DE19749530A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung von Biomüll-Sammelgut - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Biomüll-Sammelgut, das als ungereinigtes Sammelgut neben bio­ logisch abbaubarer Biomasse - dem eigentlichen Biomüll - Schwer­ teile, wie Sand, Steine, Metalle, Glas und Kies, sowie Leichtteile, wie Folienstücke, Papier und Kunststoffe, ent­ hält, mit folgenden Verfahrensschritten:

• - Das Sammelgut wird in ein wassergefülltes Aufbereitungs­ becken eingegeben und im Wasser zu einer Aufschlämmung ver­ teilt;
• - Absinkenlassen der Schwerteile, wie Sand, Steine, Metalle, Glas und Kies auf den Boden des Aufbereitungsbeckens;
• - Aufschwimmenlassen der Leichtteile, wie Kunststoff-Folien­ stücke und -Brocken, Papier und grobe Holzstücke,
• - so daß das Sammelgut in drei Fraktionen getrennt ist;
• - Transport der sedimentierten Schwerstoffe als Schlamm, d. h. zusammen mit einem gewissen Teils des Wassers, nach außerhalb des Aufbereitungsbeckens;
• - mechanisches Abführen und Abtransportieren der auf der Was­ ser-Oberfläche schwimmenden Leichtteile
• - und Herausholen der Biomasse aus dem umgebenden Wasser.

Biomüll-Sammelgut fällt an der Aufstellung und Einsammlung des Inhaltes von sogenannten Biotonnen. Biotonnen sollen ein Sammelgut aufnehmen, das verrottbar oder vergärbar ist, d. h. durch biologische Abbauvorgänge in ein weitgehend geruch­ loses, kompostierbares Gemenge umgewandelt werden kann. Es zeigt sich jedoch bei der Sammlung, daß in den sogenannten Biotonnen nicht nur eine "ideale" Zusammensetzung einer bio­ logisch abbaubaren Biomasse zu finden ist, sondern verschie­ dene heterogene Fremdteile, wobei diese grob unterteilt wer­ den können in Schwerteile, wie Sand, Steine, Metalle, Glas oder Kies, und Leichtteile, wie Folienstücke, Papier und Kunststoffe. Es ist daher erforderlich, entweder manuell die heterogenen Teile aus dem Biomüll-Sammelgut zu entfernen oder aber hierfür maschinelle Verfahren anzugeben, die das manuelle, sehr unangenehme Handhaben mit dem Biomüll er­ setzen.

Bei einem bekannten Verfahren (vergleiche hierzu Roediger, Verfahrensschema der Biomüll-Verarbeitung, verteilt am Tag der Offenen Tür auf der Anlage in Münster-Coerde im Septem­ ber 1997) wird in einem sogenannten Suspenser die zerklei­ nerte Biomüll-Menge von Schwerstoffen und Schwimmstoffen (Leichtstoffen) befreit. Es zeigt sich, daß sich die zerklei­ nerte Mischung aus Biomasse und Schwer- und Leichtstoffen in dem Suspenser nur schlecht aufteilen läßt, weil die zerklei­ nerten Fremdkörper mit der Biomasse vermengt sind. Insbeson­ dere stellt das weitere Mitführen von Sandpartikeln mit der weiter zu verarbeitenden Biomasse ein großes Problem dar. Dies hat zur Folge, daß sich der Sand in den dem Suspenser nachgeschalteten Vorrichtungsteilen, wie Umwälzpumpen, Druck­ leitungen, Ventilen u. dgl. absetzt, diese beschädigt und ein hohes Verschleißpotential beinhaltet.

Es stellt sich damit die Aufgabe, ein Verfahren zur Aufberei­ tung von Biomüll-Sammelgut anzugeben, bei dem ungereinigtes Sammelgut insbesondere zuverlässig von Schwerteilen und Sand getrennt werden kann, so daß die vorgenannten Verschleiß­ erscheinungen weitgehend vermieden werden können.

