel für die Steuerung einer Vielzahl von
Strukturelementen des Automatisierungssystems mit
unterschiedlichen Listen zur Bereitstellung von
Daten zum Melden und Visualisieren und
Fig. 4 ein Beispiel für die in dem Automatisierungssystem
erfolgende Datenaufbereitung zum Melden und Visuali
sieren.
Fig. 1 zeigt mehrere prozeßnahe Sensoren S und Aktoren A,
die funktionell und/oder räumlich eine Einheit bilden und da
her steuerungsmäßig zu einer Funktionseinheit FE zusammenge
faßt sind. Die Steuerung der Funktionseinheit FE erfolgt au
tark durch einen zugehörigen Funktionsbaustein FEFB, der das
dazu notwendige Steuerprogramm enthält. Dieses bzw. der Funk
tionsbaustein FEFB ist mit allen notwendigen Signalen und
Daten parametriert, wobei die Parameter die einzige Schnitt
stelle zum Prozeß oder zu anderen Objekten sind. Das Steuer
programm bzw. der Funktionsbaustein FEFB ist also nur durch
seine Parameterschnittstellen beeinflußbar. Die Signale und
Instanzdaten sind einmalig parametriert, wobei der statische
Anteil beim Neustart einmalig in einen dem Funktionsbaustein
FEFB zugeordneten Datenbaustein FEDB eingetragen und der
dynamische Anteil von dem Funktionsbaustein FEFB ständig aus
gewertet und in den Datenbaustein FEDB eingetragen wird. Da
mit sind alle relevanten Daten, die zur Steuerung der Funk
tionseinheit FE benötigt werden, in dem zugeordneten Daten
baustein FEDB enthalten.
Der Funktionsbaustein FEFB bearbeitet mit den von den Senso
ren S kommenden Signalen der Eingangsparameter und den abge
speicherten Zuständen aus dem Datenbaustein FEDB das Steuer
programm, wobei der Zustand aller Signale überwacht wird, Be
triebs-, Status- und Störmeldungen gebildet werden, die Be
dienung durch die Visualisierung übernommen wird und Bedie
nerhinweise gesetzt werden. Alle relevanten Daten werden dann
geordnet in dem Datenbaustein FEDB abgelegt; Steuersignale
für die Aktoren A werden auf die Ausgangsparameter gegeben.
Bei mehreren Funktionseinheiten FE besitzt jeder zugehörige
Funktionsbaustein FEFB die gleiche Struktur. Alle Parameter
werden einheitlich bezeichnet, wobei die Beschreibung der
Parameterschnittstellen und der Funktion in dem Funktions
baustein FEFB enthalten sind.
Der Datenbaustein FEDB enthält alle relevanten Daten der
Funktionseinheit FE. Da in ihm alle binären Zustände, Be
triebswerte und Meldungen gespeichert sind, ist der Datenbau
stein FEDB Schnittstelle zu allen internen Funktionen des
Automatisierungssystems, wie beispielsweise Melden, Visuali
sieren und Bedienen.
Der Datenaufbau aller Funktionseinheiten FE ist einheitlich
und allgemein gültig strukturiert. Hierzu besteht der jewei
lige Datenbaustein FEDB aus Identifikations-, Zeiger- und
variablen Daten. Die Identifikationsdaten beinhalten eine
acht ASCII-Zeichen lange Kurzbezeichnung der Funktionseinheit
FE, die Funktionsgruppenadresse, den Funktionsgruppentyp,
eine Variantenkennung und die Hierarchiezuordnung. Die Zeiger
verweisen auf Lage und Menge variabler Daten. Die Variablen
bestehen aus den Statusmeldungen, den Stör- und Betriebsmel
dungen, den Bedienbits und Bedienhinweisen sowie den Spei
cherbits, den Betriebswerten und den Timern.
Fig. 2 zeigt auf der linken Seite ein Beispiel für die me
chanische- Struktur eines Automatisierungssystems, bestehend
aus den Funktionseinheiten FE, übergeordneten Funktionsgrup
pen FG und Funktionsbereichen FB, zusammengefaßt in einer
Gesamtanlage GA. Dabei kann grundsätzlich eine Funktionsgrup
pe KG oder ein Funktionsbereich FB auch selbst eine Funkti
onseinheit FE sein, wenn nämlich der betreffenden Funktions
gruppe FG bzw. dem Funktionsbereich FB keine Funktionseinheit
FE untergeordnet ist. Die Funktionseinheiten FE, Funktions
gruppen FG, Funktionsbereiche FB und Gesamtanlage GA stellen
Strukturelemente der Struktur des Automatisierungssystems
dar. Auf der rechten Seite ist die programmtechnische Struk
tur als Abbild der mechanischen Struktur dargestellt, die
dieselbe Gliederung aufweist. Dabei sind den Funktionsein
heiten FE, Funktionsgruppen FG, Funktionsbereichen FB und der
Gesamtanlage GA jeweils Funktionsbausteine FEFB, FGFB, FBFB,
GAFB und Datenbausteine FEDB, FGDB, FBDB, GADB zugeordnet.
Diese programmtechnische Struktur wird in einer in Fig. 3
gezeigten Steuerebene SE realisiert.
Fig. 3 zeigt den zwischen der Prozeß ebene PE und einer Ebene
PG mit peripheren Geräten, wie Handbediengerät, Visualisie
rungsbildschirm, Warte für Meldungen, liegenden Teil des Au
tomatisierungssystems in Form einer 3-Ebenen-Struktur, die
die oben erwähnte Steuerebene SE, eine Konzentratorebene KE
und eine Modulebene ME umfaßt. In der Steuerebene SE, die
u. a. die Funktionsbausteine FEFB, FGFB, FBFB und Datenbau
steine FEDB, FGDB, FBDB enthält, erfolgt das autarke Steuern
der Strukturelemente FE, FG, FB und GA des Automatisierungs
systems. In der Konzentratorebene KE werden, wie im folgenden
noch erläutert wird, Daten der Strukturelemente FE, FG, FB
und GA nach verschiedenen Kriterien, wie Melden, Visualisie
ren, automatisch in Listen ADRL, STRL, MLDL zusammengefaßt.
In der Modulebene ME liegen die Kammunikationsschnittstellen
KS zwischen den Listendaten der Strukturelemente FE, FG, FB
und GA und den peripheren Geräten.
Fig. 4 verdeutlicht die standardisierte Datenaufbereitung
zum Melden und Visualisieren. Neben den die Steuerprogramme
für die Strukturelemente FE, FG, FB und GA enthaltenden Funk
tionsbausteinen FEFB, FGFB,. . . und den die Daten der Struk
turelemente FE, FG, FB, GA enthaltenden Datenbausteinen FEDB,
FGDB,. . . sind die Adreßliste ADRL, Strukturliste STRL sowie
die Meldeliste MLDL dargestellt, die Bestandteile der in
Fig. 2 gezeigten Konzentratorebene KE sind. Die Adreßliste
ADRL ist Grundlage zum Aufbau der Strukturliste STRL und der
Meldeliste MLDL und enthält hierzu Adressen der Strukturele
mentedaten in der Reihenfolge der Programmierung der Struk
turelementeaufrufe im Steuerprogramm. Dabei erfolgt der
Adreßeintrag beim Neustart des gesamten Programms oder des
einzelnen Strukturelements, z. B. einer Funktionseinheit FE,
aus dem Funktionsbaustein FEFB über Zeigerfortschaltung in
der Reihenfolge der Programmierung. Gleichzeitig erfolgt ein
Initialisierungsanstoß der Strukturliste STRL. Diese wird aus
der Adreßliste ADRL und der in dem Datenbaustein FEDB einge
tragenen Hierarchiezuordnung automatisch generiert.
