DE19810322C2 - Verfahren zur Reinigung eines Kanals und Kanalreinigungsfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Reinigung eines Kanals und Kanalreinigungsfahrzeug zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines Kanals nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und ein Kanalreinigungsfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
Der durch die Kanalisation transportierte Schmutz stellt ein Gemisch aus Sinkstoffen im
wesentlichen in Form von Sand sowie Schwimmstoffen, wie Fäkalien, Vollschlamm,
Papier etc. dar. Die Sinkstoffe setzen sich auf dem Kanalboden ab und verengen den
Kanalquerschnitt. Daher ist es notwendig, die Sinkstoffe aus dem Kanal zu entfernen.
Die herkömmlichen Verfahren zur Kanalreinigung sind sehr kostspielig. In einem her
kömmlichen Verfahren zur Kanalreinigung mit einem Kanalreinigungsfahrzeug wird
zunächst der Kanal mit Wasser unter Hochdruck gespült. Das zum Spülen des Kanals
eingesetzte Wasser kann in einer hierfür vorgesehenen Kammer des Kanalreinigungs
fahrzeugs mitgeführt werden oder über einen Hydranten aus dem öffentlichen
Leitungsnetz entnommen werden. Das im Kanal befindliche Gemisch aus Wasser und
Schmutz wird von dem Kanalreinigungsfahrzeug aufgesaugt und in einer ersten Kam
mer des Kanalreinigungsfahrzeugs aufgenommen. Diese erste Kammer ist durch ein
Überlaufwehr von einer zweiten Kammer getrennt. Sobald der Wasserspiegel in der
ersten Kammer die Höhe des Überlaufwehrs überschreitet, fließen die an der Ober
fläche des Wassers schwimmenden Schwimmstoffe in die zweite Kammer ab. Somit
erfolgt eine Trennung zwischen Sink- und Schwimmstoffen.
Beide Kammern sind mit einem Wasserauslaß versehen, so daß das Wasser aus den
Kammern abgelassen werden kann. Die Sinkstoffe und verbleibende Schwimmstoffe
werden dabei durch Siebe zurückgehalten. Wenn die Kammern des Kanalreinigungs
fahrzeugs gefüllt sind, wird der aufgenommene Schmutz zu einer Deponie gefahren
und dort entsorgt. Eine Entleerung der Kammern in offene Container am Einsatzort der
Kanalreinigungsfahrzeuge kommt nicht in Betracht, da eine Geruchsbelästigung durch
die mit Fäkalien verunreinigten Sinkstoffe erheblich ist.
Diese Art der Kanalreinigung ist aufwendig und teuer. Auf der einen Seite entstehen
hohe Kosten dadurch, daß der Schmutz aufgrund der Verunreinigung mit Fäkalien
nicht als einfaches Deponiegut gelagert werden kann, sondern meist als Sondermüll
entsorgt werden muß. Auf der anderen Seite kann ein Kanalreinigungsfahrzeug nicht
dauerhaft zur Kanalreinigung eingesetzt werden, da es regelmäßig auf der Deponie
oder einem Betriebshof entleert werden muß.
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist der Stand der Technik nach der EP 769 593 A1
entwickelt worden, durch den ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
und ein Kanalreinigungsfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens nach dem Ober
begriff des Anspruchs 2 bekannt sind.
Bei diesem Stand der Technik werden die Sinkstoffe nicht nur herausgetrennt, sondern
auch gereinigt, so daß die gereinigten Sinkstoffe, insbesondere Sand, bereits am Ein
satzort des Kanalreinigungsfahrzeugs in einen Container entleert werden können.
Nach dem Spülen des Kanals wird das Gemisch aus Schmutz und Wasser solange
abgesaugt, bis die hierfür vorgesehene Kammer des Kanalreinigungsfahrzeugs gefüllt
ist. Nach Beendigung des Aufsaugvorgangs wird zunächst das aufgesaugte Wasser in
den Kanal zurückgeführt. Nach dieser Entwässerung wird ein Reinigungsvorgang
durchgeführt, bei dem die Sinkstoffe von den hiermit vermischten Schwimmstoffen in
Form von Fäkalien, Papier, Klärschlamm etc. unter Einsatz von Wasser und Luft
getrennt werden. Dabei werden die Schwimmstoffe über ein Überlaufwehr in einer
zweite Kammer abgeführt. Nach Beendigung der Reinigung befinden sich in der ersten
Kammer nur noch Wasser und Sand. Dieser Sand kann dann durch eine Austragsöff
nung beispielsweise in einen Container am Einsatzort des Kanalreinigungsfahrzeugs
entleert werden.
