DE19729804A1 - Schallabsorbierender Bauteil - Google Patents
Schallabsorbierender BauteilInfo
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Description
In der deutschen Patentanmeldung 196 34 615.0 ist ein schall
absorbierender Bauteil beschrieben und beansprucht, bei dem
Kammern dünne Seitenwände aufweisen und akustische Resonatoren
bilden. Dabei bilden die Seitenwände benachbarter Kammern
Trennwände für aneinanderliegende Kammern und sind die Kammern
mit den Trennwänden zu einem fachartigen Kammersystem
zusammengesetzt. Derartige schallabsorbierende Bauteile
zeichnen sich durch einfache Herstellbarkeit und dennoch gute
schallabsorbierende bzw. schalldämpfende Wirkung aus.
In weiterer Ausbildung des Gegenstand der älteren Hauptpatent
anmeldung 196 34 615.0 wird gemäß der vorliegenden
Zusatzpatentanmeldung der Anwendungsbereich erweitert. Hierzu
ergeben sich auch weitere Ausbildungsformen.
So ist gemäß der vorliegenden Zusatzerfindung das Kammersystem
mit den Trennwänden an der dem Rad zugewandten Seite eines
Kfz-Radhauses angeordnet. Solche "Radhäuser" sind die
Abdeckungen der Laufräder sowohl in Bezug zu den übrigen
Fahrzeugteilen, beispielsweise dem Motorraum, dem Fahrgast
raum, dem Kofferraum und/oder der Ladefläche einerseits als
auch nach außen, und zwar sowohl nach vorn (zur Abweisung des
Fahrtwindes), als auch nach den Seiten und nach hinten.
Insofern bildet das "Radhaus" regelmäßig einen Teil der
Karosserie. Es ist üblicherweise aus Blech hergestellt, kann
aber auch aus Kunststoff bestehen.
Die Anwendung des im Hauptpatent beschriebenen Prinzips
fachartiger Kammersysteme zum Dämmen bzw. Dämpfen von
Schallwellen auf die Radhäuser bzw. "Radkästen" führt zu einer
wesentlichen Geräuschdämpfung vor allen der "Laufgeräusche",
die sich beim Abwälzen der Laufräder, die üblicherweise
profiliert sind, auf der Fahrbahnfläche ergeben. Es hat sich
nämlich gezeigt, daß solche Laufgeräusche nicht nur innerhalb
des Radhauses reflektiert werden, sondern dort auch durch
beispielsweise Resonanzeffekte zu Schwingungen von Bauteilen
des Radhauses oder damit verbundener Kfz-Teile führen,
wodurch zusätzliche akustische Schallwellen entstehen, die es
zu vermeiden oder mindestens wesentlich zu reduzieren gilt.
Dadurch, daß die Böden des Kammersystems, die im wesentlichen
als "akustische Membranen" wirken, sich im Abstand vom Radhaus
befinden, können die Kammern des Kammersystem zu schall
dämpfenden und schalldämmenden Zwecken verwendet werden.
Gemäß der Erfindung kann dieser "Membranabsorber" mit dem
Kammersystem auch in beispielsweise aus Polypropylen, EPDM
oder dergleichen Kunststoffen hergestellten Radhausver
kleidungen integriert werden.
Die erfindungsgemäße Lösung vermeidet das Ausspritzen des
"Unterbodenbereichs" von Radhäusern mit geräuschdämpfenden
und/oder -entdröhnenden Materialien. Darüber hinaus kann das
Frequenzspektrum der Schalldämmung bzw. Schalldämpfung
beeinflußt werden nicht nur durch die Art des Materials,
sondern auch durch den Abstand der Trennwände, die Größe der
Kammern und den Abstand der Böden von dem insbesondere als
Träger für das Kammersystem dienenden Radhaus. Auch die
Auswahl der Böden, die zweckmäßigerweise als Folie bzw. dünne
Membran ausgebildet sind, beeinflußt das Frequenzspektrum.
Es empfiehlt sich, auf die dem Rad zugewandte Seite des Rad
hauses Stege aufzuspritzen bzw. anzuspritzen und diese Stege
als Trennwände für das Kammersystem zu verwenden. Das Auf
spritzmuster wird gemäß der gewünschten "Kassettierung" des
fachartigen Kammersystems gelenkt und kann beispielsweise mit
einer Spritzschablone bewerkstelligt werden.
Außer der schallabsorbierenden Funktion erfüllt das schall
absorbierende Bauteil auch eine weitere Funktion, nämlich
einen besseren Schutz des Radhauses vor Steinschlag oder
dergleichen, der beim schnellen Fahren durch die große
Umfangsgeschwindigkeit der Profilierten Fahrzeugreifen häufig
zu Beschädigungen führt.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird nicht nur
das Fahrgeräusch gedämpft, sondern findet auch eine bessere
schalldämpfende bzw. -dämmende Wirkung gegenüber Motorgeräu
schen statt. Bei dieser Ausbildung der Erfindung wird in dem
dem Motorraum bzw. Motor zugewandten Bereich des Radhauses ein
Teil des Radhauses ausgespart, d. h. es wird dort eine Öffnung
angelegt, durch welche die Trennwände soweit verlängert sind,
daß sie ein Stück weit über das Radhaus hinaus in den
Motorbereich hineinragen, wodurch sich längere Trennwände und
daher auch tiefere Kammern bilden. An der dem Motorraum
zugewandten Seite sind diese Kammern durch eine Membran bzw.
