DE19632382A1 - Hydraulischer Ketten-/Riemenspanner mit Stösselhalterung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Ketten-/Riemen­ spanner gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, mit dem eine Kette bzw. ein Riemen gespannt werden kann.

Solche Spanneinrichtungen sind bekannt, bei denen der Stößel mit einer Feder ständig nach außen gedrückt wird, so daß ein Spannschuh oder ein Spannarm auf ein loses Ketten-/Riemen­ teil drückt. Der Stößel wird ferner von Öldruck beauf­ schlagt.

Sobald der Kettenspanner am Motor eingebaut ist, steht der Stößel stets in Kontakt mit der Kette. Für Wartungsarbeiten muß daher der Kettenspanner ausgebaut werden, um beispiels­ weise die Kette auszutauschen, die Nockenwelle oder ein Ket­ tenrad.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Ket­ ten-/Riemenspanner zu schaffen, mit dem der Stößel leicht in das Gehäuse einschiebbar und in der eingeschobenen Lage ge­ halten ist. Dann braucht zu Wartungsarbeiten der Spanner nicht abgebaut zu werden.

Die genannte Aufgabe ist erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

So ist zunächst erfindungsgemäß dafür gesorgt, daß der Stößel ohne Schwierigkeiten in das Gehäuse einschiebbar ist, indem beim Einschieben des Stößels das im Gehäuse enthaltene Öl herausgedrückt wird. Hierzu ist erfindungsgemäß eine An­ schlag- oder Halteschraube vorgesehen, die in ein Gewinde des Gehäuses eingeschraubt ist und die zunächst gelöst wird und damit einen Kanal für den Ölaustritt freigibt. Ist dann der Stößel in der eingeschobenen Lage, so wird die Anschlag- bzw. Halteschraube dazu benutzt, den Stößel in dieser Lage festzuhalten. Jetzt können die Wartungsarbeiten ausgeführt werden. Dann wird die Schraube wiederum verdreht, so daß der Stößel freikommt, der dann von der Kraft seiner Feder nach vorne in Anschlag an die Kette gedrückt wird. Die Anschlag- bzw. Halteschraube wird dann festgezogen und dabei setzt sich die Schraube auf eine Dichtung, so daß die Ölkammer im Gehäuse abgedichtet ist. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. So kann beispielsweise die Anschlagschraube einen Ring am Ende des Stößels erfassen oder kann in ein Innengewinde des Stößels eingeschraubt werden.

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Stirnansicht eines Nockenwellenantriebes mit Kettenspanner;

Fig. 2 einen Schnitt des Kettenspanners;

Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Anschlagschraube;

Fig. 4 eine Darstellung ähnlich Fig. 4 mit eingeschobenem Stößel;

Fig. 5 einen Schnitt des Kettenspanners ähnlich Fig. 2, wonach der Stößel von der Anschlagschraube festge­ halten ist;

Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung der Anschlagschraube in Sperrstellung;

Fig. 7 einen Teilschnitt eines Kettenspanners mit abge­ änderter Halteschraube;

Fig. 8 einen Teilschnitt ähnlich Fig. 7 mit gelöster Halteschraube für den Ölaustritt und

Fig. 9 einen Teilschnitt ähnlich Fig. 8 mit der in den Stößel eingeschraubten Halteschraube.

Die Fig. 1 bis 6 zeigen den hydraulischen Kettenspanner in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform.

Der Nockenwellenantrieb 1 (DOHC) zeigt ein Antriebskettenrad 3, das an einer Kurbelwelle 2 befestigt ist und angetriebene Kettenräder 6 und 7 für die beiden Nockenwellen 4 und 5 und eine Steuerkette 8, welche die Kettenräder umschlingt. Die Drehrichtung der Kurbelwelle 2 ist mit dem Pfeil a bezeich­ net.

Ein hydraulischer Kettenspanner 10 ist am losen Kettenteil angeordnet und übt eine Spannkraft auf die Kette 8 über einen Spannarm 9 aus.