Dieser Stand der Technik weist den wesentlichen Nachteil auf, daß das Reinigungs
verfahren vergleichsweise aufwendig und zeitintensiv ist. Es ist nicht möglich, während
der Kanalspülung und des gleichzeitigen Ansaugens den bereits angesaugten Schmutz
zu reinigen oder während der Reinigens Schmutz aus dem Kanal anzusaugen.
Da das Kanalreinigungsfahrzeug beim Befüllen mit dem Gemisch aus Wasser und
Schmutz zunächst vollständig gefüllt werden muß, sedimentiert ein Großteil des
Schmutzes am Boden der Kammer und verfestigt sich. Hierdurch wird eine nachfol
gende Abtrennung und Reinigung der Sinkstoffe wesentlich erschwert und der Reinigungsprozeß
erheblich verlängert. Eine Reinigung der Sinkstoffe derart, daß sie am
Ende des Reinigungsprozesses entweder auf eine preiswerte Deponie entsorgt oder
gar für Baustoffe wiederverwertet werden können, wird in der Praxis nicht erreicht.
Ein weiterer Nachteil ist, daß eine aufwendige Hydraulik notwendig ist, die den die
Kammern aufnehmenden Behälter hin und her schaukelt, um den während des
Ansaugens auf dem Kammerboden festgesetzten und nach Beendigung des Ansaugens
komprimierten Schmutz zu lösen.
Gegenüber diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
und ein Kanalreinigungsfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, die
eine effiziente Kanalreinigung bei möglichst niedrigen Betriebskosten ermöglicht und
mit der insbesondere die genannten Nachteile vermieden werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
durch die Lehre gemäß Anspruch 1 gelöst.
Indem gleichzeitig zum Aufsaugen des Gemisches aus Schwimm- und Sinkstoffe
enthaltendem Schmutz und Wasser die Sinkstoffe in der Behälteranordnung
kontinuierlich abgetrennt, gereinigt und parallel oder intermittierend dazu aus der
Behälteranordnung abgeführt werden, wird erreicht, daß ein zu reinigender
Kanalabschnitt ohne irgendwelche Unterbrechungen durchgeführt werden kann.
Dadurch entsteht ein erheblicher Geschwindigkeits- und Kostenvorteil gegenüber dem
bislang bekannten Verfahren.
Bei einer Kanalreinigungsvorrichtung der eingangs genannten Art wird die Aufgabe
gemäß der Lehre nach Anspruch 2 gelöst.
Ein solchermaßen arbeitendes Kanalreinigungsfahrzeug wird kontinuierlich oder
intermittierend mit dem Gemisch aus Wasser und Schmutz beschickt. Während der
Beschickung wird gleichzeitig der zuvor in die Trenn- und Reinigungsvorrichtung
eingebrachte Schmutz bereits in Sink- und Schwimmstoffe aufgetrennt. Ebenso
gleichzeitig werden die Sinkstoffe gereinigt und die gereinigten Sinkstoffe
kontinuierlich bzw. intermittierend aus der Trennvorrichtung in beispielsweise einen
Container abgeführt.
Die bei der Trennung und Reinigung von den Sinkstoffen abgetrennten Schwimmstoffe
werden zusammen mit dem Wasser in die Kanalisation abgeleitet. Das Ableiten des
Wassers und der Schwimmstoffe kann ebenso gleichzeitig mit dem Beschicken der
Trenn- und Reinigungsvorrichtung erfolgen.
Somit ist es möglich, die Kanalreinigung an einem Einsatzort der Vorrichtung solange
kontinuierlich durchzuführen, bis der Kanalabschnitt vollständig gereinigt ist. Hieraus
ergibt sich eine erhebliche Zeitersparnis gegenüber der Kanalreinigung mit vorbe
kannten Kanalreinigungsfahrzeugen.
