DE19754762C1 - Verfahren zur Herstellung von Borstenerzeugnissen unter Nutzung endloser Borstenschnüre - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Borstenerzeugnissen unter Nutzung endloser BorstenschnüreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Borstenerzeugnissen wie Bürsten, Besen, Pinsel u. dergl., deren
Bürstenkörper aus Kunststoff gespritzt werden, wobei die
Borstenbündel als Spitzen "endloser", durch Bohrungen in der
Bodenplatte in den Forminnenraum eingeführter Borstenschnüre mit
eingegossen werden.
Seit dem Einsatz von Kunststoffborsten bei der Fertigung von
Borstenerzeugnissen werden technologische Lösungen zur
Herstellung dieser Erzeugnisse unter Nutzung "endloser"
Borstenschnüre gesucht.
Das in der Bürstenfertigung, von der im folgenden beispielhaft
ausgegangen werden soll, nach wie vor überwiegend angewandte
"Anker"-Verfahren, bei dem Borstenbündel in vorgefertigte/
vorgebohrte Bürstenkörper mit Hilfe einer Borstenstopfmaschine
eingestopft und mit Draht- oder Blättchenanker am Lochgrund
befestigt werden, besitzt viele Nachteile.
Neben den sehr hohen Ausrüstungaufwendungen sind es insbesondere
auch Qualitätsfragen der Fertigerzeugnisse, die zur Suche nach
alternativen Lösungen Anlaß geben.
So sind bei dem mechanischen Stopfen der Borstenbündel in
vorbereitete Bohrungen der Bürstenkörper geringfügige
Zwischenräume und Lücken zwischen den Wandungen der Bohrlöcher
und den Filamenten der Borstenbündel sowie auch zwischen den
Filamenten der Borstenbündel selbst unvermeidlich. Diese werden
zu Quellen von Fäulniserscheinungen und leisten Verunreinigungen
Vorschub.
Zur Lösung der technologischen und qualitativen Probleme werden
mehrere, prinzipiell unterschiedliche Wege gegangen, z. B. das
Verbinden der Borstenenden und der entsprechenden Bohrungen im
Bürstenkörper durch Anschmelzen/Aufschmelzen, oder als besonders
rationelle Lösung das unmittelbare Einbetten der Borstenenden
im Bürstenkörper aus Kunststoff unmittelbar bei dessen Spritz
gießen in der Spritzform.
Es wird auch vorgeschlagen, die Spitzen von Borstenschnüren
durch Bohrungen der Bodenplatten in den Forminnenraum für den
Bürstenkörper zu führen und sie beim Spritzgießen in einem
Arbeitsgang in diesen Bürstenkörper mit einzuhüllen.
Das schwierigste und praktisch bisher nicht gelöste Problem bei
dem Einbetten der Borstenenden im Zuge des Spritzgießens des
Bürstenkörpers ist die sichere Vermeidung von Durchspritzungen
durch die für die Einführung der Borstenschnüre in den Form
innenraum erforderlichen Bohrungen in der Bodenplatte der
Spritzform.
Nach dem bekannten Verfahren gemäß DD 293 718 A5 werden Borstenbündel von
"endlosen" Borstenschnüren aus Kunststoff für Bürstenwaren ver
wendet, indem die Schnurspitzen durch Bohrungen in den Boden
platten der Spritzwerkzeuge in die Forminnenräume geführt, und
ohne weitere Bearbeitung bei dem Spritzgießen des Bürstenkör
pers in diesen gleich mit eingespritzt werden.
Diese Verfahrensvorschläge enthalten Aussagen darüber, daß
Massedurchspritzungen mit Hilfe konischer, sich zum Forminnen
raum hin verjüngenden Bohrungen in der Bodenplatte, die zylin
drisch auslaufen und wodurch eine leichte Pressung der Borsten
schnüre erreicht werden kann, zu verhindern wären.
Eine Vielzahl praktischer Versuche hat jedoch gezeigt, daß damit
der Tendenz der Spritzmasse, in Abhängigkeit vom Spritzdruck und
dem Grad der temperaturabhängigen Viskosität, während des
Spritzvorganges zwischen den Filamenten der Borstenschnüre sowie
zwischen den Borstenschnüren und den Wandungen der Bohrungen
nach außen auszutreten, nicht wirkungsvoll geräte- und/oder
verfahrenstechnisch begegnet werden kann.
Darüber hinaus führen die geringfügigsten Masseaustritte bei
konisch gestalteten Bohrungen sofort zur Bildung von Kunststoff
pfropfen in diesen Bohrungen, die das Ziehen der Borstenschnüre
durch die Bohrungen der Bodenplatte bei der Entformung sehr
wirkungsvoll verhindern und in der Regel Unterbrechungen der
Produktion mit z. T. schweren Hinterspritzungen an den Boden
platten der Spritzwerkzeuge zur Folge haben.
Mit den in diesem Verfahren vorgeschlagenen Maßnahmen sind die
Probleme der sicheren Vermeidung von Durchspritzungen während
des Spritzvorganges nicht zu lösen.
Ein anderes bekanntes Verfahren gemäß DE 44 39 431 A1 beschreibt die
Herstellung von bereichsweise aus mindestens zwei Kunststoff
komponenten gebildeten Bürstenkörpern mit einem Borstenfeld für
Zahnbürsten.
Bei diesem Verfahren werden in einer Borstenhalterung befind
liche, bereits abgelängte und zu Borstenfeldern zusammenge
stellte Borstenbündel in einem ersten Arbeitsgang bei der
Herstellung des Bürstengrundkörpers mit eingespritzt. Es wird
also nicht von dem Einsatz endloser Borstenschnüre ausgegangen.
Es wird in dieser Schrift auch nicht dargestellt, wie die
Borstenbündel reibschlüssig in die Borstenhalterung, deren
Bestückung außerhalb des Werzeuges in separaten Arbeitsgängen
erfolgen soll, eingebracht werden.
Insbesondere erfolgt keine Darstellung, wie das Eindringen von
Spritzmasse in die Bohrungen der Borstenhalterung, die trotz der
reibschlüssigen Packung der Borstenbündel auftreten dürften,
verhindert werden soll.
Auch dieses Verfahren kann aus den angeführten Gründen die
gestellten Probleme nicht lösen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Herstellung
von Borstenerzeugnissen, bei denen die Spitzen "endloser"
Borstenschnüre beim Spritzgießen der Bürstenkörper im Form
innenraum unmittelbar mit eingespritzt werden, Durchspritzungen
auf einfache Weise zuverlässig zu vermeiden und eine stabile
Befestigung der Borsten im Bürstenkörper ohne zusätzliche
Maßnahmen zu sichern.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei dem
Spritzgießen der Bürstenkörper in einer ersten Einspritzstufe
eine Versiegelung der Bohrungen der Bodenplatte der Spritzgieß
form einschließlich der in den Forminnenraum hineinragenden
Spitzen der Borstenschnüre mit Kunststoffmasse vorgenommen wird,
bevor in mehreren weiteren, mit nach Druck, Geschwindigkeit und
Volumen differenzierten Einspritzstufen die Spritzgießform ge
füllt wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Im Spritzgießverfahren ist zu gewährleisten, daß die Anforderun
gen an ein hochwertiges Bürstenerzeugnis, wie eine glatte, ebene
Bodenfläche und ein inniges, möglichst stoffschlüssiges Umman
teln der eingespritzten Borstenenden und damit eine stabile
Befestigung der Borsten im Bürstenkörper erfüllt werden.
Das setzt eine möglichst geringe Viskosität der Spritzmasse und
möglichst hohen Druck zur Erzielung der größtmöglichen Ein
spritzgeschwindigkeit und zur Vermeidung von Wärmeverlusten
voraus.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in der
die Versiegelung herstellenden ersten Stufe des mehrstufigen
Spritzverfahrens Kunststoffmasse mit einer Geschwindigkeit über
100 mm/s und einem Druck von über 1,5 . 108 Pa in die Form einge
spritzt wird.
Daß trotz des hohen Einspritzdruckes und der hohen Einspritz
geschwindigkeit Durchspritzungen vermieden werden, wird erfin
dungsgemäß dadurch erreicht, daß in der ersten Stufe nur soviel
Kunststoffmasse eingespritzt wird, daß die Bodenplatte
einschließlich des gesamten Borstenfeldes damit bedeckt ist,
ohne den Forminnenraum vollständig auszufüllen.
