DE19756410A1 - Steuerung der Oberflächenrauhigkeit von Magnetplatten - Google Patents
Steuerung der Oberflächenrauhigkeit von MagnetplattenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von
Magnetplatten. Insbesondere betrifft sie ein Verfahren zur
Steuerung der Mikrorauhigkeit der Oberflächen von
Magnetplatten.
Magnetplatten sind Datenspeicher mit einer sehr großen
Speicherkapazität. Ca. 400 Millionen Zeichen (Bytes) können
auf einer Magnetplatte von rund 95 mm gespeichert werden.
Neben der hohen Speicherdichte müssen die Platten sowohl
exakte mechanische als auch bestimmte tribologische
Eigenschaften aufweisen. Beim späteren Praxiseinsatz
bewegen sich die Platten mit ca. 5400 Umdrehungen pro
Minute. Das bedeutet, daß der äußere Plattenrand eine
Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h erreicht, wobei der
Schreib-/Lesekopf weniger als ein zehntausendstel
Millimeter (< 100 nm) von der Plattenoberfläche entfernt
ist.
Nur durch allergrößte Präzision bei der Fertigung und durch
statistische Prozeßkontrolle können diese
Qualitätsanforderungen erreicht werden.
Aufgrund ihrer hohen Dichte wird bei modernen
Hochkapazitätsmagnetplatten ein magnetisches Dünnfilmmedium
für die Aufzeichnung der Daten verwendet. In einer
allgemein verbreiteten Anordnung ruht ein Magnetkopf auf
der Oberfläche der Magnetplatte innerhalb einer in
Umfangsrichtung verlaufenden, datenfreien Start/Stop-Zone,
wenn das Magnetplattenlaufwerk nicht benutzt wird.
Eine alternative Anordnung ist der sogenannte Load/Unload-
Mechanismus, bei dem der Dünnfilmkopf außerhalb der Platte
ruht und erst bei Aufnahme der Lese- und Schreibtätigkeit
über die Plattenoberfläche geführt wird.
Durch die Drehbewegung der Platte wird bei beiden Verfahren
ein Luftpolster zwischen Kopf und Platte gebildet, das den
Kopf trägt.
Die an der Grenzschicht zwischen Magnetkopf und -platte
vorhandenen Bedingungen werfen eine Vielzahl tribologischer
Probleme auf. Bei der geschilderten Anordnung, bei der der
Kopf innerhalb der Start/Stop-Zone ruht, gleitet der
Magnetkopf so lange auf der Oberfläche der Platte, bis die
Drehgeschwindigkeit der Platte groß genug ist, um den Kopf
anzuheben. Oberflächenverschmutzungen, die von einem
Kontakt des Kopfes mit der Platte herrühren, können zu
einem Abrieb korrosionsbeständiger Beschichtungen auf der
Platte führen und resultieren in einem vorzeitigen Ausfall
der Platte oder des Kopfes.
Um Verschleiß und Abrieb zu verringern, wird die
Magnetplatte üblicherweise mit einem Schmiermittel
(Lubrikant) versehen. Ist jedoch die Oberfläche der
Magnetplatte im wesentlichen eben, führt die hohe
Oberflächenenergie des Lubrikanten zu einer stark erhöhten
Adhäsion zwischen Kopf und Platte (Stiction). Hierdurch
wird die Kraft vergrößert, die notwendig ist, um die Platte
zu drehen und den Kopf abzuheben. Dies kann leicht zu einer
Deformation und Beschädigung der äußerst filigranen
Magnetkopfaufhängung und damit zu einem Ausfall des
gesamten Laufwerks führen.
Zur Verminderung dieses unerwünschten Adhäsionseffekts wird
die Oberfläche der Magnetplatte vor dem Aufbringen des
magnetisch aktiven Dünnfilms üblicherweise aufgerauht,
d. h., mit einer Textur versehen, so daß der Kopf, wenn er
über die Fläche gleitet, auf der er auf der Platte
aufsetzen soll, mit kleineren Rauhigkeiten (Asperities)
statt mit der glatten Plattenoberfläche in Berührung kommt.
Bei solchen Texturierungsprozessen werden entweder eine
Vielzahl von kleinsten Rillen oder Tälern in die
Magnetplatte eingeschliffen (mechanische Texturierung) oder
aber gezielt Erhebungen durch lokales Aufschmelzen erzeugt
(Laser-Texturierung). Beispiele für solche
Texturierungsprozesse sind den US-Patentschriften
4,287,225; 4,698,251; 4,735,840 und 4,973,496 zu entnehmen.
