DE19827360A1 - Medizinisches Instrument zur endoskopischen Entnahme der Vena Saphena Magna - Google Patents
Medizinisches Instrument zur endoskopischen Entnahme der Vena Saphena MagnaInfo
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Abstract
Ein medizinisches Instrument (10) zur endoskopischen Entnahme der Vena Saphena Magna weist einen lang erstreckten Schaft (12) auf, der am distalen Ende eine Spatelspitze (14) aufweist, und in dessen proximalem Bereich ein seitlich abstehender Handgriff (16) angeordnet ist. Das Instrument (10) weist ferner eine Endoskopoptik (22) auf, die eine Okularmuschel (26) aufweist, die am proximalen Ende des Instruments (10) angeordnet ist. Der Handgriff (16) ist so mit dem Schaft (12) verbunden, daß eine von dem Handgriff (16) abgewandte Außenseite (18, 40) des Instruments vom distalen Ende bis zum proximalen Ende durchgehend eine im wesentlichen gleichmäßige Fläche aufweist. Die Okularmuschel (26) ist im wesentlichen zur gleichen Seite wie der Handgriff (16) bezüglich einer Längsmittelachse (20) des Schafts (12) schräg angeordnet (Fig. 1).
Description
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Instrument zur endos
kopischen Entnahme der Vena Saphena Magna, mit einem lang er
streckten Schaft, der am distalen Ende eine Spatelspitze auf
weist, und in dessen proximalem Bereich ein seitlich abstehen
der Handgriff angeordnet ist, und ferner mit einer Endoskopop
tik, die eine Okularmuschel aufweist, die am proximalen Ende
des Instrumentes angeordnet ist.
Ein Instrument der eingangs genannten Art ist aus der von der
Karl Storz GmbH & Co., Tuttlingen, herausgegebenen
DE-Firmenschrift "Endo World", CHIR Nr. 4-D, 1997, bekannt. Auf
Seite 3 dieser Firmenschrift ist ein derartiges Instrument un
ter der Bezeichnung "Optischer Retraktor" abgebildet.
Die Vena Saphena Magna ist eine große Beinvene, die an der me
dialen, d. h. der inneren Seite des Beines von dem inneren Knö
chel entlang des Unter- und des Oberschenkels bis zur Leisten
gegend verläuft.
Die Vena Saphena Magna wird häufig entnommen, um sie als Trans
plantat in der Koronar- und Gefäßchirurgie einzusetzen. Bei
herkömmlichen Operationsmethoden zur Entnahme der Vena Saphena
Magna wird entweder ein einziger langer Einschnitt entlang der
Innenseite des Beines angebracht, oder es werden mehrere kürze
re, von einander getrennte Einschnitte gesetzt. Mittels durch
diese Einschnitte oder Inzisionen eingeführte Instrumente, so
genannte Venen-Dissektoren, wird die Vena Saphena Magna von dem
umliegenden Bindegewebe und ihren seitlichen Gefäßabzweigungen
befreit. Die freigelegte und isolierte Vene wird dann durch den
Einschnitt bzw. die Einschnitte entnommen. Diese bislang übli
che Art der Entnahme über eine einzige lange bzw. mehrere sepa
rate Inzisionen birgt jedoch die Gefahr der Verletzung des me
dialen Lymphbündels und damit der Infektion des Operationsge
bietes in sich.
In dem Artikel "Minimal-invasive, video-assisted vein harve
sting for cardiac and vascular surgical procedures" von Lutz
et.al. (1997), in European Journal of Cardio-Thoracic Surgery
12, Seiten 519-521, wird ein alternatives Verfahren zur Entnah
me der Vena Saphena Magna beschrieben, bei dem die Vene unter
endoskopischer Kontrolle auf minimal-invasivem Wege entnommen
wird. Hierzu wird lediglich ein einziger kleiner, 2-3 cm langer
Einschnitt in der Nähe des Kniegelenks eingebracht. Durch die
sen Einschnitt wird das eingangs genannte Instrument nach oben
entlang des Oberschenkeiabschnitts der Vene bis in die Leisten
gegend und nach unten entlang des Unterschenkelabschnitts der
Vene bis zum inneren Fußknöchel eingeführt. Dabei wird die Vene
von Bindegewebe und seitlichen Gefäßabzweigungen befreit und
die gesamte Vene durch den einzigen Einschnitt im Kniebereich
herausgezogen. Diese endoskopische Entnahmetechnik ist im Ver
gleich zu der zuvor beschriebenen früheren Entnahmeart wegen
des nur einen erforderlichen Einschnittes gewebeschonend, und
die postoperativen Beschwerden des Patienten und die Gefahr ei
nes Wundinfektes sind erheblich geringer. Außerdem erfolgt die
Entnahme nach diesem neueren Verfahren stets unter endoskopi
scher Sichtkontrolle.
Das aus der eingangs genannten DE-Firmenschrift "Endo World"
bekannte Instrument, das für den zuvor beschriebenen Eingriff
geeignet ist, weist einen langerstreckten Schaft auf, der an
seinem proximalen Ende einen seitlich abstehenden Handgriff so
wie eine zu einer Endoskopoptik gehörende Okularmuschel trägt.
Der Schaft ist vom proximalen bis zum distalen Ende, an dem ei
ne schmale, in distaler Richtung verjüngte und leicht gewölbte
Spatelspitze ausgebildet ist, als in etwa nierenförmige Rinne
zur äußeren Aufnahme eines Optikschaftes der Endoskopoptik aus
gebildet, d. h. der Endoskopschaft liegt in der Rinne außen am
Schaft an. Die Endoskopoptik aus Optikschaft und Okular mit
Okularmuschel ist von dem Schaft abnehmbar, in dem die Endosko
poptik nach proximal durch einen Befestigungsabschnitt des
Handgriffs hindurch vom Schaft abgezogen wird. Der Schaft des
medizinischen Instruments ist etwa 30 cm lang, um die Venenen
den von dem einzigen Einschnitt im Kniebereich aus erreichen zu
können.
Bei dem bekannten Instrument ist der Handgriff an dem Schaft so
befestigt, daß der Schaft im Bereich des Handgriffs verbreitert
ist, d. h. daß die vom Handgriff abgewandte Außenseite des In
struments im Bereich des Ansatzes des Handgriffs eine Stufe
aufweist. Weiterhin ist die Okularmuschel am proximalen Ende
des Schaftes so angeordnet, daß die Längsmittelachse der Oku
larmuschel in geradliniger coaxialer Verlängerung der Längsmit
telachse des Schaftes des Instrumentes verläuft, so daß die
Okularmuschel umfänglich den Schaft allseitig überragt.
Diese Bauart des bekannten Instruments ist jedoch bei einem
operativen Eingriff zur Entnahme der Vena Saphena Magna nach
teilig.
Bei dem endoskopischen Eingriff zur Entnahme der Vena Saphena
Magna wird das Instrument nämlich durch den Einschnitt im Knie
bereich eingeführt und entlang der Vene nach oben zur Leisten
gegend bzw. nach unten in den Knöchelbereich vorangeschoben.
Um die Entnahme der gesamten Vene durch einen einzigen Ein
schnitt zu ermöglichen, muß die ganze Länge des medizinischen
Instruments ausgenutzt werden, denn das Instrument muß vom Knie
aus bis in die Leistengegend bzw. bis zum Fußknöchel entlang
der Vene vorgeschoben werden. Da die Vene dicht unter der Haut
verläuft, muß der Schaft des Instrumentes nahezu parallel zur
Hautoberfläche vorangeschoben werden, so daß der beim Voran
schieben des Schaftes entlang der Vene nach außerhalb der Inzi
sion befindliche Abschnitt des Schafts möglichst eng am Bein
anliegend gehalten vorwärts geschoben werden muß.
Bei dem bekannten Instrument ist dadurch, daß der Befestigungs
abschnitt des Handgriffs und das Okular wie vorstehend be
schrieben im proximalen, außerhalb des Körpers verbleibenden
Bereich den Schaft seitlich überragen, das Instrument in seinem
proximalen Bereich über dem Schaft an der am Bein anliegenden
Außenseite des Instrumentes wesentlich verbreitert. Diese Ver
breiterung verhindert jedoch ein enges Anliegen des Instrumen
tes am Bein des Patienten mit der Folge, daß die Spatelspitze
nicht dicht unter der Hautoberfläche entlang der Vene nach vorn
geschoben werden kann. Dies ist zumindest dann der Fall, wenn
das Instrument bereits weit in das Operationsgebiet vorange
schoben ist. Durch die Verbreiterung des Instruments im proxi
malen Bereich an der von dem Handgriff abgewandten Außenseite
ist es somit beinahe unmöglich, die Spatelspitze tief im Ope
rationsgebiet weiter parallel zur Hautoberfläche entlang der
Vena Saphena Magna zu führen, vielmehr dringt die Spatelspitze
in tieferliegendes Gewebe ein und kann dabei zu unerwünschten
Verletzungen von unbeteiligtem Gewebe führen. Um diese Gefahr
zu vermeiden, kann das bekannte Instrument nur bis zu einer be
stimmten Einschubtiefe des Schaftes in das Operationsgebiet
verwendet werden. Darüber hinaus besteht ein weiterer Nachteil
des bekannten Instrumentes darin, daß mit zunehmender Einschub
tiefe des Schaftes in die Inzision die zur Beobachtung der Ope
ration durch die Endoskopoptik an das Okular angeschlossene Ka
mera ab einer bestimmten Einschubtiefe so dicht am Bein des Pa
tienten anliegt, daß die Kamera, deren Gehäuse eine quer zur
Schaftachse breitere Abmessung als der Schaft selbst aufweist,
ein paralleles subkutantes Voranschieben des Instrumentes be
hindert. Außerdem behindert die Kamera das Einführen weiterer
Hilfsinstrumente in die Inzision. Somit ist auch die Handhabung
des bekannten Instrumentes erschwert.
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, ein medizinisches Instrument der eingangs genannten Art
bereitzustellen, das es erlaubt, die Vena Saphena Magna durch
einen möglichst kleinen Einschnitt am Körper des Patienten zu
entnehmen, wobei die Spatelspitze des Instrumentes möglichst
über die gesamte Einschubtiefe des Schaftes in die Inzision
dicht unter der Hautoberfläche entlang der Vene führbar sein
soll.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des eingangs genannten medizi
nischen Instrumentes dadurch gelöst, daß der Handgriff so mit
dem Schaft verbunden ist, daß eine von dem Handgriff abgewandte
Außenseite des Instrumentes vom distalen bis zum proximalen En
de eine im wesentlichen gleichmäßige Fläche aufweist, und daß
die Okularmuschel im wesentlichen zur gleichen Seite wie der
Handgriff bezüglich einer Längsmittelachse des Schaftes schräg
gerichtet angeordnet ist.
Durch die erfindungsgemäße Bauweise erhält das medizinische In
strument an seiner vom Handgriff abgewandten Außenseite eine
vom proximalen Ende bis zum Beginn der distalen Spatelspitze
verlaufende einheitliche Fläche, die frei von Vorsprüngen ist,
die somit ein enges Anliegen des proximalen Bereichs des In
strumentes an der äußeren Oberfläche des Beins des Patienten
und damit ein Einschieben des Schafts der Spatelspitze dicht
unter der Hautoberfläche entlang der Vene problemlos ermög
licht. Durch die erfindungsgemäß seitlich schräg angeordnete
Okularmuschel ragt auch diese nicht mehr über die vom Handgriff
abgewandte Außenseite des Instrumentes vor.
