DE19834438A1 - Müllwagen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Müllwagen mit einem Sammelbehälter zur Auf­ nahme des Mülls und einer im Bereich einer Einfüllöffnung des Sammelbehälters vor­ gesehenen Schüttung zum Anheben und Abkippen einer Mülltonne, welcher Schüt­ tung eine Reinigungsvorrichtung mit einem an einem verstellbaren Tragarm befestig­ ten Reinigungszeug zum Reinigen der Mülltonnen in ihrer Abkippstellung zugeordnet ist.

Um bei der Müllabfuhr, insbesondere bei der Entsorgung von Biomüll, Geruchsbe­ lästigungen durch Abfallreste in den Mülltonnen zu vermeiden und vor allem auch die hygienischen Risiken durch Viren, Bakterien und Pilzsporen zu minimieren, ist es be­ kannt, die Mülltonnen nach ihrem Entleeren zu reinigen. Dazu werden, wie die AT 401 505 B oder die EP 0 578 317 A zeigen, Reinigungsvorrichtungen im Schüttungs­ bereich eingesetzt, die das Ausspritzen der Mülltonnen mittels an Teleskoparmen oder Gelenksarmen angeordneter Spritzköpfe erlauben. Allerdings sind die bekann­ ten Reinigungsvorrichtungen verhältnismäßig aufwendig sie verbrauchen beträchtli­ che Wassermengen, erfordern häufig die Zugabe toxischer Detergenzien mit ihrer Umweltgefährdung und Beeinträchtigung der biologischen Abbauprozesse auf den Biomülldeponien und nicht zuletzt bleibt trotz der bedenklichen Chemikalienzusätze und des hohen Wasserverbrauches die Reinigungswirkung unzureichend.

Gemäß der EP 0 187 174 A gibt es auch schon Reinigungsfahrzeuge mit einer eine Rotationsbürste und einen axial vorgeordneten Spritzkopf umfassenden Reinigungs­ vorrichtung, doch dient dieses Reinigungsfahrzeug als mobile Waschanlage zum Rei­ nigen von transportierbaren Sammelbehältern und Papierkörben ohne Möglichkeit einer Müllaufnahme. Die zu reinigenden Behälter müssen dabei händisch auf einen die vertikal ausgerichteten Rotationsbürsten umgebenden Behälterträger aufgesetzt werden, so daß diese Reinigungsvorrichtung als Zusatz für einen Müllwagen gänzlich ungeeignet wäre.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen Müllwagen der eingangs geschilderten Art zu schaffen, der auf verhältnismäßig aufwandsarme Weise eine rationelle und auch einwandfreie Reinigung von Müllton­ nen im Zuge einer Mülltonnenentleerung erlaubt.

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß das Reinigungszeug eine Rotations­ bürste und einen dazu axial vorgesetzten Spritzkopf umfaßt und der Tragarm um eine Parallelachse zur Abkippachse einer Mülltonne schwenkverstellbar und in Ab­ kippachsrichtung hubverstellbar lagert, wobei das Reinigungszeug über den Tragarm aus einer ausgeschwenkten Ruhestellung in eine zur Abkippachse koaxiale Betriebs­ stellung unterhalb einer in Abkippstellung gehaltenen Mülltonne einschwenkbar und in der Betriebsstellung zum Reinigen in die Mülltonne einführbar ist.

Auf Grund der Kombination von Druckwasser und Bürstenreinigung kommt es zu einer raschen und sehr wirkungsvollen Säuberung auch stark verschmutzter Müllton­ nen, wobei der Waschwasserverbrauch verhältnismäßig gering bleibt und auf che­ mische Reinigungszusätze gänzlich verzichtet werden kann. Die Reinigungsvorrich­ tung selbst läßt sich ohne großen Bau- und Konstruktionsaufwand im Bereich der Einfüllöffnung des Sammelbehälters unterbringen, wobei das in seine Ruhestellung ausgeschwenkte Reinigungszeug die Einfüllöffnung vollkommen freigibt und keinerlei Beeinträchtigung des Entleervorganges mit sich bringt. Nach dem Entleeren wird dann über den Tragarm das Reinigungszeug in seine Betriebsstellung einge­ schwenkt, in welcher Betriebsstellung Spritzkopf und Rotationsbürste koaxial zur Ab­ kippachse der Mülltonne ausgerichtet sind und sich von unten in die Mülltonne ein­ führen lassen. Das gleichzeitige Ausspritzen und Ausbürsten gewährleistet in einem einmaligen Ein- und Ausfahren des Reinigungszeuges eine vollständige Mülltonnen­ reinigung, wobei die Abfallreste und das Reinigungswasser in den Sammelbehälter entsorgt werden und nicht selbst zur Verschmutzung des Sammel- oder Entleerungs­ platzes führen. Die Reinigungsbürste, deren Durchmesser an die Mülltonnengröße angepaßt ist, kann zwar über einen eigenen Motor angetrieben werden, ist aber zweckmäßigerweise mittels des Druckwassers drehbar, was den Aufwand weiter senkt. Selbstverständlich ist es außerdem möglich, Waschwasser zur Erhöhung der Reinigungswirkung über die Motorabgase zu erwärmen.

Lagert der Tragarm auf einem entlang zur Abkippachse parallelen Führungen ver­ fahrbaren Reinigungsschlitten und ist das Reinigungszeug gegenüber dem Tragarm in Führungsrichtung relativ verstellbar angeordnet, ergibt sich eine stabile Konstruk­ tion mit ausreichendem Bewegungsbereich sowohl des Schlittens als auch des Reini­ gungszeuges, wobei durch die Relativverstellbarkeit des Reinigungszeuges gegen­ über dem Tragarm Spritzkopf und Rotationsbürste ohne Schwierigkeiten bis in den Bodenbereich einer abgekippten Mülltonne hochgefahren werden können und eine vollständige Reinigung gewährleisten.

Um auch den Mülltonnenrand und den Deckel sauber reinigen zu können, sind an der spritzkopfabgewandten Seite der Rotationsbürste Zusatzdüsen vorgesehen, mit de­ nen zudem der Austrag des Waschwassers mit den Müllresten verbessert wird.

In der Zeichnung ist eine Reinigungsvorrichtung eines erfindungsgemäßen Müllwa­ gens an Hand eines Funktionsschemas beispielsweise veranschaulicht.

Ein nur mit seinem Sammelbehälter 1 angedeuteter Müllwagen weist im Bereich der Einfüllöffnung 2 des Sammelbehälters 1 eine Schüttung 3 zum Anheben und Abkip­ pen einer Mülltonne M sowie eine der Schüttung 3 zugeordnete Reinigungsvorrich­ tung 4 zum Reinigen der Mülltonnen M in ihrer Abkippstellung auf.

Die Reinigungsvorrichtung 4 umfaßt ein Reinigungszeug 5 aus einer Rotationsbürste 6 und einem dazu axial vorgesetzten Spritzkopf 7, wobei die Rotationsachse R der Rotationsbürste 6 parallel zur Abkippachse A einer Mülltonne M verläuft. Das Reini­ gungszeug 5 sitzt an einem Tragarm 8, der seinerseits um eine Parallelachse P zur Abkippachse A schwenkverstellbar auf einem Reinigungsschlitten 9 lagert und über diesen Reinigungsschlitten 9 entlang von zur Parallelachse P parallelen Führungen 10 schiebeverstellbar ist.

In der Ruhestellung (strichlierte Darstellung) ist der Schwenkarm 8 mit dem Reini­ gungszeug 5 aus dem Bereich der Einfüllöffnung 2 ausgeschwenkt und findet bei­ spielsweise in einer Seitenkammer 11 des Sammelbehälters 1 eine Aufnahme. Wird nun eine Mülltonne M über die Schüttung 3 zum Entleeren angehoben und abgekippt und soll diese Mülltonne M nach dem Entleervorgang noch gereinigt werden, bleibt die Mülltonne M in ihrer Abkippstellung und die Reinigungsvorrichtung 4 wird bei­ spielsweise händisch eingeschaltet. Damit schwenkt der Schwenkarm 8 das Reini­ gungszeug 5 aus der Ruhestellung in die Betriebsstellung, in der die Rotationsachse R der Rotationsbürste 6 koaxial zur Abkippachse A verläuft, und das Reinigungszeug 5 wird über den Reinigungsschlitten 9 in die Mülltonne M eingeführt. Dabei wird unter gleichzeitigem Ausspritzen von Reinigungsflüssigkeit durch den Spritzkopf 7 das In­ nere der Mülltonne mittels der drehenden Rotationsbürste 6 sauber und wirkungsvoll gereinigt. Das Einfahren des Reinigungszeuges 5 in die Mülltonne M kann gegebe­ nenfalls durch eine relative Hubverstellung gegenüber dem Schwenkarm 8 unter­ stützt werden. Außerdem ist an der dem Spritzkopf 7 abgewandten Seite der Rota­ tionsbürste 6 ein Kranz von Zusatzdüsen 12 vorgesehen, mit denen Reinigungsflüs­ sigkeit speziell in den Rand- und Deckelbereich der Mülltonne M gespritzt wird.

Nach dem Reinigen fährt das Reinigungszeug 5 wieder in die Ausgangsposition zu­ rück und wird über den Schwenkarm 8 in die Ruhestellung gebracht, so daß gleich­ zeitig mit dem Absetzen der gereinigten Mülltonne auch wieder die Einfüllöffnung freigegeben ist und die nächste Mülltonne entleert und bedarfsweise gereinigt wer­ den kann.

Claims (3)

1. Müllwagen mit einem Sammelbehälter zur Aufnahme des Mülls und einer im Bereich einer Einfüllöffnung des Sammelbehälters vorgesehenen Schüttung zum An­ heben und Abkippen einer Mülltonne, welcher Schüttung eine Reinigungsvorrichtung mit einem an einem verstellbaren Tragarm befestigten Reinigungszeug zum Reinigen der Mülltonnen in ihrer Abkippstellung zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungszeug (5) eine Rotationsbürste (6) und einen dazu axial vorgesetzten Spritzkopf (7) umfaßt und der Tragarm (8) um eine Parallelachse (P) zur Abkipp­ achse (A) einer Mülltonne (M) schwenkverstellbar und in Abkippachsrichtung hubver­ stellbar lagert, wobei das Reinigungszeug (5) über den Tragarm (8) aus einer aus­ geschwenkten Ruhestellung in eine zur Abkippachse (A) koaxiale Betriebsstellung unterhalb einer in Abkippstellung gehaltenen Mülltonne (M) einschwenkbar und in der Betriebsstellung zum Reinigen in die Mülltonne (M) einführbar ist.

2. Müllwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (8) auf einem entlang zur Abkippachse (A) parallelen Führungen (10) verfahrbaren Rei­ nigungsschlitten (9) lagert und das Reinigungszeug (5) gegenüber dem Tragarm (8) in Führungsrichtung relativverstellbar angeordnet ist.

3. Müllwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der spritzkopfabgewandten Seite der Rotationsbürste (6) Zusatzdüsen (12) vorgesehen sind.