DE19747905C1 - Vorrichtung zur Reinigung von schadstoffhaltigem Abgas - Google Patents
Vorrichtung zur Reinigung von schadstoffhaltigem AbgasInfo
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- F23G7/06—Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals of waste gases or noxious gases, e.g. exhaust gases
- F23G7/061—Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals of waste gases or noxious gases, e.g. exhaust gases with supplementary heating
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Reinigung
von schadstoffhaltigem Abgas durch regenerative thermische
Nachverbrennung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Anlagen, mit denen insbesondere Abluft gereinigt
wird, die organische Verbindungen, wie Lösungsmittel, ent
hält, sind bekannt (vgl. EP 0 472 605 B1). Jeder Turm bildet
dabei eine Kammer, wobei in dem Brennraum, der die oberen En
den der beiden Kammern verbindet, die organischen Verbindun
gen in der Abluft verbrannt werden. Wenn die Abluft der Kam
mer in dem ersten Turm zugeführt wird, wird sie durch deren
erhitzte Wärmespeichermasse vorerwärmt, die organische Ver
bindung in der vorerwärmten Abluft in dem Brennraum verbrannt
und die Wärmespeichermasse in der Kammer in dem zweiten Turm
durch die heiße gereinigte Abluft aufgeheizt. Alsdann erfolgt
ein Wechsel der Abluftzufuhr zu der Kammer in dem zweiten
Turm, während die gereinigte Abluft aus der Kammer des ersten
Turms abgezogen wird.
Bei der bekannten Vorrichtung erstrecken sich in der Praxis
in Längsrichtung unter den nebeneinander angeordneten Türmen
zur Zufuhr der zu reinigenden Abluft oder Rohgases bzw. zur
Abfuhr der gereinigten Abluft oder Reingases zwei Rohre mit
einem dem hohen Durchsatz einer solchen Reinigungsvorrichtung
entsprechenden großen Durchmesser, welche über Stutzen an ei
ne Vorkammer unterhalb jedes Turmes angeschlossen sind. Die
Öffnungen der beiden Stutzen in die Vorkammer sind mit Ab
sperrorganen versehen, die jeweils durch ein Stellorgan betä
tigbar sind, welche durch unterhalb der großen Rohre angeord
nete Kolben/Zylinder-Einheiten gebildet werden.
Durch die unter jedem Turm angeordnete Vorkammer, die eine
entsprechende Höhe aufweisen muß, um die Funktion der Ab
sperrorgane zu gewährleisten, sowie die unter den Rohren an
geordneten Stellorgane weist die bekannte Vorrichtung eine
nicht unbeträchtliche Höhe und damit ein entsprechendes Ge
wicht auf. Auch muß unter jedem Stellorgan zum Ausbau des
selben sowie dessen Einbauten ein Schacht oder dgl. vorgese
hen sein. Ferner bilden die Vorkammern zur Betätigung der Ab
sperrorgane unter den Türmen ein Totvolumen, das den Reini
gungseffekt vermindert.
Nach EP 0 745 806 A2 erstrecken sich unter den Türmen neben
einander ein Rohgas- und ein Reingaskanal. Zur Verbindung mit
dem Rohgas- bzw. Reingaskanal sind an jedem Turm am unteren
Ende zwei Öffnungen, nämlich eine Rohgaseintritts- und eine
Reingasaustrittsöffnung, vorgesehen. Die Absperrorgane für
die Rohgaseintritts- bzw. Reingasaustrittsöffnungen der Türme
werden durch Ventilschieber in Form sich entlang des Rohgas-
bzw. Reingaskanals erstreckender umlaufender Endlosbänder ge
bildet.
Aus GB 2 044 900 A geht eine regenerative thermische Nach
verbrennungsvorrichtung hervor, die aus einem zylindrischen
Turm besteht, der durch sich von unten nach oben erstreckende
Trennwände segmentförmig in drei mit Wärmespeichermassen ver
sehene, mit ihrem oberen Ende über einen Brennraum verbundene
Kammern geteilt ist. Jede Kammer weist am unteren Ende eine
Vorkammer auf, die über einen sich radial erstreckenden Rohr
stutzen und zwei Ventile wechselweise mit der Rohgas- bzw.