Durch die erfindungsgemäße Bauweise mit einer einheitlichen
gleichmäßigen Außenseite wird es möglich, das medizinische In
strument über die gesamte Länge seines Schafts in das Bein des
Patienten einzuführen. Da Verdickungen, Wülste und ähnliches im
proximalen Bereich des Instrumentes fehlen, kann das Instrument
im Bereich des Einschnitts eng anliegend eingeführt und während
der Operation so gehalten werden. Auf diese Weise erlaubt es
das erfindungsgemäße Instrument, trotz eines kleinen Ein
schnitts die volle Länge des Schafts auszunutzen.
Diese einheitliche Fläche ermöglicht auch ein einfaches Einfüh
ren von weiteren Hilfsinstrumenten, beispielsweise Venen-
Dissektoren, Präparier- bzw. Faßzangen, Scheren, Ligaturschlin
gen und ähnliches, ohne eine größere Inzision zu benötigen.
Die vorgenannte Außenseite des erfindungsgemäßen medizinischen
Instruments muß nicht durchgehend einteilig sein. Sie kann aus
mehreren hintereinander angeordneten Flächen gebildet sein, die
zu verschiedenen Bauelementen des Instrumentes wie der Endos
kopoptik, dem Handgriff und dem Schaft gehören, die gegebenen
falls von einander trennbar sind. Entscheidend ist dabei, daß
die genannte Außenseite frei von Vorsprüngen ist, die den äuße
ren Umfang des Schafts deutlich überragen. Somit ist das medi
zinische Instrument an der am Bein des Patienten anliegenden
Seite im wesentlichen flach ausgebildet, und das Instrument
wird an dieser Außenseite entlang des Beins des Patienten in
die Inzision geschoben.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Instruments besteht
darin, daß der Arzt unabhängig von der Einschubtiefe des In
struments sein Auge stets ungehindert an die Okularmuschel füh
ren kann, da diese vom Schaft und dadurch vom Bein des Patien
ten absteht. Im Falle der Verwendung einer Kamera am Okular des
Instrumentes wird das Einführen der Hilfsinstrumente vorteil
hafterweise durch die angeschlossene Kamera nicht mehr behin
dert. Somit wird zusätzlich die Handhabung des erfindungsgemä
ßen Instrumentes auf vorteilhafte Weise verbessert.
Somit wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe vollkom
men gelöst.
In einer bevorzugten Ausgestaltung weist der Handgriff einen
Befestigungsabschnitt auf, der im oberen Bereich in Form einer
Hülse ausgebildet ist, die den Schaft axial teilweise und auf
der vom Handgriff abgewandten Außenseite des Schafts mit einer
möglichst geringen Materialstärke umgreift.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, einerseits eine stabile Verbin
dung zwischen dem Handgriff und dem Schaft zu bewerkstelligen,
und andererseits die vom Handgriff abgewandte Außenseite des
Instruments frei von Schultern, Stufen oder Vorsprüngen zu hal
ten.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung bildet eine Längs
mittelachse der Okularmuschel mit der Längsmittelachse des
Schafts einen Winkel im Bereich von 30° bis 60°, vorzugsweise
45°.
Wenn die Okularmuschel in einem Winkel in diesem Bereich abste
hend angeordnet ist, so kann der Arzt besonders bequem die Oku
larmuschel von der Seite des Instruments, die dem Körper des
Patienten abgewandt ist, einsehen.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Okularmu
schel an einem Okulargehäuse der Endoskopoptik angeordnet, daß
eine der Okularmuschel abgewandte Außenseite aufweist, die mit
der dem Handgriff abgewandten Außenseite des Schafts in etwa
fluchtet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die vorgenannte Außenseite
des Okulargehäuses eine schulterfreie Verlängerung der vom
Handgriff abgewandten Außenseite des Instruments bildet, wo
durch die Führung des Instruments entlang des Beins durch die
durch das Okulargehäuse gebildete verlängerte Anlagefläche ver
bessert ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Schaft als
umfänglich geschlossener Hohlschaft zur Aufnahme eines sich bis
zur Spatelspitze erstreckenden Optikschafts der Endoskopoptik
ausgebildet.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der in dem Schaft aufgenom
mene Optikschaft der Endoskopoptik eine verbesserte Führung
beim Einschieben entlang des Schaftes und einen verbesserten
Halt in dem Schaft erfährt, so daß die Montage der Endoskopop
tik an dem Schaft des Instruments erleichtert ist. Ein ge
schlossener Schaft mit einem innenliegenden Optikschaft hat
darüber hinaus den Vorteil, daß die äußere Oberfläche des
Schafts allseitig glatt und kantenfrei ausgebildet werden kann,
wodurch sich der Schaft im Operationsgebiet leichter voran
schieben läßt. Außerdem wird der Optikschaft vor Verschmutzun
gen geschützt. Weiterhin können zum Entfernen des Bindegewebes
und zum Abtrennen der Vene weitere Hilfsinstrumente in den
Schaft des Instruments eingeführt werden. Alle diese Hilfsin
strumente werden dann von dem Schaft umschlossen und somit
ebenfalls vor Verschmutzungen geschützt. Vor allem erfahren die
Instrumente eine "ruckfreie" Führung am Schaft in Richtung di
stales Ende.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die vom Hand
griff abgewandte Außenseite des Schafts zur Längsmittelachse
des Schafts hin gesehen im Querschnitt im wesentlichen plan mit
einer geringfügigen konkaven Wölbung ausgebildet.
Da die dem Handgriff abgewandte Außenseite des Schafts beim
Einführen des Instruments entlang der äußeren Beinoberfläche
geführt wird, hat diese Maßnahme den Vorteil, daß diese Außen
seite flächig am Bein anliegt und somit eine verbesserte Füh
rung des Schafts entlang des Beines ermöglicht. Die geringfügi
ge konkave Ausgestaltung hat zusätzlich den Vorteil, daß der
bereits in die Inzision eingeführte Abschnitts des Schaftes mit
der Wölbung eine gewisse Zwangsführung entlang der Vene er
fährt.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist eine dem Hand
griff zugewandte Außenseite des Schafts zur Längsmittelachse
des Schafts hin gesehen im Querschnitt konvex gewölbt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der in dem Schaft aufgenom
mene Optikschaft beim Einschieben in den Schaft des Instruments
in der Wölbung automatisch eine zentrierte Lage in dem Schaft
einnimmt, so daß die Montage der Endoskopoptik an dem Schaft
weiter vereinfacht wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Spatel
spitze eine etwa löffelförmige Wölbung auf, die sich zur dem
Handgriff abgewandten Seite des Instruments hin öffnet.
Hierbei ist von Vorteil, daß im Bereich der distalen Spatel
spitze beim Vorwärtsschieben des Instruments eine Operations
höhle gebildet wird, die durch die Endoskopoptik gut ausge
leuchtet und beobachtet werden kann. Die löffelförmige Wölbung
der Spatelspitze schützt dabei den Bereich, in dem die distalen
Elemente der Hilfsinstrumente, beispielsweise Maulteile von
Zangen oder dergleichen betätigt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Spatel
spitze eine seitliche Verbreiterung auf, so daß sie den Schaft
quer zu dessen Längsmittelachse zumindest einseitig überragt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die von der Spatelspitze
beim Voranschieben des Schaftes geschaffene Operationshöhle ge
genüber der von der Spatelspitze des bekannten Instruments ge
schaffenen Operationshöhle vergrößert wird. Eine vergrößerte
Operationshöhle hat den Vorteil, daß mehr Raum für die Maultei
le der Hilfsinstrumente geschaffen wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung verjüngt sich die
Spatelspitze zum distalen Ende hin.