Auch bei der sogenannten Load/Unload-Anordnung, bei der der
Magnetkopf außerhalb der Platte ruht, spielt die Textur
bzw. die Oberflächenrauhigkeit der Magnetplatte im Hinblick
auf einen möglichst kleinen magnetisch wirksamen Abstand
zwischen Magnetkopf und -platte eine große Rolle.
IBM TDB, Bd. 34, Nr. 5, S. 381-382 beschreibt die
Verwendung von Plasmaprozessen zur Herstellung zufälliger
Nanostrukturen auf einer Oberfläche.
In EP-A-0 567 748 werden Herstellung und Anwendungen von
rauhen Siliziumoberflächen offenbart. Die Herstellung
solcher Oberflächen mit einer Kontrolle der
Rauhigkeitsdichte umfaßt a) einen LPCVD (Low Pressure
Chemical Vapor Deposition)-Prozeß im Bereich von 1-5 mTorr
und b) die Verwendung einer Oberfläche aus thermischem
SiO2, daß mit SiH4 bei einer Temperatur im Bereich von 500-600°C
relativ wenig reagiert. Eine solchermaßen behandelte
Siliziumoberfläche wird u. a. als Substrat für eine
Magnetplatte mit geringer Stiction verwendet.
Schließlich offenbart RD (Research Disclosure) n289, Mai
1988 das Aufdampfen eines sog. "metal undercoat" auf ein
Substrat, um die Texturierung zu erreichen. Der
aufgedampfte Metallfilm produziert eine einheitliche
Mikrorauhigkeit, so daß die danach aufgebrachten
magnetischen Schichten und Überzüge diese Rauhigkeit
reproduzieren. In einer besonderen Ausgestaltung wird Chrom
(Cr) auf ein Substrat aus einer Aluminium-Magnesium-Le
gierung aufgedampft, die einen Nickel-Phosphor-Ober
flächenfilm trägt.
Die vorgenannten Prozesse haben allerdings den Nachteil,
daß sie keine exakte Steuerung der Mikrorauhigkeit der
Oberfläche erlauben und/oder sehr aufwendig und daher
kostenintensiv sind.
Obwohl die vorliegende Erfindung auch für die sog.
Load/Unload-Anordnung nutzbar ist, soll im folgenden
ausschließlich die Anwendung auf solche Anordnungen
diskutiert werden, bei denen der Magnetkopf in einer
Start/Stop-Zone auf der Platte ruht.
Bei der Herstellung von Magnetplatten für Desktop- und
Serverlaufwerke werden überwiegend NiP-beschichtete Al-Sub
strate verwendet, auf die in einem Sputterprozeß
Metallatome aufgebracht werden. Beispiele für verwendete
Sputtermetalle sind Cr, Ni sowie Co+Cr+Pt, Co+Cr+Pt+Ta,
etc., wobei Chrom besonders bevorzugt ist. Während des
Sputterprozesses wachsen die Metallatome schneller an
solchen Oberflächenbereichen der Magnetplatte auf, die das
Wachstum energetisch begünstigen. Es handelt sich hierbei
um Bereiche, die eine dickere Oxidbelegung aufweisen als
ihre Umgebung (Oxidinseln). Bevorzugte Oxidation entsteht
an Bereichen besonderer Topographie (Erhebungen, Rillen,
Kratzer, etc. im atomaren Maßstab) oder aber Bereichen mit
einer besonderen Oberflächenzusammensetzung, die für das
Metallwachstum thermodynamisch günstig ist. An den Stellen,
an denen das Vorzugswachstum stattfindet, entstehen dann
kleine Metallatom-Knötchen, sog. Nodules. Diese Nodules
werden durch nachfolgend aufgebrachte Schichten
(Magnetschicht, Schutzschicht) dekoriert und führen zu
näherungsweise halbkugelförmigen Erhebungen auf der fertig
prozessierten Plattenoberfläche.
Größe und Flächendichte der Nodules haben einen starken
Einfluß auf die Eigenschaften der Magnetplatte. Handelt es
sich um relativ kleine und zahlreiche Nodules (Durchmesser
10-20 nm), so resultiert daraus eine mikroskopisch relativ
glatte und homogene Oberfläche, die sehr niedrige Flughöhen
des Magnetkopfes und damit eine effizientere magnetische
Wechselwirkung zwischen Kopf und Platte erlaubt. Kommt
allerdings der Kopf auf einer Platte mit kleinen Nodules
zur Ruhe, so können die erhöhten Adhäsionskräfte zu einem
Anstieg der Stiction führen.
