DE19734389C2 - Verfahren zur Gewinnung von Paramylon (ß-1,3-Glucan) in Euglena gracilis sowie Verwendung des so erzeugten Paramylons als Folie oder als Verpackungsmaterial - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Paramylon (ß-1,3-Glucan) in Euglena gracilis sowie Verwendung des so erzeugten Paramylons als Folie oder als VerpackungsmaterialInfo
- Publication number
- DE19734389C2 DE19734389C2 DE1997134389 DE19734389A DE19734389C2 DE 19734389 C2 DE19734389 C2 DE 19734389C2 DE 1997134389 DE1997134389 DE 1997134389 DE 19734389 A DE19734389 A DE 19734389A DE 19734389 C2 DE19734389 C2 DE 19734389C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- paramylon
- euglena
- cells
- film
- glucan
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/32—Biological treatment of water, waste water, or sewage characterised by the animals or plants used, e.g. algae
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/28—Anaerobic digestion processes
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Botany (AREA)
- Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
- Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von
Paramylon sowie für die Verwendung des erzeugten Paramylons als Folie
oder als Verpackungsmaterial nach dem Oberbegriff dieser Ansprüche.
Im Bereich der Kartoffel- und Stärkeindustrie falten jährlich in der Ern
tezeit bei der Isolierung von Stärke aus Kartoffeln und Getreide bis zu
400.000 m3 organisches Abwasser an. Diese gewaltigen Abwasser
mengen stellen für die Stärkeindustrie ein großes Entsorgungsproblem
dar, das bisher nicht zufriedenstellend gelöst werden konnte. Da das,
Abwasser für eine normale Verklappung zu hohe Nährstoffkonzentra
tionen an Nitraten, Proteinen und vor allen Dingen Kohlenhydraten
enthält, wird es unter großem Energieaufwand eingedampft, wobei die
dabei ausfallenden Rückstände zu Viehfutter verarbeitet werden und
die Restflüssigkeit zur Düngung in der Landwirtschaft Verwendung fin
det. Die isolierte Stärke wird zu Stärkemehl und verschiedenen Nah
rungsmittelzusätzen verarbeitet.
Es ist auch bekannt, aus Kartoffelstärke biologisch abbaubare Verpac
kungsmaterialien wie Folien und Müllbeutel herzustellen, die jedoch
sehr spröde sind, was nur durch den Zusatz von Weichmachern besei
tigt werden kann.
Weiterhin ist bekannt, zur Klärung von Abwässern Mikroorganismen
einzusetzen, wobei dann allerdings die Frage der Entsorgung der ein
gesetzten Organismen ungeklärt bleibt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiteres
Verfahren zur Gewinnung von Paramylon in Euglena-gracilis zu schaffen,
mit den Verfahrensschritten der Kultivierung in einem Kulturmedium,
Abtrennung der Euglena Zellen aus dem Kulturmedium und Isolierung des
Paramylons aus den Euglena Zellen.
Ein derartiges Verfahren ist bereits aus der US-A-5 385 832 bekannt. Dort
erfolgt die Kultivierung der Euglena-gracilis Zellen in einem speziellen
synthetischen Kulturmedium, welches zwingend eine Kohlenstoffquelle,
eine Stickstoffquelle, ein Makronahrungsmittel für das Zellwachstum,
Spurenelemente für das Zellwachstum und Vitamine für das Zellwachstum
jeweils in speziellen Mengen enthalten muß, wie in Spalte 2, Zeile 36 bis
60 sowie in Spalte 4, Zeile 5 bis 43 im einzelnen offenbart. Die Isolierung
des Paramylons aus den Euglena Zellen erfolgt durch eine Aufspaltung
der Zellen und Extraktion der Zellen mittels eines Extraktionsmittels,
welches Fett und Pigmente aus den Zellen entfernt und β-1,3-Glucan
enthält, welches zunächst von dem Extraktionsmittel getrennt wird.
Daraufhin wird zu dem β-1,3-Glucan unter Rühren und Erhitzen Säure
hinzugefügt, um eine säurelösliche und eine säureunlösliche Fraktion zu
erhalten, wobei die säureunlösliche Fraktion kristallines β-1,3-Glucan
enthält und die säureunlösliche Fraktion, die das kristallines β-1,3-Glucan
enthält mit sterilem Wasser gewaschen wird, um ein im wesentlichen
reines β-1,3-Glucan mit einer Reinheit von mehr als 95% zu erhalten.
In diesem Stand der Technik ist also zwingend vorgeschrieben, sowohl ein
synthetisches speziell zusammengesetztes Kulturmedium einzusetzen, als
auch im Rahmen der Isolierung des Paramylons als Extraktionsmittel ein
organisches Lösemittel zu verwenden, welches Methanol und Chloroform
enthält, beides heutzutage bedenkliche Lösemittel.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gemäß Kennzeichen von Anspruch 1
gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der
Unteransprüche 2 bis 7.
Mithin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung von
Paramylon (β-1,3-Glucan) in Euglena-gracilis durch Kultivierung der
Euglena-gracilis Zellen in einem Kulturmedium, Abtrennung der Euglena
Zellen aus dem Kulturmedium und Isolierung des Paramylons aus den
Euglena Zellen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Kulturme
dium ein von festen Bestandteilen gereingtes, sterilfiltriertes
kohlenhydrathaltiges organisches Abwasser ausgewählt aus Getreide- und/
oder Kartoffelabwässern, einsetzt.
Insofern verwendet das erfindungsgemäße Gewinnungsverfahren für
Paramylon kein technisch aufwendiges und speziell zusammengesetzte
Kulturmedium für die Paramylongewinnung, sondern vielmehr eine natürlich
Quelle, nämlich ein von festen Bestandteilen gereinigtes, steril filtriertes,
kohlenhydrathaltiges organisches Abwasser ausgewählt aus Getreide- und/oder Kartoffelabwässern.
Darüber hinaus erfolgt die Isolierung des Paramylons aus den Euglena
Zellen auch lösemittelfrei, insbesondere aber ohne Verwendung von
bedenklichen Lösemitteln wie Methanol und Chloroform.
Ein Einsatz dieses speziellen Kulturmediums, wie auch ein Einsatz eine
Aufarbeitung lösemittelfrei ist aber aus diesem Stand der Technik nicht
ableitbar, weil dort als Einzelschritte sowohl eine Lösemittelbehandlung als
Extraktion, wie auch eine Kultivierung in einem speziellen synthetischen
Kulturmedium vorgesehen sind.
Weiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des nach
vorstehend genannten Verfahren erzeugten Paramylons als Folie,
insbesondere biologisch abbaubare recyclbare Folie oder als
Verpackungsmaterial.
Das bei der Isolierung von Stärke aus Kartoffeln und Getreide anfal
lende organische Abwasser mit den darin in gelöster Form vorliegen
den Kohlenhydraten wird bei dem Reinigungsverfahren zunächst me
chanisch von festen Bestandteilen gereinigt und anschließend sterilfil
triert, wonach es zur Kultivierung von kohlenhydratreduzierenden Mi
kroorganismen in einem Fermenter mit den entsprechenden Zellen
geimpft wird und anschließend über einen bis mehrere Tage, bei einer
zu bevorzugenden Verfahrensvariante 5-10 Tage bei einer Temperatur
zwischen 20-30°C, gehalten wird, währenddessen sich die Organis
men vermehren, die aus dem kohlenhydratreichen Abwasser als Spei
cherkohlenhydrate beta-1,3-Glucan synthetisieren. Aus dem nach die
sem Verfahren von Kohlenhydraten gereinigten Abwasser können an
schließend die Mikroorganismen entnommen und verwertet und das
Abwasser verklappt werden.
Hierbei wird als Mikroorganismus die einzellige Alge Euglena-gracilis kul
tiviert, die als Speicherkohlenhydrat das beta-1,3-Glucan Paramylon in
granulärer Form in der Zelle ablagert. Euglena-gracilis ist ein einzelli
ger Organismus, der sowohl photoautotroph, also photosynthesetrei
bend, als auch heterotroph existieren kann. Dieser Organismus, der
sehr leicht im Labormaßstab kultiviert werden kann, zeichnet sich
durch seine relative Anspruchslosigkeit im Hinblick auf seine Wachs
tumsbedingungen aus und kommt in der Regel in allen stehenden Ge
wässern wie Tümpeln und Teichen natürlich vor. Als Speicherkohlen
hydrat synthetisiert dieser Organismus sowohl unter photoautotrophen,
wie heterotrophen Wachstumsbedingungen Paramylon, ein zu den
beta-1,3-Glucanen zählendes Polysaccharid, das in granulärer Form in
der Zelle abgelagert wird und somit leicht aus dieser isoliert werden
kann.
Dieses Speicherkohlenhydrat ist prinzipiell der Stärke (Reservepoly
saccharid der Grünalgen und höheren Pflanzen) vergleichbar, unter
scheidet sich jedoch von dieser in seiner chemischen Struktur (beta-
1,3-glucosidische Bindungen) sowie den Stoffeigenschaften. Die beta-
1,3-glycosidisch verknüpften Glucane weisen im Gegensatz zur Stärke
(alpha-1,4-glycosidisch verknüpfte Glucane) biologische Aktivität auf,
d. h. sie sind in der Lage, das Immunsystem von Mensch und Tier kas
kadisch zu aktivieren und können so Tumorwachstum, Virusinfektionen
(Aids) oder strahlungsbedingten Hautschädigungen entgegenwirken,
fördern die Wundheilung und wirken vorbeugend gegen Faltenbildung.
Aufgrund dieser Eigenschaften werden beta-1,3-Glucane auch als Zu
sätze bei der Herstellung von Kosmetika, Salben und Cremes verwen
det.
Als besonders vorteilhaft bei der Verwendung von Euglena-gracilis-
Zellen ist anzuführen, daß das in der Zelte in granulärer Form vorlie
gende Paramylon in einer sehr reinen Form vorliegt und nicht durch
weitere Bestandteile, wie beispielsweise diverse Proteinkomponenten
verunreinigt ist, wie dies in der Regel bei aus den Zellwänden von He
fezellen oder anderen Pilzen gewonnenen beta-1,3-Glucanen der Fall
sein kann, die unter aufwendigen Methoden daraus isoliert werden
müssen. Weiterhin weist das nach dem erfinderischen Ver
wertungsverfahren als Nebenprodukt erzeugte Paramylon eine hohe
biologische Wirksamkeit und Aktivität auf, die jeweils abhängig ist von
der Feinstruktur des jeweiligen Glucans und die bei dem nach dem er
finderischen Verfahren gewonnenen Paramylon eine hohe immunmo
dulatorische Wirkung besitzt, beispielsweise anti-HIV, antitumoraktive,
antimikrobielle und Adjuvansaktivität.
Vorteilhafterweise kann bei einem erfinderischen Verfahrensschritt
nach abgeschlossener Fermentation ein Teil der Zellkultur zum Impfen
des Abwassers eines sich anschließenden Fermentationszyklusses
verwendet werden. Ein solcher Fermentationsprozess dauert bei einem
bevorzugten Verfahren 5 bis 10 Tage und wird bei einer optimalen
Temperatur zwischen 20 und 30°C gehalten. Abschließend werden die
Mikroorganismen durch Zentrifugation oder nach deren Absetzen auf
grund ihres Eigengewichtes mit anschließendem Abkippen und Ver
klappen des nun von Kohlehydratbestandteilen freien Abwassers aus
diesem entfernt. Für eine anschließende Isolierung des granularen Pa
ramylons müssen die Zellen aufgebrochen werden. Dies erfolgt bevorzugt
entweder durch eine Ultraschallbehandlung der Zellen für einige Minuten
oder durch Verkochen der Zellen in einprozentiger Natriumdodecylsul
fat-Lösung (SDS-Lösung) für eine Stunde am Rückfluß. Anschließend
läßt man das Paramylon am Boden absetzen und saugt vorsichtig den
Überstand ab, der verworfen werden kann. Das so gewonnene Pa
ramylon wird einige Male mit Wasser und zum Schluß mit Ethanol ge
waschen, welches durch Destillation zurückgewonnen werden kann.
Nach der Trocknung des Paramylons, beispielsweise durch Gefrier
trocknung, steht dieses für nachfolgende Verarbeitungsschritte zur
Verfügung.
Zur Herstellung von Verpackungsmaterial und Folien wird das Pa
ramylon beispielsweise in 4 Mol/l Natriumhydroxid NaOH gelöst. Nach
vollständiger Auflösung erfolgt die Neutralisation mit konzentrierter
Salzsäure HCl. Bei diesem Schritt fällt das Paramylon als schleimiges,
stark gequollenes Produkt aus. Es wird abzentrifugiert und so oft mit
Wasser gewaschen, bis mit Silbernitrat kein Chlorid mehr nachweisbar
ist. Anschließend wird das Paramylon mit Wasser zu einer homogenen
und gießfähigen Masse verarbeitet, die etwa 1% Glycerin enthält. Sol
len die Folien später eine bestimmte Farbe haben, werden hier zusätz
lich noch Farbstoffe zugesetzt, bis die gewünschte Farbintensität er
reicht ist. Diese Masse wird auf einer flachen Plexiglasform ausgegos
sen. Nachdem Trocknen und Verdunsten des Wassers kann die Folie
vom Untergrund abgezogen werden und steht zur weiteren Verarbei
tung zur Verfügung.
Eine nach diesem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte Folie besitzt
den Vorteil, daß das hergestellte Folienmaterial zu jeder Zeit nicht nur
biologisch abbaubar ist, sondern auch wieder vollständig recycelbar ist,
durch erneutes Auflösen der Folienabfälle in NaOH oder Dimethylsul
foxid DMSO. Somit können aus Folienabfällen immer wieder neue Foli
en hergestellt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren der Folien
herstellung aus Paramylon ist prinzipiell auch unter dem medizinischen
Aspekt von Interesse. Da beta-1,3-Glucane fördernd bei der Wundhei
lung wirken, könnten die hergestellten Folien auch gezielt auf Wunden
und entzündete Stellen aufgebracht werden.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als
Nebenprodukt anfallende Paramylon läßt sich vorteilhafterweise auch
für medizinische Zwecke verwenden, beispielsweise in der Tumorthe
rapie, zur Unterstützung des Immunsystems bei diversen Erkrankungen
oder zur Förderung der Wundheilung durch äußere Anwendung in
Form von Salben. Dazu ist es jedoch notwendig, das Paramylon in eine
lösliche Form umzuwandeln, da es in der isolierten Form wasserunlös
lich ist. Dies kann beispielsweise durch eine Sulfatisierung der Sub
stanz mit Chlorsulfonsäure erfolgen. Dazu wird 1 g Paramylon (für die
Herstellung von 1 g wasserlöslicher Substanz) zunächst in 30 ml Di
methylsulfoxid DMSO gelöst und unter Rühren in eine Mischung aus 30
ml getrockneten Pyridin und 2 ml Chlorsulfonsäure eingerührt. Nach
der Reaktion, die bei 80°C für drei Stunden unter leichtem Rühren er
folgt, wird die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt und mit 10 ml
destilliertem Wasser versetzt. Anschließend werden 200 ml Methanol
hinzugefügt. Das gefällte Präzipitat wird abfiltriert und in 150 ml 5
%iger NaCl-Lösung unter Rühren gelöst. Schließlich wird der PH-Wert
mit 5 Mol/l NaOH auf 9 eingestellt und das Paramylonsulfat durch Ver
setzen mit 450 ml Aceton gefällt. Der Überstand, aus dem das Aceton
durch Destillation zurückgewonnen werden kann, wird dekantiert. Das
Produkt wird anschließend mit Ethanol gewaschen und getrocknet. Die
so hergestellte Substanz ist vollkommen wasserlöslich. Für die Anwen
dung in Salben oder Cremes kann das Paramylon sehr gut in DMSO
gelöst werden. DMSO ist ein ungiftiges Lösungsmittel, das in der
pharmazeutischen Industrie bei der Herstellung von Salben häufig als
Lösungsvermittler verwendet wird und gute Hautverträglichkeit auf
weist.
Bei dem erfinderischen Verfahren gelingt es also,
die immensen Mengen an organischem Abwasser, die bei der Isolie
rung von Kartoffel- und Getreidestärke anfallen, biologisch von der
Kohlenhydratfracht zu befreien und gleichzeitig sinnvoll als Kulturme
dium für die Anzucht eines Organismus zu verwenden, der aufgrund
seines biologisch bedeutungsvollen Speicher-Polysaccharids Paramy
lon zu verschiedenen Produkten weiterverarbeitet werden kann, wobei
die Isolierung des beta-1,3-Glucans aus den Zellen im Gegensatz zu
den bekannten Verfahren zur Isolierung aus den Zellwänden von Hefe
zellen mit wesentlich einfacheren Methoden erfolgen kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren verwertet die genannten anfallenden
Abwässer als biotechnologisches Kulturmedium zur Gewinnung von
beta-1,3-Glucan als Ausgangsstoff für die Herstellung biologisch ab
baubarer Verpackungsmaterialien sowie zur Herstellung medizinischer
und kosmetischer Präparate. Da die heterotrophen Zellen im Dunkeln
wachsen, bleibt dem Anwender eine aufwendige Photobioreaktortech
nik erspart, wie sie beispielsweise beim Einsatz photoautotropher Or
ganismen notwendig wäre. Die Isolierung des Paramylons ist aufgrund
der Tatsache, daß das Glucan in granulärer Form in der Zelle abgela
gert wird, methodisch leicht durchführbar. Hierin liegt ein wesentlicher
Vorteil im Vergleich zu anderen Organismen (Hefe), die nichtgranuläre
beta-1,3-Glucane synthetisieren. Da das isolierte Paramylon bei der
Herstellung von Verpackungsmaterial stark quillt, reichen bereits gerin
ge Mengen für die Herstellung dünner Folien aus.
Claims (8)
1. Verfahren zur Gewinnung von Paramylon (β-1,3-Glucan) in Euglena-gracilis
durch
- - Kultivierung der Euglena-gracilis Zellen in einem Kulturmedium,
- - Abtrennung der Euglena Zellen aus dem Kulturmedium
- - und Isolierung des Paramylons aus den Euglena Zellen,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung des
Paramylons aus den Euglena Zellen durch eine Ultraschallbehandlung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Isolierung
des Paramylons aus den Euglena Zellen durch Verkochen mit wäßriger
Natriumdodecylsulfatlösung vornimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das
isolierte Paramylon mit Wasser und Ethanol wäscht und trocknet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man mittels
Gefriertrocknung trocknet.
6. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das Paramylon
als Folie isoliert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung des
Paramylons als Folie durch Lösen in Natriumhydroxidlösung, Neutralisation in
wässriger Salzsäure, Waschen des Präzipitats bis zur Chloridfreiheit, Gießen auf
eine glatte Unterlage und Trocknen erfolgt.
8. Verwendung des nach Anspruch 1 bis 5 erzeugten Paramylons als Folie,
insbesondere biologisch abbaubare recyclbare Folie oder als
Verpackungsmaterial.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997134389 DE19734389C2 (de) | 1997-08-08 | 1997-08-08 | Verfahren zur Gewinnung von Paramylon (ß-1,3-Glucan) in Euglena gracilis sowie Verwendung des so erzeugten Paramylons als Folie oder als Verpackungsmaterial |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997134389 DE19734389C2 (de) | 1997-08-08 | 1997-08-08 | Verfahren zur Gewinnung von Paramylon (ß-1,3-Glucan) in Euglena gracilis sowie Verwendung des so erzeugten Paramylons als Folie oder als Verpackungsmaterial |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19734389A1 DE19734389A1 (de) | 1999-02-11 |
DE19734389C2 true DE19734389C2 (de) | 2000-06-29 |
Family
ID=7838400
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997134389 Expired - Fee Related DE19734389C2 (de) | 1997-08-08 | 1997-08-08 | Verfahren zur Gewinnung von Paramylon (ß-1,3-Glucan) in Euglena gracilis sowie Verwendung des so erzeugten Paramylons als Folie oder als Verpackungsmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19734389C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BR112014020543A8 (pt) | 2012-02-22 | 2018-01-23 | Algal Scient Corporation | composições de ração e métodos de utilização das mesmas |
US9901606B2 (en) | 2016-06-09 | 2018-02-27 | Algaeon, Inc. | Euglena lysate composition |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5385832A (en) * | 1989-03-31 | 1995-01-31 | Sri International | Method for obtaining highly pure beta 1,3-glucan from euglena |
-
1997
- 1997-08-08 DE DE1997134389 patent/DE19734389C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5385832A (en) * | 1989-03-31 | 1995-01-31 | Sri International | Method for obtaining highly pure beta 1,3-glucan from euglena |
Non-Patent Citations (5)
Title |
---|
Derwent Abstract 28393 D/16 * |
Derwent Abstract 46433 B/25 * |
Derwent Abstract 90809 A/50 * |
Derwent Abstract 94-282561/35 * |
Derwent Abstract 97-429172/40 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19734389A1 (de) | 1999-02-11 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60307603T2 (de) | Zellwandderivate aus biomasse und herstellung davon | |
DE68920019T2 (de) | Aloe-zusammensetzungen und deren verwendungen. | |
DE102007050870B4 (de) | Verfahren zur Kultivierung für Antrodia Camphorata | |
DE69019640T2 (de) | Verfahren zur herstellung von beta-1,3-glucan in algen. | |
DE69309467T2 (de) | Verwendung von Laminarin als Beschleuniger der Keimung von Samen und des Wachstumes von Pflanzen | |
Prybylski et al. | Bioactive polysaccharides from microalgae | |
DE19901270B4 (de) | Verfahren zur Flüssigkultivierung von Schizophyllum commune Fr. zur Isolierung von β-1,6-verzweigtem-β-1,3-Glucan | |
US8808769B2 (en) | Method for extraction of fractions containing pharmacologically active ingredients with less cytotoxicity from one or more plants | |
CH628649A5 (de) | Verfahren zur herstellung von stickstoffhaltigen polysacchariden. | |
DE2731570C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung eines Polysaccharide mit therapeutischer Wirkung | |
DE4244415A1 (de) | Peptid-Präparate und Verfahren zu deren Herstellung | |
EP1109837B1 (de) | Verfahren zur gewinnung hochgereinigter alginate | |
DE2239891A1 (de) | Antibiotikaderivate aus der gruppe der polyen-makrolide sowie ihre herstellung und anwendung | |
WO2015022348A1 (de) | Zubereitung zum schutz vor extrinsischer und intrinsischer hautalterung | |
DE69520693T2 (de) | Hydroxyprolin reiche proteine und sie enthaltende pharmazeutische und kosmetische zubereitungen | |
DE19734389C2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Paramylon (ß-1,3-Glucan) in Euglena gracilis sowie Verwendung des so erzeugten Paramylons als Folie oder als Verpackungsmaterial | |
DE2537277A1 (de) | Verfahren zur industriellen zuechtung von schwefelbakterien, die dabei erhaltenen produkte und sie enthaltende mittel | |
DE60015756T2 (de) | Verfahren zur gewinnung eines thermostabilen mikroalgenextraktes mit oxidationshemmender- und wundheilender aktivität | |
US20150164972A1 (en) | Method for extraction of fractions containing pharmacologically active ingredients with less cytotoxicity from one or more plants | |
DE4123714C2 (de) | Verfahren zur Gewinnung eines natürlichen Oligosaccharidproduktes mit stimulierender Wirkung auf die Geweberegenerierung | |
RU2686073C1 (ru) | Способ получения порошка тканевого препарата растительного происхождения | |
WO2022034355A1 (de) | Verfahren zur extraktion von exosomen | |
EP1572222A1 (de) | Verwendung eines extraktes aus der pflanze argania spinosa | |
EP0069995B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Bienenpollengemisches mit verbesserter Resorbierbarkeit sowie ein zur Hyposensibilisierung geeignetes Bienenpollengemisch | |
Pacheco-Aguirre et al. | Characterization of Guazuma ulmifolia Lam. seed gum and its effect on the activity of Metarhizium anisopliae (Metschn.) Sorokin on Bemisia tabaci Genn. Mex |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8122 | Nonbinding interest in granting licenses declared | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C12P 19/04 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |