DE19748671C2 - Unterirdische Transporteinrichtung für den Personen- und/oder Gütertransport - Google Patents
Unterirdische Transporteinrichtung für den Personen- und/oder GütertransportInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine unterirdische Transporteinrich
tung für den Personen- und/oder Gütertransport, mit
- a) mindestens einer zwischen mindestens zwei Haltestellen sich erstreckenden unterirdischen Fahrröhre,
- b) mindestens einem in der Fahrröhre verfahrbaren geschlos senen Schienenfahrzeug, in dessen Innenraum im wesentli chen der Atmosphärendruck herrscht,
- c) einer Antriebsvorrichtung für das Schienenfahrzeug,
- d) einer Unterdruckvorrichtung zur Erzeugung und Aufrecht erhaltung eines gegenüber dem Atmosphärendruck vermin derten Unterdrucks in der genannten Fahrröhre,
- e) einer Schleusenvorrichtung an jeder der genannten Halte stellen zur vorübergehenden Bereitstellung eines freien Durchgangs zwischen der oberirdischen Umgebung der Transporteinrichtung und dem Innenraum des Schienenfahr zeugs unter Aufrechterhaltung des Unterdrucks in der genannten Fahrröhre,
- f) einem maximalen Außendurchmesser der unterirdischen Fahr röhre von höchstens 2 m,
- g) einem ersten Teil der Schleusenvorrichtung in Form einer Fahrröhrentür in der Fahrröhre innerhalb eines ringförmi gen Abschnitts der Fahrröhreninnenoberfläche und
- h) einem zweiten Teil der Schleusenvorrichtung in Form eine Fahrzeugtür in dem Schienenfahrzeug innerhalb eines ring förmigen Abschnitts der Schienenfahrzeugaußenoberfläche, wobei die Fahrzeugtür der vorgenannten Fahrröhrentür dann zugewandt ist, wenn sich das Schienenfahrzeug an einer Haltestelle befindet, und gleichzeitig mit der Fahrröh rentür geöffnet sein kann.
Eine derartige Transporteinrichtung ist aus der DE 39 04 766 A1
bekannt.
Eine andere ähnliche Transporteinrichtung wurde auch an anderer Stelle schon beschrieben
(HNA Sonntagszeit, Kassel, Media Nr. 1002 Z, 17. Juli 1988).
Dabei handelt es sich um eine unterirdische Magnetbahn mit
zwei parallelen Fahrröhren, welche die Haltestellen miteinan
der verbinden. Die Fahrröhren weisen jeweils einen Außen
durchmesser von 4,5 m auf und sind luftdicht ausgebildet. Der
Röhreninnenraum ist bis auf einen Rest von etwa 5% des at
mosphärischen Luftdrucks leergepumpt, wobei der Unterdruck
mittels entsprechender Pumpen dauerhaft aufrechterhalten
wird.
Gemäß diesem Vorschlag im Stand der Technik bewegen sich in
den Fahrröhren Kabinenzüge. Eine Kabine hiervon soll bei
spielsweise eine Länge von 200 m haben und in ihrem Innenraum
etwa 800 Fahrgäste aufnehmen können. Durch den verminderten
Luftdruck in der Fahrröhre sollen sich die Kabinenzüge mit
Geschwindigkeiten von über 300 km/h vorwärtsbewegen. Dies
soll etwa einem Flug dieser Passagiere in einem großen Ver
kehrsflugzeug in etwa 15.000 m Höhe entsprechen. Als Antrieb
für die Kabinenzüge werden ein elektrischer Linearmotor und
ein Magnetschwebesystem genannt.
Um bei dem ständig herrschenden Unterdruck in der Fahrröhre
ein Begehen und Verlassen der Bahn zu ermöglichen, wird in
der Druckschrift ein Schleusensystem erwähnt. Angaben, wie
das Schleusensystem im einzelnen ausgestaltet sein soll, wer
den aber nicht gemacht.
Die bekannte Bahn ist technisch und damit auch finanziell
äußerst aufwendig. Dies liegt beispielsweise an dem großen
Durchmesser der Fahrröhren, der gewaltigen Länge der Bahnka
binen, die eine große Anzahl an Fahrgästen pro Kabine aufneh
men müssen. Dabei soll nach ausdrücklicher Angabe in der
Druckschrift den Fahrgästen mindestens der Komfort wie in ei
nem modernen Großflugzeug geboten werden.
Hinzu kommt, daß dieser Stand der Technik die Ausbildung der
für das Funktionieren der Bahn unerläßlichen Schleusen über
haupt nicht beschreibt, so daß schon deshalb völlig offen
bleibt, wie die dort vorgeschlagene Bahn überhaupt verwirk
licht werden könnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine unterirdische
Transporteinrichtung für den Personen- und/oder Gütertrans
port anzugeben, die technisch wesentlich einfacher zu ver
wirklichen ist als die vorbeschriebene Bahn oder andere übli
che Untergrundbahnen, ferner sehr flexibel dem augenblickli
chen Bedarf an Sitzplätzen und Gütertransportkapazität ange
paßt werden kann, eine Transportgeschwindigkeit erreicht, die
mindestens jene von bekannten unterirdischen Schnellbahnen
erreicht oder diese übersteigt, sowie zur Senkung von Bau-,
Energie- und Personalkosten führt.
Diese Aufgabe löst die Erfindung durch eine unterirdische
Transporteinrichtung der eingangs genannten Art, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß
- a) das Schienenfahrzeug maximal 10 Sitzplätze aufweist, die in Fahrtrichtung hintereinander angeordnet sind, und
- b) als ein dritter Teil der Schleusenvorrichtung ein Verschiebe- und Anpreßmechanismus vorgesehen ist, mit dessen Hilfe das Schienenfahrzeug an jeder der genannten Haltestellen aus seiner Halteposition an die Fahrröhre heran in eine Andockposition bewegbar und dort mit einem ringförmigen Abschnitt seiner Außenoberfläche an einen entsprechenden ringförmigen Abschnitt der Innenoberflä che der Fahrröhre luftdicht anpreßbar ist.
Gegenüber dem Stand der Technik ist die erfindungsgemäße
Transporteinrichtung technisch wesentlich einfacher und
kostengünstiger herstellbar, weil der Außendurchmesser der
Fahrröhre viel geringer ist als jener von bekannten unterir
dischen Bahnen. Dementsprechend sind auch insbesondere die
unterirdischen Bohrarbeiten und die nötigen Erdbewegungen zur
Herstellung der Fahrröhre rascher und kostensparender aus
führbar. Die Fahrröhre selbst kann wegen des geringen Durch
messers beispielsweise aus Fertigteilen, wie Stahlbetonfer
tigteilen, hergestellt werden. Dadurch wird die Bereitstel
lung der Fahrröhre sehr vereinfacht und beschleunigt. Im Ver
gleich zu den bekannten Untergrundbahnen sind die Herstel
lungskosten für die Fahrröhre der erfindungsgemäßen Trans
porteinrichtung erheblich niedriger, nämlich um bis zu 9/10
geringer. Die Länge der Fahrröhre oder eines Fahrröhren
systems kann wenige hundert Meter bis mehrere tausend Kilome
ter betragen, so daß auch voneinander weit entfernte Orte
durch diese Transporteinrichtung miteinander verbunden werden
können.
Ähnliche Kostenvorteile gelten für die Herstellung der erfin
dungsgemäß eingesetzten Schienenfahrzeuge, deren Größe mit
maximal zehn Sitzplätzen, vorzugsweise mit nur einem bis vier
Sitzplätzen, die Fahrzeugherstellung wesentlich vereinfacht
und verbilligt. Diese kleinen Fahrzeugeinheiten haben ferner
den großen Vorteil, daß ihre im Einsatz befindliche Anzahl
leicht verändert, also an den augenblicklichen Bedarf an
Sitzplätzen und an Gütertransportkapazität, rasch angepaßt
werden kann. Beispielsweise können während Stoßzeiten im
täglichen Berufsverkehr oder in sonstigen Zeiten mit einem
Bedarf an größerer Personentransportkapazität mehr Schienen
fahrzeuge eingesetzt werden. Dagegen kann bei entsprechend
geringem Bedarf, zum Beispiel nachts oder an Sonn- und Feiertagen,
ein großer Teil der nicht benötigten Schienenfahrzeuge im
Depot verbleiben. Zwar ist eine solche Anpassung auch bei der
bekannten Untergrundbahn grundsätzlich möglich, jedoch längst
nicht in der sehr flexiblen Weise wie bei der Erfindung, weil
die Fahrzeugeinheiten der bekannte Bahnen für erheblich mehr
Fahrgäste ausgelegt sind. Bei diesen Bahnen sind deshalb in
Zeiten mit geringem Fahrgastaufkommen Fahrten mit fast unbe
setzten oder leeren Fahrzeugeinheiten unvermeidlich. Im
Gegensatz dazu kann mit der erfindungsgemäßen Transportein
richtung durch Bereitstellung von Fahrzeugeinheiten mit nur
einem einzigen Sitzplatz die Transportkapazität dem tatsäch
lichen Bedarf optimal angepaßt werden. Dadurch wird auch
Energie gespart, weil keine teilweise oder ganz unbesetzten
Fahrzeuge bewegt werden müssen.
