DE19727104C2 - Flexibler Schleifkörper und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Flexibler Schleifkörper und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen flexiblen Schleifkörper
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zu
seiner Herstellung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 19.
Zu flexiblen Schleifkörpern zählen beispielsweise
Schleifmittel auf Unterlage, wie endlose Schleifbänder und
Schleifblätter, die mit einem biegsamen Träger ausgestattet
sind. Für die Haltbarkeit eines solchen flexiblen Schleif
körpers ist ausschlaggebend, daß der biegsame Träger den
Zug-, Druck- und Scherkräften während des Schleifvorganges
beschädigungslos standhält und daß die wertvollen Schleif
körper sich beim Gebrauch nicht zu schnell aus dem Verband
lösen und herausfallen. Darüber hinaus muß die thermische
Festigkeit des flexiblen Schleifkörpers hinsichtlich der
Kornfixierung und Trägerbelastbarkeit hinreichend sein, um
den hohen auftretenden Temperaturen, insbesondere bei
Trockenschleifoperationen, standzuhalten. Besonders hohe
Warmfestigkeiten der Korneinbettung erfordern die Super
schneidstoffe Diamant und CBN (kubisches Bornitrid), die
sich durch ihr hohes Wärmeleitvermögen und extrem hohe
Härten auszeichnen. Aufgrund der hohen Schnittigkeit dieser
Schleifkörper auch im Einsatz gegen härteste Werkstoffe ist
es hier im Besonderen nötig, die entstehenden Schneidwärmen
am Korn an die Kornbindemittelschicht und in den biegsamen
Träger abzuleiten, um übermäßige, schädliche Werkstücktem
peraturen und
thermisch aktivierte Kornzerstörungen zu vermeiden.
Hierfür ist es bekannt, die Schleifkörner in warmfe
stes, widerstandsfähiges Metall, vor allem Nickel, gal
vanisch einzubetten, vgl. DE-AS 10 59 794, EP 276 946 A2,
EP 0 263 785 A1, EP 0 280 657 A1, EP 0 013 486 A1, DE 39 15 810 A1,
die weiter unten näher beschrieben werden.
Der galvanische Schleifbelag weist nur eine
Schleifmittelschicht auf. Die vom Träger ausgehende,
wachsende Metall- bzw. Nickelschicht umhüllt form
schlüssig allmählich parallel gestreutes Korn, wobei
die Einbetthöhe des gewünscht freischneidenden Korns
exakt über die Dauer der galvanischen Abscheidung regu
liert werden kann. Galvanisch gebundene Schleifkörner
können wegen der Einlagigkeit der Schleifmittelschicht
nicht abgerichtet werden; allenfalls ist es möglich,
Differenzen in der Kornspitzenerhabenheit durch Tou
chieren auszugleichen. Aufgrund dieser fehlenden Mög
lichkeit zur Nachbearbeitung ist es typisches Kennzei
chen galvanisch gebundener Schleifkörper, daß die Ma
ßigkeit der Schleifmittelschicht bestenfalls so gut
ist, wie es die Maßigkeit des zugrundeliegenden Trägers
zuläßt. Eine flächendeckende, galvanische Metall-Binde
mittelschicht weist bei den relevanten Korngrößen (etwa
20 bis 600 µm mit entsprechender galvanischer Einbett
höhe von etwa 50 bis 80%) bereits eine Dicke auf, die
dem flächenartigen Gebilde den physikalischen Charakter
eines Bleches verleiht. Die Flexibilität solcher
Schichten bzw. deren Wechselbiegefestigkeit ist dabei
umso höher, je dünner eine solche Schicht ist, da der
relative Unterschied zwischen Stauchung und Streckung
der beiden Seiten des Flächengebildes abnimmt und der
Ermüdungsbruch unter Wechsellast hinausgezögert wird.
Solche dünnen Metall-Bindemittelschichten im Bereich
einiger µm vermögen allerdings auch nur Korngrößen die
ser Größenordnung hinreichend zu fixieren. Die Festig
keit und Flexibilität galvanischer. Schichten können
abhängig von Badzusammensetzung, Temperatur, Stromdich
ten und Abscheidungsgeschwindigkeit sehr unterschied
lich sein, von verspannt über sprödhart bis fast hin
zur Geschmeidigkeit spannungsarm geglühter Walzfolien.
Typischerweise zeigen foliendünne Metallschichten je
doch immer eine hohe Empfindlichkeit gegen Stöße und
Knickbelastungen sowie geringe Widerstände gegen Wei
terreißbelastungen, die auf das geringe elastische
Formänderungsvermögen des Metalls zurückzuführen sind.
Solche irreversiblen, plastischen Verformungen in einer
flächendeckenden, galvanischen Kornbindemittelschicht
schließen den Einsatz als hochbelastbare, flexible
Schleifkörper aus.
