DE19647302C2 - Gelenkelement oder -anordnung - Google Patents
Gelenkelement oder -anordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gelenkelement oder eine Ge
lenkanordnung mit zumindest einem eine richtungsabhängige
Steifigkeit und/oder Biegsamkeit sowie vorgegebene Feder-
und/oder Dämpferwirkung aufweisenden gelenkigen Biegeelement,
welches zumindest einen im wesentlichen geradlinigen Stabteil
sowie einen daran S-förmig anschließenden Bogenteil aufweist.
Es ist grundsätzlich bekannt, zur Gewährleistung einer Ge
lenkfunktion Biegeelemente einzusetzen, wobei dann deren Bie
geachse bzw. -achsen jeweils eine Gelenkachse eines virtuel
len Gelenkes bilden.
In der DE-OS 14 22 635 wird eine Blattfeder mit Gelenkeigen
schaften dargestellt, wobei die Feder als flexible Kupplung
in einem Geräteantrieb der Hochfrequenz- und Nachrichtentech
nik vorgesehen ist. Diese Feder besitzt zwei im wesentlichen
zueinander gleichachsige End- oder Stabteile, die durch ein
doppel-S-förmiges Federstück flexibel verbunden sind.
Aus der DE 32 29 209 A1 ist eine biegsame Welle bekannt, die
im wesentlichen aus einem Rohrteil besteht, welches in einem
mittleren Abschnitt mehrere über seinen Umfang verteilte
Axialschlitze aufweist, die flachbandartige Rohrwandungsteile
voneinander abteilen. Diese Rohrwandungsteile zur Bildung ei
ner gelenkigen Verbindung der Rohrenden sind derart aufgebo
gen, daß sie in Erstreckungsrichtung des Rohrteiles gewölbte
Bänder bilden, wobei diese Bänder einen gegenüber dem übrigen
Rohrteil deutlich vergrößerten Querschnitt umschließen. Das
Rohrteil sowie die Bänder können aus faserverstärktem Kunst
stoff bestehen.
Die DE-PS 29 40 78 zeigt eine Blattfeder, die sich an
einem Ende in mehrere unterschiedlich geformte Blattfedertei
le aufspaltet.
Aus der DE 40 35 780 A1 ist ein Lagerelement zur federnden
Lagerung kleiner Massen bekannt. Dabei ist ein aus Elastomer
material gebildetes Federteil, welches aus einer Vielzahl von
hohlkugelförmig zusammengefaßten Federarmen besteht, mit vor
zugsweise metallischen Anschlußteilen verbunden, die als zu
einander gleichachsige Stabteile ausgebildet sein können.
Die US 2 950 609 betrifft eine flexible Kupplung, welche im
wesentlichen aus einem rohrförmigen Gitternetzteil besteht,
das durch axiale Stauchung zwiebelartig verformt ist und mit
seinen axialen Enden an miteinander zu kuppelnde Wellenteile
anschließt.
Als weiteres Beispiel für ein häufig eingesetztes gelenkiges
Element wird auf Folienscharniere verwiesen. Hierbei sind
zwei eng benachbarte, zueinander parallele Ränder zweier re
lativ biegesteifer Teile über einen schmalen Folienstreifen
miteinander verbunden, der in Querrichtung zu den vorgenann
ten Rändern sehr geringe Abmessungen hat. Häufig bestehen der
Folienstreifen und die relativ biegesteifen Teile aus glei
chem Material, in der Regel Kunststoff, und gehen einstückig
ineinander über. Bei diesem bekannten Element bildet die Mit
tellängsachse des Folienstreifens die Achse eines virtuellen
Scharniers zur Verbindung der vorgenannten biegesteifen Tei
le.
Des weiteren sind aus dem Fahrzeugbau für Fahrwerke vielfäl
tige Anordnungen bekannt, bei denen Gelenkfunktionen von Bie
geelementen bzw. biegbaren Teilen übernommen werden, wobei
bei entsprechender Ausformung und/oder federelastischer Aus
bildung auch Feder- und Dämpferfunktionen zusätzlich übernom
men werden können.
Beispielsweise zeigt die DE 32 43 434 C2 eine unabhängige
Radaufhängung für die Hinterräder eines Kraftfahrzeuges, wo
bei zumindest ein Achsträger und ein unterer Querlenker in
einem Verbund aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt
sind und der Querlenker unmittelbar als Biegefeder wirkt.