Eine solche Trenn- und Reinigungsvorrichtung weist vorzugsweise einen Reinigungs
behälter auf mit einem Einlaß für das Gemisch aus Schmutz und Wasser, einem im
Bodenbereich angeordneten Auslaß für gereinigte Sinkstoffe und einem Überlauf für
Schwimmstoffe enthaltendes Wasser, wobei in dem Reinigungsbehälter ein Rührwerk
angeordnet ist und wobei der Reinigungsbehälter im Bodenbereich mindestens einen
Wasserzulauf aufweist.
Das Gemisch aus Schmutz und Wasser wird durch Unterdruck aufgesaugt und gelangt
gegebenenfalls über einen Einwurftrichter in den Reinigungsbehälter. Während die
Sinkstoffe im Reinigungsbehälter absinken, sammeln sich die Schwimmstoffe an der
Wasseroberfläche und werden über den Überlauf abgeführt. Das Rührwerk durch
mischt die Sinkstoffe, wobei an den Sinkstoffen haftende Organika von den Sinkstof
fen gelöst werden. Die Sinkstoffe werden durch Wasser, daß durch einen Wasserzulauf
im Boden in den Reinigungsbehälter eintritt, ausgeschwemmt, wobei auch die abgelö
sten Organika über den Überlauf abgeführt werden.
Mit dieser Trenn- und Reinigungsvorrichtung läßt sich ein sehr hoher Reinheitsgrad der
Sinkstoffe erzielen, so daß die ausgetragenen Sinkstoffe auf der Deponie als Bauschutt
abgelagert oder für Baustoffe oder im Straßenbau wiederverwendet werden können.
Um eine möglichst gute Klassierung der Sinkstoffe am Boden des Behälters der Trenn-
und Reinigungsvorrichtung zu erzielen, ist das Rührwerk so ausgebildet, daß es bis zur
Austragsöffnung des Behälters reicht.
Auch ist es von Vorteil, wenn zwischen dem Auslaß für die gereinigten Sinkstoffe und
der Austragsöffnung ein schräg nach oben gerichteter Austragsförderer angeordnet ist,
wobei die Austragsöffnung über der maximalen Höhe des Wasserspiegels im Reini
gungsbehälter liegt. Dadurch kann das sich in den gereinigten Sinkstoffen befindliche
Wasser während des Austragens abfließen, so daß die Sinkstoffe nach dem Austragen
handtrocken sind.
Für einen solchen Austragsförderer ist vorzugsweise eine Steuerung vorgesehen, die
den Antrieb des Austragsförderers in Abhängigkeit von der Menge der sich im Behälter
der Trenn- und Reinigungsvorrichtung abgesetzten Sinkstoffe steuert. Eine solche
Mengenbestimmung kann beispielsweise über die Kraftaufnahme des Rührwerk
antriebs erfolgen. Auch kann über die Steuerung die Fördergeschwindigkeit des Aus
tragsförderers so eingestellt sein, daß ein kontinuierliches Austragen der Sinkstoffe
erfolgt.
Des weiteren ist es von Vorteil, wenn die Reinigungs- und Trennvorrichtung einen
Beruhigungsbehälter für das zu reinigende Gemisch aus Schmutz und Wasser mit
einem Einlaß und einem im Bodenbereich angeordneten Auslaß sowie einen Überlauf
für Schwimmstoffe enthaltendes Wasser aufweist, wobei der Auslaß des Beruhigungs
behälters mit dem Einlaß des Reinigungsbehälters verbunden ist. In diesem Beruhi
gungsbehälter kann das mit hohem Unterdruck angesaugte Gemisch aus Wasser und
Schmutz aufgefangen werden, bevor es in den Reinigungsbehälter gelangt. Hier kann
eine erste Trennung von Sinkstoffen, die sich am Boden des Beruhigungsbehälters
absetzen, und Schwimmstoffen, die über den Überlauf abfließen, erfolgen.
Die Sinkstoffe, die sich an dem Boden des Beruhigungsbehälters abgesetzt haben,
werden dann von dem Auslaß des Beruhigungsbehälters zum Einlaß des Reinigungs
behälters bevorzugt über eine Fördereinrichtung gefördert.
