DE19648369C1 - Aluminothermisches Gemisch - Google Patents
Aluminothermisches GemischInfo
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- B23K23/00—Alumino-thermic welding
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Description
Die Erfindung betrifft ein aluminothermisches Gemisch aus einem
feinteiligen Gemenge von Eisenoxiden und Aluminium sowie Zu
satzstoffen, wie Legierungsbildner und Dämpfungsmittel.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein aluminothermisches Ge
misch für die Verbindungsschweißung von Schienen.
Bei der bekannten aluminothermischen Schienenverbindungsschwei
ßung, bei der die mit einer Lücke verlegten und mit einer Gieß
form umgebenen Schienenenden durch aluminothermisch erzeugten
Stahl aufgeschmolzen und miteinander verbunden werden, soll der
als Schweißgut dienende aluminothermisch erzeugte Stahl in sei
nen Festigkeitseigenschaften dem Schienenstahl möglichst ent
sprechen.
Dieser Forderung tragen die bekannten - auch Schweißportionen
genannten - aluminothermischen Gemische dadurch Rechnung, daß
dem aus Aluminium und Eisenoxiden bestehenden Basisgemisch Le
gierungselemente, wie insbesondere Kohlenstoff, Mangan, Vana
dium und Titan, beigegeben werden. Zur Dämpfung und Kühlung
sind dem aluminothermischen Gemisch ferner Eisen bzw. Stahl
schrott untermischt, wodurch gleichzeitig die Stahlausbeute er
höht wird.
Die vorzugsweise verwendeten Schienenstähle mit Zugfestigkeiten
von 690 bis 880 N/mm² weisen Kohlenstoffgehalte von 0,4 bis
0,82% und Mangangehalte von 0,8 bis 1,7% und ein dementspre
chend vorwiegend perlitisch ausgebildetes Gefüge auf.
Gemäß DE-PS 36 44 106 wird ein aluminothermisches Gemisch be
reitgestellt, welches die Erzeugung eines Schweißgutes mit er
höhter Reproduzierbarkeit der Zusammensetzung gewährleistet.
Hierdurch soll insbesondere erreicht werden, daß das Gefüge des
Schweißgutes dem Gefüge des Schienenwerkstoffes entspricht.
In diesem aluminothermischen Gemisch sind Zusatzstoffe in Form
eines homogenen Granulates enthalten, insbesondere Legierungs
metalle wie z. B. Mn, Cr, Ni, V, Ti, die in reiner Form oder
als Legierungen, z. B. mit Fe, eingesetzt werden können, Dämp
fungsmittel, wie z. B. Fe oder Fe-Legierungen, sowie Aufkoh
lungsmittel, wie Kohlenstoff oder C enthaltende Metalle, Legie
rungen oder Carbide.
Zur Verschweißung von Schienen wird dem Gemisch ein Granulat,
bestehend aus Kohlenstoff, Mangan und Eisen, in einer Menge zu
gesetzt, welche die Ausbildung eines perlitischen Gefüges in
dem aluminothermisch erzeugten Stahl gewährleistet. Vorzugs
weise besteht das Granulat aus 1,5 bis 3 Gew.-% Kohlenstoff, 8
bis 12 Gew.-% Mangan und 85 bis 90,5 Gew.-% Eisen. Teilweise
werden Mangangehalte bis zu 80% eingesetzt.
In der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung 7-299572
ist der Zusatz einer Vorlegierung beschrieben, die aus den Ele
menten Kohlenstoff, Silicium, Mangan, Molybdän, Vanadium, Niob,
Kupfer, Chrom und/oder Nickel besteht, die einem aluminothermi
schen Gemisch zugesetzt wird, das zum Verschweißen zweier
Schienenstücke eingesetzt wird. Durch den Zusatz dieser Vorle
gierung ist es möglich, den notwendigen Kohlenstoff in das
Schweißgut auf einfache und vorteilhafte Weise einzubringen und
gegebenenfalls auch andere Legierungselemente, wie Silicium,
Mangan, Molybdän, Vanadium, Niob, Kupfer, Chrom und/oder
Nickel. Diese Legierungszusätze werden ausschließlich in metal
lischer Form dem aluminothermischen Gemisch zugemischt.
