DE19754747A1 - Stent zur Implantation im menschlichen Körper sowie Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Stent zur Implantation im menschlichen Körper sowie Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stent zur Implantation im mensch
lichen Körper, insbesondere in die Speiseröhre, mit einem in
Längsrichtung offenen Körper in Form eines Rotationskörpers,
dessen Wand eine Gitterstruktur mit einer Vielzahl von polygon
förmigen Zellen aufweist, wobei die Zellen aus Fadenabschnitten
eines oder mehrerer fadenförmiger Elemente gebildet sind, die
an Gitterpunkten Überkreuz verlaufen und aneinander fixiert
sind.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung ei
nes derartigen Stents.
Ein Stent der eingangs genannten Art ist aus der WO 96/41589
bekannt.
Unter einem Stent wird allgemein eine selbstexpandierende Endo
prothese aus unterschiedlichen Materialien mit unterschiedli
chen Formen zur Offenhaltung gangartiger Strukturen im mensch
lichen Körper, bspw. von Blutgefäßen, Harnwegen oder der Spei
seröhre, verstanden. Durch Implantation eines Stents soll Ver
engungen des entsprechenden Hohlraumes, die durch Druck von au
ßen, bspw. durch Tumore, bedingt sind, entgegengewirkt werden.
Insbesondere bei Patienten, die an Speiseröhrenkrebs leiden,
führt der Tumor in der Speiseröhrenwand zu Verengungen der
Speiseröhre, die den Durchgang von Nahrung durch die Speiseröh
re in den Magen einschränken. Der Tumor kann bis zu einem Ver
schluß der Speiseröhre führen. Damit solche Patienten sich noch
natürlich ernähren können, ist es daher erforderlich, einen
Stent in die Speiseröhre zu implantieren, der die Speiseröhre
im Bereich des Tumors für den Durchgang von Nahrung offenhält.
Der aus der eingangs genannten WO 96/41589 bekannte Stent weist
einen Körper in Form eines Rotationskörpers auf, der in Längs
richtung offen ist. Die Wand des Körpers weist eine Gitter
struktur mit einer Vielzahl von polygonförmigen Zellen, bei ei
ner Ausführungsform in Form von Rhomben auf, wobei die Zellen
aus Fadenabschnitten fadenförmiger Elemente gebildet werden.
Die Fadenabschnitte verlaufen an Gitter- bzw. Eckpunkten der
Rhomben überkreuz. An den Gitterpunkten sind die sich kreuzen
den Fadenabschnitte zur Fixierung der Gitterstruktur miteinan
der durch einen Kreuzknoten verknotet oder miteinander ver
flochten.
Eine derartige Fixierung der einzelnen Fadenabschnitte ist je
doch nachteilig. Zum einen ist das Verfahren zur Herstellung
eines solchen Stents zeitaufwendig, weil die einzelnen Fadenab
schnitte an jedem Gitterpunkt miteinander verknotet bzw. ver
flochten werden müssen, andererseits erfordert dies eine hohe
Geschicklichkeit des Arbeitspersonals. Diese Art der Fixierung
ist besonders dann nachteilig, wenn der Stent bspw. aus einem
einzelnen entsprechend langen fadenförmigen Element hergestellt
wird. In diesem Fall ist das Verknoten der einzelnen Fadenab
schnitte angesichts der miniaturisierten Ausbildung der Stents
und der sehr geringen Dicke der verwendeten fadenförmigen Ele
mente besonders schwierig zu bewerkstelligen. Aber auch wenn
die Fadenabschnitte an den Gitterpunkten nicht miteinander ver
knotet, sondern miteinander verflochten werden, erfordert dies
eine hohe Geschicklichkeit und einen hohen Zeitaufwand.
