DE19639038C1 - Kletterschalungssystem und Verfahren zum sukzessiven Betonieren von hohen vertikalen Wänden - Google Patents
Kletterschalungssystem und Verfahren zum sukzessiven Betonieren von hohen vertikalen WändenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kletterschalungssystem gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum sukzessiven
Betonieren von hohen vertikalen Wänden.
Eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist in
der Technik aus der AU-B-18541/88 (Acceptance No. 597836) und
als Vorbenutzungsgegenstand bekannt und dient insbesondere
der Erstellung von zumindest zwei voneinander beabstandeten
und vorzugsweise zueinander parallelen, hohen Wänden. Bei dem
Verfahren unter Verwendung eines derartigen
Kletterschalungssystems werden die Wände abschnittsweise,
beispielsweise in jeweils geschoßhohen Abschnitten erstellt.
Im wesentlichen wird hierbei zunächst auf einer weitgehend
ebenen Fläche, auf der die Wände zu erstellen sind, eine
Betonschalung aus mehreren Betonschalungselementen
ausgebildet, um einen ersten Wandabschnitt zu betonieren.
Hierbei werden die Betonschalungselemente mit eigenen
Abstütz- und Einrichthilfen eingerichtet und stabilisiert.
Für die Erstellung der weiteren Wandabschnitte werden
dieselben Schalungselemente verwendet, wobei sie mit
zusätzlichen Komponenten zu einem Kletterschalungssystems
zusammengesetzt sind. Dieses ist derart ausgebildet, daß eine
Tragkonstruktion mit den Betonschalungselementen und
Aufstandsträgern positioniert wird. Nach dem Positionieren
mit dem Kran wird die Anordnung mit den Aufstandsträgern, die
seitlich in den bereits erstellten Wandabschnitten abgestützt
sind, in entsprechender Höhe gehalten. Durch Abstützung auf
dem ebenfalls in den fertiggestellten Wandabschnitten
seitlich abgestützten, zweiten Aufstandsträger wird nach der
Erstellung des oberhalb des ersten Wandabschnitts
befindlichen zweiten Wandabschnitt die gesamte Konstruktion
weiter nach oben gefahren. In geeigneter Höhe kann dann die
Schalung für einen dritten zu erstellenden Wandabschnitt
eingerichtet werden. Durch beliebig häufige Wiederholung der
genannten Schritte können hohe vertikale Wände zur Ausbildung
von Schächten oder kompletten Grundrissen erstellt werden.
Im einzelnen weist das bekannte Kletterschalungssystem somit
eine weitgehend horizontal angeordnete Tragstruktur auf, die
mit zumindest zwei ersten, sogenannten oberen
Aufstandsträgern verbunden ist und auf diesen abgestützt ist.
An der Tragstruktur sind mehrere Betonschalungselemente nach
unten hängend angebracht. Ferner müssen die Aufstandsträger
Mittel aufweisen, über die sie seitlich an einem
fertiggestellten Wandabschnitt abgestützt werden können.
Ebenso sind zumindest zwei zweite, sogenannte untere
Aufstandsträger mit derartigen Mitteln versehen. Für das
vertikale Verfahren der Tragstruktur bzw. das Nachziehen der
unteren Aufstandsträger sind jeweils Hubeinrichtungen
vorgesehen, die eine Relativbewegung zwischen den oberen und
den unteren Aufstandsträgern ermöglichen.
Während bei dem bekannten System mit den beschriebenen
Elementen die Möglichkeit des Kletterns, des nachfolgenden
Ausbildens der Schalung und somit des sukzessiven Betonierens
von hohen, vertikalen Wänden gewährleistet ist, kann das
bekannte System nicht für die Einschalung des jeweils ersten
Wandabschnitts auf der weitgehend ebenen Fläche, von der
ausgegangen wird, verwendet werden. Der Grund hierfür liegt
darin, daß zu diesem Zweck die an der Tragstruktur hängenden
Betonschalungselemente vollständig auf die weitgehend ebene
Fläche abgesenkt werden müssen. In dem Bereich, in den die
Betonschalungselemente abgesenkt werden müssen, sind jedoch
die für die Stützung des oberen Aufstandsträgers
erforderlichen Elemente, beispielsweise seitlich
ausschwenkbare Klinken, ausgebildet. Diese Elemente müssen
notwendigerweise unterhalb der Betonschalungselemente und mit
diesen ausgerichtet ausgebildet sein, damit beim späteren
Schalen eines Wandabschnitts auf einem bereits vorhandenen
Wandabschnitt die seitliche Abstützung des unterhalb der
Schalungselemente befindlichen oberen Aufstandsträgers
sichergestellt ist.
Aufgrund dieser unabdingbaren Elemente für die seitliche
Abstützung des oberen Aufstandsträgers sind folglich die
Betonschalungselemente nicht auf das Niveau der Fläche, auf
welcher der erste Wandabschnitt zu errichten ist, absenkbar.
Ferner verhindern die Elemente bei der bekannten Anordnung,
daß der Aufstandsträger zu Beginn der Betonierarbeiten auf
der ebenen Fläche angeordnet werden kann, um die Tragstruktur
mit den Betonschalungselementen zu stützen.
Folglich besteht bei dem bekannten Kletterschalungssystem das
Problem, daß der erste Wandabschnitt mit zusätzlichen
Stabilisierungs- und Einrichthilfen zusammen mit den
Schalungselementen des Kletterschalungssystems erstellt
werden muß. Nachfolgend müssen die eigenen Stabilisierungs- und
Einrichtelemente entfernt werden, ferner müssen
insbesondere die innerhalb eines Schachtes verwendeten
Schalungen in aufwendiger Weise mit einem Kran ausgehoben
werden. Schon diese Entfernung der für den ersten
Wandabschnitt verwendeten Bauteile und Schalungselemente vor
dem Aufbau des Kletterschalungssystems und die Notwendigkeit
der Lagerung dieser Elemente erhöhen in beträchtlicher Weise
den Aufwand für die Erstellung von Wänden oder Schächten
mittels des bekannten Systems. Ferner ist es hinsichtlich der
Arbeitsorganisation äußerst nachteilig, die für das
Einschalen, Bewehren und Betonieren des ersten Wandabschnitts
erforderlichen Arbeitskräfte für die Dauer des Abbaus der für
den ersten Wandabschnitt verwendeten Schalungen nicht
beschäftigen zu können. Erst nach dem Entfernen der genannten
Elemente und nach dem Aufbau des Kletterschalungssystems in
der Höhe oberhalb des ersten Wandabschnitts kann nämlich das
Schalungs- und Bewehrungspersonal wieder eingesetzt werden.