Aus der DE-AS 10 59 794 ist es bekannt, einen bieg
samen Träger in Form einer Metallschicht auf einem fle
xiblen endlosen Stahlband auszubilden, das in einer
Elektrolytflüssigkeit umläuft und als Kathode geschal
tet ist und auf dessen Oberfläche aufgestreutes
Schleifkorn durch eine galvanisch aufgebrachte Metall
schicht gebunden wird. Nach Ablösung dieses Schleifbe
lages vom Stahlband liegt bereits ein gebrauchstüchti
ges Schleifband in Form einer Metallfolie mit teilweise
eingebettetem Schleifkorn vor. Das Festigkeitsniveau
und die erwähnte Problematik dünner Metallfolien be
schränkt den Einsatz solcher Schleifbänder auf leichte
ste Schleifoperationen bzw. lassen sich aufgrund der
limitierten Flexibilität nur dünnste galvanische Korn
bindemittelschichten und feinste Schleifmittelkörnungen
auf diese Weise zum flexiblen Schleifkörper verarbei
ten. Dieser Schleifbelag kann als Überzug auf einen
Schleifmittelträger kaschiert werden. Zwar läßt sich
dadurch die Knickempfindlichkeit senken und die Reiß
festigkeit erhöhen, wenn der flächendeckende galvani
sche Schleifbelag kaschiert wird, jedoch tritt im Dau
ergebrauch kaschierter, flexibler Schleifbänder ganz
allgemein immer wieder das Problem auf, daß die Deh
nungsverhältnisse und das Dehnungsverhalten der verbun
denen Schichten unterschiedlich sind. So wird bei Ein
satz kaschierter Bänder auf Schleifmaschinen, bei denen
Umlenkung und Geradlauf im schwellenden Wechsel erfol
gen, die nach außen gewandte Schicht immer auf Zug und
Belastung beansprucht, wohingegen die innenliegende
Schicht gleichzeitig immer auf Stauchung und Entlastung
belastet wird. Diese unterschiedlichen Längenverhält
nisse müssen von dem Kaschierkleber elastisch ausgegli
chen werden. Darüber hinaus unterscheiden sich die ma
teriell verschiedenen äußeren und inneren Schichten
deutlich in ihrem Dehnungsverhalten, wie im Fall der
hier diskutierten galvanischen, auf einen Schleifmit
telträger kaschierten Metall-Korn-Schicht. Dauerlauf
fähige, kaschierte flexible Schleifkörper werden nur
erhalten, wenn möglichst große Umlenkradien vorliegen
und die kaschierte Ware nicht allzu dick wird, weil
sonst innere und äußere Bandlänge zu sehr differieren
und Klebstoffe eingesetzt werden müssen, die mediieren
des Dehnungsvermögen aufweisen. In der Regel stellt der
Klebstoff das schwächste Glied in dem Flächenverbunds
ystem dar, so daß bereits eine örtliche Beschädigung
des galvanischen Schleifbelages zur Schälung und Deka
schierung des gesamten, zusammenhängenden Schleifbela
ges führt.
Um das Problem der mangelnden Flexibilität und
Empfindlichkeit flächendeckender, dünner Metallschich
ten bzw. metallischer Kornbindemittelschichten in fle
xiblen Schleifkörpern zu lösen, sind verschiedene Vor
schläge gemacht worden, deren gemeinsames Merkmal es
ist, keinen flächendeckenden galvanischen Schleifbelag
auf der Oberfläche des flexiblen Schleifkörpers auszu
gestalten, sondern den Schleifbelag nur an diskreten,
voneinander getrennten Positionen, d. h. in regulären
Mustern angeordnete, isolierte Inselschleifbeläge auf
einem flexiblen Substrat, beispielsweise Gewebe, auszu
bilden, wobei diese isolierten Schleifbeläge auf der
Oberfläche so versetzt zueinander angeordnet sind, daß
sie sich in Gebrauchsrichtung gesehen überlappen oder
berühren. Durch die Unterbrechung des mit steigender
Korngröße und Schichtstärke zunehmenden starren galva
nischen Schleifbelages wird erreicht, daß die gewünsch
te Flexibilität maßgeblich von dem zugrundeliegenden
Substrat übernommen wird, weil dieses zwischen den re
gulär angeordneten, diskreten Schleifbelagzonen die
Möglichkeit zur Biegung hat.
So ist durch die EP 0 280 657 A1 ein flexibler
Schleifkörper bekannt, bei dem von einer dünnen Me
tall-, insbesondere Kupferfolie ausgegangen wird, die
auf ein flexibles, elektrisch nichtleitendes Substrat
kaschiert wird, so daß ein Träger in Form eines Flä
chenverbundstoffes entsteht, dessen eine Seite flächen
deckend elektrisch leitend ist und dessen andere Seite
elektrisch isoliert ist. Auf die elektrisch leitende
Seite wird zunächst eine elektrisch nichtleitende Maske
aufgebracht, die diskrete Öffnungen aufweist, und da
nach wird Metall, vorzugsweise Nickel, zusammen mit
Schleifkorn galvanisch aufgebracht. Bei der galvani
schen Belegung reduziert sich die Schleifbelagbildung
dann auf die diskreten Öffnungen der Maskierung, so daß
ein inselförmiger, nichtflächendeckender Schleifbelag
aus Metall (Nickel) und eingebettetem Korn ausgebildet
wird. Danach wird die Maske, die die diskreten Schleif
zonen voneinander abgrenzt, entfernt, und wird die noch
vorhandene, unterliegende Metallfolie weggeätzt.
Schließlich werden die Zwischenräume mit Harz und gege
benenfalls mit Siliziumkarbidpulver ausgefüllt. Anstel
le der Verwendung einer laminierten Metallfolie kann
auch eine Metallschicht durch Metallisierungsverfahren
(außenstromlose, elektrochemische Abscheidung, Bedamp
fung oder Sputtern) direkt auf das Substrat aufgebracht
werden und wie beschrieben zum flexiblen Schleifkörper
weiterverarbeitet werden. Der Nachteil ist, daß im Ge
gensatz zu einer glatten, laminierten Metallfolie die
möglichen Unebenheiten des zugrundeliegenden Substrats
durch die Metallisierungen nicht ausgeglichen werden,
was im Falle eines ebenen, glatten Substrats, bei
spielsweise Folie oder dergleichen, unerheblich, bei
einem Substrat beispielsweise aus Gewebe jedoch, wel
ches sich durch die Garnumschlingungen und Gewebewel
ligkeiten auszeichnet, erheblich ist. Auf einem solchen
welligen, metallbeschichteten Gewebesubstrat kann eine
gleichmäßig erhabene, inselförmige Belegung nicht auf
gebaut werden, so daß auch das eingebettete Korn nicht
gleichmäßig hoch und freistehend den flexiblen Schleif
körper überragt. Der gravierendste Nachteil bei dieser
Ausgestaltung ist, daß durch die inselförmige Belegung,
welche eine Auftürmung von Substrat, gegebenenfalls
Kaschierkleber, Metallschicht und Metallbindemittel
schicht mit Korn darstellt, beim Schleifprozeß ein
Kippmoment durch Scherung auf die Inseln auftritt, wo
durch diese leicht vom Träger gerissen werden können.
Durch Auffüllung der Inselzwischenräume mit Harz oder
mit Harz und Siliziumkarbid-Füllstoff wird versucht,
diese Schwachstelle zu verstärken. Die zu Gunsten der
Flexibilität weggeätzte, ehemals durchgängige Metall-
bzw. Kupferschicht ist unterbrochen, so daß die insel
förmigen Schleifbeläge thermisch isoliert nur eine
schlechte, unterbrochene Wärmeeinleitung in den flexi
blen Träger erlauben.