Große Nodules (ca. 50-60 mm) mit geringer Flächendichte
hingegen vergrößern den magnetisch wirksamen Abstand
zwischen Kopf und Platte und verringern so die erzielbare
Schreibdichte. Außerdem stellen sie Asperities dar, die den
tribologisch bedingten Abrieb der Platte, verbunden mit
Ablagerungen auf dem Magnetkopf vergrößern und so die
Lebensdauer des Laufwerks verkürzen.
Neigt das benutzte Kopf/Platte-Interface dagegen zu
erhöhter Stiction, bspw. bei organischer Kontamination oder
sehr glatter Kopfoberfläche, so wirken sich große Nodules
durch die Verringerung der effektiven Auflagefläche des
Kopfes auf der Platte im Sinne einer Verminderung der
Kopf/Platte-Adhäsionskräfte aus.
Ein weiterer negativer Aspekt großer Nodules ist die Gefahr
der Oberflächenbeschädigung in Post-Sputter-Rei
nigungsprozessen, die auf Asperities abrasiv wirken und
zu einer Beschädigung der obersten Schutzschicht der Platte
führen. Hierdurch wird die Korrosionsresistenz der Platte
gegenüber der Einwirkung von Feuchte und Schadstoffen stark
geschwächt.
Es ist daher von großem Interesse, die Größe der Nodules
möglichst genau steuern zu können, d. h., sie in einen
Bereich zu bringen, der einerseits die Gefahr von Stiction
reduziert, und andererseits den magnetisch wirksamen
Abstand im Hinblick auf größtmögliche Schreib- und
Leseperformance minimiert.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren
bereitzustellen, daß es gestattet, die Größe der Nodules zu
kontrollieren und damit die Mikrorauhigkeit der
Magnetplatte gezielt zu beeinflussen.
Diese und andere Ziele werden erreicht durch ein Verfahren
zur Oberflächentexturierung von Magnetplatten, das einen
Schritt des Aufsputterns von Metallatomen auf die
Oberfläche der Magnetplatte umfaßt und dadurch
gekennzeichnet ist, daß vor dem Sputterprozeß bestimmte
Oberflächenbereiche der Magnetplatte bei erhöhter
Temperatur selektiv oxidiert werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in den Unteransprüchen dargelegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet die Möglichkeit,
die durch die Nodules verursachte Oberflächenrauhigkeit der
Magnetplatten gezielt zu steuern, wenn dies gewünscht ist.
Dies hat den Vorteil der gezielten Verringerung von
Stiction, der Steigerung der magnetischen Performance und
der Erhöhung der Korrosionsfestigkeit der Magnetplatte.
Im folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren, auch
anhand der Zeichnungen, näher erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 die Oberfläche eines mit normalem
Sauerstoffgehalt bei 60°C gespülten Substrats;
Fig. 2 die Oberfläche eines mit sauerstoffarmem Wasser
gespülten Substrats;
Fig. 3 die Oberfläche einer Magnetplatte, die aus einem
in Fig. 1 gezeigten Substrat hervorgegangen ist;
und
Fig. 4 die Oberfläche einer Magnetplatte, die aus einem
in Fig. 2 gezeigten Substrat hervorgegangen ist.
Bei der Herstellung von Desktop- und Server-Magnetplatten
wird ein NiP-beschichtetes Al-Substrat mechanisch bspw.
mittels einer Diamant-Suspension texturiert (Erzeugung von
Riefen), intensiv gewaschen (Pre-Sputter-Wash) und dann in
einem Sputterprozeß mit einem Metallfilm und einem
Schutzfilm aus diamantartigem Kohlenstoff (carbon overcoat)
bedampft. Nach einer weiteren Reinigung wird die Platte
dann lubriziert und anschließend magnetisch und mechanisch
getestet.
In dem dem eigentlichen Sputterprozeß vorgeschalteten
Waschschritt wird die NiP-Substratoberfläche durch den
Einsatz eines aggressiven Reinigungsmittels (bspw. einer
fluß- oder phosphorsäurehaltigen Lösung) angeätzt, wobei
Texturierungsrückstände und der gesamte Oberflächenoxidfilm
entfernt werden. Anschließend erfolgen mehrere Bürst- und
Spülschritte. Der letzte Pre-Wash-Schritt besteht dann in
einem Eintauchen der gereinigten Substrate in heißes
Wasser, wobei die Substrate so stark erwärmt werden, daß
sie in sehr kurzer Zeit trocknen.