Je nach Komplexität des zu erstellenden Grundrisses kann
diese Unterbrechung drei bis sechs Wochen dauern, und sie
stellt deshalb eine unerwünschte Unterbrechung im Bauzyklus
dar.
Zwar gibt es Kletterschalungssysteme, deren Komponenten
sowohl für den ersten als auch alle weiteren Wandabschnitte
verwendet können. Hierbei wird zunächst jeweils der erste
Wandabschnitt erstellt. Nachfolgend werden Vorrichtungen auf
den erstellten Wandabschnitten angebracht, die nach dem
Aus schalen die gesamte Tragkonstruktion mit den
Schalungselementen in den Bereich oberhalb des ersten
Wandabschnitts ziehen. Dort kann dann die Schalung für den
zweiten Wandabschnitt eingerichtet und der zweite
Wandabschnitt betoniert werden. Nach Fertigstellung des
zweiten Wandabschnitts stützt sich die Hubvorrichtung auf
diesem ab, um das Kletterschalungssystem wieder in die
erforderliche Höhe zu bringen. Hierbei ragen jedoch die
Hubvorrichtungen zumindest geschoßhoch über die
Tragkonstruktion hinaus, die üblicherweise in Form einer
Trägerplattform ausgebildet ist. Diese nach oben ragenden
Hubvorrichtungen sind insbesondere beim Zuführen des Betons
und der Bewehrungen äußerst hinderlich. Insbesondere besteht
aufgrund der nach oben ragenden Hubvorrichtungen eine
erhebliche Gefahr der Beschädigung dieser Vorrichtungen und
eine erhöhte Unfallgefahr.
Auch bei einem weiteren bekannten Kletterschalungssystem
gemäß der WO 90/09497 ragen Teile der Hubvorrichtung über die
Arbeitsplattform hinaus und behindern die Tätigkeiten in
diesem Bereich. Ferner kann auch bei diesem bekannten
Kletterschalungssystem die Erstellung des ersten
Wandabschnitts nicht unmittelbar auf der Bodenplatte
erfolgen, von der ausgegangen wird. In der genannten
Druckschrift sind keine hierfür geeigneten Maßnahmen
beschrieben. Vielmehr beginnen die Arbeiten mit Hilfe des
Kletterschalungssystems erst, nachdem auf der Bodenplatte
kurze Ausgangswände (sog. "Kicker") erstellt wurden, mit
deren Hilfe die abgehängten Betonschalungselemente justierbar
und fixierbar sind. Folglich sind auch bei Verwendung dieses
bekannten Kletterschalungssystems für die Erstellung des
ersten Wandabschnitts gesonderte Maßnahmen erforderlich.
Darüber hinaus muß der untere Aufstandsträger der gezeigten
Anordnung nach der Erstellung des ersten Wandabschnitts durch
einen für das Klettern geeigneten Träger ersetzt werden, was
die Vorrichtung und das damit durchführbare Verfahren
kompliziert macht.
In Anbetracht dieser Nachteile der im Stand der Technik
bekannten Kletterschalungssysteme besteht die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung darin, ein Kletterschalungssystem zu
schaffen, dessen Komponenten sowohl für die Erstellung eines
jeweils ersten Wandabschnitts auf einer weitgehend ebenen
Fläche als auch für die Erstellung sämtlicher weiterer
Wandabschnitte verwendet werden können. Ferner soll das
Kletterschalungssystem so ausgebildet sein, daß die bei dem
Erstellen der Schalung, der Anbringung der Bewehrungen und
der Zuführung des Betons erforderlichen Tätigkeiten möglichst
wenig behindert werden.
Diese Aufgaben werden durch ein Kletterschalungssystem gemäß
dem Anspruch 1 gelöst.
Demzufolge ist bei dem erfindungsgemäßen
Kletterschalungssystem der zumindest eine obere
Abstandsträger für eine Abstützung auf einer weitgehend
ebenen Fläche ausgebildet, so daß er auf dieser
positionierbar ist. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß
der später für die Abstützung während des Kletterns
verwendete obere Aufstandsträger bereits beim Erstellen des
ersten Wandabschnitts auf einer weitgehend ebenen Fläche zur
Abstützung der Tragstruktur mit den daran hängenden
Betonschalungselementen verwendet werden kann.
Erfindungsgemäß sind ferner die Schalungselemente und/oder
der obere Aufstandsträger derart ausgebildet, daß die
Schalungselemente auf der weitgehend ebenen Fläche in
Schalungsposition gebracht werden können, und gleichzeitig
der obere Aufstandsträger zwischen zwei jeweils an den
Innenseiten von zu erstellenden Wänden angeordneten
Betonschalungselementen angeordnet werden kann. Dadurch ist
es erfindungsgemäß möglich, mit Hilfe der nachfolgend beim
Klettern verwendeten Komponenten die Schalung für den ersten
Wandabschnitt einer vergleichsweise hohen vertikalen Wand auf
der weitgehend ebenen Fläche, auf der die Wand zu erstellen
ist, zu verwenden. Hierbei kann die Schalung, die
erfindungsgemäß auf der als Ausgangspunkt dienenden ebenen
Fläche positionierbar ist, in beliebiger geeigneter Weise in
einzelne Schalungselemente gegliedert sein. Beispielsweise
ist es denkbar, daß seitlich an dem oberen Aufstandsträger
vergleichsweise kleine, insbesondere leistenförmige
Schalungselemente ausgebildet sind, die zusammen mit darüber
befindlichen Schalungselementen mit größerer Fläche die
Schalung für den ersten Wandabschnitt bilden.
Erfindungsgemäß wird nach dem Erstellen des ersten
Wandabschnitts die Tragkonstruktion mit den daran hängenden
Betonschalungselementen und dem zumindest einem oberen
Aufstandsträger zumindest ein gewisses Stück nach oben
verfahren. Unter Verwendung des dadurch zwischen dem oberen
Aufstandsträger und der weitgehend ebenen Fläche
ausgebildeten Zwischenraums kann der zumindest eine obere
Abstandsträger derart verfahren oder derart mit geeigneten
Mitteln oder Elementen versehen werden, daß er während des
nachfolgenden Klettervorgangs seitlich an den bereits
erstellten Wandabschnitten abgestützt werden kann.