Reingasleitung verbindbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, unter Herabsetzung der
Abmessungen, des Gewichts und der Kosten die Reinigungslei
stung der regenerativen bekannten thermischen Nachverbren
nungsvorrichtung zu verbessern.
Dies wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 gekenn
zeichnete Vorrichtung erreicht. In den Unteransprüchen sind
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.
Durch die Unterteilung der Türme in mehrere Wärmespeicherkam
mern und durch die Schaltkammern, die je zwei gegenüberlie
gende Wärmespeicherkammern der beiden Türme verbinden, sind
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Kanäle zur Rohgas
zufuhr und zur Reingasabfuhr zusammen mit den Schaltkammern
zu einer kompakten Einheit zusammengefaßt, wodurch die Vor
richtung insgesamt ein wesentlich kleineres Bauvolumen und
Gewicht aufweist als die bekannten Abgasreinigungsvorrichtun
gen mit regenerativer thermischer Nachverbrennung.
Das Bauvolumen und das Gewicht der erfindungsgemäßen Vorrich
tung wird weiter herabgesetzt, wenn die beiden Kanäle zur
Rohgaszufuhr mit den dazwischenliegenden Schaltkammern über
einander angeordnet sind.
Zudem wird eine wesentliche zusätzliche Herabsetzung des Bau
volumens und des Gewichts der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erzielt, wenn die beiden Türme unter Bildung eines Zwischen
raumes im Abstand voneinander angeordnet sind und zumindest
ein Teil der Einheit aus den beiden Kanälen mit den dazwi
schenliegenden Schaltkammern in diesem Zwischenraum angeord
net ist. Darüberhinaus wird das Bauvolumen bei Anordnung der
Stellorgane für die Absperrorgane in dem Zwischenraum zwi
schen den beiden Türmen erheblich verringert.
Gegenüber einer herkömmlichen Abgasreinigungsvorrichtung mit
regenerativer thermischer Nachverbrennung können damit nach
der Erfindung das Gewicht und die Höhe der Vorrichtung um
mehr als ein Drittel und dessen Grundriß um etwa ein Sechstel
reduziert werden. In entsprechender Weise werden die Herstel
lungskosten herabgesetzt. Damit wird eine Aufstellung der er
findungsgemäßen Vorrichtung z. B. auch in Gebäuden oder auf
einem Dach möglich.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann als Ganzes als funkti
onsfähige Einheit geliefert werden. Die Montage der Vorrich
tung einschließlich sämtlicher elektrischer Versorgungs- und
Meßeinrichtungen und gegebenenfalls auch die Spülgasverroh
rung kann damit ausschließlich im Werk erfolgen, wo auch
Tests und die Vorinbetriebnahme durchgeführt werden können.
Die Errichtungszeit auf der Baustelle verkürzt sich damit um
fast zwei Drittel.
Die ganze Anlage kann zugleich auf dem Rahmen abgestützt wer
den, auf dem die beiden Türme ruhen. Das ganze System braucht
lediglich auf vier Betonfundamente aufgesetzt zu werden. Da
mit entfällt die bei der bekannten Vorrichtung erforderliche
aufwendige Stahlunterkonstruktion. Durch die geringe Höhe der
erfindungsgemäßen Anlage kann auch von einer aufwendigen Büh
nen- und Treppenkonstruktion als Zugang zu der Brennkammer
abgesehen werden. Eine einfache Leiter reicht aus.
Die Stellorgane zur Betätigung der Absperrorgane, mit denen
die Schaltkammern wahlweise mit dem Rohgaszufuhr- bzw. Rein
gasabfuhrkanal verbindbar sind, sowie die Spüleinrichtung,
sind durch ihre Anordnung in dem Zwischenraum zwischen den
Türmen temperiert, so daß sie auch bei kalter Umgebungstem
peratur, beispielsweise im Winter, zuverlässig arbeiten.
Durch die Anordnung des Reingaszufuhrkanals oberhalb und des
Rohgaskanals unterhalb der Schaltkammern befinden sich alle
Hubstangen, mit denen die Schließkörper auf- und abbewegbar
sind, sowie deren Lagerung in einem Bereich, der nicht vom
Rohgas erfaßt wird. Dadurch wird die Lebensdauer der Hubstan
gen und ihrer Lagerung insbesondere dann wesentlich verlän
gert, wenn korrosive oder staubhaltige Abgase zu reinigen
sind. Durch den hängenden Einbau der relativ schweren
Schließkörper an den Hubstangen wird zudem eine Verkantungs
gefahr der Hubstangen beseitigt. Auch ist die erfindungsgemä
ße Vorrichtung ausgesprochen wartungsfreundlich. So gestalten
sich Arbeiten an den Stellorganen und Absperrorganen einfach
und sicher, weil sich das Personal dazu nicht in die Vorrich
tung begeben muß; gleiches gilt für die Reinigung des unte
ren Bereichs der Wärmespeichermassen.
Darüberhinaus treten bei Änderung der Gasströmungsrichtung
nur kleine Druckverlustunterschiede auf. In dem Brennraum er
geben sich, trotz gleich gebliebenen Volumens desselben, im
Durchschnitt längere Gaswege als bisher, was eine positive
Wirkung auf die Reinigungsleistung hat. Durch die Möglich
keit, den Brenner im Boden statt an einer Seitenwand des
Brennraums anzubringen, und die sich daraus ergebende Flam
mensymmetrie entfällt, insbesondere wenn die Trennwände, die
die Wärmespeicherkammern teilen, bis in den Brennraum hinein
reichen, die Notwendigkeit, metallische hochtemperaturfeste
kostspielige Gasverwirbler einzubauen.
Der Brenner kann allerdings auch an der Decke des Brennraums
angeordnet werden. Die Positionierung am Boden desselben ist
jedoch platzsparender. Auch können mehrere Brenner vorgesehen
sein. Desgleichen können der oder die Brenner durch andere
Verbrennungseinrichtungen ersetzt sein, beispielsweise durch
elektrische Heizstäbe.
Während bei den bekannten Abgasreinigungsvorrichtungen mit
regenerativer thermischer Nachverbrennung der untere Bereich
des Reaktors im allgemeinen nach außen isoliert werden muß,
kann die zu isolierende Fläche bei der erfindungsgemäßen Vor
richtung um mehr als zwei Drittel reduziert werden.
Vorzugsweise sind bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die
beiden Türme durch die sich von unten nach oben erstreckenden
Trennwände jeweils in drei Wärmespeicherkammern geteilt, wo
bei je zwei gegenüberliegende Wärmespeicherkammer der beiden
Türme mit einer gemeinsamen Schaltkammer verbunden sind und
jede der drei Schaltkammern mit einer Spülgasleitung verbind
bar ist. Mit dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit insgesamt sechs Wärmespeicherkammern wird ei
ne Reinigungsleistung von 99,5% erzielt. Bei Ausfall eines
Stellorgans bzw. Absperrorgans kann die Vorrichtung anstelle
eines Sechs-Wärmespeicherkammer-Systems als Vier-
Wärmespeicherkammer-System gefahren werden, das immer noch
eine Reinigungsleistung von 98% besitzt, wobei während des
Vier-Wärmespeicherkammer-Betriebs die erforderlichen War
tungsarbeiten an dem ausgefallenen Stellorgan bzw. Absperror
gan durchgeführt werden können.
Die Schaltkammern sind vorzugsweise durch eine untere und ei
ne obere Trennwand von dem Rohgaszufuhrkanal bzw. dem Rein
gasabfuhrkanal getrennt, wobei bei jeder Schaltkammer die
beiden Trennwände mit einer durch den Schließkörper des Ab
sperrorgans absperrbaren Öffnung versehen sind.
Die beiden Öffnungen jeder Schaltkammer fluchten dabei vor
zugsweise miteinander, wobei die beiden Schließkörper für die
beiden Öffnungen gemeinsam an einer Hubstange zwischen zwei
Anschlägen verschiebbar geführt und voneinander weg federbe
lastet sind. Die beiden Anschläge sind dabei in einem solchen
Abstand voneinander angeordnet, daß die beiden Schließkörper
an der Hubstange einerseits gleichzeitig zur Anlage an der
Innenseite der beiden Öffnungen der betreffenden Schaltkammer
bringbar sind, andererseits aber nur je ein Schließkörper an
der einen bzw. anderen Öffnung in der einen bzw. anderen
Trennwand. Bei dieser Ausführungsform wird die Anzahl der
Stellorgane, die entsprechende Peripherie und die Ausfall
wahrscheinlichkeit halbiert. Die Stellorgane werden dabei
vorzugsweise durch doppelwirkende pneumatische Kol
ben/Zylinder-Einheiten gebildet.
