DE19754779A1 - Venenstripper - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument zum
Entfernen von Krampfadern mit einer an einem Griff angebrachten oder
anbringbaren Sonde, wobei die Sonde einen rohr- oder stabförmigen Stiel
umfaßt und wobei am distalen Ende des Stieles ein eine geschliffene
Schneidkante aufweisender Hohlzylinder vorgesehen ist.
Aus der DE 35 25 917 A1 ist ein chirurgisches Instrument zum Entfernen
von relativ kleinen und vorzugsweise oberflächlichen Krampfadern bekannt,
welches ein kurzes, rohrförmiges Element mit ringförmigem Schneidrand
besitzt, das am distalen Ende eines dünnen Stabes angebracht ist. Bei
diesem bekannten Instrument wird ein freies- Ende der zu entfernenden
Vene in den Hohlzylinder eingeführt und permanent unter Spannung ge
halten und sodann wird das Instrument durch Links- und Rechtsschwenke
um dessen Längsachse entlang der Vene vorangetrieben, so daß die Vene
vom umliegenden Gewebe separiert wird. Währenddessen wird der bereits
separierte Teil der Vene mittels einem am freien Ende der Vene befestigten
Faden herausgezogen. Damit das aus der DE 35 25 917 bekannte
Instrument der Vene folgen kann, ist dessen Stab aus einem plastisch
verformbaren Material hergestellt.
In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß nach einem Verbiegen des
Stabes die zum Durchtrennen des Gewebes notwendige Links- und Rechts
schwenke nicht mehr sinnvoll durchgeführt werden können. Folglich kann
dieses bekannte Instrument für große Venen, beispielsweise für die Vena
Saphene Magna oder die Vena Saphene Pava nicht eingesetzt werden.
Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde
ein chirurgisches Instrument zu schaffen, mit dem auch lange und große
Krampfadern/Venen schnell und wenig traumatisch entfernt werden
können.
Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschla
gen das eingangs genannte Instrument dahingehend weiterzubilden, daß
der Stiel aus einem elastischen und formstabilen Material, insbesondere
Edelstahl, Aluminium oder Hartkunststoff, besteht und daß der Hohlzylinder
koaxial zum Stiel angeordnet ist.
Ein nach dieser technischen Lehre ausgebildetes chirurgisches Instrument
hat den Vorteil, daß die am Griff ausgeführten Links- oder Rechtsschwenke
direkt auf das Schneidwerkzeug, nämlich den Hohlzylinder übertragen
werden, so daß der behandelnde Arzt stets ein zuverlässiges Gefühl dafür
erhält, wo er gerade das Gewebe von der Vene trennt. Durch den
formstabilen und elastischen Stiel ist gewährleistet, daß ein dauerhaftes
Verbiegen des Stieles verhindert wird, so daß der Hohlzylinder stets koaxial
zum Stiel angeordnet ist. Hierdurch wird es möglich, auch bei langen Venen
wie der Vena Saphena Magna oder Vena Saphena Pava die Vene vom
umliegenden Gewebe zu trennen, selbst wenn das chirurgische Instrument
einen halben Meter oder mehr ins Bein des Patienten eingeführt ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schneidkante wellenförmig
ausgebildet und weist insbesondere einen Wellenschliff auf. Hierdurch wird
erreicht, daß der Hohlzylinder eine zuverlässige Schneidkante erhält, mit der
das Gewebe in einfacher Weise durchschnitten werden kann.
In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist im Griff des
chirurgischen Instrumentes ein Elektromotor integriert, mit dem die Rechts-
bzw. Linksschwenke der Sonde ausgeführt werden. Dies hat den Vorteil,
daß die für den behandelnden Arzt auf Dauer sehr ermüdenden Rechts- und
Linksschwenke des Instrumentes elektrisch ausgeführt werden.
In einer bevorzugten Weiterbildung wird der Elektromotor durch eine
individuell programmierbare Recheneinheit gesteuert, die den Drehwinkel,
die Drehgeschwindigkeit und/oder die Drehbeschleunigung der Sonde
steuert. Dabei kann der Arzt während des invasiven Eingriffs den
Elektromotor je nach Bedarf programmieren. Einzig der Vortrieb, mit dem
letztendlich das Gewebe durchtrennt wird, muß vom Arzt manuell
durchgeführt werden.
Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus der
beigefügten Zeichnung und den nachfolgend beschriebenen Ausführungs
formen. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter
ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen
Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten
Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen,
sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen chirurgischen
Instrumentes;
Fig. 2 eine geschnitten dargestellte Ausschnittsvergrößerung des
Instrumentes gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen elektronisch gesteuerten Venenstripper mit einem
Instrument gemäß Fig. 1.
In den Fig. 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes chirurgisches Instrument
10 dargestellt, welches einen vorzugsweise zylindrisch ausgebildeten Griff
12 und eine herausnehmbar am Griff 12 befestigte Sonde 14 umfaßt. Im
Griff 12 ist ein Elektromotor integriert, der bei Bedarf die Sonde 14 um ihre
Längsachse schwenkt bzw. verdreht. Die Sonde 14 ist beispielsweise
mittels eines Bajonettverschlusses oder einer anderen, geeigneten Kupplung
am Griff 12 befestigt, so daß die Sonde 14 bei Bedarf gegen eine andere
ausgetauscht werden kann.
Die Sonde 14 umfaßt einen geradlinig ausgebildeten, rohr- oder
stabförmigen Stiel 16, an dessen distalen Ende ein Werkzeug in Form eines
Hohlzylinders 18 angebracht ist. Dabei ist der Hohlzylinder 18 koaxial zum
Stiel 16 angeordnet, das heißt, die Verlängerung der Längsachse des Stiels
16 bildet die Längsachse des Hohlzylinders 18. Hierdurch wird erreicht,
daß eine durch den im Griff 12 installalierten Elektromotor bewirkte
Rotation der Sonde 14 eine Rotation des Stieles 16 und des Hohlzylinders
18 um die Längsachse des chirurgischen Instrumentes hervorruft.
Das distale Ende des Hohlzylinders 18 ist wellenförmig ausgebildet und
weist eine Schneidkante 20 auf, die mit einem Wellenschliff versehen ist.
Durch die Schneidkante 20 ist es dem behandelnden Arzt in einfacher
Weise möglich, das Gewebe von der zu entfernenden Vene zu trennen, da
durch die wellenförmige Ausgestaltung der Schneidkante 20 auch
fetthaltige Gewebeabschnitte, Sehnen oder Verästelungen der Vene in
einfacher Weise durchtrennt werden können.
Fig. 3 zeigt einen elektrisch angetriebenen Venenstripper mit einem
chirurgischen Instrument 10 gemäß den Fig. 1 und 2. Hierbei ist an
dem Griff 12 eine Stromleitung 22 angeschlossen, die den Elektromotor mit
einer Rechnereinheit 24 verbindet. Diese Rechnereinheit 24 umfaßt eine
Tastatur 26, mittels der vom behandelnden Arzt die jeweils gewünschte
Drehgeschwindigkeit der Sonde 14, der Drehwinkel der Sonde 14 und/oder
die Drehbeschleunigung der Sonde 14 eingestellt werden kann. Auf
Knopfdruck wird die Sonde 14 dann in der gewünschten Weise nach rechts
oder links geschwenkt. Die gesamte Anlage arbeitet im Niederspannungs
bereich, um evtl. Irritationen der Patienten zu vermeiden. Durch den
Elektromotor und die Rechnereinheit 24 werden dem behandelnden Arzt die
mühsamen Links- und Rechtsschwenke abgenommen, so daß er sich voll
auf den im Einzelfall erforderlichen Vortrieb konzentrieren kann.
Zur Entfernung von großen und langen Krampfadern, insbesondere der
Vena Saphena Magna oder der Vena Saphena Pava wird beispielsweise im
Leistenbereich des Patienten ein Schnitt durch die Haut und das Gewebe
durchgeführt, wobei die Vene abgetrennt wird. Das abgeschnittene Ende
der Vene wird freigelegt und mittels eines Fadens festgebunden. Das freie
Ende des Fadens wird dann durch den Hohlzylinder 18 hindurchgeführt, so
daß die Sonde 14 nunmehr an der Außenseite der Vene anliegt. Durch
angemessene Rechts- oder Linksschwenke der Sonde 14 wird die Vene
vom umliegenden Gewebe getrennt. Hierbei vollzieht die Sonde 14 Rechts-
oder Linksschwenke von bis zu 270°, vorzugsweise von 180°. Während
dieses Eingriffes hält der Arzt das chirurgische Instrument 10 stets am Griff
12 fest und führt das Instrument 10 in angemessener Weise. Während des
gesamten operativen Eingriffes, wird der bereits vom umliegenden Gewebe
getrennte Teil der Vene durch den angebrachten Faden unter leichter
Spannung gehalten.
Entsprechend der momentanen Situation kann der behandelnde Arzt die zu
diesem Zeitpunkt gewünschte Drehgeschwindigkeit, den Drehwinkel und
die Drehbeschleunigung über die Tastatur 26 in die Recheneinheit 24
eingeben, so daß diese den Elektromotor entsprechend steuert. Hierdurch
ist eine individuelle und gefühlvolle Anwendung des chirurgischen
Instrumentes 10 gewährleistet. Den Vortrieb zum separieren der Vene vom
umliegenden Gewebe führt der behandelnde Arzt von Hand aus, da er auf
diese Weise das optimale Gefühl und die optimale Kontrolle über den
operativen Eingriff behält.
10
Chirurgisches Instrument
12
Griff
14
Sonde
16
Stiel
18
Hohlzylinder
20
Schneidkante
22
Stromleitung
24
Recheneinheit
26
Tastatur
Claims (4)
1. Chirurgisches Instrument zum Entfernen von Krampfadern mit einer an
einem Griff (12) angebrachten oder anbringbaren Sonde (14), wobei
die Sonde (14) einen rohr- oder stabförmigen Stiel (16) umfaßt und
wobei am distalen Ende des Stieles (16) ein eine geschliffene
Schneidkante (20) aufweisender Hohlzylinder (18) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stiel (16) aus einem elastischen und formstabilen Material,
insbesondere Edelstahl, Aluminium oder Hartkunststoff, besteht und
daß der Hohlzylinder (18) koaxial zum Stiel (16) angeordnet ist.
2. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidkante (20) wellenförmig ausgebildet ist und/oder einen
Wellenschliff aufweist.
3. Chirurgisches Instrument nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Griff (12) ein Elektromotor zum Antrieb der Sonde (14)
integriert ist.
4. Chirurgisches Instrument nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromotor von einer elektronischen Recheneinheit (24)
gesteuert ist, die nach individueller Vorgabe durch den behandelnden
Arzt den Drehwinkel, die Drehgeschwindigkeit und/oder die
Drehbeschleunigung steuert.
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ANGIOLAS INTERNATIONAL AG, 53173 BONN, DE |
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8381 | Inventor (new situation) |
Inventor name: PAVLICEK, PREMYSL, DR.MED, 53547 BREITSCHEID, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |