DE19731111A1 - Verfahren zur Identifizierung sowie Klassifizierung eines Zieles - Google Patents
Verfahren zur Identifizierung sowie Klassifizierung eines ZielesInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Identifizie
rung sowie Klassifizierung eines Zieles nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Im Rahmen dieser Patentanmeldung wird ein Ziel definiert
als ein einen vorgebbaren Schwellwert überschreitendes Aus
gangssignal eines Detektors, beispielsweise eines akusti
schen oder optischen Detektors oder eines Radardetektors
(Radaranlage) oder einer Kombination aus solchen Detekto
ren.
Eine solche Identifizierung sowie Klassifizierung eines
Zieles ist in vielen zivilen sowie militärischen Bereichen
anwendbar. Beispielsweise ist es bei der Überwachung des
zivilen und/oder militärischen See- und/oder Luftverkehrs
erforderlich zu erkennen, ob sich zwei Verkehrsteilnehmer
auf einem sogenannten Kollisionskurs befinden. Dabei kann
sich beispielsweise einer der Verkehrsteilnehmer auf einem
erlaubten regulären Kurs befinden, während der andere Ver
kehrsteilnehmer sich absichtlich oder versehentlich auf ei
nem nicht erlaubten Kurs befindet.
Zur Lösung derartiger Aufgaben sind insbesondere in der Ra
dartechnologie eine Vielzahl von Verfahren bekannt. Bei
spielsweise kann mittels ortsfester Radar-Überwachungssta
tionen (Lotsenstationen) die Größe (Rückstreuquerschnitt)
einer oder beider Verkehrsteilnehmer sowie deren Geschwin
digkeit und/oder Kurs (Spur) bestimmt werden. Außerdem ist
eine solche Überwachung möglich mittels einer an Bord eines
Verkehrsteilnehmers befindlichen mobilen Radaranlage (Bord
radar). Es ist naheliegend, eine solche Identifikation
und/oder Klassifikation mittels weiterer Detektoren, bei
spielsweise eines optischen Fernrohres, durchzuführen oder
zu unterstützen.
Derartige Identifizierungen und/oder Klassifizierungen sind
in nachteiliger Weise unflexibel sowie unzuverlässig, da
diese Verfahren allein auf der physikalischen Auswertung
der Ausgangssignale der Detektoren beruhen. Wird beispiels
weise eine vorhandene Überwachungsstation nachträglich
durch einen zusätzlichen Detektor erweitert, so sind im
allgemeinen in nachteiliger Weise umfangreiche Änderungen
an der Auswerteeinheit erforderlich, um die Ausgangssignale
des zusätzlichen Detektors zu berücksichtigen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gat
tungsgemäßes Verfahren anzugeben, das weitgehend unabhängig
ist von der Art der Ausgangssignale der Detektoren sowie
deren Anzahl und das in zuverlässiger Weise eine Identifi
kation und/oder Klassifikation eines detektierten Zieles
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und/oder Weiterbildungen sind den weiteren
Ansprüchen entnehmbar.
Die Erfindung beruht auf der Verwendung sogenannter Indika
toren. Diese sind vorteilhafterweise weitgehend unabhängig
von den Ausgangssignalen der verwendeten physikalischen De
tektoren. Ein Indikator ist ein abstrakter Begriff für eine
vorgebbare Eigenschaft und/oder ein vorgebbares Verhalten
eines tatsächlichen Gegenstandes, beispielsweise eines
Flugzeuges oder eines Schiffes, der von mindestens einem
darauf abgestimmten Detektor, beispielsweise einer Radaran
lage, als Ziel erfaßt wird. Ein Indikator ist also ein ab
strakter Begriff für eine vorgebbare qualitative und quan
titative identifizierungsrelevante Information.
Beispielsweise kann ein erster Indikator lediglich bewer
ten, ob sich ein Flugzeug innerhalb eines diesem zugewiese
nen Flugkorridors befindet. Ein zweiter Indikator kann bei
spielsweise bewerten, ob sich ein Flugzeug bei einem diesem
zugewiesenem Zeitschlitz (time slot) an dem zu diesem gehö
renden Ort innerhalb des Flugkorridors befindet.