Ein weiterer Nachteil eines derartigen Fixationsmechanismus be
steht darin, daß sich die Knoten, wenn diese nicht unter einer
Zugbelastung stehen, lockern bzw. lösen können, so daß sich die
einzelnen Fadenabschnitte gegeneinander verschieben können und
die Zellen ihre vorgegebene Form verlieren. Die vorgegebene
Form der Zellen ist jedoch dazu erforderlich, um die Verengung
in dem Hohlraum, bspw. in der Speiseröhre, offenzuhalten. Das
Problem der Lockerung der Knoten kann insbesondere dann auftre
ten, wenn der Stent in den Hohlraum implantiert wird. Dazu wird
der Stent nämlich zur Verringerung seines Durchmessers auf ei
nem Applikator in Längsrichtung gespannt und mit diesem Appli
kator in den Hohlraum eingeführt. Nach Entfernen des Applika
tors zieht sich der Stent selbsttätig in Längsrichtung zusammen
und legt sich dabei durch Vergrößerung seines Durchmessers
dicht an die Wand des Hohlraums an. Beim Expandieren des Stents
können sich die Knoten lockern und die Fadenabschnitte gegen
einander verschieben.
Ferner ist aus der WO 95/32757 ein Stent bekannt, der aus einem
Metalldraht hergestellt ist. Die einzelnen Zellen der Gitter
struktur dieses Stents weisen eine hexagonale Form auf, wobei
jeweils zwei Seiten einer Zelle durch zwei parallel Seite an
Seite angeordnete Drahtabschnitte gebildet werden. Die Seite an
Seite angeordneten Drahtabschnitte sind zur Fixierung der Git
terstruktur miteinander verschweißt. Damit wird zwar eine un
lösbare Fixierung der Drahtabschnitte erreicht, jedoch besteht
ein Nachteil dieser Bauweise darin, daß zum Verschweißen der
einzelnen Drahtabschnitte eine entsprechende Menge an Schweiß
material benötigt wird. Insbesondere wenn ein solcher Stent aus
teurem Nitinol-Draht hergestellt wird, muß als Schweißmaterial
ebenfalls Nitinol verwendet werden, wodurch dieser bekannte
Stent in seiner Herstellung sehr kostenaufwendig ist. Zusätz
lich erfordert das Verschweißen der einzelnen Drahtabschnitte
einen hohen Zeitaufwand.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Stent so
wie ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Stents dahinge
hend weiterzubilden, daß die vorstehend genannten Nachteile
vermieden werden, wobei insbesondere eine leicht herzustellende
und unlösbare Fixierung der einzelnen Fadenabschnitte erzielt
werden soll.
Hinsichtlich des eingangs genannten Stents wird die der Erfin
dung zugrundeliegende Aufgabe dadurch gelöst, daß die sich
überkreuzenden Fadenabschnitte an den Gitterpunkten mittels
Nieten aneinander fixiert sind.
Durch die Fixierung der Fadenabschnitte an den Gitterpunkten
mittels Nieten wird eine unlösbare Fixierung der Fadenabschnit
te geschaffen. Die Fixierung mittels Nieten hat gegenüber den
aus dem Stand der Technik bekannten Fixierungen mittels Knoten
oder Verflechtung der Fadenabschnitte den Vorteil, daß sich die
Fadenabschnitte an den Gitterpunkten nicht gegeneinander ver
schieben können. Somit behalten die Zellen ihre vorbestimmte
und nach der Herstellung festgelegte Struktur beim Einsetzen
des Stents in den Hohlraum des menschlichen Körpers bei. Gegen
über den bekannten Stents, bei denen die Fadenabschnitte der
Länge nach aneinander verschweißt sind, hat der erfindungsgemä
ße Stent den Vorteil, daß der Material- und damit der Kosten
aufwand geringer ist, weil die Nieten aus einem kostengünstige
ren Material gefertigt sein können als das fadenförmige Ele
ment, was insbesondere bei der Verwendung von Nitinol-Draht zu
einem kostengünstigeren Stent führt.
