DE19726503A1

DE19726503A1 - Modulares Drehmaschinenkonzept mit Lade- und Wendeeinrichtung

Info

Publication number: DE19726503A1
Application number: DE1997126503
Authority: DE
Inventors: Hilmar Dipl Ing Gensert; Dieter Dipl Ing Wetzer
Original assignee: BAD DUEBEN PROFILWALZMASCHINEN
Current assignee: GENSERT, HILMAR, 04849 BAD DUEBEN, DE
Priority date: 1996-11-26
Filing date: 1997-06-23
Publication date: 1998-12-24

Description

Die Erfindung betrifft ein modulares Drehmaschinenkonzept mit vertikal hängend angeordneten Werkstückspindeln sowie einer Lade- und Wendeeinrichtung mit einem linearbeweglichen Werkstückträger, der in Richtung des Arbeitsraumes zum Bereitstellen der zu bearbeitenden Werkstücke sowie zum Be- und Entladen außerhalb des Arbeitsraumes in mindestens 3 Stellungen nach P 196 48 810 positionierbar ist.

Bei der Fertigung von ringförmigen Werkstücken sind in der Praxis unterschiedliche Maschinenkonzepte im Einsatz. Weit verbreitete sind darunter selbstladende Drehmaschinen mit hängend angeordneter Werkstückspindel, die oftmals aus Kostengründen auf den Einsatz von Einrichtungen zum Laden und Entladen verzichten und nur einfachste Ladehilfen benutzen. Beim Einsatz der Drehmaschinen in Verbindung mit einem Ringwalzverfahren, welches mit wesentlich geringeren Taktzeiten arbeitet, erwächst die Notwendigkeit, die vorgelagerte Drehtechnik dem Takt des Ringwalzens anzupassen.

Die bekannten am Markt vorhandenen Lösungen sind aufwendig, teilweise inflexibel und benötigen insbesondere zuviel Zeit für das Be- und Entladen.

Die Erfindung bezweckt ein Drehmaschinenkonzept, welches minimale Zeiten beim Be- und Entladen der Werkstückspindeln benötigt und mit den schnelleren Taktzeiten eines Ringwalzverfahrens in Übereinstimmung zu bringen ist.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß Einzelkomponenten, die eine Drehmaschine mit einer hängend angeordneten Werkstückspindel sowie eine Lade- und Wendeeinrichtung aufweisen, so konzipiert werden, daß sie seitlich aneinanderreihbar sind. Das Beladen und Entladen der Werkstücke wird hinter der Maschine organisiert. Dadurch ist die Vorderseite für die Bedienhandlungen frei. Die Module sind mechanisch vollkommen selbständig arbeitende Einheiten und sollten aus Kostengründen von einer zentralen Steuerung versorgt werden. Das Einbinden eines weiteren Moduls bedarf somit nur der steuerungstechnischen Erweiterung. Das Konzept wird durch die Organisation des Be- und Entladens sowie des allgemeinen Werkstückhandlings gestützt. Die Be- und Entladeeinrichtung verbindet die Module mit einem Transportband, womit je nach Beabstandung der Module ein Werkstückspeicher auf dem Transportband erzeugt werden kann, der die Unabhängigkeit der Module garantiert und damit eine hohe Verfügbarkeit der Maschine gewährleistet. Das Be- und Entladen wird mittels eines zum Arbeitsraum linearbeweglichen Werkstückträgers in Form eines Shuttles zur Aufnahme des zuvor bearbeiteten Werkstückes und der Übergabe des zu bearbeitenden Werkstückes so vorgenommen, daß die Werkstückspindel in ihrer Be- und Entladeposition nur vertikal in der Z-Achse zu verfahren ist. Durch diese Be- und Entladung sowie die sich daraus ergebenden Minimalbewegungen der Werkstückspindeln sind somit kürzeste "Span-zu-Span-Zeiten" erreichbar.

In dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel zeigen die Zeichnungen schematisch in der Draufsicht in

Fig. 1 den modularen Aufbau der Drehmaschine,

Fig. 2 einen Modulaufbau,

Fig. 3 das Beladen eines Shuttles,

Fig. 4 das Entladen des Werkstückes im Arbeitsraum der Drehmaschine,

Fig. 5 das Beladen des Werkstückes im Arbeitsraum,

Fig. 6 das Ent- und erneute Beladen des Shuttles außerhalb des Arbeitsraumes und

Fig. 7 das Abschieben eventuell mit Wenden des zu bearbeitenden Werkstücks auf das Transportband.