Mit diesen Parametern, zweckmäßigerweise gerätetechnisch noch
ergänzt durch einen Heißkanal, wird eine unerwünschte Abkühlung
der Spritzmasse in der ersten Spritzstufe, bis die Masse auf das
Borstenfeld auftrifft, vermieden, ohne daß sich im Forminnenraum
ein wesentlicher Staudruck aufbauen kann.
Der hohe Einspritzdruck in der ersten Stufe ist damit rein
theoretischer Natur und korrespondiert lediglich mit der hohen
Einspritzgeschwindigkeit, führt aber nicht zu einem unerwünsch
ten Druckaufbau im Forminnenraum.
Trifft diese erste Masseinjektion auf die gekühlte bzw.
temperierte Bodenplatte im Forminnenraum, so kommt es durch den
sofortigen Temperaturverlust einer dünnen, die Bodenplatte
unmittelbar berührenden Masseschicht zu einer Versiegelung der
perforierten Bodenplatte. Diese Versiegelung setzt sich mit
einer geringen zeitlichen Verzögerung fort auf die Borsten
schnüre an der Stelle ihres Austritts aus den Bohrungen der
Bodenplatte.
Diese die Versiegelung bewirkende Schicht, die anfänglich, be
sonders im Bereich der Borstenschnüre, sehr dünn und demzufolge
auch sehr empfindlich ist, kann jedoch bis zu einem bestimmten
Druckbereich als eine ausreichende Barriere an den Übergängen
der Borstenschnüre zu den Bohrungen der Bodenplatte vor der
nachdrängenden Spritzmasse in den folgenden Einspritzstufen
genutzt werden.
Dabei ist erfindungsgemäß von Bedeutung, daß in der ersten Stufe
nur soviel Masse eingespritzt wird, wie zur Versiegelung der
Bodenplatte und zur Erreichung der Qualitätsanforderungen an
Haftung und Stellung der Borstenbündel erforderlich ist.
Damit kann einerseits ein Wärmestau an der Bodenplatte durch
nachdrängende Spritzmasse in Grenzen gehalten und andererseits
schneller ein wachsender Versiegelungseffekt an der Oberfläche
der Bodenplatte durch die von der bodennahen Masseschicht
abgeleitete Wärmeenergie erreicht werden.
Um den wachsenden Versiegelungseffekt weitestgehend zu nutzen,
wurde der Spritzverlauf erfindungsgemäß zeitlich gestreckt, so
daß die letzte, den Forminnenraum des Werkzeuges füllende Ein
spritzstufe, entsprechend den durchgeführten Versuchen in einen
Bereich von ca. 2,5-9 s nach dem Spritzbeginn gelegt wurde.
Der Aufbau eines Staudrucks bereits vor der vollständigen Fül
lung des Forminnenraumes der Spritzform durch mit hoher Ge
schwindigkeit nachdrängende Spritzmasse wird erfindungsgemäß
durch eine Reduzierung des Einspritzdrucks auf Werte unter 4 . 107 Pa
in Verbindung mit der Reduzierung der Einspritzgeschwindig
keit erschwert bzw. verhindert.
Um das plastische Verhalten der Randzonen der Filamente von Bor
stenmaterial aus Kunststoff bei hohen Temperaturen für eine
teilweise nicht nur form-, sondern auch stoffschlüssige Ver
bindung zwischen Bürstenkörper und Borstenschnüren zu nutzen,
wird erfindungsgemäß die Temperatur der Spritzmasse für den
Bürstenkörper in sehr hohen Bereichen und über der Fließtem
peratur (FT) bzw. der Kristallit-Schmelztemperatur (KT) (zu
treffend für kristalline oder teilkristalline Polymere) des
Borstenmaterials gewählt.
So wird Borstenmaterial aus Polyamid 6 (PA 6), das eine hohe KT
von 265°C besitzt, mit Polypropylen (PP) für den Bürstenkörper
kombiniert, das eine KT von nur 165°C aufweist.