Gegebenenfalls sind die seitlich an dem oberen
Aufstandsträger vorhandenen kleinen Schalungselemente vorher
zu entfernen. Alternativ oder zusätzlich können die
Betonschalungselemente derart vertikal verfahren werden, daß
die Mittel oder Elemente für eine seitliche Abstützung des
oberen Aufstandsträgers in Stellungen kommen, in denen sie
ihre Wirkung für die seitliche Abstützung der oberen
Aufstandsträger entfalten können.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den
weiteren Ansprüchen beschrieben.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der obere
Aufstandsträger eigene Elemente für die seitliche Abstützung
an einem fertiggestellten Wandabschnitt auf, die um eine
weitgehend horizontale Achse schwenkbar sind. Durch Schwenken
um die Achse können die genannten Elemente in eine Stellung
gebracht werden, in der sie beispielsweise in Ausnehmungen in
bereits erstellten Wandabschnitten eingreifen und den oberen
Aufstandsträger dadurch abstützen. Erfindungsgemäß sind diese
Elemente abnehmbar an dem oberen Aufstandsträger angebracht.
Insbesondere sind diese Elemente beim Erstellen des ersten
Wandabschnitts auf der ebenen Fläche noch nicht an dem oberen
Aufstandsträger angebracht, um, wie erwähnt, die Lagerung der
oberen Aufstandsträger auf der weitgehend ebenen Fläche nicht
zu behindern, und mit den Schalungselementen, die sich
während der Einschalung des ersten Wandabschnitts in einer
Schalungsposition auf der ebenen Fläche befinden, nicht zu
kollidieren.
Wie erwähnt, wird nach der Erstellung des ersten
Wandabschnitts auf der ebenen Fläche die gesamte Anordnung
vertikal verfahren. Durch die abnehmbare Anbringung der
beschriebenen Elemente können diese nachfolgend im Bereich
unterhalb der Schalungselemente und des oberen
Aufstandsträgers problemlos angebracht werden. Beispielsweise
kann es sich hierbei um seitlich aus schwenkbare Klinken
handeln, die in einem Bereich unterhalb des an den oberen
Aufstandsträger anliegenden Schalungselements ausgeschwenkt
werden können, um im oberen Bereich eines bereits erstellten
Wandabschnitts für die Abstützung des oberen Aufstandsträgers
zu sorgen, wenn mittels des darüber befindlichen
Betonschalungselementes die Schalung eingerichtet, und der
nächste Wandabschnitt erstellt wird.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind die
Schalungselemente absenkbar und anhebbar an der Tragstruktur
angebracht. Hierdurch wird vorteilhafterweise ermöglicht, daß
die Schalungselemente nach der Erstellung des ersten
Wandabschnitts auf der weitgehend ebenen Fläche in vertikaler
Richtung ein wenig nach oben verfahren werden können, um
nachfolgend seitlich an dem oberen Aufstandsträger und
unterhalb der angehobenen Betonschalungselemente geeignete
Elemente anzubringen oder auszufahren, über die der obere
Aufstandsträger beim Klettern seitlich abgestützt wird.
Beispielsweise kann gemäß einer Weiterbildung dieser
bevorzugten Ausführungsform der obere Aufstandsträger
zumindest abschnittsweise seitlich ausfahrbar ausgebildet
sein. Somit können nach dem erwähnten Anheben der
Betonschalungselemente einzelne Teile der oberen
Aufstandsträger derart seitlich ausgefahren werden, daß durch
diese Komponenten eine seitliche Abstützung des oberen
Aufstandsträgers erreicht werden kann.
Ferner wird für diese Ausführungsform der Erfindung
bevorzugt, daß der obere Aufstandsträger mit Elementen
versehen ist, die für dessen seitliche Abstützung um eine
weitgehend horizontale Achse schwenkbar sind. Gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform sind die Elemente für eine
seitliche Abstützung derart in einem oberen Bereich des
Aufstandsträgers angeordnet, daß sie bei der Anordnung des
oberen Aufstandsträgers auf der weitgehend ebenen Fläche
zwischen die zur Erreichung einer Schalungsposition
abgesenkten Schalungselemente einschwenkbar sind. Nach der
Erstellung des ersten Wandabschnitts auf der weitgehend
ebenen Fläche werden folglich die Schalungselemente zumindest
ein Stück weit angehoben, so daß in dem Bereich unterhalb der
angehobenen Schalungselemente die erwähnten Elemente für eine
seitliche Abstützung des oberen Aufstandsträgers
ausgeschwenkt werden können. Nach dem Verfahren der gesamten
Anordnung in eine Höhe, in der die Schalung für einen
weiteren Wandabschnitt erstellt wird, können die schwenkbaren
Elemente seitlich in Ausnehmungen in den bereits erstellten
Wandabschnitt ausgeschwenkt werden, wobei sich gleichzeitig
die Betonschalungselemente in einer geeigneten Position für
die Erstellung eines Wandabschnittes oberhalb des bereits
fertiggestellten Wandabschnitts befinden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung sind die Tragstruktur und der obere Aufstandsträger
höhenverstellbar miteinander verbunden. Vorzugsweise ist
ferner für die Hubeinrichtung eine höhenverstellbare
Anbringung vorgesehen. In dieser Ausführungsform ist das
erfindungsgemäße Kletterschalungssystem in vorteilhafter
Weise flexibel für verschiedene Geschoßhöhen einsetzbar. Dies
liegt darin begründet, daß die maximale Höhe des mit dem
Kletterschalungssystem erstellbaren Wandabschnitts durch den
Abstand zwischen dem oberen Aufstandsträger, der sich an dem
darunter befindlichen Wandabschnitt abstützt, und der
Tragstruktur bestimmt wird, an der die Schalungselemente nach
unten hängend angebracht sind. Durch eine höhenverstellbare
Verbindung zwischen oberem Aufstandsträger und Tragstruktur
kann dieser Abstand und somit die zu erstellende Geschoßhöhe
eingestellt werden. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß
sich diese Maßnahme auch für ein Kletterschalungssystem
eignet, das lediglich aus der Tragstruktur, den
Betonschalungselementen, den oberen Aufstandsträgern, den
unteren Aufstandsträgern und Hubeinrichtungen besteht und
folglich insbesondere für die Erstellung von Wandabschnitten
im Rahmen des Klettervorganges geeignet ist. In der genannten
Ausbildung kann für ein derartiges Kletterschalungssystem
eine hervorragende Flexibilität für die Erstellung von hohen
vertikalen Wänden mit unterschiedlich zu wählenden
Geschoßhöhen verwendet werden.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren
zum sukzessiven Betonieren von hohen vertikalen Wänden
vorgestellt, bei dem für die Erstellung eines ersten
Wandabschnitts auf einer weitgehend ebenen Fläche und
sämtlicher darüberliegender Wandabschnitte die selben
Komponenten eines Kletterschalungssystems verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im Anspruch 7 beschrieben.
