DE19736850A1 - Dübelmassen - Google Patents

Dübelmassen

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DE19736850A1
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Peter Mauthe
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    • C08L63/10Epoxy resins modified by unsaturated compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

Härtbare Dübelmassen auf der Basis von Vinylesterharzen sind bekannt (EP 0 150 555; EP 0 199 671 und EP 0 432 087). Sie zeichnen sich gegenü­ ber den früher üblichen härtbaren, ungesättigten Polyesterharzen durch ihre überlegene Haftfestigkeit und Langzeit-Beständigkeit auch unter chemisch aggressiven Bedingungen aus. Auch hier steht man bei den an­ deren bekannten, chemisch abbindenden Dübelmassen immer wie der vor der Aufgabe, auf welchem Weg sich eine chemische Adhäsion zwischen den Werkstoffen des Befestigungselementes und dem Aufnahmewerkstoff beim Abbinden der Dübelmassen entwickeln und aufbauen lassen kann. Beim Halten eines Befestigungselementes in einem Dübelmassenbett im Bohrloch eines Aufnahmewerkstoffes werden auf eine relativ kleine Fläche sehr hohe statische und dynamische Lasten und Bewegungen aufge­ bracht. Deshalb müssen hohe Adhäsionswerte neben guter Langzeltstabi­ lität und Alterungsverhalten von einer Dübelmasse gefordert werden. Die kritischen Parameter und damit die Schwachstellen in einem solchen Be­ festigungssystem stellen die Grenzflächen zwischen Befestigungselement und Dübelmassenbett einerseits und Aufnahmewerkstoff und Dübelmas­ senbett andererseits dar. An der Grenzfläche Befestigungselement/Dü­ belmassenbett kann der Verbund über eine mechanische Adhäsion ver­ bessert werden, indem die Oberfläche des Befestigungsmittels aufge­ rauht, geriffelt oder mit einem Gewinde versehen wird. Beim Aufnahme­ werkstoff sind solche Manipulationen schwer durchführbar und wird durch an den Bohrlochwandungen anhaftenden Bohrmehlstaub oder Wasser zusätzlich negativ beeinflußt, weil diese nur mit hohem Aufwand entfernbar sind.
Eine der Aufgaben der vorliegenden Erfindungist die Ver­ besserung der bekannten Dübelmassen sowohl in ihrer Lagerfähigkeit als auch in ihrer Haftfestigkeit und Langzeitstandfestigkeit.
Die Erfindung löst die vorgenannten Aufgaben durch härtbare Dübelmas­ sen mit einem Gehalt an einer hybridfunktionellen Verbindung gemäß Pa­ tentanspruch 1. Vorzugsweise handelt es sich bei dem endständigen Rest a) um einen ethylenisch ungesättigten Säurerest.
Unter Hybridfunktion im vorliegenden Sinne werden hierbei Verbindun­ gen verstanden, die wie der Rest a) und Substituent b) zwei funktionell unterschiedliche Gruppen besitzen, welche sich nach unterschiedlichen Reaktionsmechanismen vernetzen, härten und/oder umsetzen lassen.
Es sind zwar schon härtbare Vinylester-Dübelmassen bekannt, die zu­ sätzlich bis zu 10 Gew.-% Bisphenol-A-Epoxide zur Verbesserung der La­ gerstabilität enthalten (DE-OS 36 38 750). Die Epoxide wirken dabei, da sie in die Vinyleitermatrix nicht einpolymerisierbar sind, wie ein Weich­ macher, was sich auf das Langzeitverhalten eher negativ auswirkt.
Bevorzugt sind Dübelmassen mit einer hybridfunktionellen Verbindung der Formel
worin
R der Kohlenwasserstoffrest eines ethylenisch ungesättigten, gegebenen­ falls Hydroxy-, Nitril-, Halogen- und/oder C1-C4-alkylsubstituierten Carbonsäurederivats, vorzugsweise eines Acryl-, Methacryl- und/oder Crotonsäure-Derivats ist,
X = -O-, -N(R2)-, -NH-C(O)- und/oder
die Gruppen R-C(O)-X- für einen ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäu­ reimidrest, vorzugsweise Maleinsäureimidrest steht,
R1 ein gegebenenfalls subitituierter, insbesondere Hydroxy-, Amino-, Halogen-, C1-C8-Alkyl-, C1-C8-Alkoxy- und/oder Oxy-C 1-C4-alkyl-sub­ stituierter, gesättigter oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest, vorzugs­ weise ein C1-C10-aliphatischer oder cycloaliphatischer Kohlenwasser­ stoffrest ist und gegebenenfalls
-C(O)-O-, -O-C(O)-, -O-, -C(O)-, -NH-C(O)-NH-,
und/oder -NH-C(O)- Brückenglieder aufweist,
Y ein Substituent ist, der eine Oxiran- bzw. Epoxi-Gruppe oder einen reaktiven, vorzugsweise anorganischen Sauerstoffsäure-Rest enthält,
R2 H, R-C(O)-, -R1-Ym und/oder C1-C4-Alkyl sein kann,
n = 1 bis 5,
m = 1 bis 5.
Besonders bewährt haben sich auch Verbindungen, in denen R eine Allyl- oder Vinylgruppe ist.
Der Kohlenwasserstoffrest R1 kann aliphatisch, cycloaliphatisch oder aromatisch sein, mit den genannten Substituenten bzw. Brückengliedern z. B. auch
und/oder, wenn X nicht Sauerstoff ist, eine aromatische Verbindung sein der allgemeinen Formeln
oder
worin R3 und R4, H, Alkyl, Alkoxy mit jeweils 1-5 C-Atomen und/oder R- C(O)-, R5 Alkyl, p = 1 oder 2 und R6 ein gegebenenfalls substituierter C1-C5-Kohlenwasserstoffrest oder ein Sauerstoff- oder Stickstoff-haltiges Brückenglied ist.
Der Substituent Y ist insbesondere eine, an den Kohlenstoffen gegebenen­ falls z. B. Kohlenwasserstoff-substituierte Gruppe der Formel
oder ein Säurerest der Formel
worin Z Phosphor, Schwefel oder Kohlenstoff bedeutet und s = 1, 2 oder 3 ist.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Dübelmassen besteht dar­ in, daß die beiden unterschiedlichen Funktionalitäten in der Harzmatrix integriert sind, ohne die Gefahr der Migration eines der Funktionsträger und gleichzeitig die Adhäsion an unterschiedlichen Werkstoff-Oberflä­ chen z. B. auch Aufnahmewerkstoff und die Lagerstabilität verbessert werden. Die hybridfunktionellen Verbindungen können, gegebenenfalls neben anderen reaktiven Bestandteilen, in den Dübelmassen in Mengen 1 bis 95 Gew.-%, insbesondere 5 bis 65 Gew.-%, bezogen auf das Dübelmassen-Gesamtgewicht, enthalten sein. Sie können auch anderen an sich bekannten Dübelmassen zur Adhäsionsverbesserung z. B. in Mengen von 1 bis 35 Gew.-%, bezogen auf die Dübelgesamtmasse, zugesetzt sein.
Soweit der Substituent b) ein reaktives Epoxid enthält, sind Verbindungen mit ω-Epoxigruppen besonders bevorzugt. Beispiele geeigneter Verbin­ dungen sind
α,ω,-Hydroxy-alkyl-(meth-)acryloyl-, bzw. allyolyl-oxirane; α,ω-Isocy­ anat-alkyl(meth-)acryloyl-, bzw. -allyloyl-oxirane; ω-Alkenyloxy-alko­ xy-alkyl(meth-)acryloyl-, bzw. allyloyloxirane. Sie können z. B. durch Additionen und Kondensationen von Hydroxymethyloxiran an bzw. mit Isocyanaten, Acrylsäure-Derivaten, Vinylsulfonaten und dgl. erhalten werden. Beispiele solcher Verbindungen sind u. a. Methylacrylsäure- (Oxiranylmethylester), 2,4-Dioxo-1-(Oxiranylmethyl)-3-methacryloyl- bzw. 3-Acryloyl-2,4-dioxo-1-(Oxiranylmethyl)-imidazolidine, monoepo­ xidiertes Isopren, Allyloxymethyl-oxiran, Maleinsäure- oder Furmar­ säure-bis-[oxiranylmethylester], 2,4-Hexadiensäure-(Oxiranylmethyl­ ester), 4-Vinyl-benzoesäure-(Oxiranylmethylester), Acrylsäure-(allyl­ oxiranyl-methylamid), (Diallylamino-methyl)-oxiran-2,2-bis-[3-allyl-4- oxiranyl-methoxyl-phenyl]-propan; (α,ω-Vinyloxy-alkoxymethyl-)oxira­ ne,