Durch den im Spülwasser gelösten Sauerstoff kommt es zu
einer Oxidation der Substratoberfläche, wobei
Oberflächenoxide (NiOx, NiPOx) gebildet werden. Da diese
Oxidation nicht homogen abläuft, sondern bevorzugt an
Stellen, die entsprechende topographische
Oberflächenmerkmale, wie Rillen, Kratzer, etc., aufweisen,
oder die eine besondere Oberflächenzusammensetzung haben,
an denen entsprechende thermodynamisch günstige
Voraussetzungen vorliegen, entstehen dabei sog. Oxidinseln,
die eine höhere Oxidbelegung aufweisen als ihre Umgebung.
Die Oxidinseln reagieren später bevorzugt mit dem
elementaren, hochreaktiven gesputterten Metall. Es werden
dabei thermodynamisch sehr stabile Oxide, bei der
Verwendung von Cr als Sputtermetall bspw. Cr2O3, und somit
Keimpunkte für das weitere Metallwachstum gebildet.
Die Erfindung sieht nun vor, im letzten Spülschritt vor dem
eigentlichen Sputterprozeß den Sauerstoffgehalt des
wäßrigen Mediums genau zu kontrollieren und dadurch die
auf der Substratoberfläche ablaufende Oxidation zu steuern.
Auf diese Weise kommt es zu einer selektiven Oxidation
bevorzugter Oberflächenbereiche, nämlich derer, an denen
Rillen, Kratzer, etc. auftreten bzw. entsprechende
thermodynamische Voraussetzungen vorliegen (Oxidinseln).
Dabei muß das Spülmedium eine erhöhte Temperatur aufweisen,
die im Bereich von ca. 30-80°C, bevorzugt bei 60°C liegt.
Nicht behandeltes Wasser (d. h., keine Entkeimung durch
Ozonisierung, etc.) weist bei 60°C einen Sauerstoffgehalt
von ca. 4-5 mg/l auf. Eine Verringerung des im Spülmedium
gelösten Sauerstoffgehaltes auf Werte im Bereich von ca. 0-4
mg O2/l, bspw. durch Entgasung (Einleiten von Stickstoff)
führt dazu, daß die Oxidation der Substratoberfläche
während des Kontakts mit dem Spülwasser wesentlich
langsamer verläuft. Die Bildung von Bereichen mit stärkerer
Oxidbedeckung verläuft dann unvollständig und es entstehen
entweder keine bzw. nur sehr kleine und schwach ausgeprägte
Oxidinseln. Bei der anschließenden Trocknung der Substrate
in normaler Atmosphäre bildet sich auf der
Substratoberfläche durch die Einwirkung von Luftsauerstoff
eine dünne, sehr homogene Oxidhaut.
Für die im folgenden Sputterprozeß auf die
Substratoberfläche auftreffenden Metallatome ist kein
Bereich mit erhöhter Oxiddicke sichtbar, und es entstehen
viele kleine Metall-Wachstumspunkte, die dann zur
Ausbildung kleiner Nodules (Durchmesser ca. 10 nm) mit sehr
hoher Flächendichte führen.
Zusätzlich läßt sich eine Homogenisierung, d. h., eine
Verringerung der Nodule-Größenstreuung erreichen, wenn die
Substrate nach dem Spülprozeß einer Heißlufttrocknung
unterzogen werden. Durch die Einwirkung warmer Luft wird
ein besonders gleichmäßiges Wachstum der
Oberflächenoxidschicht erreicht, wodurch wiederum ein
bevorzugtes Metallwachstum im nachfolgenden Sputterprozeß
verhindert wird und dadurch zahlreiche kleine Nodules
ähnlicher Größe gebildet werden.
Eine Erhöhung des Sauerstoffgehalts im Spülmedium auf Werte
im Bereich von ca. 5-10 mg O2/l bspw. durch Abschalten der
Entgasung und/oder wahlweise zusätzliche Einleitung von
Sauerstoff verursacht hingegen die Ausbildung deutlich
sichtbarer Oxidinseln auf der Substratoberfläche. Diese
Inseln haben einen ungefähren Durchmesser von ≦ 10 nm und
eine Höhe von ca 5-10 nm. Im nachfolgenden
Depositionsprozeß können dann sehr große Nodules (50-60 nm
Durchmesser) mit geringer Flächendichte durch bevorzugtes
Aufwachsen der Metallatome auf den Oxidinseln erzeugt
werden.
Um die Wirksamkeit der vorliegenden Erfindung zu
demonstrieren, wurden Substrate und fertig prozessierte
Magnetplatten miteinander verglichen, die mit
unterschiedlichem Sauerstoffgehalt im letzten Spülschritt
des Substrat-Waschprozesses vor dem Sputterprozeß behandelt
wurden. Die Verringerung des Sauerstoffgehalts im
Spülwasser wurde durch Begasung mit Stickstoff in einer
handelsüblichen Entgasungsanlage realisiert. Als Referenz
diente das "normale", d. h., nicht entgaste Spülwasser. Die
Temperatur des Spülwassers betrug in beiden Fällen 60°C.