Diese Verjüngung hat den Vorteil, daß sie das Voranschieben des
erfindungsgemäßen Instruments durch das Körpergewebe hindurch
erleichtert.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung steht der Handgriff
von dem Schaft schräg zum distalen Ende hin ab.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das Instrument an dem somit
in Vorschubrichtung geneigten Handgriff mit gerader Handhaltung
und somit bequem und mit hoher Kraft in die Inzision eingescho
ben werden kann, wodurch die Handhabung des erfindungsgemäßen
Instruments weiter verbessert ist.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung und der beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachste
hend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen
Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in
Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegen
den Erfindung zu verlassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen medizini
schen Instrumentes, teilweise in einem Längsschnitt;
Fig. 2 einen Schnitt durch das Instrument entlang der Linie
II-II in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab; und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die von dem Instrument in Fig. 1
abgenommene Endoskopoptik.
In Fig. 1 und 2 ist ein medizinisches Instrument zur Entnahme
der Vena Saphena Magna dargestellt, das mit dem allgemeinen Be
zugszeichen 10 versehen ist.
Das medizinische Instrument 10 weist einen langerstreckten
Schaft 12 auf, der an seinem distalen Ende eine Spatelspitze 14
trägt, und in dessen proximalem Bereich ein Handgriff 16 ange
ordnet ist, der von dem Schaft 12 seitlich absteht.
Der Schaft 12 weist eine vom Handgriff 16 abgewandte Außenseite
18 auf. Die Außenseite 18 ist diejenige Seite, die beim Einfüh
ren des Schafts 12 in das Bein eines Patienten mit ihrem außer
halb der Inzision, d. h. außerhalb der Einstichstelle befindli
chen Bereich an der Außenseite des Beins anliegt, und deren be
reits eingeführter Bereich entlang der Vene geführt wird.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist die Außenseite 18 zu einer
Längsmittelachse 20 des Schafts 10 hin gesehen im Querschnitt
im wesentlichen plan mit einer geringfügigen konkaven Wölbung
ausgebildet.
Das Instrument 10 weist ferner eine von dem Schaft 12 und dem
Handgriff 16 abnehmbare Endoskopoptik 22 auf, die in Fig. 3 in
Alleinstellung im vom Schaft 12 abgenommenen Zustand darge
stellt ist.
Die Endoskopoptik 22 weist am proximalen Ende ein Okulargehäuse
24 mit einer Okularmuschel 26 auf. An das Okulargehäuse 24
schließt sich distalseitig ein Optikschaft 28 an. Der Optik
schaft 28 ist als zylindrisches Rohr ausgebildet, in dem ein
optisch abbildendes System angeordnet ist, das aus einem Lin
sensystem, Blenden, Filtern etc. oder aus einem geordneten
Lichtleitfaserbündel besteht. Weiterhin ist in dem Optikschaft
28 ein lichtzuführendes Faserbündel angeordnet, mit dem Licht
in das Operationsgebiet zugeführt wird. Dazu ist an dem Okular
gehäuse 24 ein Anschluß 30 zum Anschließen eines nicht darge
stellten, mit einer nicht dargestellten Lichtquelle verbindba
ren Lichtleitkabels vorhanden.
Die Okularmuschel 26 ist im an dem Schaft 12 montierten Zustand
der Endoskopoptik 22 zur gleichen Seite wie der Handgriff 16
bezüglich der Längsmittelachse 20 des Schafts 12 zum proximalen
Ende hin schräg gerichtet angeordnet. Dabei bildet eine Längs
mittelachse 32 der Okularmuschel 26 mit der Längsmittelachse 20
des Schaftes 12 einen Winkel im Bereich von 30° bis 60°, in
Fig. 1 einen Winkel von etwa 45°.
Der Anschluß 30 zum Anschließen des Lichtleitkabels steht etwa
rechtwinklig zur gleichen Seite wie der Handgriff 16 bzw. wie
die Okularmuschel 26 von dem Instrument 10 ab.
Der Handgriff 16 besteht aus einem Befestigungsabschnitt 34,
der etwa rechtwinklig zu dem Schaft 12 verläuft, und aus einem
eigentlichen Griffabschnitt 36, der Fingermulden 38 aufweist.
Der Handgriff 16 ist mit dem Schaft 12 so verbunden, daß die
von dem Handgriff 16 abgewandte Außenseite 18 des Schafts 12 im
Bereich des Befestigungsabschnitts 34 des Handgriffs 16 mit ei
ner Außenseite 40 des Befestigungsabschnitts 34 eine im wesent
lichen gleichmäßige Fläche bildet, die im wesentlichen frei von
Vorsprüngen oder Schultern ist.
Ebenso weist das Okulargehäuse 24 eine entsprechende Außenseite
42 auf, die sich an die Außenseite 40 des Befestigungsab
schnitts 34 des Handgriffs 16 proximal anschließt und somit mit
der Außenseite 18 des Schafts in etwa fluchtet.
Die gesamte sich aus den Außenseiten 18, 40, 42 zusammensetzen
de Außenseite des Instruments 10 weist somit vom distalen bis
zum proximalen Ende eine gleichmäßige Fläche auf, d. h. eine
Fläche, die keine Unregelmäßigkeiten in Form von Schultern oder
Vorsprüngen aufweist.
Der Befestigungsabschnitt 34 weist im oberen Bereich eine Aus
gestaltung in Form einer Hülse 43 mit einer axial durchgehenden
Öffnung 44 auf, durch die der Optikschaft 28 durchgeführt ist.
Im distalen Bereich des Befestigungsabschnitts 34 ist ein Ab
schnitt 46 der Öffnung 44 entsprechend der Außenkontur des
Schafts 12 ausgebildet, so daß der Schaft 12 in dem Befesti
gungsabschnitt 34 des Handgriffs 16 distalseitig einsteckbar
ist.
Mittels durch den Befestigungsabschnitt 34 und den Schaft 12
durchgehender Schrauben 47, die zur Außenseite 40 hin nicht
überstehen, sind der Schaft 12 und der Handgriff 16 unverlier
bar miteinander verbunden. Auf der vom Handgriff 16 abgewandten
Außenseite 18 umgreift die Hülse 43 des Befestigungsabschnitts
34 den Schaft 12 mit einer geringen Materialstärke, so daß der
Befestigungsabschnitt 34 den Schaft 12 auf der Außenseite 18 im
wesentlichen nicht überragt. Die zuvor genannte Materialstärke
weist gerade noch ein für die sichere Befestigung des Hand
griffs 16 an dem Schaft 12 erforderliches Maß auf.
Der Handgriff 16, genauer gesagt der Griffabschnitt 36 des
Handgriffs 16 steht von dem Schaft 12 schräg zum distalen Ende
hin ab, so daß eine Längsmittelachse 48 des Handgriffs 16 mit
der Längsmittelachse 20 des Instruments 10 zum distalen Ende
hin gesehen einen Winkel von etwa 45° bildet.
Wie aus Fig. 2 weiter hervorgeht, ist der Schaft 12 als umfäng
lich geschlossener Hohlschaft ausgebildet, in dessen Inneren
der Optikschaft 28 der Endoskopoptik 22 aufgenommen ist.
Eine dem Handgriff 16 zugewandte Außenseite 49 des Schafts 12,
die der Außenseite 18 gegenüberliegt, ist zur Längsmittelachse
20 hin gesehen im Querschnitt konvex gewölbt.
Durch diese konvexe Wölbung der Außenseite 49 und auch durch
die geringfügige konkave Wölbung der Außenseite 18 ist der Op
tikschaft 28 in dem Schaft 12 bezüglich der Längsmittelachse 20
zentriert aufgenommen.
Insgesamt ist der Schaft 12 im Querschnitt flach oval oder ganz
leicht nierenförmig ausgebildet.
Beidseits des Optikschafts 28 ist noch ein axial durchgehender
offener Raum in dem Schaft 12 zum Einführen von Hilfsinstrumen
ten vorhanden, die zur Entfernung der Vena Saphena Magna ver
wendet werden, wie Venen-Dissektoren, Faßzangen oder derglei
chen.
Der Endoskopschaft 28 reicht distal bis zu der Spatelspitze 14.
