DE19744415A1 - Kieferorthopädische Vorrichtung - Google Patents
Kieferorthopädische VorrichtungInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C7/00—Orthodontics, i.e. obtaining or maintaining the desired position of teeth, e.g. by straightening, evening, regulating, separating, or by correcting malocclusions
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Description
Die Erfindung betrifft eine kieferorthopädische Vor
richtung zur Korrektur sagittaler und/oder tansversaler
Fehlstellungen beider Kiefer zueinander.
Bei einer Oberkiefer-Prognatie, der sog. sagittalen
Stufe, ist der Unterkiefer gegenüber dem Oberkiefer
sagittal nach hinten versetzt. Zur Korrektur dieser sa
gittalen Fehlstellung muß der Unterkiefer sagittal nach
vorne verschoben werden, um eine optimale Schließstel
lung des Gebisses zu erzielen. Durch ein sagittales
Verschieben des Unterkiefers zur Korrektur einer Ober
kiefer-Prognatie verändert sich auch die Lage der Zähne
in transversaler Richtung zueinander, so daß eine
transversale Korrektur, d. h. ein Spreizen, des Oberkie
fers erforderlich wird, damit die Zähne wieder in der
richtigen Lage zueinander im Oberkiefer und im Unter
kiefer angeordnet sind.
Entsprechend muß zur Korrektur einer Progenie, der sog.
negativen sagittalen Stufe, der Oberkiefer sagittal
nach vorne wachsen, der Unterkiefer sagittal nach hin
ten verschoben werden und der Oberkiefer transversal
aufgeweitet werden, um eine optimale Schließstellung
des Gebisses zu erzielen.
Zur transversalen Korrektur des Oberkiefers oder des
Unterkiefers ist eine als Simon-Schraube bezeichnete
kieferorthopädische Vorrichtung bekannt. Zur transver
salen Korrektur des Oberkiefers weist die Simon-Schrau
be eine Unterkieferplatte und eine Oberkieferplatte
auf, wobei die Oberkieferplatte in der Medianebene ge
teilt, transversal auf der Unterkieferplatte verschieb
bar und in der Unterkieferplatte durch die Retentions
arme der Simonschraube fest verankert ist. Zum trans
versalen Aufweiten des Oberkiefers wird eine transver
sal ausgerichtete Drehschraube (Simonschraube) in der
Oberkieferplatte so eingestellt, daß die beiden Teile
der Oberkieferplatte auseinandergeschoben werden. Mit
der Simon-Schraube ist eine spätere Korrektur oder Ver
änderung der zuerst eingestellten Therapieposition des
Unterkiefers in sagittaler Richtung nicht möglich. Die
zentrale Führung der Dehnschraube führt zur Instabili
tät der Vorrichtung.
Zur sagittalen Korrektur des Ober- oder Unterkiefers
ist es bekannt, an der Unterkiefer- oder Oberkiefer
platte einer Korrekturvorrichtung eine Halterung für
eine am Kopf befestigbare Zugvorrichtung, eine sog.
Headgear, vorzusehen. Hierzu wird von der Platte ein
Bügel durch die Mundöffnung nach außen geführt und mit
einem Gummizug am Hinterkopf abgestützt. Mit einer sol
chen Zugvorrichtung ist lediglich das Bremsen des Ober
kieferwachstums nach vorn und nach unten möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte kiefer
orthopädische Vorrichtung zur Korrektur sagittaler
und/oder transversaler Fehlstellungen zu schaffen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Patentanspruchs 1.
Die kieferorthopädische Vorrichtung weist eine Oberkie
ferplatte und eine Unterkieferplatte auf, die in einer
therapeutischen Schließstellung miteinander verriegel
bar sind. Erfindungsgemäß weist eine der Platten zur
Korrektur des Ober- oder Unterkiefers in sagittaler
Richtung im wesentlichen transversal oder sagittal aus
gerichtete Führungshülsen auf, in die Führungsdrähte
eingreifen, die an der jeweils anderen Platte befestigt
sind. Dadurch können die beiden Platten gegeneinander
in horizontaler Ebene verschoben und mittels der in die
Führungshülsen eingreifenden Führungsdrähte in einer
therapeutischen Schließstellung miteinander festgelegt
werden. Je nach Anordnung der Führungshülsen und der
Führungsdrähte an der Oberkieferplatte oder an der Un
terkieferplatte ist ein sagittales Korrigieren eines
der beiden Kiefer nach vorne oder nach hinten möglich.
Da die gesamte Vorrichtung innerhalb der Mundhöhle an
geordnet ist, ist das Tragen dieser Vorrichtung erheb
lich angenehmer als das Tragen einer außen am Kopf an
geordneten Zugvorrichtung.
Zusätzlich weist die kieferorthopädische Korrekturvor
richtung vorzugsweise zumindest in einer der beiden
Platten eine Dehnvorrichtung auf. Mit Hilfe der Dehn
vorrichtung kann gleichzeitig zur sagittalen Korrektur
eine transversale Korrektur eines oder beider Kiefer
erfolgen. Die Korrektur in sagittaler Richtung ist un
abhängig von der Korrektur in transversaler Richtung
eines oder beider Kiefer einstellbar.
Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform stoßen bei
im wesentlichen sagittal ausgerichteten Führungshülsen
die an der anderen Platte befestigten Führungsdrähte in
wählbaren Längspositionen gegen die Führungshülsen.
Dadurch können die beiden Platten gegeneinander in sa
gittaler Richtung in kleinen Schritten zueinander ver
setzt werden. Hierzu ist es nicht erforderlich, die
Oberkieferplatte oder die Unterkieferplatte zu verän
dern, da die sagittale Lageänderung der beiden Platten
zueinander ausschließlich über die Führungshülsen und
die -drähte realisiert ist.
Vorzugsweise sind nicht die Führungsdrähte direkt an
einer der beiden Platten befestigt, sondern Bestandteil
eines Haltedrahts, der mindestens eine in sagittaler
Richtung deformierbare Schlaufe aufweist. Mittels der
deformierbaren Schlaufe ist eine Feineinstellung der
Lage der beiden Platten zueinander in sagittaler Rich
tung möglich. So kann zwischen zwei wählbaren Längspo
sitionen der Führungsdrähte in den Führungshülsen durch
Deformation der mindestens einen Schlaufe in sagittaler
Richtung die sagittale Lageänderung der beiden Platten
zueinander stufenlos eingestellt werden. Da die Schlau
fe in sagittaler Richtung flexibel ist, können die bei
den Platten gegeneinander vorgespannt werden, so daß
auf den sagittal zu verschiebenden Kiefer eine stetige
Zug- oder Druckkraft wirkt.
Da die in dem Haltedraht vorgesehene Schlaufe auch in
transversaler Richtung flexibel ist und eine transver
sale Deformation des Haltedrahts ermöglicht, kann
gleichzeitig mit der sagittalen Korrektur eine trans
versale Korrektur einer der beiden oder beider Kiefer
mittels der Dehnvorrichtungen stattfinden.
Bei einer zweiten bevorzugten Ausführungsform, bei der
die Führungshülsen im wesentlichen transversal ausge
richtet sind, können die beiden Platten in sagittaler
Richtung zueinander versetzt werden, indem die in der
anderen Platte befestigten Führungsdrähte aus einer
Führungshülse herausgezogen und in eine parallel zu
dieser Führungshülse angeordnete weitere Führungshülse
eingeführt werden. Da die Führungshülsen in sehr gerin
gem Abstand zueinander angeordnet werden können, können
die beiden Platten gegeneinander in kleinen Schritten
sagittal verschoben werden. Diese Ausführungsform ist
ebenfalls vollständig innerhalb der Mundhöhle angeord
net. Um die Platten gegeneinander zu versetzen, ist
ebenso keine Veränderung der Platten erforderlich, so
daß auch große sagittale Verschiebungen von beispiels
weise bis zu 15 mm mit einer Vorrichtung realisierbar
sind. Da die Führungsdrähte in den im wesentlichen
transversal ausgerichteten Führungshülsen frei beweg
lich sind, ist ein transversales Verschieben der Plat
ten gegeneinander möglich. Somit ist eine transversale
Spreizung einer der beiden oder beider Kiefer ohne Be
hinderung durch die Verriegelung der beiden Platten in
sagittaler Richtung möglich.
Um die beiden Platten in sagittaler Richtung in mög
lichst kleinen Schritten zueinander versetzen zu kön
nen, sind vorzugsweise zusätzlich zu den möglichst eng
nebeneinander angeordneten Führungshülsen jeweils min
destens zwei der an der anderen Platte befestigten Füh
rungsdrähte zu einem Führungselement zusammengefaßt,
das in der Platte in sagittaler Richtung versetzt wer
den kann. Hierzu weist die Platte mindestens zwei Rast
elemente zur Befestigung des Führungselements in unter
schiedlichen Positionen auf.
Nachfolgend werden die beiden bevorzugten Ausführungs
formen der Erfindung anhand der Zeichnungen näher be
schrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der ersten be
vorzugten Ausführungsform der Korrekturvorrich
tung,
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt der ersten Aus
führungsform der Korrekturvorrichtung entlang
der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt der ersten
Ausführungsform der Korrekturvorrichtung ent
lang der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht einer zweiten
Ausführungsform der Korrekturvorrichtung,
Fig. 5 einen schematischen Querschnitt der zweiten
Ausführungsform entlang der Linie V-V in Fig.
4,
Fig. 6 eine schematische Seitenansicht eines einge
setzten Führungselements der zweiten Ausfüh
rungsform der Korrekturvorrichtung und
Fig. 7 einen schematischen Querschnitt durch das ein
gesetzte Führungselement entlang der Linie VII-VII
in Fig. 6.
In Fig. 1 ist eine Oberkieferplatte 10 und eine Unter
kieferplatte 11 aus Kunststoff dargestellt, wobei die
Oberkieferplatte 10 am Oberkiefer 12 und die Unterkie
ferplatte 11 am Unterkiefer 13 befestigt ist. Zur Be
festigung der Platten 10, 11 sind metallische Draht-
Zahnbügel 14 vorgesehen, die die Platten 10, 11 an Bac
kenzähnen 15 halten. Die freien Enden 16 der metalli
schen Draht-Zahnbügel 15 sind in den Platten 10, 11 ver
gossen und/oder verankert. Zusätzlich sind zur Befesti
gung der Platten 10, 11 an dem Ober- und Unterkiefer
12, 13 metallische Labialbögen 20 vorgesehen, deren
freie Enden 21 ebenfalls in den Platten 10, 11 vergossen
und/oder verankert sind. Jeder Labialbogen 20 weist
eine nach hinten weisende Schlaufe 22 auf, die in
transversalem Abstand zu den Zähnen 23 angeordnet ist,
um die Backen von den Zähnen 23 abzuhalten. Durch die
an den Labialbögen 20 vorgesehenen Schlaufen 22 wird
der von der Backenmuskulatur auf die Zähne 23 wirkende
Druck gemindert, so daß die transversale Korrektur des
Oberkiefers 12 von der Backenmuskulatur nicht gehemmt
wird. Ferner weisen die Labialbögen 20 im Bereich des
Eckzahns 24 eine in Richtung des Oberkiefers 12 bzw.
des Unterkiefers 13 weisende Schlaufe auf, die die
Funktion der nach hinten weisenden Schlaufe 22 unter
stützt.
An der Oberkieferplatte 10 ist eine Halterung 26, eine
sog. Headgear tube, zur Aufnahme einer am Hinterkopf
befestigbaren Zugvorrichtung vorgesehen. Die Zugvor
richtung dient zur Unterstützung der Korrektur des
Oberkiefers 12 in sagittaler Richtung. Die Zugvor
richtung kann an einer aus einem Drahtbügel geformten
Schlaufe 27, die in der Oberkieferplatte 10 verankert
ist, mittels eines Gummizugs befestigt werden.
Die Form der Oberkieferplatte 10 und der Unterkiefer
platte 11 ist aus Fig. 2 ersichtlich. Die Oberkiefer
platte 10 liegt auf der Bißfläche 30 der Backenzähne
sowie am Gaumen 31 an. Die Unterkieferplatte 11 liegt
auf der Bißfläche 32 der unteren Backenzähne und an dem
Zahnfleisch 33 der Mundhöhle an. Die Oberkieferplatte
10 ist in der Medianebene, die der Schnittebene entlang
der Linie III-III entspricht, geteilt. Senkrecht zur
Medianebene ist eine Dehnvorrichtung 34 angeordnet, die
eine Schraube 35 mit zwei gegenläufigen Gewinden auf
weist. Die Schraube 35 greift in Gewindebohrungen 36
ein, die in den beiden Teilen der Oberkieferplatte
senkrecht zur Medianebene vorgesehen sind. Durch Drehen
des Schraubenkopfes 37 können die beiden Teile der
Oberkieferplatte in transversaler Richtung nach außen
oder nach innen gegeneinander verschoben werden. Mit
tels der Dehnvorrichtung 34 ist eine transversale Kor
rektur des Oberkiefers 12 möglich. Um ein Verdrehen der
beiden Teile der Oberkieferplatte 10 zu vermeiden, sind
parallel zu der Schraube 35 Führungsstifte 38, 39 (Fig.
1) vorgesehen.
Entsprechend der Oberkieferplatte 10 ist die Unterkie
ferplatte 11 in der Medianebene geteilt und weist eben
so eine senkrecht zur Medianebene angeordnete Dehnvor
richtung 40 auf. Die Dehnvorrichtung 40 ist entspre
chend der Dehnvorrichtung 34 aufgebaut und weist eine
mit zwei gegenläufigen Gewinden versehene Schraube 41
auf, die in Gewindebohrungen 42 der Unterkieferplatte
eingreift, so daß durch ein Drehen der Schraube mittels
des Schraubenkopfs 44 die beiden Teile der Unterkiefer
platte 11 in transversaler Richtung verschiebbar sind.
Mittels der Dehnvorrichtung 40 ist eine transversale
Korrektur des Unterkiefers 13 möglich. Ferner weist die
Dehnvorrichtung 40 zwei Führungsstifte 45, 46 auf.
Führungshülsen 50 (Fig. 2 und 3) sind mittels Befesti
gungsdrähten 51 in der Oberkieferplatte 10 befestigt.
Die Führungshülsen 50 sind im hinteren Bereich in der
Oberkieferplatte 10 befestigt und in im wesentlichen
sagittaler Richtung ausgerichtet. In den Führungshülsen
50 ist jeweils ein Führungsdraht 52 in später beschrie
benen wählbaren Längspositionen aufnehmbar. Der Füh
rungsdraht 52 ist Bestandteil eines Haltedrahts 53,
dessen freies Ende 54 in der Unterkieferplatte 11 befe
stigt ist. Der Haltedraht 53 weist mehrere Schlaufen
55, 56, 57 auf, die mäanderförmig angeordnet sind.
Zur Lagefixierung der beiden Platten 10, 11 zueinander
ist die effektive Länge der Führungshülse 50 veränder
bar. Um den Unterkiefer 13 in sagittaler Richtung nach
vorne zu verschieben, kann auf dem Führungsdraht 52
eine gestrichelt dargestellte Abstandshülse 60 (Fig. 3)
vorgesehen sein. Die Abstandshülse 60 wird, bevor der
Führungsdraht 52 in die Führungshülse 50 gesteckt wird,
über den Führungsdraht gesteckt, bis sie an einem Bogen
61 des Haltedrahts 53, der zwischen dem Führungsdraht
52 und der Schlaufe 57 ausgebildet ist, anstößt. In
Abhängigkeit von der Länge der Hülse 60 kann der Füh
rungsdraht 52 nur um eine bestimmte Länge in die Füh
rungshülse 50 gesteckt werden, so daß die effektive
Länge der Führungshülse durch die Länge der Hülse 60
verändert werden kann.
Die effektive Länge der Führungshülse 50 kann ebenso
dadurch verändert werden, daß in die Führungshülse 50
eine Kerbe 61, beispielsweise durch Zusammenquetschen
der Hülse 50, eingebracht wird. Je nach Lage der Kerbe
61 ist die effektive Länge der Führungshülse 50 verän
derbar und der Führungsdraht 52 kann nur so weit in die
Führungshülse 50 gesteckt werden, bis das freie Ende 62
des Führungsdrahts 52 gegen den durch die Kerbe 61 ge
bildeten Wulst stößt.
Zur Veränderung der effektiven Länge der Führungshülse
50 können in eine einseitig verschlossene Führungshülse
50 auch Abstandsstifte unterschiedlicher Längen einge
führt werden. Durch die Länge der Abstandshülsen 60,
der Abstandsstifte oder durch die Lage der Kerbe 61
können die Platten 10, 11 schrittweise zueinander in
sagittaler Richtung verschoben werden.
Durch die Schlaufen 55, 56, 57 weist der Haltedraht 53 in
sagittaler Richtung eine gewisse Nachgiebigkeit bzw.
federnde Wirkung auf. So bewirken die Schlaufen 55-57,
daß die Unterkieferplatte 11, auch wenn sie mit der
Oberkieferplatte 10 verriegelt ist, in sagittaler Rich
tung geringfügig nach hinten verschiebbar ist. Gleich
zeitig wird von den Schlaufen 55-57 eine Vorspannung in
sagittaler Richtung nach vorne, d. h. ein stetiger Druck
auf den Unterkiefer 13, erzeugt. Dadurch wird das Tra
gen der Korrekturvorrichtung für den Patienten angeneh
mer.
Ferner kann der Abstand der Schlaufen 55-57 in sagitta
ler Richtung zueinander durch einfaches Aufbiegen oder
Zusammendrücken der Schlaufen 55-57 verändert werden.
Dadurch ist zusätzlich zu der veränderbaren effektiven
Länge der Führungshülse 50 eine Feineinstellung in sa
gittaler Richtung der Platten 10, 11 zueinander möglich.
Um den Oberkiefer 12 sagittal nach vorne zu verschie
ben, kann der Haltedraht 53 an der Oberkieferplatte 10
und die Führungshülse 50 an der Unterkieferplatte 11
befestigt werden. Ebenso kann in der dargestellten Lage
der Führungsdraht 52 fest mit der Hülse 50, beispiels
weise durch Verquetschen der Hülse 50, verbunden wer
den. Die erforderliche Zugkraft wird von dem Haltedraht
53 auf die Oberkieferplatte 10 dadurch aufgebracht, daß
der Abstand der Schlaufen 55-57 in sagittaler Richtung
verkürzt wird.
Da die beiden Platten 10, 11 nur über die Führungshülsen
50 und die Haltedrähte 53 miteinander verbunden sind,
können die Platten 10, 11 in einer horizontalen Gleit
ebene 63 gegeneinander transversal verschoben werden.
Da die Haltedrähte 53 auch in transversaler Richtung
deformierbar sind, kann die transversale Verschiebung
der Platten 10, 11 zusätzlich zu den Dehnvorrichtungen
34, 40 durch Vorspannen der Haltedrähte 53 unterstützt
werden.
Nachfolgend wird anhand der Fig. 4-7 die zweite bevor
zugte Ausführungsform beschrieben. Die in Fig. 4 darge
stellte schematische Seitenansicht entspricht im we
sentlichen der in Fig. 1 dargestellten Ansicht, wobei
die Oberkieferplatte 10 und die Unterkieferplatte 11
durch entsprechende Draht-Zahnbügel 14 und Labialbögen
20 an den Zähnen befestigt sind. Entsprechend der in
den Fig. 1-3 dargestellten ersten Ausführungsform
weist auch die zweite Ausführungsform Dehnvorrichtungen
34, 40 (Fig. 5) in der Oberkieferplatte 10 bzw. der Un
terkieferplatte 11 auf. Mittels der Dehnvorrichtungen
34, 40 kann unabhängig voneinander eine Korrektur des
Oberkiefers 12 und des Unterkiefers 13 in transversaler
Richtung vorgenommen werden, da die Oberkieferplatte 10
auf der Unterkieferplatte 11 in transversaler Richtung
verschiebbar ist.
Um die beiden Platten 10, 11 in sagittaler Richtung ge
geneinander versetzen zu können, weist die zweite Aus
führungsform ein Führungselement 65 auf. Das Führungs
element 65 besteht aus zwei Führungsdrähten 66, die in
Führungshülsen 67 eingreifen. Die Führungshülsen 67
sind parallel zueinander in der Unterkieferplatte 11 in
transversaler Richtung nebeneinander angeordnet. Das
Führungselement 65 weist ferner einen Befestigungsdraht
70 auf, der mit dem geraden Führungsdraht 66 eine Ein
heit bildet. Der Befestigungsdraht 70 und der Führungs
draht 66 (Fig. 7) bestehen aus einem gemeinsamen U-för
mig gebogenen Draht, wobei der Führungsdraht 66 ein
transversal angeordneter Schenkel des U ist. Zwei par
allel zueinander angeordnete Befestigungsdrähte 70 sind
durch einen senkrecht zu den Befestigungsdrähten 70
verlaufenden Quersteg 71 miteinander verbunden, so daß
das Führungselement 65 aus einem Quersteg 71 und zwei
U-förmigen Befestigungsdrähten 70 besteht, die jeweils
den Führungsdraht 66 aufweisen.
Das Führungselement 65 ist in der Oberkieferplatte 10
befestigbar. Hierzu weist die Oberkieferplatte 10 min
destens zwei Rastelemente 72 auf. Die beiden Rastele
mente 72 sind in konstantem vertikalem Abstand zu den
Führungshülsen 67 nebeneinander angeordnet. Jedes Rast
element 72 weist zwei langgestreckte Rastlippen 73 auf.
Die Rastlippen 73 verlaufen horizontal und können in
vertikaler Richtung aufgebogen werden. Hierzu weist die
Oberkieferplatte 10 parallel zu den Rastlippen 73 ver
laufende Schlitze 74 auf. Die Breite der Rastlippen 73
ist etwas kleiner als der innere Abstand zwischen den
Befestigungsdrähten 70, so daß die Rastlippen 73 in
ihrer Raststellung (Fig. 6) den Quersteg 71 halten.
Zur Befestigung des Führungselements 65 in der Oberkie
ferplatte 10 wird das Führungselement 65 in die in den
Fig. 6 und 7 dargestellte Lage gebracht. Dabei wird
das Führungselement 65 in Fig. 7 von links in einen
zwischen den beiden Rastlippen 73 vorgesehenen Schlitz
75 geschoben, wobei die Rastlippen 73 auseinanderge
drückt' werden. Sobald der Quersteg 71 des Führungsele
ments 65 durch den Schlitz 75 hindurchgeführt ist und
in eine Erweiterung 76 des Schlitzes 75 gelangt,
schnappen die beiden Rastlippen 73 in die in Fig. 7
dargestellte Lage zurück, so daß das Führungselement 65
in der Oberkieferplatte 10 lösbar gehalten ist. Beim
Einführen des Führungselements 65 in das Rastelement 72
werden gleichzeitig die Führungsdrähte 66 in die in der
Unterkieferplatte 11 vorgesehenen Führungshülsen 67
eingeführt. Die Innenabmessungen des Rastelements 72
sind nur geringfügig größer als die Außenabmessungen
des Führungselements 65, so daß das Führungselement 65
in der Oberkieferplatte 19 in sagittaler und transver
saler Richtung gehalten ist.
Zum Versetzen der beiden Platten 10, 11 in sagittaler
Richtung wird das Führungselement in Fig. 4 nach vorne
aus dem Rastelement 72 und den entsprechenden Führungs
hülsen 67 herausgezogen. Anschließend können die beiden
Platten 10, 11 sagittal zueinander verschoben werden,
wobei die minimale Verschiebung der Platten 10, 11 zu
einander dem Abstand zweier Führungshülsen 67 ent
spricht. Nach dem Verschieben wird das Führungselement
65 in eine der beiden Rastelemente 72 sowie die ent
sprechenden beiden unter dem Rastelement 72 angeordne
ten Führungshülsen 67 eingeführt. Aufgrund der großen
Anzahl von Führungshülsen 67 und da mindestens zwei
Rastelemente 72 vorgesehen sind, können große Verschie
bungen der beiden Platten 10, 11 zueinander in kleinen
Schritten verwirklicht werden.
Ebenso können die beiden Platten 10, 11 in sagittaler
Richtung zueinander versetzt werden, wenn das Führungs
element 65 fest in der Oberkieferplatte 10 gehalten
ist. Hierzu werden die beiden Teile der Unterkiefer
platte 11 voneinander getrennt, indem die Dehnvorrich
tung gelöst wird. Anschließend können die Führungshül
sen 67 von den Führungsdrähten 66 gezogen und die Füh
rungsdrähte 66 in benachbarte Führungshülsen 67 ge
steckt werden.
Da das Führungselement 65 nur mit der Oberkieferplatte
10 über eines der beiden Rastelemente 72 fest verbunden
ist und die Führungsdrähte 66 des Führungselements 65
in den transversal angeordneten Führungshülsen 67 frei
verschiebbar sind, können die Platten 10, 11 trotz einer
festen Zuordnung zueinander in sagittaler Richtung in
transversaler Richtung verschoben werden, so daß wäh
rend der sagittalen Korrektur der Kiefer 12, 13 ebenso
eine transversale Korrektur einer der oder beider Kie
fer 12, 13 mittels der Dehnvorrichtungen 34, 40 (Fig. 5)
möglich ist.
Claims (12)
1. Kieferorthopädische Vorrichtung zur Korrektur sa
gittaler und/oder transversaler Fehlstellungen,
mit einer Oberkieferplatte (10) und einer Unter
kieferplatte (11), die in einer therapeutischen
Schließstellung miteinander verriegelbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Platten (10, 11) im wesentlichen
transversal oder sagittal ausgerichtete Führungs
hülsen (50, 67) aufweist, in die jeweils an der
anderen Platte (11, 10) befestigte Führungsdrähte
(52, 66) eingreifen, und daß die Platten (10, 11)
gegeneinander in sagittaler Richtung versetzbar
sind.
2. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei im wesentlichen
sagittaler Ausrichtung der Führungshülsen (50) die
an der anderen Platte (10, 11) befestigten Füh
rungsdrähte (52) in wählbaren Längspositionen ge
gen die Führungshülsen (50) stoßen.
3. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsdrähte
(52) jeweils Bestandteil eines Haltedrahts (53)
sind, der mindestens eine in sagittaler Richtung
deformierbare Schlaufe (55-57) aufweist.
4. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 2
oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Lagefixie
rung der beiden Platten (10, 11) zueinander auf den
Führungsdrähten (52) Abstandshülsen (60) vorgese
hen sind, die das Einführen der Führungsdrähte
(52) in die Führungshülsen (50) begrenzen.
5. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 2
oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Lagefixie
rung der beiden Platten (10, 11) zueinander die
effektive Länge der Führungshülse (50) veränderbar
ist.
6. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei im wesentlichen
transversaler Ausrichtung der Führungshülsen (67)
an einer der Platten (10, 11) die an der anderen
Platte (11, 10) befestigten Führungsdrähte (66) zum
Versetzen der Platten (10, 11) gegeneinander in
sagittaler Richtung wahlweise in unterschiedliche
Führungshülsen (67) einführbar sind.
7. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Füh
rungsdrähte (66) zu einem Führungselement (65)
zusammengefaßt sind und an einer der Platten
(10, 11) mindestens zwei Rastelemente (72) zur Be
festigung des Führungselements (65) in unter
schiedlichen Positionen vorgesehen sind.
8. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
zwei Führungsdrähte (66) durch einen in einer der
Platten (10, 11) gehaltenen Quersteg (71) zu einem
Führungselement zusammengefaßt sind.
9. Kieferorthopädische Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Quersteg (71) ra
stend in einem in einer der Platten (10, 11) vor
gesehenen Schlitz (76) gehalten ist.
10. Kieferorthopädische Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberkieferplatte (10) und/oder die Unterkiefer
platte (11) mit einem Labialbogen (20) versehen
ist, der nach hinten weisende Schlaufen (22) auf
weist, um die Wangen von den Zähnen abzuhalten.
11. Kieferorthopädische Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Oberkieferplatte (10) Halterungen (26) für eine am
Kopf befestigbare Zugvorrichtung vorgesehen sind.
12. Kieferorthopädische Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß zumin
dest eine der Platten (10, 11) eine Dehnvorrichtung
(34, 40) zur transversalen Korrektur des jeweiligen
Kiefers (12, 13) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997144415 DE19744415A1 (de) | 1997-10-08 | 1997-10-08 | Kieferorthopädische Vorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997144415 DE19744415A1 (de) | 1997-10-08 | 1997-10-08 | Kieferorthopädische Vorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=7844926
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1859756A2 (de) * | 2006-05-24 | 2007-11-28 | SCHEU-DENTAL GmbH | Kieferorthopädische Regulierungsvorrichtung |
FR2982477A1 (fr) * | 2011-11-15 | 2013-05-17 | Pul Concept | Appareil orthodontique |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19609828C1 (de) * | 1996-03-13 | 1997-07-17 | Berthold Schmitz | Kieferorthopädische Regulierungsvorrichtung |
-
1997
- 1997-10-08 DE DE1997144415 patent/DE19744415A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2982477A1 (fr) * | 2011-11-15 | 2013-05-17 | Pul Concept | Appareil orthodontique |
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