Die Substrate wurden zunächst texturiert und dann
gewaschen. Der gesamte Waschprozeß bestand aus einem
Ätzprozeß und einer Sequenz von Bürst- und Spülschritten.
Die topographische Oberflächencharakterisierung erfolgte
mittels hochauflösender Rasterelektronenmikroskopie (REM)
bei 50000-facher Vergrößerung.
Fig. 1 zeigt die Oberfläche eines mit Wasser mit einem
Sauerstoffgehalt von ca. 8 mg O2/l bei 60°C gespülten
Substrats und Fig. 2 die Oberfläche eines mit Wasser mit
einem Sauerstoffgehalt von ca. 1,7 mg O2/l gespülten
Substrats.
Unter "normalem" Sauerstoffgehalt ist in diesem Beispiel
ein Wert von ca. 8 mg O2/l zu verstehen. "Sauerstoffarmes"
Wasser bedeutet in diesem Beispiel einen Wert von ca. 2 mg
O2/l.
Es ist deutlich zu erkennen, daß die mit höherem
Sauerstoffgehalt gespülte Oberfläche kleinere Erhebungen
(Knötchen) mit einem Durchmesser von maximal 10 nm zeigt,
während auf der mit entgastem Wasser gespülten Oberfläche
diese Erhebungen völlig fehlen bzw. durch REM nicht mehr
detektierbar sind.
Die jeweiligen Substrate wurden dann in nachfolgenden
Sputterprozessen mit einer Cr-Schicht (30 nm Dicke), einer
Co/Pt/Cr-Schicht (40 nm Dicke) und einer Kohlenstoffschicht
(10 nm Dicke) belegt sowie lubriziert.
Fig. 3 zeigt die Oberfläche einer Magnetplatte, die aus
einem normalen, d. h., mit stärker sauerstoffhaltigem
Spülwasser prozessierten Substrat hervorgegangen ist. Es
sind deutlich halbkugelförmige Erhebungen (Nodules) mit
einem Durchmesser von 50-60 nm zu erkennen. Die
Flächendichte dieser Nodules ist im wesentlichen mit der
Flächendichte der entsprechenden Substraterhebungen
vergleichbar.
Fig. 4 zeigt die Oberfläche einer Magnetplatte, die aus
einem mit entgastem Spülwasser behandelten Substrat
hervorgegangen ist. Sie weist keine durch das REM
detektierbaren Erhebungen auf und korrelliert damit zu der
entsprechenden, völlig glatten Substratoberfläche.
Der Unterschied der beiden Plattenoberflächen ist
signifikant und gut reproduzierbar. Die mit entgastem
warmen Wasser behandelten Substrate ergeben, abgesehen von
der Texturrauhigkeit, völlig glatte Oberflächen, während
die mit stärker sauerstoffhaltigem warmen Wasser gespülten
Substrate unmittelbar nach dem Waschprozeß kleine
Erhebungen (Oxidinseln) auf der Oberfläche aufweisen, aus
denen während des nachfolgenden Sputterprozesses relativ
große Nodules entstehen.
Auf diese Weise läßt sich die Oberflächenrauhigkeit der
Magnetplatten durch Steuerung des Sauerstoffgehalts des
Spülwassers vor dem Sputterprozeß exakt einstellen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Oberflächentexturierung von
Magnetplatten, umfassend einen Schritt des
Aufsputterns von Metallatomen auf die Oberfläche der
Magnetplatte,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Sputterprozeß bestimmte Oberflächenbereiche
der Magnetplatte bei erhöhter Temperatur selektiv
oxidiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die selektive Oxidation in einem dem Sputterprozeß
vorgeschalteten Spülprozeß durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die selektive Oxidation durch Steuerung des
Sauerstoffgehalts im Spülprozeß erreicht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung des Sauerstoffgehalts durch Begasen mit
einem nicht reaktiven Gas realisiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung des Sauerstoffgehalts durch
kontrolliertes Einleiten von Sauerstoff realisiert
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Sputterprozeß Chrom als
Metall verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur im Bereich
von 30-80°C, bevorzugt bei 60°C liegt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den bestimmten
Oberflächenbereichen um Defektstellen (Kratzer,
Unebenheiten, etc.) handelt.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: HITACHI GLOBAL STORAGE TECHNOLOGIES NETHERLANDS B. |
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8131 | Rejection |