DE19637383A1 - Datenerfassungs- und Auswertevorrichtung für eine Person - Google Patents

Description

Bestimmte Personen, insbesondere Senioren mit Demenzproble­ men, müssen hinsichtlich ihres Zustandes überwacht und gege­ benenfalls an bestimmte auszuführende Vorgänge erinnert und betreut werden. Hierzu ist ohne Verwendung technischer Hilfs­ mittel ein großer personeller Aufwand und Zeitaufwand erfor­ derlich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Erfassung und Verarbeitung des Zustandes einer Person zu schaffen, die es erlaubt, diesen Zustand automatisch durch Erfassung und Auswertung bestimmter Daten zu beurteilen, so daß beim Ausbleiben von für den normalen Tagesablauf typi­ schen Daten eine automatische Erinnerung und/oder ein Alarm erfolgen kann.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Patentanspruches 1. Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand von zwei in Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

In der Fig. 1 ist eine Person 1 dargestellt, die betreut wer­ den soll und die körpernahe, aber nicht mit dem Körper ver­ bundene Sensoren 2 sowie eine Auswerteeinheit 3, z. B. ein neuronales Netzwerk trägt. Die Auswerteeinheit 3 weist gemäß Fig. 2 eine Antenne 5 auf, über die Daten zu einer Zentral­ station gesandt werden können. Ferner ist an ihr ein Display 8 sowie ein Lautsprecher 9 vorgesehen. Eine Stimulationselek­ trode 10 dient zur Erinnerung oder Überwindung innerer Bar­ rieren. Parallel zum Lautsprecher 9 ist ein kleiner Kopfhörer 11 angeschlossen.

Bei dem Beispiel gemäß den Fig. 3 und 4 sind Sensoren mit ei­ nem Sender und/oder Empfänger integriert. Diese Einheit ist mit 6 bezeichnet. Sie besitzt ebenfalls eine Antenne 5, die Informationen zu der in Fig. 4 dargestellten Auswertestation 7 mit einem PC sendet. Die Auswertestation 7 kann ihrerseits eine Sende/Empfangsmöglichkeit zur Kommunikation mit der oben beschriebenen Zentralstation sowie einen Telefonanschluß be­ sitzen.

Im einzelnen sind folgende Merkmale wesentlich:

• 1. Sensoren: Die zu betreuende Person trägt bei sich Bewe­ gungssensoren, deren Signale der ebenfalls am Körper ge­ tragenen Auswerteeinheit (miniaturisierter Rechner) zuge­ führt werden, der sie zur Beurteilung des Zustandes der Person auswertet. Sensoren und Auswerteeinheit können in einem Gehäuse untergebracht werden.
• 2. Auswertung der Daten: In die Auswertung der Daten nach 1. geht vor allem die Uhrzeit ein, zunächst zur Ermittlung eines für den Tagesablauf typischen Bewegungsdaten-Mu­ sters. Nach Abschluß dieses Schrittes werden die aktuel­ len Bewegungsdaten-Muster im Hinblick auf den Zustand der Person ausgewertet, durch Abfrage spezieller Eigen­ schaften oder auch durch Vergleich mit typischen Bewe­ gungsmustern. Die Auswertung der Bewegungsdaten-Muster kann mit einem neuronalen Netzwerk geschehen. Aktuelle Datenmuster werden auch herangezogen, um schon ermittelte typische Datenmuster zu verbessern (lernfähiges System).
• 3. Auswerteeinheit: Die Auswerteeinheit kann mit der Person kommunizieren, die je nach festgestelltem Zustand an not­ wendige oder zweckmäßige Verrichtungen erinnert wird.
• 4. Die Auswerteeinheit kann so eingerichtet sein, daß sie drahtlos mit einer anderen Person kommuniziert, und zwar zum Zweck der Kontrolle des Bewegungsverhaltens der die Sensoren tragenden Person. Die Empfangseinheit der draht­ losen Signale wird vorwiegend als Zentralstation ausge­ bildet sein, z. B. in Seniorenwohnheimen, um die Zu­ standsdaten mehrerer Personen zu empfangen und auszuwer­ ten, um bei Bedarf einzugreifen.
• 5. Die unter 3. und 4. beschriebenen Einheiten können kombi­ niert werden. Die im Zugriffsbereich der zu betreuenden Person befindliche Auswerteeinheit nach 3. kommuniziert sowohl mit der Person als auch mit der unter 4. genannten zentralen Einheit. Die Auswertung der Bewegungssignale und deren Beurteilung kann dabei je nach Gründen der technischen Zweckmäßigkeit ganz oder teilweise in der personennahen oder in der an anderer Stelle befindlichen Station geschehen.
• 6. Die Kommunikation zwischen der Auswerteeinheit und der Person bedeutet gemäß 3., daß diese Einheit die Person bedarfsweise und je nach Auswertung der angefallenen Da­ ten an Verrichtungen erinnert. Sie kann das tun durch Leuchtsignale, durch ein Schriften-Display, durch elek­ trische Simulation, aber auch durch Sprachsignale.
• 7. Bedient sich gemäß 6. die Auswerteeinheit der Sprache, so sollte aus psychologischen Gründen Art und Klang der Sprache vorzugsweise an eine der Person vertraute andere Person (Verwandtschaft, Freunde) erinnern. Eine solche Sprache kann mit einem Sprachsynthesizer oder einem Sprachfilter (Vocoder) erzeugt werden, der sich in der Empfangsstation befindet. Diese können sich auch in der unter 4. genannten zentralen Station befinden; von dort werden dann die Sprachsignale an die personennahe Station übermittelt.
• 8. Zur Erhöhung der Treffsicherheit bei der Beurteilung der Bewegungsdaten wird gemäß 2. die Uhrzeit herangezogen. Beurteilungsmöglichkeit und Treffsicherheit können weiter erhöht werden, wenn bei Anfall von Bewegungsdaten auch der genaue Ort der Person bekannt ist. Eine Ortung mit Satellitenhilfe kommt schon wegen der nicht gegebenen Antennenmöglichkeit nicht in Frage. Das Problem der Or­ tung wird deshalb dadurch gelöst, daß an markanten Stel­ len der Wohnung wie Küchenherd, Toilette oder Wohnungs­ türe kleine Sender angebracht werden, z. B. Minisender mit Knopfzellen-Batterie, die kontinuierlich oder inter­ mittierend für den Anbringungsort typische Signale aus­ senden, die bei Annäherung der Person und damit der mitgetragenen Auswerteeinheit in den in dieser enthal­ tenen Empfänger aufgenommen und zusammen mit den Bewe­ gungsdaten ausgewertet werden.
• 9. Die Person kann auch weitere Sensoren tragen, die eben­ falls nicht mit ihr verbunden sind, z. B. Temperaturfüh­ ler. Mit diesen kann deshalb nicht und soll auch nicht die Körpertemperatur der Person gemessen und überwacht werden, sondern es wird der Temperaturgang vermerkt. Hieraus können ebenfalls Daten über den Zustand der Per­ son abgeleitet werden, zur Alleinverwendung oder in Zu­ sammenhang mit den Bewegungsdaten.
• 10. Ist eine intensive Betreuung der Person angezeigt, so kann die Information über den Zustand dadurch erweitert und präzisiert werden, daß Sensoren mit der Person fest verbunden werden. Das können Dehnungsmeßstreifen sein, die den Bewegungsdatensatz erweitern wie auch Thermoele­ mente zur Bestimmung der Körpertemperatur und EKG-Elek­ troden. Alle von diesen Sensoren ermittelten Daten werden ebenfalls den Auswerteeinheiten nach 1. oder 3. zur Aus­ wertung und Rückmeldung übermittelt.
• 11. Die Auswertestation nach 1. kann auch so ausgebildet sein, daß sie drahtlos mit dem Telefonnetz verbunden ist und bei ihr der Zustand der Person abgefragt oder ein kritischer Zustand an einen vorbestimmten Teilnehmer übermittelt werden kann. Das könnte interessant sein für Verwandte der zu betreuenden Person, die sich nicht am Ort der Person befinden.
• 12. Die an der Person getragene Auswertestation nach 1. und 3. kann auch durch einen stationären Computer (PC) im un­ mittelbaren Umfeld des Patienten ersetzt werden, der die auszuwertenden Sensordaten drahtlos (Funkwellen oder Infrarotlicht) von den Sensoren, die die Person trägt, übermittelt erhält und die Kommunikation mit der Person über Display und Lautsprecher vornimmt.
• 13. Die an der Person getragene Auswerteeinheit wird durch einen Sender ersetzt, der im Sinne von 12. mit einem PC kommuniziert und einen Empfänger, der von dem PC Signale erhält und von der Person getragene Kommunikationsmittel wie Lautsprecher, Display, Ohrhörer, Stimulationseinheit ansteuert.

Claims (14)

1. Vorrichtung zur Erfassung und Auswertung des Zustandes ei­ ner Person (1), mit körpernah zu tragenden Sensoren (2, 6), deren Signale einer ebenfalls körpernah zu tragenden Auswerteeinheit (3, 6) zugeführt werden, die diese zur Beurteilung des Zustandes der Person auswertet und das Ergebnis der Auswertung optisch und/akustisch anzeigt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der Sensoren und Auswer­ teeinheit (6) integriert sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Auswerte­ einheit (3, 6) so ausgebildet ist, daß sie mit der Person (1) kommunizieren kann.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Auswerteeinheit (3, 6) so ausgebildet ist, daß sie dem Ort der Person (1) entsprechende Daten liefert.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Sensoren (2) zur Temperaturmessung ausgebildet sind.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die Auswerteeinheit (3, 6) so ausgebildet ist, daß sie die Uhr­ zeit bei der Auswertung berücksichtigt.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der die Auswerteeinheit (3, 6) einen Sender zur drahtlosen Datenüber­ tragung aufweist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, bei der der dem Sender zuge­ ordnete Empfänger für eine zu betreuende Person und/oder als zentrale Einheit ausgebildet ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der der Auswerteeinheit Stimulationsmittel (10) für die Person (1) zugeordnet sind.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der die Auswerteeinheit (3, 6) Mittel zur Sprachwiedergabe (9, 11) aufweist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der die Sensoren (2) mit der Person (1) fest verbunden sind.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der die Auswerteeinheit (3, 6) so ausgebildet ist, daß sie mit dem Telefonnetz verbindbar ist.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei der der Auswerteeinheit (3, 6) ein stationärer Computer zugeord­ net ist.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei der von der Person (1) getragene Kommunikationsmittel (9, 11) von einem von der Person (1) getrennten Computer ansteuerbar sind.