Demzufolge wird zunächst zumindest ein oberer
Aufstandsträger, der Mittel aufweist, über die der obere
Aufstandsträger seitlich an einem fertiggestellten
Wandabschnitt abgestützt werden kann, oder an dem derartige
Mittel anbringbar sind, auf einer weitgehend ebenen Fläche
angeordnet. Nachfolgend wird darüber eine Tragstruktur
angeordnet und auf dem Aufstandsträger abgestützt. An der
Tragstruktur werden mehrere Betonschalungselemente nach unten
hängend derart angebracht, daß sie auf der weitgehend ebenen
Fläche in eine Schalungsposition gebracht werden können, in
der sie jeweils an den oberen Aufstandsträger benachbart
angeordnet sind. Für das nachfolgende Verfahren der gesamten
Anordnung wird ferner zumindest eine Hubeinrichtung zwischen
der Tragstruktur oder dem oberen Aufstandsträger und der
weitgehend ebenen Fläche angeordnet und an den genannten
Elementen befestigt. Gegebenenfalls gleichzeitig mit dem
vorgenannten Schritt kann ein erster Wandabschnitt auf der
weitgehend ebenen Fläche bewehrt werden. Ferner können zu
einem geeigneten Zeitpunkt die Betonierarbeiten für den
ersten Wandabschnitt durchgeführt werden.
Nach der Erstellung des ersten Wandabschnitts und dem
Aus schalen der Betonschalungselemente durch zumindest
geringfügiges horizontales Verschieben wird die Tragstruktur
mit den Betonschalungselementen und dem oberen
Aufstandsträger mittels der zumindest einen Hubeinrichtung
vertikal verfahren. Dann wird zumindest ein unterer
Aufstandsträger an dem unteren Ende der Hubeinrichtung
angebracht. Gegebenenfalls gleichzeitig mit diesem Schritt
wird der obere Aufstandsträger und/oder die Lage der
Schalungselemente bezüglich des oberen Aufstandsträgers
derart verändert, daß die Mittel des oberen Aufstandsträgers,
für die seitliche Abstützung an einem fertiggestellten
Wandabschnitt, unterhalb eines benachbart angeordneten
Betonschalungselementes angeordnet werden können. Diese
erfindungsgemäße Veränderung des oberen Aufstandsträgers kann
beispielsweise in der Anbringung von schwenkbaren Elementen
für die seitliche Abstützung des oberen Aufstandsträgers an
diesen bestehen. Alternativ können im Rahmen dieses Schrittes
die Schalungselemente angehoben werden. In diesem Fall wird
für den oberen Aufstandsträger bevorzugt, daß dieser
abschnittsweise seitlich ausgefahren wird.
Nach diesen Komplettierungsmaßnahmen an dem verwendeten
Kletterschalungssystem wird die gesamte Anordnung in eine
Höhe verfahren, in welcher der obere Aufstandsträger in
oberen Bereichen fertiggestellter Wandabschnitte abstützbar
ist. Gegebenenfalls nach Durchführung der erforderlichen
Bewehrungs- und Schalungsarbeiten kann ein weiterer
Wandabschnitt oberhalb des fertiggestellten Wandabschnitts
betoniert werden. Gegebenenfalls gleichzeitig mit dem
vorgenannten Schritt wird der untere Aufstandsträger in eine
Höhe verfahren, in welcher dieser ebenfalls in oberen
Bereichen fertiggestellter Wandabschnitte seitlich
aufgestützt werden kann. Nach einer derartigen Anordnung des
unteren Aufstandsträgers kann das Verfahren der gesamten
Anordnung nach oben, durch Abstützung auf dem unteren
Aufstandsträger zur Erstellung einer Schalung für einen
weiteren Wandabschnitt sowie die nachfolgenden Schritte
beliebig häufig wiederholt werden, um vertikale Wände oder
Schächte bis in eine gewünschte Höhe zu betonieren. Es sei
erwähnt, daß sich das gesamte System während der Bewehrungs-,
Schalungs- und Betonierarbeiten für einen bestimmten
Wandabschnitt auf dem unteren Aufstandsträger, der auf dem
zweiten darunterliegenden Wandabschnitt abgestützt ist,
abgestützt sein kann. Folglich wird für die Abstützung in
diesem Fall nicht der obere Aufstandsträger verwendet, der in
dem unmittelbar darunterliegenden Wandabschnitt abgestützt
werden müßte, dessen Beton noch jünger ist und u. U. noch
nicht die erforderliche Festigkeit aufweist. Durch diese
Maßnahme kann gegebenenfalls eine Beschleunigung der
Taktfolge erreicht werden.
Nachfolgend wird ein in den Zeichnungen dargestelltes
Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Kletterschalungssystems, das für die Erstellung
eines ersten Wandabschnitts auf einer ebenen Fläche
positioniert ist;
Fig. 2 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Kletterschalungssystems, das für die für den
Klettervorgang vorzunehmende Veränderungen ein
Stück weit angehoben ist;
Fig. 3 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Kletterschalungssystems in einer Position, in der
die Schalung für einen zweiten Wandabschnitt
erstellt werden kann; und
Fig. 4 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Kletterschalungssystems beim Verfahren in eine
Position für die Erstellung einer Schalung eines
weiteren Wandabschnitts.
In der in Fig. 1 dargestellten Lage sind einzelne Komponenten
des Kletterschalungssystems 10 für die Erstellung von zwei
vertikalen Wänden 14 auf einer ebenen Fläche 12 angeordnet.
Im einzelnen besteht das Kletterschalungssystem 10 aus einer
Tragstruktur 20, die aus Jochträgern 22 besteht, die gemäß
der Darstellung in Fig. 1 quer verlaufen, und auf denen
Querträger 24 angeordnet sind, die gemäß der Darstellung von
Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene verlaufen. Die Jochträger
22 und die Querträger 24 bilden gewissermaßen einen
Profilrost, auf dem durch geeignete Elemente eine Plattform
26 ausgebildet werden kann. Diese Plattform stellt bei dem
erfindungsgemäßen Kletterschalungssystem die
Hauptarbeitsfläche dar, die für das Einbringen der
Bewehrungen, des Betons, die Positionierung von
Arbeitsgeräten, wie Rüttlern und Schweißgeräten, sowie als
Lagerfläche verwendet wird. Insbesondere kann im Sinne einer
"mitwachsenden Baustelle" auf dieser Plattform auch ein oder
mehrere Container angeordnet werden, in denen soziale und
sanitäre Einrichtungen sowie Büros untergebracht sein können.
Die weitgehend horizontal angeordnete Tragstruktur 20 ist
über zwei Ständerprofile 28 mit einem ersten, sogenannten
oberen Aufstandsträger 30 verbunden und über die
Ständerprofile 28 auf diesem abgestützt. Wie in Fig. 1 zu
erkennen ist, sind die Ständerprofile 28 durch geeignete
Bohrungen derart ausgebildet, daß die Höhe zwischen der
Tragstruktur 20 und dem oberen Aufstandsträger 30 je nach den
Anforderungen, beispielsweise an eine Geschoßhöhe angepaßt,
ausgebildet werden kann. In dem gezeigten Fall ist die
Tragstruktur 20 also mit dem oberen Aufstandsträger 30
höhenverstellbar verbunden. Eine höhenverstellbare Anbringung
der nachfolgend beschriebenen Hubeinrichtung 50 ist in deren
oberem Bereich zu erkennen.
An der Tragstruktur 20, im gezeigten Fall an den Jochträgern
22 sind über Verbindungselemente 40 und Spindeln 42 mehrere
Schalungselemente 44 nach unten hängend angebracht. In dem
gezeigten Fall sind lediglich Schalungselemente 44 zu
erkennen, die an Jochträgern 22 angebracht sind. Es versteht
sich jedoch, daß insbesondere für die Einrichtung von
Schalungen für die quer zu den gezeigten Wänden 14
verlaufenden Wände Schalungselemente 44 vorhanden sein
Können, die hängend an den Querträgern 24 angebracht sind.
Wie in Pfeil A in Fig. 1 angedeutet ist, sind die
Schalungselemente 44 über Rollen an den Verbindungselementen
40 in horizontaler Richtung verfahrbar. Dieses Verfahren ist
zum einen für das Ausschalen der Schalungselemente 44 von
einer fertiggestellten Wand 14 und zum anderen für die
Ausbildung eines hinreichend großen Zwischenraums zwischen
den Schalungselementen 44 und den im Bereich einer zu
erstellenden Wand anzubringenden Bewehrungen erforderlich. In
diesem Zwischenraum muß beispielsweise eine Arbeitskraft
eintreten können, um die erforderlichen Tätigkeiten
durchzuführen. In der Zeichnung ist jeweils dargestellt, daß
die Schalungselemente 44 derart an den Jochträgern 22
angebracht sind, daß die Schalungselemente 44 in
Längsrichtung der Träger verfahren werden können. Durch
geeignete Zwischenelemente ist es jedoch ohne weiteres
denkbar, daß die Schalungselemente 44 jeweils auch in einer
Richtung senkrecht zu den Trägern, an denen sie angebracht
sind, verfahrbar angehängt sind.
In dem in Fig. 1 dargestellten Fall sind die
Schalungselemente 44 der gezeigten linken Wand 14 über
geeignete Elemente von den Ständerprofilen 28 aus justierbar.
In der für die beiden an der linken Wand 14 angeordneten
Schalungselemente 44 gezeigten Lage kann mit den genannten
Komponenten des erfindungsgemäßen Kletterschalungssystems 10
eine Wand 14 auf der ebenen Fläche 12 erstellt werden. Hierzu
werden die Schalungselemente 44 unmittelbar auf dieser Fläche
12 angeordnet. Die jeweils in einem durch die beiden Wände 14
gebildeten Schacht innenliegenden Schalungselemente 44 liegen
hierbei an den Aufstandsträger 30 benachbart an, der
erfindungsgemäß derart ausgebildet ist, daß das gesamte
System in der gezeigten Stellung über den sogenannten oberen
Aufstandsträger 30 auf der weitgehend ebenen Fläche 12
abgestützt werden kann. Insbesondere paßt zur Ausbildung
einer Schalung für die Erstellung einer Wand 14 auf der
Fläche 12 zumindest die Schalhaut 46 der Schalungselemente 44
neben den seitlichen Rand des Aufstandsträgers 30. Wie in
Fig. 1 ebenfalls zu erkennen ist, bestehen die
Schalungselemente 44 ferner aus vertikalen Trägern 48, die
für eine hinreichende Festigkeit des Schalungselementes 44
sorgen, und zwischen denen die sich am weitesten seitlich
erstreckenden Ränder des Aufstandsträgers 30 angeordnet sind.
Für die in Fig. 1 rechts dargestellte Wand ist eine Situation
gezeigt, in der die Schalungselemente 44 zur Vorbereitung des
Klettervorgangs durch die Spindeln 42 in Richtung des Pfeils
B angehoben wurden. Ferner wurden die Schalungselemente 44
zum Ausschalen in horizontaler Richtung jeweils ein Stück
weit in Richtung des Pfeils A verfahren. Mit dieser Stellung
der Schalungselemente 44 ist ein vertikales Verfahren des
gesamten Kletterschalungssystems 10 möglich, das mittels
einer Hubeinrichtung 50 bewerkstelligt wird.
In Fig. 2 ist eine Situation nach einem vertikalen Verfahren
des Kletterschalungssystems 10 um ein vergleichsweise
geringes Stück, beispielsweise 50 bis 100 cm nach oben
dargestellt. Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, besteht die
Hubeinrichtung 50 zum einen aus einem Hubzylinder 52, der in
dem dargestellten Fall fest mit der Tragstruktur 20 verbunden
ist. Ferner ist der Hubzylinder 52 in dem Aufstandsträger 30
geführt, er kann aber gegebenenfalls auch mit dem
Aufstandsträger 30 fest verbunden sein, um die gesamte
Anordnung mit den Schalungselementen 44 anzuheben.
Das Anheben wird durch das Ausfahren eines Hubkolbens 54,
beispielsweise mit hydraulischen Mitteln, nach unten
erreicht. Der Hubkolben 54 stützt sich über einen Fuß 56 an
der ebenen Fläche 12 ab, und drückt folglich beim Ausfahren
den Hubzylinder 52 und die daran angebrachten Komponenten
nach oben.
Ein erstes vertikales Verfahren des Kletterschalungssystems
10 um ein vergleichsweise geringes Stück noch oben ist
erforderlich, um an den Schalungselementen 44 und/oder dem
oberen Aufstandsträger 30 Veränderungen vornehmen zu können,
die für den nachfolgend durchzuführenden Klettervorgang eine
seitliche Abstützung des Aufstandsträgers 30 in bereits
fertiggestellten Wandabschnitten 14 ermöglichen. In dem
gezeigten Fall sind hierzu bereits vor dem vertikalen
Verfahren des Kletterschalungssystems 10 die
Schalungselemente 44 angehoben worden. In dem gezeigten Fall
war ferner das vertikale Verfahren der gesamten Anordnung
erforderlich, um an dem Aufstandsträger 30 Klinken 32
anzubringen, die um eine horizontale Achse schwenkbar sind,
und über die der Aufstandsträger 30 seitlich in den Wänden 14
abgestützt werden kann.
Bei den Klinken 32 handelt es sich um sogenannte
Schwerkraftklinken, bei denen das Gewicht um die Schwenkachse
derart verteilt ist, daß die Klinken abschnittsweise seitlich
von dem Aufstandsträger 30 vorstehen, so lange auf diese
keine weiteren Kräfte wirken.
In der in Fig. 2 dargestellten Situation werden die Klinken
32 durch die benachbarten Wände 14 beispielsweise in einer
weitgehend eingeschränkten Stellung gehalten. Sobald jedoch
beim Verfahren die in den oberen Bereichen der Wände 14 zu
erkennenden Aussparungen 16 erreicht werden, schwenken die
Klinken 32 aufgrund der erwähnten Gewichtsverteilung seitlich
aus, so daß der Aufstandsträger 30 über diese abgestützt
werden kann, wie nachfolgend genauer beschrieben wird.
Neben den Klinken 32 können in der in Fig. 2 dargestellten
Lage des Kletterschalungssystems 10 weitere Komponenten
angebracht werden. In Fig. 2 ist beispielsweise eine links
von der linken Wand hängend an der Tragstruktur 20 befestigte
Arbeitsbühne 58 zu erkennen. Ferner können beispielsweise an
den Außenseiten der Wände 14 Fassadenprofile, Außenbühnen und
Windeinhausungen montiert werden. In Fig. 3 sind im rechten
Bereich derartige Elemente dargestellt. Folglich handelt es
sich um den in Fig. 3 rechts dargestellten Bereich um eine
Außenseite eines zu erstellenden Schachtes. In Fig. 3 ist für
den linken Bereich beispielhaft dargestellt, daß zur linken
Seite der linken Wand 14 ein weiterer Schacht vorhanden sein
kann, in dem keine Hubeinrichtungen vorhanden sind. Vielmehr
werden die Schalungselemente 44 und gegebenenfalls vorhandene
Arbeitsbühnen zusammen mit der Tragstruktur 20 angehoben,
wenn mit Hilfe der im mittleren Bereich von Fig. 3
ausgebildeten Hubvorrichtung und weiterer Hubvorrichtungen
die Tragstruktur 20 verfahren wird.
In Fig. 3 ist ferner zu erkennen, daß ausgehend von der in
Fig. 2 dargestellten Position nach der Anbringung der Klinken
32 an dem oberen Abstandsträger 30 die gesamte Anordnung in
eine Höhe verfahren wurde, in der im Bereich des oberen
Aufstandsträgers 30 an den Wänden 14 geeignete Aussparungen
16 ausgebildet sind, welche die Klinken 32 für eine
Abstützung des Aufstandsträgers 30 einschwenkbar sind. In der
in Fig. 3 dargestellten Stellung des Kletterschalungssystems
10 ist die Durchführung der für die Einschalung eines
weiteren Wandabschnitts erforderlichen Arbeiten und die
Anbringung der erforderlichen Bewehrungen 18 mögliche wie
dies für die linke Wand 14 angedeutet ist. Es sei angemerkt,
daß für das Einbringen der Bewehrungen jeweils nur eines der
Schalungselemente 44 von einem Paar von Schalungselementen 44
derart weit verfahrbar sein muß, daß in diesem Bereich eine
Arbeitskraft eintreten und die Bewehrungen in Position
bringen kann. In gleicher Weise können beide
Schalungselemente 44 an der Tragstruktur 20 angebracht sein,
daß sie entsprechend weit verfahren werden können.
Gleichzeitig zu diesen Arbeiten und äußerst zeitsparend kann
das erfindungsgemäße Kletterschalungssystem 10 durch
Anbringung des unteren Aufstandsträgers 60 an dem Fuß 56 der
Hubeinrichtung 50 vervollständigt werden. Hierzu wird der
Hubkolben 54 mit dem Fuß 56 zunächst in Richtung der Pfeile C
ein wenig angehoben. Nachfolgend wird an dem Fuß 56 der
untere Aufstandsträger 60 befestigt, der, sofern es sich bei
den Wänden 14 um die Wände eines allseits geschlossenen
Schachtes handelt, beispielsweise durch Schachtöffnungen, wie
den Zugangstüren zu Liftschächten, eingebracht werden kann.
Wie in Fig. 3 zu erkennen ist, weist der untere
Aufstandsträger 60, ähnlich wie der obere Aufstandsträger 30,
Klinken 62 auf, die in der in Fig. 3 dargestellten Situation
durch die Wände 14 in einer eingeschwenkten Lage gehalten
werden, und die ferner aufgrund ihrer Gewichtsverteilung bei
Erreichen geeigneter Aussparungen seitlich ausschwenken, um
eine Abstützung des unteren Aufstandsträgers 60 zu erreichen.
Bei dem dargestellten Beispiel weist der untere
Aufstandsträgers 60 ferner ein Ausschiebeteil 64 auf, das für
eine Anpassung der Breite des unteren Aufstandsträgers 60 an
den Abstand der zu erstellenden Wände 14 verwendet werden
kann. In ähnlicher Weise ist in dem gezeigten Fall auch der
obere Aufstandsträger 30 mit einem Ausschiebeteil 34
versehen, das neben der Breitenanpassung auch für ein
Ausschieben der Stützelemente, beispielsweise der Klinken 32
nach dem Anheben der Schalungselemente 44 werden kann.
Nach der Anbringung des unteren Aufstandsträgers 60 an der
Hubeinrichtung 50 ist das erfindungsgemäße
Kletterschalungssystem 10 für die Durchführung des
Klettervorgangs vollständig. Hierzu wird zunächst auch der
untere Aufstandsträger 60 in Richtung der Pfeile C nach oben,
bis zu geeigneten Aussparungen 16 verfahren, in denen der
untere Abstandsträger 60 seitlich abgestützt werden kann.
Nach der Fertigstellung weiterer Wandabschnitte oberhalb der
in Fig. 3 dargestellten Wände 14 kann dann die Anordnung aus
oberem Aufstandsträger 30, Ständerprofilen 28, Tragstruktur
20 und Schalungselementen 44 in eine Höhe verfahren werden,
in der ein dritter Wandabschnitt zu erstellen ist. Hierbei
stützt sich die gesamte Anordnung auf dem unteren
Abstandsträger 60 ab.