Mit einer Einspritztemperatur des PP von 10°C über der KT des
PA 6 wurden gute Ergebnisse in Bezug auf die Qualität des
Endproduktes erzielt, als auch Durchspritzungen ausgeschlossen,
obwohl in diesen Temperaturbereichen PP extrem dünnflüssig ist.
Damit wird aufgrund der Rekristallisation des PA 6 zusätzlich
erreicht, daß die Borstenbündel nach der Entformung des Bürsten
körpers straff aufrecht und eng gebündelt exakt in Übereinstim
mung mit ihrer Stellung in den Bohrungen der Bodenplatte während
des Spritzvorganges stehen, und außerdem wird durch die Nutzung
der Schwundparameter (bei PP bis zu 2%), ein weiterer Haftungs
effekt der Borstenbündel im Bürstenkörper erzielt.
Wie die Versuche zeigten, gelingt es mit dieser Spritztechnik,
die Tendenz zu Durchspritzungen im Bereich der Borstenschnüre
auf einfache Weise, ohne umfangreichen zusätzlichen technolo
gischen Aufwand zu unterbinden.
Um diesen Effekt zu erreichen sind auch keine besonderen
Pressungen der Borstenbündel in den Bohrungen der Bodenplatten
erforderlich.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können z. B. auch Borstenmateria
lien aus Metall in den Bürstenkörper eingespritzt werden.
Bei Stahldraht, wie er für die Fertigung von Handdrahtbürsten
eingesetzt wird und bei dem keinerlei Preßwirkungen möglich
sind, konnten Durchspritzungen wirkungsvoll vermieden werden und es
wurde eine einwandfreie Haftung der Drahtbündel im Bürstenkörper
erzielt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in einer Zeichnung
stark vereinfachten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die
Fig. 1 bis 3 zeigen:
Fig. 1: Die Seitenansicht eines mit drei Platten ausgestatteten
und geöffneten Werkzeuges
Fig. 2: Die Vorderansicht des Spritzwerkzeuges mit zwei Modulen
für Handwaschbürsten
Schnitt A-A: Die doppelten Platten des rechten Modules in der
Stellung des Verklemmens der Borstenschnüre
Fig. 3: Ein geschlossenes Werkzeug mit der teilweisen Füllung
des Forminnenraumes und der Bedeckung des Borstenfeldes
mit Spritzmasse
Für das Ausführungsbeispiel kommen zum Einsatz:
- - Polypropylen als Spritzmasse für den Bürstenkörper und
- - Polyamid 6 für das Borstenmaterial.
Fig. 1 veranschaulicht einen Längsschnitt durch ein Spritzgieß
werkzeug, das in der bekannten Weise (nicht dargestellt) in eine
Spritzgießmaschine eingebaut werden kann und welches im wesent
lichen aus Grundplatte 5, Zwischenplatte 11 und Deckplatte 12
sowie einer Trennvorrichtung 4 besteht.
Die in die Spritzform integrierte und mit ihrer Innenkontur die
Außenkontur des Bürstenkörpers bildende Zwischenplatte 11 sowie
die Grundplatte 5 mit der geteilten Bodenplatte 8, 9 sind zu der
Deckplatte 12 verfahrbar angeordnet.
Die "endlosen" Borstenschnüre 3 sind durch die aus zwei gegen
einander verschiebbaren Platten bestehende perforierte Boden
platte 8, 9 und Schnitt A-A (Fig. 2) hindurchgeführt und, außer
in der Phase der Werkzeugöffnung, verklemmt und ragen in den
Forminnenraum 1 (Fig. 3) in einer Länge, wie sie in den
Bürstenkörper 14 eingespritzt werden sollen, hinein.
In einer ersten Einspritzstufe wird, mit einem Spritzdruck von
ca. 1,5 . 108 Pa und einer Spritzgeschwindigkeit von 100 mm/s ein
solches Volumen (beispielhaft: ca. 60% des Volumens) an
Kunststoffmasse durch den Heißkanal 6 in den Forminnenraum 1
eingespritzt, daß sie die perforierte Oberfläche der Bodenplatte
9, einschließlich der in den Forminnenraum hineinragenden
Spitzen der Borstenschnüre 3, mit Masse 13 einhüllt wie Fig. 3
zeigt, ohne jedoch den Forminnenraum auszufüllen.
