DE19720481C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung optischer Eigenschaften von festen Materialien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung optischer Eigenschaften von festen MaterialienInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Messung optischer Eigenschaften von festen Materialien. DOLLAR A Die Proben (3) der festen Materialien werden in den Strahlengang eines optischen Spektrometers senkrecht zur elektromagnetischen Meßstrahlung befördert und fixiert, die die Meßachse bildet. Danach erfolgt die Rotation der rechnergesteuerten Probe (3) in verschiedenen Varianten, und zwar um jeweils 360 Grad oder in einem beliebigem Vielfachen dieser Rotation bei jeder feststehenden Wellenlänge des gewünschten Spektralbereiches oder in beliebigen Schritten diskreter Gradzahlen mit jeweils aufeinanderfolgenden, unterschiedlichen Wellenlängen. DOLLAR A Das Verfahren ermöglicht eine freie Drehbarkeit der Probe senkrecht zum Meßstrahl, wodurch z. B. ein mittlerer Transmissionswert für sämtliche Meßwinkel der Probe im Bereich von 0 bis 360 Grad rechnergesteuert bei jeder gemessenen Wellenlänge bestimmt wird. Dadurch wird z. B. eine exakte Bestimmung des UV-Schutzfaktors der gemessenen Materialien ermöglicht. Dieses Verfahren ist auf die Messung sämtlicher optischer Eigenschaften von festen Materialien, wie z. B. die Transmission, die Absorption und die Reflexion, anwendbar.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Messung optischer
Eigenschaften von festen Materialien, insbesondere Textilproben unterschiedlichster
Webarten, zur Bestimmung des relativen Schutzes der jeweiligen Materialien gegen
Sonneneinwirkung.
Zur Prüfung und Analytik von Bedarfsgegenständen, wie beispielsweise
Kleidungsstücke, ist eine Vielfalt von unterschiedlichen Varianten bekannt, die im
Prüflabor manuell durchgeführt werden.
So gibt es unter anderem ein australisches Meßverfahren (AS/NZS 4399, 1996),
nach welchem der Sonnenschutzfaktor von Textilien geprüft wird, um sie in UV-
Schutzklassen einteilen zu können. Dabei wird die Textilprobe zunächst in ein
Analysegerät eingebracht und mit UV-Strahlung im Wellenlängenbereich 290-400 nm
beaufschlagt. Jede dieser Textilproben ist hinsichtlich der zwei Webrichtungen
doppelt in ihrer Ausrichtung im Meßstrahl zu verändern, und nach jeder
Lageveränderung der Probe ist erneut die Transmission aufzunehmen. Diese
Schritte werden nacheinander manuell ausgeführt und sind äußerst zeitaufwendig.
Ein Prüflabor steht vor der Problematik, große Probenzahlen bewältigen zu müssen,
um eine repräsentative Analyse, gleichsam für alle Textilien durchführen zu können.
Bei manueller Arbeitsweise ist dies nicht möglich.
Hinzu kommt, daß zunehmend komplexere Webarten bei Textilien anzutreffen sind,
für die eine Messung der Transmission in nur zwei Ebenen, d. h. in Webrichtung und
senkrecht zur Webrichtung, unzureichend ist und zu unpräzisen Meßergebnissen
führt.
Zweck der Erfindung ist es, ein weniger zeitaufwendiges Prüfverfahren zu
entwickeln, das die Prüfung nahezu aller Textilien zuläßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Proben in schneller Folge zu
untersuchen und präzise Meßergebnisse zu erhalten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Vielzahl von
Proben der festen Materialien manuell in eine Aufnahmeeinheit eingesetzt wird. Diese
Aufnahmeeinheit hat eine ähnliche Funktion wie das Magazin eines Diaprojektors.
Sowohl längliche als auch runde Aufnahmeeinheiten sind geeignet, jedoch bietet die
runde Variante den Vorteil, daß sich der räumliche Platzbedarf während des gesamten
Verfahrens nicht verändert. So können Proben in Aufnahmeposition der
Aufnahmeeinheit zur anschließenden Probemessung adressiert werden. Diese Proben
der festen Materialien werden zweckmäßig rechnergesteuert nacheinander in den
Strahlengang eines optischen Spektrometers senkrecht zur elektromagnetischen
Meßstrahlung befördert und über eine positionsunabhängige Schrittmotorsteuerung
fixiert. So ermöglicht die schrittmotorgesteuerte Positionierung der Aufnahmeeinheit,
beliebige Meßreihenfolgen, z. B. durch Computervorgabe, auszuführen. Die direkte
Positionsansteuerung mit dem Schrittmotor erfolgt ohne die beim mechanischen
sequentiellen Transport erforderlichen Zwischenschritte von einer Magazinposition zur
nächsten. Hierdurch wird die mechanische Materialbeanspruchung sowie der
Zeitbedarf von Messung zu Messung minimiert. Im Fall der runden Aufnahmeeinheit
erbringt die Nutzung des kürzesten Verfahrweges zusätzlichen Zeitgewinn. Nachdem
die Probe der festen Materialien in den Strahlengang des optischen Spektrometers
senkrecht zur elektromagnetischen Meßstrahlung befördert und fixiert worden ist, kann
die rechnergesteuerte Rotation der Probe im Meßstrahl, der zugleich die Meßachse
bildet, in verschiedenen Varianten erfolgen, und zwar um jeweils 360 Grad oder
einem beliebigen Vielfachen dieser Rotation bei jeder feststehenden
Wellenlänge oder in beliebigen Schritten diskreter Gradzahlen mit jeweils
aufeinanderfolgenden, unterschiedlichen Wellenlängen.
Das Verfahren ermöglicht somit eine freie Drehbarkeit der Probe senkrecht zum
UV-Meßstrahl, wodurch alternativ ein mittlerer Transmissionswert für sämtliche
Meßwinkel der Probe im Bereich von 0 bis 360 Grad rechnergesteuert bei jeder
gemessenen UV-Wellenlänge bestimmt wird, weshalb davon auszugehen ist,
daß bei 360 Schritten je 1 Grad, mithin eine 360-fache Messung mit genauer
Erfassung sämtlich gewünschter Daten zur Probe, insbesondere die exakte
Bestimmung des UV-Schutzfaktors der gemessenen Materialien ermöglicht wird.
Diese Verfahren zeichnet sich außerdem dadurch aus, daß es auf sämtliche
optischen Eigenschaften von festen Materialien, wie z. B. die Transmission, die
Absorption und die Reflektion anwendbar ist.
Zur Durchführung des Verfahrens wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung
eingesetzt, die eine Aufnahmeeinheit vorsieht, welche mit in Halterahmen
eingesetzten festen Materialien, insbesondere Proben fester Materialien bestückt ist.
Sämtliche Proben sind in der Aufnahmeeinrichtung so angeordnet, daß sie
nacheinander mittels eines Elektromotors bzw. eines pneumatischen Stellgliedes und
eines quer zur Aufnahmeeinheit angebrachten Führungsarmes rechnergesteuert in die
Meßposition in den Strahlengang eines optischen Spektrometers eingebracht werden
und über eine drehbar angeordnete Haltevorrichtung positioniert und fixiert werden.
Die drehbar gelagerte Haltevorrichtung wird z. B. mittels eines Schrittmotors
angetrieben, so daß die erforderliche Drehung und Positionierung der Probe im
Meßstrahl erfolgen kann.
Die in dieser Weise angeordneten Vorrichtungsteile ermöglichen die
rechnergesteuerte Vermessung der optischen Eigenschaften von Materialien,
vorzugsweise von Proben der festen Materialien, unter Einsatz einer
Meßwerterfassungssoftware einschließlich sämtlicher zur Messung erforderlicher
Rotationen im Meßstrahl.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert
werden:
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen die Vorrichtung zur Realisierung des Verfahrens.
Eine Probe aus festem Material 3, vorzugsweise aus Textilien, wird für den
Halterahmen 2 passend zugeschnitten und in der Webrichtung der Textilie bzw.
senkrecht hierzu in den Halterahmen 2 eingespannt. Die Messung von Probenserien
erfolgt rechnergesteuert. Hierzu sind am Computer in die Eingabemaske eines
Steuerprogrammes sämtliche relevanten Stammdaten der Probe wie z. B. Lieferant,
Bezeichnung, Material, Farbe etc. sowie die zur Messung vorgesehene Position in der
Aufnahmeeinheit 1 festzulegen. Diese ist derart gestaltet, daß annähernd 100 Proben
dort bestückt und positioniert werden können. Die festgelegten Positionen werden nun
mit den entsprechend gerahmten Proben bestückt. Zur Messung wird zunächst das
Gerätegehäuse, in welchem sich sämtliche zur Vorrichtung gehörenden Teile
befinden, lichtdicht verschlossen, um anschließend die Meßsequenz starten zu
können. Nach Vorgabe der Meßsequenz werden sämtliche vorgesehenen Proben im
optischen Spektrometer vermessen. Das Meßprogramm des Spektrometers erzeugt
bei jedem Meßvorgang mit dem Monochromator UV-Licht im Wellenlängenbereich
von 280 bis 400 nm. In diesem Meßbereich wird die Intensität der UV-Transmission
durch die Probe in Schritten von 5 nm oder kleiner aufgezeichnet. Aus den Meßdaten
wird automatisch ein Analysenreport erstellt, der den UV-Schutzfaktor des Gewebes
detailliert beschreibt und zugeschnitten auf die Verwendungsart von Textilien
entsprechende Schlußfolgerungen für Hersteller und Anwender mühelos erkennen
läßt.
1
Aufnahmeeinheit
2
Halterrahmen
3
Textilproben
4
Elektromotor
5
Führungsarm
6
Meßposition
7
Haltevorrichtung
8
Schrittmotor
Claims (2)
1. Verfahren zur Messung optischer Eigenschaften von festen Materialien
in einem gewünschten Spektralbereich, dadurch gekennzeichnet, daß
Proben (3) der festen Materialien in den Strahlengang eines optischen Spektrometers
senkrecht zur elektromagnetischen Meßstrahlung befördert und fixiert werden, wobei
beliebig viele rechnergesteuerte Rotationen einer Probe im Meßstrahl, der die
Meßachse bildet, um jeweils 360 Grad bei jeder feststehenden Wellenlänge oder
in beliebigen Schritten diskreter Gradzahlen mit jeweils aufeinanderfolgenden,
unterschiedlichen Wellenlängen erfolgen.
2. Vorrichtung zur Messung optischer Eigenschaften von festen Materialien,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Aufnahmeeinheit (1) vorgesehen ist, die
mit in Halterahmen (2) eingesetzten Proben (3) der festen Materialien bestückt ist,
wobei alle Proben (3) der festen Materialien einzeln in beliebiger Reihenfolge mittels
eines Elektromotors (4) und eines Führungsarmes (5) rechnergesteuert über eine
Haltevorrichtung (7) in drehbarer Meßposition (6) im Strahlengang eines optischen
Spektrometers fixierbar sind, und daß zur Drehung und Positionierung der Proben 3)
der festen Materialien ein elektrischer Schrittmotor (8) vorgesehen ist.
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Citations (3)
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---|---|---|---|---|
DE3639636A1 (de) * | 1986-11-20 | 1988-05-26 | Robert Prof Dr Ing Massen | Automatische inspektion von textilbahnen |
DE4315465A1 (de) * | 1993-05-10 | 1994-11-17 | Hoerner Bernd | Verfahren zur Prüfung der Gleichmäßigkeit periodisch strukturierter Flächengebilde |
DE4441686A1 (de) * | 1993-12-14 | 1995-06-22 | Buehler Ag | Sortiervorrichtung |
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1997
- 1997-05-16 DE DE1997120481 patent/DE19720481C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
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Non-Patent Citations (2)
Title |
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Australisches Meßverfahren AS/NZS 4399, 1996 * |
De-Z.: TRUBIROHA, P.: Ein neues Bestrahlungs- gerät für die Ermittlung der spektralen Empfindlichkeit von Kunststoffen, In: Materialprüfung 22 (1980), Nr. 3, S. 117-119 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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