Es ist auch möglich, einen Indikator für abstrakte Eigen
schaften auszubilden. Zum Beispiel kann ein Indikator eine
von mehreren physikalischen Größen einer Zielspur abgelei
tete Eigenschaft darstellen. Beispielsweise kann ein Indi
kator anzeigen, ob ein Ziel (Flugzeug) dem Kurs eines Flug
planes folgt. Ein anderer Indikator kann anzeigen, ob ein
Ziel von einem Ursprungsgebiet, das als freundliches Ur
sprungsgebiet bewertet wird, gestartet ist. Ein weiterer
Indikator kann anzeigen, ob ein Ziel ein als feindlich be
wertetes Gebiet überfliegt. Außerdem kann ein Indikator
darauf ausgerichtet werden, ob ein Ziel ein als feindlich
zu bewertendes Angriffsverhalten zeigt.
Weiterhin ist es möglich, daß ein Indikator ein Ausgangs
signal, beispielsweise die mittels einer Radaranlage und
des Doppler-Effektes ermittelte Geschwindigkeit, unmittel
bar bewertet.
Es ist ersichtlich, daß die vorstehend beispielhaft erwähn
ten Indikatoren auf einer vorgebbaren Auswertung und/oder
Bewertung der Ausgangssignale von einzelnen oder mehreren
Detektoren beruhen. Denn in diesen Ausgangssignale müssen
direkt oder indirekt, das heißt nach einer vorgebbaren Aus
wertung und/oder Bewertung, diejenigen Eigenschaften vor
handen sein, die dann mittels der daraus ermittelten Indi
katoren weiterverarbeitet werden.
Aus den vorstehenden Beispielen ist ersichtlich, daß die
Wahl der Indikatoren sowie deren Anzahl von der gewünschten
Art der Identifizierung und/oder Klassifizierung abhängt.
Beispielsweise können die Indikatoren derart gewählt wer
den, daß lediglich zivile Flugzeuge erfaßt, identifiziert
sowie klassifiziert werden können.
Es ist weiterhin ersichtlich, daß ein Indikator weitgehend
unabhängig ist von der Art eines Detektors. Beispielsweise
kann ein Indikator daraus abgeleitet werden, daß ein Flug
zeug eine vorgebbare definierte (Radar-)Kennung über einen
sogenannten (Radar-)Transponder veranlaßt. Wird nun bei
spielsweise dieser Transponder ersetzt durch einen tech
nisch verbesserten Nachfolgetyp, der beispielsweise auf ei
nem anderen Frequenzbereich arbeitet und/oder eine andere
Verschlüsselung für die auszusendende Kennung besitzt, so
ändert sich ein lediglich auf die Kennung abgestimmter In
dikator in vorteilhafter Weise nicht.
Die erwähnten Beispiele zeigen, daß es möglich ist, vonein
ander unabhängige Indikatoren zu wählen. Beispielsweise ist
ein das Einhalten eines Flugplans bewertender Indikator un
abhängig von einem feindliche Eigenschaften, beispielsweise
ein typisches Angriffsverhalten, bewertenden Indikator.
Jedem ermittelten Indikator wird nun eine Tendenz zugeord
net, welche der Basis-Identität des Indikators entspricht.
Sollen beispielsweise in einem System Freund-, Feind- sowie
Neutral-Ziele identifiziert werden, so gibt es genau die
diesen zugeordneten Basis-Identitäten Freund, Feind sowie
Neutral. Für diese Basis-Identititäten, die an sich soge
nannte Ja-Nein-Aussagen darstellen, kann es bedarfsweise
vorteilhaft sein, wenn es zu jeder Basis-Identität eine
Tendenz gibt, das heißt eine Verfeinerung oder Abstufung.