Fig. 1 zeigt stark schematisiert die Draufsicht auf eine Drehmaschine mit 3 Modulen. Die Module 1, 2 und 3 sind seitlich aneinandergereiht. Der für den Abtransport von Spänen vorgesehene Späneförderer 4 sowie die Steuereinheiten 5 sind im Ausführungsbeispiel seitlich links beziehungsweise rechts angeordnet. Alle Module werden durch je ein Shuttle 6, 7 und 8 mit dem Transportband 9 verbunden. Jedem Modul ist auf dem Transportband 9 ein Werkstückstopper 10, 11 und 12 zugeordnet, der das Werkstück RT für das Modul stoppt oder für den Fall zum nächsten Modul passieren läßt, daß sich das vorherige Modul im Einsatz befindet.

Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf ein Modul, das in eine Drehmaschine mit einer hängend angeordneten Werkstückspindel 20 sowie eine Ladeeinrichtung in Form eines zwischen dem Arbeitsraum und einem Transportband 29 beweglichen Shuttles 25 gegliedert ist. Des weiteren kann der Ladeeinrichtung eine Wendeeinrichtung 28 zum Wenden und Ablegen von halbfertig bearbeiteten Werkstücken HF auf dem Transportband 29 zugeordnet werden. Die Spindel 20 ist über die X- und Z-Schlitten 21, 22 mit dem Grundgestell 23 verbunden. Der Werkzeughalter ist ein Scheibenrevolver 24. Das Shuttle 25 befindet sich im ausgefahrenen Zustand. Die Schieber 26 und 27, zum Aufschieben eines Rohteils RT und Abschieben eines Fertigteils FT, sind in beiden Endlagen unterschiedlich schattiert dargestellt. Entsprechend dargestellt ist die Wendeeinrichtung 28, die je nach Bedarf auch durch einen weiteren Schieber ersetzt werden kann, wenn das Wenden nicht mehr erforderlich ist.

Mit den Fig. 3-7 wird im folgenden der Be- und Entladevorgang der Werkstückspindeln beschrieben.

Bei Fig. 3 wird das Shuttle 30 mit einem Rohteil RT durch den Schieber 31 beladen. Die Werkstückspindel 32 bearbeitet zur selben Zeit ein Werkstück 33.

In Fig. 4 wird das Fertigteil FT durch den Shuttle 40 übernommen. Bei Fig. 5 wird ein Rohteil RT durch den Shuttle 50 an die Werkstückspindel 51 übergeben. In Fig. 6 erfolgt das Abschieben des Fertigteils FT vom Shuttle 60 durch den Schieber 61 in Richtung einer Wendeeinrichtung 62 und das Aufschieben des Rohteils RT durch einen Schieber 63 auf den Shuttle 60. Schließlich erfolgt in Fig. 7 das Wenden des Fertigteils FT durch die Wendeeinrichtung 70, welches auf dem Transportband 71 abgelegt wird.

Claims

1. Modulares Drehmaschinenkonzept mit vertikal hängend angeordneten Werkstückspindeln sowie einer Lade- und Wendeeinrichtung mit einem linearbeweglichen Werkstückträger, der in Richtung des Arbeitsraumes zum Bereitstellen der zu bearbeitenden Werkstücke sowie zum Be- und Entladen außerhalb des Arbeitsraumes in mindestens 3 Stellungen positionierbar ist, nach P 196 48 810, gekennzeichnet durch einen modularen Aufbau von Einzelkomponenten, welche mittels Transportband (9) verkettet, seitlich in beliebiger Anzahl aneinander in einer Reihe aufstellbar und in eine Drehmaschine mit einer hängend angeordneten Werkstückspindel (20) sowie eine Ladeeinrichtung in Form eines zwischen dem Arbeitsraum und dem Transportband (9) beweglichen Shuttles (6, 7, 8) sowie eine Wendeeinrichtung (28) zum Wenden und Ablegen von halbfertigbearbeiteten Werkstücken auf dem Transportband (9) gegliedert sind.

2. Modulares Drehmaschinenkonzept nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Module (1, 2, 3) rückseitig über das Shuttle (6, 7, 8) mit dem Transportband (9) verbunden sind, welches als Puffer zwischen den Modulen (1, 2, 3) eingerichtet ist.

3. Modulares Drehmaschinenkonzept nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Module (1, 2, 3) zusammen von einer zentralen Steuereinheit (5) bedienbar sind und zum Entsorgen von Spänen einen gemeinsamen Späneförderer (4) aufweisen.

4. Modulares Drehmaschinenkonzept nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstückspindeln (20) der Module (1, 2, 3) von je einem Shuttle (6, 7, 8) be- und entladen werden, wobei das Shuttle (6, 7, 8) in mindestens 3 Stellungen positionierbar ist.

5. Modulares Drehmaschinenkonzept nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstückspindeln (20) zum Be- und Entladen nur vertikal in der Z-Richtung bewegt werden.