Der Vorteil dieser Vorlegierungsmethode soll in einer gleichmä
ßigeren Einbringung insbesondere des Kohlenstoffs, aber auch
anderer metallischer Legierungselemente, wie Silicium, als bei
den herkömmlichen Vorlegierungen liegen.
Die Sicherheitsanforderungen an eine Verbindungstechnik, deren
Anwendung gerade im Bereich des Personentransportes zu finden
ist, aber auch im Güterverkehr, steigen ständig. Daneben nehmen
zusätzlich die Belastungen der Schienen kontinuierlich zu, was
zu einem verstärkten Verschleiß und Versagen führt. Häufig be
einträchtigen dabei durchaus rein visuelle Eindrücke das zuneh
mende Sicherheitsempfinden vieler Anwender eines solchen Ver
fahrens.
Die Qualität einer Schweißung wird nicht nur durch fest defi
nierte Kenngrößen, wie chemische Zusammensetzung oder mechani
sche Eigenschaften der Thermit-Schweißverbindung beschrieben,
sondern auch durch eine visuelle Beurteilung. Hier gewinnt ne
ben der Beurteilung der Fehlerfreiheit der Bruchfläche nach ei
nem Gewaltbruch die Oberfläche der Schweißung zunehmend an Be
deutung und wird mehr und mehr ein wichtiges Qualitätskrite
rium. Dabei werden die Art der Oberflächen-defekte - Riß, Pore,
Sand- oder Schlackeneinschluß - deren Größe und der allgemeine
visuelle Eindruck der Oberflächenrauhigkeit festgehalten.
Es besteht somit ein Bedarf nach Maßnahmen, die einerseits das
Auftreten von Defekten innerhalb der Schweißung und die Entfer
nung des Formensandes erleichtern und andererseits das Auftre
ten von Oberflächendefekten minimieren. Mit einer entsprechend
verbesserten Schweißverbindung wird den steigenden Sicherheits
ansprüchen und den wirtschaftlichen Zwängen Rechnung getragen.
Eine Ursache für die Bildung von Oberflächenfehlern ist die
Grenzfläche zwischen Form und Thermit-Stahl.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein
aluminothermisches Gemisch bereit zustellen, welches eine wei
tere Verbesserung der Morphologie der Verbindungsschweißung er
möglicht. Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zu
grunde, die Zusammensetzung des aluminothermischen Gemisches so
zu verändern, daß eine Grenzflächenmodifizierung derart er
folgt, daß einerseits durch Beeinflussung der Grenzflächenspan
nung und/oder andererseits durch Erzeugung einer zusätzlichen
Trennschicht auf dem Stahl die Oberflächenbeschaffenheit einer
Verbindungsschweißung verbessert wird.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß der Zusatz von
Siliciumdioxid oder metallischen Silicaten der Formel Me-Si-O
und/oder Me-Si-C-O in das aluminothermische Gemisch zur Ausbil
dung einer glasartigen Trennschicht auf dem Thermit-Stahl führt
und damit zu einer Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit
der Verbindungsschweißung.
Anhand des folgenden Reaktionsverlaufs soll die Wirkung der si
licatischen Verbindung gezeigt werden:
Fe₂O₃ + 2 Al → 2 Fe + Al₂O₃ (1)
3 SiO₂ + 4 Al → 3 Si + 2 Al₂O₃ (2)
2 Fe₂O₃ + 3 Si → 4 Fe + 3 SiO₂ (3)
Die Reaktion (1) beschreibt die bekannte Thermit-Reaktion.
Durch diese Reaktion wird im wesentlichen der Thermit-Stahl
bzw. die Wärme für den Schweißprozeß erzeugt.
Aufgrund der höheren thermodynamischen Stabilität des Al₂O₃
wird das der Schweißportion zugesetzte SiO₂ durch Al reduziert.
Das Si reagiert mit dem Fe₂O₃ unter Bildung von Fe und SiO₂,
das wiederum mit dem Al reagiert. Auf diese Weise wird während
der Reaktion eine durchgängige, glasartige Trennschicht auf dem
Thermit-Stahl als Abgrenzung zur Form durch Reaktion (3) gebil
det und aufrechterhalten und zudem das Formfüllverhalten ver
bessert durch Beeinflussung der Viskosität des
Stahls - Reaktion (2) -.
Weitere vorteilhafte und zweckmäßige Gewichtsanteile der erfin
dungsgemäßen Zusatzstoffe ergeben sich aus den Unteransprüchen
2 bis 7.
Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen aluminothermischen Ge
misches können Anzahl und Größe der Oberflächendefekte und die
Oberflächenrauhigkeit erheblich reduziert werden. Dies geht
einher mit einer wesentlich erleichterten und nahezu vollstän
digen Entfernbarkeit der Formenreste nach dem Schweißprozeß.
Die Oberflächenrauhigkeit wurde dabei metallographisch be
stimmt, Oberflächendefekte durch Ausmessen und Auszählen.
Nur durch den Einsatz von SiO₂ oder anderer silicatischer Ver
bindungen in einem aluminothermischen Gemisch werden insbeson
dere die Oberflächendefekte deutlich vermindert. Eine Reduzie
rung bis zu 40% ist bei Einsatz von SiO₂ möglich.
Zur beispielhaften Herstellung einer üblichen 13 kg schweren
Schweißbasisportion werden 2500 g Aluminium, 7500 g Eisenoxid
und 300 g metallische Zuschläge vermischt. Diesem Gemisch wer
den 650 g Siliciumdioxid oder 1050 g metallische Zuschläge der
Formel Fe-Si-O oder 1350 g metallische Zuschläge der Formel
Fe-Si-C-O zugesetzt.
Die Reduzierung der Oberflächendefekte, wie Poren, Sandein
schlüsse, Risse, etc. beträgt ungefähr 40%. Die Oberflächen
rauhigkeit konnte ebenfalls um 40% vermindert werden.
Claims (7)
1. Aluminothermisches Gemisch aus einem feinteiligen Gemenge
von Eisenoxiden und Aluminium sowie Zusatzstoffen, wie Le
gierungsbildner und Dämpfungsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Zusatzstoffe 0,1 bis 16 Gew.-% Siliciumdioxid
oder 0,1 bis 20 Gew.-% metallische Silicate der Formel
Me-Si-O oder Me-Si-C-O, in der Me, Fe, Mn, Cr, Al, Mg, Ca
sein kann, bezogen auf Gesamtgewicht, enthält.
2. Aluminothermisches Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 0,5 bis 8 Gew.-% Siliciumdioxid enthält.
3. Aluminothermisches Gemisch nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 1,5 bis 5 Gew.-% Siliciumdioxid enthält.
4. Aluminothermisches Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 1 bis 8 Gew.-% metallische Silicate der
Formel Me-Si-O enthält.
5. Aluminothermisches Gemisch nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 2,5 bis 4,5 Gew.-% metallische Silicate der
Formel Me-Si-O enthält.
6. Aluminothermisches Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 2 bis 10 Gew.-% metallische Silicate der
Formel Me-Si-C-O enthält.
7. Aluminothermisches Gemisch nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 2,5 bis 6 Gew.-% metallische Silicate der
Formel Me-Si-C-O enthält.
Priority Applications (2)
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DE1996148369 DE19648369C1 (de) | 1996-11-22 | 1996-11-22 | Aluminothermisches Gemisch |
AU45330/97A AU723975B2 (en) | 1996-11-22 | 1997-11-21 | Aluminothermic mixture |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Country | Link |
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AU (1) | AU723975B2 (de) |
DE (1) | DE19648369C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN112570929A (zh) * | 2019-09-29 | 2021-03-30 | 金华三合新材料有限公司 | 一种铝热焊粉及其制备方法 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3644106C1 (de) * | 1986-12-23 | 1988-03-31 | Elektro Thermit Gmbh | Aluminothermisches Gemisch |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3982929A (en) * | 1973-02-09 | 1976-09-28 | Esm, Inc. | Composition for a fluidizing flux in the production of iron and steel |
-
1996
- 1996-11-22 DE DE1996148369 patent/DE19648369C1/de not_active Expired - Fee Related
-
1997
- 1997-11-21 AU AU45330/97A patent/AU723975B2/en not_active Ceased
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3644106C1 (de) * | 1986-12-23 | 1988-03-31 | Elektro Thermit Gmbh | Aluminothermisches Gemisch |
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CN112570929A (zh) * | 2019-09-29 | 2021-03-30 | 金华三合新材料有限公司 | 一种铝热焊粉及其制备方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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AU4533097A (en) | 1998-05-28 |
AU723975B2 (en) | 2000-09-07 |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |