DE19724799A1 - Wärme- und schallisolierendes Gebäudeelement und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Wärme- und schallisolierendes Gebäudeelement und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B16/00—Use of organic materials as fillers, e.g. pigments, for mortars, concrete or artificial stone; Treatment of organic materials specially adapted to enhance their filling properties in mortars, concrete or artificial stone
- C04B16/04—Macromolecular compounds
- C04B16/08—Macromolecular compounds porous, e.g. expanded polystyrene beads or microballoons
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Description
Die Erfindung betrifft ein wärme- und schallisolierendes Gebäudeelement und ein Verfahren zu
dessen Herstellung.
Bekannt sind Wandisolierungen zweischaliger Wände in Holzrahmenbauart, die zwischen
den an einem selbsttragenden Fachwerk oder Rahmen beidseitig angebrachten Schalen lose
Schüttungen von Wärmedämmaterial oder Wärmedämmatten besitzen.
Beispielsweise ist bekannt, Torf, Blähton oder Hobelspäne in die Hohlräume zwischen den
Schalen der Fachwerke einzufüllen.
Derartige Wandisolierungen sind beschrieben in DE 36 25 405 und DE 32 32 563.
Das Einbringen dieses Dämmaterials zwischen die Träger und Binder des Fachwerks ist mit
einem hohen Arbeitsaufwand verbunden. Weiterhin verbleiben nach dem Einfüllen des
Dämmaterials an schwer zugänglichen Stellen Hohlräume, die eine Minderung der
Wärmedämmung bewirken. Außerdem sind die Dämmschichtstärken durch die Abstände der
Schalen voneinander begrenzt.
Aus DD 297386 ist eine, aus biegesteifen Rahmen zusammengesetzte und mit Polystyrolbeton
ausgefachte und die Sichtseiten des Rahmens abgedeckte Raumzelle bekannt. Der verwendete
Polystyrolbeton enthält neben aufgeschäumten Polystyrol, Sand und Zement auch textile
Fasern und Schaumbildner.
Nachteilig ist hierbei die hohe Rohdichte des Polystyrolbetons, die damit verbundene
relativ schlechte Wärmedämmeigenschaft und die Bildung von Kältebrücken durch das
eingelagerte Stahlskelett.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gebäudeelement zu schaffen, das gute Wärme-
und Schallisolationseigenschaften besitzt und leicht und wirtschaftlich durch Vorfertigung
herzustellen ist.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Vorteilhaft ist hierbei, auf Wunsch das Fachwerk außen sichtbar zu belassen.
Polystyrolbeton, mit den vorgeschlagenen niedrigen Rohdichten, besitzt gute
Wärmedämmeigenschaften. Er kann leicht mechanisch bearbeitet werden, wie durch Sägen und
Bohren. Er ist wasserdampfdurchlässig und beständig gegen Bakterien und Fäulnis. Durch die
Verwendung von geschäumten Polystyrolkugeln mit engem Kornspektrum (3 mm bis 6 mm)
ist eine gleichbleibende Qualität des Polystyrolbetons gesichert. Feinere sowie gröbere
Polystyrolanteile wirken sich negativ auf die Festigkeit des Polystyrolbetons aus.
Es hat sich herausgestellt, daß bei einem Wasser/Zement-Verhältnis von 0,3 bis 0,4 die
günstigste Festigkeit des Polystyrolbetons erzielt wird. Die Herstellung eines derartigen
Polystyrolbetons ist aufgrund seines schlechten Fließverhaftens jedoch schwieriger.
Bei größeren Wasser/Zement-Verhältnissen ist die gleichmäßige Umhüllung der
Polystyrolkugeln mit Zementleim nicht gewährleistet.
Es hat sich gezeigt, daß die Herstellung von Polystyrolbeton nach den Ansprüchen 4 und 5
nicht leicht möglich ist.
Deshalb betrifft die Erfindung ferner ein Verfahren zur Herstellung von Polystyrolbeton. Dieses
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das Polystyrol/Bindemittel-Gemisch in einem
Schnellmischer behandelt wird.