z. B. 2-(4-Vinylmethoxyphenyl)-2-(4-oxiranylmethoxyphenyl)-propan; cycloaliphatische Oxirane mit wenigstens einer ethylenisch ungesättig­ ten Gruppe, wie z. B. 4-Hydroxy-5-methacryloyl-2-methyl-cyclohexan­ carbonsäure-(4,5-epoxi-2-methyl-cyclohexyl-methylester); 8-Hydroxy- 9-acryloxy-3-(3,4-epoxi-cyclohexyl)-2,4-dioxa-spiro[5.5]undecan; 1- (Methyl-acryloxy-2-hydroxy-propoxy-methyl)-4-(Oxiranylmethoxy-me­ thyl)-cyclohexan; dicycloaliphatische Oxirane mit z. B. einer ethylenisch ungesättigten Gruppe, wobei sie der allgemeinen Formel
entsprechen, worin B ein Rest der allgemeinen Formel
ist und R, R1, X und n die obige Bedeutung haben. Beispiele für solche Verbindungen sind Dicyclopentadienyl(acryloyl-2-hydroxypropo­ xy)bis(methoxyoxiran); Dicyclopentadienyl-(methacryloyl-2-propoxy-me­ thoxy)-(methoxymethyloxiran): Methacryloyl-dicyclopentadienyloxiran; Methacryloylethoxy-dicyclopentadienyloxiran; 3-Hydroxy-4-methacryl­ oyl-cyclohexylmethoxy-dicyclopentadienyloxiran; Methacryloyl-bis(dicy­ clopentadienyl)oxy-oxiran.
Die vorstehend beschriebenen und weitere analoge Verbindungen mit Hy­ bridfunktionalität sind in der Literatur beschrieben. Bedingt durch die hy­ bride Funktionalität sind diese Verbindungen auch über unterschiedliche Reaktionsmechanismen härt- bzw. vernetzbar. So lassen sich die ethyle­ nisch ungesättigten Gruppen freiradikalisch mittels Peroxiden z. B. Di­ benzoylperoxid, Cumolhydroperoxid und gegebenenfalls mit Amin- oder Schwermetallbeschleunigern wie Diethylanilin, Diethyl-p-toluidin, Co­ baltoctoat, Vanidyl-p-toluolsulfonat oder durch Strahlen und die Oxiran­ gruppen entweder mit Verbindungen, die aktive H-Atome besitzen oder ka­ tionisch mit UV-Strahlen, z. B. in Gegenwart von Lewissäuren härten bzw. vernetzen. Die Vernetzungsvorgänge können einzeln oder gemeinsam durchgeführt werden.
Die chemische Adhäsion der erfindungsgemäßen Dübelmassen gegenüber meist metallischen Werkstoff des Befestigungselementes z. B. Anker­ stange und dem regelmäßig mineralischen Aufnahmewerkstoff ist beson­ ders ausgeprägt, wenn der Substituent b) ein mit dem Substrat reagieren­ der Säurerest, namentlich ein Säurerest einer anorganischen Säure, ist. Es handelt sich dabei um Säuren, die z. B. mit Silikaten, Aluminaten, Alka­ li- und/oder Erdalkali-Alumosilikaten natürlicher oder synthetischer Provenienz unlösliche oder schwerlösliche Verbindungen eingehen. Beson­ ders eignen sich hierbei die anstelle anderer Säurereste beispielhaft ge­ nannten Säurereste des Phosphors und des Schwefels.
Die als Substituent b) Schwefelsäurereste oder Phosphorsäurereste ent­ haltenden Verbindungen zeichnen die erfindungsgemäßen Dübelmassen durch verbesserte Haftelgenschaften, bessere thermische Stabilität bzw. verminderte Entflammbarkelt, Korrosionsbeständigkeit und höhere Verbundfestigkeit aus. Anorganische Bindemittel, z. B. Zemente, wie Port­ landzement, die hydraulisch und/oder polykondensierend in Gegenwart von Wasser abbinden, enthalten vielfach z. B. Erdalkaliverbindungen.
Über das Aciditätspotential der OH-Gruppe am Phosphoratom oder Schwefelatom können sich u. a. bei Erdalkalioxid- bzw. erdalkalisalzhalti­ gen Aufnahmewerkstoffen, wie sie im Bauwesen bei vielen Baustoffen vor­ liegen, z. B. unlösliche Salzbrücken aufbauen lassen. Analoges gilt bei me­ tallenen Werkstoffen.
Die ethylenisch ungesättigten Gruppen im Molekül der hybridfunktionellen Verbindungen dagegen vernetzen sich durch Polymerisation entweder mit sich selbst oder mit anderen ungesättigten Bestandteilen, wie z. B. Vi­ nylestern (Epoxidacrylate), Vinylurethanen, reaktiven Lösungsmitteln usw. Die Oxiran-Substituenten können weiter mit H-aktiven Substanzen Bindungen eingehen.
Die Hybrid-Dübelmassen können beim Abbinden sogenannte semiinter­ penetrierende Netzwerke bilden. Damit lassen sich die anorganischen Bindemittel mit in das organische Netzwerk chemisch einbinden. Solche Dübelmassen haben den Vorteil, daß sie auf nassen aber auch auf mit Bohrmehl beschmutzten Bohrlochoberflächen eingesetzt werden können.
Die Erfindung macht Dübelmassen zugänglich, die über Brückenglieder eine chemische Adhäsion sowohl zum Befestigungselement als auch zum Aufnahmewerkstoff ausbilden und somit zu dem gewünschten chemi­ schen Stoffschluß führen können. Beispiele brauchbarer im oder als Sub­ stituenten b) enthaltener Phosphorsäurereste sind Phosphinsäuren, Phosphonsäuren, Phosphorsäuren, Phosphonigsäuren, Phosphinigsäu­ ren oder Phosphorigsäuren.
Als weitere Säuren sind die Säurereste der phosphorigen und die unterphosphorige Säure zu nennen, aber auch Diphosphine. Im Rest des Phos­ phorsäure-Subitituenten b) sollte mindestens ein reaktives saures H und/oder HO-Gruppe zur Umsetzung mit Kationen, z. B. aus der 2. Gruppe des Periodensystems vorhanden sein, um hybride Härtungsfunktionen neben der ethylenisch ungesättigten Gruppe sicherzustellen.
Beispiele für die erfindungsgemäßen Verbindungen sind u. a.:
  • - Di-(Meth)acryloyloxyethylphosphinsäure
  • - (Meth)acryloyloxypropylphosphonsäure
  • - (Meth)acryloyloxyethyloxymonophosphorsäure
  • - (Meth)acryloyloxyethyloxydicylcopentenyloxymonophosphorsäure
  • - (Meth)acrylsäure-(2-ethyloxyphosphoryloxyethylester)
  • - (Meth)acrylsäure-(2-phospho-1,1-dimethylethylamid)
  • - Phosphorigsäure-(2-acryloyloxyester)-phenylester
Das Polymerisationsverhalten der hybridfunktionellen Verbindungen mit Phosphorsäurerest hängt auch von der Entfernung zwischen ethyleni­ sicher Gruppe und P-Atom ab. Ist das P-Atom durch mehrere Atome oder Atomgruppen von der C-C-Doppelbindung entfernt, lassen sich auch hochmolekulare Polymerisate erhalten. Ist dagegen das P-Atom näher an die C-C-Doppelbindung gebunden, werden bevorzugt Polymere mit gerin­ gen Molmassen erhalten. Erstere Monomere sind bevorzugt. Die hybrid­ funktionellen Phosphor-Monomere oder Prepolymere können sowohl ho­ mo- als auch copolymerisiert werden. Es lassen sich dabei Polymerisate mit Molmassen bis 1.000.000 herstellen.
Der Phosphorrest-Substituent b) in den Verbindungen der Dübelmasse eignet sich zur Umsetzung mit insbesondere erdalkalimetall- und aluminiumhaltigen Verbindungen, wozu praktisch alle hydraulisch abbinden­ den Zemente und Silikate geeignet sind. Aber auch polykondensierende Silikate, Kaolin, Metakaolin und dgl. sind geeignet.
Als reaktive Säurereste dienen auch Sulfonsäurereste, z. B. Verbindungen wie (Meth)acryloylethylenmonosulfonsäure.
Als Säurereste b) eignen sich auch Reste organischer Carboxylsäuren ho­ her Acidität, insbesondere Essigsäure-, Propionsäure- oder Ameisensäu­ rereste.
Die hybridfunktionellen Verbindungen können allein oder in Verbindung mit anderen ethylenisch ungesättigten Verbindungen in den erfindungsgemäßen Dübelmassen oder als Adhäsionspromotoren in chemisch abbin­ denden Dübelmassen enthalten sein. Ethylenisch ungesättigte Verbin­ dungen sind z. B. reaktive Verdünner und/oder Vernetzungsmittel wie ethylenisch ungesättigte Gruppen tragende Acryl- und Methacryl-Verbindungen Vinylester, Polyurethane, Epoxidacrylate, Trimethylolpropantri­ methacrylat, Bis-phenol-A-diethoxy-dimethacrylat, Dicyclopentenyl­ ethyloxymethacrylat, Siloxandimethacrylat, Styrol und dergl.
Wie zur Polymerisation aller der in den erfindungsgemäßen Dübelmassen enthaltenen hybridfunktionellen Verbindungen werden auch die vorge­ nannten Verbindungen mit Epoxiden als reaktivem Substituenten b) mit den bekannten Initiatoren - und Beschleunigersystemen, wie tert. Ami­ nen, aktive H-Atome liefernden Verbindungen, CaO und/oder energiereichen Strahlen gehärtet bzw. vernetzt. Zum Abbinden bzw. Umsetzen der Säurereste als Substituenten b) werden im allgemeinen keine Reaktionsi­ nitiatoren benötigt. Regelmäßig reicht die Acidität der Verbindung bzw. die Alkalinität des Substrats aus. Ist der Substituent ein Oxiran bzw. Epo­ xid, so kann diese Gruppe eine koordinative Bindung mit dem Calciumoxid der Aufnahmewerkstoffe eingehen. Da die Oxiran- bzw. Epoxidgruppe chemisch an die Harzmatrix gebunden ist, kann sie im Gegensatz zur DE- OS 36 38 750 nicht migrieren.
Die Dübelmassen können des weiteren an sich bekannte Bestandteile wie Füllstoffe, Farbstoffe, Pigmente und/oder Weichmacher enthalten. Sie können u. a. als in das Bohrloch einsetzbare Zweikammersysteme, z. B. als Patronen, welche die härtbaren Bestandteile von den Härtern durch unter Setzbedingungen zerstörbare Wandungen getrennt enthalten konfektioniert werden oder als Folienpack, wobei härtbare Bestandteile und Härter in zwei verschiedenen Folienbeuteln enthalten sind und über Mischdüsen in das Bohrloch injiziert werden.
Beispiele
Die erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Dübelmassen werden in be­ kannten Zwei- und Mehrkammervorrichtungen abgepackt. Sie können je­ doch auch als quasi einkomponentige Dübelmassen formuliert werden, in­ dem der Härter, wie z. B. Benzoylperoxid, in mikroverkapselter Form in das Harzgemisch homogen eingearbeitet wird.
Beispiel 1 Komponente A
 35,0 Gew.-Teile Bisphenol A-diglycidylmethacrylat
 10,0 Gew.-Teile Methacryloyloxyethyloxymonophosphorsäure
  0,5 Gew.-Teile Diethylanilin
  3,5 Gew.-Teile Kieselsäure, pyrogene
 51,0 Gew.-Teile
Quarzsand 0,1 bis 0,3 mm
100,0 Gew.-Teile Komponente A
Komponente B Dibenzoylperoxid, 50%ig in Phthalatweichmacher
Mischungsverhältnis:
Komponente A: 100 Gew.-Teile
Komponente B: 5 Gew.-Teile
Beispiel 2 Komponente A
 30,0 Gew.-Teile Bisphenol A-diglycidylmethacrylat
 10,0 Gew.-Teile Methacryloylethoxy-dicyclopentadienyloxiran
  0,4 Gew.-Teile Diethylanilin
  2,6 Gew.-Teile Kieselsäure, pyrogene
 57,0 Gew.-Teile
Quarzsand 0,1 bis 0,3 mm
100,0 Gew.-Teile Komponente A
Komponente B Dibenzoylperoxid, 20%ig in Phthalatweichmacher
Mischungsverhältnis:
Komponente A: 100 Gew.-Teile
Komponente B: 10 Gew.-Teile
Beispiel 3 Komponente A
 40,0 Gew.-Teile Bisphenol A-diglycidylmethacrylat
  5,0 Gew.-Teile Methacryloyloxyethylmonosulfonsäure
  5,0 Gew.-Teile Dicyclopentadienylmethacrylat
  2,5 Gew.-Teile Kieselsäure, pyrogene
  0,5 Gew.-Teile Diethylanilin
  3,0 Gew.-Teile Hanffaserpulpe
 44,0 Gew.-Teile
Quarzsand 0,1 bis 0,3 mm
100,0 Gew.-Teile Komponente A
Komponente B Dibenzoylperoxid, 20%ig in Phthalatweichmacher
Mischungsverhältnis:
Komponente A: 100 Gew.-Teile
Komponente B: 10 Gew.-Teile
Herstellung der Dübelmassen
In einem Vakuum-Planetenmischer mit Dissolverausrüstung werden die Vinylest­ erharze und die hybridfunktionellen Verbindungen vorgelegt und homogen vorge­ mischt. Anschließend arbeitet man das Diethylanilin (Beschleuniger) und die pyro­ gene Kieselsäure ein und dispergiert mit der Dissolverausrüstung den Batch. Zum Schluß wird der Quarzsand portionsweise unter laufendem Planetenmischer in die Masse eingearbeitet. Vor dem Abfüllen wird die homogen gemischte Dübelmasse unter Vakuum entgast.

Claims (8)

1. Härtbare Dübelmasse, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer hybridfunktionellen Verbindung, die
  • a) einerseits mindestens einen polymerisierbaren, endständig ethylenisch ungesättigten Rest und
  • b) andererseits mindestens einen, unter Anwendungsbedingungen von a) verschieden reaktiven Substituenten
aufweist.
2. Härtbare Dübelmasse gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Rest a) ein ethylenisch ungesättigter Säurerest ist.
3. Härtbare Dübelmasse gemäß Patentanspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Substituent b) reaktives Epoxid enthält.
4. Härtbare Dübelmasse gemäß Patentanspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Substituent b) einen reaktiven Säurerest enthält.
5. Härtbare Dübelmasse insbesondere gemäß einem der vorhergehenden Patentansprüche, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer hybrid­ funktionellen Verbindung der Formel
worin
R der Kohlenwasserstoffrest eines ethylenisch ungesättigten, gegebenen­ falls Hydroxy-, Nitril-, Halogen- und/oder C 1-C4-alkylsubstituierten Car­ bonsäurederivats, vorzugsweise eines Acryl-, Methacryl- und/oder Cro­ tonsäure-Derivats ist,
X = -O-, -N(R2)-, -NH-C(O)- und/oder
die Gruppe R-C(O)-X- für einen ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäu­ reimidrest, vorzugsweise Maleinsäureimidrest steht,
R1 ein gegebenenfalls subitituierter, insbesondere Hydroxy-, Amino-, Halogen-, C1-C8-Alkyl-, C1-C8-Alkoxy- und/oder Oxy-C1-C4-alkyl-sub­ stituierter, gesättigter oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest, vorzugs­ weise ein C1-C10-aliphatischer oder cycloaliphatischer Kohlenwasser­ stoffrest ist und gegebenenfalls- C(O)-O-,
-O-C(O)-O-, -O-C(O)-, -O-, -C(O)-, -NH-C(O)-NH-,
und/oder -NH-C(O)- Brückenglieder aufweist,
Y ein Substituent ist, der eine Oxiran-Gruppe oder einen vorzugsweise anorganischen Sauerstoffsäure-Rest enthält
R2 = H, R-C(O)-, -R1-Ym und/oder C1-C4-Alkyl sein kann,
n = 1 bis 5
m = 1 bis 5.
6. Härtbare Dübelmasse gemäß einem der vorhergehenden Patentan­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Substituent b) einen mit dem Aufnahmewerkstoff reaktionsfähigen Säurerest enthält.
7, Härtbare Dübelmasse gemäß einem der vorhergehenden Patentan­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Substituent b) einen Schwe­ felsäurerest oder den Rest einer Phosphorsauerstoff-Säure enthält.
8. Verwendung der Dübelmasse gemäß einem der vorhergehenden Pa­ tentansprüche zur Befestigung von Ankerstangen in Bohrlöchern.
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