Wenn dann ein Gebläse zwischen der Abgasquelle und der Abgas
reinigungsanlage geschaltet ist, welche das Rohgas in die Ab
gasreinigungsanlage befördert, ist vorzugsweise ein Puffer
tank zwischen dem Gebläse und der Abgasreinigungsanlage als
Druckschwankungsglätter vorgesehen.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann zusätzlich zu der
Wärmespeichermasse oder anstelle deren oberer Schicht ein Ka
talysator vorgesehen sein. Dann handelt es sich um eine kata
lytische regenerative thermische Nachverbrennung.
Nachstehend ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläu
tert. Darin zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die Abgasreinigungsvorrich
tung;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 einen Längsschnitt entlang der Linie III-III in Fig.
1;
Fig. 4 schematisch einen Längsschnitt durch den Rohgaszu
fuhr- und den Reingasabfuhrkanal sowie die dazwi
schenliegenden Schaltkammern mit einer ersten Varian
te der Absperrorgane in drei verschiedenen Schaltpo
sitionen;
Fig. 5 und 6 schematisch einen Längsschnitt durch eine der
Schaltkammern mit einer anderen Variante der Absper
rorgane in einer ersten bzw. zweiten Schaltposition;
und
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Schaltkammer nach Fig. 5 und
6.
Gemäß Fig. 1 und 2 weist der regenerative thermische Nachver
brennungsreaktor zwei Türme 1 und 2 auf, die über einen
Brennraum 3 mit einem Brenner 4 als Einrichtung zum Verbren
nen der organischen oder sonstigen brennbaren Schadstoffe in
dem zu reinigenden Rohgas verbunden sind.
Unterhalb des Brennraums 3 sind die beiden Türme 1, 2 durch
einen Zwischenraum 5 voneinander getrennt. Der Brenner 4 ist
am Boden 9 in der Mitte des Brennraums 3 vorgesehen.
An ihrem unteren Ende sind die Türme 1, 2 mit Rosten 6, 7
versehen. Die gesamte Innenwand des Reaktors, also der Türme
1, 2, einschließlich des Brennraums 3 und des Bereichs mit
dem Zwischenraum 5, abgesehen von den Rosten 6, 7, ist mit
einer Wärmeisolierung 8 ausgekleidet.
Jeder Turm 1, 2 ist gemäß Fig. 2 und 3 durch senkrechte
Trennwände 10 bis 13 in drei etwa gleich große Wärmespeicher
kammern 14, 15 und 16 bzw. 17, 18 und 19 geteilt. Die Trenn
wände 10 bis 13, die aus einem keramischen Material bestehen,
sind bis zur Decke des Reaktors hochgezogen und dienen zu
gleich als Wärmeisolierung. Die Wärmespeicherkammern 14 bis
19 sind so angeordnet, daß jeder Wärmespeicherkammer 14, 15
und 16 des einen Turmes 1 eine Wärmespeicherkammer 17, 18 und
19 des Turmes 2 auf der anderen Seite des Zwischenraums 5 ge
genüberliegt.
Die Wärmespeicherkammern 14 bis 19 sind bis zur Höhe des
Brennraums 3 mit einer Wärmespeichermasse 20 gefüllt, die
sich auf dem Rost 6 bzw. 7 abstützt. Der Raum oberhalb der
Wärmespeichermassen 20 wird durch den gemeinsamen Brennraum 3
gebildet.
Die Wärmespeichermassen 20 können ein keramisches Schüttgut
sein oder keramische Wabenkörper, beispielsweise gemäß EP 0 472 605 B1.
Die Roste 6, 7 stützen sich auf einem Rahmen 21
ab, der den gesamten Reaktor trägt.
Im unteren Bereich des Zwischenraums 5 erstreckt sich in Re
aktorlängsrichtung ein Reingasabfuhrkanal 23, der als recht
eckiges Rohr 24 ausgebildet ist und sich von einer zur ande
ren Stirnseite des Reaktors erstreckt. An dem einen Ende des
Rohres 23 ist ein Flansch 25 vorgesehen, an den die nicht
dargestellte Reingasabfuhrleitung angeschlossen ist.
Unterhalb des Reingasabfuhrkanals 23 sind hintereinander drei
Schaltkammern 26, 27 und 28 angeordnet, und unter den Schalt
kammern 26, 27 und 28 der Rohgaszufuhrkanal 29.
Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich, werden die Schalt
kammern 26, 27, 28 durch eine obere Zwischenwand 30 und eine
untere Zwischenwand 31 von dem Reingasabfuhrkanal 23 bzw. dem
Rohgaszufuhrkanal 29 getrennt. Durch Querwände 33 bis 36 wer
den die Schaltkammern 26, 27, 28 voneinander getrennt bzw.
die Schaltkammern 26 und 28 an ihren äußeren Stirnseiten ge
schlossen.
Die Schaltkammern 26, 27, 28 sind, wie z. B. anhand der
Schaltkammer 27 in Fig. 1 gezeigt, jeweils mit zwei gegen
überliegenden Wärmespeicherkammern 14 und 18 bzw., wie in
Fig. 2 und 3 gezeigt, 15 und 18 sowie 16 und 19 der beiden Türme 1,
2 über Gasdurchgangskanäle 38, 39, 40, 41 verbunden.
Die Durchgangskanäle 39 bis 41 sind durch die Querwände 33
bis 36 (Fig. 4) voneinander getrennt bzw. an den Stirnseiten
des Reaktors durch diese verschlossen. Sie enden unter den
Rosten 6 bzw. 7 und sind nach unten durch die Bodenwand 42
und 43 verschlossen.
Der Rohgaszufuhrkanal 29 erstreckt sich wie der Reingasab
fuhrkanal 23 von einer zur anderen Stirnseite des Reaktors,
ist wie dieser als rechteckiges Rohr 44 ausgebildet und an
einem Ende mit einem Flansch 45 versehen, an den die nicht
dargestellte Rohgaszufuhrleitung angeschlossen ist.
Die beiden Kanäle 23, 29 zur Reingasabfuhr bzw. Rohgaszufuhr
sowie die dazwischenliegenden Schaltkammern 26, 27, 28 bilden
damit eine Einheit, und zwar gegebenenfalls zusammen mit den
Durchgangskanälen 38 bis 41.
Zur wechselweisen Zufuhr von Rohgas in zwei gegenüberliegende
Wärmespeicherkammern 14 und 17, 15 und 18 oder 16 und 19 der
beiden Türme 1 und 2 sowie zur Abfuhr von Reingas aus zwei
anderen gegenüberliegenden Wärmespeicherkammern 14 und 17, 15
und 18 oder 16 und 19 sind die Schaltkammern 26, 27, 28 mit
Absperrorganen versehen, mit denen die Öffnungen 47, 48 in
den Zwischenwänden 30, 31 verschließbar sind, die die Schalt
kammern 26, 27, 28 jeweils mit dem Reingasabfuhrkanal 23 bzw.
dem Rohgaszufuhrkanal 29 verbinden.
Die Absperrorgane bestehen jeweils aus einer Hubstange 50 mit
einem (Fig. 5 bis 7) oder zwei Schließkörpern (Fig. 4), die
jeweils als Hubklappenteller 51 bzw. 52, 53 ausgebildet sind.
Die Betätigung der Absperrorgane erfolgt durch Stellorgane,
die vorzugsweise als pneumatische doppelwirkende Kol
ben/Zylinder-Einheiten 54 ausgebildet sind, wobei deren Kol
benstange zugleich mit der Hubstange 50 fluchtet. Die Kol
ben/Zylinder-Einheiten 54 sind in dem Zwischenraum 5 zwischen
den Türmen 1, 2 angeordnet.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 fluchten die beiden Öff
nungen 47, 48 oben und unten in jeder Schaltkammer 26, 27, 28
miteinander, d. h. sie sind koaxial zu der einen Hubstange 50
angeordnet, mit der nach dieser Ausführungsform die beiden
Hubklappenteller 52, 53 der betreffenden Schaltkammer 26, 27,
28 betätigt werden.
Die beiden Hubklappenteller 52, 53 sind an der Hubstange 50
zwischen zwei Anschlägen 55, 56 verschiebbar geführt und
durch eine Feder 57 voneinander belastet.
In ihrer Schließstellung liegen die Hubklappenteller 52, 53
an der Innenseite der Schaltkammern 26, 27, 28, d. h. an der
Unterseite der oberen Zwischenwand 30 und an der Oberseite
der unteren Zwischenwand 37 an. Die Anschläge 55, 56 sind in
einem solchen Abstand voneinander angeordnet, daß die beiden
Hubklappenteller 52, 53 gleichzeitig in Schließstellung
bringbar sind, wie für das rechte Absperrorgan in Fig. 4 dar
gestellt. Die Kolben- bzw. Hubstangen 50 sind jeweils in ei
nem Lager 59 oberhalb des Reingasabfuhrkanals 23 gelagert,
durch den sie sich zu den Schaltkammern 26, 27, 28 hin
durcherstrecken.
An jede Schaltkammer 26, 27, 28 ist eine Spülgasleitung 60
angeschlossen, wie in Fig. 2 schematisch dargestellt, wobei
als Spülgas ein Teil des Reingases verwendet werden kann.
Im Betrieb strömt das abgasbeladene Rohgas in den Rohgaszu
fuhrkanal 29 bei 45 ein. Von dem Rohgaszufuhrkanal gelangt es
bei der in Fig. 4 dargestellten Schaltstellung in die Schalt
kammer 26, von der sie in zwei Richtungen, d. h. über den
Durchgangskanal 39 und den gegenüberliegenden Durchgangskanal
in die Wärmespeicherkammer 17 des Turmes 2 sowie in die ge
genüberliegende Wärmespeicherkammer 14 des Turmes 1 strömt.
Das Rohgas durchströmt dann die Wärmespeichermassen 20 in den
Wärmespeicherkammern 14 und 17, die beim vorherigen Zyklus
erwärmt worden sind, von unten nach oben und nimmt die Wärme
auf.
Die aus den Wärmespeichermassen 20 der Wärmespeicherkammern
14 und 17 austretenden Teilgasströme vereinigen sich in dem
Brennraum 3, wobei die darin enthaltenen brennbaren Schad
stoffe durch die Flamme des Brenners 4 verbrannt werden, wor
auf der Gasstrom sich wieder teilt, um seine Wärme der Wärme
speichermasse 20 in den beiden benachbarten Wärmespeicherkam
mern 15 und 18 abzugeben, die über die Schaltkammer 27 mit
dem Reingasabfuhrkanal 23 verbunden sind. Das heißt, das die
Flamme des Brenners 3 verlassende Reingas strömt durch die
Wärmespeichermassen 20 in den beiden Speicherkammern 15 und
18 nach unten und dann über die Durchgangskanäle 38 und 40 in
die Schaltkammer 27, von wo das Reingas durch die Öffnung 47
in den Reingasabfuhrkanal 23 gelangt.
Während dieses Betriebszustandes wird das dritte Wärmespei
cherkammerpaar 16 und 19 mit Spülgas gespült, das der Schalt
kammer 28 zugeführt wird, deren obere und untere Öffnung 47,
48 durch die beiden Hubklappenteller 52, 53 verschlossen ist.
Damit gelangt das Spülgas von der Spülgasleitung 60 über den
Durchgangskanal 41 und den gegenüberliegenden Durchgangskanal
zu den Wärmespeicherkammern 16 und 19, welche in dem vorange
gangenen Betriebszustand mit Rohgas beaufschlagt worden wa
ren.
Wenn das Rohgas beispielsweise durch die beiden Wärmespei
cherkammern 16 und 19 fließen soll, wird die Kolben/Zylinder-
Einheit 54 für die Schaltkammer 28 so mit Druckluft beauf
schlagt, daß die Hubstange 50 nach oben wandert, wodurch der
untere Anschlag 55 beide Hubklappenteller 52, 53 einschließ
lich der Feder 57 soweit nach oben zieht, daß der obere Tel
ler 52 die Öffnung 47 zum Reingasabfuhrkanal 23 verschließt.
Damit wird zugleich der untere Teller 53 so nach oben gezo
gen, daß die untere Öffnung 48 geöffnet wird und damit Roh
gas von dem Rohgaszufuhrkanal 29 über den Durchgangskanal 41
und den gegenüberliegenden Durchgangskanal in die Wärmespei
cherkammern 16 und 19 der beiden Türme 1 und 2 strömt. Wenn
die Wärmespeichermassen 20 in den Wärmespeicherkammern 16 und
19 nach einer gewissen Zeit abgekühlt sind, wird in den näch
sten Betriebszustand übergegangen, d. h. die Schaltkammer 28
und der Durchgangskanal 41 sowie der gegenüberliegende Durch
gangskanal, die noch Abgas enthalten, werden mit Spülgas aus
der Leitung 60 gespült. Dazu wird die Druckluft in der pneu
matischen Kolben/Zylinder-Einheit 54 entspannt, so daß die
Feder 57 die beiden Teller 52, 53 von der Innenseite der
Schaltkammer 26 gegen die beiden Öffnungen 47, 48 drückt
(Spülstellung) und damit der zu spülende Bereich vom Rohgas
zufuhr- und vom Reingasabfuhrkanal 29 bzw. 23 dicht abge
trennt wird. Das Spülgas kann aus der Spülgasleitung 60 an
schließend in die Schaltkammer 28 hineingeleitet werden,
teilt sich nach links und nach rechts in den Durchgangskanal
41 bzw. den gegenüberliegenden Durchgangskanal und durchspült
die Wärmespeichermassen 20 in den beiden Wärmespeicherkammern
16 und 19 von unten nach oben. Das Restabgas gelangt damit in
den Brennraum 3, wo es durch die Verbrennung gereinigt wird.
Beim darauffolgenden Betriebszustand empfangen die Wärmespei
cherkammern 16 und 19 das Reingas. Das Absperrorgan, also die
Hubstange 50 mit den Tellern 52 und 53 nimmt ihre dritte Po
sition ein, in dem die Kolben/Zylinder-Einheit 54 mit Druck
luft entsprechend beaufschlagt wird. Die Hubstange 50 bewegt
sich dadurch nach unten. Mit Hilfe des oberen Anschlags 55
werden die beiden Teller 52, 53 samt Feder 57 nach unten be
wegt, bis die Öffnung 48 zum Rohgaszufuhrkanal 29 hin ver
schlossen wird. Das gereinigte Gas kann somit die Wärmespei
cherkammern 16 und 19 unten verlassen und in den Reingasab
fuhrkanal 23 gelangen.
In Fig. 5 bis 7 ist eine andere Variante der Absperrorgane
dargestellt. Das heißt, bei dieser Variante sind als Absper
rorgane für jede der drei Schaltkammern 26 bis 28 je zwei
Hubstangen 20 vorgesehen, an denen jeweils ein Hubklappentel
ler 51 befestigt ist. Die Öffnungen 47, 48 in der oberen Zwi
schenwand 30 und in der unteren Zwischenwand 31 sind dazu
schräg versetzt zueinander angeordnet, wie insbesondere aus
Fig. 7 ersichtlich. Die starr an den Hubstangen 50 befestig
ten Teller 51 liegen in Schließstellung oben auf der Zwi
schenwand 30 bzw. der Zwischenwand 31 an.
Zwar weist die Variante nach Fig. 5 bis 7 sechs Hubstangen
und damit sechs Kolben/Zylinder-Einheiten auf, gegenüber drei
Hubstangen 50 und drei Kolben/Zylinder-Einheiten 54 bei der
Variante nach Fig. 4, jedoch kann sich die Variante nach Fig.
5 bis 7 als robuster erweisen. Jedenfalls ist auch bei der
Variante nach Fig. 5 bis 7 eine platzsparende Anordnung durch
die versetzt angebrachten Öffnungen 47 und 48 möglich.
Aufbau und Funktion des Reaktors entsprechen der Ausführungs
form nach Fig. 1 bis 4.
An der Unterseite des Rohgaskanals 29 sind Mannlöcher 62 als
Zugang zu dem jeweiligen Klappensystem für Wartungs- oder
Reinigungs- oder Reparaturarbeiten vorgesehen.
Der Rohgaskanal 29 ist deswegen unterhalb des Reaktors hän
gend angeordnet, damit er von allen Richtungen gespeist wer
den kann; damit entfällt oft eine um Ecken zu führende und
damit aufwendige Rohgaszufuhrleitung. In Fig. 3 ist eine
seitliche Öffnung 63 am Rohgaskanal 29 zu sehen, die für Sy
steme verwendet werden kann, die in Reaktorquerrichtung ge
speist werden.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Reinigung von schadstoffhaltigem Abgas
durch regenerative thermische Nachverbrennung mit zwei
Wärmespeichermassen enthaltenden, mit ihrem oberen Ende
über einen Brennraum verbundenen Türmen, einem Kanal zur
Zufuhr des zu reinigenden Rohgases und einem Kanal zur
Abfuhr des Reingases, welche mit durch Stellorgane betä
tigbare Absperrorgane mit den beiden Türmen zur wechsel
weisen Rohgaszufuhr und Reingasabfuhr verbindbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Turm (1, 2) durch sich
von unten nach oben erstreckende Trennwände (10 und 11
sowie 12 und 13) in wenigstens zwei Wärmespeicherkammern
(14 bis 16 und 17 bis 19) geteilt ist, je zwei gegenüber
liegende Wärmespeicherkammern (14 bis 16 und 17 bis 19)
der beiden Türme (1, 2) jeweils durch eine Schaltkammer
(26, 27, 28) verbunden sind, wobei die Schaltkammern (26,
27, 28) zwischen den beiden Kanälen (29, 23) zur Rohgas
zufuhr bzw. Reingasabfuhr angeordnet und jede Schaltkam
mer (26, 27, 28) durch das mit dem Stellorgan betätigbare
Absperrorgan wahlweise mit dem Rohgaszufuhrkanal (29)
bzw. dem Reingasabfuhrkanal (23) verbindbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Kanäle (29, 23) zur Rohgaszufuhr und zur Rein
gasabfuhr mit den dazwischenliegenden Schaltkammern (26,
27, 28) übereinander angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Reingasabfuhrkanal (23) oben und der Rohgaszufuhrka
nal (29) unten angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Absperrorgane auf- und ab
bewegbar geführte Hubstangen (50) und daran befestigte
Schließkörper (51; 52, 53) aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stellorgane durch Kolben/Zylinder-Einheiten (54) ge
bildet werden und die Hubstangen (50) mit den Kolbenstan
gen der Kolben/Zylinder-Einheiten (54) fluchten.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden Türme (1, 2) unter
Bildung eines Zwischenraumes (5) im Abstand voneinander
angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Kolben/Zylinder-Einheiten (54) in dem Zwi
schenraum (5) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Schaltkammern (26, 27, 28)
von dem Reingasabfuhrkanal (23) durch eine erste Zwi
schenwand (30) und von dem Rohgaszufuhrkanal (29) durch
eine zweite Zwischenwand (31) getrennt sind und jede Zwi
schenwand (30, 31) zur Verbindung mit dem Reingasabfuhr
kanal (23) bzw. dem Rohgaszufuhrkanal (29) mit einer
durch den Schließkörper des Absperrorgans absperrbaren
Öffnung (47, 48) versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Öffnungen (47, 48) wenigstens einer der
Schaltkammern (26, 27, 28) versetzt angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Öffnungen (47, 48) wenigstens einer der
Schaltkammern (26, 27, 28) miteinander fluchten, an der
Kolbenstange (50) zwei zwischen zwei Anschlägen (55, 56)
verschiebbar geführte Schließkörper (52, 53) vorgesehen
sind, die in Schließstellung jeweils an der einen bzw.
anderen Innenseite der beiden Öffnungen (47, 48) der
Schaltkammer (26, 27, 28) anliegen und voneinander weg
federbelastet sind, wobei die beiden Anschläge (55, 56)
in einem solchen Abstand angeordnet sind, daß die beiden
Schließkörper (52, 53) gleichzeitig zur Anlage an der In
nenseite der beiden Öffnungen (47, 48) der Schaltkammer
(26, 27, 28) bringbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß jeder Turm (1, 2) durch sich
von unten nach oben erstreckende Trennwände (10 und 11;
12 und 13) in drei Wärmespeicherkammern (14 bis 16 bzw.
17 bis 19) geteilt ist und die Wärmespeicherkammern (14
bis 19) zum Spülen mit einer Spülgasleitung verbindbar
sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Verbrennungseinrichtung
(4) im Bereich des Bodens (9) des Brennraums (5) angeord
net ist.
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