DE19717763C1

DE19717763C1 - Verfahren zur Herstellung von Verfüllmassen und deren Verwendung

Info

Publication number: DE19717763C1
Application number: DE1997117763
Authority: DE
Inventors: Otto Prof Dr Rer Nat Henning; Dietrich Prof Dr Ing Werner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1997-04-22
Filing date: 1997-04-22
Publication date: 1998-08-06
Anticipated expiration: 2017-04-23

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Verfüllmassen aus zerkleinertem Beton, Mauerwerk, Mörtel, Dachziegeln oder Gemischen daraus mit und ohne mineralischen Beimengungen, die auf Korngrößen kleiner 40 mm gemäß Anspruch 1 zerkleinert werden.

Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung der nach Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestellten Verfüllmasse für die Gründung, Hinterfüllung oder Überschüttung von Bauwerken, Leitungs- oder Kabelschächten, für Auffüllungen, für Straßen und Wege sowie für die Einbettung von Rohrleitungen, Kanälen und Kabeln gemäß Anspruch 2.

Verfahren mit denen Verfüllmassen aus zerkleinertem Beton, Mauerwerk, Mörtel, Dachziegeln oder Gemischen daraus, die auf Korngrößen kleiner 40 mm gemäß Anspruch 1. zerkleinert werden und in eine breiige, weiche oder steife Konsistenz überführt werden, so daß diese in tiefe oder flache offene Baugruben für die Gründung, Hinterfüllung oder Überschüttung von Bauwerken, Leitungs- oder Kabelschächten, für Auffüllungen, für Straßen und Wege sowie für die Einbettung von Rohrleitungen, Kanälen und Kabeln hohlraumfrei eingefüllt werden können, sich nach angemessener Zeit selbständig begrenzt verfestigen und mit Spaten wieder gelöst werden können, sind nicht bekannt.

Die Offenlegungsschrift DE 36 33 736 betrifft eine Dichtwandmasse, Trockenmischung und Verfahren zu ihrer Herstellung. Dort werden keine recycelten Baustoffe, wie bei der zu beschreibenden erfinderischen Lösung, sondern Hochofenschlacken benutzt, die zur Erzielung der erforderlichen Reaktionsfähigkeit hochfein vermahlen werden müssen.

Die Erfindung soll die Aufgabe lösen, die in offenen Baugruben zu errichtenden Gründungen, Hinterfüllungen oder Überschüttungen von Bauwerken, Leitungs- oder Kabelschächten, Unterkonstruktionen für Straßen und Wege sowie in Gräben einzubauenden Einbettungen von Rohrleitungen, Kanälen und Kabeln wie auch Auffüllungen im wesentlichen ohne Betreten der Baugruben und ohne die Anwendung von Druck-, Stampf-, Vibrations- und hydromechanischer Verdichtungsverfahren anforderungsgerecht und insbesondere hohlraumfrei herzustellen.

Grundsätzlich wird das aus recycelten Baustoffen, wie Beton, Mauerwerk, Mörtel, Dachziegeln oder Gemischen daraus, bestehende Grundmaterial und seine Zusätze mit den aus der Betonherstellung bekannten Anlagen und Verfahren dosiert, gemischt, zur Einbaustelle transportiert und dort eingebaut. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen kann die Verfüllmasse entweder direkt auf der jeweiligen Baustelle oder auf einem zentralen Lager- und Mischplatz hergestellt und von dort zur Baustelle transportiert werden. Das Verfahren läßt sich auch dem örtlichen Anwendungsumfang und den bestehenden Einbaubedingungen insofern anpassen, als dem Grundmaterial bereits eine vorgemischte stabile Suspension, bestehend aus Wasser sowie einem Soda-Ton- Gemisch zugesetzt wird. Solchen Suspensionen kann dann bereits das Bindemittel zugesetzt werden, wenn zwischen der Suspensionsherstellung und der Verfestigung der Verfüllmasse in der Baugrube hinreichend Zeit verfügbar ist oder durch geeignete Bindemittelwahl und -dosierung eine verzögerte Verfestigung beabsichtigt ist.

Kommt eine erfindungsgemäße Anwendung der Verfüllmasse in Betracht, wird diese in den durch Schalungen oder Böschungen bzw. Bauwerke oder Einbauten, wie Rohrleitungen, Kanäle oder Kabel abgegrenzten unterirdischem Hohlraum über Schurren, Rutschen oder durch Pumpanlagen bis zur Sollhöhe eingefüllt. Infolge ihrer Plastizität nivelliert sich die Verfüllmasse selbständig aus. Wird eine unverzögerte Verfestigungsdauer angestrebt, können z. B. Schalungen bereits nach 3-4 Stunden gezogen oder die Oberfläche der Verfüllmasse betreten werden.

Anhand des Beispiels wird die Erfindung erläutert:

Für die Herstellung der Auflagerung und Leitungszone einer Doppelleitung mit einem Außendurchmesser von je 400 mm wurde ein Gemisch aus recycelten Baustoffen, wie Beton, Mauerwerk, Mörtel, Dachziegeln mit 2,3 M-% Portlandzement 5 min lang in einen Zwangsmischer gemischt und danach 20 M-% einer vorgefertigten Suspension, bestehend aus 99,4 M% Wasser und 0,6 M-% einer Ton-Soda-Mischung zugesetzt, wobei letztere einen Sodagehalt von 5 M-% hatte, 3 min lang untergemischt.

Die auf diese Weise hergestellte plastische Verfüllmasse wurde in einen Transportmischer umgeschlagen und zur Leitungsbaustelle transportiert. In einem ersten Vorgang wurden die Doppelleitung gegen den Auftrieb fixiert, indem jeweils in Abständen von etwa 10 m und in einer Höhe bis 0,30 m über die Rohrscheitel Belastungsbänke aufgeschüttet wurden. Nach deren Verfestigung wurden in einem zweiten Vorgang die Zwischenstrecken verfüllt. Die fließfähige Verfüllmasse wurde über Schurren in den Leitungsgraben gefördert. Durch eine spätere Aufgrabung konnte der Nachweis angetreten werden, daß die nach der oben angegebenen Rezeptur gefertigte Verfüllmasse mittels Spaten wieder gelöst werden konnte, so daß der Errichtung späterer Leitungsanschlüsse oder notwendigen Reparaturen keine Behinderungen im Wege stehen.

Durch die Verwendung recycelter Baustoffe anstelle von natürlichen Baustoffen, wie Natur- oder Brechsand, Splitt oder Schotter, der weitgehenden Verwendbarkeit der aus der Betontechnik bekannten Anlagen für die Herstellung und den Transport der Verfüllmasse, dem Entfall der Verdichtung und anderen Effekten entstehen bei kürzeren Bauzeiten gegenüber den herkömmlichen Lösungen auch geringere Material- und Verarbeitungskosten. Außerdem wird durch die Anwendung von vorgefertigten Verfüllmassen eine konstante Einbauqualität gewährleistet.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung von Verfüllmassen aus zerkleinertem Beton, Mauerwerk, Mörtel, Dachziegeln oder Gemischen daraus, die auf Korngrößen kleiner 40 mm zerkleinert werden, wobei der zerkleinerte Beton, das Mauerwerk, der Mörtel, die Dachziegel oder die Gemische daraus mit

1. - 10-50 M-% Wasser, bezogen auf den zerkleinerten Beton, das zerkleinerte Mauerwerk, den zerkleinerten Mörtel, die zerkleinerten Dachziegel oder die Gemische daraus, mit
2. - 0,5-5,0 M-% Ton-Soda-Gemisch mit einem Sodaanteil von 1-10%, bezogen auf den zerkleinerten Beton, das zerkleinerte Mauerwerk, den zerkleinerten Mörtel, die zerkleinerten Dachziegel oder die Gemische daraus, und
3. - 1-10 M-% Zement oder hydraulischem Kalk, bezogen auf den zerkleinerten Beton, das zerkleinerte Mauerwerk, den zerkleinerten Mörtel, die zerkleinerten Dachziegel oder die Gemische daraus,

vermischt werden.

2. Verwendung der nach Verfahren gem. Anspruch 1 hergestellten Verfüllmasse für die Gründung, Hinterfüllung oder Überschüttung von Bauwerken, Leitungs- oder Kabelschächten, für Auffüllungen, für Straßen und Wege sowie für die Einbettung von Rohrleitungen, Kanälen und Kabeln.