Sofern der Einlaß des Reinigungsbehälters in einer weiteren bevorzugten Ausfüh
rungsform oberhalb des Auslasses des Beruhigungsbehälters angeordnet ist, ist die
Fördereinrichtung in Richtung zum Einlaß des Reinigungsbehälters hin schräg aufwärts
gerichtet. In diesem Fall muß der Einlaß des Reinigungsbehälters oberhalb des Über
laufs des Reinigungsbehälters angeordnet sein, damit das aus dem Reinigungsbehälter
abzuführende Wasser über den Überlauf des Reinigungsbehälters abläuft und nicht in
den Beruhigungsbehälter zurückfließt.
Der Auslaß des Beruhigungsbehälters und der Einlaß des Reinigungsbehälters können
aber auch auf gleicher Höhe angeordnet sein. In diesem Fall sollte der Einlauf des
Reinigungsbehälters oberhalb des Bereiches, in dem gereinigter Sand sedimentiert ist,
und unterhalb des Überlaufs des Reinigungsbehälters angeordnet sein, damit das in
den Reinigungsbehälter eingebrachte Gemisch aus Schmutz und Wasser nicht die
gereinigten Sinkstoffe erneut verunreinigt. Auch sollte der Überlauf des Reinigungs
behälters über dem Überlauf des Beruhigungsbehälters liegen.
In bevorzugter Ausgestaltung ist die Reinigungs- und Trennvorrichtung innerhalb des
Behälters angeordnet. Somit kann ein in diesem Behälter erzeugter Unterdruck zum
Ansaugen des Gemisches aus Schmutz und Wasser aus dem Kanal genutzt werden.
Bevorzugt weist der Behälter an einem Ende einen Deckel auf, wobei die Trenn- und
Reinigungsvorrichtung von dem Deckel gehalten wird. Wird der Deckel des Wagens
geöffnet, wird somit gleichzeitig Trenn- und Reinigungsvorrichtung aus dem Inne
ren des Behälters herausgeschwenkt, so daß der innere Bereich des Bereich des Behälters frei
zugänglich ist. Auch kann es von Vorteil sein, den Beruhigungsbehälter lösbar anzu
ordnen, damit er beispielsweise zu Reinigungs- oder Reparaturzwecken aus dem
Behälter herausgenommen werden kann.
Schließlich kann die Vorrichtung zum Reinigen von Kanälen als fester Bestandteil
eines Kanalreinigungsfahrzeugs mobil, vorzugsweise auf einem Fahrzeug befindlich
sein. Sie kann aber auch als lösbarer Aufsatz für ein Trägerfahrzeug ausgebildet sein,
so daß sie zum Einsatzbereich gebracht und dort abgestellt werden kann und das
Fahrzeug für den Zeitrum der Reinigungsarbeiten anderweitig einsetzbar ist. Es ist
auch denkbar, daß zusätzlich zu der Kanalreinigungsvorrichtung ein Container zum
Aufnehmen der Sinkstoffe auf dem Kanalreinigungsfahrzeug mitgeführt oder an das
Kanalreinigungsfahrzeug angehängt wird.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Kanalreinigungsfahrzeug gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
in Seitenansicht mit einem Teilschnitt. Das Kanalreinigungsfahrzeug weist einen
Behälter 1 auf. Dieser Behälter 1 weist eine Auslaßöffnung 2 für die im Behälter 1 auf
gefangenen Schwimmstoffe und Wasser auf. Eine weitere Auslaßöffnung 3 ist vorgese
hen, die mit einer Filtertrommel 4 versehen ist.
In dem Behälter 1 ist eine Trenn- und Reinigungsvorrichtung angeordnet. Sie umfaßt
einen Beruhigungsbehälter 5 und einen Reinigungsbehälter 6.
Der Beruhigungsbehälter 5 ist über einen in seinem oberen Bereich angeordneten
Einlaß 7 beschickbar. Er weist in seinem Bodenbereich einen Auslaß 8 für den
Schmutz auf. Darüber hinaus ist ein Überlauf 9 für Schwimmstoffe enthaltendes
Wasser vorgesehen.