Diese Aufgabe wird gelöst bei einem Verfahren der eingangs genannten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß

• - ein unterhalb des Wasserspiegels im Aufbereitungsbecken liegender Teil der mit gereinigter Biomasse angereicherten Wassermenge abgetrennt wird,
• - diesem das Wasser durch Absieben entzogen wird und
• - die dadurch teilgetrocknete Menge an Biomüll entfernt, so­ weit erforderlich, zerkleinert und einem Gär- und/oder Kom­ postierungsprozeß unterworfen wird.

Es hat sich gezeigt, daß die Abscheidung von Fremdstoffen, insbesondere von Schwerteilen, wie Sand und Stein, im Naß­ prozeß erheblich verbessert werden kann, wenn eine solche nachgeschaltete Absiebung vorgenommen wird. Vorteilhaft ist dieses Verfahren deshalb, weil zum einen im Aufbereitungs­ becken eine Aufschlämmung verteilt erzeugt wird, die in zwei ersten Schritten von Leichtteilen und Schwerstoffen nach gründlicher Reinigung befreit wird; zum anderen schwimmt die eigentliche Biomasse ebenfalls im oberen Teil des Aufberei­ tungsbeckens, jedoch mehrheitlich unterhalb der Wasserober­ fläche, so daß mit einer dort eingezogenen Siebfläche, mit der die Biomasse "abgesahnt" werden kann, eine schwerteil­ freie Biomasse entnommen werden kann.

Vorzugsweise geschieht das Absieben der mit gereinigter Bio­ masse angereicherten Wassermenge durch Einziehen und Absperren eines perforierten Zwischenbodens und anschließendes Absen­ ken des Wasserspiegels. Die Biomasse bleibt dann oberhalb des Zwischenbodens liegen und kann dort abgeräumt und abge­ schoben werden.

Eine andere Ausführungsform ist dadurch gegeben, daß das Ab­ sieben der mit gereinigter Biomasse angereicherten Wassermen­ ge durch Einziehen einer Siebvorrichtung und Anheben dersel­ ben sowie Abtropfenlassen erfolgt, worauf dann die Biomasse einer entsprechenden weiteren Zerkleinerung und Vergärung zugeführt werden kann.

Vorteilhaft ist es, das Einziehen der Siebfläche in 1/10 bis 1/3 der Tiefe des Aufbereitungsbeckens im Abstand vom Was­ serspiegel erfolgen zu lassen.

Weitere verfahrenstechnische Schritte können wie folgt gekennzeichnet werden:

• - der sich im Aufbereitungsbecken befindenden Aufschlämmung wird vor dem Absieben Druckluft verteilt zugeführt;
• - die sich im Aufbereitungsbecken befindende Aufschlämmung wird vor dem Absieben in Vibration versetzt.

Vorzugsweise wird das beim Absieben bzw. Absenken des Wasser­ spiegels anfallende Überschußwasser der abgesiebten Biomasse vor dem Zerkleinern wenigstens zum Teil zugefügt, wobei vor dem Zufügen noch eine Filtrierung oder ein Absetzenlassen erfolgen kann.

Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist, daß nicht chargen­ weise gearbeitet werden muß, sondern daß beim Vorhandensein eines Aufbereitungsbeckens und bei einer Zurverfügungstel­ lung von weiteren Stationen zum Zerkleinern und Gären das erneute Beschicken, Vorbereiten und Trennen des Sammelgutes im Aufbereitungsbecken und das Absieben der Biomasse gleich­ zeitig mit dem Zerkleinern einer vorher aus dem Aufberei­ tungsbecken herausgeholten Menge an Biomasse erfolgen kann. Es lassen sich hierbei die Investitionen wesentlich verrin­ gern, da mit einem einzigen System gearbeitet werden kann.

Eine Vorrichtung zur Durchführung des vorgenannten Verfah­ rens sollte folgende Teile vorzugsweise umfassen:

• - ein mit Wasser befüllbares Aufbereitungsbecken, an dessen Boden eine Schrägaustragsschnecke angeordnet ist, die im mit Wasser befüllten Aufbereitungsbeckens teilweise über den Wasserspiegel hinausragt,
• - einen im oberen Teil des Aufbereitungsbeckens horizontal angeordneten Leichtstoffabstreifer,
• - eine verschließbare Austragsöffnung, die im oberen Teil des Aufbereitungsbeckens angeordnet ist,
• - eine perforierte Siebfläche.

Mit der vorgenannten Vorrichtung können die eingangs genann­ ten Verfahrensschritte durchgeführt werden, wobei insbeson­ dere die perforierte Siebfläche erfindungswesentlich ist.

Dem Aufbereitungsbecken sollte ein mit Wasser und mit gerei­ nigten Reststoffen befüllbarer Zerkleinerungsbehälter, der ein die Reststoffe zerkleinerndes Rührwerk o. dgl. aufweist, nachgeschaltet sein. Letzterem ist wiederum ein Vergä­ rungs- und/oder Kompostierungsbehälter nachgeschaltet.

Vorzugsweise ist ein Aufbereitungsbecken gewählt, das mit in Richtung des Aufnahmebereichs der Schrägaustragsschnecke kon­ vergierenden Seitenwänden oder mit sich an die Schrägaus­ tragsschnecke anschließendem, mulden- oder rinnenförmigem Boden versehen ist. Hierdurch wird zuverlässig ein Greifen der abgesunkenen Schwerteile erzielt. Die Schrägaustrags­ schnecke kann aber darüberhinaus noch dazu dienen, nach Been­ digung des Austragens der Schwerteile auch die Biomasse aus­ zufahren.

Wenigstens eine der Wandungen des Aufbereitungsbeckens ist mit Öffnungen für Druckluftzuführungsleitungen versehen. Hierdurch können Wasserturbulenzen erzeugt werden. Es können weiterhin Vibratorköpfe angebracht sein, die den Inhalt des Aufbereitungsbeckens in Schwingungen versetzen und damit ein Trennen der Einzelteile der eingesetzten Biomüll-Masse er­ leichtern. Auch die Innenseiten der Seitenwände werden durch Vibration von anhaftenden Partikeln befreit.

Eine Ausführungsform für die anzubringende Siebfläche ist dadurch gegeben, daß eine Reihe von an zwei gegenüberliegen­ den Seitenwänden angebrachten Schwenkklappen gebildet ist, deren Schwenkachsen jeweils in einer gemeinsamen horizon­ talen Linie liegen, wobei die Schwenkklappen von einer senk­ rechten Offen- in eine horizontale Geschlossen-Stellung schwenkbar sind und in ihrer horizontalen Stellung eine im wesentlichen geschlossene Plattform als Siebfläche bilden. Damit kann die zuoberst liegende Schicht der gereinigten Biomasse mit Hilfe eines Austragsschiebers nach Absenken des Wasserspiegels über eine Austragsöffnung aus dem Aufberei­ tungsbecken entfernt werden. Die Schwenkklappen sollten vorzugsweise perforiert sein, um das rasche Abfließen des Wassers zu beschleunigen.

Weiterhin wird vorgeschlagen, an die Austragsöffnung eine Austragsrutsche anzuschließen, die das Aufbereitungsbecken mit dem Zerkleinerungsbehälter verbindet. Weiterhin sollte an das Aufbereitungsbecken eine verbindende Wasserleitung an­ geschlossen sein, mit der das abzusenkende Wasser dem Zerklei­ nerungsbehälter zuführbar ist. In die Wasserleitung sollte ein Filter, insbesondere Sandfilter, und/oder eine Pumpe ein­ gebaut sein.

Das Verfahren und eine zur Durchführung des Verfahrens vorge­ schlagene Vorrichtung werden in der nachfolgenden Beschrei­ bung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine Vorrichtung in Gesamtansicht in schema­ tischer Darstellung,

Fig. 2 schematisch ein Aufbereitungsbecken in Seiten­ ansicht,

Fig. 3 einen Zerkleinerungsbehälter in schemati­ sierter Seitenansicht;

Fig. 4 einen Querschnitt gemäß der Linie A-A gemäß Fig. 3,

Fig. 5 einen weiteren Querschnitt B-B gemäß Fig. 1,

Fig. 6a und 6b schematisch verschiedene Rührwerksformen;

Fig. 7 einen Austragsschieber zur Reinigung der Schwenkklappen.

