DE19649278A1 - Zündvorrichtung mit Ionenstrom-Meßeinrichtung - Google Patents
Zündvorrichtung mit Ionenstrom-MeßeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine induktive Zündvorrich
tung für einen Verbrennungsmotor mit einer Meßein
richtung zur Ermittlung des Ionenstroms an der
Zündkerze jedes Zylinders und mit einer die Zünd
hochspannung bildenden, nach dem Transformator
prinzip arbeitenden, eine Primär- und eine Sekun
därwicklung aufweisenden Zündspuleneinrichtung pro
Zündkerze, durch deren Sekundärwicklung der Ionen
strom fließt.
Um Verbrennungsmotoren bei hohem Wirkungsgrad zu
betreiben und um die hohen Anforderungen im Bereich
der On-Board-Diagnose zu erfüllen, werden genaue
Diagnosesysteme benötigt, die Aussagen über den
Verbrennungsvorgang ermöglichen. Diese Diagnose
systeme sollen ferner vorzugsweise kostengünstig
sein. Es ist bekannt, wichtige Informationen über
den Verlauf der Verbrennung direkt aus dem Verbren
nungsraum eines Verbrennungsmotors (Brennkraftma
schine) zu entnehmen. Hierzu wird die sogenannte
Ionenstrommessung eingesetzt, bei dem die Zündkerze
während eines Verbrennungszyklus' zunächst ihre ei
gentliche Aufgabe wahrnimmt, nämlich das Verbren
nungsgemisch zu zünden und anschließend wird sie
für eine weitere Funktion eingesetzt, indem sie als
Sensor verwendet wird, mittels dem der Ionenstrom
gemessen wird. Dies ist ein Vorteil, da kein Platz
im Brennraum für zusätzliche Sensoren benötigt
wird. Die Ionenstrommessung beruht auf dem Prinzip,
daß während der Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Ge
misches Ionen entstehen. Dieser Ionisierung liegen
unterschiedliche Mechanismen zugrunde, die den ty
pischen Verlauf des Ionenstroms prägen und daher
eine Aussage über bestimmte Parameter der Verbren
nung usw. gestatten. Wird zur Ionenstrommessung
eine Spannung an die Elektroden der Zündkerze ge
legt, so werden die im Brennraum vorhandenen Elek
tronen und Ionen in die entsprechende Richtung des
elektrischen Feldes bewegt, so daß sich ein Strom
ausbildet, der durch diese Ladungsträger getragen
wird. Dieser Strom stellt den vorstehend erwähnten
Ionenstrom dar. Wird das an sich bekannte Ionen
strom-Meßverfahren bei einer induktiven Zünd
vorrichtung eingesetzt, die eine nach dem Transfor
matorprinzip arbeitende, eine Primärwicklung und
eine Sekundärwicklung aufweisende Zündspulenein
richtung aufweist, so besteht aufgrund der relativ
großen Sekundärinduktivität der Nachteil einer
schlecht steuerbaren Funkendauer der Zündkerze, die
zur Behinderung der Messung führen kann. Außerdem
können durch die relativ große Sekundärinduktivität
im Ionenstromsignalweg nur relativ niedere Frequen
zen übertragen werden, welche z. B. für eine sichere
Klopferkennung nicht ausreichen.
Die erfindungsgemäße Zündvorrichtung mit den im
Hauptanspruch genannten Merkmalen hat den Vorteil,
daß durch einen die Primärwicklung der Zündspulen
einrichtung während der Dauer der Ionenstrommessung
kurzschließenden Schalter die Restenergie im magne
tischen Kreis der Zündspule auf der Primärseite
dissipiert, das heißt, in Wärmeenergie umgewandelt
wird und insofern den Zündfunken nicht weiter be
treibt, so daß dieser sehr schnell und reproduzier
bar zum gewünschten Zeitpunkt erlischt. Durch das
Kurzschließen der Primärseite der Zündspulenein
richtung wird ferner die Grenzfrequenz der Sekun
därseite der Zündspule deutlich nach oben gescho
ben, so daß möglicherweise auftretende Klopfschwin
gungen des Verbrennungsmotors als unerwünschter Be
triebszustand ungedämpft beobachtet werden können,
da die Klopfschwingungen signifikante Ionenstrom
verläufe mit sich bringen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Schaltweg
des Schalters im geschlossenen Zustand sehr nie
derohmig ist. Damit ist der Primärkreis der Zünd
spuleneinrichtung deutlich niederohmiger als der
Sekundärkreis, so daß der Zündfunke schnell er
lischt.
Insbesondere kann der Schalter als Feldeffekttran
sistor (FET) ausgebildet sein, der einen niederoh
migen Schaltweg bei kleinen Flußspannungen besitzt.
Schließlich ist es vorteilhaft, wenn die Meßein
richtung eine Steuereinrichtung aufweist, die den
Schalter vorzugsweise periodisch zum gewünschten
Funkenende, zumindest für die Dauer der gesamten
Ionenstrommessung schließt. Dies erfolgt im Falle
eines Feldeffekttransistors durch dessen entspre
chende Ansteuerung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild einer induktiven Zündvor
richtung mit Ionenstrom-Meßeinrichtung
nach einem ersten Ausführungsbeispiel und
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer in
duktiven Zündvorrichtung mit Meßeinrich
tung zur Ermittlung des Ionenstroms.
Die Fig. 1 zeigt eine induktive Zündvorrichtung
für einen nicht dargestellten Verbrennungsmotor.
Die Zündvorrichtung weist eine Zündspuleneinrich
tung 1 auf, die eine Primärwicklung L1 und eine Se
kundärwicklung L2 umfaßt, die magnetisch miteinan
der gekoppelt sind. Das eine Wicklungsende 2 der
Primärwicklung L1 ist an die Betriebsspannung, das
heißt, die Batteriespannung Ub eines nicht darge
stellten Kraftfahrzeugs angeschlossen, in das der
Verbrennungsmotor eingebaut ist. Das andere Wick
lungsende 3 der Primärwicklung L1 führt zu der
Schaltstrecke eines Transistors T1, der - entspre
chend dem gewünschten Zündzeitpunkt - von einem
nicht dargestellten Steuergerät angesteuert wird.
Über die Kollektor-Emitter-Strecke des Transistors
T1 kann somit das Wicklungsende 3 im leitenden Zu
stand des Transistors T1 an Masse M angelegt werden
(Minuspol der die Spannung Ub abgebenden Batterie).
Eine Zündkerze ZK, die dem nicht dargestellten Ver
brennungsmotor angehört, ist mit einer ihrer Elek
troden 4 an Masse M angeschlossen. Die andere Elek
trode 5 der Zündkerze ZK ist an ein Wicklungsende 6
der Sekundärwicklung L2 der Zündspuleneinrichtung 1
angeschlossen. Das andere Wicklungsende 7 der Zünd
spuleneinrichtung 1 führt zu einer Meßeinrichtung
8, die der Messung eines Ionenstroms I dient. Fer
ner ist die Meßeinrichtung 8 mit Masse M verbunden.
Das eine Wicklungsende 2 der Primärwicklung L1 der
Zündspuleneinrichtung 1 ist mit einem Pol eines
Schalters S1 verbunden. Der andere Pol des Schal
ters S1 führt zum anderen Wicklungsende 3 der Pri
märwicklung L1. Insofern ist es möglich, bei ge
schlossenem Schalter S1 die Primärwicklung L1 der
Zündspuleneinrichtung 1 kurzzuschließen. Der Schal
ter S1 ist vorzugsweise als Feldeffekttransistor
(FET) ausgebildet, dessen Gate 9 mittels einer
nicht dargestellten, nur mittels eines Pfeiles 10
angedeuteten Steuereinrichtung ansteuerbar ist, um
das erwähnte Kurzschließen der Primärwicklung L1
während gewünschter Zeitintervalle vornehmen zu
können. Durch entsprechende Ansteuerung des Schal
ters S1 ist es somit möglich, die Primärwicklung L1
des Übertrags kurzzuschließen.
Es ergibt sich folgende Funktionsweise: Durch ge
wählte Ansteuerung der Basis des Transistors T1
wird ein Stromfluß in der Primärwicklung L1 der
Zündspuleneinrichtung ausgelöst, der auf der Sekun
därseite, also in der Sekundärwicklung L2 zur Aus
bildung einer Hochspannung führt, die die Auslösung
eines Zündfunkens an der Zündkerze ZK bewirkt. Ist
der Verbrennungsvorgang eingeleitet, so soll nach
folgend mittels der als Sensor wirkenden Zündkerze
ZK der Ionenstrom im Verbrennungsraum des Verbren
nungsmotors ermittelt werden, um Rückschlüsse auf
gewünschte Parameter ziehen zu können. Hierzu wird
der Schalter S1 geschlossen, wodurch die Primär
wicklung der Zündspuleneinrichtung elektrisch kurz
geschlossen wird. Die Folge ist, daß die sich im
magnetischen Kreis befindliche Restenergie dissi
piert, also in Wärmeenergie umgesetzt wird. Hier
durch erlischt der Zündfunke definiert und sehr
schnell. Gleichzeitig wird durch das Kurzschließen
der Primärwicklung die Grenzfrequenz der Sekundär
seite der Zündspuleneinrichtung deutlich nach oben
verschoben, so daß die Messung sehr genau in dem
relevanten Bereich von Klopfschwingungen durchge
führt werden kann, das heißt, es ist ein besonders
kritischer, unerwünschter Betriebszustand des Ver
brennungsmotors durch die Messung des Ionenstroms
sensierbar. Aufgrund des erfindungsgemäßen Vorge
hens, nämlich des Kurzschließens der Primärwicklung
während der gesamten Dauer der Ionenstrommessung
wird eine derart präzise und kurze Funkendauer an
der Zündkerze realisiert, so daß Zündfunkenauswir
kungen unter keinen Umständen die nachfolgende Meß
auswertung behindern beziehungsweise die Meßperiode
"überdecken". Durch das erfindungsgemäße Kurz
schließen ist auch ein Ausschwingen des Zündsystems
verhindert, das heißt, die Messung des Ionenstroms
kann nicht durch Ausschwinger beeinflußt werden,
was zu Fehlinterpretationen führen kann. Wie be
reits erwähnt, wird durch Anheben der Grenzfrequenz
aufgrund des Kurzschließens der Primärwicklung die
bei herkömmlichen Systemen vorliegende deutliche
Bandbegrenzung überwunden, die bisher bei der Er
kennung von unerwünschten Betriebszuständen, bei
spielsweise Klopfschwingungen (3 bis 20 kHz) emp
findlich gestört haben. Durch die Erfindung werden
somit die bisher schlechten Signalübertragungsei
genschaften der Sekundärwicklung, durch die der Io
nenstrom hindurchfließt, verbessert.
Die Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer induktiven Zündvorrichtung mit einer Meßein
richtung zur Ermittlung eines Ionenstroms, wobei
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen wie in Fig.
1 versehen worden sind. Es gelten beim Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 2 die gleichen Aussagen wie
bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1, so daß
nachstehend nur noch auf die Unterschiede zwischen
diesen beiden Ausführungsbeispielen eingegangen
werden soll.
Während die Auswerteeinrichtung 8 zur Messung des
Ionenstroms im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 im
Sekundärkreis der Zündspuleneinrichtung 1 angeord
net ist, befindet sie sich im Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 im Primärkreis, und zwar ist der posi
tive Pol der Batteriespannung Ub an die Meßein
richtung 8 angeschlossen und führt von dort zu dem
einen Wicklungsende 2 der Primärwicklung L1. Das
andere Wicklungsende 3 der Primärwicklung L1 ist an
den Kollektor des Transistors T1 angeschlossen,
dessen Emitter zur Masse M (Minuspol der Batterie
spannung Ub) führt. Ferner ist die Elektrode 4 der
Zündkerze ZK mit Masse M verbunden. Die andere
Elektrode 5 der Zündkerze ZK ist mit dem Wicklungs
ende 7 der Sekundärwicklung L2 der Zündspulenein
richtung 1 verbunden und das andere Wicklungsende 6
der Sekundärwicklung L2 ist an das Wicklungsende 2
der Primärwicklung L1 angeschlossen. Insofern liegt
hier eine Spartransformatorausbildung bei der Zünd
spuleneinrichtung 1 vor. Der ebenfalls vorzugsweise
als Feldeffekttransistor (FET) ausgebildete Schal
ter S1 ist parallel zur Primärwicklung L1 geschal
tet, das heißt, der eine Pol des Schaltweges des
Schalters S1 ist mit dem Wicklungsende 2 und der
andere Pol des Schalters S1 ist mit dem Wicklungs
ende 3 der Primärwicklung L1 der Zündspuleneinrich
tung 1 verbunden.
Es ergibt sich folgende Funktionsweise: Durch An
steuerung des Transistors T1 in seinen leitenden
Zustand fließt durch die Primärwicklung L1 der
Zündspuleneinrichtung 1 ein Strom, der auf der Se
kundärseite, also in der Sekundärwicklung L2 eine
Hochspannung erzeugt, die einen Zündfunken in der
Zündkerze ZK auslöst. Nach erfolgter Zündung des
Brennstoff-Luft-Gemisches im Brennraum des nicht
dargestellten Verbrennungsmotors wird von der
Steuereinrichtung (Pfeil 10) der Schalter S1 ge
schlossen, das heißt, es wird die Primärwicklung L1
der Zündspuleneinrichtung 1 kurzgeschlossen. Hier
durch treten die bereits zum Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 genannten Vorteile auf, so daß eine op
timale Ionenstrommessung mittels der Meßeinrichtung
8 durchgeführt werden kann.
Claims (4)
1. Induktive Zündvorrichtung für einen Verbren
nungsmotor, mit einer Meßeinrichtung zur Ermittlung
des Ionenstroms an der Zündkerze jedes Zylinders,
und mit einer die Zündspannung bildenden, nach dem
Transformatorprinzip arbeitenden, eine Primärwick
lung und eine Sekundärwicklung aufweisenden Zünd
spuleneinrichtung pro Zündkerze, durch deren Sekun
därwicklung der Ionenstrom fließt, gekennzeichnet
durch einen die Primärwicklung (L1) während der
Dauer der Ionenstrommessung kurzschließenden Schal
ter (S1).
2. Zündvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schaltweg des Schalters (S1) im
geschlossenen Zustand sehr niederohmig ist und ge
ringe Flußspannung aufweist.
3. Zündvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter
(S1) ein Feldeffekttransistor (FET) ist.
4. Zündvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßein
richtung (8) eine Steuereinrichtung (Pfeil 10) auf
weist, die den Schalter (S1) vorzugsweise peri
odisch, zumindest während der Dauer der Ionenstrom
messung schließt.
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