DE19639296C1 - Zwischen Motor und Antriebstrang eines Kraftfahrzeuges angeordnete Kupplung - Google Patents
Zwischen Motor und Antriebstrang eines Kraftfahrzeuges angeordnete KupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine zwischen Motor und Antriebsstrang
eines Kraftfahrzeuges angeordnete mechanische Kupplung, wel
che nach Art einer Reibkupplung ausgebildet ist und - insbe
sondere bei Anfahrmanövern des Kraftfahrzeuges - zwischen ei
nem vollständig bzw. weitestgehend geöffneten Zustand und ei
nem schlupffreien geschlossenen Zustand kontinuierlich steu
erbar ist, vorzugsweise durch automatisch gesteuerten Aktua
tor, mit einer Sensorik, aus deren Signalen durch Schlupf der
Kupplung verursachte Leistungs- bzw. Energieverluste ermit
telbar sind, und mit einem Zähler bzw. Speicher zur Aufzeich
nung und zum Aufsummieren der Energieverluste.
Da in Kraftfahrzeugen übliche Verbrennungsmotoren erst ober
halb einer Mindestdrehzahl ein nennenswertes Drehmoment er
zeugen können, ist es notwendig, im Antriebsstrang eine Kupp
lung anzuordnen, die beim Anfahren des Fahrzeuges in einer
mehr oder weniger langen Schlupfphase arbeitet, bis das Fahr
zeug eine Geschwindigkeit erreicht hat, bei der der Motor
auch beim verschwindendem Schlupf der Kupplung, d. h. bei
vollständig geschlossener Kupplung, mit hinreichender Dreh
zahl laufen kann.
Im übrigen ist das erreichbare Drehmoment von Verbrennungsmo
toren begrenzt, so daß im Antriebsstrang von Kraftfahrzeugen
Getriebe notwendig sind, um das Übersetzungsverhältnis zwi
schen Motor und Antriebsrädern den jeweiligen Fahrbedingungen
anpassen zu können. Aus Kostengründen werden häufig willkür
lich bzw. manuell zwischen unterschiedlichen Übersetzungen
bzw. Gängen oder Fahrstufen schaltbare Getriebe eingesetzt,
bei denen es üblicherweise notwendig ist, im Falle eines
Wechsels der Gänge oder Fahrstufen den Kraftfluß zu unterbre
chen, d. h. die Kupplung zu öffnen. Auch beim Wechsel der
Fahrstufen bzw. Gänge kann eine Schlupfphase der Kupplung
auftreten, insbesondere beim Schließen der Kupplung nach ei
nem Gang- bzw. Fahrstufenwechsel.
Aus der DE 35 40 719 A1 ist eine Einrichtung zum Überlast
schutz für Reibkupplungen in Kraftfahrzeugen bekannt. Diese
Einrichtung ermittelt einerseits die Drehzahldifferenz zwi
schen Kupplungseingang und Kupplungsausgang sowie das über
tragene Drehmoment. Aus diesen Größen wird die Reibleistung
sowie die beim Kupplungsvorgang verlorene Reibarbeit ermit
telt. Falls letztere einen vorgegebenen Grenzwert überschrei
tet, werden ein Alarmsignal gegeben und die Schlupfphase der
Kupplung beendet. Auf diese Weise können kritische Temperatu
ren an den Reibbelägen der Kupplung verhindert werden, ohne
diese Temperaturen unmittelbar zu erfassen.
Die Schlupfphasen der Kupplung führen zu unvermeidlichem Ver
schleiß der Reibbeläge der Kupplung, mit der Folge, daß nach
mehr oder weniger langer Betriebs zeit ein entsprechender Aus
tausch notwendig ist.
Die Standzeit einer Kupplung hängt im hohen Maße von der
Fahrweise des jeweiligen Fahrers ab. Beispielsweise muß damit
gerechnet werden, daß manche Fahrer bei einem Halt an einer
Steigung dazu neigen, das Fahrzeug mit Motorkraft und rut
schender Kupplung gegen ein Zurückrollen zu halten. Damit
kann eine Kupplung in gebirgigen Gegenden vergleichsweise
starkem Verschleiß unterworfen sein.