Durch die geringen Abmessungen der erfindungsgemäß eingesetz
ten Schienenfahrzeuge, die bei einer Kapazität von einem
Sitzplatz beispielsweise eine Breite von nur 1 m und eine
Länge von nur 2 m aufweisen können, sind wegen des dadurch
sich ergebenden geringen Fahrzeuggewichts sehr hohe Fahrge
schwindigkeiten von 300 bis 800 km/h, vorzugsweise von 350
bis 500 km/h, möglich. Bei der bevorzugten Ausführungsform
der Schienenfahrzeuge mit nur einem bis vier Sitzplätzen
beträgt die Länge beispielsweise nur 6 m und die Breite auch
nur 1 m. Wegen der kleinen Fahrzeugabmessungen sind die
genannten Geschwindigkeiten auch in kürzerer Zeit erreichbar
oder es können die Fahrzeuge in kürzerer Zeit aus der
Geschwindigkeit bis zum Stillstand an einer Haltestelle
rascher abgebremst werden, verglichen mit den sehr breiten
und sehr langen Kabinenzügen, die im oben genannten Stand der
Technik vorgeschlagen werden.
Auch ist der Betrieb der erfindungsgemäßen Transporteinrich
tung deshalb sehr kostengünstig, weil die einzelnen Schienen
fahrzeuge kein Fahrpersonal benötigen. Außer der entsprechen
den Kostenersparnis führt dies auch zu einer Vergrößerung der
Transportkapazität.
Es ist von Vorteil, die Schleusenvorrichtung derart auszubil
den, daß sowohl die Fahrröhrentür als auch die ihr in der
Haltestelle zugeordnete Fahrzeugtür zum Öffnen nach außen und
oben schwenkbar ist.
Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung sind an den Haltestel
len in der Andockposition des Schienenfahrzeugs die Fahrröh
rentür und die Fahrzeugtür miteinander verbunden und können
gleichzeitig geöffnet oder geschlossen werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
benachbarte Haltestellen durch zwei Fahrröhren miteinander
verbunden, von denen jede einer Fahrtrichtung dient.
Vorzugsweise hat das Schienenfahrzeug einen bis vier Sitz
plätze, die in Fahrtrichtung hintereinander angeordnet sind.
Um jeweils eine dem Bedarf entsprechende Transportkapazität
zur Verfügung zu haben und diese Kapazität einer Änderung des
Bedarfs rasch anpassen zu können, ist zwischen benachbarten
Haltestellen jeweils eine Mehrzahl von Fahrzeugen vorgesehen.
Es ist von Vorteil, wenn die Fahrröhre aus Fertigbauteilen
hergestellt wird. In jedem Fall ist die Fahrröhre zur Außen
seite hin luftdicht ausgebildet, um den darin erzeugten
Unterdruck weitestmöglich beizubehalten.
Der Unterdruck in der Fahrröhre liegt im allgemeinen bei 2
bis 7 mbar, vorzugsweise 3 bis 5 mbar, und wird mittels
bekannter Gaspumpen erzeugt und aufrechterhalten. Da der
Innendurchmesser der erfindungsgemäßen Fahrröhre viel kleiner
ist als bei der eingangs erwähnten bekannten Magnetbahn,
braucht bei gleicher Streckenlänge im Fall der Erfindung nur
ein erheblich kleineres Luftvolumen aus der Fahrröhre abge
pumpt zu werden, was wiederum Zeit und Kosten spart. Ferner
bedeutet der kleinere Innendurchmesser wegen der kleineren
Oberfläche eine verringerte Gefahr des Auftretens von Undich
tigkeiten in der Wand der Fahrröhre, und es genügt im Falle
einer solchen Undichtigkeit eine geringere Gaspumpenleistung,
um den gewünschten Unterdruck aufrechtzuerhalten.
Es sind auch geeignete Antriebsvorrichtungen für die Schie
nenfahrzeuge, wie Linearmotoren und Magnetschwebesysteme,
bereits bekannt. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuwei
sen, daß im Rahmen der Erfindung unter einem Schienenfahrzeug
jede Art von Fahrzeug zu verstehen ist, das in irgendeiner
Weise mittels einer oder mehrerer Schienen geführt wird,
unabhängig davon, ob sich das Fahrzeug auf Rädern, Rollen,
Kugeln und dergleichen auf einer Schienenlauffläche oder ent
sprechend einem Magnetschwebesystem ohne Berührung mit einer
Lauf- oder Führungsfläche vorwärtsbewegt.
Bezüglich der elektronischen Steuerung der einzelnen Fahr
zeuge und der zugehörigen Logistik für deren Einsatz, bei
spielsweise nach Vorgabe durch einen festen Fahrplan und/oder
entsprechend dem situationsabhängigen Bedarf an Transportka
pazität, sind dem Fachmann die benötigten Schaltpläne, Bau
elemente, Organisationspläne und sonstigen Hilfsmittel
bekannt oder er kann sie durch seine allgemeinen Fachkennt
nisse ohne weiteres bereitstellen.
Dies gilt auch für den erfindungsgemäß vorgesehenen Ver
schiebe- und Anpreßmechanismus, mit dessen Hilfe das Schie
nenfahrzeug an jeder Haltestelle in die Andockposition bewegt
und an die Fahrröhre angepreßt wird. Es sind dabei verschie
dene Ausführungsformen möglich. Beispielsweise kann das
gesamte Fahrzeug oder nur der Fahrzeugaufbau allein, ohne
Mitbewegung des Fahrgestells, bewegt werden.
Auch sind seit langem Lüftungs- und Klimatisierungsvorrich
tungen für Fahrzeuge bekannt. Eine Versorgung der Innenräume
der Fahrzeuge mit Frischluft kann auch immer an den üblichen
Haltestellen oder an für die Belüftung zusätzlich einge
richteten Haltestellen erfolgen.
Zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung wurde auf eine
Ausführungsform abgestellt, bei der an den Haltestellen die
Fahrgäste die Schienenfahrzeuge durch seitliche Fahrröhren-
und Fahrzeugtüren betreten und verlassen. Es ist aber auch
eine Ausbildung möglich, bei der die genannten Türen an der
Oberseite oder einer Stirnseite der Fahrröhre und des Schie
nenfahrzeugs angeordnet sind.
Kurz zusammengefaßt, weist die erfindungsgemäße Transportvor
richtung gegenüber bekannten Untergrundbahnen und auch gegen
über der eingangs erwähnten unterirdischen Magnetbahn unter
anderem folgende Vorteile auf:
- a) Technische Vereinfachung und niedrigere Kosten bei der Herstellung der Fahrröhre;
- b) Technische Vereinfachung und niedrigere Kosten bei der Herstellung der Schienenfahrzeuge;
- c) niedrigere Personalkosten;
- d) niedrigere Energiekosten;
- e) höhere Transportgeschwindigkeit bei Bedarf;
- f) optimale Anpaßbarkeit an den augenblicklichen Bedarf an Transportkapazität.
Die Erfindung wird durch die in der Anlage beigefügten Zeich
nungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Querschnitt durch zwei parallel zu
einander angeordnete Fahrröhren der Transporteinrich
tung;
Fig. 2 schematisch einen Längsschnitt durch eine Fahrröhre,
in der ein Schienenfahrzeug mit einem einzigen Sitz
platz und dahinter ein Schienenfahrzeug mit drei Sitz
plätzen angeordnet sind;
Fig. 3 schematisch eine Seitenansicht der Fahrröhre an einer
Haltestelle mit Blick auf die Fahrröhrentür;
Fig. 4 schematisch einen Querschnitt einer Fahrröhre entlang
der Linie AA in Fig. 3, wobei sich das Schienenfahr
zeug in der Halteposition befindet;
Fig. 5 schematisch einen Querschnitt der Fahrröhre ähnlich
Fig. 4, wobei sich das Schienenfahrzeug in der Andock
position befindet; und
Fig. 6 schematisch einen Querschnitt ähnlich Fig. 5, jedoch
mit geöffneter Fahrröhrentür und Fahrzeugtür.
In Fig. 1 ist schematisch ein Querschnitt durch zwei parallel
zueinander angeordnete Fahrröhren 1, 2 der erfindungsgemäßen
Transporteinrichtung dargestellt. Eine Fahrröhre 1 dient zur
Hinfahrt zu einer Haltestelle, die andere Fahrröhre 2 zur
Rückfahrt. Der Innendurchmesser der Fahrröhren beträgt 1,50 m,
der Außendurchmesser 1,70 m und ihre Wanddicke 0,10 m.
Die Fahrröhren 1, 2 sind unterirdisch verlegt mit einer Ver
legungstiefe von etwa 1,50 bis 3,00 m zwischen dem Röhren
scheitel und der Erdoberfläche.
In Fig. 2 ist schematisch ein Längsschnitt durch eine Fahr
röhre 1 dargestellt, in der sich ein geschlossenes Schienen
fahrzeug 3 mit einem einzigen Fahrgastsitz 4 und dahinter ein
weiteres geschlossenes Schienenfahrzeug 5 mit drei hinterein
ander angeordneten Fahrzeugsitzen 6, 7, 8 befinden. Jedes der
Fahrzeuge 3, 5 ist mit einer nicht gezeigten bekannten
Antriebsvorrichtung versehen.
Die in Fig. 1 und 2 gezeigten Fahrröhren 1, 2 sind an eine
nicht dargestellte bekannte Unterdruckvorrichtung zur Erzeu
gung und Aufrechterhaltung eines gegenüber dem Atmosphären
druck verminderten Unterdrucks in den Fahrröhren 1, 2 ange
schlossen. Zu diesem Zweck sind die Fahrröhren 1, 2 auch an
ihren Enden luftdicht geschlossen.
Die Fig. 3, 4, 5 und 6 beziehen sich auf die erfindungsgemäße
Schleusenvorrichtung, die an jeder Haltestelle der Transport
einrichtung vorgesehen ist.
Fig. 3 zeigt schematisch eine Seitenansicht der Fahrröhre 1
an einer Haltestelle mit Blick auf eine Fahrröhrentür 9 in
der Wand der Fahrröhre 1. Ferner ist in Fig. 3 mit der äußer
sten gestrichelt gezeichneten ovalförmigen Linie ein Schie
nenfahrzeug 3 schematisch angedeutet, das sich innerhalb der
Fahrröhre 1 an der in Fig. 3 gezeigten Haltestelle befindet.
In der Halteposition des Schienenfahrzeugs 3 ist eine Fahr
zeugtür 10 des Schienenfahrzeugs 3 der Fahrröhrentür 9 zuge
wandt.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist
das Schienenfahrzeug 3 parallel zu seiner Fahrtrichtung seit
wärts an die Fahrröhrentür 9 heranschiebbar, so daß die Fahr
zeugtür 10 und die Fahrröhrentür 9, die beide an der Seite
liegen, zur Deckung gelangen.
Wenn beide Türen 9, 10 geöffnet sind, besteht ein freier
Durchgang für die Fahrgäste zwischen dem Innenraum des an der
Haltestelle stehenden Schienenfahrzeugs 3 und der äußeren
Umgebung der Transporteinrichtung. Insbesondere besteht bei
geöffneten Türen 9, 10 auch ein freier Luftaustausch zwischen
dem Innenraum des jeweiligen Schienenfahrzeugs und der Außen
atmosphäre. Dieser Luftaustausch kann bei Bedarf auch mittels
bekannter Vorrichtungen erzwungen und beschleunigt werden.
Um bei geöffneten Türen 9, 10 sicherzustellen, daß der in der
Fahrröhre 1 stets aufrechterhaltene Unterdruck und der im
Innern des Schienenfahrzeugs 3 für die Fahrgäste herrschende
Atmosphärendruck beibehalten werden kann, weist die Trans
porteinrichtung verschiedene Teile einer Schleusenvorrichtung
auf.
Ein erster Teil der Schleusenvorrichtung ist ein in üblicher
Weise aufgebauter und deshalb in der Zeichnung nicht darge
stellter Verschiebe- und Anpreßmechanismus, mit dessen Hilfe
das Schienenfahrzeug 3 an jeder Haltestelle aus seiner Halte
position an die Fahrröhre 1, 2 heran in eine Andockposition
bewegbar und dort mit einem ringförmigen Abschnitt 13 seiner
Außenoberfläche an einen entsprechenden ringförmigen
Abschnitt 14 der Innenoberfläche der Fahrröhre 1 luftdicht
anpreßbar ist.
Als ein zweiter Teil der Schleusenvorrichtung ist innerhalb
des genannten ringförmigen Abschnitts 14 der Fahrröhreninnen
oberfläche in der Fahrröhre 1 die Fahrröhrentür 9 vorgesehen.
Als ein dritter Teil der Schleusenvorrichtung ist innerhalb
des genannten ringförmigen Abschnitts 13 der Schienenfahr
zeugaußenoberfläche in dem Schienenfahrzeug 3 die Fahrzeugtür
10 vorgesehen, die der vorgenannten Fahrröhrentür 9 dann
zugewandt ist, wenn sich das Schienenfahrzeug 3 an einer Hal
testelle befindet, und die gleichzeitig mit der Fahrröhrentür
9 geöffnet sein kann.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die beiden aufeinander
gepreßten ringförmigen Oberflächenabschnitte 13, 14 einen
größeren Durchmesser aufweisen als die Türen 9, 10 der Fahr
röhre 1 und des Schienenfahrzeugs 3. Damit liegt in diesen
Oberflächenabschnitten 13, 14 eine ringförmige Dichtungsflä
che vor, mit deren Hilfe bei geöffneten Türen 9, 10 der
Innenraum des Schienenfahrzeugs 3 und die Außenatmosphäre
gegenüber dem unter Unterdruck stehenden Innenraum der Fahr
röhre 1 abgedichtet sind (zur Vereinfachung der Zeichnung
wurde auf eine maßstabsgetreue Größendarstellung der Türen 9,
10 in Fig. 3 verzichtet).
Fig. 4 zeigt schematisch einen Querschnitt der Fahrröhre 1
entlang der Linie AA in Fig. 3, wobei sich das Schienenfahr
zeug 3 in der Halteposition befindet. Die Fahrröhrentür 9 und
die Fahrzeugtür 10 sind geschlossen.
Fig. 5 zeigt schematisch einen Querschnitt der Fahrröhre 1
ähnlich Fig. 4, wobei sich das Schienenfahrzeug in der
Andockposition befindet. In Fig. 5 ist der Mittelpunkt der
lichten Weite der Fahrröhre 1 mit MR bezeichnet. In einem
Umfangsabschnitt von über der Hälfte des Umfangs der Fahr
röhre 1 entspricht der Innenradius RR dem normalen Innen
durchmesser der Fahrröhre 1. In der Nähe des oberen und des
unteren Endes der Fahrröhrentür 9 ist der Fahrröhreninnenra
dius auf einen kleineren Wert RRT verkürzt, das heißt in die
sen Umfangsabschnitten ist die lichte Weite der Fahrröhre 1
geringer als im übrigen Umfangsabschnitt.
In der Fahrröhre 1 ist das Schienenfahrzeug 3 angeordnet. Der
Mittelpunkt seines lichten Querschnitts ist in Fig. 5 mit MF
bezeichnet. Der Außenradius RF des Schienenfahrzeugs 3 ist
über dessen gesamten Umfang gleich, jedoch kleiner als der
Fahrröhreninnenradius RR und größer als der verkürzte Röhren
innenradius RRT.
Wenn sich das Schienenfahrzeug 3 zwischen zwei Haltestellen
befindet, ist es im wesentlichen konzentrisch in der Fahr
röhre 1 angeordnet, so daß es sich dort in Fahrtrichtung frei
bewegen kann. In diesem Zustand fallen die Längsmittelachsen
der Fahrröhre 1 und des Schienenfahrzeugs 3 zusammen. Dies
gilt auch an jeder Haltestelle, so lange das Schienenfahrzeug
in der Halteposition steht und daher die Fahrröhrentür 9 und
die Fahrzeugtür 10 nicht geöffnet sind, wie Fig. 4 zeigt. In
dieser Position würde in Fig. 5 der Querschnittsflächenmit
telpunkt MF des Schienenfahrzeugs 3 auf den Mittelpunkt MR
der lichten Weite der Fahrröhre 1 fallen.
Wenn an einer Haltestelle die Türen 9, 10 geöffnet werden
sollen, wird das Schienenfahrzeug 3 in die Andockposition
gemäß Fig. 5 gebracht. Das heißt, das Schienenfahrzeug 3 wird
um die Strecke 15 an die Fahrröhrentür 9 heranbewegt. Die
Strecke 15 ist die in Fig. 5 dargestellte Entfernung zwischen
dem Mittelpunkt MR der Fahrröhre 1 und dem Mittelpunkt MF des
Schienenfahrzeugs 3. In der Andockposition liegt der ringför
mige Abschnitt 13 der Außenoberfläche des Schienenfahrzeugs 3
an dem ringförmigen Abschnitt 14 der Innenoberfläche der
Fahrröhre 1 an. Bei entsprechendem Gegeneinanderpressen die
ser Abschnitte 13, 14 ergibt sich eine luftdichte Abdichtung
zwischen einerseits dem freien Innenraum 16 der Fahrröhre 1
und andererseits dem Umfangsabschnitt des Schienenfahrzeugs 3
mit der Fahrzeugtür 10 sowie dem Umfangsabschnitt der Fahr
röhre 1 mit der Fahrröhrentür 9.
In der Andockposition des Schienenfahrzeugs 3 können die
Fahrröhrentür 9 und die Fahrzeugtür 10 nacheinander oder
gleichzeitig durch Hochschwenken nach oben geöffnet werden,
ohne die Unterdruckatmosphäre im Innenraum 16 der Fahrröhre
zu verändern. Die geöffnete Stellung der Türen 9, 10 ist in
Fig. 6 dargestellt.
In Fig. 5 und 6 sind die Fahrröhrentür 9 und die Fahrzeugtür
10 unmittelbar aneinander anliegend dargestellt. Dies ist
nicht unbedingt erforderlich, weil die nötige Abdichtung zwi
schen einerseits dem Unterdruck in der Fahrröhre 1 und ande
rerseits dem Atmosphärendruck innerhalb des Schienenfahrzeugs
3 sowie außerhalb der Fahrröhre 1 in den ringförmigen
Oberflächenabschnitten 13, 14 des Schienenfahrzeugs 3 und der
Fahrröhre 1 erfolgt. Gemäß Fig. 4 bis 6 befindet sich an der
Fahrröhre 1 eine Schwenkachse 17 für die Fahrröhrentür 9. Bei
entsprechender konstruktiver Ausgestaltung ist es möglich,
beim Hochschwenken der Fahrröhrentür 9 die vorher entriegelte
Fahrzeugtür 10 gleichzeitig mit anzuheben und dabei
vollständig von dem Schienenfahrzeug 3 zu lösen. Alternativ
kann aber auch für die Fahrzeugtür 10 eine eigene Schwenk
achse an dem Schienenfahrzeug 3 vorgesehen sein.
Um die erfindungsgemäße Transporteinrichtung in Betrieb zu
setzen, wird wie folgt vorgegangen:
Zunächst wird bei geschlossenen Fahrröhrentüren 9 und Schie
nenfahrzeugtüren 10 der Luftdruck im gesamten System der
Fahrröhren 1, 2 mit entsprechenden Pumpen auf etwa 3 bis
7 mbar gesenkt.
Zum Einsteigen der Fahrgäste wird an der betreffenden Halte
stelle das vorgesehene, sich in der Halteposition befindliche
Fahrzeug 3, 5 (Fig. 4) durch Betätigen des zugehörigen
Verschiebe- und Anpreßmechanismus an die Fahrröhre 1, 2 heran
in die Andockposition bewegt, bis der ringförmige Abschnitt
13 der Außenoberfläche des Fahrzeugs 3, 5 an dem entspre
chenden ringförmigen Abschnitt 14 der Innenoberfläche der
Fahrröhre 1 anliegt, und dort luftdicht angepreßt (Fig. 5).
Nun können die Fahrröhrentür 9 und die Fahrzeugtür 10 nach
oben aufgeschwenkt werden, ohne den bestehenden Unterdruck in
der Fahrröhre 1 zu verändern (Fig. 6).
Nach dem Einsteigen der Fahrgäste werden die Türen 9, 10 wie
der geschlossen und das Schienenfahrzeug 3, 5 aus der Andock
position wieder in seine Halteposition zurückgezogen. Aus
dieser Position heraus kann das Schienenfahrzeug 3, 5 dann
mittels seiner Antriebsvorrichtung bis zur gewünschten Halte
stelle fahren. Dort wiederholen sich dann die oben beschrie
benen Verschiebe-, Anpreß-, Öffnungs- und Schließvorgänge an
der Schleusenvorrichtung.
In dem Schienenfahrzeug 3 ist kein Fahrpersonal erforderlich.
Das Anfahren, Beschleunigen, Abbremsen und Anhalten des
Schienenfahrzeugs 3 sowie die Betätigung der Schleusenvor
richtung und die Be- und Entlüftung einschließlich der Klima
tisierung der Fahrzeuginnenräume wird mittels einschlägiger
bekannter Vorrichtungen automatisch durchgeführt.
Claims (5)
1. Unterirdische Transporteinrichtung für den Personen-
und/oder Gütertransport, mit
- a) mindestens einer zwischen mindestens zwei Halte stellen sich erstreckenden unterirdischen Fahrröhre (1, 2),
- b) mindestens einem in der Fahrröhre (1, 2) verfahr baren geschlossenen Schienenfahrzeug (3, 5), in dessen Innenraum im wesentlichen der Atmosphären druck herrscht,
- c) einer Antriebsvorrichtung für das Schienenfahrzeug (3, 5),
- d) einer Unterdruckvorrichtung zur Erzeugung und Auf rechterhaltung eines gegenüber dem Atmosphären druck verminderten Unterdrucks in der genannten Fahrröhre (1, 2),
- e) einer Schleusenvorrichtung an jeder der genannten Haltestellen zur vorübergehen den Bereitstellung eines freien Durchgangs zwi schen der oberirdischen Umgebung der Transportein richtung und dem Innenraum des Schienenfahrzeugs (3, 5) unter Aufrechterhaltung des Unterdrucks in der genannten Fahrröhre (1, 2),
- f) einem maximalen Außendurchmesser der unterirdischen Fahrröhre (1, 2) von höchstens 2 m,
- g) einem ersten Teil der Schleusenvorrichtung in Form einer Fahrzeugtür (9) in der Fahrröhre (1, 2) innerhalb eines ringförmigen Abschnitts (14) der Fahrröhreninnenoberfläche und
- h) einem zweiten Teil der Schleusenvorrichtung in Form einer Fahrzeugtür (10) in dem Schienenfahrzeug (3, 5) innerhalb eines ringförmi gen Abschnitts (13) der Schienenfahrzeugaußenober fläche, wobei die Fahrzeugtür (10) der vorgenannten Fahrröhrentür (9) dann zugewandt ist, wenn sich das Schienenfahrzeug (3, 5) an einer Haltestelle befin det, und gleichzeitig mit der Fahrröhrentür (9) ge öffnet sein kann,
- a) das Schienenfahrzeug (3, 5) maximal zehn Sitzplätze aufweist, die in Fahrtrichtung hintereinander ange ordnet sind, und
- b) als ein dritter Teil der Schleusenvorrichtung ein Verschiebe- und Anpreßmechanis mus vorgesehen ist, mit dessen Hilfe das Schienen fahrzeug (3, 5) an jeder der genannten Haltestellen aus seiner Halteposition an die Fahrröhre (1, 2) heran in eine Andockposition bewegbar und dort mit einem ringförmigen Abschnitt (13) seiner Außenober fläche an einen entsprechenden ringförmigen Ab schnitt (14) der Innenoberfläche der Fahrröhre (1, 2) luftdicht anpreßbar ist.
2. Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sowohl die Fahrröhrentür (9) als auch die
an der Haltestelle der Fahrröhrentür (9) zugeordnete
Fahrzeugtür (10) zum Öffnen nach außen und oben
schwenkbar ist.
3. Transporteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Haltestellen in der Andockpo
sition des Schienenfahrzeugs (3, 5) die Fahrröhrentür
(9) und die Fahrzeugtür (10) miteinander verbunden sind
und gleichzeitig geöffnet oder geschlossen werden kön
nen.
4. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schienenfahrzeug (3, 5)
einen bis vier in Fahrtrichtung hintereinander angeord
nete Sitzplätze aufweist.
5. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrröhre (1, 2) aus
Fertigbauteilen besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997148671 DE19748671C2 (de) | 1997-11-04 | 1997-11-04 | Unterirdische Transporteinrichtung für den Personen- und/oder Gütertransport |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE3631377A1 (de) * | 1986-09-15 | 1987-02-05 | Johannes Dipl Ing Schoene | Laufstrecke einer magnetschwebebahn in einem vakuumisierten rohr |
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1997
- 1997-11-04 DE DE1997148671 patent/DE19748671C2/de not_active Expired - Fee Related
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