DE19642830A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Unterbindung des Einschlafens und der Reaktionskontrolle von Personen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Unterbindung des Einschlafens und der Reaktionskontrolle von PersonenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Unterbindung des
Einschlafens, insbesondere des Sekundenschlafes und der Reaktionskontrolle von Personen,
wie Fahrzeug- oder Schiffsführer, Wach-, Anlagenbedien- und Aufsichtspersonal sowie der
medizinischen Kontrolle und Überwachung Süchtiger oder mit Medikamenten behandelter
Personen durch die Beobachtung des Reaktionsverhaltens am menschlichen Auge bzw. der
mit der Augenreaktion parallel auftretenden Körperreaktion, insbesondere physiologischer
Veränderungen.
Aus der Verkehrstechnik und Anlagenüberwachung sind Totmannschaltungen bekannt, die
die Wachsamkeit des Bedienpersonals aufrechterhalten soll. Dazu muß in vorgegebenen
Zeitintervallen ein Betätigungsschalter ausgelöst werden um einen sonst erfolgenden Notstop
zu vermeiden (DE-OS 34 47 536).
Auch wurde schon ein lenkradgebundenes Warn- und Sicherheitssystem für Fahrzeuge
vorgeschlagen (DE-OS 42 00 642), indem am Lenkrad ein Druckschalter angebracht ist, der
bei in Loslassen ein Warnsignal auslöst und bei dessen Nichtbeachtung das Fahrzeug
automatisch abbremst.
Diese Systeme sind anwendungsspezifisch und stationär ausgeführt und so für einen flexiblen
Einsatz nicht geeignet. Zugleich sind sie objektiv vom Reaktionsverhalten des Benutzers
abhängig. Sie verhindern nicht das Einschlafen an sich, sondern werden erst nach dem Beginn
der Einschlafphase aufgrund ausbleibender aktiver Handlungen der überwachten Person
ausgelöst. Bleiben solche Reaktionen sogar aus, beispielsweise durch einen Krampfanfall, so
ist dieses System blockiert.
Vorgeschlagen wurde auch eine Vorrichtung zum Verhindern des Einschlafens des Fahrers
eines Fahrzeuges, die durch dessen Kopfneigung gesteuert wird (DE-OS 30 13 140). Sie ist in
ihrer Form dem äußeren Ohr angepaßt und löst bei einer Kopfneigung mittels eines
Neigungskontaktgebers ein akustisches Ton- und Vibrationssignal aus, das auf den
Mastoidknochen hinter dem Ohr des Trägers einwirkt bzw. in dem der Ton über ein Röhrchen
in den äußeren Gehörgang eingebracht wird.
Trotz der anzunehmenden Funktionsfähigkeit ist diese Vorrichtung nicht optimal und
funktionssicher. Das Gerät kann nicht zwischen einer bewußten und unbewußten
Kopfneigung unterscheiden und damit Fehlalarm auslösen. Im Fall eines unbewußten
Beharrungszustandes (Bewegungsstarre) während der Einschlafphase wird diese Vorrichtung
erst gar nicht aktiviert.
Bekannt ist auch eine Entwicklung eines Meß- und Alarmsystems zur Warnung von
Kraftfahrern vor dem Einschlafen, das aus einer Kleinbildkamera und einer
LED-Meßvorrichtung besteht (KFT 9/96, S. 31). Mit dieser fest im Fahrzeug installierten
Einrichtung sollen kontinuierlich die Augenlider des Fahrers beobachtet und bei Abweichung
von einem Grenzwert der Fahrer optisch und akustisch gewarnt werden.
Diese Einrichtung ist ausschließlich als feste Installation in Fahrzeugen bestimmt. Eine
personenbezogene mobile Verwendung unabhängig vom Fahrzeug ist nicht möglich. Da
zudem nur ein Meßwert überwacht wird, sind Fehlmessungen nicht auszuschließen. Das gilt
insbesondere bei Personen mit unterschiedlicher Körpergröße und bei unterschiedlichen
Körperhaltungen, die sich zudem fortlaufend verändern kann.
Bekannt sind auch medizinische Geräte zur Erfassung und Messung der Augenbewegung, die
ausschließlich zur medizinischen Beobachtung entwickelt wurden. In der Literaturübersicht
zu /28/ sind im einzelnen die Methoden und Geräte kurz beschrieben. Dazu gehören:
Nach dieser trägt das Auge eine Kontaktlinse mit einem kleinen Planspiegel. Das einfallende
Licht wird mit der Augenbewegung unterschiedlich reflektiert. Die Wanderung der
Lichtmarke wird als Maß für die Bestimmung der Augenbewegung benutzt.
Benutzt wird eine Kontaktlinse auf der senkrecht ein ca. 3 cm langer Stab mit einer
Lichtquelle angeordnet ist. Die translatorische Bewegung dieser Lichtquelle entsprechend der
Augenbewegung wird mittels eines optischen Blendensystems und eines dahinter
angeordnetem Sekundärelektronenvervielfachers (SEV) erfaßt und ausgewertet.
Zur Erfassung der Augenbewegung werden vor dem Auge zwei senkrecht zueinander
stehende Magnetfelder verschiedener Frequenz erzeugt, die in einer Kurzschlußspule in einer
Kontaktlinse eine Spannung indizieren, dessen Magnetfeld von einer vor dem Auge
befindlichen Spule empfangen und ausgewertet wird /18/. Zur Optimierung dieser Methode
werden auch schon unbewegliche Kompensationsspulen benutzt /4/.
Diese Verfahren erfordern einen erheblichen apparatetechnischen Aufwand, die zudem das
Gesichtsfeld stark schränken und zu einer hohen physischen Belastung führen. Bei dieser
induktiven Methode können zudem die elektromagnetische Wechselfelder aufgrund ihrer
geringen Stärke Störungen unterliegen.
Sie orientiert sich nach dem Bestandspotential des Auges, die entlang der optischen Achse
ein elektrisches Feld bildet. Die Cornea ist dabei gegenüber dem Augengrund positiv. Bei
jeder Augenbewegung kommt es zu Wendungen des Feldvektors und Verschiebung der
Feldlinien /1/. Diese werden mit auf der Haut um das Auge angebrachten Ableitelektroden
erfaßt. Die Amplituden dieser Spannungsänderungen bilden so das Maß der
winkelproportionalen Augenbewegung.