Aus der DE 36 01 708 A1 ist eine Anordnung zur Überwachung
einer Reibungskupplung eines Kraftfahrzeuges bekannt, wobei
auch eine unzulässig hohe Abnutzung der Reibbeläge der Kupp
lung registriert werden kann. Nach dieser Druckschrift wird
aus dem von der Kupplung jeweils übertragenen Drehmoment und
der Differenz zwischen der Eingangsdrehzahl und der Ausgangs
drehzahl der Kupplung die momentane Reibleistung errechnet
und daraus die mittlere Reibleistung des Kupplungsvorgangs
bestimmt. Die jeweils nach Beginn einer Fahrt ermittelten
mittleren Reibleistungswerte aufeinander folgender Kupplungs
vorgänge werden summiert und nach Berücksichtigung einer zu
erwartenden Abkühlung der Kupplung mit einem für die Kupplung
vorbestimmten, maximal zulässigen Reibleistungswert vergli
chen. Bei Überschreitung des maximalen Reibleistungswertes
wird ein die thermische Überlastung der Kupplung anzeigendes
Warnsignal ausgelöst. Außerdem wird durch Überwachung des
Schlupfes der Kupplung im Zustand thermischer Überlastung ein
Kriterium für unzulässig hohe Abnutzung der Kupplungsbeläge
gewonnen. Eine Verschleißermittlung ist also nur bei einem
kritischen Betriebszustand der Kupplung, d. h. bei thermischer
Überlastung, möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine vorteilhafte Möglich
keit zur Erkennung des Verschleißzustandes der Kupplung auf
zuzeigen.
Diese Aufgabe wird bei einer Kupplung der eingangs angegebe
nen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die durch Kupp
lungsschlupf verbrauchte Verlustenergie ständig aufsummiert
wird und der Summenwert mit einem vorgegebenen Wert, welcher
regelmäßig zu einem Totalverschleiß der Kupplung führt, ver
gleichbar ist.
Bei der Erfindung wird die Tatsache genutzt, daß moderne
Kraftfahrzeuge zu einer optimalen Steuerung des Motors sowie
der Bremsen eine umfangreiche Sensorik aufweisen, aus deren
Signalen auch die jeweilige Belastung der Kupplung in
Schlupfphasen ermittelbar ist.
So besitzen moderne Fahrzeuge eine Motorsteuerung, die unter
anderem das jeweils vom Motor erzeugte Drehmoment sowie die
Drehzahl des Motors erfassen. Darüber hinaus werden für die
Ermittlung der Fahrgeschwindigkeit und/oder zur Steuerung ei
nes Antiblockiersystems der Fahrzeugbremsen regelmäßig die
Raddrehzahlen bzw. damit korrelierte Signale erfaßt.
Mit der Motordrehzahl steht bei üblicher Anordnung der Kupp
lung zwischen Motor und Getriebe des Fahrzeuges die Drehzahl
des Einganges der Kupplung zur Verfügung. Durch die Raddreh
zahl der Antriebsräder wird in Verbindung mit der jeweiligen
Getriebeübersetzung, die durch einen den jeweiligen Gang bzw.
die jeweilige Fahrstufe erfassenden Sensor ermittelt werden
kann, die Drehzahl des Ausganges der Kupplung bestimmt. Gege
benenfalls kann diese Drehzahl auch durch einen Drehzahlgeber
am Getriebeeingang direkt ermittelt werden.
Für das jeweils von der Kupplung übertragene Moment MK gilt,
wenn das Drehmoment des Motors mit MM, das Trägheitsmoment des
Motors mit JM und die Drehzahländerungen des Motors mit dω/dt
bezeichnet werden:
MK = MM - Jmdω/dt.
Wenn die Differenz zwischen der Drehzahl des Kupplungseingan
ges und der Drehzahl des Kupplungsausganges mit ωEA bezeichnet
wird und t wiederum die Zeit bezeichnet, so gilt für den
durch Kupplungsschlupf verursachten Energieverlust ES:
ES = MKωEAt.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung wird nicht nur der durch Schlupf verursachte Energiever
lust, sondern auch die entsprechende Verlustleistung berech
net, welche ein Maß für die jeweils während einer Schlupfpha
se auftretende Erwärmung der Kupplung ist. Damit kann auch
berücksichtigt werden, daß der Verschleiß der Kupplungsbeläge
temperaturabhängig ist, denn bei hoher Temperatur werden die
Kupplungsbeläge nicht nur "abgerieben", sondern auch
"abgebrannt".
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfin
dung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung der
Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung beschrieben wird.
Dabei zeigt die einzige Figur eine schematisierte Darstellung
von Motor und Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges sowie der
zur Erfassung des Kupplungsverschleißes vorgesehenen Senso
rik.
Ein Verbrennungsmotor 1 ist über eine vorzugsweise automa
tisch gesteuerte Kupplung 2 mit dem Eingang eines mittels ei
nes Schalthebels 3 zwischen unterschiedlichen Übersetzungen
bzw. Gängen umschaltbaren Getriebes 4 verbunden, dessen Aus
gang über eine Antriebswelle 5, z. B. eine Kardanwelle, mit
Antriebsrädern 6 gekoppelt ist.
Dem Motor 1 ist eine automatische Motorsteuerung 7 zugeord
net, welche eingangsseitig mit einer Vielzahl (nicht darge
stellter) Meßfühler zur Überwachung von Betriebsparametern
des Motors 1 verbunden ist und in Abhängigkeit von einem
durch den Fahrer betätigten Fahrpedal 8 die Leistung des Mo
tors 1 steuert. Diese Motorsteuerung 7 ist mit der Eingangs
seite einer Überwachungsschaltung 9 der Kupplung 2 verbunden,
wobei die der Überwachungsschaltung 9 zugeleiteten Signale
der Motorsteuerung 7 die Drehzahl ω des Motors sowie das je
weilige Drehmoment MM des Motors wiedergeben.
Die Überwachungsschaltung 9 ist des weiteren mit einem Geber
10 verbunden, welcher dem Getriebe 4 zugeordnet ist und Si
gnale erzeugt, die den jeweils eingelegten Gang bzw. die je
weils eingeschaltete Fahrstufe wiedergeben. Außerdem kommuni
ziert die Überwachungsschaltung 9 mit Drehzahlgebern 11 der
Antriebsräder 6 des Fahrzeuges. Diese Drehzahlgeber 11 sind
Teil einer nicht dargestellten Betriebsbremse des Fahrzeuges
mit Antiblockiersystem, für dessen Funktion ständig Signale
über die Raddrehzahlen vorliegen müssen. Gegebenenfalls kön
nen die Drehzahlgeber 11 auch noch mit einem Antischlupfsy
stem zusammenwirken, welches die Aufgabe hat, durchdrehende
Antriebsräder abzubremsen bzw. die Antriebsräder zu einem an
genäherten Gleichlauf zu bringen.
Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, die Drehzahlsignale der
Geber 11 auch der Überwachungsschaltung 9 der Kupplung 2 zu
zuleiten.
Da die Überwachungsschaltung 9 aufgrund der Signale des Ge
bers 10 den jeweils eingelegten Gang bzw. die jeweils einge
schaltete Fahrstufe des Getriebes 2 und damit die Getriebe
übersetzung kennt, kann die Überwachungsschaltung 9 aus den
Signalen des Drehzahlgebers 11 ständig die Drehzahl des Aus
ganges der Kupplung 2 ermitteln. Diese Drehzahl des Kupp
lungsausganges wird mit der Drehzahl des Kupplungseinganges
verglichen, welche der von der Motorsteuerung 7 gemeldeten
Motordrehzahl entspricht. Falls die Drehzahlen von Kupplungs
eingang und Kupplungsausgang übereinstimmen, arbeitet die
Kupplung 2 ohne Schlupf. Dies ist gleichbedeutend damit, daß
die Reibbeläge der Kupplung 2 in der jeweiligen Betriebsphase
praktisch keinerlei Verschleiß unterworfen sind. Falls zwi
schen den Drehzahlen von Kupplungseingang und Kupplungsaus
gang eine Differenz vorliegt, arbeitet die Kupplung 2 mit
Schlupf. In diesem Falle ermittelt die Überwachungsschaltung
9 gemäß den obigen Ausführungen das jeweils übertragene Kupp
lungsmoment MK und/oder die aufgrund des Schlupfes der Kupp
lung 2 verursachten Energieverluste ES und gegebenenfalls auch
die damit verbundene Verlustleistung ES/t. Die Energieverluste
ES werden von der Überwachungsschaltung 9 einem abfragbaren
Speicher 12 zugeleitet, welcher die gemeldeten Energieverlu
ste ES ständig aufsummiert und damit die Gesamtenergieverluste
"kennt", die durch Schlupf der Kupplung 2 entstanden sind.
Gegebenenfalls können die Zuwächse der Energieverluste mit
unterschiedlichen Gewichtungsfaktoren multipliziert werden,
welche von der jeweiligen Verlustleistung und dem damit ver
bundenen (vorübergehenden) Temperaturanstieg der Reibbeläge
der Kupplung 2 abhängig sind.
Auf diese Weise läßt sich der Gesamtverschleiß der Kupplungs
beläge mit hoher Genauigkeit erfassen. Bei Inspektionen des
Fahrzeuges kann der Inhalt des Speichers 12 abgefragt werden,
um rechtzeitig feststellen zu können, ob ein Austausch der
Reibbeläge der Kupplung angezeigt ist.
Claims (6)
1. Zwischen Motor und Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges an
geordnete mechanische Kupplung, welche nach Art einer Reib
kupplung ausgebildet ist und - insbesondere bei Anfahrmanö
vern des Kraftfahrzeuges - zwischen einem vollständig bzw.
weitestgehend geöffneten Zustand und einem schlupffreien ge
schlossenen Zustand kontinuierlich steuerbar ist, vorzugswei
se durch einen automatisch gesteuerten Aktuator, mit
- - einer Sensorik, aus deren Signalen durch Schlupf der Kupp lung verursachte Leistungs- oder Energieverluste ermittel bar sind, und
- - einem Zähler oder Speicher zur Aufzeichnung und Aufsum mierung der Energieverluste,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch Kupplungsschlupf verbrauchte Verlustenergie
ständig aufsummiert wird und der Summenwert mit einem vorge
gebenen Wert, welcher regelmäßig zu einem Totalverschleiß der
Kupplung führt, vergleichbar ist.
2. Kupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorik (7 bis 11) Drehzahldifferenzen zwischen Ein
gang und Ausgang der Kupplung (2) sowie für das bei Schlupf
übertragene Moment (MK) der Kupplung (2) erfaßt.
3. Kupplung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplung (2) zwischen dem Motor (1) und einem Getrie
be (4) des Antriebsstranges angeordnet ist und die Sensorik (7
bis 11) eine Motorsteuerung (7), deren Signale das jeweilige
Drehmoment (MM) sowie die Drehzahl (ω) des Motors (1) wieder
geben bzw. zu ermitteln gestatten, sowie eine Geberanordnung
(10, 11) für die Drehzahl des Ausganges der Kupplung (2) um
faßt.
4. Kupplung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Geberanordnung (10, 11) für die Drehzahl des Ausganges
der Kupplung (2) durch Drehzahlgeber (11) für die Drehzahlen
der Antriebsräder (6) sowie einen Geber (10) gebildet wird,
welcher die jeweils eingelegte Fahrstufe bzw. den jeweils
eingelegten Gang und damit die Übersetzung des Getriebes (2)
meldet.
5. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorik (7 bis 11) auch die Verlustleistung bei
Schlupfphasen der Kupplung (2) erfaßt und bei Ermittlung der
Zuwächse der gesamten Energieverluste als Gewichtungsfaktor
zur Erfassung temperaturabhängigen Verschleißes berücksich
tigt.
Priority Applications (1)
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DE1996139296 DE19639296C1 (de) | 1996-09-25 | 1996-09-25 | Zwischen Motor und Antriebstrang eines Kraftfahrzeuges angeordnete Kupplung |
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