Die Strukturliste STRL ist Grundlage zum strukturierten An
zeigen der Strukturelemente FE, FG, FB und GA in Tabellenform
und zur automatischen Adressierung der Strukturelementedaten
aus der Modulebene ME, beispielsweise den Visualisierungs
systemen, und enthält dazu die Identifikationsdaten und den
Status jedes Strukturelements FE, FG, FB, GA ggf. nach Grup
pen- oder Bereichszuordnung sowie nach Programmierreihenfolge
geordnet. Der Aufbau der Strukturliste STRL erfolgt durch den
Initialisierungsanstoß nach dem Inhalt der Adreßliste ADRL
und durch Eintrag der Identifikationsdaten aus den Funktions
bausteinen, z. B. FEFB. Der Status jedes Strukturelements FE,
FG, FB, GA wird zyklisch eingetragen.
Die Meldeliste MLDL ist Grundlage zur Anzeige und Weiterrei
chung aller Meldungen und enthält hierzu die Komplettmeldun
gen der Funktionselemente FE, FG, FB, GA mit Bezeichnung,
Typ, Störnummer der Funktionsgruppe sowie den Attributen
Kommt/Geht und Datum/Uhrzeit. Zum Eintrag in die Meldeliste
MLDL werden die Bereichsmeldungen automatisch generiert und
aktualisiert.
Claims (1)
- Automatisierungssystem, bei dem prozeßnahe Sensoren (S) und Aktoren (A) zu Funktionseinheiten (FE) und ggf. Funktionsein heiten (FE) zu Funktionsgruppen (FG) und Funktionsgruppen (FG) zu Funktionsbereichen (FB) zusammengefaßt sind, wobei die Funktionseinheiten (FE) und ggf. die Funktionsgruppen (FG) und Funktionsbereiche (FB) Strukturelemente der Automa tisierungsstruktur des Automatisierungssystems bilden, wobei jedes Strukturelement (FE, FG, FB) autark von jeweils einem zugeordneten Funktionsbaustein (FEFB, FGFB, FBFB) mit einem darin enthaltenen Steuerprogramm gesteuert wird und wobei die zur Steuerung des jeweiligen Strukturelements (FE, FG, FB) relevanten Daten in einem dem jeweiligen Funktionsbaustein (FEFB, FGFB, FBFB) zugeordneten Datenbaustein (FEDB), FGDB, FBDB) abgelegt sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Adreßliste (ADRL) vorhanden ist, in die automatisch beim Neustart des Automatisierungssystems oder einzelner Struktur elemente (FE, FG, FB) durch die Funktionsbausteine (FEFB, FGFB, FBFB) und in der Reihenfolge ihres programmgemäßen Auf rufs Adressen der Strukturelemente (FE, KG, FB) eingetragen werden und daß nach dem Inhalt der Adreßliste (ADRL) vorgege bene Daten aus den so adressierten Datenbausteinen (FEDB, FGDB, FBFB) nach vorgegebenen Kriterien, insbesondere den Kriterien Melden und Visualisieren, unter Berücksichtigung der hierarchischen Struktur zusammengefaßt und in weitere Li sten (STRL, MLDL) eingetragen werden, die Grundlage für eine Weiterverarbeitung der darin enthaltenen Daten entsprechend den vorgegebenen Kriterien sind.
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1998
- 1998-08-03 DE DE19834943A patent/DE19834943B4/de not_active Expired - Fee Related
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WO2005010625A3 (de) * | 2003-07-22 | 2005-11-10 | Siemens Ag | Verfahren zum erzeugen einer eine spezifische automatisierungsanlage beschreibenden strukturdarstellung |
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CN100428095C (zh) * | 2003-07-22 | 2008-10-22 | 西门子公司 | 产生描述特殊自动化设备的结构化表示的方法 |
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