DE19737357C2 - Gargerät mit als Bildschirmplatte ausgebildetem Bildschirm - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem beheizbaren Garraum zum Garen des Gargutes und mit einer Optikeinrichtung zur Erfassung des Gargutes und dessen Ab­ bildung auf einem als Bildschirmplatte ausgebildetem Bildschirm.

Ein derartiges Gargerät ist als Mikrowellenofen aus der US-4,711,979 bekannt, wobei in eine Öffnung des Garraums ein Endoskop, ein Boroskop oder ähnliches gesteckt ist zur Beobach­ tung des Garverlaufes von im Garraum befindlichen Gargut. Die optische Erfassungseinrich­ tung ist außerhalb des Mikrowellengerätes an eine geeignete Wiedergabeeinrichtung, zum Beispiel einen zusätzlichen Videorecorder, anschließbar.

Aus den Patent Abstracts of Japan JP 2-122 119 A, M-1003 vom 30. Juli 1990, Vol. 14, Nr. 351 ist ein Gargerät mit einem beheizten Garraum zum Garen eines Gargutes mit einer Optikein­ richtung zur Erfassung des Gargutes bekannt. Die Abbildung des Gargutes wird mit einer Un­ terscheidungseinheit mit einer Vielzahl von Bildern von möglichen Gargerichten verglichen. Als Ergebnis des Vergleiches wird das ähnlichste Gargerichtbild auf einem Bildschirm ausgegeben, wobei die Optikeinrichtung und inbesondere der Bildschirm integraler Bestandteil des Gerätes sind. Es wird bei dieser Lösung nicht die Abbildung des Gargutes, sondern die Abbildung eines in einem Speicher abgelegten Bildes eines Gasgutes angezeigt. Eine Beobachtung des Fort­ schreitens des Garverfahrens ist mit dieser Lösung nicht möglich. In der EP 0 075 026 B1 ist ein Gargerät offenbart, das die Bilder eines Kochbuches mit einer in das Gargerät integrierten Display-Anzeige visualisiert. Eine Beobachtung des Gargutes während des Garprozesses ist mit dieser Lösung ebenfalls nicht möglich. Zudem wird eine aufwendige Kamera benötigt. Die Lösung der DE 44 24 847 A1 offenbart eine Einrichtung zur Anzeige von Informationen an Gar­ geräten, wobei beispielsweise unter einer Glasfläche eines Kochfeldes eine Anzeigeeinheit über ein fest mit der Gasplatte verbundenes Befestigungsteil verbindbar ist. Eine Beobachtung des Gargutes während des Garvorganges ist mit dieser Lösung nicht möglich. Aus der EP 0 052 246 A1 ist ein elektrisches Haushaltsgerät mit beleuchtetem Anzeige- und Bedientableau bekannt, wobei die einzelnen Anzeigestellen am Tableau über ein speziell gestalteten Lichtlei­ ter mit einer zentralen Lichtquelle optisch verbunden sind. Eine Beobachtung des Gargutes während des Garvorganges ist auch mit dieser Lösung nicht möglich. In der DE 43 33 443 A1 ist eine Anordnung zur Beobachtung und Überwachung von Garungsvorgängen in wärmetech­ nischen Hausgeräten, insbesondere Herden beschrieben, wobei zur Beobachtung des Gargu­ tes während des Garvorganges aufwendige Kameras oder optische Sensoren eingesetzt wer­ den müssen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das gattungsgemäße Gargerät im Aufbau ein­ fach und kompakt zu gestalten.

Erfindungsgemäß ist dies dadurch erreicht, daß die vollständige Optikeinrichtung und insbe­ sondere ein als Bildschirmplatte ausgebildeter Bildschirm integraler Bestandteil des Gargerätes ist. Dadurch erübrigt sich das Anschließen externer Zusatzgeräte und alle Probleme, die sich mit dem Aufstellort bzw. dem zusätzlichen Platzbedarf für diese Zusatzgeräte ergeben.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bildschirmplatte in einer Frontblende des Gargerätes angeordnet. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Frontblende bzw. die Bildschirmplatte schräg zur Vertikalen geneigt bzw. neigbar sind, um die Ablesbarkeit des Bildschirms zu verbessern.