In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Bio­ müll-Sammelgut dargestellt. Hierbei wird unter Biomüll-Sam­ melgut in erster Linie solches verstanden, das beim Zusam­ mentragen des Inhaltes von sogenannten Biotonnen anfällt. Es handelt sich um ein ungereinigtes Sammelgut, bei dem neben biologisch abbaubarer Biomasse, d. h. dem eigentlichen Biomüll, auch Schwerteile, wie Sand, Steine, Metalle, Glas und Kies, sowie Leichtteile, wie Kunststoff-Folienstücke und Kunststoff-Brocken, Papier und grobe Holzstücke umfaßt. Es kann davon ausgegangen werden, daß die Schwer- und Leicht­ teile einem biologischen Gär- und Kompostierungsprozeß nicht unterworfen werden können.

Die Vorrichtung besteht gemäß Fig. 1 aus folgenden, in Reihenfolge durchlaufenden Teilen:

• - einem Bandförderer 90, auf dem das aus den Sammelfahrzeu­ gen stammende Biomüll-Sammelgut aufgenommen wird,
• - einer Zerkleinerungsvorrichtung 31 für das Biomüll-Sammel­ gut 32,
• - einem Aufbereitungsbecken 7,
• - einem Zerkleinerungsbehälter 15, der über eine Schmutz­ wasserleitung 10 und eine Austragsrutsche 6 mit dem Aufbereitungsbecken 7 verbunden ist,
• - eine Rohsuspensionsablaßleitung 18 mit Pumpe 19,
• - einem Rohsuspensionspufferbehälter 24, und
• - einem Vergärungsbehälter 50.

In Fig. 2 sind Einzelheiten des Aufbereitungsbeckens 7 er­ kennbar. Das Aufbereitungsbecken 7 hat eine etwa keilförmige Form. Zwei etwa parallel zur Bildebene liegende Wände bilden Seitenwände 72 und 72'. Ferner sind eine Rückwand 73 und ein schräger Boden 71 vorhanden. Der schräge Boden 71 ist mit einer schrägliegenden Austragsschnecke 1 belegt, die am Grunde des Aufbereitungsbeckens 7 beginnt. Um den Haupt­ aufnahmebereich der Schrägaustragsschnecke 1 für die ent­ sprechenden Massen besser zugänglich zu machen, können die Seitenwände 72, 72' auch konvergieren oder mit einem sich an die Schrägaustragsschnecke anschließenden, mulden- oder rinnenförmigen Boden versehen sein.

Wie aus den Fig. 1 und 2 weiterhin zu entnehmen ist, ragt die Schrägaustragsschnecke 1 über das Aufbereitungsbecken 7 hinaus und ist an ihrem oberen Ende mit einer Austragsschleu­ se 8 für Fremdstoffe versehen.

Der obere Bereich des Aufbereitungsbeckens 7 ist mit einem Biomassen-Austragsschieber 9 versehen, hier dargestellt durch eine Schiebewand, die pneumatisch oder über Ketten quer zum Becken 7 bewegbar ist. Ferner ist oberhalb der Sieb­ fläche 5 ein Leichtstoffrechen 2 angebracht, der in Form eines umlaufenden Bandes mit entsprechenden Rechen-Elementen ausgerüstet ist.

Für das Aufbereitungsbecken 7 sind eine Prozeßwasserzulei­ tung 25 und eine Schmutzwasserableitung 10 vorhanden. Letz­ tere beginnt mit einem Filter 27 innerhalb des Aufbereitungs­ beckens 7. Der Wasserspiegel des Beckens 7 liegt in einer Höhe, die mit A gekennzeichnet ist, wenn der zerkleinerte Biomüll (Pfeil 32) eingebracht wird. Unterhalb des Wasser­ spiegels A ist eine Siebfläche 5 durch eine Reihe von an den beiden gegenüberliegenden Seitenwänden 72, 72' angebrachten perforierten Schwenkklappen 50 gegeben, deren Schwenkachsen 51 jeweils in einer gemeinsamen horizontalen Linie L liegen. Die Schwenkklappen 50 sind von einer senkrechten Offen- in eine horizontale Geschlossen-Stellung schwenkbar. In ihrer horizontalen geschlossenen Stellung bilden sie eine im wesentlichen geschlossene Plattform als Siebfläche 5 unter­ halb des Wasserspiegels A.

Das Wasser im Becken 7 kann beispielsweise durch Öffnen der Leitung 10 auf eine Höhe B abgesenkt werden, die auf Höhe der Siebfläche 5 oder etwas darunter liegt. Durch die Prozeß­ wasserzuleitung kann dann wieder Wasser zugeleitet werden, wodurch sich der Wasserspiegel wieder hebt.

Fig. 1, 3 und 4 zeigen, daß der dem Aufbereitungsbecken 7 nachgeschaltete, auf rechtstehende Zerkleinerungsbehälter 15 einen zylindrischen Mantel 59 aufweist, an dessen Innenseite 53 drei rechenförmige Zerkleinerungselemente 17 angebracht sind, wie insbesondere aus den Fig. 3 und dem Querschnitt A-A gem. Fig. 4 hervorgeht. Die Zerkleinerungselemente 17 besitzen jeweils ein in Strömungsrichtung, d. h. Drehrichtung 28, gerichtetes Leitblech 16 mit darauf angeordneten, in das Innere des Zerkleinerungsbehälters 15 gerichteten Zerklei­ nerungsfingern 47. Die Leitbleche bilden mit dem benach­ barten Mantelabschnitt jeweils einen konstanten, spitzen Winkel β.

Ferner ist der Zerkleinerungsbehälter 15 mit einem Rührwerk 45 ausgestattet, dessen Antriebswelle 14 etwa in der Mittel­ achse des Zerkleinerungsbehälters 15 liegt. Das Rührwerk 45 ist mit einem drehrichtungsveränderlichen Antriebsmotor 26 angetrieben. An der Antriebswelle 14 sind übereinander ange­ ordnet zwei Flügelräder 20 vorhanden mit einem dazwischen aufgesetzten Zerkleinerungsrad 21, das ähnlich wie Leit­ bleche 16 mit mehreren Zerkleinerungsfingern 44 versehen ist (Fig. 6a).

In einer weiteren Ausführungsform (nicht dargestellt) ist vorgesehen, die Leitbleche 47 gelenkig und abnehmbar am Mantel 59 anzubringen, damit die Winkelgröße abhängig von der Konsistenz der Biomasse nach Bedarf eingestellt werden kann. Diese Lösung erleichtert auch die Reinigung des Zerkleinerungsbehälters. Auch kann der Zerkleinerungsbehäl­ ter 15 liegend angeordnet sein. Dem Zerkleinerungsbehälter 15 ist Preßluft zuführbar, damit eine weitere Durchmischung erfolgt. Wesentliche Bestandteile der Vorrichtung sollten aus nicht rostendem Stahl hergestellt sein.

In den Fig. 6a und 6b sind zwei verschiedene Konfigurationen für das Rührwerk 45 dargestellt. Abweichend von der beschrie­ benen Fig. 6a ist in Fig. 6b eine Rührschnecke 30 vorge­ sehen, mit der die Suspension vermischt und zerkleinert werden kann.

In Fig. 7 ist vergrößert der sich im Aufbereitungsbecken befindende Biomüllaustragsschieber 9 dargestellt. Wenn die Schwenkklappen 5 sich in horizontaler Stellung befinden, kann der Schieber mit zwei Gummilippen 42, 42' oberhalb der Klappen hinwegschieben und reinigt dabei auch die perforier­ ten Klappen von aufliegenden Resten. Der Schieber hat eine etwas abgewinkelte Form und wird mit Hilfe eines Stahlseiles 90 von links nach rechts beim Abschaben geschoben. Hingewiesen werden soll auch auf die Alternative, daß das Absieben der mit gereinigter Biomasse angereicherten Wasser­ menge durch Einziehen einer Siebvorrichtung und Anheben sowie Abtropfenlassen erfolgen kann. In diesem Fall ist ein Absenken des Wasserspiegels nicht erforderlich.

Funktionsweise der Vorrichtung

Das Biomüll-Sammelgut 100 wird mit einem Förderband 90 in das Aufbereitungsbecken 7 eingeschüttet, dessen Wasserniveau zunächst auf dem Stand A gehalten wird. Um eine gute Tren­ nung von Leicht- und Schwerstoffen vom Biomüll zu erzielen, wird im Ausführungsbeispiel das ankommende Biomüll-Sammelgut mit Hilfe einer Schraubenmühle und/oder einem Häckselwerk weitgehend zerkleinert. Die vorgenannte Zerkleinerungsvor­ richtung 31 verhindert, daß die abzutrennenden Leicht- und Schwerstoffe in Biomüll-Agglomeraten eingeschlossen bleiben und sich aufgrund von Brückenbildungen und dergleichen dann nur schwer oder gar nicht von dem eigentlichen Biomüll trennen lassen.

Nach dem Zufügen einer bestimmten Charge an zerkleinertem Biomüll-Sammelgut wird dem Aufbereitungsbecken 7 über die an Öffnungen 4 von außen angeschlossenen Luftzuführungslei­ tungen Druckluft zugeführt. Außerdem werden Vibratoren 3 aktiviert. Die sich als Aufschlämmung in der Wassermasse befindende Biomüll-Sammelgutmenge wird gemischt, zur Vibra­ tion gebracht und dadurch gewaschen und von Wasser stark umströmt. Infolge dieser Bewegung lösen sich Leichtstoff­ teile von der Biomasse und sammeln sich an der Oberfläche.

Während des Einschüttens und Durchmischens des Biomüll-Sam­ melgutes ist die perforierte Siebfläche 5, die unterhalb des Wasserspiegels a liegt, geöffnet, d. h. die Schwenk­ klappen liegen in der vertikalen Offen-Stellung. Schwer­ stoffe sinken nach unten in den Sumpf des Aufbereitungs­ beckens 7.

Wenn die Schwer- und Leichtstoffteile sich vom Biomüll-Sam­ melgut 32 durch Auswaschen und Ausvibrieren getrennt haben, ist die oberhalb der Sieblinie 5 liegende Biomasse, d. h. der eigentliche Biomüll, von Schwerteilen und Leicht­ teilen weitgehend befreit. Insbesondere ist er praktisch sandfrei. Sodann werden die Schwenkklappen 50 in Uhrzeiger­ richtung langsam in eine horizontale Lage gemäß Fig. 2, Linie L, eingeschwenkt. So entsteht eine durch die perfo­ rierten Schwenkklappen 50 gebildete Siebfläche 5. Danach wird das Wasser auf den Füllstand B über die an der Wasserleitung 10 angeschlossene Wasserpumpe 11 abgepumpt, bis der Füllstand B etwas unterhalb der Siebfläche 5 liegt. Das abgelassene Wasser gelangt über die Leitung 10 in den Zerkleinerungsbehälter 15. Der an die Wasserleitung 10 ange­ schlossene Filter 27 fängt eventuell noch im Wasser vorhan­ dene Stoffe auf, so daß diese nicht in den Zerkleinerungsbe­ hälter 15 gelangen können.

Damit legt sich die Biomasse auf die Siebfläche 5 und wird von dem Wasser getrennt, d. h. das Wasser wird durch Absieben entzogen.

Die dadurch teilgetrocknete Menge an Biomasse bzw. Biomüll wird mit Hilfe des Schiebers 9 der Fig. 2 nach rechts (Fig. 2) geschoben und über eine Fließstrecke 6 in den Zerkleine­ rungsbehälter 15 eingefüllt.

Ist der auszutragende Teil des Biomülls aus dem Aufberei­ tungsbecken 7 entfernt, wird der alte Wasserstand A über die Zuleitung 25 wieder hergestellt; die Schwenkklappen werden in die vertikale Offen-Stellung zurückgeschwenkt. Das Förderband 90 wird wieder angestellt und weiteres Bio­ müll-Sammelgut 33 ergießt sich in das Aufbereitungsbecken 7.

Die sich im Zerkleinerungsbehälter 15 befindende Biomasse wird während der erneuten Reinigung im Aufbereitungsbecken 7 mit Wasser auf geschwemmt und mit Hilfe der beschriebenen Elemente zerkleinert. Das Rührwerk 45 drückt mit seinen Zerkleinerungselementen die Biomasse gegen die Leitbleche 16 und die dort vorhandenen Zerkleinerungselemente. Das Rührwerk 45 wird solange eingeschaltet, bis eine Rohsuspen­ sion an Biomasse mit gewünschter breiartiger Konsistenz entstanden ist.

Die Rohsuspension wird über die Rohsuspensionsablaßleitung 18 über Gefälle dem Rohsuspensionspufferbehälter 24 zuge­ führt und gelangt weiter über eine Rohsuspensionsleitung 68, an die eine weitere Rohsuspensionspumpe 69 angeschlossen ist, in den Vergärungsbehälter 50 oder in eine Kompostie­ rungsanlage 60, wo sie vergoren, geklärt und desinfiziert wird. Zusätzlich kann eine Pumpe 19 angeschlossen sein.

Claims (21)

1. Verfahren zur Aufbereitung von Biomüll-Sammelgut, das als ungereinigtes Sammelgut neben biologisch abbaubarer Biomasse - dem eigentlichen Biomüll - Schwerteile, wie Sand, Steine, Metalle, Glas und Kies, sowie Leichtteile, wie Folienstücke, Papier und Kunststoffe, enthält, mit folgenden Verfahrensschritten:

• - das Sammelgut wird in ein wassergefülltes Aufbereitungs­ becken (7) eingegeben und im Wasser zu einer Aufschlämmung verteilt;
• - Absinkenlassen der Schwerteile, wie Sand, Steine, Metalle, Glas und Kies auf den Boden des Aufbereitungsbeckens;
• - Aufschwimmenlassen der Leichtteile, wie Kunststoff-Folien­ stücke und -Brocken, Papier und grobe Holzstücke,
• - so daß das Sammelgut in drei Fraktionen getrennt ist;
• - Transport der sedimentierten Schwerstoffe als Schlamm, d. h. zusammen mit einem gewissen Teils des Wassers, nach außerhalb des Aufbereitungsbeckens;
• - mechanisches Abführen und Abtransportieren der auf der Was­ ser-Oberfläche schwimmenden Leichtteile
• - und Herausholen der Biomasse aus dem umgebenden Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß
• - ein unterhalb des Wasserspiegels im Aufbereitungsbecken liegender Teil der mit gereinigter Biomasse angereicherten Wassermenge abgetrennt wird,
• - diesem das Wasser durch Absieben entzogen wird und
• - die dadurch teilgetrocknete Menge an Biomüll entfernt, so­ weit erforderlich zerkleinert und einem Gär- und/oder Kom­ postierungsprozeß unterworfen wird

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Absieben der mit gereinigter Biomasse angereicherten Wassermenge durch Einziehen und Absperren eines perforierten Zwischenbodens und anschließendes Absenken des Wasserspie­ gels erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Absieben der mit gereinigter Biomasse angereicherten Wassermenge durch Einziehen einer Siebvorrichtung und Anhe­ ben sowie Abtropfenlassen erfolgt.

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß das Einziehen der Siebfläche in 1/10 bis 1/3 der Tiefe des Aufbereitungsbeckens im Abstand vom Wasserspiegel erfolgt.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß der sich im Aufbereitungsbecken (7) befindenden Auf­ schlämmung vor dem Absieben Druckluft verteilt zugeführt wird.

6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die sich im Aufberei­ tungsbecken (7) befindende Aufschlämmung vor dem Absieben in Vibration versetzt wird.

7. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das beim Absieben an­ fallende Überschußwasser der abgesiebten Biomasse vor dem Zerkleinern wenigstens zum Teil zugefügt wird.

8. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erneute Beschic­ ken, Vorbereiten und Trennen des Sammelgutes und das Absie­ ben der Biomasse gleichzeitig mit dem Zerkleinern einer vor­ her aus dem Aufbereitungsbecken herausgeholten Menge an Bio­ masse erfolgt.

9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß An­ spruch 1 und gegebenenfalls gemäß weiterer Ansprüche 2 bis 8, bestehend aus:

• - einem mit Wasser befüllbaren Aufbereitungsbecken (7), am dessen Boden (71) eine Schrägaustragsschnecke (1) ange­ ordnet ist, die im mit Wasser befüllten Aufbereitungsbec­ kens teilweise über den Wasserspiegel (A) hinausragt,
• - einem im oberen Teil (38) des Aufbereitungsbeckens (7) ho­ rizontal angeordneten Leichtstoffabstreifer (2),
• - einer verschließbaren Austragsöffnung (39), die im oberen Teil (38) des Aufbereitungsbeckens (7) angeordnet ist,
• - einer perforierten Siebfläche, die relativ zum Wasserspie­ gel oder dieser relativ zu ihr bewegbar ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Aufbereitungsbecken ein mit Wasser und mit gereinig­ ten Reststoffen befüllbarer Zerkleinerungsbehälter (15), der ein die Reststoffe zerkleinerndes Rührwerk (45) aufweist, nachgeschaltet ist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich­ net, daß dem Zerkleinerungsbehälter (15) ein Vergä­ rungs- und/oder, Kompostierungsbehälter (50); (60) nachgeschaltet ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbereitungsbecken (7) mit in Richtung des Aufnahme­ bereichs der Schrägaustragsschnecke (1) konvergierenden Sei­ tenwänden (72, 72') oder mit sich an die Schrägaustragsschnec­ ke anschließendem, mulden- oder rinnenförmigem Boden (71) versehen ist.

13. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Wandungen (Seitenwände 72, 72', Hinterwand 73) des Aufbereitungsbeckens (7) mit Öffnungen (4) für Druckluft­ zuführungsleitungen versehen ist.

14. Vorrichtung nach Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß an wenigstens einer der Wandungen (Sei­ tenwände 72, 72', Hinterwand 73) des Aufbereitungsbeckens (7) Vibratoren (3) angebracht sind.

15. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebflä­ che (5) durch eine Reihe von an zwei gegenüberliegenden Sei­ tenwänden (72, 72) angebrachten Schwenkklappen (5) gebildet ist, deren Schwenkachsen (51) jeweils in einer gemeinsamen horizontalen Linie (L) liegen, wobei die Schwenkklappen (50) von einer senkrechten Offen- in eine horizontale Geschlos­ sen-Stellung schwenkbar sind und in ihrer horizontalen Stel­ lung eine im wesentlichen geschlossene Plattform (55) als Siebfläche bilden.

16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schwenkklappen (50) perforiert sind.

17. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufberei­ tungsbecken (7) mit einem oberhalb der Siebfläche verschieb­ baren Biomassen-Austragsschieber (9) ausgestattet ist.

18. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 7 und folgende, dadurch gekennzeichnet, daß dem Aufbereitungsbecken (7) eine Zerkleinerungsvorrichtung (31) für das aufzugebende Biomüll-Sammelgut vorgeschaltet ist.

19. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorher gehenden Ansprüche 7 und folgende, dadurch gekennzeichnet, daß an die Austragsöffnung (39) eine Austragsrutsche (6) angeschlossen ist, die das Aufbereitungsbecken (7) mit dem Zerkleinerungs­ behälter (15) verbindet.

20. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche 7 und folgende, dadurch gekennzeichnet, daß an das Aufbereitungsbecken (7) eine Wasserleitung (10) angeschlos­ sen ist, mit der das verbrauchte Wasser nach dem Reinigen der Reststoffe dem Zerkleinerungsbehälter (15) zuführbar ist.

21. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in die Wasserleitung (10) ein Filter (27) ein­ gebaut ist.