Aus der DE 35 30 353 A1 ist eine Radaufhängung bekannt, die
ein federndes Radführungselement aufweist, welches aus einem
stehend angeordneten, geschlossenen Ring aus Kunststoff be
steht, der durch eine Vielzahl von in Längsrichtung verlau
fenden, im wesentlichen endlosen Strängen aus faserartigem
Material verstärkt ist, wobei die Stränge durch Wickeln in
die Ringform gebracht sind. Der Ring bildet ein Viereck mit
gerundeten Ecken und zwei im wesentlichen horizontalen Ab
schnitten sowie zwei Vertikalabschnitten. Die horizontalen
Abschnitte erfüllen die Funktion einer Feder und eines oberen
und unteren Radführungslenkers. Ein Vertikalabschnitt dient
zur Befestigung des Rings am Chassis, der andere Vertikalab
schnitt haltert einen Radträger.
Die EP 03 83 669 zeigt einen blattfederartigen Stabilisator
aus mit Fasern verstärktem Kunststoffmaterial.
Die EP 04 36 407 A1 bezieht sich auf eine Querlenkeranordnung
für ein unechtes Mac-Pherson-System, bei dem die Querlenker
durch ein blattfederartiges Element aus einem mit Fasern ver
stärkten Kunststoffmaterial bestehen.
Bei einem ähnlichen, aus der US 5 267 751 bekannten System
sind die Querlenker als dreiecksförmige Teile ausgebildet,
deren einer Schenkel fest am Chassis gehaltert ist und deren
beide andere Schenkel, welche jeweils einen Radträger gegen
über dem Chassis abstützen, als biegsame Arme aus einem fa
serverstärkten Kunststoffmaterial, welches auch den chassis
festen Schenkel bildet, geformt sind.
Aus der EP 06 37 520 A2 ist ein in Draufsicht U- oder V-
förmiger Querlenker zur Radführung bekannt, welcher mit
grundsätzlich herkömmlichen Gelenken an seinen beiden freien
Enden mit dem Chassis und einem Gelenk im Übergangsbereich
zwischen seinen beiden Armen mit einem Radträger verbindbar
ist. Die Arme besitzen abschnittsweise in Richtung der chas
sisseitigen, horizontalen Schwenkachse eine sehr geringe Ma
terialstärke und in Vertikalrichtung eine große Breite, der
art, daß die Arme im Bereich etwa vertikaler Biegeachsen be
grenzt einknicken können. Dadurch wird eine gewisse Nachgie
bigkeit der Radaufhängung in Längsrichtung des Chassis gebo
ten. Gleichzeitig können entsprechend nachgiebige Gelenke mit
Gummilagerung od. dgl. für den Querlenker am Chassis bzw. den
Radträger am Querlenker erübrigt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, vorteilhafte neue Gelenk
elemente oder -anordnungen der eingangs angegebenen Art mit
ausgeprägt richtungsabhängigen Nachgiebigkeiten zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß inner
halb einer von einem oder mehreren Bogenteilen gebildeten
Bucht ein nachgiebiger Druckkörper und/oder ein die Bucht
überbrückendes Zugband angeordnet ist.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, an einem
nachgiebigen Bogenteil zusätzliche nachgiebige Elemente anzu
ordnen, um eine besonders ausgeprägte richtungsabhängige
Nachgiebigkeit des Bogenteiles zu erreichen.
Dabei können die Bogenteile miteinander ringartige Strukturen
mit zur Achse der Stabteile senkrechter Ringachse und/oder
eine käfigartige Konfiguration bilden, wobei innerhalb der
Ring- bzw. Käfig-Konfiguration ein Zugband oder ein polster
artiger Druckkörper angeordnet sein können, welcher Schub
kräfte zwischen den Stabteilen nachgiebig und dämpfend über
trägt und/oder von den Bogenteilen radial zur Achse der Stab
teile zusammengedrückt werden kann, wenn zwischen den Stab
teilen Drehmomente übertragen werden, die zu einer Verformung
der S-Bogenteile ausreichen.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfin
dung auf die Ansprüche sowie nachfolgende Erläuterung der
Zeichnung verwiesen, anhand der vorteilhafte Ausführungsfor
men beschrieben werden.