Durch die EP 0 263 785 A1 ist ein flexibler Schleif
körper bekannt, bei dem von einem Gewebe als Substrat
ausgegangen wird, welches elektrisch leitend gemacht
wird durch Bedampfung mit Metall oder durch die Ein
webung von metallischem Garn oder welches durch ein
metallisiertes Harzgitter gebildet wird. Auf dieses
Gewebe wird eine Maske aus polymerem, elektrisch iso
lierendem Harz unter Druck und Wärme aufgebracht, wel
ches diskrete Öffnungen enthält. In den diskreten Öff
nungen wird galvanisch Metall, insbesondere Nickel, in
Gegenwart von Schleifkorn abgeschieden, wobei sich wie
derum diskrete Schleifbeläge aus abgeschiedenem Metall
(Nickel) und eingebettetem Korn bilden. Das abgeschie
dene Metall haftet aber direkt auf dem metallisierten
Gewebe, so daß die Gefahr der scherkraftbedingten Ablö
sung der inselförmigen Schleifbeläge bei Schleifvorgän
gen verringert ist. Die einzelnen Schleifbeläge stehen
dabei über die metallisierten Fasern in thermisch lei
tendem Kontakt, wobei die Leitfähigkeit wegen des ge
ringen Faserquerschnittes klein ist. Nachteilig an die
ser Ausführung ist, daß entsprechend der Gewebewellig
keit keine gleichmäßige Erhabenheit der inselförmigen
Schleifbeläge zu erzielen ist. Aus dieser Schrift ist
es ferner bekannt, ein elektrisch leitendes oder nicht
leitendes Substrat in Form eines Gewebes in der oben
beschriebenen Weise zu maskieren, so daß wiederum Öff
nungen für die galvanische Kornfixierung entstehen.
Dieses maskierte Gewebe wird auf einer elektrisch lei
tenden Trommel unverrückbar fixiert. Die als Kathode
geschaltete, glatte Trommel bewirkt, daß die Metall-
bzw. Nickelabscheidung von deren Oberfläche aus durch
die diskreten Öffnungen des Gewebes erfolgt und die
Kornstreuung erst dann erfolgt, wenn die Metall- bzw.
Nickelschicht das Gewebe komplett durchwachsen hat.
Nach Beendigung der galvanischen Streuung wird der fle
xible Schleifkörper von der Trommel gelöst und kann auf
einen stärkeren Festigkeitsträger kaschiert werden.
Dieses Verfahren läßt sich gemäß EP 0 276 946 A2 auch
kontinuierlich durchführen, wenn anstelle der rotieren
den Trommel ein das galvanische Bad durchlaufendes,
endloses Stahlband eingesetzt wird, welches sich tempo
rär in unverrückbarem Zustand mit dem maskierten Gewebe
befindet. Das innerhalb des Bades als Transportband und
Kathode eingesetzte Stahlband wird am Ende der galva
nischen Belegung außerhalb des Bades vom flexiblen
Schleifkörper getrennt und nimmt als umlaufendes Band
am Anfang des Bades wieder neues Gewebe auf.
Vorteilhaft bei diesen flexiblen Schleifkörpern
nach der EP 0 276 946 A2 und der zweiten Ausführungsform
der EP 0 263 785 A1 ist, daß der metallbasierende, insel
förmige Schleifbelag das Gewebe formschlüssig von der
Unterseite bis zur Oberseite umschließt und somit die
Gefahr eines Abreißens der inselförmigen Schleifbeläge
durch das beim Schleifvorgang auftretende Kippmoment
reduziert ist. Wie bei allen anderen Ausgestaltungen
inselförmiger, diskreter Schleifbeläge findet sich je
doch auch hier die Schwachstelle der korn- und metall-
bzw. nickelfreien Zwischeninselbereiche wieder. Auch
hier stehen die inselförmigen Schleifbeläge nicht im
thermisch leitenden Kontakt untereinander, so daß sich
die im Schleifprozeß entstehende Wärme in den inselför
migen Schleifbelägen staut. Nachteilig ist ferner, daß
nur äußerst dünne, netzartige, offene, leichte Gewebe
formschlüssig galvanisch von Metall (Nickel) gleich
mäßig durchwachsen werden können, weil die Garne per se
Störstellen in der galvanischen Abscheidung darstellen
und galvanische Schichten generell nicht beliebig dick
störstellenfrei und gleichmäßig dick herzustellen sind.
Die von der glatten Trommelkathode oder der glatten
Stahlbandkathode ausgehenden, inselförmigen, scheiben
förmigen Metall- bzw. Nickelbeläge verlieren mehr und
mehr an Formtreue zur Wachstumsseite hin, je dicker die
Schichten werden bzw. in dem Augenblick, wenn das Gewe
be formschlüssig umwachsen wird. Das heißt, daß die
nach erfolgtem Gewebedurchbruch vorliegenden Metall-
bzw. Nickelschichtscheiben als Basis für das galvanisch
zu bindende Schleifkorn nicht eben und nicht gleich
mäßig dick vorliegen. Der auf diese Weise gewonnene
flexible Schleifkörper weist wegen der limitierten Ge
webestärke und limitierten Gewebekonstruktion ein ge
ringes Festigkeitsniveau auf und muß auf einen stärke
ren Festigkeitsträger kaschiert werden. Dadurch erhöht
sich die Dickentoleranz des flexiblen Schleifkörpers
weiter. Außerdem erhöht sich durch eine Kaschierung in
jedem Fall die Kompressibilität des Flächenverbunds
toffes im Vergleich zu den Einzelkomponenten. Die an
sich praktisch inkompressiblen, scheibenförmigen metal
lischen Schleifbeläge befinden sich durch die Unterfüt
terung auf einer mehr oder weniger elastischen Basis,
was ein maßgenaues Schleifen ausschließt.
Ein ähnlicher flexibler Schleifkörper ist aus der
EP 0 013 486 A1 bekannt. Auf eine elektrisch leitende
Trommel wird eine elektrisch nicht leitende Maske auf
gebracht, deren diskrete Öffnungen für eine galvanische
Abscheidung freibleiben. Ein auf die kathodisch ge
schaltete Trommel gespanntes, elektrisch nichtleitendes
Gewebe wird von galvanisch abgeschiedenem Metall (Nic
kel oder Kupfer) nur an den diskreten Positionen, die
von der Maske vorgegeben sind, durchwachsen. Nach
Durchdringung des Gewebes wird der wachsenden Metall
schicht Korn aufgestreut, das dann eingebettet wird.
Schließlich wird der flexible Schleifkörper von der
Trommel gelöst und weiter verarbeitet. Von dem Schleif
körper nach der EP 276 946 A2 unterscheidet sich dieser
flexible Schleifkörper im wesentlichen nur dadurch, daß
die gewünschte scheibenförmige Metallabscheidung nur
durch die Maskierung auf der Trommel eine Ausrichtung
erfährt und nicht mehr beim Durchwachsen des Gewebes.
Daher ist dieser Schleifkörper nur für besonders feine,
netzartige Gewebe als flexibler Träger geeignet, bei
spielsweise zum Schleifen von Linsen. Bei einer modifi
zierten Ausgestaltung dieses Verfahrens wird eine
gleichhohe Kornerhabenheit auf dem flexiblen Schleif
körper in einer galvanischen, aber nicht einlagigen
Kornschicht erzeugt. Hierzu wird auf der maskierten
Trommel zunächst Schleifkorn galvanisch in die Masken
öffnungen eingebettet. Wenn ausreichend Korn eingebet
tet ist, wird ein elektrisch nichtleitendes Gewebe auf
gelegt und mit der galvanischen Metallabscheidung fort
gefahren. Nach Durchbruch des Gewebes und Abscheidung
des Metalls mit einer bestimmten Stärke wird abgebro
chen und wird der flexible Schleifkörper von der Trom
mel gelöst. Vorteil dieser Ausgestaltung ist, daß eine
homogene Kornerhabenheit erzielt wird, jedoch ist das
Korn praktisch vollständig eingebettet und für eine
galvanische Kornbindung wenig schnittig und daher nur
in der Feinstbearbeitung einsetzbar. Auf der kornabge
wandten Seite des flexiblen Schleifkörpers ist wiederum
die Ungleichmäßigkeit der scheibenförmigen Schleifbelä
ge bedingt durch das Wachstum durch die galvanische
Störstelle Gewebe gegeben, wodurch keine ausreichende
Maßigkeit des flexiblen Schleifkörpers erreichbar ist.
Durch die DE 39 15 810 A1 ist ein flexibler Schleif
körper bekannt, welcher einen biegsamen Träger aus
elektrisch leitendem Material (Metallfolie) aufweist,
mit dem gebundene oder ungebundene Verstärkungsfäden
verbunden sind, die durch übergreifende Nähte mit dem
leitenden Material vernäht sind. Die Nähte verbinden
ferner eine auf der anderen Seite der Metallfolie an
geordnete Matte aus nichtleitendem Material mit der
Metallfolie. Die Oberseite wird in diskreten Bereichen
mit einer Abdeckung isoliert, derart, daß zwischen den
Verstärkungsfäden Bereiche der Metallfolie freibleiben,
auf die galvanisch Metall abgeschieden wird, das her
vorstehende Inseln bildet. Danach wird auf beide Seiten
des Trägers eine stabilisierende Beschichtung aus
Kunstharz aufgebracht, die die Matte bedeckt und die
Zwischenräume zwischen den Inseln ausfüllt und die In
seln ebenfalls bedeckt. Anschließend wird der Träger
inselseitig abgeschliffen, so daß die Metallinseln
freiliegen. Danach wird auf den Inseln Metall zusammen
mit Schleifkörnern galvanisch abgeschieden. Nachteilig
ist das hohe Aufmaß des galvanisch aufgebrachten Me
talls, da die Verstärkungsfäden und Verbindungsfäden
überragt werden müssen, bevor die galvanische Schleif
korneinbettung erfolgt. Es sind zwei galvanische Vor
gänge notwendig. Die unterliegende Metallfolie ist
nicht dauerhaft biegefest. Alternativ kann der erste
galvanische Auftrag auch ganzflächig erfolgen, wobei
die Verstärkungsfäden galvanische Störstellen darstel
len; dann weist der Träger aber einen sehr steifen,
wenig flexiblen Sandwichaufbau auf.
Aus der DE 44 02 032 A1 ist ein Schleifband für die
Feinstbearbeitung von Werkstückoberflächen bekannt, bei dem
in einer mehr oder weniger flexiblen Trägerschicht ferroma
gnetischer Werkstoff in Form von ferromagnetischen Metall
folien oder -pulver eingebettet ist, oder eine galvanisch
aufgetragene ferromagnetische Metallschicht vorhanden ist,
oder die Trägerschicht selbst aus einer ferromagnetischen
Metallfolie besteht. Das zur Feinstbearbeitung erforderli
che Schleifkorn ist in einer Bindeschicht auf Kunstharz-
bzw. Latexbasis eingebettet, die auf der Trägerschicht an
geordnet ist. Ein solches Schleifband soll möglichst nicht
komprimierbar sein, um die Form des Schleifbandträgers gut
auf das Werkstück übertragen zu können. Hierzu ist vorgese
hen, die Oberfläche des Schleifbandträgers sehr glatt aus
zubilden. Demgegenüber soll die Rückseite des Schleifbandes
eine hohe Rauhigkeit aufweisen, um die Reibung des Schleif
bandes zu erhöhen. Dies steht jedoch in nachteiliger Weise
im Widerspruch zu der geforderten Formgenauigkeit.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
einen Schleifkörper der eingangs genannten Art mit hoher
Wärmeleitfähigkeit, großer Flexibilität, hoher Dimensions
stabilität und Maßigkeit sowie ein Verfahren zu seiner Her
stellung anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Patentanspruch 1
gelöst.
Ein Verfahren zur Herstellung des Schleifkörpers ist im
Patentanspruch 19 angegeben.
Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der erfin
dungsgemäßen Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen an
gegeben.
Die Erfindung schlägt vor, ein Substrat, beispielsweise
ein textiles Gebilde, wie Gewebe, Gewirke, Vlies o. ä.,
ein- oder beidseitig mit harten Beschichtungsmassen mit
glatter, ebener Oberfläche, und zwar auf der einen Seite
mit einem elektrisch leitenden Material, vorzugsweise Me
tall, beispielsweise Kupfer, und gegebenenfalls zusätzlich
auf der anderen Seite mit einem elektrisch nichtleitenden
Material, vorzugsweise einem härtbaren Harz, beispielsweise
Phenolharz zu versehen. Das so beschichtete Substrat bildet
einen Träger für Schleifkorn und wird auf konstante Dicke
so abgerichtet, daß die erhabenen Stellen des Trägers zu
mindest auf der metallbeschichteten Seite, noch hauchdünn
von Metall überdeckt sind. Durch die durch das Nachbearbei
ten (Abrichten) entstehenden Verjüngungsstellen der harten
Beschichtungsmassen erhält der Träger die notwendige Flexi
bilität, andererseits wird ein hoher Kompressionswiderstand
senkrecht zum Träger beibehalten. Eine solche Ausbildung
ist besonders vorteilhaft bei einem textilen Gebilde als
Substrat, das Welligkeiten aufweist, welche bedingt sind
durch die Garnumschlingungen, d. h. die Fadenkreuzungspunk
te. Die Beschichtungen sind dabei mit den Fäden formschlüs
sig verbunden. Die höchsten Fadenerhebungen bleiben wenig
stens auf der Metallseite noch hauchdünn, d. h. etwa 3
-25 µm, metallbeschichtet, während zwischen den Faden
kreuzungspunkten die Hauptmenge des elektrisch leiten
den Materials (Metall) und des elektrisch nichtleiten
den Materials lokalisiert ist. Dieser so ausgebildete
Träger konstanter Dicke und glatter metallischer Ober
fläche bildet einen idealen, homogenen Träger für eine
vollflächige, galvanische Belegung mit einem metalli
schen Einbettungsmaterial, vorzugsweise Nickel, und mit
Schleifkorn, wodurch ein flexibler Schleifkörper her
stellbar ist, welcher sich durch eine einheitliche Kor
nerhabenheit und Korneinbettung auszeichnet.
Die Flexibilität wird noch dadurch erhöht, daß die
Metallbeschichtungen gebrochen werden, wie dies in den
Ansprüchen 2, 3 und 9 angegeben ist, ohne daß hier
durch die elektrische oder thermische Leitfähigkeit
beeinträchtigt wird.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beige
fügten Zeichnung näher erläutert werden, die schema
tisch den Aufbau eines erfindungsgemäßen flexiblen
Schleifkörpers anhand seiner schrittweisen Herstellung
zeigt.
Es zeigen
Fig. 1 schematisch einen Schnitt in Kettrich
tung durch ein einkettiges einschüssiges
Substrat für einen Träger eines flexi
blen Schleifkörpers,
Fig. 2 das Substrat nach Fig. 1 mit einseitig
(vorderseitig) aufgetragener Metall
schicht,
Fig. 3 das Substrat nach Fig. 2 mit zusätzli
cher Beschichtung auf der der Metall
schicht gegenüberliegenden Seite (Rück
seite) mit einem elektrisch nichtleiten
den Material zur Bildung eines Trägers
für einen flexiblen Schleifkörper,
Fig. 4 den Träger nach Fig. 3 mit abgerichteten
Beschichtungen,
Fig. 5 den Träger nach Fig. 4 mit galvanisch
auf der vorderseitigen Metallbeschich
tung vollflächig abgeschiedener Me
tall/Schleifkornbeschichtung zur Her
stellung eines flexiblen Schleifkörpers,
Fig. 6 den Träger nach Fig. 5 mit galvanisch
auf der vorderseitigen Metallbeschich
tung inselförmig abgeschiedener Me
tall/Schleifkornbeschichtung zur Her
stellung eines modifizierten flexiblen
Schleifkörpers und
Fig. 7 den Träger bzw. das Schleifmittel nach
Fig. 5 in durch Biegen (Flexen) hervor
gerufenem gebrochenen Zustand.
Gleiche Bauteile in den Figuren der Zeichnung sind
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Fig. 1 zeigt ein Substrat 2 für einen Träger
eines flexiblen Schleifkörpers in Form eines einketti
gen einschüssigen Gewebes 4, wobei mit der Bezugsziffer
6 Kettfäden und mit der Bezugsziffer 8 Schußfäden be
zeichnet sind. Für das Substrat 2 sind auch andere Gewe
bestrukturen, ferner Gewirke, Gestricke, Geflechte und
Vliese einsetzbar, die sämtlich Fadenkreuzungspunkte
aufweisen.
Die Fadenkreuzungspunkte bedingen eine gewisse
Welligkeit oder Unebenheit der Substratoberfläche. Das
Gewebe 4 wird zur Bildung eines Trägers 9 für den
Schleifkörper auf einer Seite (nachfolgend Vorderseite
genannt) mit einer Metallbeschichtung 10 im Übermaß
(Fig. 2, 3) und auf der gegenüberliegenden Seite (nach
folgend Rückseite genannt) mit einem aus elektrisch
nichtleitendem Material, vorzugsweise einem härtbaren
Harz, wie Phenolharz, bestehenden Beschichtung 12 ver
sehen (Fig. 3, 4), wobei gegebenenfalls Haftvermittler
und Füllstoffe zusätzlich Verwendung finden können.
Das Metall für die Metallbeschichtung 10 ist vor
zugsweise Kupfer und kann durch geeignete Metallisie
rungsverfahren, wie Metallspritzen, Bedampfen, Sputtern
oder außenstromlose elektrochemische Abscheidung aufge
bracht werden.
Aufgrund der Fadenerhebungen der Schuß- und Kett
faden-Kreuzungspunkte 17 ergibt sich eine Welligkeit der
Oberfläche der Metallbeschichtung 10, aber auch der
rückseitigen Beschichtung 12, vgl. Fig. 2 und 3.
Zur Erzielung eines Trägers 9 konstanter Dicke und
glatter Oberfläche werden die Beschichtungen 10 und 12
abgerichtet, beispielsweise durch Schleifen auf Maß und
gegebenenfalls durch Walzen, vgl. Fig. 4. Zumindest die
Metallbeschichtung (Kupfer) 10 auf der Vorderseite des
Trägers 9 wird dabei soweit abgetragen, daß die höchsten
Erhebungen des Gewebes, Geflechtes, Vlieses etc. - beim
Gewebe im Bereich der Schuß- und Kettfäden-Kreuzungs
punkte 17 - noch hauchdünn - in der Größenordnung von 5
-15 µm - von Metall überdeckt sind, während zwischen
den Fadenkreuzungspunkten 17 die Hauptmenge des Metalls
angeordnet ist. Durch diese regelmäßigen, durch Nach
bearbeitung entstandenen Verjüngungsstellen 13 der Be
schichtungen 10 und 12 erhält der Träger 9 die notwen
dige Flexibilität, andererseits einen hohen Kompres
sionswiderstand senkrecht zum Träger 9, und zwar dadurch,
daß zwischen den Fadenkreuzungspunkten 17 alternierend
massiv das Metall bzw. das nichtleitende Material
(Harz) formschlüssig eingelagert sind und das elasti
sche Rückfedern des Trägers 9 unter Kompressionsbelastung
unterdrückt wird. Die durch die Verjüngungsstellen 19 be
wirkte Flexibilität des durchgehend metallbeschichteten
Gewebes wird auch durch die Gewebekonstruktion beein
flußt, d. h. durch die Bindungsart und Dichte und Lage
der Gewebekreuzungspunkte.
Die rückseitige Beschichtung 12 kann ohne Nach
bearbeitung auf Maß mit glatter Oberfläche hergestellt
werden, indem das Harz im flüssigen A-Zustand aufge
strichen und im noch formbaren B-Zustand gewalzt und
danach ausgehärtet wird.
Dieser so ausgebildete Träger 9 konstanter Dicke
und glatter metallischer Oberfläche bildet eine ideale,
homogene Basis für eine vollflächige galvanische Bele
gung mit einer Metallbeschichtung 14,
vorzugsweise Nickel, und mit Schleifkorn 16, vgl. Fig.
5, wodurch ein flexibler Schleifkörper 21 herstellbar
ist, welcher sich durch eine einheitliche Kornerhaben
heit und Korneinbettung auszeichnet. Die abgerichtete
Metallbeschichtung 10 ist dabei als Kathode geschaltet.
Die bei einer vollflächigen galvanischen Belegung
durch die Metallbeschichtung 14 unver
meidlich auftretende Versteifung wird erfindungsgemäß
dadurch aufgehoben, daß zumindest der starre metalli
sche Schleifmittelbelag "geflext" wird, d. h. in
regelmäßigen Abständen Brüche 18 durch Überschreitung
der maximalen Biegefähigkeit erzeugt werden, wobei die
besagten Verjüngungsstellen 13 der unterliegenden Me
tallschicht 10 initierend wirken, vgl. Fig. 7. Um die
Flexibilität zu erhöhen, wird vorzugsweise auch die
metallische Beschichtung 10 geflext bzw. gebrochen,
vgl. Fig. 7. Das Flexen oder Brechen kann vor, während
oder nach der galvanischen Belegung erfolgen. Beim Fle
xen oder Brechen entstehen auf der rückseitigen Be
schichtung 12 Stauchknicke 20, vgl. Fig. 7.
Vorzugsweise wird die galvanische Metallbeschichtung 14
und vorzugsweise auch die unterliegende Metallschicht
10, die bei der galvanischen Belegung als Kathode ge
schaltet wird, so sprödhart erzeugt, daß es zum echten
Sprödbruch ohne Knickbildung beider Metallbeschichtungen 10, 14
kommt. Die Flexbarkeit bzw. Brechbarkeit der beiden
Metallbeschichtungen 10, 14 kann noch dadurch erhöht werden, daß
diese unter einer Zugeigenspannung stehen. Durch die
Sprödheit und gegebenenfalls zusätzlich die Zugeigen
spannung wird die Rißbildung bei der Flexung bzw. Bre
chung erleichtert. Es ist die Gefahr vermieden, daß
eine oder beide Metallbeschichtungen 10, 14 lediglich knickt, aber
nicht bricht. Dies kann erreicht werden, indem die Me
tallbeschichtungen 10, 14 porös oder mikrorissig erzeugt bzw. auf
gebracht werden oder definierte Fremdatome oder defi
nierte Mengen Fremdpartikel eingelagert werden. Die
galvanische Metallbeschichtung 14 (Nickelschicht) wird zunächst
dadurch leichter brechbar gemacht, daß sie laufend von
Schleifkorn 16 unterbrochen vorliegt. Sprödhart und mikro
rissig mit besonders niedriger Dehnfähigkeit wird diese
Metallbeschichtung 14 ferner durch Wahl eines entsprechenden
Elektrolyten (z. B. Glanzvernickler) und auch durch
entsprechend gewählte Abscheidungsparameter.
Es hat sich herausgestellt, daß zur Oberflächen
metallisierung des Substrats 2 (Gewebes) insbesondere das
Metallspritzen von Kupfer geeignet ist, welches sich
durch hohe Auftragsleistungen bei relativ geringen Sub
strattemperaturen auszeichnet. Mit diesem dickschicht
technologischen Metallisierungsverfahren lassen sich
übermäßige Schichtstärken auf dem Substrat erzielen, so
daß in der späteren Nachbearbeitung auf Maß soviel Kup
fer von der der Substratwelligkeit folgenden Kupfer
schicht abgenommen werden kann, daß die erwähnte fo
lienglatte Kupferoberfläche und die erwähnten Verjün
gungsstellen 13 an den Fadenkreuzungspunkten 17 des
zugrundeliegenden Substrats 2 (Gewebes) resultieren. Es
ist darüber hinaus eine Eigenschaft der verschiedenen
Metallspritzverfahren, daß die Metallspritzschichten
porös und oxidhaltig sind; darüber hinaus stehen diese
Metallspritzschichten unter Zugeigenspannungen, was
ebenfalls den erwünschten Sprödbruch beim Flexen bzw.
Brechen erleichtert.
Überraschenderweise findet bei der Aufhebung einer
Biegebelastung wieder eine volle elektrische Kontaktie
rung der Bruchschollen 22 an den Bruchstellen 18 statt,
da ansonsten eine gleichmäßige, galvanische Belegung
des kathodisch geschalteten Trägers 9 nicht möglich wäre.
Der besagte flexible Schleifkörper gemäß Fig. 5
oder 7 weist eine Reihe weiterer Vorteile auf. Dadurch,
daß ein flächendeckender galvanischer Schleifkornbelag
vorliegt, gibt es keinen Schwachpunkt auf der Schleif
körperoberfläche, wie es die Inselzwischenräume bei der
unterbrochenen inselförmigen Belegung gemäß Stand der
Technik darstellen. Im Unterschied zur inselförmigen
Belegung verteilen sich die Schnittkräfte flächenhaft
auf den formstabilen, harten Träger 9 und nicht punktuell
auf den vergleichsweise weichen Festigkeitsträger,
wodurch letztlich die Inselschleifbeläge abgeschert
werden können. Bei dieser flächendeckenden galvanischen
Belegung tritt kein Kippmoment auf, da die Bruchschol
len 22 bzw. Biegestellen größere Bereiche umfassen.
Durch die massive formschlüssige Verankerung des unter
liegenden Metalls (Kupfer) 10 im Substrat (Gewebe) wer
den schwere Zerspanarbeiten ohne Schleifbelagverlust
ermöglicht. Die vollflächige Belegung führt im Unter
schied zur Inselbelegung zu einem ununterbrochenen
Schnitt und gleichmäßigerem Schliffbild, weil der
Schleifdruck auf die gesamte, im Eingriff stehende flä
che des flexiblen Schleifkörpers verteilt wird. Gleich
zeitig wird das Kraft/Korn-Verhältnis bei vergleich
barer Streudichte reduziert. Die besonders druckstabile
Ausgestaltung und gleichmäßig erhabene galvanische
Korneinbettung auf dem abgerichteten Träger 9 gestatten
es, maßgenau zu schleifen.
Der flexible Schleifkörper gemäß Fig. 5 und 7
zeichnet sich durch ein sehr hohes Wärmeleitvermögen
aus, da eine flächendeckende, zusammenhängende metalli
sche Kornbindemittelschicht mit einer flächendeckenden
zusammenhängenden Metallbeschichtung 10 verbunden
ist, die massiv die Gewebevertiefungen und Zwischenräu
me der Fadenkreuzungspunkte 17 ausfüllt. Der hohe prozen
tuale Gewichtsanteil dieses Metalls (2/3 bis 5/6 vom
Gesamtgewicht) bedingt, daß hohe Wärmemengen vom
Schleifkorn 16 aufgenommen und abgeführt werden können.
Darüber hinaus bewirkt der massive Metallgehalt, daß
aufgrund der geringen thermischen Ausdehnung des Me
talls nur unwesentliche Dicken- und Längenänderungen
des flexiblen Schleifkörpers 21 in Schleifoperationen
zu verzeichnen sind, was für maßgenaue Schleifoperatio
nen wichtig ist.
Alternativ zu der besagten flächenhaften galva
nischen Belegung lassen sich selbstverständlich auch
inselförmige Schleifbeläge erzeugen, wenn vor der gal
vanischen Belegung auf dem glatten, metallisierten Trä
ger 9 eine Maskierung 24 aufgedruckt wird, welche dis
krete Öffnungen zur galvanischen Belegung mit einem
metallischen Einbettungsmaterial 26, vorzugsweise Nic
kel, und mit Schleifkorn 28 freiläßt, vgl. Fig. 6. Im
Unterschied zu den bekannten Ausgestaltungen inselför
miger, galvanischer Schleifbeläge weisen diese jedoch
kein Kippmoment im Schleifbetrieb auf, weil sie auf der
massiven zusammenhängenden Metallbeschichtung 10 auf
sitzen und nicht punktuell niedergedrückt und abge
schert werden können.
Das Metallspritzen zum Aufbringen der Metallbe
schichtung 10 ist durch geeignete Führung der Beschich
tungsparameter nicht ausschließlich auf hochwarmfeste
Substrate beschränkt. So kommen als Gewebe durchaus
neben Metallgeweben, anorganischen Geweben auch organi
sche Gewebe in Frage, wie z. B. Aramid, Polyamid, Poly
ester oder Baumwolle und Viskose oder Gemische hieraus,
wenn für ausreichende Kühlung Sorge getragen wird und
die Auftragsmengen an Metall und somit die übertragenen
Wärmemengen etappenweise erfolgen. Metallfaseranteile
in den Geweben bewirken, daß die zunächst rein mecha
nische Verklammerung der Metallspritzschicht in den
Filamenten des Garns höhere Haftwerte erreicht; außer
dem verbessern sie noch die elektrische Leitfähigkeit.
Durch Imprägnierung des Substrats und weitere Rüc
kenbeschichtungen kann die Steifigkeit eingestellt wer
den. Zusätzlich übernimmt die Imprägnierung die Auf
gabe, die Haftung der Metallspritzschicht an den Fasern
zu verbessern, wofür die prinzipiell rauhe Metall
spritzschicht gute Verknüpfungspunkte darstellt. Es
kann ein Metallbinder zugesetzt werden, z. B. Vulkani
sationssysteme, Silanhaftvermittler, Polyurethane, Ep
oxide. Die Rückenbeschichtungen selber sind ein- oder
mehrlagige Schichten aus härtbaren Harzen, besonders
Phenolharzen, wie dies schon erwähnt worden ist, welche
nach Applikation im noch formbaren B-Zustand unter ho
hem Druck kalandert werden und schließlich durchgehär
tet werden. Eine Nachbearbeitung der Rückseite ist hin
sichtlich der Dickentoleranzen dann nicht erforderlich,
da es sich um Streichverfahren mit optimalen Verlaufs
eigenschaften handelt.