Hinsichtlich des eingangs genannten Verfahrens zum Herstellen
eines Stents wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
dadurch gelöst, daß die sich überkreuzenden Fadenabschnitte an
den Gitterpunkten nach der Bildung der Gitterstruktur mittels
Nieten aneinander fixiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von den be
kannten Herstellungsverfahren dadurch, daß zuerst die Gitter
struktur aus einem oder mehreren fadenförmigen Elementen gebil
det wird und anschließend die Fadenabschnitte mittels Nieten
aneinander fixiert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist
dadurch bezüglich der Handhabung und des Zeitaufwandes wesent
lich gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Verfah
ren verbessert. Bei den im Stand der Technik bekannten Verfah
ren ist es nämlich erforderlich, bereits während der Bildung
der einzelnen Zellen der Gitterstruktur die Fadenabschnitte
miteinander zu verknoten bzw. zu verflechten. Bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren werden die Fadenabschnitte zur Bildung
der Gitterstruktur demgegenüber an den Gitterpunkten lediglich
überkreuz gelegt, was manuell einfach zu bewerkstelligen ist,
und anschließend werden die Fadenabschnitte an den Gitterstel
len mittels der Nieten fixiert, was ebenfalls leicht zu bewerk
stelligen ist. Mit anderen Worten kann die Bildung der Gitter
struktur getrennt von der Fixierung der Fadenabschnitte durch
geführt werden. Insbesondere kann zur Bildung der Gitterstruk
tur ein einzelnen fadenförmiges Element verwendet werden, was
bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren wegen der
Herstellung der Knotenverbindungen schwierig ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird somit vollkom
men gelöst.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Stents sind die Nieten als Hohlnieten ausgebildet.
Hohlnieten haben den Vorteil, daß sie gewichtsärmer als Voll
nieten sind und der Stent somit insgesamt ein geringeres Ge
wicht hat.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die sich überkreuzenden Faden
abschnitte mit zumindest einer Windung um einen Schaft des
Niets verlaufen.
Durch diese Maßnahme wird die Fixierung der sich überkreuzenden
Fadenabschnitte weiter verbessert, weil sich die mit zumindest
einer Windung um den Schaft gelegten Fadenabschnitte reib
schlüssig an dem Schaft bekneifen.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Stents weisen die Zellen die Form eines Rhombus auf.
Diese Ausgestaltung stellt eine vorteilhaft einfache Bauweise
des erfindungsgemäßen Stents dar, bei der sich an jeder Gitter
stelle nur zwei Fadenabschnitte kreuzen, die dann mittels eines
Niets unlösbar aneinander fixiert werden.
Dabei ist es bevorzugt, wenn die rhombenförmigen Zellen von ei
nem Ende des Körpers in Längsrichtung zur Mitte hin einen ab
nehmenden Flächeninhalt aufweisen.
Durch die Verkleinerung des Flächeninhalts der Rhomben wird die
Festigkeit bzw. Steifigkeit des erfindungsgemäßen Stents zur
Mitte verstärkt. Insbesondere bei der Anwendung des erfindungs
gemäßen Stents zur Implantation in die Speiseröhre von Patien
ten mit Speiseröhrenkrebs kann der Durchgang von Nahrung durch
die Speiseröhre wirksam aufrechterhalten werden, wenn der Stent
in der Speiseröhre so angeordnet wird, daß sich die Mitte des
Stents im Bereich des Tumors befindet. Da der Stent in seinem
mittigen Bereich eine höhere Steifigkeit aufweist, kann er dem
durch den Tumor hervorgerufenen nach innen wirkenden Druckkräf
ten sicher entgegenwirken.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn sich der Körper in Längsrich
tung von beiden Enden aus zur Mitte hin im Durchmesser ver
jüngt.
Durch diese Bauweise wird erreicht, daß der Stent durch die
durchmessergrößeren Enden sicher in dem Hohlraum, bspw. in der
Speiseröhre, verankert werden kann, weil der Stent bei dieser
Ausbildung im Bereich seiner Enden eine höhere Dehnungsfähig
keit aufweist. Dadurch wird vermieden, daß sich der Stent, be
dingt durch die Peristaltik, langsam zum Magen hin verschiebt.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der erfindungs
gemäßen Stent aus Nitinol-Draht gefertigt.
Nitinol ist eine Nickel-Titan-Legierung, die sich aufgrund ih
res temperaturabhängigen Formgedächtnisses als Material für
Stents besonders bewährt hat. In Verbindung mit der Fixierung
der Fadenabschnitte durch Nieten wird dabei der Vorteil er
zielt, daß im Unterschied zu den Stents, bei denen die Fadenab
schnitte abschnittsweise miteinander verschweißt sind bzw. ver
knotet oder miteinander verflochten sind, eine erhebliche Menge
an Nitinol eingespart wird. Es ist nämlich bei dem erfindungs
gemäßen Stent nicht erforderlich, daß die Nieten ebenfalls aus
Nitinol bestehen, sondern es kann für die Nieten ein preisgün
stigeres Material verwendet werden.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird zur
Bildung der Gitterstruktur eine Form verwendet, deren Oberflä
chenkontur eine dem zu bildenden Körper entsprechende Kontur
aufweist, und auf der in einer den Gitterpunkten entsprechenden
Anordnung Stifte hervorstehen, um die die Fadenabschnitte zur
Bildung der Gitterstruktur geführt werden.
