DE19713760A1 - Fahrzeugkarosserie und Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugkarosserie - Google Patents
Fahrzeugkarosserie und Verfahren zur Herstellung einer FahrzeugkarosserieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugkarosserie mit einer selbst
tragenden Karosserietragstruktur und wenigstens einem Verstär
kungsabschnitt an hochbeanspruchten Karosserieteilen sowie ein
Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugkarosserie nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 6.
Aus der DE-OS 39 18 280 ist eine Kraftfahrzeugkarosserie mit ei
nem durch ein Strangprofil gebildeten Rahmenteil bekannt, an den
ein vorgeformtes Blechteil so angefügt ist, daß das Blechteil
das Rahmenprofil mindestens teilweise umgreift, mit diesem einen
Hohlraum einschließt und einen steifen Träger bildet. Dabei ist
vorgesehen, daß das Blechteil einen wesentlichen Bestandteil der
Außenhaut der Kraftfahrzeugkarosserie bildet und entsprechend
oberflächenbehandelt und lackiert wird. Die Verbindung zwischen
Blechteil und Rahmen kann beispielsweise durch Klebung erfolgen.
Ferner sind aus der EP 0 561 840 B1 Mittelsäulen an einer Kraft
fahrzeugkarosserie bekannt, deren hauptsächlich tragende Mehr
kammerstrangprofile von der Fahrzeugaußenseite her mit je einem
Zusatzteil fest verbunden und versteift werden. Das Zusatzteil
bildet einen äußeren Abschluß für das jeweilige Strangprofil und
soll aus Blech- oder Gußmetall hergestellt werden. Es wird nach
dem Fügen integraler Bestandteil der Kraftfahrzeugmittelsäule
und muß oberflächenbehandelt und in Wagenfarbe lackiert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fahrzeugkarosserie und ein
Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugkarosserie der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, daß zur Bildung von Ver
stärkungsabschnitten ein verringerter Aufwand notwendig ist.
Diese Aufgabe wird für die Fahrzeugkarosserie durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 und für das Verfahren durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 6 gelöst. Durch die
Anfügung des Verstärkungselements von innen an die zugehörigen
Karosserieteile wird eine aufwendige Bearbeitung und Behandlung
des Verstärkungselementes bezüglich Oberflächengüte, Korrosions
schutz, Lackqualität, -farbe usw. vermieden, da die Außenhaut
der Fahrzeugkarosserie durch die Anordnung des wenigstens einen
Verstärkungselementes nicht beeinflußt wird und somit das Ver
stärkungselement auch nicht außenhautgerecht gestaltet sein muß.
Durch die innenseitige Anbindung des Verstärkungselementes kann
dieses außerdem weitere Funktionen für den Fahrzeuginnenraum
übernehmen. Zudem wird eine weitgehend freie Materialwahl bezüg
lich des Verstärkungselements möglich, die spezielle Stabili
tätsanforderungen berücksichtigen kann. Die Karosserie wird zu
nächst ohne das wenigstens eine Verstärkungselement den ver
schiedenen Schritten der Korrosionsschutzbehandlung und der Lac
kierung unterzogen, während das Verstärkungselement in einem ge
trennten Fertigungsprozeß ohne die an die Fahrzeugaußenhaut zu
stellenden Qualitätsanforderungen komplett hergestellt und in
einem gesonderten Fertigungsschritt als einteiliges Bauteil sehr
einfach in die Karosserie eingebaut werden kann. Durch reduzier
te Qualitätsanforderungen und durch höhere Flexibilität bei Fer
tigung und Montage ergeben sich Kosteneinsparungen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das
Verstärkungselement angeformte Funktionsabschnitte für Halterun
gen oder für die Aufnahme von Funktionselementen oder angeformte
Versteifungen aufweist. Die Lage des wenigstens einen Verstär
kungselementes im inneren der Karosserie ermöglicht eine Einbe
ziehung von Funktionsbereichen der Innenausstattung in das Ver
stärkungselement, die weitere Kosteneinsparungen zur Folge haben
kann. Versteifungen als Bestandteil des Verstärkungselementes
können wesentlich gezielter und genauer ausgestaltet werden als
bei einer Versteifung des Karosserierahmens selbst.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird das Verstärkungs
element mit dem zugehörigen Karosserieteil verklebt. Dadurch
können Befestigungspunkte und Materialüberlappungen sowie die
Schwächung tragender Karosserieteile vermieden werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird das Verstärkungs
element mit Karosserieteilen ergänzend formschlüssig verbunden.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn spezielle Sicher
heitsmaßnahmen insbesondere an Mittelsäulen für den Fall eines
Fahrzeugaufpralls geboten sind. Dabei können insbesondere Nieten
oder Schrauben verwendet werden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen. In der nachfolgenden Beschreibung werden bevor
zugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand
der Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Explosionsdarstellung einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Fahrzeugkarosserie mit zwei ver
schiedenen Verstärkungselementen,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine mit einem Verstärkungselement
versehene Mittelsäule (B-Säule) der Fahrzeugkarosserie
nach Fig. 1 entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 eine Schnittdarstellung der Fahrzeugkarosserie nach Fig. 1
im Bereich einer mit einem weiteren Verstärkungselement
versehenen Hutablage entlang der Schnittlinie III-III in
Fig. 1.
Die in Fig. 1 dargestellte, weitgehend fertigmontierte und lac
kierte selbsttragende Fahrzeugkarosserie 1 für einen Personen
kraftwagen weist Karosserieteile auf, die in bestimmten Fällen,
insbesondere bei einem Aufprall von der Seite oder von hinten,
hochbeansprucht und sicherheitsrelevant sind. Solche Karosse
rieteile sind insbesondere B-Säulen-Karosserieabschnitte 1a und
C-Säulen-Karosserieabschnitte 1c. Den B-Säulen-Karosserieab
schnitten 1a ist jeweils ein einteiliges, als Guß-, Spritzguß-,
Schmiede-, Preß- oder Laminierteil ausgeführtes oder in ähnli
cher Weise geformtes Verstärkungselement 2 zugeordnet. Zur Ver
steifung der C-Säulen-Karosserieabschnitte 1c auf Höhe einer
Hutablage quer zur Fahrtrichtung ist ein ebenfalls als Guß-,
Spritzguß-, Schmiede-, Preß- oder Laminierteil ausgeführtes oder
in ähnlicher Weise geformtes Verstärkungselement 3 vorgesehen.
Als mögliche Werkstoffe für die Verstärkungselemente können ne
ben Stahl Leichtmetallegierungen aus Aluminium, Magnesium oder
Titan, aber auch Kunststoffe, faserverstärkte Kunststoffe und
andere Kompositwerkstoffe vorgesehen werden. Die Verstärkungs
elemente 2 und 3 werden nachfolgend näher beschrieben.
Ein solcher B-Säulen-Karosserieabschnitt 1a, im weiteren B-Säule
genannt, erstreckt sich im allgemeinen zwischen Dachrahmen und
Schweller in einer Karosserieseitenwand. Diese B-Säule 1a über
nimmt unter anderem die Tragfunktion für eine hintere Seitentür
und dient überdies zur Stabilisierung der Karosserie. Das zuge
ordnete Verstärkungselement 2 ist in seiner Form an die Innen
kontur des B-Säulenblechs angepaßt und erstreckt sich über die
gesamte Länge der B-Säule 1a. Es wird, wie mit Pfeil 20 angedeu
tet, von der Innenseite her an der B-Säule befestigt.
Dies kann insbesondere durch Kleben realisiert werden, wobei für
die Verklebung entsprechend vorbereitete Klebeflächen 2d (ver
stärkungselementseitig) und 1d (karosserieseitig) aufeinander
stoßen und mit Hilfe von Kleberaupen 4 verbunden werden. Zur Er
füllung erhöhter Anforderungen an die Stabilität der Verbindung
zwischen dem Verstärkungselement und der B-Säule 1a sind mehrere
Schraubverbindungen vorgesehen, deren mögliche Form aus Fig. 2
ersichtlich ist. Das Verstärkungselement 2 weist dabei neben
Klebeflächen 2d auch Gewindebohrungen 2b auf, in die Schrauben 5
eingeschraubt werden, die durch Bohrungen im Blech der Karosse
rie 1 bzw. der B-Säule 1a geführt sind. Anstelle der Schraubver
bindungen können auch Nietverbindungen, Schweißungen oder andere
lösbare oder nicht lösbare formschlüssige Verbindungen angewandt
werden.
Das Verstärkungselement 2 umfaßt ferner angeformte Versteifungen
2c, die eine entsprechende Stabilität des Verstärkungselementes
2 und einer damit verstärkten B-Säule insbesondere für den Fall
eines Aufpralls von der Seite gewährleisten.
Zwischen zwei C-Säulen-Karosserieabschnitten 1c, die im hinteren
Seitenbereich des Kraftfahrzeuginsassenraums zwischen Heckschei
benrahmen und Kofferraumseitenwand angeordnet sind, ist das er
findungsgemäße Verstärkungselement 3 auf Höhe der Hutablage vor
gesehen. Es wird, wie mit Pfeil 30 in Fig. 1 angedeutet, so in
die Fahrzeugkarosserie 1 eingepaßt, daß es sich quer über die
gesamte Breite der Fahrzeugskarosserie erstreckt. Es wird im Be
reich des Kotflügelübergangs der C-Säulen-Karosserieabschnitte
1c sowie im Bereich der Querverstrebung 1b vor dem Heckdeckel an
der Fahrzeugkarosserie befestigt. Diese Verbindung wird vorzugs
weise durch Kleben realisiert, wobei Klebeflächen 3d des Ver
stärkungselementes 3 auf Klebeflächen 1d der Fahrzeugkarosserie
1 stoßen und mittels Kleberaupen 4 miteinander verbunden werden
(vgl. Fig. 3). Ergänzend sind wiederum formschlüssige Verbin
dungselemente, insbesondere Schrauben 5 vorgesehen, die durch
Bohrungen im Blech der Fahrzeugkarosserie geführt und in Gewin
debohrungen 3b eingeschraubt werden. Selbstverständlich sind bei
Bedarf auch andere in ihrer Anzahl und Art beliebig wählbare
lösbare und nicht lösbare Verbindungselemente zur Unterstützung
der Klebeverbindung möglich.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Befestigung des
Verstärkungselementes 3 an der Querverbindung 1b, deren wesent
licher Bestandteil eine Blechwasserrinne 1e ist, zeigt Fig. 3.
Durch die spezielle Form der Blechwasserrinne 1e kann zunächst
von der Innenseite her mittels Kleberaupe 4 das Verstärkungsele
ment 3 angeklebt und, wie gezeigt, ergänzend mittels Schrauben 5
mit der Blechwasserrinne 1e verschraubt werden. In einem nach
folgenden Arbeitsschritt kann die Heckscheibe 8 von der Außen
seite her ebenfalls mittels Kleberaupen 4 so auf die Blechwas
serrinne 1e aufgeklebt werden, daß die zurückgesetzt angeordne
ten Schrauben 5 durch die an dieser Stelle undurchsichtig aus
führbare Heckscheibe 8 verdeckt werden.
Das Verstärkungselement 3 umfaßt neben den Klebeflächen 3d und
den den Gewindebohrungen 3b auch angeformte Versteifungen 3c,
die eine ausreichende Stabilität des Verstärkungselementes 3 und
damit eine Kraftübertragung zwischen den Seiten der Kraftfahr
zeugkarosserie und resultierend eine Karosserieversteifung ge
währleisten. Ferner können nach Bedarf Lautsprecheraufnahmen 3a,
Befestigungspunkte für Vorrichtungen oder Aussparungen für Funk
tionselemente (nicht näher bezeichnet) als Bestandteile des Ver
stärkungselementes 3 vorgesehen sein.
Claims (9)
1. Fahrzeugkarosserie mit einer selbsttragenden Karosserietrag
struktur und wenigstens einem Verstärkungsabschnitt an hochbean
spruchten Karosserieteilen,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein einteiliges Verstärkungselement (2, 3) für den
wenigstens einen Verstärkungsabschnitt (1a, 1b) vorgesehen ist,
das von der Karosserieinnenseite her an den Karosserieteilen
(1a, 1e) festgelegt ist.
2. Fahrzeugkarosserie nach Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verstärkungselement (2, 3) angeformte Funktionsabschnitte
(2a, 3a) für Halterungen oder für die Aufnahme von Funktionsele
menten oder angeformte Versteifungen (2, 3) aufweist.
3. Fahrzeugkarosserie nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verstärkungselement (2, 3) als Guß- oder Schmiedeteil aus
Metall oder als Kunststoffteil hergestellt ist.
4. Fahrzeugkarosserie nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verstärkungselement (2, 3) mit den zugehörigen Karosserie
teilen (1a, 1e) verklebt ist.
5. Fahrzeugkarosserie nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verstärkungselement (2, 3) mit Karosserieteilen ergänzend
formschlüssig verbunden ist.
6. Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugkarosserie mit einer
selbsttragenden Karosserietragstruktur und wenigstens einem Ver
stärkungsabschnitt an hochbeanspruchten Karosserieteilen,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein zunächst als einstückiges Bauteil hergestelltes
Verstärkungselement (2, 3) mit dem Fahrzeuginnenraum zugehörigen
Funktionselementen versehen und anschließend von der Karosserie
innenseite her an den zugehörigen Karosserieteilen (1a, 1e)
festgelegt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verstärkungselement mit angeformten Funktionsabschnitten
(2a, 3a) für Halterungen oder für die Aufnahme von Funktionsele
menten oder mit angeformten Versteifungen (2c, 3c) in einem
Gieß-, Spritzgieß-, Schmiede-, Preß- oder Laminier-/Einlegever
fahren gefertigt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verstärkungselement (2, 3) mit zugehörigen Karosserieteilen
(1a, 1e) verklebt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verstärkungselement (2, 3) mit Karosserieteilen ergänzend
formschlüssig verbunden wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997113760 DE19713760A1 (de) | 1997-04-03 | 1997-04-03 | Fahrzeugkarosserie und Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugkarosserie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997113760 DE19713760A1 (de) | 1997-04-03 | 1997-04-03 | Fahrzeugkarosserie und Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugkarosserie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19713760A1 true DE19713760A1 (de) | 1998-10-08 |
Family
ID=7825335
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997113760 Withdrawn DE19713760A1 (de) | 1997-04-03 | 1997-04-03 | Fahrzeugkarosserie und Verfahren zur Herstellung einer Fahrzeugkarosserie |
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