Absorberschicht abgedeckt, die nach einer besonderen
Ausbildung der Erfindung motorseitig durch eine zusätzliche
dünne, als Membran wirkende Aluminiumschicht abgedeckt sein
kann, sofern die Membran nicht selbst durch eine
Aluminiumfolie gebildet wird. Diese wirkt gleichzeitig als
"Hitzeschild", um ein Erweichen oder gar Aufschmelzen des
Kammersystems im heißen Motorbereich zu vermeiden.
Anhand der Zeichnung werden bevorzugte Ausbildungen der
Erfindung beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch ein Radhaus,
das mit dem erfindungsgemäßen schallabsorbierenden
Bauteil versehen ist;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt von Fig. 1;
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem dem
Motorbereich zugewandten Bereich des Radhauses bei
einer bevorzugten Ausbildung und
Fig. 4 eine Ansicht auf das Kammersystem vom Rad aus in
einer "abgewälzten" Darstellung.
Gemäß Fig. 1 ist an der dem Rad R zugewandten Seite des
Radhauses 2, das aus Blech bestehen kann, ein schallabsorbie
render Bauteil 1 angeordnet. Diese besteht aus den durch
Trennwände 4 und Kammern 14 bestehenden Zwischenräumen
zwischen dem Radhaus 2 und den Böden 13 der Kammern 14, welche
dem Rad R zugewandt sind. Nach der Außenseite ist das Radhaus
2 durch zwei Seitenabdeckungen 22 abgedeckt.
Aus Fig. 2 ist deutlich erkennbar, daß die Trennwände 4 im
wesentlichen orthogonal, d. h. im rechten Winkel, von der Ebene
des hier aus Blech bestehenden Radhauses 2 abstehen, während
die Böden 13 der von den Trennwänden 4 gebildeten Kammern 14
durch eine Folie gebildet sein können; diese Böden 13 wirken
als Membran, so daß der Luftraum in den Kammern 14 bei
Auftreffen von Schallenergie auf die Böden 13 schwingt und
durch Schwingen zur Schalldämpfung beiträgt. Die Trennwände 4
können daher auch eine größere Wanddicke aufweisen als die
Böden 13. Vielfach empfiehlt sich das Aufspritzen der Trenn
wände 4 auf die dem Rad R zugewandte Oberfläche des Radhauses
2.
Gemäß Fig. 3 befindet sich in dem Bereich des Radhauses 2,
der dem Motor M bzw. dem Motorbereich zugewandt ist, eine
Öffnung bzw. Aussparung. In diesem Bereich sind die Trennwände
4a länger als die Trennwände 4 im Bereich des Radhauses 2
ausgebildet, also soweit verlängert, daß sie über das Radhaus
2 hinaus in den Bereich des Motors M etwas hineinragen.
Hierdurch ergeben sich tiefere Kammern 14a, die in Richtung
zum Motor M durch eine Membran 16 abgedeckt sind, die an den
Enden - wie dargestellt - das Radhaus 2 untergreift. Auf diese
Weise werden auch vom Motor M ausgehende akustische
Schallwellen gedämpft.
Fig. 4 veranschaulicht aufgrund der "abgewickelten Dar
stellung" das kassettenartige Kammersystem bestehend aus den
Kammern 14 und aus längsverlaufenden Trennwänden 4c und
querverlaufenden Trennwänden 4b.
Claims (6)
1. Schallabsorbierender Bauteil mit durch Trennwände (4)
voneinander getrennten Kammern (14), die ein fachartiges
Kammersystem bilden und durch Böden (13) nach einer Seite
abgeschlossen sind, nach Patentanmeldung 196 34 615.0,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kammersystem mit den Trennwänden (4, 4a, 4b, 4c) an
der dem Rad (R) zugewandten Seite eines Kfz-Radhauses der
art angeordnet ist, daß sich die Böden (13) im Abstand (A)
vom Radhaus befinden.
2. Bauteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Radhaus den Träger (2) für den Bauteil (1)
bildet.
3. Bauteil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennwände (4) auf die dem Rad (R) zugewandten
Seite des Radhauses aufgespritzt sind.
4. Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Böden (13) aus Folie bestehen und als dünne
Membran dienen.
5. Bauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Trennwände (4a) in einem vom Radhaus offengelassenen
Bereich länger als die im Radhausbereich angeordneten
Trennwände (4) ausgebildet sind und ein Stück weit über
das Radhaus hinaus in den Motorbereich (M) hineinragen
und dort zur Bildung von Kammern (14a) durch eine
Absorberschicht bzw. Membran (16) motorseitig (M)
abgedeckt sind.
6. Bauteil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (16) motorseitig (M) mit einer dünnen
Aluminiummembran abgedeckt ist.
Priority Applications (1)
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- 1997-07-11 DE DE1997129804 patent/DE19729804A1/de not_active Ceased
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