Durch diese Maßnahme wird das erfindungsgemäße Verfahren weiter
vereinfacht und läßt sich mit geringem Zeitaufwand durchführen.
Indem eine Form verwendet wird, deren Oberflächenkontur eine
dem zu bildenden Körper entsprechende Kontur aufweist, bspw.
die Form eines Doppelparaboloids, entsteht bei der Bildung der
Gitterstruktur automatisch der Körper des Stents in der ge
wünschten Form. Die entsprechend der Gitterstruktur angeordne
ten Stifte definieren dabei die Gitterpunkte der Struktur des
Stents. Auf diese Weise können in kurzer Zeit eine Vielzahl von
identischen Stents hergestellt werden, ohne daß es dazu einer
besonderen manuellen Geschicklichkeit bedarf.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wer
den als Nieten Hohlnieten verwendet, die vor der Bildung der
Gitterstruktur auf die Stifte gesteckt werden, wobei die Faden
abschnitte anschließend um einen Schaft der Nieten herumgeführt
werden und die Nieten anschließend angebördelt werden.
Durch diese Maßnahme wird das erfindungsgemäße Verfahren auf
vorteilhafte Weise weiter vereinfacht. Zunächst können nämlich
alle Stifte der Form mit den Hohlnieten versehen werden, was
von einer ersten Person durchgeführt werden kann. In dem fol
genden Schritt kann dann die Gitterstruktur von einer zweiten
Person gebildet werden, die die Fadenabschnitte des oder der
fadenförmigen Elemente in einer vorgegebenen Reihenfolge von
Stift zu Stift um diese herum legt. Eine dritte Person kann
dann in einem abschließenden Schritt die Fadenabschnitte an den
Gitterpunkten aneinander fixieren, indem sie mittels eines
Werkzeuges die Nieten auf den Stiften umbördelt, wozu sie die
Nieten auf den Stiften gegen den Körper der Form als Gegenhal
ter preßt.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Fadenabschnitte mit zumin
dest einer Windung um die Nieten herum geführt werden.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß bereits eine Vorfixierung
der einzelnen Fadenabschnitte an den Nieten bewirkt wird, wo
durch die Fadenabschnitte zwischen den Gitterpunkten mit der
erforderlichen Spannung bzw. Straffheit verlaufen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Form zum
Abnehmen des fertigen Körpers kollabierbar.
Durch diese Maßnahme wird das Abnehmen des fertigen Stents vor
teilhaft vereinfacht. Da der fertige Stent radial nicht sehr
dehnbar ist, wäre ein radiales Abziehen der Nieten von den
Stiften nur schwierig durchzuführen. Dies wird durch die kolla
bierbare Form auf vorteilhafte Weise vermieden, indem diese zum
Abnehmen in dem Stent kollabiert wird, wodurch die Stifte mit
den Nieten nach innen außer Eingriff gebracht werden und die
Form aus einem der offenen Enden des Stents herausgezogen wer
den kann.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung der beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachste
hend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils an
gegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar
gestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Stent in perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 einen Teil einer unteren Hälfte des Stents in Fig. 1
in einer abgewickelten Darstellung;
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt der Hälfte des Stents
in Fig. 2, der den Verlauf zweier Fadenabschnitte an
einem Gitterpunkt der Gitterstruktur in teilweise
geschnittener Draufsicht zeigt;
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Git
terpunktes in Fig. 3;
Fig. 5 einen Niet, der zur Fixierung einzelner Fadenab
schnitte aneinander verwendet wird, im Längsschnitt;
Fig. 6 eine Form, die zur Herstellung des Stents in Fig. 1
verwendet wird, im Längsschnitt; und
Fig. 7a bis 7e
Prinzipdarstellungen im Längsschnitt verschiedener
Arbeitsschritte eines Verfahrens zur Herstellung des
Stents in Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein mit dem allgemeinen Bezugszeichen 10 versehe
ner Stent dargestellt.