Dabei zeigen die
Fig. 1 bis 5 Prinzipdarstellungen verschiedener Feder-
bzw. Gelenkelemente, von denen die Erfindung
ausgeht,
Fig. 6 bis 11 Ausführungsformen erfindungsgemäßer Gelenk
elemente und -anordnungen, welche auch Feder-
bzw. Dämpferwirkung haben, und
Fig. 12 und 13 perspektivische Ansichten zweier besonders
bevorzugter Ausführungsformen.
Gemäß Fig. 1 besitzt das dort dargestellte Gelenkelement zwei
in Normallage zueinander etwa gleichachsige Stabteile 1, die
über einen etwa halbkreisförmigen Bogenteil 2 aneinander an
schließen, wobei die Übergänge zwischen dem Bogenteil 2 und
den Stabteilen 1 S-förmig ausgebildet sind.
Die Stabteile 1 können im Vergleich zum Bogenteil 2 steif
ausgebildet sein, beispielsweise dadurch, daß sie ein eine
hohe Biegesteifigkeit gewährleistendes Profil, wie Kreispro
fil, quadratisches Profil od. dgl., aufweisen, während das Bo
genteil 2 flachbandförmig ausgebildet mit einer zur Zeich
nungsebene senkrechten Flachbandebene sein kann. Im Bereich
der S-förmigen Übergänge zwischen den Stabteilen 1 und dem
Bogenteil 2 kann das Profil des Bogenteiles 2 kontinuierlich
in das Profil der Stabteile 1 übergehen.
Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, daß die Stabteile 1
und der Bogenteil 2 gleichartige Profile aufweisen, z. B. je
weils ein Flachbandprofil mit zur Zeichnungsebene senkrechter
Bandebene.
In jedem Falle wird aufgrund der Form des dargestellten Fede
relementes bei einer Schwenkung der Stabteile 1 entsprechend
den Doppelpfeilen M um eine nahe des Krümmungszentrums des
Bogenteiles 2 liegende Biegeachse vornehmlich der Bogenteil 2
verformt. Dies beruht darauf, daß die Gesamtlänge des Bogen
teiles - längs einer Mittellängsfaser gemessen - wesentlich
größer ist als die Abmessung des Bogenteiles 2 in Richtung
der Achse der Stabteile 1.
Zusätzlich zu den vorgenannten Biegebewegungen können die
Stabteile 1 auch relativ zueinander auf Zug oder Druck bean
sprucht werden, wobei wiederum der Bogenteil 2 unter Biege
verformung nachgiebt.
Bei entsprechender Materialwahl können alle vorgenannten Be
wegungen mehr oder weniger stark gedämpft werden. Darüber
hinaus tritt eine mehr oder weniger große Rückstellkraft ent
sprechend den Elastizitätseigenschaften des Materials auf.
Stabteile 1 und Bogenteil 2 können beispielsweise aus mit Fa
sern, z. B. Glasfasern oder auch Kohlenstoffasern, verstärktem
Kunststoff bestehen.
Das Gelenkelement der Fig. 2 unterscheidet sich vom Gelenk
element der Fig. 1 zunächst darin, daß die Stabteile 1 in
Normallage etwa rechtwinklig zueinander ausgerichtet sind,
wobei der Bogenteil 2 eine S-förmige Verbindung der Stabteile
1 bildet. Außerdem zeigt die Fig. 2, daß ein Stabteil 1 sta
tionär gehaltert oder eingespannt sein kann.
Der in Fig. 2 freie Stabteil 1 läßt sich aufgrund der Biege
fähigkeit des Bogenteiles 2 um eine etwa in das Zentrum der
Krümmung des Bogenteiles 2 fallende Achse schwenken und in
seiner Längsrichtung auf Zug oder Druck federnd bewegen.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 unterscheidet sich von der
Ausführungsform nach Fig. 2 im wesentlichen dadurch, daß der
Bogenteil 2 zumindest nahezu einen Dreiviertelkreis bildet
und an beide Stabteile 1 S-förmig anschließt.
Die Fig. 4 zeigt beispielhaft, wie mehrere Elemente der in
Fig. 1 dargestellten Art zusammengefaßt werden können. Im
dargestellten Beispiel sind die Stabteile 1 der beiden Ele
mente in Parallellage miteinander, beispielsweise durch Ver
klebung, verbunden, derart, daß die beiden Bogenteile 2 eine
ringartige Öffnung bilden.
Werden die Stabteile relativ zueinander entsprechend den Dop
pelpfeilen M geschwenkt, wird jeweils ein Bogenteil 2 aufge
bogen und ein Bogenteil 2 zusammengebogen.
Über die beiden Bogenteile 2 können wiederum in Richtung der
Stabteile 1 wirkende Zug- und Druckkräfte federnd sowie unter
Stoßdämpfung übertragen werden.
Im Beispiel der Fig. 5 bildet der Bogenteil 2 nahezu einen
Vollkreis und geht S-förmig in die Stabteile 1 über, die in
Parallellage miteinander durch Klebung od. dgl. verbunden sein
können. Der Bogenteil 2 kann in Verlängerung der Stabteile 1
stationär gehaltert sein. Damit werden die Stabteile 1 einer
seits in Richtung des Doppelpfeiles M schwenkbar und anderer
seits in Längsrichtung der Stabteile 1 federbar gehaltert.
Die Fig. 6 zeigt ein erfindungsgemäßes Gelenkelement, welches
sich vom Beispiel der Fig. 1 darin unterscheidet, daß die
Stabteile 1 miteinander unter Überbrückung des Bogenteiles 2
mit einem Zugband 3 verbunden sind, wobei dieses Zugband 3 in
den Stabteilen 1 weitergeführt, z. B. im Material der Stabtei
le 1 eingebettet ist.
Das Zugband 3 besteht aus Fasersträngen und/oder Metalldräh
ten mit hoher Bruchdehnung und geringer Biegesteifigkeit. Als
Material ist beispielsweise Aramid, Polyethylen (Dyneema)
oder Polyester geeignet. Gegebenenfalls kann das Zugband 3
auch aus Folien oder dünnen Blechen bestehen.
Im Beispiel der Fig. 7 ist das Zugband 3 mit den Stabteilen 1
nach Art eines Laminates verbunden.
Gegebenenfalls können gemäß Fig. 8 zwei Elemente gemäß Fig. 1
mit einem gemeinsamen Zugband 3 fest verbunden sein, daß das
Zugband 3 eine neutrale Faser zwischen den miteinander ver
bundenen Stabteilen 1 der beiden Elemente bildet.
Bei den erfindungsgemäßen Anordnungen der Fig. 6 bis 8 können
zwischen den Stabteilen 1 beidseitig der Bogenteile 2 hohe
Zugkräfte ohne nennenswerte Verbiegung des Bogenteiles 2 bzw.
der Bogenteile 2 übertragen werden. Bei Druckkräften bieten
die Bogenteile 2 eine vom Zugband 3 unbeeinflußte Nachgiebig
keit.
Die Fig. 9 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführungs
form, die sich von der Ausführung nach Fig. 2 darin unter
scheidet, daß in Verlängerung des freien Stabteiles 1 am sta
tionären Stabteil 1 ein Elastomerkörper 4 angeordnet ist,
welcher dem freien Stabteil 1 bei Bewegung in Pfeilrichtung F
eine zusätzliche Abstützung gegenüber Druckkräften bietet.
Dabei wirkt der Elastomerkörper auch dämpfend gegenüber Stö
ßen in Richtung des Pfeiles F. Die Dämpfungswirkung kann
durch Veränderung der Form des Elastomerkörpers 4 sowie durch
Materialauswahl eingestellt werden.
Im Beispiel der Fig. 10 ist bei einer der Fig. 4 entsprechen
den Gelenkanordnung erfindungsgemäß ein im wesentlichen zu
den Längsachsen der Stabteile 1 gleichachsiger Elastomerkör
per 4 vorgesehen, so daß die Anordnung gegenüber Druckkräften
entsprechend den Pfeilen F stärker belastbar ist und Stöße in
Richtung der Pfeile F federnd gedämpft werden können.
Die erfindungsgemäße Anordnung gemäß Fig. 11 unterscheidet
sich von der Ausführungsform nach Fig. 8 dadurch, daß das
Zugband 3 einen Elastomerkörper 4 trägt, so daß zwischen den
über die Bogenteile 2 miteinander verbundenen Stabteilen 1
hohe Zugkräfte übertragen werden können und andererseits Stö
ße entsprechend den Pfeilen F elastisch federnd gedämpft wer
den. Darüber hinaus sind die Stabteile 1 über die Bogenteile
2 wiederum gelenkig miteinander verbunden.