Der Reinigungsbehälter 6 weist einen Einlaß 10 auf, der über eine Fördereinrichtung,
hier einen über ein Kegelgetriebe mit einem Hydraulikmotor 32 angetriebenen
Schneckenförderer 11, mit dem Auslaß 8 des Beruhigungsbehälters 5 in Verbindung
steht. Dabei kann die Fördereinrichtung in den Einlaß 10 des Reinigungsbehälters 6
hineinkragen, wobei sie nicht mit dem Reinigungsbehälter 6 fest verbunden ist. Der
Reinigungsbehälter 6 weist darüber hinaus einen Auslaß 12 für gereinigte Sinkstoffe
und einen Überlauf 13 auf. Sowohl der Überlauf 13 des Reinigungsbehälters 6 als
auch der Überlauf 9 des Beruhigungsbehälters 5 sind tiefer angeordnet als der Einlaß
10.
In dem Reinigungsbehälter 6 ist ein Rührwerk 14 mit einer zentrisch und vertikal
angeordneten, über ein Kegelgetriebe mit einem Hydraulikmotor 33 angetriebenen
Welle 15 angeordnet. Die Welle 15 trägt ein Sieb 16 und Rührfinger 17. Im Bereich
des Bodens des Reinigungsbehälters 6 sind Wasserzuläufe 18, 19 vorgesehen.
An den Auslaß 12 des Reinigungsbehälters 6 ist ein Austragsförderer 20, hier ein
Schneckenförderer angeschlossen, der schräg aufwärts gerichtet ist und über den
Behälter 1 hinausragt. Der Austragsförderer 20 ist in einem rohrartigen Kanal 21 ange
ordnet und hierdurch vom Behälter 1 abgetrennt. An seinem oberen Ende weist der
Kanal 21 eine Austragsöffnung 22 auf. Die Austragsöffnung 22 kann durch eine Ver
schlußklappe 31 verschlossen werden. Die Austragsöffnung 22 liegt oberhalb der Ein
trittsöffnung eines auf dem Kanalreinigungsfahrzeug angeordneten Containers 23. Der
Austragsförderer 20 wird durch einen Hydraulikmotor 24 angetrieben.
Auf dem Behälter 1 ist eine Saugschlauchhaspel 25 angeordnet, die einen Saug
schlauch 26 trägt. Ein Ende des Saugschlauchs 26 ist auf der einen Seite mit einem
Einwurftrichter 27 verbunden, der mit dem Einlaß 7 des Beruhigungsbehälters 5
korreliert. An der Frontseite des Fahrerhauses zugewandten Seite des Behälters 1 ist
eine Spülschlauchhaspel 28 für einen Hochdruckspülschlauch 29 angeordnet.
Die dem Fahrerhaus abgewandte Seite des Behälters 1 ist mit einem verschwenkbaren
Deckel 30 verschlossen, wobei der Deckel 30 den Reinigungsbehälter 6 trägt.
Nachdem der Hochdruckspülschlauch 29 und der Saugschlauch 26 nebeneinander in
den zu reinigenden Kanal abgelassen worden sind, wird der Kanal mit Wasser gespült.
Gleichzeitig wird der Behälter 1 über eine nicht dargestellte Pumpe evakuiert, so daß
aufgrund des Unterdrucks ein Gemisch aus Wasser und Schmutz aus dem Kanal über
den Saugschlauch aufgesaugt wird. Dabei ist die Austragsöffnung 22 durch die Ver
schlußklappe 31 zunächst verschlossen. Das mit Schmutz beladene Wasser wird über
den Einwurftrichter 27 und den Einlaß 7 in den Beruhigungsbehälter 5 eingebracht.
Während die Sinkstoffe im Beruhigungsbehälter 5 absinken, sammeln sich die
Schwimmstoffe an der Wasseroberfläche und weiden über den Überlauf 9 abge
schwemmt. Die Sinkstoffe werden durch den Schneckenförderer 11 vom Auslaß 8 des
Beruhigungsbehälters 5 über den Einlaß 10 in den Reinigungsbehälters 6 gefördert.