Neben dem Aufwand für die komplizierte Anbringung der Elektroden können aussagefähige
Ergebnisse nur über eine lange Meßdauer erzielt werden, was für eine automatische
Fixationsüberwachung nicht geeignet ist.
Das gleiche trifft auch auf diese Methode zu, wo mittels Hautelektroden in der Augenhöhle
geringe Hochfrequenzströme eingekoppelt werden. Durch die Augenbewegung kommt es
aber zu Änderungen der elektrischen Impedanz, die keine genaue Messungen erlauben.
Über ein Linsensystem wird das Auge auf einem Schirm mit Schlitz abgebildet. Über den
Schlitz wird der Übergang zwischen Sclera-Iris ausgeblendet und dahinter der durch die
Augenbewegung veränderte Lichtstrom mit einem SEV ausgewertet. Bei diesem Verfahren ist
jedoch ein meßbares Objekt erst in einer Entfernung von 1-2 m ausweitbar.
Eine Optik projiziert den Leuchtfleck einer Kathodenstrahlröhre auf den Limbus. Die
Helligkeitsschwankungen in Folge der Augenbewegung werden als Reflex mit einem SEV
ausgewertet. Neben den apparatetechnischen Aufwand ist dieses Verfahren wegen des
erheblichen Lichtreizes für die Perimetrie ungeeignet.
Das Auge wird hierbei periodisch von dem Lichtstrahl überstrichen und das reflektierte Licht
wird wieder von einem SEV erfaßt. Gemessen werden die Spannungssprünge am Übergang
Sclera-Iris, wobei deren zeitliche Verschiebung das Maß für die Augenbewegung ist.
Bei dieser Methode ist je ein Scanner für die horizontale und vertikale Achse erforderlich,
was ihre Anordnung einschließlich der Detektoren vor dem Auge wesentlich erschwert.
Zusätzlich wird eine unerwünschte Reizung des Auges bewirkt.
Das Videosignal einer Zeile in der Nähe der Augenmitte erfaßt wiederum wie beim Scanner
die charakteristischen Spannungssprünge bei einer Augenbewegung. Für eine optimale
Messung werden in der Regel zwei Kameras in vertikaler und horizontaler Anordnung
benutzt. Das Hauptproblem bei diesen Methoden besteht jedoch darin, daß durch die partielle
Überdeckung der Iris durch die Augenlider das Meßergebnis verzerrt wird und zur
Kompensation dieses Nachteiles längere Meßzeiten notwendig sind.
Nach /14/ sind Versuche mit einem Pupillometer bekannt, bei dem die Pupillenlage mit
CCD-Zeilen bestimmt wird. Dazu werden zwei orthogonal angeordnete CCD-Zeilen mit
Stimulations-LED auf den Mittelpunkt der Pupille fixiert und so die Augenbewegung wie bei
der Limbusabtastung ermittelt. Diese Methode gestattet nur die Erfassung sehr geringer
Augenbewegungen und wird daher für eine objektive Permietrie als ungeeignet angesehen.
Bekannt ist auch die photoelektrische Abtastung der Retina mit einem hellen und stark
gebündeltem Lichtstrahl der periodisch den Augenhintergrund überstreicht. Erfaßt wird
hierbei die Lageveränderung des blinden Fleckes auf der Retina. Es treten die selben
Nachteile wie bei der Limbusabtastung mit Lichtscanner auf.
In /25/ wird die Aufnahme der Retina mit CCD-Kamera beschrieben, wo aus einer
aufgezeichneten Bildsequenz der Netzhaut die Augenbewegung errechnet wird, ist auf Grund
langer Rechenzeiten und die fehlende On-Line Bildverarbeitung bisher einer objektiven
Perimetrie nicht zugänglich.
Bekannt ist auch die Cornealflex-Methode. Mit einer Spezialoptik und einer Kamera wird auf
der Cornea mit einem feinen Lichtstrahl ein Glanzfleck erzeugt und dessen Bewegung
entsprechend der Augenbewegung vermessen /27/. Translatorische Bewegungen des Kopfes
beeinflussen aber das Ergebnis der Messung stark und können somit die Meßergebnisse
negativ beeinflussen. Daher ist es erforderlich, daß diese Technik direkt am Kopf des
Probanden oder sehr nahe am Auge angebracht werden muß.
Varianten mit einer direkten Montage vor den Augen (z. B. /5/) oder einer speziellen Brille (z. B.
/13/) werden für die Perimetrie verworfen, da sie das Gesichtsfeld wesentlich
einschränken. Aber auch halbdurchlässige Spiegel vor dem Auge /7/, /20/ sind für diese
Methode ungeeignet, da sie die Lokalisation der Stimuli gegenüber der Retina beeinflussen.
Nach Merchant wird die Cornealflexmethode verfeinert /2/, /13/, indem ein weiterer
Reflexpunkt am Auge erfaßt wird. U.a. wird die Pupillenmitte oder eine künstliche
Markierung vorgeschlagen. Aus der Änderung des Abstandes zwischen den Referenzpunkt
und dem Corealreflex wird die rotatorische Augenbewegung ermittelt. Diese Methode
erfordert jedoch einen sehr hohen apparativen Aufwand. Unter den Bedingungen der
objektiven Perimetrie ist sie jedoch für eine automatische (klinische -d. Verf.) geeignet /2/, /19/.
Durch den hohen apparativen Aufwand ist sie jedoch für einen nichtstationären mobilen
Einsatz ungeeignet.
Die beschriebenen Geräte sind wie bereits festgestellt, für eine ambulante und individuelle
Anwendung zur Erfassung des Einschlafenzeitpunktes nicht geeignet.
Um eine solche Vorrichtung zu Entwickeln muß berücksichtigt werden, daß aus medizinischer
Sicht die Einschlafphase nicht erst mit einer Kopfabsenkung beginnt. Das Anzeichen der
Kopfneigung ist eine Folgereaktion, die am Ende der Einschlafphase steht. Die
Einschlafphase selbst wird vom Menschen nicht bewußt wahrgenommen. Tritt in dieser
Phase des Einschlafen eine Gefahrenmoment auf, so spricht man von dem gefürchteten
Sekundenschlaf (Reaktions-black out), der vielfach die Ursache für schwere Unglücksfälle
ist.
Ein Indiz für den Beginn des Einschlafens ist durch die Beobachtung der Augenreaktion
möglich. So ist zu Beginn der Einschlafphase zum Teil eine Blickstarre (Blick in die Leere)
und/oder eine starke Augenunruhe (Augenflackern), eine Augenlidabsenkung bei
gleichzeitigem Wegdrehen des Augapfels nach oben zu beobachten. Ebenso sind
Hautbewegungen (Entspannung der Haut) gegeben. Auch verändert sich der Blutdruck und
die Pulsfrequenz und damit der Puls. Ebenso tritt eine ineßbare Veränderung der
Gehirnaktivität, der Gehirnströme, des Hautwiderstandes und der Hautspannung auf. Diese
Reaktionen sind auch bei Süchtigen und unter Medikamenten stehenden Personen zu
beobachten.
Aufgabe dieser Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Reaktionskontrolle
und zur Unterbindung des Einschlafens, insbesondere des gefürchteten Sekundenschlafes zu
entwickeln. Dazu sollen die Augenreaktionen und die mit dem Einschlafen verbundenen
physiologischen Veränderungen des Menschen überwacht und bei erkennbaren
Abweichungen vom Normalzustand (Einschlafmoment) Warn- und/oder Stopsignale. Parallel
dazu sollen die erfaßten Kontrollwerte abrufbar aufgezeichnet werden.
Die Vorrichtung soll einen einfachen und handlichen Aufbau besitzen, die von dem Benutzer
ohne größere Belastungen getragen werden kann und seinen visuellen wie auch manuellen
Handlungsspielraum, insbesondere sein Blickfeld nicht störend beeinflußt. Sie soll für den
Benutzer einstellbar und wie eine Brille handhabbar und ebenso transportabel sein.
Die erfindungsgemäße Aufgabe findet ihre Lösung gemäß den Ansprüchen 1 bis 17.
Im einzelnen besteht die erfindungsgemäße Lösung darin, daß die Reflexe der Augen
und/oder die während der Einschlafphase auftretenden physiologischen Veränderungen
gemeinsam mittels Sensoren kontinuierlich integrativ oder flächendeckend erfaßt werden.
Insbesondere werden die dynamischen Bewegungen der Augäpfel (Sclera) und der
Augenlider und/oder die Veränderung der Iris und/oder der Pupille an Hand des Limbuses
oder des Überganges zwischen Sclera-Iris und/oder die Veränderung der
Temperaturunterschiede oder das Helligkeitsspektrum zwischen dem durch das Augenlid
abgedeckten und nicht abgedecktem Augapfel und/oder die Veränderung des
Hautwiderstandes und/oder der Gehirnströme und/oder des Blutdruckes und/oder der
Pulsfrequenz und/oder der Hautbewegung im Gesichtsfeld erfaßt.
Die einzelnen, mittels Sensoren, abgegriffenen Meßwerte und Reaktionsimpulse werden als
verstärktes Signal einer elektronischen Auswerteeinheit zugeführt. In dieser erfolgt eine
Signalverarbeitung, indem sie automatisch einen Soll-Ist-Vergleich mit den zuvor
eingespeicherten normalen dynamischen Reaktionswerten vor nimmt und/oder in Anwendung
der Fuzzy-Logic und/oder künstlicher neuronaler Netze eine Entscheidung hinsichtlich der
Anzeige der Einschlafphase trifft. Werden die vorgegebenen oder die sich selbst eingestellten
Normalwerte in ihrer Funktion als Grenzwerte (Schwellwerte) im einzelnen, in Gruppen oder
insgesamt überschritten, so besteht die Entscheidung darin, daß ein elektrisches Signal
ausgelöst und verstärkt wird und durch dieses ein oder mehrere physikalisch unterschiedliche
Signalmelder aktiviert werden. Als Signalmelder sind akustische, optische Signalmittel
und/oder Vibrationsgeber vorgesehen.
Erfolgt auf dieses Warnsignal keine Reaktion der überwachten Person, so wird von der
elektronischen Auswerteeinheit im Vergleich mit einer Echtzeituhr ein zeitverzögertes
zweites Signal (Notstopsignal) ausgelöst. Die Weitergabe dieses Signals erfolgt vorzugsweise
über einen IR-Sender an einen im Fahrzeug- oder Anlagenmanagement angeordneten
Empfänger, von dem dann der Notstop ausgelöst wird. Die Signalübertragung kann auch durch
ein Funksender oder über eine lösbare Steck-Kabelverbindung erfolgen.
Parallel zum Soll-Ist-Vergleich werden die eingehenden Kontrollwerte kontinuierlich in
einem Speicher für einen späteren Abruf abgelegt. Der Speicherumfang ist retrospektiv auf
einen vorgegebenen Zeitabschnitt (max. 24 Std.) beschränkt, der über eine Echtzeituhr in der
elektronischen Auswerteeinheit gesteuert wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt eine Tragevorrichtung mit einer auf das Auge
bezogenen Positioniereinrichtung, auf oder an der die Sensoren zur Überwachung der
Augenreaktionen und/oder der physiologischen Veränderungen ohne Einschränkung des
Blickfeldes des Trägers plaziert sind. Die Tragevorrichtung kann ein Helm mit oder ohne
Visier, eine Kappe, ein Stirnband, eine Brille oder ein brillenähnliches Gestell sein, an der
oder auf der die Positioniereinrichtung mit den Signalgebern und Empfängern befestigt ist.
Zur reproduzierbaren Fixierung der Lage der Tragevorrichtung ist diese mit einem Stützbügel
oder einer Klemme ausgestattet, welche sich im Bereich der Nasenbügel abstützt.
An oder in der Tragevorrichtung, vorzugsweise im Tragbügel, ist die Elektronik mit der
elektronischen Auswerteeinheit für den Soll-Ist-Vergleich und die Entscheidung angeordnet.
Die elektronische Auswerteeinheit besteht aus einem Mikroprozessor oder einem
Mikrokontroller oder einer diesen Bedingungen entsprechend angepaßten elektronischen
Schaltung. Weiterhin sind an der Tragevorrichtung die Sensoren und Empfänger, die
Warngeber und eine Energiespeicher (Batterie-Knopfzelle) angeordnet. Die Umsetzung des
Warnsignales erfolgt durch optische und/oder akustische Signalanzeiger, die an der
Tragvorrichtung vorhanden sind. Bei einer separaten Anordnung der Warnsignalgeber und
vor allem für die Umsetzung des Notstopsignales ist die Tragevorrichtung mit einem IR- oder
Funksender und/oder einer Steck-Kabelverbindung ausgestattet. Weiterhin ist die
elektronische Auswerteeinheit mit einer Echtzeituhr für die Notsignalabgabe, einem
Datenspeicher für eine abrufbare Datenüberwachung und einem TI(teach in)-Baustein
ausgestattet, der ein freies Programmieren der Werte für den Schwellenwert gestattet.
Entsprechend dieser Ausstattung ist die Tragevorrichtung für die Datenein- und -ausgabe
(Datenleseausgang) mit Kontaktanschlüssen versehen.
Als Warnsignal für die optische Anzeige finden Blink-, Blitzleuchten und/oder Leuchtdioden
Verwendung. Die akustische Signalanzeige erfolgt mittels eines Tongenerators (Schallgeber)
wie einem Summer und/oder bei separater Signalabgabe durch ein Signalhorn und/oder
Klingel und/oder Sirene. Um besonders die flexible Handhabung der Tragevorrichtung zu
ermöglichen ist die Leuchtdiode und der Summer (Tongenerator/Schallgeber) vorzugsweise
direkt an dieser, im indirekten Blickfeld des Tragers befestigt. Die Anordnung des
Tongenerators/Schallgebers erfolgt vorzugsweise im Tragbügel hinter dem Ohr des Trägers,
im Kontaktbereich mit dem Mastoidknochen. Damit wird eine sichere Signaleinleitung in das
hochempfindliche Innenohr erreicht.
Ist die vorgeschlagene Vorrichtung ausschließlich für medizinische Zwecke vorgesehen, so
sind die Signalgeber, soweit erforderlich, separat von der Tragvorrichtung und vom
Probanden angeordnet.
Für Dauerbrillenträger kann die Ausführungsform der vorgeschlagenen Vorrichtung auch
darin bestehen, daß an der normalen Brille lediglich die Sensoren zur Überwachung der
Augenreaktion von vorn und soweit vorgesehen, die metallischen Kontakte und
gegebenenfalls die Leuchtdioden für eine Signalanzeige am Bügel und/oder an den
Tragbügeln angebracht sind. Die für den Soll-Ist-Vergleich erforderliche elektronische
Auswerteeinheit, die Energiequelle und die übrigen Signalmittel sind in einer transportablen
Baueinheit zusammengefaßt, die mit der Tragevorrichtung über eine flexible
Steck-Kabelverbindung verbunden sind.
Für die Erfassung der Augenaktivitäten, insbesondere der Augenlidbewegung sind Sensoren
oder Reaktionslichtschranken (Optokoppler) vorgesehen.
Die Anordnung der Sensoren kann wie folgt erfolgen:
- - Sensor/Sensoren und Empfänger sind gemeinsam an der Tragevorrichtung, vorzugsweise einem Brillengestell befestigt,
- - Sensor/Sensoren ist/sind an der Tragevorrichtung (Brillengestell) befestigt - der Empfänger auf dem Glas (Brillenglas/Visier), vorzugsweise in Form einer transparenten Dünnschichtanordnung (ITO) oder außerhalb des aktiven Blickwinkels als Plakette befestigt,
- - Sensor ist im Umkehrschluß wie in der zuvor genannten Anordnung auf dem Glas angeordnet - der Empfänger ist auf der Tragevorrichtung (Rahmen) befestigt.
Als Reaktionslichtschranke ist eine fest an der Tragevorrichtung, vorzugsweise an den
Tragbügeln befestigte Lichtquelle mit punktförmiger Lichterzeugung und mit gerichteter
(linearer) Strahlung vorgesehen, die auf das Auge (Iris/Pupille) gerichtet ist. Zur
Unterdrückung einer Blendwirkung arbeitet diese im Infrarotbereich.
Zur partiellen, integrativen oder flächendeckenden Erfassung der dynamischen
Augenbewegung, insbesondere des Limbuses von Iris und/oder Pupille und ihrer
Lageveränderungen sind Hell-Dunkel- oder Farbsensoren vorgesehen. Ihre Anordnung erfolgt
analog wie die Reaktionslichtschranken.
Für die Erfassung der Augenlid-, Augapfel- und/oder Hautbewegung sind auch kapazitive
Sensoren einsetzbar. Diese werden als Dünnschichtschaltung mittels optisch transparenter
dünner Schichten (ITO) auf dem Glas der Tragevorrichtung realisiert.
Eine weitere Form zur Erfassung der Augenbewegung besteht darin, daß das vom Augapfel
und den Augenlid abgestrahlte Infrarotlicht partiell, integrativ oder flächendeckend mit
einem Infrarotempfänger am Tragegesell (Brillengestell) aufgenommen wird und daß aus dem
sich veränderndem Bewegungsrhythmus des Augenlidschlusses verfahrensgemäß der
Einschlafbeginn bestimmt wird.
An Stelle der Erfassung des Infrarotlichtes kann in gleicher Weise das vom Augapfel
reflektierte Licht zur Bestimmung der Augenaktivität mittels äquivalenter Sensoren an der
Tragevorrichtung abgegriffen und ausgewertet werden.
Die Erfassung des elektrischen Hautwiderstandes erfolgt mittels elektrisch leitfähiger
Kontaktflächen, die am Tragbügel, insbesondere im Bereich der Kontaktaufnahme zum Ohr
des Trägers und/oder beidseitig im Stützbügel angeordnet sind.
Die Pulsfrequenz, insbesondere der Pulsschlag und damit die sich ständig verändernden
arteriellen Drücke werden mittels Sensoren latent abgegriffen.
Die Erfassung der Gehirnströme erfolgt:
- a) über Hautkontaktstellen der Tragevorrichtung, vorzugsweise durch den Bügel oder Klemme der Tragevorrichtung im Bereich der Nasenwurzel und/oder im Bereich der Auflagestelle der Tragebügel auf dem Ohransatz oder durch einen metallischen Kontakt im Bereich des Mastoidknochens,
- b) mit Hilfe von an der Tragevorrichtung angeordneter magnetischer Sensoren, wie SQUID-Sensoren.
Die Sensoren zur Erfassung der Gehirnströme sind in mindestens einem der Tragebügel
angeordnet.
Die vorgeschlagene Vorrichtung kann in Abhängigkeit ihrer Verwendung mit oder ohne
Elemente zur Auslösung eines Notstops ausgeführt sein.
Der grundsätzliche Aufbau der vorgeschlagenen Vorrichtung und ihr funktioneller Gebrauch
ist in dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel in vereinfachter Form dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine brillenartige Tragevorrichtung in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 das schematische Blockschaltbild der Vorrichtung.
Die Tragevorrichtung 1 nach dem Ausführungsbeispiel besitzt die Form einer Brille mit einer
Positioniereinrichtung 2 in der Form eines Visieres. Dieses kann aus klarem oder getöntem
Glas oder transparenter Plast ohne Lichtbrechung bestehen. Für Brillenträger kann diese
Tragevorrichtung 1 als aufklemmbare Doppelbrille (ähnlich wie Sonnenschutzbrillen)
ausgeführt sein. Natürlich können auch dioptisch geschliffene Brillengläser direkt als
Positioniereinrichtung 2 ausgebildet sein. Auf der als Visier ausgebildeten
Positioniereinrichtung 2 sind die Sensoren S1-S4 als Plaketten aufgeklebt. Entsprechend
ihrer Funktion sind diese Sensoren als Hell-Dunkel-, Farb-, Infrarot- und/oder
Bewegungssensoren ausgeführt. Sie überwachen die Augenaktivitäten, insbesondere der Iris
33/33' bzw. der Pupille, des Augapfels 32/32' gemeinsam mit dem Augenlid 31/31'. Zur
Gewährleistung der Sehfreiheit des Trägers sind sie außerhalb seines aktiven Blickfeldes
angeordnet. Diese Fixierung erfolgt individuell bei der Anpassung der Vorrichtung an den
Träger. Ist auch die Verwendung einer Reaktionslichtschranken 26/26' vorgesehen, so ist
diese vorzugsweise im Tragbügel 25/25' in Höhe des Augenlides 31/31' mit horizontaler
Lagerung angeordnet. Sie erfassen jeden Lidschluß und leiten das erzeugte Signal für den
Soll-Ist-Vergleich über den Verstärker 11 an die elektronische Auswerteeinheit 5 weiter.
Für die Kontrolle des Lidschlusses kann auch ein Infrarotsensor mit Empfänger angeordnet
werden. Da zwischen dem Augapfel 32/32' und dem stark durchblutetem Augenlid 31/31'
Temperaturdifferenzen bestehen, kann aus dem Temperaturwechsel über dem Augapfel
32/32' partiell, integrativ oder flächendenkend bei jedem Lidschluß und seiner Dauer der
Beginn des Einschlafmomentes bestimmt werden. Eine analoge Funktion wird erreicht, wenn
in gleicher Weise das vom Augapfel reflektierte Licht in Abhängigkeit des Lidschlusses mittels
Hell-Dunkel-Sensoren erfaßt wird. Diese Sensoren werden wie die Sensoren S1-S4 auf der
Positioniereinrichtung 2 angebracht.
Vor dem Einsatz der Vorrichtung wurden die jeweils zur Überwachung vorgesehenen
Reaktionswerte des Trägers unter normalen Bedingungen ermittelt und über den
Eingabekontakt 8 in die elektronische Auswerteeinheit 5 der Elektronikbaugruppe 3 als
Grenzwerte eingespeichert bzw. über den TI(teach in)-Baustein 6 eingegeben.
Im Funktionseinsatz der Tragevorrichtung 2 werden die zu überwachenden Meßstellen von
allen Sensoren kontinuierlich abgegriffen und erfaßt. Im Verstärker 11 werden diese
Meßwerte verstärkt und der elektronischen Auswerteeinheit 5 zum Soll-Ist-Vergleich
zugeleitet und mit den im Normalzustand eingespeicherten Basiswerten, die zugleich
Grenzwerte (Schwellwert) sind, fortlaufend verglichen. Bei Überschreitung der Schwellweite
erfolgt unmittelbar eine Aktivierung der Warnfunktionen.
Zur Vermeidung eines Fehlalarmes werden wenigstens zwei Meßwertüberschreitungen als
Auslösesignal vorgegeben oder die Signalabarbeitung und Entscheidung erfolgt in
Anwendung der Fuzzy-Logic und/oder künstlicher neuronaler Netze.
Mittels der Fuzzy-Logic kann die Streuung der eingehende Signale jedes Sensors erfaßt
werden, d. H. die Signalverarbeitung erfolgt sowohl bei sehr kleinen wie auch großen
Signalimpulsen.
Durch die Anwendung der künstlichen neuronalen Netze ist es weiterhin möglich, die
einzelnen Sensorsignale unter Vorgabe spezifischer Gewichte für jeden Sensor ein Produkt
pro Sensor zu bilden und aus der Summe dieser Produkte die Wertigkeit des Schwellwertes
zu bestimmen. Damit kann eine Differenzierung zwischen den zu kontrollierenden
Meßpunkten vorgenommen werden und so Fehlentscheidungen in Form von Warnsignalen
vermieden werden. Gleichzeitig wird erreicht das die Entscheidung nicht allein auf einen
Signalimpuls erfolgt bzw. für diese Entscheidung nicht alle aber zwei Signalimpulse zur
Entscheidung ausreichen. Weiterhin ist es bei dieser Verfahrensweise möglich geringe
Schwankungen bei den einzelnen Signalen zu kompensieren.
Werden, wie vorstehend angesprochen, bei dem fortlaufenden Soll-Ist-Vergleich
Abweichungen gegenüber dem Schwellwert festgestellt, so aktiviert die elektronische
Auswerteeinheit 5 mit dem Ausgangssignal über die Verstärker 12-14 die Signalmittel der
Tragevorrichtung 1 zur Abgabe eines akustischen und/oder optischen Warnsignales.
Für das akustische Warnsignal ist ein Schallgeber (Tongenerator/Summer) 20 vorgesehen,
der in dem Tragbügel 25 so eingepaßt ist, daß er hinter dem Ohr auf dem Mastoidknochen
des Trägers aufliegt. Damit wird, wie bekannt ist, eine zuverlässige Schallübertragung in das
Innere des Ohres erreicht.
Für das optische Warnsignal ist eine Diodenblinkleuchte (LED) 21/21' am Rahmen 1.1 der
Tragevorrichtung 1 oder auch unabhängig von dieser im Blickfeld des Benutzers der
Vorrichtung angeordnet. Bei einer separaten Anordnung der Signalgeber, z. B. in der Anlage
4, wird das Warnsignal von der elektronischen Auswerteeinheit 5 über den Verstärker 12 zu
den an der Tragevorrichtung 1 angeordneten Sender 15 und über diesen zu dem Empfänger 16
und dann über die Verstärker 17 und 18 zu einer Blink- oder Blitzleuchte 23 und dem
Tongenerator (Typhon/Sirene) 22 geleitet.
Über die gleiche Strecke und dem Verstärker 19 wird auch das Notstopsignal für einen
Fahrzeug oder Anlagenstop an dem Datenausgang C bereitgestellt. Die Abgabe dieses
Signals wird dann ausgelöst wenn die überwachte Person nach einer vorgegebenen
Reaktionszeit (Latentzeit) auf die akustischen und optischen Warnsignale nicht reagiert. Dazu
erfolgt in der elektronischen Auswerteeinheit 5 ein Zeitvergleich mit einer Echtzeituhr 7, die
nach Ablauf der Reaktionszeit das Notstopsignal auslöst.
Weiterhin ist der elektronischen Auswerteeinheit 5 ein Speicher 9 zugeordnet, auf dem für
einen begrenzten Zeitabschnitt fortlaufend alle Signale bis zum Notstop abgespeichert
werden. Diese stehen dann späteren, z. B. nach einem Unfall oder Havarie über den
Datenleseausgang B an dem Ein- und Ausgabekontakt 8 zum Abruf bereit. Parallel zum
Speicher 9 ist ein TI(teach in)-Baustein 6 der elektronischen Auswerteeinheit 5 zugeordnet,
über den eine Eingabe neuer oder veränderter Grenzwerte in die elektronische
Auswerteeinheit erfolgen kann.
Die Energieversorgung erfolgt aus der Batterie (Kopfzeile) 10. Die Betriebsbereitschaft wird
mit dem Druckschalter 10.1 im Tragbügel 25' herstellt.
Zur Sicherstellung der optimalen Tragebedingungen ist die Positioniereinrichtung 2
entsprechend dem beschriebenen Ausführungsbeispiel in Form einer Brille gestaltet und mit
einen Stützbügel 24 versehen, der sich auf der Nasenwurzel des Trägers abstützt. Damit wird
die korrekte Lage der Sensoren gegenüber der Augen nach jedem Aufsetzen erreicht und
gewährleistet.
Für die Überwachung der Gehirnströme sind im Stützbügel 24 beidseitig auf der Auflageseite
elektrisch leitfähige Flächenkontakte 27/27' angeordnet. Zum gleichen Zweck sind auch an
den Tragebügeln 25/25' im Bereich ihrer Auflage auf dem Ohransatz elektrisch leitfähige
Flächenkontakte 27.1/27.1' vorgesehen. Über dem Flächenkontakt 27.1 ist ein weiterer
Flächenkontakt 29 zur Erfassung des Hautwiderstandes angeordnet.
Zur Erfassung des Magnetfeldes der Gehirnströme ist der Sensor 28, vorzugsweise ein
SQUID-Sensor, im Tragbügel 25 eingesetzt.
Die Pulsfrequenz und/oder der arterielle Druck wird über den Sensor 30 erfaßt, der am
Tragbügel 25 im Bereich des Mastoidknochens angeordnet ist.
Zu der vorstehend erläuterten Vorrichtung, ist in Fig. 2 ihr schalttechnischer Aufbau der
Tragevorrichtung 1 schematisch dargestellt.
Über den Kontaktein- und -ausgang 8 erfolgt die Datenein- und -ausgabe A/B, indem die vom
Fachmann (Arzt/Optiker) ermittelten Normalwerte der Augengröße, -reaktionszeit und der
Augenfrequenz oder die Pulsfrequenz, die Gehirnstromaktivität, und/oder der elektrische
Hautwiderstand der zu kontrollierenden Person in die elektronische Auswerteeinheit 5 direkt
eingegeben werden. Die Datenerfassung kann aber auch, soweit konstruktiv vorgesehen, im
TI-Verfahren (teach in) über den TI-Baustein 6 erfolgen oder der Schwellwert wird, wie oben
beschrieben, nach der Fuzzy-Logic und/oder künstlicher neuronaler Netze fortlaufend
ermittelt.
Die in der elektronischen Auswerteeinheit 5 eingespeicherten Daten bilden die Bezugsbasis
als Sollwert (Schwellwert bzw. Grenzwert) für den Soll-Ist-Vergleich.
Im Einsatz werden von den Sensoren S1, S2, S3, S4, S5 und/oder S6 kontinuierlich die
Bewegungen der Augen, insbesonders des Limbuses mit Iris und Pupille 33/33' und die
Augenlider 31/31' erfaßt. Parallel dazu erfolgt der Abgriff der Pulsfrequenz, und des
arteriellen Druckes, des elektrischen Hautwiderstandes und das Magnetfeld der Gehirnströme.
Je nach Tätigkeit des Trager der Vorrichtung kann eine Auswahl zwischen den zu
kontrollierenden Wirkungsträgern getroffen werden.