Die Fig. 12 zeigt nun ein im Prinzip der Ausführungsform der
Fig. 11 entsprechendes Bauteil.
Die Stabteile 1 gabeln sich jeweils unter kontinuierlicher
Änderung ihres im wesentlichen kreisförmigen Querschnittes in
die flachbandartigen Bogenteile 2, die gemeinsam einen kreis
förmigen bzw. ellipsenförmigen Ring bilden, wobei die Innen
wand des Ringes in Richtung der Ringachse überall annähernd
gleiche Höhe hat. In den Stabteilen 1 sind in Längsrichtung
der Stabteile 1 verlaufende Faserstränge 5 eingebettet, wel
che den von den Bogenteilen 2 gebildeten Ring in Durchmesser
richtung durchsetzen. Innerhalb des genannten Ringes tragen
die Faserstränge 5 einen stabartigen Elastomerkörper 4, der
mit seinen voneinander abgewandten Enden an der Innenwand des
von den Bogenteilen 2 gebildeten Ringes anliegt bzw. mit die
sem - z. B. durch Verklebung oder Vulkanisierung - verbunden
ist.
Bei der in Fig. 12 dargestellten Anordnung können zwischen
den Stabteilen 1 über die Faserstränge 5 hohe Zugkräfte über
tragen werden. Darüber hinaus gewähren die Bogenteile 2 im
Zusammenwirken mit dem Elastomerkörper 4 eine federnde Nach
giebigkeit bei Druckkräften, wobei gleichzeitig Stöße ge
dämpft werden können. Im übrigen sind die Stabteile 1 über
die Bogenteile 2 miteinander gelenkig verbunden, wobei auf
grund des flachbandartigen Profiles der Bogenteile 2 Schwenk
bewegungen der Stabteile relativ zueinander um eine zur Ring
achse parallele Achse ein geringerer Widerstand entgegenge
setzt wird als Schwenkbewegungen um eine dazu senkrechte und
zur Ringebene parallele Achse.
Die Bogenteile 2 können ebenso wie die Stabteile 1 aus Kunst
stoff bestehen und gegebenenfalls mit Fasern verstärkt sein.
Dabei können die Fasern gemäß dem Ausschnitt A in Fig. 12 je
weils in Längsrichtung der Bogenteile 2 oder gemäß dem Aus
schnitt B in Fig. 12 einander überkreuzend unter einem Winkel
von etwa 45° gegenüber der vorgenannten Längsrichtung ange
ordnet sein. Gegebenenfalls können die Verstärkungsfasern
auch mehrschichtig teils in Längsrichtung und teils schräg
dazu und einander überkreuzend im Material der Bogenteile 2
eingebettet sein. Außerdem können Faserlagen von den Bogen
teilen 2 in die Stabteile 1 weitergeführt sein.
Der Faserverlauf wird den zu erwartenden Beanspruchungen an
gepaßt. Durch den Schrägverlauf kann gegebenenfalls eine grö
ßere Nachgiebigkeit bei Zugbelastung der Bogenteile 2 er
reicht werden.
Die Ausführungsform nach Fig. 13 unterscheidet sich von der
Ausführungsform nach Fig. 12 zunächst dadurch, daß die Stab
teile 1 miteinander über drei Bogenteile 2 verbunden sind,
die bezüglich der Längsachse der Stabteile 1 spiralig ver
drillt sind und einen von den Fasersträngen 5 durchsetzten
Elastomerkörper 4 käfigartig umfassen.
Bei dieser Ausführungsform sind die Stabteile 1 wiederum über
die Bogenteile 2 gelenkig verbunden. Außerdem können über die
Faserstränge 5 zwischen den Stabteilen 1 wiederum große Zug
kräfte übertragen werden. Bei Druckkräften in Richtung der
Stabachsen wirken die Bogenteile 2 sowie der Elastomerkörper
4 federnd und dämpfend.
