DE19718169A1 - Steuergerät und Verfahren zum Herstellen eines solchen Steuergeräts - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Steuergerät nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Ein solches Steuergerät wird zum Beispiel in Kraftfahrzeugen, und zwar vorzugsweise als Bremssteuergerät verwendet. Bremssteuergeräte sind ABS-, Antriebsschlupf-, Fahrstabilitäts-Regel- und Steuergeräte und dergleichen.

Bei einem bekannten Verfahren zum Herstellen von mit elektro­ nischen Baugruppen bestückten Leiterplatten werden die elek­ tronischen Baugruppen mit Hilfe einer Bestückungsplatte auf die Leiterplatte aufgesetzt, um sie genau positionieren zu können. Die Bestückungsplatte weist Ausnehmungen auf, deren Gestalt der Kontur der zu bestückenden Bauelemente entspricht (DE 40 22 316 A1).

Muß eine Leiterplatte in ein Steuergerät eingebaut und elek­ trisch mit in dem Steuergerät vorhandenen Anschlußdrähten verbunden werden, so ist es bei einer automatischen Be­ stückung schwierig, die Anschlußdrähte in Kontaktierungsbohrungen einzuführen, ohne daß dabei einzelne von ihnen weggedrückt werden. Die engen Toleranzen, die notwendig wären, um die An­ schlußdrähte immer zuverlässig einfädeln zu können, sind mit den dünnen und leicht verbiegbaren Anschlußdrähten praktisch nicht einzuhalten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steuergeräte der eingangs genannten Art zu schaffen, das ein einwandfreies Einführen von Anschlußdrähten in einzubauende Leiterplatten zuverlässig ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Steuergerät nach Anspruch 1 und durch ein Verfahren nach Anspruch 2 gelöst.

Eine auf mehrere untereinander benachbarte Anschlußstifte aufgesetzte Zwischenplatte enthält Führungsbohrungen, deren Lage und Abstände der Lage und Abständen von Kontaktierungs­ bohrungen der Leiterplatte entsprechen. Diese Zwischenplatte fixiert die Anschlußdrähte so in ihrer Position, daß sie beim Einsetzen der Leiterplatte zuverlässig in die zugeordneten Kontaktierungsbohrungen eingeführt werden. Die Zwischenplatte dient sozusagen als Einfädelhilfe.

Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß die Lösung der Aufgabe mit sehr einfachen Mitteln erfolgt und daß durch sie der Ausschuß bei der Fertigung von Steuergeräten ganz radikal verringert wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich­ nungen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Steuergerät in einer schema­ tischen Teilansicht in vergrößertem Maßstab;

Fig. 2 ein Gehäuseteil des Steuergeräts nach Fig. 1 in einem Längsschnitt;

Fig. 3 das Gehäuseteil nach Fig. 2 in einer perspektivi­ schen Ansicht von unten;

Fig. 4 das Gehäuseteil nach Fig. 2 in einer perspektivi­ schen Ansicht von oben, und

Fig. 5 eine in dem erfindungsgemäßen Steuergerät einge­ setzte Zwischenplatte in vergrößertem Maßstab.

Ein Steuergehäuse 1 - in Fig. 1 wie erwähnt in einem Teil­ schnitt dargestellt - weist ein Gehäuseteil 2 auf, in dem mehrere Anschlußstifte oder Pins 5 ortsfest angeordnet sind. Sie sind dabei in eine Vergußmasse 4 eingebettet, bei der es sich um eine etwas nachgiebige oder elastische Kunststoffmas­ se handelt.

Eine in das Steuergerät 1 eingesetzte Leiterplatte 6 weist eine Reihe von Bohrungen 7 auf, in die die Pins 5 beim Ein­ setzen der Leiterplatte eingeführt werden. Die Bohrungen 7 sind als Durchkontaktierungen ausgebildet und in bekannter Weise mit hier nicht dargestellten Leiterbahnen auf der Lei­ terplatte verbunden. Durch Verlöten der Pins 5 mit den durch­ kontaktierten Bohrungen 7 wird der elektrische Kontakt zwi­ schen den Bauelementen auf der Leiterplatte und den Pins 5 hergestellt. Die ebenfalls, da allgemein bekannten, nicht dargestellten Bauelemente auf der Leiterplatte 6 bilden als Baugruppe ein elektronisches Bremssteuergerät. Die Erfindung ist aber auch in Verbindung mit anderen Arten von Baugruppen anwendbar.

In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel führen die Pins 5 zu Ventilspulen, mit denen die elektrohydraulischen Ventile eines ABS-Steuergerätes gesteuert werden. Die Leiterplatte 6 ist mit einer Metallplatte s verbunden, die zum Beispiel aus gut wärmeleitendem Aluminium besteht, und die auch die in den Bauelementen der Leiterplatte erzeugte Wärme abführt.

Auf jeweils eine Gruppe von untereinander benachbarten Pins 5 ist eine Zwischenplatte 10 aufgeschoben, die eine Reihe von die Pins aufnehmenden Bohrungen 11 aufweist. Diese Bohrungen entsprechen in ihrer Lage und Abständen genau der Lage und den Abständen der Bohrungen 7 auf der Leiterplatte 6 und sie dienen als Führungsbohrungen für die Pins 5. Ist die Zwi­ schenplatte 10 auf die Pins 5 aufgeschoben, so hält sie die Pins mit kleiner Toleranz zuverlässig in ihrer Lage und er­ möglicht es damit, die Leiterplatte 6 in das Gehäuseteil 2 einzusetzen und dabei die Pins 5 in die Bohrungen 7 der Lei­ terplatte 6 einzufädeln. Die Zwischenplatte 10 erhöht auch die Steifigkeit der Pins 5, indem sie deren biegefähige freie Länge verkürzt.

In Fig. 1 sind die einzelnen Bestandteile des Gehäuses in einer Zwischenstellung beim Einfügen der Leiterplatte 6 dar­ gestellt. In endgültig montiertem Zustand liegen die Metall­ platte 8 an den aus der Zeichnung ersichtlichen Absätzen des Gehäuseteils 2 auf. Die Zwischenplatte 10 kann ebenfalls an dem Gehäuseteil 2 anliegen.

Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß jeweils eine Zwischenplatte 10 auf ein Gruppe von benachbarten Pins aufgeschoben wird. Ersichtlich ist auch, daß das Gehäuseteil 2 als Zwischen- oder Rahmenteil ausgebildet ist, in das mehrere elektrische Spulen 12 eingebettet sind. Diese Spulen werden auf hier nicht dargestellte sogenannte Ventildome einer ABS-Steuerung aufgeschoben. Das auf der Leiterplatte 6 angeordnete elektro­ nische Steuergerät ist über die Pins 5 mit den Wicklungen der Spule 12 elektrisch verbunden.

Aus Fig. 3 ist die räumliche Anordnung der Ventilspulen 12 in dem Gehäuseteil 2 ersichtlich. Über ein Steckerteil 14 er­ folgt der Anschluß des Steuergeräts 1 an eine Stromversorgung und eine Signalverbindung zu anderen Steuergeräten im Kraft­ fahrzeug.

Aus Fig. 4, die das Geräteteil 2 um 180° gegenüber der Fig. 3 verdreht darstellt, ist ersichtlich, daß die Pins 5 zu Gruppen zusammengefaßt sind, die jeweils mit einigen benach­ barten Ventilspulen 12 elektrisch verbunden sind. Auf die in Fig. 4 oben liegende Seite des Gehäuseteils 2 wird beim Zu­ sammenbau des Steuergerätes 1 die (hier entfernte) Leiter­ platte aufgesetzt.

Aus Fig. 5 sind Einzelheiten der Gestalt der Zwischenplatte 10 ersichtlich. Sie ist hier in etwa ringförmig (genauer: hexagonal) ausgebildet und weist zehn Bohrungen 11 auf, die jeweils zur Aufnahme einer zusammengehöriger Gruppe von Pins dienen. Die Zwischenplatte 10 ist beispielsweise aus einem formbeständigen und formhaltigen Kunststoff, zum Beispiel aus einem faserverstärkten Kunststoff, hergestellt.

Claims (2)

1. Steuergerät (1), insbesondere Bremssteuergerät für Kraft­ fahrzeuge, mit mindestens einer in das Gehäuse des Steuer­ geräts eingesetzten elektrischen Leiterplatte (6), die über Anschlußstifte (5) mit Schaltungsteilen (12) elektrisch verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,

• - daß die Anschlußstifte (5) ortsfest in dem Gehäuse (2) an­ geordnet sind,
• - daß auf mehrere benachbarte Anschlußstifte (5) eine Zwi­ schenplatte (10) aufgesetzt ist, und
• - daß die Zwischenplatte (10) Führungsbohrungen (11) enthält, deren Lage und Abstände der Lage und Abstände von Kontak­ tierungsbohrungen (7) der Leiterplatte (6) entspricht, mit denen die Anschlußstifte (5) verlötet sind.

2. Verfahren zum Herstellen eines Steuergeräts nach Anspruch 1, bei dem

• - in ein Gehäuse, in dem elektrische Anschlußstifte, die mit Leiterbahnen auf einer Leiterplatte zu kontaktieren sind, ei­ ne Zwischenplatte eingebracht und mit in ihr vorgesehenen Bohrungen auf die Anschlußstifte aufgeschoben wird,
• - die Leiterplatte mit auf ihr vorhandenen Kontaktierungsboh­ rungen auf die aus der Zwischenplatte herausragenden An­ schlußstifte aufgeschoben, und
• - die Anschlußstifte mit den Kontaktierungsbohrungen, in die sie jeweils eingeführt sind, verlötet werden.