Der Stent 10 wird in die Speiseröhre eines Patienten implan
tiert, um den Durchgang von Nahrung durch die Speiseröhre an
einer Verengungsstelle, bspw. an einem Tumor in der Speiseröh
renwand, aufrechtzuerhalten.
Der Stent 10 weist einen Körper 12 in Form eines Rotationskör
pers auf. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Körper
12 die Form eines Doppelparaboloids auf. Der Körper 12 verjüngt
sich in Längsrichtung von seinen Enden 13 und 14 größeren lich
ten Durchmessers zur Mitte hin, an der der Körper 12 den klein
sten lichten Durchmesser aufweist.
Der Körper 12 ist in Längsrichtung für den Durchgang von Nah
rung offen.
Der Körper 12 weist eine Wand 15 auf, die eine Gitterstruktur
mit einer Vielzahl von polygonförmigen Zellen 16 aufweist. Die
Zellen 16 sind rhombenförmig ausgebildet.
Jede Zelle 16 wird aus Fadenabschnitten gebildet, wobei hier
exemplarisch vier Fadenabschnitte mit 18, 19, 20 und 21 be
zeichnet sind. Mit anderen Worten spannen die Fadenabschnitte
18, 19, 20 und 21 einen Rhombus auf.
Die Gitterstruktur weist eine Vielzahl von Gitterpunkten auf,
die die Ecken der rhombenförmigen Zellen 16 definieren, wobei
in Fig. 1 exemplarisch ein Gitterpunkt mit 22 bezeichnet ist,
an dem die Fadenabschnitte 18 und 20 überkreuz verlaufen.
Die Fadenabschnitte 18, 19, 20 und 21 sind Abschnitte eines
oder mehrerer einstückiger fadenförmiger Elemente. Als faden
förmiges Element wird in dem Ausführungsbeispiel Nitinol-Draht
verwendet.
In Fig. 2 ist die untere Hälfte des Körpers 12 in einer abge
wickelten Darstellung zu sehen. Aus Fig. 2 geht hervor, daß
sich der Flächeninhalt der rhombenförmigen Zellen von dem Ende
13 des Stents 10 zur Mitte des Stents 10 hin verkleinert. In
gleicher Weise verkleinert sich der Flächeninhalt der rhomben
förmigen Zellen 16 vom anderen Ende 14 zur Mitte des Körpers 12
hin.
Des weiteren ist in Fig. 2 mit Pfeilen 24, 25, 26 und 27 der
Verlauf der Fadenabschnitte 18 und 20 an dem Gitterpunkt 22
veranschaulicht. Der Fadenabschnitt 18 verläuft in Richtung des
Pfeiles 24 auf den Gitterpunkt 22 zu und weiter in Richtung des
Pfeiles 25 von dem Gitterpunkt 22 weg, während der Fadenab
schnitt 20 in Richtung des Pfeiles 26 auf den Gitterpunkt 22 zu
und in Richtung des Pfeiles 27 von diesem weg verläuft, so daß
sich die Fadenabschnitte 18 und 20 an dem Gitterpunkt 22 über
kreuzen.
Somit bilden alle den Fadenabschnitten 18 bzw. 21 entsprechen
den aufeinanderfolgenden Fadenabschnitte eine erste schrauben
linienförmige Lage des oder der fadenförmigen Elemente zwischen
dem unteren Ende 13 und dem oberen Ende 14 des Körpers 12, wäh
rend alle den Fadenabschnitten 19 bzw. 20 entsprechenden Faden
abschnitte eine zweite schraubenlinienförmige Lage des oder der
fadenförmigen Elemente bilden, die die erste Lage an den Git
terpunkten 22 schneidet.
An jedem Gitterpunkt 22 sind die Fadenabschnitte 18 und 20 mit
tels einer Niet 28 aneinander fixiert.
Der Niet 28 ist in Fig. 5 im Rohzustand und vergrößert darge
stellt. Der Niet 28 weist einen zylindrischen und in Längsrich
tung durchgehend offenen Schaft 30 auf. An den Enden des Schaf
tes 30 weist der Niet 28 einen ersten Bund 32 und einen zweiten
Bund 34 auf, wobei die Bünde 32 und 34 nach außen vorgebördelt
sind.
In Fig. 3 und 4 ist dargestellt, daß die Fadenabschnitte 18 und
20 mit jeweils einer Windung (also um 360°) um den Schaft 30
des Niets 28 herum geführt sind. Dabei liegen die Fadenab
schnitte 18 und 20 dicht aneinander. Die Fadenabschnitte 18 und
20 sind zwischen den vollständig umgebördelten Bünden 32 und 34
des Niets 28 aneinander fixiert, indem die Bünde 32 und 34 die
Fadenabschnitte 19 und 20 so einfassen, daß sich die Fadenab
schnitte 18 und 20 von dem Schaft 30 weder abziehen noch gegen
einander verschieben lassen.
In Fig. 6 ist eine mit dem allgemeinen Bezugszeichen 40 verse
hene Form dargestellt, die zur Herstellung des Stents in Fig. 1
verwendet wird.
Die Form 40 weist eine Oberflächenkontur 42 auf, die der Kontur
der Wand 15 des herzustellenden Stents 10 entspricht.
Die Form 40 besteht aus zwei Halbkörpern 44 und 46, die über
lösbare Distanzstücke 48 miteinander verbunden sind. Die Form
40 ist somit kollabierbar, indem die Distanzstücke 48 zwischen
den Halbkörpern 44 und 46 entfernt und die beiden Halbkörper 44
und 46 zusammengeschoben werden.
Die Form 40 weist weiterhin eine Vielzahl von Stiften 50 auf,
die aus der Form 40 hervorstehen. Die Stifte 50 sind in die
Form 40 eingeschraubt, oder auch, falls die Form 40 aus Holz
besteht, in diese eingeschlagen.
Die Stifte 50 sind in einer den Gitterpunkten 22 entsprechenden
Anordnung auf der Form 40 verteilt.
Mit Bezug auf Fig. 7 wird nun ein Verfahren zur Herstellung des
Stents 10 unter Verwendung der Form 40 beschrieben.
Zunächst wird auf jeden Stift 50 ein Niet 28 aufgesteckt (vgl.
Fig. 6b).
Im nächsten Schritt wird die Gitterstruktur der Wand 15 des
Körpers 12 gebildet. Dazu wird folgendermaßen verfahren. Begin
nend von dem unteren Ende 13 des herzustellenden Stents 10 wird
ein fadenförmiges Element, hier Nitinol-Draht, an einem in Fig. 1
mit 52 bezeichneten Gitterpunkt an dem dort befindlichen Niet
28 festgelegt. Das fadenförmige Element wird dann zu dem näch
sten Gitterpunkt 54 und um den Schaft 30 des dort aufgesteckten
Niets 28 mit einer Windung herumgeführt, dann zu dem nächsten
Gitterpunkt 56, dann zu dem darauffolgenden Gitterpunkt 58,
usw. Dabei werden die dem Fadenabschnitt 18 entsprechenden Fa
denabschnitte zwischen aufeinanderfolgenden Gitterpunkten ge
bildet. Dies wird so lange durchgeführt, bis das obere Ende 14
des herzustellenden Stents erreicht ist. Dort kann das Ende des
fadenförmigen Elementes festgelegt werden. Im Verlauf vom unte
ren Ende 13 bis zu dem oberen Ende 14 beschreibt das fadenför
mige Element demnach wie zuvor beschrieben eine Schraubenlinie.
Mit einem zweiten fadenförmigen Element verfährt man dann ent
sprechend, bspw. bei einem mit dem Bezugszeichen 60 versehenen
Gitterpunkt beginnend wird das fadenförmige Element zu dem
Stift 50 des Gitterpunktes 62 geführt, mit einer Windung um den
Schaft 30 des dort vorhandenen Niets 28 gelegt, usw. So wird
weiterverfahren, bis die erste, aus den den Fadenabschnitten 18
und 21 entsprechenden Fadenabschnitten gebildete Lage vollstän
dig gebildet ist.