In den nachfolgenden Stufen wird, unter Vermeidung des Aufbaus
eines Staudrucks im Werkzeuginnenraum 1, die Einspritzgeschwin
digkeit beispielhaft auf Werte von 30 mm/s, 10 mm/s, 4 mm/s bis
2 mm/s in der letzten Stufe reduziert.
Nach der Abkühlung des Bürstenkörpers wird die Verklemmung der
Borstenschnüre 3 und Schnitt A-A, 3 (Fig. 2) durch die geteilte
Bodenplatte 8, 9 (Fig. 2) gelöst.
Anschließend wird während des Öffnens der Spritzform der
Bürstenkörper 14 durch die Zwischenplatte 11 von der Bodenplatte
9 schonend soweit abgehoben, wie es die Borstenlänge für das
fertige sowie die Borstenlänge für das in den nachfolgenden
Bürstenkörper einzuspritzende Borstenfeld erfordern.
Bei diesem Öffnungsvorgang des Werkzeuges werden die in den
Bürstenkörper 14 eingegossenen und nunmehr darin fest veranker
ten Borstenschnüre 2 durch die geteilte Bodenplatte 8, 9 gezogen
und in dieser Bodenplatte nach dem Erreichen der vollen Öff
nungsposition des Werkzeuges wieder verklemmt.
Damit wird zwischen Bürstenkörper 14 und der Bodenplatte 8, 9
eine Zone straff gespannter Borstenschnüre 2 geschaffen, die in
der vorgegebenen Ebene 7, im freien Raum, von der Trennvorrich
tung 4 mit einem Flachmesser 10, in einem ohne Gegenschneide
durchzuführenden Schnitt, von dem Borstenfeld für das nächste
Erzeugnis abgetrennt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Borstenerzeugnissen, wie
Bürsten, Besen, Pinsel u. dergl., deren Bürstenkörper aus
Kunststoff gespritzt werden, wobei die Borstenbündel als Spitzen
"endloser", durch Bohrungen in der Bodenplatte in den
Forminnenraum eingeführter Borstenschnüre mit eingegossen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Spritzgießen der
Bürstenkörper in einer ersten Einspritzstufe eine Versiegelung
der Bohrungen der Bodenplatte der Spritzgießform einschließlich
der in den Forminnenraum hineinragenden Spitzen der Borsten
schnüre mit Kunststoffmasse vorgenommen wird, bevor in mehreren
weiteren, mit nach Druck, Geschwindigkeit und Volumen
differenzierten Einspritzstufen die Spritzgießform gefüllt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in der die Versiegelung bewerkstelligenden ersten Stufe des
mehrstufigen Spritzverfahrens Kunststoffmasse mit einer
Geschwindigkeit über 100 mm/s und einem Druck von über 1,5 . 108 Pa
in die Form eingespritzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in der ersten Stufe Kunststoffmasse in einem Umfang eingespritzt
wird, daß die Bodenplatte einschließlich des gesamten Borsten
feldes damit bedeckt ist, ohne den Forminnenraum vollständig
auszufüllen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in den weiteren Einspritzstufen, bis zur vollständigen Füllung
der Spritzform und dem Abschluß des Spritzprozesses, der
Spritzdruck 4.107 Pa nicht übersteigt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der ersten Einspritzstufe und dem Abschluß des Spritz
prozesses ein Zeitraum von mindestens 2,5 s liegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur der Spritzmasse für den Bürstenkörper in Be
reichen zu wählen ist, die ca. 10°C über der Fließtemperatur FT
bzw. der Kristallit-Schmelztemperatur KT (zutreffend für
kristalline oder teilkristalline Polymere) des Borstenmaterials
liegen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Borstenschnüre Kunststoffe mit der höheren Fließ
temperatur bzw. Kristallit-Schmelztemperatur (zutreffend für
kristalline oder teilkristalline Polymere) eingesetzt werden
gegenüber der FT bzw. KT der Spritzmasse für den Bürstenkörper.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als Borstenmaterial auch Metalldrähte einsetzbar sind.
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