Im Reinigungsbehälter 6 werden die Sinkstoffe durch das Rührwerk 14 durchgerührt,
wobei die Sinkstoffe aneinander reiben. Die Reinigung wird dadurch verstärkt, daß die
Rührfinger 17 bis zum Boden des Reinigungsbehälters 6 hinabreichen. Hierbei werden
die an den Sinkstoffen anhaftenden Organika abgelöst. Außerdem werden die
Sinkstoffe durch Wasser, das durch die Wasserzuläufe 18, 19 in den Reinigungsbehäl
ter 6 einfließt, ausgeschwemmt. Durch dieses Ausschwemmen werden die abgetrenn
ten Organika als Schwimmstoffe über den Überlauf 13 des Reinigungsbehälters 6
abgeführt. Bei der Einleitung des Wassers in den Reinigungsbehälter 6 ist darauf zu
achten, daß die aufwärts gerichtete Komponente des Wasserstroms die Sinkgeschwin
digkeit der Sinkstoffe nicht übersteigt.
Sobald eine bestimmte Schichthöhe der abgesetzten Sinkstoffe überschritten wird und
solange sie nicht wieder unterschritten wird, werden die gereinigten Sinkstoffe mit
dem Austragsförderer 20 von dem Auslaß 12 des Reinigungsbehälters 6 zur Aus
tragsöffnung 22 transportiert, von wo aus die Sinkstoffe in den Container 24 abgeführt
werden. Während des Austrags ist die Verschlußklappe 31 geöffnet. Die für den
Betrieb des Austragsförderers 20 notwendige Steuerung kann beispielsweise von der
Kraftaufnahme des Motors für das Rührwerk 14 abhängig sein, sofern die Rührfinger
17 bis zum Boden des Reinigungsbehälters 6 reichen.
Durch das an der Welle 15 des Rührwerks 14 angeordnete Sieb 16, das sich im
Betrieb innerhalb der abgesetzten Sinkstoffe befindet, wird die Bildung eines Schütt
trichters durch das Austragen der Sinkstoffe vermieden.
Das über den Überlauf 13 aus dem Reinigungsbehälter 6 abfließende Gemisch aus von
den Sinkstoffen abgetrennten Organika, gegebenenfalls Schwimmstoffen und Wasser
wird aus dem Behälter 1 über die Auslaßöffnung 2 oder mit Überdruck über ein nicht
dargestelltes Rohrsystem und den Saugschlauch 26 direkt in die Kanalisation zurück
geleitet. Ein Teil des Wassers aus Behälter 1 kann aber auch nach einer Reinigung
durch die Filtertrommel 4 als Wasser zum Ausschwemmen der Organika aus den
Sinkstoffe den Wasserzuläufen 18, 19 zugeführt werden.
Ist der Container 23 voll, wird er über einen nicht dargestellten, hydraulischen Mecha
nismus in kürzester Zeit vollständig entleert.
Somit ist es mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, ein Kanalreinigungs
verfahren durchzuführen, bei dem im wesentlichen gleichzeitig der Kanal gespült wird,
der durch die Kanalspülung gelöste Schmutz aufgesaugt wird, aus dem aufgesaugten
Schmutz die Sinkstoffe, insbesondere Sand, abgetrennt und gereinigt werden und die
gereinigten Sinkstoffe in einen Container abgeführt werden sowie die Schwimmstoffe
samt den von den Sinkstoffen abgelösten Organika in den Kanal zurückzuführen.
Zum Reinigen oder Warten des Behälters 1 oder der Trenn- und Reinigungsvorrich
tung wird der Deckel 30 des Behälters 1 geöffnet und zusammen mit dem Ver
schwenken des Deckels 30 der Reinigungsbehälter 6 aus dem Behälter 1 herausge
schwenkt. Der Beruhigungsbehälter 5 bleibt dabei an seinem Platz, kann aber auch
aus einer verriegelten Position gelöst und aus dem Behälter 1 herausgenommen wer
den.
1
Behälter
2
Auslaßöffnung
3
Auslaßöffnung
4
Filtertrommel
5
Beruhigungsbehälter
6
Reinigungsbehälter
7
Einlaß des Beruhigungsbehälters
8
Auslaß des Beruhigungsbehälters
9
Überlauf des Beruhigungsbehälters
10
Einlaß des Reinigungsbehälters
11
Förderschnecke
12
Auslaß des Reinigungsbehälters
13
Überlauf des Reinigungsbehälters
14
Rührwerk
15
Welle
16
Sieb
17
Rührfinger
18
,
19
Wasserzuläufe
20
Austragsförderer
21
Kanal
22
Austragsöffnung
23
Container
24
Hydraulikmotor
25
Saugschlauchhaspel
26
Saugschlauch
27
Einwurftrichter
28
Spülschlauchhaspel
29
Hochdruckspülschlauch
30
Deckel
31
Verschlußklappe
32
,
33
Hydraulikmotor
Claims (10)
1. Verfahren zur Reinigung eines Kanals mit einem Kanalreinigungsfahrzeug mit fol
genden Verfahrensschritten:
- a) der Kanal wird mit Hochdruckwasser aus dem Kanalreinigungsfahrzeug gespült;
- b) das Gemisch aus Schwimm- und Sinkstoffe enthaltendem Schmutz und Wasser wird aus dem Kanal in einen Behälter einer auf dem Fahrzeug befindlichen Behälteranordnung aufgesaugt und
- c) darin behandelt, wobei die Sinkstoffe aus dem Wasser abgetrennt, und gerei nigt werden;
- d) die gereinigten Sinkstoffe werden aus der Behälteranordnung abgeführt;
- e) das den überwiegenden Teil der organischen Stoffe, insbesondere die Schwimmstoffe, enthaltende Wasser wird in den Kanal zurückgeführt;
2. Kanalreinigungsfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit
- a) einer Spülvorrichtung zum Spülen des Kanals mit Wasser,
- b) einer Ansaugvorrichtung zum Ansaugen eines Gemisches aus Schwimm- und Sinkstoffe enthaltendem Schmutz und Wasser,
- c) einer in einem Behälter (1) angeordneten Trenn- und Reinigungsvorrichtung zum Abtrennen und Reinigen der Sinkstoffe,
- d) wobei abgetrenntes, die Schwimmstoffe enthaltendes Wasser im Behälter (1) aufnehmbar ist,
- e) mindestens einer Austragsöffnung (22) für Sinkstoffe und
- f) mindestens einer Auslaßöffnung (2) für den überwiegenden Teil des Schwimmstoffe enthaltenden Wassers,
- a) die Trenn- und Reinigungsvorrichtung einen separaten Reinigungsbehälter (6) aufweist mit einem Einlaß (10) für das Gemisch aus Schmutz und Wasser, einem im Bodenbereich angeordneten Auslaß (12) für gereinigte Sinkstoffe und einem Überlauf (13) für Schwimmstoffe enthaltendes Wasser.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Reinigungs
behälter (6) ein Rührwerk (14) angeordnet ist und der Reinigungsbehälter (6) im
Bodenbereich mindestens einen Wasserzulauf (18) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk (14) bis
zum Boden des Reinigungsbehälters (6) reicht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Auslaß (12) für die gereinigten Sinkstoffe und der Austragsöffnung
(22) ein schräg nach oben gerichteter Austragsförderer (20) angeordnet ist, wobei
die Austragsöffnung (22) über der maximalen Höhe des Wasserspiegels im Reini
gungsbehälter (6) liegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuerung für
den Austragsförderer (20) vorgesehen ist, die den Antrieb des Austragsförderers
(20) in Abhängigkeit von der Menge der sich im Reinigungsbehälter (6) abgesetz
ten Sinkstoffe steuert.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reinigungs- und Trennvorrichtung einen Beruhigungsbehälter (5) für das Gemisch
aus Schmutz und Wasser mit einem Einlaß (7) und einem im Bodenbereich ange
ordneten Auslaß (8) sowie einen Überlauf (9) für Schwimmstoffe enthaltendes
Wasser aufweist, wobei der Auslaß (8) des Beruhigungsbehälters (5) mit dem Ein
laß (10) des Reinigungsbehälters (6) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Auslaß
(8) des Beruhigungsbehälters (5) und dem Einlaß (10) des Reinigungsbehälters (6)
eine Fördereinrichtung, insbesondere ein Schneckenförderer (11), angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß (10)
des Reinigungsbehälters (6) oberhalb des Auslasses (8) des Beruhigungsbehälters
(5) angeordnet ist und die Fördereinrichtung in Richtung zum Einlaß (10) des
Reinigungsbehälters (6) hin schräg aufwärts gerichtet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) an
einem Ende einen Deckel (30) aufweist, und der Reinigungsbehälter (6) von dem
Deckel (30) gehalten wird.
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