Vorteilhafterweise ist bei einen Gargerät mit einer Kochmulde die Bildschirmplatte in dieser angeordnet. Die Bedienperson kann also beim Arbeiten auf der Kochmulde zugleich das Gar­ gut im Garraum beobachten. Dabei können die Bildschirmplatte und die gegebenenfalls dazu­ gehörigen Komponenten beispielsweise durch einen gezielten Luftstrom in der Kochmulde gekühlt werden, und/oder durch geeignete, die Bildschirmplatte umgebende Isolationsmittel, vor Überhitzung geschützt sein.

Um Durchtrittsöffnungen für das Einführen der Optikeinrichtung in den Garraum zu vermeiden, kann eine Wand des Garraums ein optisches Fenster aufweisen, das gute Wärmeisolations­ eigenschaften besitzt.

Besonders robust und einfach ist die Optikeinrichtung, wenn sie durch zumindest einen Licht­ leiter gebildet ist. Zur Verbesserung der Bildqualität und zur Beibehaltung der Biegbarkeit des Lichtleiters kann dieser aus einem Bündel von Einzellichtleitern bestehen. Vorteilhafterweise ist der Lichtleiter mit einer formstabilisierenden Hülle ummantelt. Dadurch kann der Lichtleiter je nach zu bearbeitendem Gargut optimal relativ zu diesem sowie in dieser Stellung bleibend posi­ tioniert werden. Entsprechend der Aufgabe der Erfindung wird auf eine Vergrößerungsoptik ver­ zichtet. Der Endabschnitt des Lichtleiters, an dem das Abbild des im Garraum befindlichen Gar­ gutes sichtbar ist, wird unterhalb einer Bildschirmplatte angeordnet, die integraler Bestandteil des Gargerätes ist.

Um einen möglichst einfachen Aufbau von Gargeräten mit Kochmulde zu gewährleisten, sind Teile der Optikeinrichtung, wie z. B. die Bildschirmplatte in einem Gehäuse der Kochmulde an­ geordnet und mit den dem Garraum zugeordneten Teilen der Optikeinrichtung, dem Lichtleiter verbunden.

Nachfolgend sind anhand schematischer Darstellungen vier Ausführungsbeispiele des erfin­ dungsgemäßen Gargerätes beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht ein Set bestehend aus einem Ein­ bauherd und einer Kochmulde gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel;

Fig. 2 stark schematisiert und abschnittsweise eine Querschnittdarstellung durch die Anordnung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, und

Fig. 3 in einer Seitenansicht abschnittsweise und stark vereinfacht einen Einbauherd gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel.

Ein Einbauherd 1 (Fig. 1) weist in an sich bekannter Weise ein metallisches Gehäuse 3 und an seiner Frontseite eine Backofentür 5 ohne Durchsichtfenster auf. Die Tür 5 verschließt front­ seitig eine Backofenmuffel 77 (Fig. 2), in der ein Gargutträger 79 mit darauf abgelegtem Gargut 81 angeordnet ist. Oberhalb der Tür 5 weist der Einbauherd 1 eine Herdblende 13 auf, hinter der bzw. an der an sich bekannte Anzeige- und Bedienelemente (nicht gezeigt) gehaltert sind. An den Einbauherd 1 ist über eine elektrische Verbindungsleitung 14 eine Kochmulde 15 ange­ schlossen. Diese weist eine ebene, wenig transparente Glasplatte 17 auf, die von einem Rah­ men 18 eingefaßt ist. Auf der Glasplatte 17 sind vier Kochstellen 19 markiert, die durch in einem Muldengehäuse 20 angeordnete Heizelemente beheizbar sind. In einem konisch ver­ laufenden Durchbruch am Rand der Glasplatte 17 ist eine entsprechend konisch ausgebildete Bildschirmplatte 87 befestigt. Diese besteht aus besonders kratzfestem, transparenten Material oder ist mit einer entsprechend kratzfesten Beschichtung versehen.

In Fig. 2 ist das zweite Ausführungsbeispiel vereinfacht dargestellt: In einer Backofenmuffel 77 ist auf einem Gargutträger 79 ein zu beobachtendes Gargut 81 angeordnet. Oberhalb des Ein­ bauherdes ist in einer Arbeitsplatte eine Kochmulde 85 in an sich bekannter Weise eingebaut. Diese weist eine Glasplatte 17, die auf einem entsprechenden Muldengehäuse 88 befestigt ist, auf. An der Unterseite ist die Glasplatte 17 mit einer lichtundurchlässigen Farbschicht 89 ver­ sehen. Zumindest in einem definierten Bereich der transparenten Glasplatte 17 ist auf die Farb­ schicht 89 verzichtet. Dadurch ist in der Glasplatte 17 ein transparentes Fenster als Bildschirmplatte 87 bereitgestellt. Diese wird von einem aus einem Bündel von Einzellichtleitern bestehenden Lichtletter 93 gespeist, der sich durch eine Öffnung der Back­ ofenmuffel 77 in den Garraum in die Nähe des Gargutes 81 erstreckt. Der Lichtleiter 93 ist mit einer formstabilisierenden Hülle ummantelt (nicht gezeigt). Zum Betrieb der Optikeinrichtung zieht eine Bedienperson den Lichtleiter 93 in geeignetem Abstand zum Gargut 81 und startet nach dem Schließen der Tür den Garvorgang. Zur Kontrolle des momentanen Garzustandes ist dann ein Blick auf die Bildschirmplatte 87 ausreichend. Die in Fig. 2 ge­ zeigte Anordnung ist besonders robust sowie temperaturunempfindlich und liefert dabei Farb­ bilder. Entsprechend der Aufgabe der Erfindung wird auf eine Vergrößerungsoptik verzichtet.

Beim dritten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist an der Frontseite eines Gehäuses 101 eines Einbauherdes eine den Garraum verschließende Tür 103 angordnet. Im oberen Endabschnitt der Tür 103 erstreckt sich im wesentlichen über dessen gesamte Breite ein plattenförmiger Griff 105. Unterhalb diesem wird erwärmte Luft aus dem Gehäuse 101 des Herdes geblasen und von einer über der Tür 103 angeordneten Herdblende 107 weggeführt.

Aus der Herdblende 107 ist eine Bildschirmplatte 87 klappbar, die mit dem Lichtleiter 93 ver­ bunden ist.

Alternativ kann die Herdblende selbst geneigt angeordnet sein und der Bildschirmplatte 87 ähnlich den vorhergehenden Ausführungsbeispielen fest in die Herdblende integriert sein.

Claims (8)

1. Gargerät mit einem beheizbaren Garraum zum Garen eines Gargutes und mit einer Optikeinrichtung zur Erfassung des Gargutes und dessen Abbildung auf einem Bildschirm, dadurch gekennzeichnet, daß die Optikeinrichtung durch zumindest einen im Gargerät angeordneten Lichtleiter (93) gebildet ist, und daß der Endabschnitt des Lichtleiters (93), an dem das Abbild des im Garraum befindlichen Gargutes sichtbar ist, unterhalb eines als Bildschirmplatte (87) ausgebildeten Bildschirms angeordnet ist, die integraler Bestandteil des Gargerätes ist.

2. Gargerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der als Bildschirmplatte (87) ausgebildete Bildschirm in einer Frontblende (107) des Gargerätes angeordnet ist.

3. Gargerät mit einer Kochmulde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der als Bildschirmplatte (87) ausgebildete Bildschirm in der Kochmulde (15) angeordnet ist.

4. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der als Bildschirmplatte (87) ausgebildete Bildschirm durch die Bedienblende oder eine Kochflächenplatte der Kochmulde (15) selbst gebildet ist.

5. Gargerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtleiter (93) aus einem Bündel von Einzellichtleitern besteht.

6. Gargerät nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Licht­ leiter (93) mit einer formstabilisierenden Hülle ummantelt ist.

7. Gargerät nach einem der Ansprüche 1, 5, 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Endabschnitt des Lichtleiters (93), an dem das Abbild des im Garraum befindlichen Gargutes sichtbar ist, und dem als Bildschirmplatte (87) ausgebildetem Bildschirm eine Vergrößerungsoptik angeordnet ist.

8. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Teile der Optikeinrichtung in einem Gehäuse der Kochmulde angeordnet sind und über eine Steckverbindung mit den dem Garraum zuge­ ordneten Teilen der Optikeinrichtung verbindbar sind.