Schließlich hat die Ausführungsform der Fig. 13 noch bemer
kenswerte Eigenschaften, wenn zwischen den Stabteilen 1
Drehmomente übertragen werden sollen. Wird der in Fig. 13
rechte Stabteil als Eingangsseite bei der Drehmomentübertra
gung angeordnet und entsprechend dem Pfeil U gedreht, so su
chen sich die Bogenteile 2 bei größeren Drehmomenten zwischen
den Stabteilen 1 zusätzlich zu verdrillen, mit der Folge, daß
der zwischen den Bogenteilen 2 käfigartig gehalterte Elasto
merkörper 4 unter erhöhter Zugbelastung der Bogenteile 2 zu
sammengedrückt wird. Damit kann der Elastomerkörper 4 bei
stoßweisen Drehmomenten in der vorgenannten Richtung stoß
dämpfend wirken.
Werden Drehmomente mit ungekehrtem Richtungssinn übertragen,
so werden die Bogenteile 2 auf Schub beansprucht und suchen
sich vom Elastomerkörper 4 abzuheben. Dabei bietet die Anord
nung bei diesem Richtungssinn des Drehmomentes eine hohe
Nachgiebigkeit.
Im Ergebnis können nur vergleichweise geringe Drehmomente in
der letztgenannten Richtung übertragen werden. Dagegen lassen
sich vergleichsweise hohe Drehmomente in der erstgenannte
Richtung übertragen.
Die Anordnung der Fig. 13 kann gegebenenfalls als Gelenkwelle
eingesetzt werden.
Claims (9)
1. Gelenkelement oder -anordnung mit zumindest einem eine
richtungsabhängige Steifigkeit und/oder Biegsamkeit sowie
vorgegebene Feder- und/oder Dämpferwirkung aufweisenden ge
lenkigen Biegeelement, welches zumindest einen im wesentli
chen geradlinigen Stabteil sowie einen daran S-förmig an
schließenden Bogenteil aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb einer von einem oder mehreren Bogenteilen (2)
gebildeten Bucht ein nachgiebiger Druckkörper (4) und/oder
ein die Bucht überbrückendes Zugband (3) angeordnet ist.
2. Gelenkelement oder -anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein polsterartiger Druckkörper (4) vorgesehen ist.
3. Gelenkelement oder -anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei im wesentlichen parallele, eng benachbart und/oder
miteinander verbunden angeordnete Stabteile (1) an ihren ei
nen Enden über den im wesentlichen kreisförmigen Bogenteil
(2) ineinander übergehen.
4. Gelenkelement oder -anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bogenteil (2) an einer von den (virtuellen) Längsach
sen der Stabteile (1) durchsetzten Zone stationär gehaltert
und/oder halterbar ist.
5. Gelenkelement oder -anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei im wesentliche gleichachsige Stabteile (1), welche
über einen Bogenteil (2) miteinander verbunden sind, eng be
nachbart und parallel zu zwei weiteren zueinander gleichach
sigen Stabteilen (1) angeordnet und/oder mit diesen Stabtei
len verbunden sind, welche ebenfalls über Bogenteile (2) an
einander schließen, wobei die Bogenteile der verschiedenen
Stabteile gemeinsam eine ring- und/oder kreisförmige Konfigu
ration bilden.
6. Gelenkelement oder -anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugband (3) in eine in den Stabteilen (1) eingebette
te Verstärkung und/oder einen Teil einer solchen Verstärkung
übergeht.
7. Gelenkelement oder -anordnung
nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Stabteile (1) durch mehrere, spiralig verdrillte Bo
genteile (2) miteinander verbunden sind.
8. Gelenkelement oder -anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verdrillten Bogenteile (2) einen nachgiebigen Druck
körper (4) käfigartig umfassen.
9. Gelenkelement oder -anordnung
nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stabteile (1) und/oder die Bogenteile (2) aus mit Fa
sern und/oder Fasersträngen verstärktem Kunststoff bestehen,
wobei die Fasern im wesentlichen parallel zur Längsrichtung
des jeweiligen Teiles verlaufen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996147302 DE19647302C2 (de) | 1996-11-15 | 1996-11-15 | Gelenkelement oder -anordnung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1996147302 DE19647302C2 (de) | 1996-11-15 | 1996-11-15 | Gelenkelement oder -anordnung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19647302A1 DE19647302A1 (de) | 1998-05-28 |
DE19647302C2 true DE19647302C2 (de) | 1998-11-05 |
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ID=7811791
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1996147302 Expired - Fee Related DE19647302C2 (de) | 1996-11-15 | 1996-11-15 | Gelenkelement oder -anordnung |
Country Status (1)
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DE (1) | DE19647302C2 (de) |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19647302A1 (de) | 1998-05-28 |
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