Von den ausgewählten Abnahmepunkten erfaßten Signale werden nach Verstärkung im
Verstärker 11 der elektronischen Auswerteeinheit 5 zur Signalverarbeitung zugeleitet. Sie
beinhaltet fortlaufend einen Soll-Ist-Vergleich der eingehenden Signale mit den
eingespeicherten Normalwerten (Schwellwert) bzw. dieser Schwellwert wird in einem
TI(teach in)-Verfahren in Anwendung der Fuzzy-Logic und/oder künstlicher neuronaler
Netze kontinuierlich erstellt, bewertet und eine Entscheidung getroffen. Wird der
Schwellwert in Folge einer oder mehrerer Abweichungen überschritten, so löst die
elektronische Auswerteeinheit 5 ein Warnsignal aus, in dem gleichzeitig die
Blink-Diodenleuchte 21/21' und/oder die Blitzleuchte 23 und der Tongenerator 20 und/oder 22
aktiviert werden. Sollte auf diese akustischen und optischen Warnsignale nach Ablauf einer
gespeicherten Reaktionszeit keine Reaktion der kontrollierten Person erfolgen, so wird nach
Ablauf dieser Latentzeit über die IR- oder Funksendeeinheit 15/16 und den Verstärker 19 ein
Notstopsignal C zum sofortigen Stop der in Betrieb befindlichen Anlage 4 oder Fahrzeug
gesetzt.
Parallel zu diesem Ablauf erfaßt und stapelt der Speicher 9 fortlaufend alle eingehenden
Signale. Der retrospektive Speicherumfang bezogen auf das letzte Ereignis kann einige
Minuten (z. B. 5 bis 10 Min.) bis zu mehreren Stunden (z. B. 24 Std.) betragen. Damit ist es
möglich nach einem Unfall oder Havarie diese Daten abzurufen und zur objektiven Analyse
des betreffenden Ereignisses heranzuziehen. Der Datenabgriff aus dem Speicher 9 erfolgt über
den Datenleseausgang B an dem Kontaktein- und -ausgang 8 der Tragevorrichtung 1.
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/20/: Kato, Yamada: The retinal camera with the function of showing stable stimuli on the same position of the retina (IEEE 0-7803-0785-2/92, 1672-1673)
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/27/: Young, Sheena: Survey of eye movement recording methods (Behavior Research Methods and Instrumentation, 1975, Vol. 7(5), 397-429)
/28/: Sattler, Robert: Realisierung eines on-line-fähigen Verfahrens zur Fixationskontrolle des Auges bei perimetrischen Untersuchungen (Diplomarbeit TU Ilmenau, Fakultät für Informatik und Automatisierung, Oktober 1994)
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/28/: Sattler, Robert: Realisierung eines on-line-fähigen Verfahrens zur Fixationskontrolle des Auges bei perimetrischen Untersuchungen (Diplomarbeit TU Ilmenau, Fakultät für Informatik und Automatisierung, Oktober 1994)
1
Tragevorrichtung
1.1
Rahmen
2
Positioniervorrichtung (Visier)
3
Elektronik
4
Betriebsanlage
5
Auswerteeinheit, elektronische
6
TI(teach in)-Baustein
7
Echtzeituhr
8
Datenein- und -ausgabekontakt
9
Speicher
10
Batterie
10.1
Druckschalter
11
Verstärker
12
Verstärker
13
Verstärker
14
Verstärker
15
Sender (IR- oder Funksender)
16
Empfänger
17
Verstärker
18
Verstärker
19, 19
' Verstärker
20
Tongenerator (Schallgeber)
21, 21
' Leuchtdiode
22
Tongenerator (Schallgeber)
23
Blink- oder Blitzleuchte
24
Stützbügel
25, 25
' Tragbügel
26, 26
' Reaktionslichtschranke (Sensor S5 und S6)
27, 27.1, 27.1
' Kontakt (metallisch)
28
Sensor (SQUID-Sensor)
29
Flächenkontakt
30
Schallsensor
31, 31
' Augenlid
32, 32
' Augapfel
33, 33
' Iris/Pupille
S1-S4/S1.1-S4.1 Sensoren (Hell-Dunkel, Farb-, IR-Sensoren)
S1-S4/S1.1-S4.1 Sensoren (Hell-Dunkel, Farb-, IR-Sensoren)
Claims (17)
1. Verfahren zur Unterbindung des Einschlafens, insbesonders zur Unterbindung des
Sekundenschlafes und zur Reaktionskontrolle von Personen, wie Fahrzeug- oder
Schiffsführer, Wach-, Anlagenbedien- und Aufsichtspersonal und/oder zur medizinischen
Kontrolle und Überwachung Süchtiger oder mit Medikamenten behandelter Personen, in dem
die Steuerung der Vorrichtung durch den Abgriff der Positionsverlagerung und/oder
Größenveränderung des menschlichen Auges und der mit der Einschlafphase bedingten
physiologischen Veränderungen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß Sensoren (S1, S2, S3,
S4, S5, S6, 28 und/oder 30) und/oder elektrisch leitfähige Flächenkontakte (27/27', 27.1/27.1'
und/oder 29) fortlaufend die dynamischen Augenbewegungen (Bewegungsfrequenz),
insbesondere der Iris und/oder Pupille (33/33') und des Augenlides (31/31') und/oder die
Veränderung der Temperaturunterschiede (IR-Strahlung) oder des Helligkeitsspektrums
zwischen dem durch das Augenlid (31/31') abgedecktem Augapfel (32/32') und/oder die
Veränderung der Gehirnströme und/oder des elektrischen Hautwiderstandes und/oder des
Blutdruckes und/oder der Pulsfrequenz und/oder der Hautbewegung im Gesichtsfeld
kontinuierlich erfassen und als verstärktes Signal einer elektronischen Auswerteeinheit (5)
zuführen, die eine Signalverarbeitung vornimmt, indem ein Soll-Ist-Vergleich mit den zuvor
eingespeicherten normalen Reaktionswerten (Schwellwert) erfolgt und/oder in Anwendung
der Fuzzy-Logic und/oder künstlicher neuronaler Netze eine Entscheidung hinsichtlich der
Einschlafphase trifft, ein oder mehrere Warnsignale auslöst, nach Ablauf einer vorgegebenen
nicht genutzten latenten Warnzeit (Reaktionszeit) ein Notstopsignal (C) auslöst und daß
zugleich alle vor dem Notstopsignal (C) eingegangenen Meßwerte in einem Speicher (9)
abrufbar erfaßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren (S1, S2, S3 und S4)
auf der Positioniereinrichtung (2) ohne Einschränkung des Sehfeldes frei auf die Meßobjekte
Augapfel (32/32'), die Iris/Pupille (33/33') und/oder das Augenlid (31/31') angepaßt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der