Eine Auswertung mit solchen Tendenzen ist beispielsweise
dann zweckmäßig, wenn für ein zu identifizierendes Ziel un
zureichende oder sogar widersprüchliche Informationen vor
liegen. So kann es beispielsweise vorteilhaft sein, wenn es
zu der Basis-Identität "Freund" eine mit "Vermutlich
Freund" bezeichnete Abschwächung gibt oder zu der Basis-
Identität "Feind" eine mit "Vermutlich Feind" bezeichnete
Abschwächung. Eine solche Abschwächung kann als eine Art
Zwischenwert bezeichnet werden.
Jedem aktuell ermitteltem Indikator wird also zugeordnet,
ob er eine Tendenz zu Freund, Feind oder Neutral zeigt. Es
ist nun vorteilhaft, jeden aktuell ermittelten Indikator
mit einer vorgebbaren Bewertungszahl, die beispielsweise
von der Genauigkeit, der Zuverlässigkeit und/oder der Wich
tigkeit des Indikators abhängt, zu gewichten (bewerten).
Dadurch wird festgelegt, welchen Beitrag dieser aktuell er
mittelte Indikator leistet zur Ermittlung der Identität ei
nes Zieles.
Es ist nun vorteilhaft, derartige Indikatoren als Vektoren
auszubilden und mit diesen einen Vektorraum mit vorgebbarer
Dimension zu bilden. Diese ist abhängig von dem vorgegebe
nen Problem der Identifikation und/oder Klassifikation. Es
ist ersichtlich, daß bei einem einfachen Problem, bei
spielsweise einer Kollisionswarnung im Luftverkehr, ledig
lich ein Vektorraum mit geringer Dimension benötigt wird.
Denn es muß lediglich festgestellt werden, welcher Ver
kehrsteilnehmer sich auf einem korrekten Kurs (1. Dimensi
on) befindet und welcher Verkehrsteilnehmer sich auf einem
möglichen Kollisionskurs (2. Dimension) befindet. Es ist
ersichtlich, daß es durch derartige vektorielle Indikatoren
beispielsweise möglich ist, einen möglichen Kollisionsort
zu ermitteln und bedarfsweise geeignete Gegenmaßnahmen ein
zuleiten.
Es ist ersichtlich, daß nicht für jeden Indikator eine Di
mension in dem vorgebbarem m-dimensionalen Identitäts-
Vektorraum existiert, sondern nur je genau eine Dimension
für eine sogenannte "Basis-Identität". Eine solche Basis-
Identität kann bedarfsweise in der vorstehend beschriebenen
Weise verfeinert (unterteilt) werden, beispielsweise mit
tels der erwähnten Abschwächungen.
Es ist möglich, daß jeder Indikator einen m-dimensionalen
Vektor in dem m-dimensionalen Identitäts-Vektorraum dar
stellt. In einem solchen Fall wird dann ein Identitätsvek
tor beschrieben durch die mathematische Vektorsumme aller m
Indikator-Vektoren, wobei m eine vorgebbare ganze Zahl ist.
Wird dagegen jedem Indikator nur eine Tendenz (Basis-Iden
tität) zugeordnet, so ist bei der erwähnten Vektorsumme nur
die dieser Tendenz entsprechende Komponente ungleich null
und alle anderen (Vektor-)Komponenten immer gleich null.
Mit derartigen, durch unabhängige Identitäten aufgespannten
Vektorräumen sind in vorteilhafter Weise sehr komplexe
(schwierige) Identifikationen und/oder Klassifikationen
möglich. Außerdem ist es vorteilhafterweise möglich, einen
bereits bestehenden Vektorraum, der eine vorgebbare Dimen
sion besitzt, in einfacher und kostengünstiger Weise um
mindestens eine Dimension zu erweitern und dann in diesem
erweiterten Vektorraum die Identifikationen und/oder Klas
sifikationen auszuführen. Beispielsweise ist es möglich,
einen aus Indikatoren aufgespannten Vektorraum, der ledig
lich auf die Kollisionswarnung für zivile Verkehrsflugzeuge
in einem vorgebbaren zivilen Flugkorridor ausgelegt ist,
auf einen weiteren Typ von Flugkorridor mit zusätzlicher
Überwachung von militärischen Flugzeugen zu erweitern. In
einem solchen Fall müssen für den vorhandenen Vektorraum
lediglich weitere unabhängige Indikatoren, welche den wei
teren Flugkorridor sowie militärische Flugzeuge erfassen,
gebildet werden. Dabei erhöht sich die Dimension des vor
handenen Vektorraums um die Anzahl der hinzugefügten unab
hängigen Basis-Identitäten.
Das beschriebene Verfahren der Identifikation und/oder
Klassifikation von Zielen mittels vektorieller Indikatoren
wird nachfolgend anhand eines Beispieles unter Bezugnahme
auf eine Figur näher erläutert. Diese zeigt lediglich aus
Gründen der zeichnerischen Darstellung einen dreidimensio
nalen Vektorraum, der aus unabhängigen Basis-Identitäten
aufgespannt ist und der zur Identifikation und/oder Klassi
fikation von sogenannten Freund-/Feind-Zielen dient. Damit
ist beispielsweise im zivilen Luftverkehr eine Unterschei
dung zwischen einem auf korrektem Kurs fliegenden Luftfahr
zeug (Freund) und einem auf Kollisionskurs befindlichen
Luftfahrzeug (Feind) möglich.
Die Figur zeigt für den beispielhaft dargestellten dreidi
mensionalen Vektorraum einen Koordinatenursprung KO, von
dem drei voneinander unabhängige vektorielle Basis-Identi
täten ausgehen. Diese sind mit Freundkomponente FRC, Feind
komponente HOC sowie Neutralkomponente NEC bezeichnet. Die
sen vektoriellen Basis-Identitäten liegen entsprechend ge
wählte (physikalische) Detektoren zugrunde, beispielsweise
Radar- und/oder Funkanlagen mit zugehörigen, an sich be
kannten Auswerteeinrichtungen. Zu jeder dieser Komponenten
gehört ein Einheitsvektor (Basis-Vektor). Diese werden mit
Freundbasis FRB, Feindbasis HOB sowie Neutralbasis NEB be
zeichnet. In dem von diesen Basis-Vektoren aufgespannten
(Unbekannt-)Raum VU sind keine Entscheidungen möglich. Die
ser (Unbekannt-)Raum VU enthält eine Art Vektor-Rauschen.
Alle innerhalb dieses Raumes VU liegenden Ziele Z werden
daher als "Unbekannt" identifiziert und/oder klassifiziert.
Zu einigen Komponenten sind nach an sich bekannten Verfah
ren eindeutige Schwellwerte ermittelbar. Beispielsweise ge
hört zu der Freundkomponente FRC der zugehörige Freund-
Schwellwert SFR. Gehört beispielsweise zu einem zu identi
fizieren Ziel Z eine hauptsächliche vektorielle Freundkom
ponente, deren Betrag größer ist als der Freund-Schwellwert
SFR, so ist das Ziel Z als "Freund" identifiziert. Ist der
Betrag der hauptsächlichen Freundkomponente kleiner gleich
dem Freund-Schwellwert SFR, so wird das Ziel Z als ein
"vermutlicher Freund" identifiziert. Entsprechend gehört zu
der vektoriellen Feindkomponente HOC der zugehörige Feind-
Schwellwert SHO. Gehört beispielsweise zu einem zu identi
fizierenden Ziel Z eine hauptsächliche vektorielle Feind
komponente, deren Betrag größer ist als der Feind-Schwell
wert SHO, so wird das Ziel Z als "Feind" identifiziert. Ist
der Betrag der hauptsächlichen Feindkomponente kleiner
gleich dem Feind-Schwellwert SHO, so wird das Ziel Z als
"Suspekt" identifiziert.
In diesem als Beispiel gewählten Vektorraum gehört zu einem
zu identifizierenden Ziel Z ein Ziel-Identifikationsvektor
ID(Z). Zu diesem gehören eine Ziel-Freundkomponente FRC(Z),
eine Ziel-Feindkomponente MOC(Z) sowie eine Ziel-Neutral
komponente NEC(Z). Der Ziel-Identifikationsvektor ID(Z) ist
daher darstellbar entsprechend der Formel
ID(Z) = [FRC(Z), HOC(Z), NEC(Z)] (Komponentendarstellung)
oder alternativ in der Form ID(Z) = FRC(Z).FRB + HOC(Z).HOB + NEC(Z).NEB (Vektor darstellung). Dabei bedeutet
Freundkomponente FRC = Summe der Bewertungszellen aller Indikatoren mit einer freundlichen Tendenz,
Feindkomponente HOC = Summe der Bewertungszellen aller Indikatoren mit einer feindlichen Tendenz,
Neutralkomponente NEC = Summe der Bewertungszellen aller Indikatoren mit einer neutralen Tendenz.
ID(Z) = [FRC(Z), HOC(Z), NEC(Z)] (Komponentendarstellung)
oder alternativ in der Form ID(Z) = FRC(Z).FRB + HOC(Z).HOB + NEC(Z).NEB (Vektor darstellung). Dabei bedeutet
Freundkomponente FRC = Summe der Bewertungszellen aller Indikatoren mit einer freundlichen Tendenz,
Feindkomponente HOC = Summe der Bewertungszellen aller Indikatoren mit einer feindlichen Tendenz,
Neutralkomponente NEC = Summe der Bewertungszellen aller Indikatoren mit einer neutralen Tendenz.
Diese bedeutet, daß zunächst für alle Indikatoren, bezie
hungsweise den zugehörigen physikalischen Detektoren, fest
gelegt (definiert) werden muß, welche Eigenschaften der
Ausgangssignale der Detektoren "freundlichen Tendenz",
"feindlichen Tendenz" sowie "neutralen Tendenz" bedeuten.
Diese Festlegung kann beispielsweise anhand von Meßwerten
und/oder anhand von Erfahrungswerten (empirisch) erfolgen.
Ein in einem solchen Vektorraum dargestelltes und zu iden
tifizierendes Ziel Z hat einen zugehörigen Ziel-Identifika
tionsvektor ID(Z), der sich entsprechend der allgemeinen
Vektordarstellung zerlegen läßt in einen sogenannten Haupt-
Tendenz-Identitäts-Vektor IV(Z), der in Richtung einer der
Achsen FRC, HOC, NEC zeigt (hier parallel zu dem Freund-
Basis-Vektor) und einen sogenannten Widerspruchs-Vektor
VC(Z). Für den Ziel-Identifikationsvektor ID(Z) gilt daher
die vektorielle Formel ID(Z) = IV(Z) + VC(Z). In dem darge
stellten Beispiel hat nun der Haupt-Tendenz-Identitäts-
Vektor IV(Z) einen Betrag (Länge), der wesentlich größer
ist als derjenige des Widerspruchs-Vektors VC(Z) und der
wesentlich größer ist als der zugehörige Freund-Schwellwert
SFR. Das Ziel Z ist daher eindeutig als "Freund" identifi
zierbar.
Dieser Sachverhalt wird im folgenden in einer mathemati
schen Form, die für einen Vektorraum mit nahezu beliebiger
Dimension gilt, beschrieben. Dabei bedeuten senkrechte
Striche (||) die Betragsbildung des zwischen den senkrechten
Strichen angegebenen Vektors.
Für alle unbekannten Ziele Z gilt die Formel
wobei SmaxRatio ein vorgebbarer Schwell
wert ist.
Das bedeutet, daß für alle identifizierbaren Ziele das Ver
hältnis zwischen den Werten (Beträgen) des Widerspruchs-
Vektors VC(Z) und dem Haupt-Tendenz-Identitäts-Vektor IV(Z)
unterhalb des vorgebbaren Schwellwertes SmaxRatio liegen
muß. Ansonsten wäre der Widerspruchs-Vektors VC(Z) so domi
nant (maßgebend), daß keine qualifizierte Identifizierung
des Zieles Z möglich ist.
Es wird noch die Größe Ungewißheit u benötigt, die defi
niert ist als das Verhältnis zwischen der wahrscheinlich
sten Information (der Indikatoren) und dem Wert (Betrag)
der Widerspruchs-Information. Die Ungewißheit u beschreibt,
wie ungewiß (unsicher) die vorgenommene Identifizierung
ist. Dabei wird der Wertebereich der Ungewißheit u be
schränkt auf die Werte von 0,0 bis 1,0 (0% bis 100%).
Gilt die Formel
so ist eine Identifizierung möglich.
Das Verhältnis
ist dann ein Maß für die Ungewiß
heit der Identifizierung des Zieles Z.
Die Konfidenz conf ist dann bestimmbar aus der Formel
conf = 1 - u.
conf = 1 - u.
Ist nun bei einer Identifizierung die Konfidenz conf klei
ner als 1, so bedeutet dieses, daß in diesem Fall Wider
spruchs- Information (Widerspruchs-Vektors VC(Z)) vorhanden
sein muß. In diesem Fall ist es dann falsch, als ein Maß
für die Zuverlässigkeit der Identifikation, bei der Identi
fikation des Zieles Z den Wert m = |ID(Z)| anzusetzen, denn
dieser Wert berücksichtigt nicht die vorhandene Wider
spruchs-Information. Daher muß der Wert m verringert werden
um einen Faktor, welcher die vorhandene Widerspruchs-Infor
mation berücksichtigt. Damit ergibt sich ein Effektivwert e
gemäß der Formel e = m * conf, wobei * den Multiplikations
operator bedeutet. Dieser Effektivwert e ist ein Maß für
die Zuverlässigkeit der Identifikation.
Der Effektivwert e wird nun verglichen mit den Schwellwer
ten auf den Achsen des Vektorraumes.
Liegt beispielsweise der Haupt-Tendenz-Identitäts-Vektor
IV(Z) parallel zu der Freund-Achse FRC und ist
e < SFR, so ist das Ziel Z ein "vermutlicher Freund"; ist
e < = SFR, so ist das Ziel Z ein "Freund".
e < SFR, so ist das Ziel Z ein "vermutlicher Freund"; ist
e < = SFR, so ist das Ziel Z ein "Freund".
Liegt beispielsweise der Haupt-Tendenz-Identitäts-Vektor
IV(Z) parallel zu der Feind-Achse HOC und ist
e < SHO, so ist das Ziel Z ein "vermutlicher Feind"; ist
e < = SHO, so ist das Ziel Z ein "Feind".
e < SHO, so ist das Ziel Z ein "vermutlicher Feind"; ist
e < = SHO, so ist das Ziel Z ein "Feind".
Liegt beispielsweise der Haupt-Tendenz-Identitäts-Vektor
IV(Z) parallel zu der Neutral-Achse NEC und ist
e < 0, so ist das Ziel Z "Neutral".
e < 0, so ist das Ziel Z "Neutral".
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Beispiele be
schränkt, sondern in vielfältiger Weise auf zivile, militä
rische sowie industrielle Anwendungsgebiete anwendbar, bei
welchen eine Identifikation und/oder Klassifikation von be
wegten oder unbewegten Gegenständen erforderlich ist. Es
ist lediglich erforderlich, diese Gegenstände mittels dafür
geeigneten physikalischen Detektoren zu erfassen und deren
Ausgangssignale entsprechend den gewünschten vorgebbaren
Eigenschaften bei der Identifikation und/oder Klassifikati
on auszuwerten.
Claims (4)
1. Verfahren zur Identifizierung sowie Klassifizierung ei
nes Zieles, wobei
- - ein Gegenstand von mindestens einem auf diesen abge stimmten physikalischen Detektor erfaßt wird,
- - aus dem Ausgangssignal des Detektors zumindest mittels einer Schwellwertbildung sowie einer Auswerteeinrichtung mindestens ein Ziel ermittelt wird und
- - das Ziel identifiziert und/oder klassifiziert wird an hand von vorgebbaren Eigenschaften des Ausgangssignals sowie einer vektoriell arbeitenden Anordnung, dadurch gekennzeichnet,
- - daß jeder vorgebbaren unabhängigen Eigenschaft, die für die Identifikation und/oder Klassifikation benötigt wird und die aus mindestens einem Ausgangssignal eines Detek tor ermittelbar ist, ein vektorieller Indikator zugeord net wird,
- - daß mittels des mindestens einen Indikators ein Vektor raum aufgespannt wird, dessen Dimension der Anzahl aller zulässigen Basis-Identitäten entspricht,
- - daß jedem erfaßten Ziel (Z) innerhalb des Vektorraumes ein Ziel-Identifikationsvektor (ID(Z)) zugeordnet wird,
- - daß der Ziel-Identifikationsvektor (ID(Z)) vektoriell zerlegt wird in einen Haupt-Tendenz-Identitäts-Vektor (IV(Z)) und in einen Widerspruchs-Vektors (VC(Z)), wobei der Haupt-Tendenz-Identitäts-Vektor (IV(Z)) die haupt sächliche Eigenschaft des Zieles enthält und parallel liegt zu der Richtung der zu dieser hauptsächlichen Ei genschaft gehörenden Basis-Identität,
- - daß von dem Haupt-Tendenz-Identitäts-Vektor (IV(Z)) der Betrag gebildet und in vorgebbarer Weise gewichtet wird,
- - daß der gewichtete Betrag verglichen wird mit einem vor gebbaren Schwellwert (SFR, SHO), welcher derjenigen Ba sis-Identität zugeordnet ist, die parallel zu dem Haupt- Tendenz-Identitäts-Vektor (IV(Z)) liegt und
- - daß in Abhängigkeit von dem Ergebnis des Vergleiches die Identifikation und/oder Klassifikation des Zieles (Z) in vorgebbarer Weise erfolgt.
2. Verfahren zur Identifizierung sowie Klassifizierung ei
nes Zieles nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß zur Gewichtung des Betrages des Haupt-Tendenz-
Identitäts-Vektor (IV(Z)) zunächst die Konfidenz (conf)
gebildet wird gemäß der Formel
conf = 1 - u, mit
wobei u auf den Wertebe reich von 0,0 bis 1,0 festgelegt ist und |VC(Z)| den Betrag des Widerspruchs-Vektors (VC(Z)) be zeichnet, - - daß ein Effektivwert (e) gebildet wird gemäß der Formel e = m.conf, mit m = |IV(Z)| und wobei.den Multipli kationsoperator bedeutet und
- - daß der Effektivwert (e) für den Vergleich verwendet wird.
3. Verfahren zur Identifizierung sowie Klassifizierung ei
nes Zieles nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur
Verwendung bei der Identifizierung und/oder Klassifizie
rung von mindestens einem Luftfahrzeug.
4. Verfahren zur Identifizierung sowie Klassifizierung ei
nes Zieles nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur
Verwendung bei der Identifizierung und/oder Klassifizie
rung von mindestens einem auf der Erdoberfläche befind
lichem Fahrzeug.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19731111A DE19731111B4 (de) | 1997-07-19 | 1997-07-19 | Verfahren zur Identifizierung sowie Klassifizierung eines Zieles |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19731111A DE19731111B4 (de) | 1997-07-19 | 1997-07-19 | Verfahren zur Identifizierung sowie Klassifizierung eines Zieles |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19731111A1 true DE19731111A1 (de) | 1999-01-21 |
DE19731111B4 DE19731111B4 (de) | 2005-10-27 |
Family
ID=7836296
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19731111A Expired - Fee Related DE19731111B4 (de) | 1997-07-19 | 1997-07-19 | Verfahren zur Identifizierung sowie Klassifizierung eines Zieles |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19731111B4 (de) |
Cited By (3)
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