DE19818808A1 - Mineralischer Isolierbaustoff und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Mineralischer Isolierbaustoff und Verfahren zu seiner Herstellung

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen mineralischen Isolierbaustoff und auf ein Verfahren zum Herstellen eines neuen mineralischen Isolierbaustoffes unter Verwendung expandierten Perlites.
Im Baugewerbe werden bisher zur Wärmedämmung und Kälteisolierung meist geschäumte Kunststoffe verwendet, die hinsichtlich der Umweltbelastung sowohl rohstoffseitig als auch entsorgungsseitig unbefriedigend sind. Darüber hinaus gibt es auch rieselfähiges Isolierma­ terial aus expandiertem Perlite oder anderen mineralischen Werkstoffen, das wiederum nur in losen Beschüttungen und damit recht beschränkt einsatzfähig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen neuen mineralischen Isolierbaustoff zu schaffen, der sich durch seine guten Dämmeigenschaften sowie seine leichte Verarbeit­ barkeit und seine Umweltverträglichkeit auszeichnet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Trockenmasse aus expandiertem und mit einem Hydrophobierungsmittel versetztem Perlite und zugemischtem Polyvinylazetat (PVA), welche Trockenmasse durch Wasserzugabe aushärtbar ist. Dazu wird expandiertes Perlite mit einem Hydrophobierungsmittel bedüst und mit Polyvinylazetat zu einer Trockenmasse vermischt, worauf diese Trockenmasse zur Verwertung als Isolierbaustoff durch Wasserzug­ abe zu einer erdfeuchten Masse vermengt und dann verarbeitet wird und während des Trocknens aushärtet.
Es entsteht ein neuer, extrem leichter, nicht brennbarer mineralischer Isolierstoff, der durch seine wasserabweisende Ausrüstung in seinen Dämmeigenschaften feuchtigkeitsbeständig ist und durch das einfache Vermischen geblähten Perlites mit Hydrophobierungsmitteln und Dispersion eine rationelle Herstellung erlaubt. Die Trockenmasse wird dabei im Hersteller­ werk vorbereitet und läßt sich dann bedarfsweise auf der Baustelle od. dgl. mit Wasser bis zu einer verformbaren Masse verrühren, die in die gewünschte Form gebracht, gegebenen­ falls leicht verdichtet und aushärten gelassen wird, so daß nach dem Aushärten bis zur Trocknung nicht nur eine entsprechende Formbeständigkeit, sondern auch eine festigkeits­ erhöhende Stabilität gegeben ist. Eine eventuelle spätere Entsorgung bereitet keine Schwie­ rigkeiten, da der ausgehärtete Isolierbaustoff als Bauschutt gilt und entsprechend behandelt werden kann. Zur Verarbeitung läßt sich die erdfeuchte Masse in Hohlziegel, Mantelsteine, Mauerwerkszwischenräume u. dgl. Isolierräume ein bzw. hinterfüllen und selbstverständlich läßt sich diese Masse auch werkseitig zu Isolierplatten oder isolierenden Formkörpern ver­ arbeiten.
Besonders gute Eigenschaften sind erreichbar, wenn Perlite mit einem Raumgewicht von 70-120 kg/m3 und einer Körnung von 0-3 mm sowie zum Hydrophobieren eine Emulsion eines reaktiven Polydimethylsiloxans verwendet wird. Um außerdem eine erdfeuchte, ein baufähige Masse zu erhalten, werden zweckmäßigerweise der Trockenmasse pro m3 etwa 80-120 l Wasser zugegeben.
Ausführungsbeispiel
Expandiertes Perlite mit einem Raumgewicht von 70-120 kg/m3 und einer Körnung von 0-3 mm wird einer Hochdruckbedüsung durch eine Emulsion eines reaktiven Polydimethyl­ siloxans ausgesetzt, wobei 1,2 l Emulsion pro nie Perlite Verwendung finden. Danach wird dem bedüsten Perlite pro m3 12 kg Polyvinylazetat zugemengt und zu einer Trockenmasse vermischt. Um aus dieser lagerfähigen Trockenmasse verwertbare Isoliermasse zu machen, wird der Trockenmasse in geeigneten Mischern Wasser zugemischt bis eine erdfeuchte formbare Masse entsteht, was bei 80-120 l pro m3 erfolgt. Diese Masse kann nun in ent­ sprechende Hohlräume eingefüllt oder zu Formkörpern verarbeitet werden, wobei durchaus eine leichte Verdichtung möglich ist. Die in die endgültige Form gebrachte Masse wird dann bis zur vollen Trocknung aushärten gelassen und es entsteht ein Isolierstoff mit einer Trockenrohdichte zwischen ca. 110-120 kg/m3 und einer Wärmeleitzahl λ = 0,047 W/mK.

Claims (5)

1. Mineralischer Isolierbaustoff, gekennzeichnet durch eine Trockenmasse aus expan­ diertem und mit einem Hydrophobierungsmittel versetztem Perlite und zugemischtem Poly­ vinylazetat (PVA), welche Trockenmasse durch Wasserzugabe aushärtbar ist.
2. Verfahren zum Herstellen eines neuen mineralischen Isolierbaustoffes unter Ver­ wendung expandierten Perlites, dadurch gekennzeichnet, daß expandiertes Perlite mit einem Hydrophobierungsmittel bedüst und mit Polyvinylazetat zu einer Trockenmasse ver­ mischt wird, worauf diese Trockenmasse zur Verwertung als Isolierbaustoff durch Wasser­ zugabe zu einer erdfeuchten Masse vermengt und dann verarbeitet wird und während des Trocknens aushärtet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Perlite mit einem Raum­ gewicht von 70-120 kg/m3 und einer Körnung von 0-3 mm verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Hydrophobie­ ren eine Emulsion eines reaktiven Polydimethylsiloxans verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenmasse pro m3 etwa 80-120 l Wasser zugegeben werden.
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