Augenlider (31/31'), der Augäpfel (32/32') und die Hautbewegungen im Gesichtsfeld
kapazitiv mittels dünner auf dem Glas der Positioniereinrichtung (2) aufgebrachter
transparenter Schichten (ITO) erfaßt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehirnströme mittels
Sensoren (28), die das Magnetfeld der Gehirnströme registrieren, erfaßt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erfassung der
Augenlidbewegung das vom Augenlid (31/31') und dem Augapfel (32/32') abgestrahlte
Infrarotlicht mittels Sensoren (S1.1-S4.1) integrativ oder flächendeckend erfaßt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erfassung der
Augenlidbewegung das von dem Augapfel (32/32') reflektierte Licht mittels Hell-Dunkel- oder
Farb-Sensoren (S1-S4) integrativ oder flächendeckend erfaßt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulsfrequenz und/oder
Druckveränderungen mittels eines Sensors (30) lateral abgegriffen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfassung des elektrischen
Hautwiderstandes über einen Flächenkontakt (29) am Tragbügel (25) im Bereich des
Ohransatzes des Trägers der Tragvorrichtung (1) erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die individuellen Normalwerte
der Augenreaktionen (Augenlage/Augen- und Augenlid-Bewegungsfrequenz) und/oder die
physiologischen Parameter durch die elektronische Auswerteeinheit (5) ermittelt (teach in)
und eingespeichert werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherung der
Normalwerte in einem gesonderten Baustein (6) erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Übertragung der Signale für
eine akustisch und/oder optische Warnsignalmeldung sowie des Notstopsignales (C) von der
Tragevorrichtung (1) drahtlos mittels eines IR- oder Funksenders (16/17) erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Notstopsignal (C) nach
Ablauf einer dem Anwendungsfall angepaßten Latenzzeit abgegeben wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung die Augenstellung und physiologisch bedingten Veränderungen
erfassende und anzeigende Sensoren (S1, S2, S3, S4 oder S1.1-S4.1 und/oder S5, S6
und/oder 28 und 29), einen Verstärker (11), eine elektronische Auswerteeinheit (5) mit
Echtzeituhr (7), einem Speicher (9), einen elektronischen Baustein (6) zur Aufnahme der
normalen Reaktionswerte und eine Batterie (10) mit Schalter (10.1) sowie Verstärker (12, 13,
14) mit Signalgeber (20, 21), eine Tragevorrichtung (1), eine Positioniereinrichtung (2) für
die Sensoren (S1, S2, S3 und S4 oder S1.1-S4.1) sowie eine Dateneingabe (A), einen
Datenleseausgang (B), einen IR- oder Funksender (15) oder lösbare Steck-Kabelverbindung,
einen Empfänger (16) mit Verstärker (17, 18 und 19) und Datenausgang (C) für das
Notstopsignal sowie zur Lagefixierung an der Tragevorrichtung (1) einen Stützbügel (24)
und/oder Klemmhalterung mit elektrisch leitfähigen Kontakten (27, 27.1/27.1') umfaßt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren
(S2/S2.1 und S3/S3.1) auf der Positioniereinrichtung (2) angeordnet und auf die Iris (21/21')
und/oder Pupille und/oder die Sensoren (S1/S1.1 und S4/S4.1) auf das Augenlides (31/31')
ausgerichtet sind oder das Reaktionslichtschranken (26/26') zur Fixierung des Augenlides
(31/31') seitlich und in Höhe der horizontalen Augenachse als Sensoren (S5/S6) angeordnet
sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Auswerteeinheit (5) ein Mikroprozessor, ein Mikrokontroller, ein anwendungsspezifischer
elektrischer Schaltkreis (ASIC) oder eine elektronische Schaltung sein kann.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragevorrichtung
(1) vorzugsweise als eine Brille oder brillenähnlicher Tragevorrichtung ausgebildet ist oder
aus einem Stirntragband, einer Kappe oder einem Helm mit und ohne Visier besteht, an der
die Positioniereinrichtung (2) aus Glas oder transparenter Plast angebracht ist, insbesonders
daß die Brillengläser bzw. das Helmvisier als Positioniereinrichtung (2) ausgebildet sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, 5 und 6 und 13 bis 16, insbesondere für die
Verwendung bei einer Normalbrille, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erfassung der
Augenreaktion auf den Brillengläsern die Sensoren (S1-S4/S1.1-S4.1) und zur Erfassung
des Hautwiderstandes und/oder der Gehirnströme am Stützbügel (24) oder der Klemme
und/oder den Tragbügeln (25/25') die metallischen Kontakte (27, 27', 27.1 und 27.1') und für
die direkte Signalanzeige die Leuchtdioden (21/21') am Rahmen (1.1) der Tragevorrichtung
(1) angeordnet sind und daß die Auswerteeinheit (3) mit den übrigen Signalmitteln in einer
separaten transportablen Baueinheit zusammengefaßt sind, die zur Datenübermittlung mit der
Tragevorrichtung (1) über eine flexible Steck-Kabelverbindung verfügt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19642830A DE19642830A1 (de) | 1996-10-17 | 1996-10-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Unterbindung des Einschlafens und der Reaktionskontrolle von Personen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19642830A DE19642830A1 (de) | 1996-10-17 | 1996-10-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Unterbindung des Einschlafens und der Reaktionskontrolle von Personen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19642830A1 true DE19642830A1 (de) | 1998-04-30 |
Family
ID=7808998
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19642830A Ceased DE19642830A1 (de) | 1996-10-17 | 1996-10-17 | Verfahren und Vorrichtung zur Unterbindung des Einschlafens und der Reaktionskontrolle von Personen |
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