DE19731878A1 - Vorrichtung in Form einer Katheterisierungsspritze zur vereinfachten Katheterisierung von Blutgefäßen und Hohlräumen mit größerer Sterilitätssicherheit - Google Patents
Vorrichtung in Form einer Katheterisierungsspritze zur vereinfachten Katheterisierung von Blutgefäßen und Hohlräumen mit größerer SterilitätssicherheitInfo
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- A61M5/00—Devices for bringing media into the body in a subcutaneous, intra-vascular or intramuscular way; Accessories therefor, e.g. filling or cleaning devices, arm-rests
- A61M5/178—Syringes
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Description
Die Katheterisierung von Kompartimenten in der Medizin, insbesondere von Blutgefäßen
(periphervenöse, zentralvenöse und insbesondere arterielle) ist des öfteren nicht einfach, weil z. B.
beim Braunülensystem der Verweilkatheter trotz erfolgter Punktion des Gefäßes mit der
Punktionskanüle beim Vorschieben nicht in das Gefäß eingeführt werden kann und somit
außerhalb des Gefäßes liegt. Es werden dann Mehrfachpunktionen notwendig (und somit ein
höherer Verbrauch an Kathetern mit höheren Kostenaufwand) und es kann bei nicht bemerkter
Fehllage zu sog. paravenösen Injektionen kommen, die je nach verwendeten Medikamenten, zu
Gewebsschäden beim Patienten und zu langerem Krankenhausaufenthalt oder sogar zu bleibenden
Schäden führen können.
Außerdem besteht bei allen sterilen Spritzen, die in der Medizin verwendet werden, das Problem,
daß der Kolbenhals der Spritze beim Aufziehen der Spritze mit den Fingern des Benutzers in
Kontakt kommt und somit an dieser Stelle nicht mehr steril ist. Beim Ausdrücken der Spritze
berührt der Kolben die Innenseite des Spritzenzylinders, womit dieser auch unsteril wird. Wird
die Spritze nun ein zweites Mal aufgezogen, was sehr häufig zum Nachspulen oder besseren
Durchmischen des Spritzeninhalts erfolgt, ist der Spritzeninhalt nun ebenfalls unsteril, welches zu
einer Einschleppung von Krankheitserregern, die sich an der Hand eines jeden Menschen
befinden, in die Blutbahn des Patienten führt und eine häufige Ursache für sog. nosokomiale (im
Krankenhaus erworbene) Infektionen darstellt, die besonders im Operationssaal und auf
Intensivstationen ein großes Problem sind und z. B. zu einer Sepsis (Blutvergiftung) mit deutlicher
Verlängerung des Krankenhausaufenthalts mit sehr kostenintensiven Behandlungsmaßnahmen und
sogar zum Tod des Patienten führen können. Eine solche Kontamination erfolgt nicht nur beim
Aufziehen von Injektionen, sondern auch bei mehrfachen Katheterisierungsversuchen mit Hilfe
einer Spritze. Hochrisikopatienten bedürfen zudem sehr intensiver Überwachungsmaßnahmen und
sind mehrfacher und häufiger Katheterisierung und ständiger Injektion von Medikamenten
ausgesetzt.
Es werden Patentansprüche auf Merkmale einer Katheterisierungsspritze erhoben, die folgende
Kennzeichen aufweist:
- 1) der Kolbenhals der Spritze ist durch eine Hülle (z. B. aus Latex oder anderem Kunststoff) geschützt (Abb. 1a). Die Hülle verbindet den Spritzenzylinder mit dem Kolben und schließt sie dicht ein. Durch ihre Länge oder Elastizität erlaubt sie ein ungehindertes Bewegen des Kolbens in dem Zylinder. Es kann also der Kolbenhals bei üblicher Benutzung der Spritze nicht mit den Fingern des Benutzers in Berührung kommen.
- 2) am Spritzenstempel ist ein dünner, fester aber flexibler Stift (z. B. Metalldraht oder Kunststoffstift) befestigt, der durch die Spritzenmündung herausgeführt werden kann (Abb. 1b).
- 3) der Spritzenstempel enthält eine Aussparung, durch die der Raum vor dem Stempel mit dem Raum hinter dem Stempel verbunden wird (Abb. 1c).
- 4) es befindet sich ein Dichtungsring oder zweiter Stempel zwischen Stempel und Kolbenende (Abb. 1d).
Bei der Katheterisierung von Gefäßen hat sich in der Medizin die Seldinger-Technik bewährt, bei
der nach der Punktion des Gefäßes zunächst ein Draht durch die Punktionskanüle in das Gefäß
eingelegt wird und der Katheter dann über den Draht in das Gefäß vorgeschoben wird.
In Anlehnung an diese Methode kann mit dieser Katheterisierungsspritze die Katheterisierung von
Gefäßen erleichtert werden.
Die Katheterisierungsspritze wird am Ende einer Punktionskanüle, um die sich ein Katheter
befindet (Braunüle), so aufgesetzt, daß der Stift durch die Kanüle hindurchgeht (Abb. 2). Der Stift
ist so dünn zu wählen, daß Blut neben dem Stift durch die Kanüle hindurchtreten und in die
Spritze gelangen kann. Vor der Punktion wird der Stempel soweit zurückgezogen, daß der Stift
die Kanülenspitze nicht überragt (Abb. 3). Die Spritze enthält etwas Luft oder eine Flüssigkeit
(z. B. Kochsalzlösung). Nach Punktion des Gefäßes (Abb. 3), die durch Blutrückfluß in den
Spritzenzylinder zu erkennen ist, wird ohne die Lage der Punktionskanüle zu verändern, durch
Eindrücken des Spritzenstempels der sich daran befindende Stift durch die Kanüle ins Gefäß
eingebracht (Abb. 4). Die Luft, die sich vor dem Stempel befindet entweicht beim Vorschieben
hinter den Stempel und gelangt nicht ins Gefäß, was insbesondere bei Arterien nicht erfolgen
sollte. Dann wird der Katheter über die Kanüle und den Stift in das Gefäß vorgeschoben und dort
fixiert (Abb. 5). Die Katheterisierungsspritze inklusive Kanüle und Stift werden entfernt (Abb. 6).
Der Vorteil dieser Katheterisierungsspritze liegt zum einen darin, daß durch die Hülle auf eine
sehr einfach zu realisierende und sehr preiswerte Weise eine größere Gewährleistung der Sterilität
erfolgt als bei bisher üblichen Spritzen und damit zu einer Verringerung von im Krankenhaus
erworbenen Infektionen und ihren Folgen führt. Auf diese Hülle wird im besonderen ein
Nebenanspruch gestellt.
Desweiteren kann mit Anbringen des Stiftes am Spritzenstempel auf eine sehr preiswerte Weise
ein schon bestehendes Katheterisierungssystem (Braunüle) so aufgerüstet werden, daß die
Erfolgsrate der Punktionen höher ist und sich Mehrfachpunktionen und Fehlpunktionen und ihre
Folgen verringern.
Durch die Aussparung des Spritzenstempels ist gewährleistet, daß keine Luft in die Gefäße
gelangt.
Durch den Dichtungsring oder den zweiten Stempel wird der Raum hinter dem Stempel bei
völligem Eindrücken des Kolbens abgedichtet, somit erfolgt kein Blutaustritt aus der Spritze.
- 1) Eine besondere Ausführungsart der Katheterisierungsspritze ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Mündung des Spritzenhalses seitlich der Spritze abgeht und sie zusätzlich das Merkmal
aufweist, daß ihre Achse schräg zur Spritzenachse steht. Desweiteren ist die Spritze dadurch
gekennzeichnet sein, daß statt der Aussparung im Stempel die Luft über eine zweite,
verschließbare, Mündung an der Seite der Spritze entweicht (Abb. 7A).
Als besondere Ausführungsart kann die Mündung im Winkel von 90° (Abb. 7B) oder von der Spritzenseite abgehen (Abb. 7C).
Durch den seitlichen Abgang der Spritzenmündung und ihre schräge Achse werden Punktionen an schwierigen Stellen (z. B. Hals, Bein) aber auch an üblichen Stellen durch eine bessere Handlichkeit erleichtert. - 2) Die Hülle, auf die ein Unteranspruch erhoben wird, ist an jeder Injektionsspritze von Nutzen und ist dadurch gekennzeichnet, daß sie vom Griff, oder von der Spritzenaußenseite entspringt und am Kolbenende (Abb. 8A) oder am Kolben (Abb. 8B) ansetzt oder die Spritze vollständig umschließt (Abb. 8C); auch als separate abnehmbare Hülle ist sie möglich (Abb. 8D).
- 3) Die besonderen Ausführungsarten des Stiftes sind dadurch gekennzeichnet, daß der Stift aus der Mitte des Stempels (Abb. 9A) am Rand (Abb. 9B) oder durch einen Kanal im Kolben führt und in diesem frei beweglich ist und durch eine Hülle vor Kontamination geschützt ist (Abb. 9c).
- 4) Die Aussparung des Spritzenkolbens kann am Rand (Abb. 10A) oder in der Mitte sein (Abb. 10B) oder vollkommen fehlen (Abb. 10C).
Claims (9)
- Es werden Patentansprüche auf Merkmale einer Katheterisierungsspritze erhoben (- Hauptanspruch -), die folgende Kennzeichen (- Nebenansprüche -) aufweist:
- 1) der Kolbenhals der Spritze ist durch eine Hülle (z. B. aus Latex oder anderem Kunststoff) geschützt (Abb. 1a). Die Hülle verbindet den Spritzenzylinder mit dem Kolben und schließt sie dicht ein. Durch ihre Länge oder Elastizität erlaubt sie ein ungehindertes Bewegen des Kolbens in dem Zylinder. Es kann also der Kolbenhals bei üblicher Benutzung der Spritze nicht mit den Fingern des Benutzers in Berührung kommen.
- 2) am Spritzenstempel ist ein dünner, fester aber flexibler Stift (z. B. Metalldraht oder Kunststoffstift) befestigt, der durch die Spritzenmündung herausgeführt werden kann (Abb. 1b).
- 3) der Spritzenstempel enthält eine Aussparung, durch die der Raum vor dem Stempel mit dem Raum hinter dem Stempel verbunden wird (Abb. 1c).
- 4) es befindet sich ein Dichtungsring oder zweiter Stempel zwischen Stempel und Kolbenende (Abb. 1d).
Besondere Ausführungsarten (- Unteransprüche -) - 1) Eine besondere Ausführungsart der Katheterisierungsspritze ist dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung des Spritzenhalses seitlich der Spritze abgeht und sie zusätzlich das Merkmal aufweist, daß ihre Achse schräg zur Spritzenachse steht. Desweiteren ist die Spritze dadurch gekennzeichnet sein, daß statt der Aussparung im Stempel die Luft über eine zweite, verschließbare, Mündung an der Seite der Spritze entweicht (Abb. 7A).
Als besondere Ausführungsart kann die Mündung im Winkel von 90° (Abb. 7B) oder von der Spritzenseite abgehen (Abb. 7C).
Durch den seitlichen Abgang der Spritzenmündung und ihre schräge Achse werden Punktionen an schwierigen Stellen (z. B. Hals, Bein) aber auch an üblichen Stellen durch eine bessere Handlichkeit erleichtert. - 2) Die Hülle, auf die ein Unteranspruch erhoben wird, ist an jeder Injektionsspritze von Nutzen und ist dadurch gekennzeichnet, daß sie vom Griff, oder von der Spritzenaußenseite entspringt und am Kolbenende (Abb. 8A) oder am Kolben (Abb. 8B) ansetzt oder die Spritze vollständig umschließt (Abb. 8C); auch als separate abnehmbare Hülle ist sie möglich (Abb. 8D).
- 3) Die besonderen Ausführungsarten des Stiftes sind dadurch gekennzeichnet, daß der Stift aus der Mitte des Stempels (Abb. 9A) am Rand (Abb. 9B) oder durch einen Kanal im Kolben führt und in diesem frei beweglich ist und durch eine Hülle vor Kontamination geschützt ist (Abb. 9c).
- 4) Die Aussparung des Spritzenkolbens kann am Rand (Abb. 10A) oder in der Mitte sein (Abb. 10B) oder vollkommen fehlen (Abb. 10C).
Insgesamt werden 1 Hauptanspruch, 4 Nebenansprüche und 13 Unteransprüche gestellt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997131878 DE19731878A1 (de) | 1997-07-24 | 1997-07-24 | Vorrichtung in Form einer Katheterisierungsspritze zur vereinfachten Katheterisierung von Blutgefäßen und Hohlräumen mit größerer Sterilitätssicherheit |
DE29716762U DE29716762U1 (de) | 1997-07-24 | 1997-07-24 | Vorrichtung in Form einer Katheterisierungsspritze zur vereinfachten Katheterisierung vn Blutgefäßen und Hohlräumen mit größerer Sterilitätssicherheit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997131878 DE19731878A1 (de) | 1997-07-24 | 1997-07-24 | Vorrichtung in Form einer Katheterisierungsspritze zur vereinfachten Katheterisierung von Blutgefäßen und Hohlräumen mit größerer Sterilitätssicherheit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19731878A1 true DE19731878A1 (de) | 1999-02-18 |
Family
ID=7836780
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997131878 Withdrawn DE19731878A1 (de) | 1997-07-24 | 1997-07-24 | Vorrichtung in Form einer Katheterisierungsspritze zur vereinfachten Katheterisierung von Blutgefäßen und Hohlräumen mit größerer Sterilitätssicherheit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19731878A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1997-07-24 DE DE1997131878 patent/DE19731878A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |