DE19740324A1 - Einrichtung zum Manipulieren von zytotechnischen Instrumenten - Google Patents
Einrichtung zum Manipulieren von zytotechnischen InstrumentenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des An
spruches 1.
Gattungsgemäße Einrichtungen kommen zum Einsatz bei zytotechnischen Ein
griffen. Mit dem Begriff Zytotechnik wird im weiteren Sinne die Untersuchung
und Behandlung einzelner Tier-, Pflanzen- oder Bakterienzellen bzw. von Zell
kulturen oder auch organisierten Zellstrukturen verstanden. Ein wesentlicher
Anwendungszweck ist z. B. die pränatale Präimplantationsdiagnostik, bei der
Embryonen Zellproben entnommen werden und auf das Vorliegen eventueller
genetisch bedingter Erkrankungen bzw. zur Geschlechtsdiagnostik untersucht
werden.
Die bei zytotechnischen Eingriffen eingesetzten Instrumente werden im Rahmen
der Anmeldung als zytotechnische Instrumente bezeichnet. Es kann sich dabei
insbesondere um Kapillaren oder Pipetten, aber auch in Abhängigkeit von dem
gewünschten Anwendungszweck um feine Stech- oder Schneidinstrumente bzw.
Elektroden handeln.
Ein typischer zytotechnischer Eingriff sieht etwa folgendermaßen aus:
Das zu behandelnde Zellmaterial, z. B. ein Embryo, wird in einer Petrischale in einem Tropfen Kulturmedium angeordnet und mit Öl überschichtet. Das Zellma terial wird dann mit z. B. einer Haltekapillare kontaktiert und an deren Öffnung mittels Unterdruck fixiert. Unter mikroskopischer Kontrolle wird mit einer weite ren Kapillare (Ätzkapillare) saure Kulturlösung auf die Zellwand des Embryonen appliziert und auf diese Weise ein Loch in die Wand geätzt. Die Ätzkapillare wird dann entfernt und mit einer weiteren Kapillare (Biopsiekapillare) dem Em bryonen durch das entstandene Loch in der Zellwand eine Blastomere entnom men.
Das zu behandelnde Zellmaterial, z. B. ein Embryo, wird in einer Petrischale in einem Tropfen Kulturmedium angeordnet und mit Öl überschichtet. Das Zellma terial wird dann mit z. B. einer Haltekapillare kontaktiert und an deren Öffnung mittels Unterdruck fixiert. Unter mikroskopischer Kontrolle wird mit einer weite ren Kapillare (Ätzkapillare) saure Kulturlösung auf die Zellwand des Embryonen appliziert und auf diese Weise ein Loch in die Wand geätzt. Die Ätzkapillare wird dann entfernt und mit einer weiteren Kapillare (Biopsiekapillare) dem Em bryonen durch das entstandene Loch in der Zellwand eine Blastomere entnom men.
Zytotechnische Eingriffe werden in der Regel unter optischer Kontrolle mittels
eines stark vergrößernden Mikroskopes vorgenommen, wobei dem Operateur nur
ein sehr begrenztes Blickfeld zur Verfügung steht. Ein Problem beim Wechsel
von Instrumenten, z. B. dem oben erwähnten Wechsel von Ätz- und Biopsieka
pillare, besteht darin, daß das nächste gewünschte Instrument sich u. U. nicht im
Blickfeld befindet, und das Wiederfinden bzw. Justieren seines freien Endes in
der Fokusebene des Blickfeldes relativ zeitaufwendig ist.
Gattungsgemäße Einrichtungen weisen daher z. B. einen Halter auf, der für jedes
Instrument eine separate, bewegliche Aufnahme bereitstellt. Die Aufnahmen sind
jeweils mit Antriebseinrichtungen gekoppelt, die sie zwischen einer Park- und
einer Arbeitsposition verstellen können. Vor Beginn des Eingriffes wird der mit
den Instrumenten bestückte Halter makroskopisch vorjustiert und dann jede sei
ner Aufnahmen mittels z. B. Stellschrauben soweit feinjustiert, daß in Arbeitspo
sition der Aufnahmen die freien Enden darin befestigten Instrumente im Blickfeld
des Mikroskopes abgebildet werden. Man stellt auf diese Weise sicher, daß bei
Verstellen einer definierten Aufnahme in die Arbeitsposition das freie Ende des
in der Aufnahme gehaltenen Instrumentes automatisch im Blickfeld und damit in
unmittelbarer Nähe des zu bearbeitenden Zellmateriales angeordnet wird und
nicht vom Operateur jedesmal wieder zeitaufwendig einjustiert werden muß.
In der Arbeitsposition befindet sich das freie Ende des gerade eingesetzten In
strumentes auf der gleichen Ebene wie die und in unmittelbarer Nähe zu der be
handelnden Zelle. Durch Verfahren der Petrischale bzw. auch des Halters kann
dann z. B. das freie Ende einer Kanüle bzw. eines sonstigen Instruments in die
gewünschte Position an der Zelloberfläche gebracht werden.
Wie oben angesprochen können die Aufnahmen zwischen der erläuterten Arbeits- und
einer Parkposition verstellt werden. Die Einstellung der Parkposition ist nun
insbesondere beim Wechsel der zu bearbeitenden Zellmaterialprobe erforderlich.
In den meisten Fällen sind mehrerer solcher Proben entweder in einer Reihe oder
aber auch willkürlich auf einer Petrischale angeordnet. Beim Wechsel zwischen
zwei Proben wird die Petrischale soweit verfahren, bis die gewünschte Probe im
Blickfeld des Mikroskopes justiert ist. Hierbei muß sichergestellt sein, daß sich
keines der Instrumente (bzw. der die Instrumente haltenden Aufnahmen) in Ar
beitsposition also mit seinem freien Ende auf Hohe des Zellmaterials befindet, da
ansonsten beim weitgehend unkontrollierten Verfahren der Petrischale die Gefahr
einer Verletzung des Zellmateriales durch das Instrument bestünde.
Aus diesem Grund ist vorgesehen, daß die Antriebseinrichtungen die Aufnahmen
nicht nur in eine definierte Arbeitsposition, sondern aus dieser Position auch in
eine definieite Parkposition verstellen können. In der Parkposition sind die In
strumente so ausgerichtet, daß ein ausreichender Sicherabstand zu dem auf der
Petrischale angeordnetem biologischen Material gewährleistet ist dergestalt, daß
die Petrischale gefahrlos und ohne extensive optische Kontrolle mit dem Mikro
skoptisch bewegt werden kann.
Bei herkömmlichen Haltern muß jede Aufnahme zur Verstellung ihrer Position
separat aktiviert werden. Wird z. B. gewünscht, die Ätzkapillare aus der Arbeits
position in die Parkposition zu verstellen, so wird die entsprechende Aufnahme
auf geeignete Weise, z. B. pneumatisch, elektrisch oder sonstwie, aktiviert. Soll
im Gegenzug die Biopsiekanüle aus der Parkposition in die Arbeitsposition ver
stellt werden, so ist hierfür wiederum eine separate Aktivierung erforderlich. Es
ist daher insbesondere beim Austausch mehrerer Kanülen zwischen Park- und
Arbeitsposition erforderlich, vorher genau zu überlegen, welche Aufnahme wie
aktiviert werden muß. Dies ist für den Operateur relativ lästig und es kann dar
über hinaus insbesondere bei längeren Eingriffen aufgrund nachlassender Kon
zentration zu ungewollten Fehlbedienungen kommen, die zumindest Zeit kosten,
gegebenenfalls aber auch das Zellmaterial schädigen können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Bedienung einer gattungsgemäßen Ein
richtung soweit zu verbessern, daß die Auswahl und Positionierung der jeweils
gewünschten Instrumente in einfacherer und sicherer Weise möglich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Einrichtung, die die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 aufweist.
Danach ist vorgesehen, daß die die Aufnahmen stellenden Antriebseinrichtungen
dergestalt miteinander gekoppelt sind, daß bei Aktivierung mindestens zwei der
Aufnahmen jeweils in die Arbeits- oder Parkposition verstellt werden. Befindet
sich also während eines Eingriffes die oben erwähnte Ätzkapillare in der Arbeits
position und die Biopsiekanüle in der Parkposition, so kann erfindungsgemäß
mittels einer Aktivierung (also in einem Bedienungsschritt) gezielt ein Positions
tausch zwischen beiden Kanülen vorgenommen werden.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf Halter mit zwei Aufnahmen be
schränkt. Es ist ohne weiteres möglich, daß der Halter noch weitere Aufnahmen
bereitstellt. In diesem Fall ist es auch möglich, daß mit einer Aktivierung nicht
nur zwei, sondern weitere Aufnahmen in eine gewünschte Position verstellt wer
den.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß im Zuge einer Aktivierung immer minde
stens zwei Aufnahmen eines Halters in eine gewünschte Position gestellt werden.
Der Begriff Stellen ist im Rahmen der Erfindung weit auszulegen. Er umfaßt
auch den Fall, daß die Aufnahme in einer Position belassen wird, falls dies die
Position war, in die die Aufnahme durch Aktivierung gestellt werden sollte. Die
ser Fall kann z. B. eintreten, wenn im Rahmen der Justierung beide Aufnahmen
eines Halters in die Arbeitsposition abgesenkt sind und dann für den Eingriff das
zunächst nicht benötigte Instrument aus der Arbeitsposition in die Parkposition
weggeschwenkt werden soll. In diesem Fall würde also bei Aktivierung die eine
Ätzkapillare tragende Aufnahme die Arbeitsposition "gestellt", in der sie sich
bereits befindet, während die Biopsiekapillare tatsächlich in die Parkposition be
wegt wurde.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß nunmehr nach einer
einzigen Aktivierung sichergestellt ist, daß sich mindestens zwei vorzugsweise
alle in einem Halter aufgenommene Instrumente in definierten Positionen befin
den. Die Anzahl der Bedienungsschritte sowie die Fehlermöglichkeit während
eines zytotechnischen Eingriffes wird damit drastisch reduziert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ange
geben.
Wie oben bereits besprochen, stellt die Arbeitsposition der Aufnahme eine Posi
tion dar, in der ein Instrument während eines Eingriffs mit seinem freien Ende im
Blickfeld eines beobachtenden Mikroskopes angeordnet ist. Die Parkposition da
gegen ist eine Position, in der sichergestellt ist, daß die Instrumente relativ und
im wesentlichen parallel zu der Oberfläche des Probenträgers verfahren werden
können, ohne daß dabei die Gefahr einer Verletzung von auf dem Träger ange
ordnetem Zellmaterial besteht. Dies läßt sich besonders sicher ausschließen,
wenn in Parkposition die Instrumente insgesamt oberhalb des Zellmateriales an
geordnet sind. Vorzugsweise wird die Parkposition so gewählt, daß die freien
Enden der Instrumente die die Proben umgebende und darüber befindliche Öl
schicht nicht verlassen. Man vermeidet so, daß z. B. Luftblasen in die Kanüle ge
sogen werden etc.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß mindestens zwei der Aufnahmen infolge
einer Aktivierung in eine der beiden zur Verfügung stehenden Positionen, Park- oder
Arbeitsposition, verstellt werden. Die Verstellung der beiden Aufnahmen
kann, falls gewünscht, mit zeitlichem Abstand erfolgen. Bevorzugt insbesondere
im Hinblick auf die damit verbundene Zeitersparnis ist jedoch, daß beide Auf
nahmen zeitnah verstellt werden, d. h. während z. B. die Ätzkanüle aus der Ar
beitsposition in die Parkposition verfahren wird, wird die Biopsiekanule aus der
Park- in die Arbeitsposition abgesenkt.
Üblicherweise ist der erfindungsgemäße Halter nicht ortsfest an z. B. einem Mi
kroskoptisch angeordnet (obwohl auch dies möglich wäre), sondern an einer
Stelleinrichtung befestigt, die mit einem Feintrieb ausgerüstet ist, der eine drei
dimensionale Bewegung erlaubt. D.h. der Halter kann durch entsprechende An
steuerung in allen drei Raumachsen hochgenau verfahren werden, was z. B. in
Verbindung mit der makroskopischen Vorjustierung etc. erforderlich ist.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung bezieht sich in diesem Zusammenhang
auf die Feinjustierung der Instrumente. Die Feinjustierung ist insbesondere des
wegen erforderlich, da auch bei geringsten Herstellungstoleranzen zumindest mi
kroskopisch bemerkbare Abweichungen zwischen Instrumenten mit grundsätzlich
gleichen Abmessungen auftreten. Es müssen daher alle in den Aufnahmen eines
Halters befestigten Instrumente vor Beginn des Eingriffes so justiert werden, daß
ihre freien Enden bei Einstellung der Arbeitsposition der jeweiligen Aufnahme
im Blickfeld des Mikroskopes sichtbar und scharf abgebildet sind.
Eine Möglichkeit ist, den Halter zunächst vorzujustieren, dann in der vorjustier
ten Position zu fixieren und jede einzelne seiner Aufnahmen separat mittels z. B.
daran vorgesehener Stellschrauben so zu justieren (Feinjustierung), bis die In
strumente die gewünschte Position einnehmen. Diese Art der Feinjustierung er
fordert die Betätigung gegebenenfalls mehrerer Stellschrauben pro Aufnahme,
was insbesondere, wenn mehr als zwei Aufnahmen im Halter vorgesehen sind,
relativ aufwendig ist.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht daher vor, daß die Feinjustierung
der Instrumente in der Arbeitsposition mittels der Stelleinrichtung vorgenommen
wird, an der der Halter befestigt ist und mit der er in den drei Raumachsen ver
fahren werden kann.
Zur Justierung wird z. B. jeweils eine Aufnahme des Halters in die Arbeitspositi
on verstellt und der Halter mittels der Stelleinrichtung soweit verfahren, bis das
freie Ende des von der Aufnahme gehaltenen Instrumentes im Blickfeld des Mi
kroskopes abgebildet wird. Dieser Wert wird dann als Sollwert in der Spei
chereinrichtung abgespeichert und der Vorgang für die nächste Aufnahme des
Halters wiederholt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Speichereinrichtung
mit den Antriebseinrichtungen des Halters dergestalt gekoppelt ist, daß bei Akti
vierung der Speichereinrichtung zur Einstellung eines gewünschten Sollwerts der
Halter insgesamt mittels des oben angesprochenen Feintriebes verfahren und die
Aufnahme des Halters, für die der spezifische Sollwert ermittelt wurde, in Ar
beitsposition verstellt wird. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die aufwen
dige Justierung der einzelnen Aufnahmen mittels Verstellschrauben entfällt, was
wiederum die Bedienungsfreundlichkeit erhöht.
Im folgenden soll die Erfindung an Hand zweier Abbildungen näher erläutert
werden.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt auf eine Einrichtung zum Manipulieren von zyto
technischen Instrumenten.
Fig. 2 zeigt von oben den in dieser Einrichtung eingesetzten Halter.
Fig. 1 zeigt eine Einrichtung 10 zum Manipulieren von zytotechnischen Instru
menten 11 und 12, bestehend aus jeweils einer Kanüle 11b, 12b, die in Halterun
gen 11a, 12a eingespannt ist. Die Einrichtung 10 weist einen Halter 13 auf, an
dem mehrere Aufnahmen 14, 14' (Fig. 2) für die Instrumente enthalten sind, von
denen in Fig. 1 nur die Aufnahme 14 zu erkennen ist. Die Aufnahme 14 weist
eine Schiene 15 auf, die das Instrument 12 z. B. in Klemmeingriff befestigt. Die
Schiene 15 ist mit ihrem einen Ende am Halter 13 verschwenkbar gelagert. Ihr
anderes Ende ist über eine Stellschraube 16 auf einem flächigen Stellelement 17
des Halters 13 abgestützt gelagert. Das Stellelement 17 ist mit seinem einen Ende
am Halter 13 gelagert und kann mittels einer Antriebseinrichtung 18 in zwei un
terschiedliche Endpositionen verstellt werden. Diese Endpositionen entsprechen
den Positionen, die oben als Arbeits- bzw. Endposition für die Aufnahme defi
niert wurden. Im gezeigten Fall befindet sich das freie Ende der Kanüle 12b des
Instruments 12 in der Arbeitsposition, während das Instrument 11 in einer nicht
gezeigten Aufnahme befestigt ist, die in Parkposition gestellt wurde. Der Halter
13 seinerseits ist an einer Stelleinrichtung 19 befestigt, die ihn mittels eines
Feintriebs hochgenau dreidimensional verfahren kann.
Zur weiteren Erläuterung der unterschiedlichen Positionen ist in Abb. 1
eine Petrischale 20 dargestellt, in der rein schematisch eine Zellmaterialprobe 21
angeordnet ist. Gewöhnlicherweise und auch wie hier dargestellt, ist die Probe 21
in einem Tropfen Kulturmedium 22 eingeschlossen und insgesamt von einer Öl
schicht 23 umgeben.
Schematisch dargestellt ist ein Mikroskoptisch 24, auf dem die Petrischale 20
steht sowie ein Objektiv 25 eines Mikroskopes, das zur optischen Kontrolle des
zytotechnischen Eingriffes erforderlich ist. Im gezeigten Fall ist die Kanüle 12b
des Instrumentes 12 durch die Aufnahme 14 so positioniert, daß sich ihr freies
Ende in unmittelbarer Nähe der Zellprobe 21 möglichst im Kulturmedium 22 und
auf jeden Fall im scharf abgebildeten Blickfeld des Objektives 25 befindet. Das
Instrument 11 dagegen ist von der nicht zu erkennenden Aufnahme in der Park
position angeordnet, in der das freie Ende der Kanüle 11b sich im Abstand ober
halb der Zellprobe 21, aber noch in dem Ölfilm 23 eintauchend befindet. Die ge
zeigten Positionen stellen die Idealpositionen dar. Denkbar sind selbstverständ
lich auch in Grenzen anders gewählte Einstellungen.
Wie oben bereits mehrfach angesprochen, ist es vor Beginn eines Eingriffes er
forderlich, die Instrumente 11 und 12 bzw. die sie tragenden Aufnahmen so zu
justieren, daß bei Einstellung z. B. der Aufnahme 14 in Arbeitsposition das freie
Ende des darin aufgenommenen Instrumentes 12 im Blickfeld eines Mikrosko
pobjektives 25 scharf abgebildet wird. Hierzu wird, wie besprochen, der Halter
13 makroskopisch vorjustiert, dann jede Aufnahme 14 des Halters 13 nacheinan
der in Arbeitsposition verfahren und mittels Feinjustierung so eingestellt, daß das
jeweilige Instrument die gewünschte Ausrichtung hat. Die Feinjustierung kann
mittels der dargestellten Stellschraube 16 erfolgen, mit der die das Instrument 11
aufnehmende Klemmschiene 15 gegenüber der mittels der Stelleinrichtung 18
bewegten Auflage 17 in Grenzen verschwenkt werden kann, wobei selbstver
ständlich auch noch weitere Stellschrauben oder dergleichen für andere Stell
richtungen vorgesehen sein können.
Die Justierung kann aber auch mittels der Stelleinrichtung 19 erfolgen, an der der
Halter 13 befestigt ist. Hierzu wird wiederum nacheinander jede Aufnahme des
Halters 13 zunächst in die Arbeitsposition verfahren, dann das Instrument mit
seinem freien Ende in der gewünschten Weise mittels der Stelleinrichtung 19
ausgerichtet und dann die Position der Stelleinrichtung als Solleinrichtung abge
speichert. Diese Justierung mit nachfolgender Speicherung wird für jede Auf
nahme separat durchgeführt. Während des Eingriffes kann dann auf Bedarf die
das gerade gewünschte einzusetzende Instrument abgespeicherte Sollposition
abgerufen werden, worauf die Stelleinrichtung den Halter zunächst in die betref
fende Position verfährt und dann weiterhin die für die betreffende Aufnahme zu
ständige Antriebseinheit zu dessen Absenkung in die Arbeitsposition aktiviert
wird. Auf diese Weise läßt sich eine besonders einfach justierbare und bedienba
re Einrichtung bereitstellen.
Fig. 2 dient lediglich zur weiteren Erläuterung des eingesetzten Halters 13. Man
erkennt hier wiederum die Einspannhalterungen 11a und 12a, die in Klemm
schienen 15 und 15' befestigt sind. Die Klemmschienen 15 und 15' sind an dem
Halter 13 angelenkt und stützen sich über Stellschrauben 16, 16' auf den mit nicht
erkennbaren Antriebseinrichtungen gekoppelten Stellelementen 17 und 17' ab.
Diese Abbildung dient lediglich zur Vervollständigung der Abbildung aus Fig. 1,
insbesondere zum besseren Verständnis, wie die Aufnahmen im Halter 13 ange
ordnet sind.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die gezeigten Einrichtungen be
schränkt. Es sind eine Reihe weiterer Realisierungen denkbar. So wird z. B. im
vorliegenden Text die Verstellung der Instrumente zwischen Park- und Arbeits
position jeweils durch Verschwenken der Aufnahme erreicht. Denkbar ist aller
dings auch, daß die Instrumente in Richtung z. B. ihrer Längsachse verschoben
oder insgesamt angehoben oder sonstwie zwischen den Positionen bewegt wer
den. Wichtig ist lediglich, daß das freie Ende der Instrumente in Arbeitsposition
für den Operateur durch das Mikroskop erkennbar ist und daß in Parkposition
eine Verletzung des Zellprobenmateriales ausgeschlossen wird. Der Antrieb der
Aufnahmen kann auf unterschiedlichste Weise erfolgen. Denkbar sind pneuma
tisch arbeitende Antriebseinrichtungen genauso wie elektrische Stellmotoren oder
auch piezoelektrische Elemente. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die
gezeigten Kapillaren bzw. Feinkanülen beschränkt. Denkbar ist, wie oben ange
sprochen, auch, daß mit der erfindungsgemäßen Einrichtung Elektroden oder
sonstige Werkzeuge manipuliert werden.
Claims (6)
1. Einrichtung zum Manipulieren von zytotechnischen Instrumenten, mit
einem Halter, der mindestens zwei separate, bewegliche Aufnahmen für
jeweils ein Instrument bereitstellt, die mit je einer Antriebseinrichtung ge
koppelt sind, mit der die Aufnahmen zwischen zwei definierten Positionen
verstellbar sind, von denen die eine einer Arbeitsposition entspricht, in der
das in der Aufnahme befindliche Instrument während eines zytotechni
schen Eingriffes mit seinem freien Ende in der Nähe des zu behandelnden
Zellmateriales ausgerichtet ist und von denen die andere einer Parkpositi
on entspricht, in der das in der Aufnahme gehaltene Instrument in Sicher
heitsabstand zu dem zu behandelnden Zellmaterial gehalten ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtungen (18) derart miteinander
gekoppelt sind, daß sie bei Aktivierung mind. zwei der Aufnahmen (14,
14') jeweils in die Park- oder Arbeitsposition verstellen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Parkposition, bezogen auf die Ebene, in der das Zellmaterial (21) ange
ordnet ist, in ausreichendem Abstand oberhalb des Zellmateriales (21) be
findet dergestalt, daß das in der Parkposition befindliche Instrument (11)
frei über das Zellmaterial (21) bewegbar ist.
3. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Aktivierung die Aufnahmen (14, 14') zeitgleich, oder
zeitlich gestaffelt zwischen den unterschiedlichen Positionen verstellt
werden.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Halter (13) in einer Stelleinrichtung (19) aufgenommen
ist.
5. Einrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeich
net, daß die Stelleinrichtung (19) einen Feintrieb aufweist, mit dem der
Halter (13) dreidimensional verfahren werden kann.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Feintrieb
eine Speichereinrichtung zur wiederabrufbaren Speicherung von Stellposi
tionen aufweist und dergestalt mit den Antriebseinrichtungen (18) gekop
pelt ist, daß bei Aktivierung der Speichereinrichtung zur Einstellung einer
Sollposition der Halter (13) mittels des Feintriebs verfahren und gezielt
mind. eine der Aufnahmen (14, 14') in die Arbeitsposition verstellt wird.
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