Zur Bildung der zweiten, aus den den Fadenabschnitten 19 und 20
entsprechenden Fadenabschnitten gebildeten Lage wird bspw. bei
dem Gitterpunkt 60 ein weiteres fadenförmiges Element festge
legt und zu dem Gitterpunkt 54 um den Schaft 30 des dort vor
handenen Niets 28 geführt, um den bereits der dem Fadenab
schnitt 18 entsprechende Fadenabschnitt der ersten Lage gelegt
ist. Dies ist in Fig. 7c dargestellt. Von dem Gitterpunkt 54
führt man das fadenförmige Element dann zu dem Gitterpunkt 64
usw. In dieser Weise wird fortgefahren, bis die in Fig. 1 dar
gestellte Gitterstruktur des Körpers 12 erhalten ist.
An den Enden 13 und 14 des herzustellenden Stents 10 wird je
weils ein fadenförmiges Element in Umfangsrichtung von Gitter
punkt zu Gitterpunkt zu einem geschlossenen Kreis gelegt.
Anstelle mehrerer fadenförmiger Elemente kann auch ein einziges
fadenförmiges Element verwendet werden, das dann eine entspre
chende Länge aufweist und in der zuvor beschriebenen Weise von
Gitterpunkt zu Gitterpunkt zwischen dem Ende 13 und dem Ende 14
hin- und zurückgeführt wird, bis die Gitterstruktur erhalten
ist.
Sobald die Gitterstruktur mit den Zellen 16, die durch die je
weiligen Fadenabschnitte 18, 19, 20 und 21 begrenzt werden,
fertig gebildet ist, wird mittels eines Stempels 66 (Fig. 7d)
jeder Niet 28 geweitet und vollständig umgebördelt, um die Fa
denabschnitte 18 und 20 aneinander unlösbar zu fixieren. Dazu
wird mittels des Stempels 66 jede Niet 23 auf dem jeweiligen
Stift 50 gegen die Oberfläche des Körpers 40 gepreßt. Anstelle
eines einzelnen Stempels 66 kann auch ein Werkzeug verwendet
werden, an dem in einer der Anordnung der Stifte 50 des Körpers
entsprechenden Anordnung eine entsprechende Anzahl von Stempeln
66 vorgesehen ist, so daß das Werkzeug in einem einzigen Vor
gang durch Heranfahren an den Körper alle Nieten 28 gleichzei
tig umbördelt.
Die beiden Fadenabschnitte 18 und 20 werden beim Bördeln des
Niets 28 eng aneinandergedrückt und von den Bünden 32 und 34
des Niets 28 derart fixiert, daß sich die Abschnitte 18 und 20
nicht gegeneinander verschieben können.
In einem abschließenden Schritt wird der fertig gebildete Kör
per 12 von der Form 40 abgenommen. Dazu werden die Distanzstüc
ke 48 zwischen den beiden Halbkörpern 44 und 46 der Form 40
entfernt und die beiden Halbkörper 44 und 46 zusammengeschoben.
In Fig. 7e ist dies für den Halbkörper 46 mit einem Pfeil 68
angedeutet. Dabei kommen die Stifte mit den Nieten 28 außer
Eingriff. Die Form 40 wird dann aus dem fertigen Stent 10 durch
das offene Ende 14 oder das offene Ende 13 herausgezogen.
Während vorstehend ein Ausführungsbeispiel mit Bezug auf Fig. 2
beschrieben wurde, daß der Fadenabschnitt 18 gemäß dem Pfeil 24
auf den Gitterpunkt 22 zu und gemäß dem Pfeil 25 von diesem weg
verläuft, ist es auch möglich, das oder die fadenförmigen Ele
mente so anzuordnen, daß der Fadenabschnitt 18 gemäß dem Pfeil
24 auf den Gitterpunkt 22 zu läuft, jedoch gemäß dem Pfeil 27
von diesem weg verläuft. Entsprechend kann der Fadenabschnitt
20 in Richtung des Pfeiles 26 auf den Gitterpunkt 22 zulaufen
und in Richtung des Pfeiles 25 von diesem weg laufen. Dabei
können die Fadenabschnitte 18 und 20 an dem Schaft 30 des Niets
28 lediglich umgelenkt oder mit einer Windung um diesen herum
gelegt sein. Das oder die fadenförmigen Elemente verlaufen dann
in einer Zickzacklinie von Gitterpunkt zu Gitterpunkt.