Die Spatelspitze 14 weist eine löffelförmige Wölbung auf, die
sich zur Außenseite 18 des Schafts 12 hin öffnet. Weiterhin
verjüngt sich die Spatelspitze 14 zum distalen Ende hin. Eine
seitliche Verbreiterung 50 ist derart ausgebildet, daß die Spa
telspitze 14 den Schaft 12 zur Außenseite 18 hin geringfügig
überragt.
Zur schnell lösbaren Befestigung und Verriegelung der Endosko
poptik 22 an dem Befestigungsabschnitt 34 des Handgriffs 16
sind an dem Okulargehäuse 24 zwei axial vorstehende Stifte 52
vorgesehen, die mit entsprechenden Ausnehmungen in dem Befesti
gungsabschnitt 34 des Handgriffs 16 in Eingriff gebracht und
verriegelt werden können.
Claims (11)
1. Medizinisches Instrument zur endoskopischen Entnahme der
Vena Saphena Magna, mit einem langerstreckten Schaft (12),
der am distalen Ende eine Spatelspitze (14) aufweist, und
in dessen proximalem Bereich ein seitlich abstehender
Handgriff (16) angeordnet ist, und ferner mit einer Endos
kopoptik (22), die eine Okularmuschel (26) aufweist, die
am proximalen Ende des Instruments (10) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (16) so mit dem
Schaft (12) verbunden ist, daß eine von dem Handgriff (16)
abgewandte Außenseite (18, 40) des Instruments (10) vom
distalen Ende bis zum proximalen Ende durchgehend eine im
wesentlichen gleichmäßige Fläche aufweist, und daß die
Okularmuschel (26) im wesentlichen zur gleichen Seite wie
der Handgriff (16) bezüglich einer Längsmittelachse (20)
des Schafts (12) schräg gerichtet angeordnet ist.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Handgriff (16) einen Befestigungsabschnitt (34) auf
weist, der im oberen Bereich in Form einer Hülse ausge
bildet ist, die den Schaft (12) axial teilweise und auf
der vom Handgriff (16) abgewandten Außenseite (18) des
Schafts (12) mit einer möglichst geringen Materialstärke
umgreift.
3. Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Längsmittelachse (32) der Okularmuschel (26) mit
der Längsmittelachse (20) des Schafts (12) einen Winkel im
Bereich von 30° bis 60°, vorzugsweise 45°, bildet.
4. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Okularmuschel (26) an einem Okular
gehäuse (24) der Endoskopoptik (22) angeordnet ist, das
eine der Okularmuschel (26) abgewandte Außenseite (42)
aufweist, die mit der dem Handgriff (16) abgewandten Au
ßenseite (18) des Schafts (12) in etwa fluchtet.
5. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schaft (12) als umfänglich geschlos
sener Hohlschaft zur Aufnahme eines sich bis zur Spatel
spitze (14) erstreckenden Optikschafts (28) der Endoskop
optik (22) ausgebildet ist.
6. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die dem Handgriff (16) abgewandte Außen
seite (18) des Schafts (12) zur Längsmittelachse (20) des
Schafts (12) hin gesehen im Querschnitt im wesentlichen
plan mit einer geringfügigen konkaven Wölbung ausgebildet
ist.
7. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine dem Handgriff (16) zugewandte Aus
senseite (49) des Schafts (12) zur Längsmittelachse (20)
des Schafts (12) hin gesehen im Querschnitt konvex gewölbt
ist.
8. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Spatelspitze (14) eine etwa löffel
förmige Wölbung aufweist, die sich zur dem Handgriff (16)
abgewandten Außenseite (18, 40) des Instruments (10) hin
öffnet.
9. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Spatelspitze (14) eine seitliche
Verbreiterung (50) aufweist, so daß sie den Schaft (12)
quer zu dessen Längsmittelachse (20) zumindest einseitig
überragt.
10. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die Spatelspitze (14) zum distalen
Ende hin verjüngt.
11. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Handgriff (16) von dem Schaft (12)
schräg zum distalen Ende hin absteht.
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