Es hat sich überraschend herausgestellt, daß durch die erfindungsgemäß kurzzeitig hohen, in
einem engen Bereich liegenden Umfangsgeschwindigkeiten während des Mischprozesses, die
Gegenstand des Anspruchs 6 sind, relativ hohe Festigkeiten des Polystyrolbetons erreicht
werden. Weiterhin erhaken die Polystyrolkugeln eine rauhe Oberfläche, auf der der Zementleim
sehr gut haftet und Rißbildung des Polystyrolbetons vermieden wird.
Diese Vorteile werden nur bei den gewählten Umfangsgeschwindigkeiten erreicht. Höhere
Umfangsgeschwindigkeiten tragen das Mischgut aus dem Mischwerkzeugbereich aus, bei
geringeren ist die Zementleimhaftung auf der Oberfläche nicht gewährleistet.
Durch die hohen Drehzahlen des Mischwerkzeuges während des Mischprozesses treten
Entmischungserscheinungen auf, wodurch sich starke Ablagerungen von Bindemittelpartikeln
in dem oberen Wandbereich bilden.
Es ist deshalb besonders vorteilhaft, einen Wandabstreifer im oberen Drittel des Mischraumes
mit geringen Drehzahlen zu betreiben, der die Ablagerungen standig entfernt.
Die Erfindung wird an drei Ausführungsbeispielen in Verbindung mit drei Bildern dargestellt.
Die Fig. 1 zeigt einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Gebäudeteiles.
Die Wand 1 besteht im wesentlichen aus dem Rahmen 2 in Skelettbauweise. Der Rahmen 2,
dargestellt als Teil eines Massivholzbalkens, kann auch aus anderen Materialien bestehen, die
ein selbsttragendes Skelett bilden.
Der Rahmen 2 ist mit Polystyrolbeton 3 ausgefacht und überdeckt diesen einseitig
ebenfalls mit Polystyrolbeton 3, so daß eine Fläche des Rahmens sichtbar ist.
An der Außenwand 9 ist eine Oberflächenversiegelung, bestehend aus dem Grundputz 4 und
einem Edelputz 5, aufgebracht.
Die Innenwand 8 des Gebäudeelementes ist mit Holzwolle-Leichtbauplatten 6 verkleidet und
mit der Putzschicht 7 versehen. An Stelle der Holzwolle-Leichtbauplatten 6 mit Putzschicht 7
kann auch eine Bauplatte angebracht werden, wodurch sich glatte, tapezierbare Untergründe
ergeben.
Die Fig. 2 zeigt ebenfalls einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Gebäudeteiles.
Die Wand 10 besteht im wesentlichen aus dem Fachwerk 11. Das Fachwerk 11 ist aus
Massivholzbalken gefertigt. Das Fachwerk 11 ist mit Polystyrolbeton 12 ausgefacht.
Der Polystyrolbeton 12 überdeckt dieses ebenfalls einseitig, so daß eine Fläche des
Fachwerkes 11 sichtbar ist. Die sichtbare Fläche bildet die Außenwand 15 des Gebäudeteiles.
Die Ausfachung erhält eine Oberflächenversiegelung 16. Die Innenwand 17 wird durch eine
geschlossene Polystyrolbetonoberfläche gebildet. Diese Innenwand 17 ist mit Holzwolle-
Leichtbauplatten 13 verkleidet und mit einer Putzschicht 14 versehen. Anstelle der Holzwolle-
Leichtbauplatte 13 mit Putzschicht 14 kann eine Bauplatte angebracht bzw. direkt Putz
aufgetragen werden.
Das Füllen des Holzrahmens mit Polystyrolbeton erfolgt in einer Verschalung, vorzugsweise
in waagerechter Lage. Ausschnitte für Fenster und Türen können bei der Ausfüllung des
Holzrahmens berücksichtigt oder nachträglich eingebracht werden.
Die Zusammenfügung der Gebäudeelemente erfolgt vor Ort zu Gebäuden.
Eine Ausfachung, wie im Zusammenhang mit den Ausfürungsbeispielen beschrieben, kann
auch zur Restaurierung bestehender Fachwerke vor Ort Verwendung finden.
Die Fig. 3 zeigt die Mischeinrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von
Polystyrolbeton.
Die Einrichtung besteht aus einem zylindrischen Behälter 18. Das am Boden 19 zentral
angeordnete, rotierende Mischwerkzeug besteht aus einem, an einer Welle 20 im Winkel von
30° zum Boden 19 schräg angestellten, zweiflügligen Blattrührer 21. Der Abstand der
Blattrührerunterkante zum Boden 19 beträgt 2 mm. Der am Deckel 22 zentral angeordnete,
drehbar gelagerte Abstreifer 23 besitzt zwei symmetrisch angeordnete Arme 24 mit einer
hänge von 1/3 der Höhe des Behälters 18 und einem Abstand von 2 mm zur Behälterwand.
Zur Herstellung des Polystyrolbetons wird Wasser und Zement über die Einfüllöffnung 25 in
den Behälter 18 eingefüllt und mittels Mischwerkzeug 30 Sekunden vorgemischt.
Anschließend wird die entsprechende Menge geschäumter Polystyrolkugeln über die
Einfüllöffnung 25 zugegeben und das Gemenge 2 Minuten bei einer Umfangsgeschwindigkeit
von 13 m/s bewegt. Gleichzeitig rotiert der Abstreifer 23 mit einer Umfangsgeschwindigkeit
von 3 m/s. Nach Ablauf der Mischzeit wird das Gemenge über die Bodenentleerung 26
entnommen und der weiteren Verarbeitung zugeführt.
Claims (7)
1. Wärme- und schallisolierendes Gebäudeelement, bestehend aus einer oder zwei Schalen
aus Dämmstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale einseitig oder beidseitig und/oder
innerhalb eines Fachwerks oder Rahmens angebracht ist und die Schale aus
Polystyrolbeton besteht.
2. Gebäudeelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die offene oder die
bedeckte Seite des Fachwerks oder Rahmens die Außenseite des Gebäudes ist.
3. Gebäudeelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere
Polystyrolbetonoberfläche eine Oberflächenversiegelung besitzt.
4. Verwendung von Polystyrolbeton in einem Gebäudeelement, vorzugsweise einem
Wandelement, dadurch gekennzeichnet, daß der Polystyrolbeton eine Rohdichte von
200 kg/m3 bis 550 kg/m3, vorzugsweise 250 kg/m3 aufweist.
5. Polystyrolbeton, bestehend aus geschäumten Polystyrolkugeln und Zement und/oder
Kalk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der geschäumten
Polystyrolkugeln 3 mm bis 6 mm und das Wasser/Zement-Verhältnis 0,3 bis 0,4 beträgt.
6. Verfahren zur Herstellung von Polystyrolbeton nach den Ansprüchen 4 und 5 in einem
Mischer mit einem bodengängigen, rotierenden Mischwerkzeug, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangsgeschwindigkeit an der Außenkante des Mischwerkzeuges
12 m/s bis 15 m/s und die Mischzeiten 1 Minute bis 3 Minuten betragen.
7. Verfahren zur Herstellung von Polystyrolbeton nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß im oberen Drittel des Mischraumes ein Wandabstreifer mit einer
Umfangsgeschwindigkeit von ca. 3 m/s rotiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997124799 DE19724799A1 (de) | 1997-06-06 | 1997-06-06 | Wärme- und schallisolierendes Gebäudeelement und Verfahren zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997124799 DE19724799A1 (de) | 1997-06-06 | 1997-06-06 | Wärme- und schallisolierendes Gebäudeelement und Verfahren zu dessen Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19724799A1 true DE19724799A1 (de) | 1998-12-10 |
Family
ID=7832249
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997124799 Withdrawn DE19724799A1 (de) | 1997-06-06 | 1997-06-06 | Wärme- und schallisolierendes Gebäudeelement und Verfahren zu dessen Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19724799A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19852909A1 (de) * | 1998-08-18 | 2000-03-02 | Juergen Ihle | Bauteil mit tragender Holzkonstruktion und gefüllten Leerräumen |
DE10314879A1 (de) * | 2003-04-01 | 2004-10-14 | Heinrich, Jörg | Leichtbeton und Verfahren zu seiner Herstellung |
-
1997
- 1997-06-06 DE DE1997124799 patent/DE19724799A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19852909A1 (de) * | 1998-08-18 | 2000-03-02 | Juergen Ihle | Bauteil mit tragender Holzkonstruktion und gefüllten Leerräumen |
DE10314879A1 (de) * | 2003-04-01 | 2004-10-14 | Heinrich, Jörg | Leichtbeton und Verfahren zu seiner Herstellung |
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Legal Events
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