Claims (12)
1. Stent zur Implantation im menschlichen Körper, insbesonde
re in die Speiseröhre, mit einem in Längsrichtung offenen
Körper (12) in Form eines Rotationskörpers, dessen Wand
(15) eine Gitterstruktur mit einer Vielzahl von polygon
förmigen Zellen (16) aufweist, wobei die Zellen (16) aus
Fadenabschnitten (18, 19, 20, 21) eines oder mehrerer fa
denförmiger Elemente gebildet sind, die an Gitterpunkten
(22, 54-64) überkreuz verlaufen und aneinander fixiert
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die sich überkreuzenden
Fadenabschnitte (18, 19, 20, 21) an den Gitterpunkten (22,
54-64) mittels Nieten (28) aneinander fixiert sind.
2. Stent nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nieten (28) als Hohlnieten ausgebildet sind.
3. Stent nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die sich überkreuzenden Fadenabschnitte (18, 19, 20, 21)
mit zumindest einer Windung um einen Schaft (30) des Niets
(28) verlaufen.
4. Stent nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zellen (16) die Form eines Rhombus auf
weisen.
5. Stent nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
rhombenförmigen Zellen (16) von einem Ende (13, 14) des
Körpers (12) in Längsrichtung zur Mitte hin einen abneh
menden Flächeninhalt aufweisen.
6. Stent nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Körper (12) in Längsrichtung von
beiden Enden (13, 14) aus zur Mitte hin verjüngt.
7. Stent nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das fadenförmige Element aus Nitinol-Draht
besteht.
8. Verfahren zur Herstellung eines Stents zur Implantation im
menschlichen Körper, insbesondere in die Speiseröhre, mit
einem Körper (12) in Form eines Rotationskörpers, dessen
Wand (15) eine Gitterstruktur mit einer Vielzahl von poly
gonförmigen Zellen (16) aufweist, wobei die Zellen (16)
aus Fadenabschnitten (18, 19, 20, 21) eines oder mehrerer
fadenförmiger Elemente gebildet werden, die an Gitterpunk
ten (22, 54-64) überkreuz verlaufend angeordnet und ab
schnittsweise aneinander fixiert werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß die sich überkreuzenden Fadenabschnitte (18,
19, 20, 21) an den Gitterpunkten (22, 54-64) nach der Bil
dung der Gitterstruktur mittels Nieten (28) aneinander fi
xiert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bildung der Gitterstruktur, eine Form (40) verwendet wird,
deren Oberflächenkontur (42) eine dem zu bildenden Körper
(12) entsprechende Kontur aufweist, und auf der in einer
den Gitterpunkten (22, 54-64) entsprechenden Anordnung
Stifte (50) hervorstehen, um die die Fadenabschnitte (18,
19, 20, 21) zur Bildung der Gitterstruktur geführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als
Nieten (28) Hohlnieten verwendet werden, die vor der Bil
dung der Gitterstruktur auf die Stifte (50) gesteckt wer
den, wobei die Fadenabschnitte (18, 19, 20, 21) anschlie
ßend zur Bildung der Gitterstruktur (30) um einen Schaft
der Nieten (28) herum geführt werden und die Nieten (28)
anschließend gebördelt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fadenabschnitte (18, 19, 20, 21) mit zumindest einer
Windung um die Nieten (28) herumgeführt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Form (40) zum Abnehmen des fertigen
Körpers (12) kollabierbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997154747 DE19754747A1 (de) | 1997-12-10 | 1997-12-10 | Stent zur Implantation im menschlichen Körper sowie Verfahren zur Herstellung desselben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997154747 DE19754747A1 (de) | 1997-12-10 | 1997-12-10 | Stent zur Implantation im menschlichen Körper sowie Verfahren zur Herstellung desselben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19754747A1 true DE19754747A1 (de) | 1999-06-17 |
Family
ID=7851339
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997154747 Withdrawn DE19754747A1 (de) | 1997-12-10 | 1997-12-10 | Stent zur Implantation im menschlichen Körper sowie Verfahren zur Herstellung desselben |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19754747A1 (de) |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: IMPAG GMBH MEDIZINTECHNIK, 78730 LAUTERBACH, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |