DE19737498C2 - Optische Verbindung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine optische Verbindung
zwischen der Oberfläche eines
optischen Fensters und der Endfläche eines Lichtwellenleiters.
Optische Verbindungen, insbesondere Steckverbindungen sind
in der Nachrichtentechnik grundsätzlich bekannt und werden
im großen Umfang eingesetzt. Bekannte Stecker mit einem
Lichtwellenleiter, zwei Lichtwellenleitern, zum Beispiel
zur Hausverkabelung oder EDV-Verkabelung oder mit vier bis
vierundzwanzig Lichtwellenleitern werden sowohl zur Daten-
und Informationsübertragung als auch zur Bildübertragung
und Sprachübertragung verwendet. Die optischen
Steckverbindungen sind prinzipiell wie folgt aufgebaut: Der
Lichtwellenleiter mit einem typischen Außendurchmesser von
125 µm wird im Zentrum eines Stiftes aus Hartmetall oder
Keramik fixiert, wobei der Stiftdurchmesser 2,5 mm oder
1,25 mm beträgt. An der Stirnfläche des Stiftes ragt die zu
einer Kugelkalotte polierte Endfläche des
Lichtwellenleiters etwas hervor. Die Stifte werden über
eine zylindrische Hülse mit hoher Präzision
zusammengesteckt, sodaß der Versatz der Faserkerne weniger
als 1 µm beträgt. Das Stecken erfolgt mit einem kleinen
Andruck, wodurch die Kugelkalotten in der Mitte abgeflacht
werden. Es entsteht bei sauberen Endflächen ein optischer
Kontakt mit geringem Einfügeverlust und sehr kleiner
Rückreflexion. In T. Shintaku et al. "Highly Stable
Physical-Contact Optical Fiber Connectors with Sperical
Convex Ends", Journal of Lightwave Technology
11, 2 (1993) 241, ist eine ausführliche Beschreibung der
Grundlagen und der Herstellung für optische
Steckverbindungen veröffentlicht.
Aus der DE 38 04 732 A1 ist eine optische Verbindung
zwischen der Oberfläche eines optischen Fensters und der
Endfläche eines Lichtwellenleiters, zum Beispiel für
Meßzwecke, bekannt. Die optischen Fenster sind dann auf
jeder Seite mit einer relativ dicken absorptionsfreien
Schutzschicht versehen.
Außerdem geht aus der US 4 602 847 hervor, daß harte
Schutzschichten, die härter als Quarzglas sind, als
Schutzschichten auf Quarzglas aufgebracht werden können.
Außerdem ist in Applied Optics/Vol. 21, No. 8,/
15. April 1982, Seiten 1501 bis 1511 ausgeführt, daß
optisch dünne Schichten aus verschiedenen Materialien
hergestellt werden können, die in optischen
Dünnfilmsystemen Anwendung finden.
Zusätzlich ist aus der nicht vorveröffentlichten Druckschrift DE 197 12 950 A1 die optische
Steckverbindung zwischen den Enden zweier Lichtwellenleiter, aber nicht die Verbindung
zwischen einem optischen Fenster und einem Lichtwellenleiter bekannt.
Bei verschiedenen Anwendungen optischer Verbindungen, zum
Beispiel in der Meßtechnik, bei denen die mechanische
Stabilität einer Grenzfläche klein ist, weil sie aus einem
relativ weichen Material besteht, wie zum Beispiel
Quarzglas, Glas oder Kunststoff, tritt eine störende
Veränderung der Transmission ein. Insbesondere bei
Anwendungen in der Meßtechnik, wenn zur Messung von
Faserparametern, zum Beispiel der Dämpfung, die Endfläche
einer Faser auf einem optischen Fenster vor einer
Lichtquelle oder einem optischen Detektor aufgesetzt wird,
ist eine Verbesserung der mechanischen Stabilität der
Grenzfläche des optischen Fensters, auf der die Faser
aufgesetzt wird, erforderlich. Um störende Reflexionen
hierbei zu vermeiden, wird das Fenster im allgemeinen aus
dem gleichen Material hergestellt wie die Faser, und die
Brechzahlenanpassung zwischen Faserendfläche und
Fensteroberfläche durch ein Medium mit gleicher Brechzahl,
zum Beispiel Immersionsöl oder -gel, optimiert.
Beim Aufsetzen der Faser auf die Fensteroberfläche kommt es
durch Verunreinigungen auf den Grenzflächen, wie zum
Beispiel durch Staubpartikel oder durch Grate an der
gebrochenen Faserendfläche zu Beschädigungen meist
Kratzern. Solche Schäden an der Fensteroberfläche in dem
Bereich, den das Meßlicht durchstrahlt, verfälschen die
Meßergebnisse und stellen somit ein Problem für die
Meßtechnik dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die optische
Verbindung zwischen Lichtwellenleitern und optischen
Fenstern, insbesondere für die Anwendung in der Meßtechnik
dahingehend zu verbessern, daß schädliche Transmissions
änderungen vermieden werden, eine höhere Meßgenauigkeit und
verbesserte Langzeitstabilität erreicht wird.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist im
Patentanspruch 1 charakterisiert. Weitere konkrete Ausge
staltungen ergeben sich aus den Kennzeichen der Patentansprüche 2
und 3.
Die mechanische Stabilität der Fensteroberfläche wird
wesentlich verbessert, in dem eine harte, dünne Schicht aus
Al2O3 (Saphir) oder anderen harten ähnlichen Substanzen
aufgebracht wird, ohne daß dadurch eine störende
Reflexionserhöhung auftritt.
Im nachfolgenden wird die erfindungsgemäße Ausführung,
insbesondere ein Anwendungsfall aus der Meßtechnik
beschrieben. Wenn zur Messung von Faserparametern von
Lichtwellenleitern, zum Beispiel der Dämpfung, die
Endflächen einer Faser auf einem optischen Fenster vor
einer Lichtquelle oder einem optischen Detektor aufgesetzt
werden, wird im vorliegenden Falle ein Fenster benutzt, bei
dem die mechanische Stabilität der Fensteroberfläche
wesentlich verbessert ist. Dies geschieht dadurch, daß eine
aufgebrachte harte, sehr dünne Schutzschicht aus Korund
(Al2O3) oder anderen harten ähnlichen Substanzen besteht.
Durch diese Maßnahme erfolgt die optische Verbindung
zwichen Lichtwellenleiter bzw. -faser und optischen Fenster
ohne störende Erhöhung der Reflexion und ohne
Transmissionsveränderungen durch Beschädigung der
Fensteroberfläche, wodurch sich wesentlich genauere
Meßergebnisse erzielen lassen. Es soll allerdings betont
werden, daß die Anwendung nicht nur auf solche
Meßanordnungen beschränkt ist, sondern auf jede optische
Kontaktfläche zwischen einer Oberfläche eines optischen
Fensters und einer Endfläche eines Lichtwellenleiters bzw.
-fasern anwendbar ist.
Als Materialien für die aufzubringende Schutzschicht kommen
neben Al2O3 alle absorptionsfreien Stoffe mit noch größerer
Härte in Frage. Geeignete Oxide sind unter anderem Y2O3,
Sc2O3, ZrO2 und HfO2 wie aus der Veröffentlichung von N.
Kaiser: "Dünne Schichten für den ultravioletten
Spektralbereich", Laser und Optoelektronik 28, 2 (1996) 52,
hervorgeht. In der Veröffentlichung von F. Richter:
"Superharte dünne Schichten", Physikalische Blätter 52, 4
(1996) 355" werden eine Anzahl von Substanzen angegeben, wie
zum Beispiel Nitride, Boride und Carbide, deren Härte
zwischen der von Al2O3 und der von Diamanten liegt.
Zur Herstellung der Schutzschichten können unter anderem
ionengestützte Verfahren, wie in den beiden letztgenannten
Veröffentlichungen beschrieben, Ionenstrahl-
Zerstäubungsverfahren, wie in der Veröffentlichung von R.
Henking et al.: "Ionentrahl-Zerstäuben: Ein
Beschichtungsverfahren für Laserkomponenten der Zukunft",
Laser und Optoelektronik 28, 2 (1996) 43, oder das
MikroPlasma-Verfahren gemäß der Veröffentlichung von M. A.
Scobey et al.: "Passive DWDM components using MicroPlasma
optical interference filters", Optical Fiber Conference OFC
1996, Thk 1 S. 242 bis 243, eingesetzt werden.
Dadurch daß die Fensteroberflächen mit einer dünnen,
absorptionsfreien Schicht aus sehr hartem Material
beschichtet sind, erhöht sich die Kratzfestigkeit der
Oberfläche des optischen Fensters sehr wesentlich. Die
Dicke der Schutzschicht wird dabei so gering bemessen, daß
störende Reflexionsverluste durch Brechungszahlunterschiede
weitgehend vermieden werden. Die Herstellung der
Schutzschicht bzw. das Auftragen der entsprechenden
Materialien kann durch ionengestützte Verfahren,
Ionenstrahl-Zerstäuben oder durch bekannte MikroPlasma-
Verfahren erfolgen. Die Beschichtungsdauer ist wegen der
geringen Dicke der Schutzschicht relativ kurz. Die auf das
optische Fenster aufgebrachten Faserenden können nun die
Oberfäche des optischen Fensters nicht mehr zerkratzen. Die
Schutzschichten können auch aus einem absorptionsfreien,
anorganischen oder organischen Material großer Härte
bestehen, wenn das optische Fenster aus Kunststoff besteht.
Die Schutzschicht für ein optisches Fenster oder
dergleichen aus Quarzglas kann auch aus Oxiden, Nitriden,
Boriden oder Carbiden bestehen. Die optische Dicke der
Schutzschicht liegt zwischen 1/1000 und 1/10 der
Betriebswellenlänge. Es sei noch einmal darauf hingewiesen,
daß es sehr vorteilhaft ist, zur Vermeidung störender
Reflexionsverluste durch Brechungsunterschiede die Dicke
der Schutzschicht so gering wie nur möglich zu bemessen.
Als weiteres Material für die Schutzschicht sind zum
Beispiel die Oxide Y2O3, Sc2O3, ZrO2 und HfO2 geeignet.
Dadurch, daß nunmehr die Oberfläche des optischen Fensters
mit einer sehr harten, reflexionsfreien und dünnen
Schutzschicht versehen ist, können Verunreinigungen beim
Aufsetzen der Faser auf die Grenzfläche oder Grate an der
gebrochenen Faserendfläche nicht mehr zu Beschädigungen
führen.
Claims (3)
1. Optische Verbindung zwischen der Oberfläche eines optischen Fensters und der
Endfläche eines Lichtwellenleiters, wobei das optische Fenster weder ein Lichtwellenleiter
noch ein Ende eines Lichtwellenleiters ist, mit folgenden Merkmalen:
- a) das optische Fenster besteht aus einem Material, nämlich Quarzglas, Mehrkomponentenglas oder Kunststoff, und lediglich einer einzigen Schicht, die die Oberfläche bildet, und
- b) diese einzige Schicht bildet eine absorptionsfreie Schutzschicht, deren optische Dicke zwischen 1/1000 und 1/10 der Betriebswellenlänge des Lichtwellenleiters liegt und deren Härte größer ist als die des Materials, aus dem der Lichtwellenleiter besteht.
2. Optische Verbindung nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Lichtwellenleiter aus Quarzglas und die Schutzschicht des optischen Fensters aus
Korund, Oxiden, Nitriden, Boriden oder Carbiden bestehen.
3. Optische Verbindung nach dem Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet dass die Oxide
Y2O3, Sc2O3, ZrO2 oder HfO2 sind.
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