Claims (32)
1. Flexibler Schleifkörper mit einem biegsamen Träger, wel
cher eine Lage aus einem biegsamen Substrat aufweist,
auf dessen einer Seite eine flächendeckende erste Me
tallbeschichtung angeordnet ist, und mit einer Lage mit
abrasivem Material, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
ersten Metallbeschichtung (10) eine zweite Metallbe
schichtung (14) angeordnet ist, in die das abrasive Material
wenigstens teilweise eingebettet ist, und daß der Träger
(9) aus Substrat (2) und erster Metallbeschichtung (10)
eine konstante Dicke und die erste Metallbeschichtung
(10) eine ebene, glatte Oberfläche aufweist und auf eine
solche Schichtdicke minimiert ist, daß die höchsten Er
hebungen des Substrats noch mit einer dünnen Metall
schicht bedeckt sind.
2. Flexibler Schleifkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Metallbeschichtung (14) mit
Bruchstellen (18) versehen ist.
3. Flexibler Schleifkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Metallbeschichtung (10)
mit Bruchstellen (18) versehen ist.
4. Flexibler Schleifkörper nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Me
tallbeschichtung (14) durch galvanische Abscheidung auf
der ersten Metallbeschichtung (10) aufgebracht ist.
5. Flexibler Schleifkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Substrat (2) auf der der ersten Me
tallbeschichtung (10) gegenüberliegenden Seite eine Be
schichtung (12) aus nichtleitendem Material aufweist,
die eine ebene, glatte Oberfläche aufweist und auf eine
solche Schichtdicke minimiert ist, daß die höchsten Er
hebungen des Substrates noch mit einer dünnen Schicht
bedeckt sind.
6. Flexibler Schleifkörper nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Material der Beschichtung (12) ein
Harz ist.
7. Flexibler Schleifkörper nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß als härtbare Harze reaktive, vernetzbare
Vorstufen von Duroplasten eingesetzt werden, welche ei
nen noch formbaren, härtbaren B-Zustand aufweisen.
8. Flexibler Schleifkörper nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Harz Phenolharz ist.
9. Flexibler Schleifkörper nach einem der Ansprüche 5 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (12) mit
Knickungen (20) versehen ist.
10. Flexibler Schleifkörper nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat (2) ein textiles
Gebilde ist.
11. Flexibler Schleifkörper nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat (2)
ein Gewebe, ein Geflecht, ein Gewirke oder ein Vlies
ist.
12. Flexibler Schleifkörper nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Substrat (2) aus warmfesten, orga
nischen, anorganischen, metallisierten Fasern oder me
tallischen Fasern oder aus Gemischen derselben besteht.
13. Flexibler Schleifkörper nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Metall
beschichtung (10) aus Kupfer besteht.
14. Flexibler Schleifkörper nach einem der Ansprüche 5 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungen (10,
12) mit den Fäden des Substrats formschlüssig verbunden
sind.
15. Flexibler Schleifkörper nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Me
tallbeschichtung (14) aus Nickel besteht.
16. Flexibler Schleifkörper nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das abrasive Material Diamant oder ku
bisches Bornitrid ist.
17. Flexibler Schleifkörper nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke der
ersten Metallbeschichtung (10) und die Schichtdicke der
nichtleitenden Materialbeschichtung (12) jeweils an den
höchsten Erhebungen des Substrates (2) 3 bis 25 µm beträgt.
18. Flexibler Schleifkörper nach Anspruch 2, 3 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bruchstellen (18) und/oder die Knic
kungen (20) im wesentlichen quer zur vorgesehenen Schleif
richtung verlaufen.
19. Verfahren zur Herstellung eines flexiblen Schleifkörpers,
bei dem auf einen Träger Metall mit eingebettetem abrasivem
Material aufgebracht wird, nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- a) Flächendeckendes Beschichten einer Seite eines biegsa men Substrats mit einer ersten Metallbeschichtung im Überschuß,
- b) Abtragen und Einebnen der Metallbeschichtung bis auf ein vorbestimmtes Dickenmaß des aus Substrat und erster Metallbeschichtung gebildeten Trägers,
- c) Beschichten der ersten Metallbeschichtung mit einer zweiten Metallbeschichtung unter gleichzeitiger wenig stens teilweiser Einbettung des abrasiven Materials.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Metallbeschichtung so weit abgetragen und geebnet
wird, daß die höchsten Erhebungen des Substrats noch mit
einer dünnen Metallschicht bedeckt bleiben.
21. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger auf der der ersten Metallbeschichtung gegenüberlie
genden Seite mit einer Beschichtung aus einem nichtleitenden
Material versehen wird.
22. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger auf der der ersten Metallbeschichtung gegenüberlie
genden Seite mit einer glatten, ebenen Beschichtung aus ei
nem nichtleitenden Material versehen wird.
23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung aus dem nichtleitenden Material so weit
abgetragen und geebnet wird, daß die höchsten Erhebungen des
Substrats noch mit einer dünnen Materialschicht bedeckt
bleiben.
24. Verfahren nach Anspruch 20 oder 23, dadurch gekennzeichnet,
daß die dünne Metallschicht und die dünne Schicht aus nicht
leitendem Material an den höchsten Erhebungen des Substrats
eine Dicke von 3 bis 25 µm aufweisen.
25. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet,
daß das nichtleitende Material ein härtbares Harz, insbeson
dere Phenolharz, ist.
26. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Metallbeschichtung und/oder die zweite, das abrasive
Material aufweisende Metallbeschichtung gebrochen wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtung aus nichtleitendem Ma
terial geknickt wird.
28. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Metallbeschichtungen sprödhart erzeugt werden, d. h.,
daß die Metallbeschichtungen bei Biegebeanspruchung mit
Bruch reagieren.
29. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Metallbeschichtung galvanisch
auf der ersten Metallbeschichtung abgeschieden wird.
30. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Verbesserung der Haftung zwischen
erster Metallbeschichtung und Substrat ein Haftvermittler
verwendet wird.
31. Verfahren nach Anspruch 19, 20 oder 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Einebnen durch Walzen, Plattieren, Pres
sen, Schmieden oder Kugelstrahlen erfolgt.
32. Verfahren nach Anspruch 19, 20 oder 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abtragen des Metalls der ersten Metallbe
schichtung und des Materials der nichtleitenden Beschichtung
durch Sandstrahlen, Fräsen, Schleifen, chemisches oder gal
vanisches Ätzen, Funkenerosion oder durch schneidende Ab
tragsverfahren erfolgt.
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