Fig. 2 zeigt den Kettenspanner 10 mit einem Gehäuse 11 und einer Bohrung 11a, die einseitig offen ist. In der Bohrung 11a liegt ein Stößel 13, der von einer Muffe 14 verschiebbar geführt ist. Eine Feder 15 drückt den Stößel 13 nach außen. Die Federenden stützen sich an einer Schulter des Stirnflan­ sches 12 und einer Schulter 14a der Muffe 14 ab.

Obwohl in Fig. 2 weggelassen, ist das Gehäuse 11 mit Flan­ schen 10a und Bohrungen zum Befestigen am Motorblock verse­ hen (Fig. 1). Eine Ölkammer 16 im Gehäuse 11 ist über ein Rückschlagventil 17 am Boden des Gehäuses 11 mit einem Hy­ drauliksystem (nicht dargestellt) einschließlich einer Öl­ pumpe verbunden.

Ein Anschlagring 19 liegt am hinteren Ende des Stößels 13. Eine Anschlagschraube 20 ist gegenüber dem Rückschlagventil 17 an der Oberseite des Gehäuses 11 vorgesehen.

Fig. 3 zeigt die in ein Gewinde 30 eingeschraubte Anschlag­ schraube 20, die ein Kopfteil 21 an der Innenseite aufweist. Das Kopfteil 21 sitzt innerhalb einer Ausnehmung 31 im Ge­ häuse 10, wenn die Schraube 20 im Gewinde 30 festgeschraubt ist.

Ferner ist eine Dichtung 22 zwischen dem Kopf 21 und der Ausnehmung 31 eingesetzt bzw. eingequetscht, wenn die Schraube angezogen ist.

Eine Ölentlastungsnut 32 zum Ablassen von Öl aus der Kammer 16 für die Wartung ist im oberen Teil der Schraube 30 ausge­ formt. Außerdem ist das obere Ende der Schraube 20 mit einer Form 23 zum Ansetzen eines Werkzeuges versehen, z. B. mit einem Schlitz o. ä.

Zur Wartung wird die Schraube 20 leicht gelöst (Fig. 4) und die Kammer 16 wird über den entstandenen Freiraum und die Nut 32 mit einem Behälter oder Wanne verbunden.

Dann wird der Stößel 13 entgegen der Kraft der Feder 15 in das Gehäuse 11 eingeschoben und dabei tritt das Öl aus der Kammer 16 durch die Nut 32 aus. Die eingeschobene Lage des Stößels 19 ist in Fig. 4 strichpunktiert dargestellt.

Dann wird die Schraube 20 soweit verschraubt, daß der Kopf 21 vom Anschlagring 19 erfaßt wird (Fig. 5 und 6). Dann bleibt der Stößel 13 eingeschoben und zwischen dem Stirn­ flansch 20 des Stößels und dem Spannarm 9 stellt sich ein Freiraum ein. In dieser Lage wird die Wartung ausgeführt.

Es kann also die Wartung ohne Ausbau des Kettenspanners 10 erfolgen und der Stößel 13 kann leicht vor Ausführung der Wartungsarbeiten eingeschoben werden. Damit ist die Wartung erleichtert.

Außerdem erfaßt die Anschlagschraube 20 den Stößel 13 in jeder Drehlage, der Stößel kann also auch verdreht werden.

Sind die Wartungsarbeiten beendet, so wird die Anschlag­ schraube 20 zurückgeschraubt und damit kommt der Anschlag­ ring 19 frei. Die Feder 15 drückt den Stößel 13 wieder an den Spannarm 9 an.

Dann wird die Anschlagschraube 20 angezogen (Fig. 2 und 3), und dabei die Dichtung 22 eingequetscht, so daß die Abdich­ tung zwischen Anschlagschraube 20 und Gehäuse 11 erfolgt. Damit ist auch die Ölkammer 16 abgedichtet. Die Anschlag­ schraube 20 ist mit einem Werkzeug sicher angezogen worden.

Die Erfindung ist nicht auf die Anschlagschraube 20 und den Anschlagring 19 beschränkt. Beispielsweise kann auch an der Außenumfangsseite des Stößels anstelle des Rings 19 ein Stift vorgesehen sein und eine Anschlagbohrung für den Stift kann im Kopf 21 der Anschlagschraube 20 ausgebildet sein.

Außerdem kann auch ein Stift in der Mitte des Kopfes 21 der Anschlagschraube 20 vorgesehen sind und eine Nut für den Eingriff des Stiftes kann am Außenumfang des Stößels ausge­ bildet sein. Anstelle der Dichtung kann auch ein O-Ring vorgesehen sein.

Fig. 7 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, in der gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Hier ist jedoch ein Gewinde 35 an der hinteren Stirnseite des Stößels 13 vorgesehen. In der Stirnseite des Gehäuses 11 ist ferner ein Gewinde 36 vorgesehen, in dem ein Schraubbolzen 40 eingeschraubt ist. Der Schraubbolzen 40 kann in das Gewinde 35 des Stößels 13 eingeschraubt werden.

Am Schraubbolzen 40 sitzt ferner eine Dichtung 42, die zwi­ schen dem Kopf 41 des Schraubbolzens 40 und der Stirnseite 37 des Gehäuses eingequetscht wird, wenn der Schraubbolzen 40 fest angezogen ist (Fig. 7).

Im Gewinde 36 sitzt ferner eine Nut 38 für den Austritt von Öl aus der Kammer 16 zum Ausführen der Wartungsarbeiten.

Für die Wartung wird zuerst der Schraubbolzen 40 gelöst (Fig. 8) und damit die Ölkammer 16 mit einer nicht darge­ stellten Wanne o. ä. über die Nut 38 und den Freiraum zwi­ schen Schraubenkopf und Gehäuse-Stirnseite 37 verbunden. Darauf wird der Stößel 13 entgegen der Kraftfeder einge­ schoben, so daß das Öl aus der Ölkammer 16 über die Nut 38 austritt und damit der Stößel 13 ohne Schwierigkeiten ein­ schiebbar ist.

Anschließend wird der Schraubbolzen 40 in das Gewinde 35 des Stößels eingeschraubt (Fig. 9). In dieser Lage des Stößels 13 wird die Wartung ausgeführt, wobei der Stößel 13 in der zurückgezogenen Lage gehalten ist.

Nach dem Ausführen der Wartungsarbeiten wird der Schraubbol­ zen 40 gelöst und aus dem Gewinde 35 herausgeschraubt (Fig. 8). Dann schiebt die Feder den Stößel 13 in Kontakt mit dem Spannarm.

Dann wird der Schraubbolzen 40 eingeschraubt und festge­ schraubt, so daß wiederum die Abdichtung der Kammer 16 er­ folgt.

Es sei angemerkt, daß vorteilhafterweise der Stößel vor dem Einbau des Kettenspanners ebenfalls von der erfindungsge­ mäßen Einrichtung in der zurückgezogenen Lage gehalten wer­ den kann.

Claims (4)

1. Hydraulischer Ketten-/Riemenspanner mit einem Gehäuse (11) und einer Ölkammer (16) in einer Bohrung (11a) des Gehäuses und einem Stößel (13), der von einer Feder (15) aus dem Gehäuse herausgedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß am inneren Ende des Stößels (13) Haltemittel (19; 35) und eine Anschlagschraube (20; 40) vorgesehen sind, welche die Anschlagmittel erfassen, wenn der Stößel in die Ölkammer (16) eingeschoben ist, wobei die Anschlagschraube (20; 40) am Gehäuse (11) festziehbar ist und eine Dichtung (22; 42) zwi­ schen der Anschlagschraube und dem Gehäuse vorgesehen ist, welche die Kammer abdichtet, wenn die Anschlagschraube fest­ gezogen ist.

2. Riemen-/Kettenspanner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel von einem Anschlagring (19) am Stößel gebildet sind.

3. Riemen-/Kettenspanner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel von einem Innengewinde (35) an der inneren Stirnseite des Stößels (13) gebildet sind.

4. Riemen-/Kettenspanner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagschraube (20; 40) an ihrem Außenende mit einem Eingriff (23, 41) zum Anset­ zen eines Werkzeuges versehen ist.