In Fig. 4 ist die Situation beim Verfahren der Anordnung
gezeigt. In dem gezeigten Fall sind die Aussparungen 16 in
den oberen Bereichen der Wände 14 derart ausgebildet, daß sie
auch für die Abstützung des unteren Aufstandsträgers 60 über
die seitlich ausschwenkbaren Klinken 62 verwendet werden
können. Ebenso ist es denkbar, daß geeignete Ausnehmungen
oder geeignete Einrichtungen zur Abstützung der unteren
Aufstandsträger 60 getrennt von den gezeigten Ausnehmungen 16
über die oberen Aufstandsträger 30, ausgebildet sein können.
Diese getrennten Ausnehmungen oder Einrichtungen für die
unteren Aufstandsträger 60 können insbesondere in einer
anderen Höhe und/oder seitlich von den Ausnehmungen für die
oberen Aufstandsträger 30 ausgebildet sein, wenn die unteren
Aufstandsträger entsprechend ausgebildet und/oder angeordnet
sind.
Nachdem also der untere Aufstandsträger 60 durch Einziehen
des Hubkolbens 54 in den Hubzylinder 52 nach oben verfahren
wurde, schwenken die Klinken 62 seitlich in die Aussparungen
16 aus. Durch das nachfolgende Ausschieben des Hubkolbens 54
aus dem Hubzylinder 52 wird die gesamte Anordnung durch die
Abstützung auf dem unteren Aufstandsträger 60 in die
erforderliche Höhe gedrückt. Nachfolgend können die
beschriebenen Verfahrensschritte beliebig oft wiederholt
werden, um vertikale Wände oder Schächte mit der gewünschten
Höhe auszubilden. Bei geeigneter Gestaltung der Tragstruktur
20 und durch die Verwendung einer Vielzahl von oberen und
unteren Aufstandsträgern 30, 60 und den übrigen
erforderlichen Komponenten des erfindungsgemäßen
Kletterschalungssystems 10 ist es ferner möglich, den
gesamten Grundriß eines Gebäudes in die erforderliche Höhe zu
betonieren. In dem gezeigten Fall ist unterhalb des oberen
Aufstandsträgers 30 ferner eine weitere Arbeitsplatte 70
angeordnet.
Aus der Beschreibung des erfindungsgemäßen
Kletterschalungssystems 10 wird deutlich, daß durch die
Anordnung der Hubeinrichtung 50 unterhalb der Tragstruktur 20
zu keinem Zeitpunkt einzelne Komponenten des
Kletterschalungssystems 10 über die Plattform 26 der
Tragstruktur 20 hinausragen, die bei den im Stand der Technik
bekannten System die Arbeiten insbesondere beim Befüllen der
Schalungen mit Beton behindern. Ferner wird bei dem
erfindungsgemäßen Kletterschalungssystem 10 der Vorteil
erreicht, daß die selben Komponenten des Systems, die für den
Klettervorgang verwendet werden, auch für die Erstellung der
Schalung für den ersten Wandabschnitt auf der als
Ausgangspunkt dienenden ebenen Fläche 12 benutzt werden
können. Nachfolgend wird erfindungsgemäß des
Kletterschalungssystem 10 derart verändert, daß die einzelnen
Komponenten ihre Funktion im Rahmen des Klettervorgangs
erfüllen können. Gleichzeitig mit dieser Komplettierung des
Kletterschalungssystems 10 können bereits die Schal- und
Bewehrungsarbeiten für den zweiten Wandabschnitt erfolgen.
Somit tritt die bei dem im Stand der Technik bekannten
Kletterschalungssystemen nicht zu vermeidende Unterbrechung
der Tätigkeit der Schal- und Bewehrungsmannschaft durch das
Entfernen der Schalungselemente für den ersten Wandabschnitt
nicht mehr auf. Ferner werden für die Erstellung von
vertikalen Wänden erforderlichen Arbeiten, wie das Bewehren
und Betonieren, durch keinerlei Elemente behindert, die bei
bekannten Kletterschalungssystemen über die Tragstruktur 20
hinausragen. Es wird dadurch eine bessere, sicherere und
risikoarme Durchführung dieser Arbeiten erreicht.
Zu den Klinken für die seitliche Abstützung der beiden
Aufstandsträger 30, 60 ist noch anzumerken, daß es ebenso
denkbar ist, diese durch geeignete Federn in eine
ausgeschwenkte Stellung zu zwingen, aus der sie ebenso wie
die in den Zeichnungen dargestellten Schwerkraftklinken durch
die Wände in eine eingeschränkte Stellung gezwungen werden
können. Ferner können an den Wänden 14 anstelle der
Aussparungen 16 oder zusätzlich zu diesen eigene
Vorrichtungen angebracht werden, über welche die
Aufstandsträger 30, 60 durch geeignete Elemente abgestützt
werden können. Ferner können statt der Klinken jegliche
ausfahrbare Elemente vorgesehen sein, um für die seitliche
Abstützung zu sorgen. Das Ausfahren kann beispielsweise
stufenlos durch Spindeln bewerkstelligt werden, und die
ausfahrbaren Elemente können in bestimmten Stellungen
arretierbar ausgebildet sein. Ebenso kann die seitliche
Abstützung beider Aufstandsträger durch geeignete Bauteile
gewährleistet werden, die um eine vertikale Achse drehbar
sind und folglich zur Abstützung der Aufstandsträger
herausgedreht und beim Verfahren der Aufstandsträger
innerhalb der seitlichen Ränder der Aufstandsträger
hereingedreht werden können.
Hier kann es sich beispielsweise um sogenannte Aufnahmeschuhe
handeln, die an der Wand verankert werden, oder in geeigneten
Ausnehmungen in der Wand versenkt sind. Derartige
Aufnahmeschuhe würden in diesem Fall die gemäß der
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung für die
Aufstandsträger vorgesehenen schwenkbaren, schiebbaren oder
drehbaren Elemente aufweisen. Die genannten Elemente müßten
dann derart ausgebildet werden, daß die jeweiligen
Aufstandsträger an diesen Elementen vorbei in den Bereich
unmittelbar oberhalb der Elemente verfahren werden können, um
nachfolgend geringfügig abgesenkt zu werden, so daß geeignete
Ausbildungen an den Aufstandsträgern mit den genannten
Elementen zur Abstützung der Aufstandsträger in Eingriff
kommen können. Es versteht sich, daß die oben genannten
Ausführungsformen der Abstützeinrichtungen an dem oberen
Aufstandsträger bzw. an den bereits erstellten
Wandabschnitten in gleicher Weise für die Abstützung des
unteren Aufstandsträgers verwendet werden können.
Claims (10)
1. Kletterschalungssystem mit folgenden Merkmalen:
- - einer weitgehend horizontal angeordneten Tragstruktur (20), an der mehrere Betonschalungselemente (44) nach unten hängend angebracht sind;
- - mindestens einem ersten, oberen Aufstandsträger (30), auf dem die Tragstruktur (20) abgestützt ist, und der Elemente (32) aufweist, über die er seitlich zwischen zwei voneinander beabstandeten, fertiggestellten Wandabschnitten (14) abgestützt werden kann;
- - mindestens einem zweiten, unterhalb des oberen Aufstandsträgers (30) liegenden Aufstandsträger (60), der Elemente (62) aufweist, über die er seitlich zwischen den zwei voneinander beabstandeten, fertiggestellten Wandabschnitten (14) abgestützt werden kann;
- - zumindest einer Hubeinrichtung (50) zum Bewirken
einer Relativbewegung zwischen dem oberen (30) und
dem unteren Aufstandsträger (60);
ferner mit folgenden kennzeichnenden Merkmalen: - - der obere Aufstandsträger (30) ist für eine Abstützung auf einer weitgehend ebenen Fläche (12) ausgebildet, so daß er auf einer derartigen Fläche (12) positionierbar ist,
- - die Schalungselemente (44) und/oder der obere Aufstandsträger (30) sind bzw. ist derart ausgebildet, daß die Schalungselemente (44) zur Ausbildung einer Schalung für mindestens zwei gegenüberliegende Wandabschnitte (14) auf der weitgehend ebenen Fläche (12) positionierbar sind,
- - der obere Aufstandsträger (30) ist zwischen den in der Schalungsposition innen an den auszubildenden Wandabschnitten (14) liegenden Schalungselementen (44) derart anordenbar, daß die Schalungselemente (44) bei dieser Anordnung des Aufstandsträgers (30) in horizontaler Richtung zumindest geringfügig verschiebbar sind, und
- - der untere Aufstandsträger (60) ist, wenn der obere Aufstandsträger (30) sich an fertiggestellten Wandabschnitten (14) abstützt, am unteren Ende der Hubeinrichtung (50) montierbar.
2. Kletterschalungssystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
der obere Aufstandsträger (30) mit Elementen (32)
versehen ist, die für die seitliche Abstützung um eine
weitgehend horizontale Achse schwenkbar sind und
abnehmbar an dem Aufstandsträger (30) angebracht sind.
3. Kletterschalungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß
die Schalungselemente (44) absenk- und anhebbar an der
Tragstruktur (20) angebracht sind.
4. Kletterschalungssystem nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß
der obere Aufstandsträger (30) zumindest abschnittsweise
seitlich ausfahrbar ausgebildet ist.
5. Kletterschalungssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß
der obere Aufstandsträger (30) mit Elementen (32)
versehen ist, die für die seitliche Abstützung um eine
weitgehend horizontale Achse schwenkbar sind und derart
in einem oberen Bereich des Aufstandsträgers (30)
angeordnet sind, daß die schwenkbaren Elemente (32) bei
der Anordnung des oberen Aufstandsträgers (30) auf einer
ebenen Fläche (12) und zwischen den in einer
Schalungsposition befindlichen Schalungselementen (44)
zwischen die Schalungselemente (44) einschwenkbar sind.
6. Kletterschalungssystem nach zumindest einem der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tragstruktur (20) und der zumindest eine obere
Aufstandsträger (30) höhenverstellbar miteinander
verbunden sind.
7. Verfahren zum sukzessiven Betonieren von hohen
vertikalen Wänden mit den Schritten:
- a) Anordnen zumindest eines oberen Aufstandsträgers auf einer weitgehend ebenen Fläche, der Elemente aufweist, über welche der obere Aufstandsträger seitlich an einen fertiggestellten Wandabschnitt abgestützt werden kann, oder an den derartige Elemente anbringbar sind,
- b) Anordnen einer weitgehend horizontalen Tragstruktur oberhalb den oberen Aufstandsträgern und Verbinden der Tragstruktur mit den Aufstandsträgern für eine vertikale Abstützung der Tragstruktur,
- c) Anbringen mehrerer nach unten hängender Betonschalungselemente an der Tragstruktur derart, daß die Betonschalungselemente auf der weitgehend ebenen Fläche in eine Schalungsposition gebracht werden können, und die Betonschalungselemente an den oberen Aufstandsträger benachbart angeordnet sind,
- d) Anordnen zumindest einer Hubeinrichtung zwischen der Tragstruktur oder dem oberen Aufstandsträger und der weitgehend ebenen Fläche und Befestigen der Hubeinrichtung an der Tragstruktur oder dem oberen Aufstandsträger,
- e) gegebenenfalls gleichzeitig mit dem Schritt d, Betonieren eines ersten Wandabschnitts auf der weitgehend ebenen Fläche,
- f) horizontales Verschieben der Betonschalungselemente und vertikales Verfahren der Tragstruktur, der Betonschalungselemente und des oberen Aufstandsträgers mittels der Hubeinrichtung,
- g) Anbringen unterer Aufstandsträger an dem unteren Ende der Hubeinrichtung,
- h) gegebenenfalls gleichzeitig mit dem Schritt g) Verändern des oberen Aufstandsträgers und/oder der Lage der Schalungselemente bezüglich des oberen Aufstandsträgers derart, daß die Elemente des oberen Aufstandsträgers für die seitliche Abstützung in einem fertiggestellten Wandabschnitt unterhalb eines benachbarten Betonschalungselements angeordnet sind,
- i) gegebenenfalls horizontales Verschieben der Betonschalungselemente und Verfahren des oberen Aufstandsträgers, der Tragstruktur und der Betonschalungselemente in eine Höhe, in welcher der obere Aufstandsträger in oberen Bereichen fertiggestellter Wandabschnitte abstützbar ist,
- j) Betonieren eines weiteren Wandabschnitts oberhalb des fertiggestellten Wandabschnitts,
- k) gegebenenfalls gleichzeitig mit Schritt j) Verfahren des unteren Aufstandsträgers in eine Höhe, in welcher er in den oberen Bereichen fertiggestellter Wandabschnitte seitlich abgestützt werden kann,
- l) beliebig häufige Wiederholung der Schritte i) bis k).
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
im Rahmen des Schrittes h) an den oberen Aufstandsträger
Elemente für die seitliche Abstützung angebracht werden,
die um eine weitgehend horizontale Achse schwenkbar
sind.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß
im Rahmen des Schrittes h) die Schalungselemente
angehoben werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
im Rahmen des Schrittes h) Abschnitte des oberen
Aufstandsträgers seitlich ausgefahren werden.
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