DE19631437A1

DE19631437A1 - Zweireihiges Lager

Info

Publication number: DE19631437A1
Application number: DE19631437A
Authority: DE
Inventors: Hans-Joerg Dipl In Zielfleisch
Original assignee: INA Waelzlager Schaeffler OHG
Current assignee: INA Waelzlager Schaeffler OHG
Priority date: 1996-08-03
Filing date: 1996-08-03
Publication date: 1998-02-05

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein zweireihiges Lager zur Lagerung einer Welle in einem Gehäuse mit zwei in axialer Richtung nebeneinander oder zwei in radialer Richtung konzentrisch ineinander angeordneten Lagern mit einem Gehäusestütz ring und/oder einem Wellenstützring.

Hintergrund der Erfindung

Ein derartiges Lager ist beispielhaft aus der DE 41 12 253 A1 vorbekannt. Es besteht aus zwei konzentrisch ineinander angeordneten, in je einem Käfig geführten Kugelkränzen, die auf Laufbahnen eines Gehäusestützringes und eines Wellenstützringes abwälzen. Zwischen Wellenstützring und Gehäusestützring sind nochmals zwei zugehörige Lagerringe angeordnet. Es liegt auf der Hand, daß ein solch zweireihiges Lager aufgrund seiner vielen Einzelteile in seiner Fertigung und Montage sehr teuer ist.

Zusammenfassung der Erfindung

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes zweirei higes Lager so weiter zu entwickeln, daß die Zahl seiner Bestandteile verringert ist und es den vielfältigsten Anwendungsmöglichkeiten genügt.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe nach dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 dadurch gelöst, daß der Gehäusestützring oder der Wellenstützring sowohl eine Laufbahn für das erste Lager als auch eine Laufbahn für das zweite Lager bildet, wobei nach Anspruch 2 die Laufbahn des ersten Lagers eine Außenlaufbahn und die Laufbahn des zweiten Lagers eine Innen- oder eine Außenlaufbahn ist.

Durch diese Doppelfunktion des Gehäuse bzw. des Wellenstützringes hinsicht lich der Laufbahnen wird die Anzahl der Lagerbauteile verringert. Bei den Laufbahnen kann es sich um Laufbahnen nur für Wälzkörper, um Laufbahnen nur für Gleitlager oder um Laufbahnen für Wälzkörper und Gleitlager handeln. Bedingt durch diese verschiedenen Lagerarten ergibt sich eine Vielfalt von Kombinationsmöglichkeiten, die es erlaubt, die Lagerausführungen optimal nach den Belastungsverhältnissen auszurichten und ggf. ohne zusätzliche Laufringe die Laufbahnen an den Umgebungsteilen auszubilden.

Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen beschrieben.

So ist nach den Ansprüche 3, 4 und 5 vorgesehen, daß die Lager als gleich große oder unterschiedlich große Kugellager ausgebildet sind, daß zumindest ein Lager als ein Nadellager ausgebildet ist und daß zumindest ein Lager als ein Gleitlager ausgebildet ist.

Aus Anspruch 6 geht hervor, daß der Gehäusestützring und/oder der Wellen stützring spanlos gefertigt sein sollen.

Spanlosverfahren erlauben in kostengünstiger Weise die Herstellung von ver schiedenartig geformten Lagerringen je nach Anwendungszweck. So kann die Lauffläche je nach verwendeten Wälzkörpern kreisförmig, eben oder kreisförmig und gleichzeitig eben ausgebildet sein.

In Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 7 soll der Wellenstützring angefedert sein. Durch diese Anfederung läßt sich die gewünschte Vorspannung des entsprechenden Lagers einstellen.

Für bestimmte Anwendungsfälle kann es nach Anspruch 8 sinnvoll sein, wenn das zweite Lager als ein Axiallager ausgebildet ist.

Schließlich geht aus Anspruch 9 hervor, daß die erfindungsgemäß beschriebe nen Lager nicht nur als Rotativlager Verwendung finden können, sondern auch für lineare Bewegungen in einer Ebene, beispielsweise für Maschinenführungen, vorteilhaft einsetzbar sind.

Die Erfindung wird an nachstehenden Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Es zeigen:

Fig. 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 10 einen Längsschnitt durch unterschiedlich gestaltete zweireihige Wälzlager mit Kugeln bzw. Nadeln als Wälzkörper

Fig. 4 einen Längsschnitt durch ein zweireihi ges Lager mit einem Gleitlager.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen

Das in Fig. 1 dargestellte Lager zeigt eine in einem Gehäuse 1 drehbar an geordnete Welle 2. Das Lager besteht aus einem Gehäusestützring 3 und einem Wellenstützring 4. Der Gehäusestützring 3 verläuft in seinem Mittelteil parallel zur Lagerachse und ist an seinem linksseitigen Ende mit einem radial verlaufen den Flansch 5 zur axialen Sicherung versehen. An seinem rechtsseitigen Ende geht er in einen abgewinkelten Teil 6 über. Dieser abgewinkelte Teil 6 des Gehäusestützringes 3 stellt in seinem Krümmungsbereich eine Laufbahn für einen Wälzkörperkranz 7 und in seinem linear verlaufenden Teile eine Lauf bahn für einen Nadelkranz 8. Die anderen zugehörigen Laufbahnen für den Kugelkranz 7 bzw. den Nadelkranz 8 werden durch eine Schulter 9 der Welle 2 bzw. durch den Wellenstützring 4 gebildet. Beide Wälzkörperkränze 7, 8 sind in Käfigen 10, 11 geführt. Dieses Lager ist linksseitig durch eine schleifende Dichtung 12 abgedichtet und wird rechtsseitig durch einen zwischen dem Wellenstützring 4 und einem Sicherungsring 13 angeordneten elastischen O-Ring 14 unter Vorspannung gehalten.

Das in Fig. 2 gezeigte zweireihige Schrägnadellager weist neben dem aus Fig. 1 bekannten Gehäusestützring 3 und dem Wellenstützring 4 noch einen weiteren Wellenstützring 16 auf, so daß die Nadelkränze 8, 15 einerseits zwischen Wellenstützring 4 und Wellenstützring 3 bzw. andererseits zwischen Wellenstützring 16 und Gehäusestützring 3 abwälzen. Der Wellenstützring 16 ist dabei so abgewinkelt, daß er die Schulter 9 der Welle 2 überbrückt. Der Wellenstützring 4 ist auf dem Wellenstützring 16 angeordnet. Beide werden durch den Sicherungsring 13 gehalten.

Das in Fig. 3 gezeigte Lager ist die Umkehrung des Lagers nach Fig. 1. Das heißt, der auf der Schulter 9 der Welle 2 angeordnete Nadelkranz 8 nimmt die Hauptkräfte auf, während der Kugelkranz 7 als spielbestimmende Hilfstütze dient.

In Fig. 4 ist die Kombination eines Kugelkranzes 7 mit einem Gleitlager 17 gezeigt. Auf der Welle 2 ist wiederum ein Wellenstützring 4 angeordnet, der eine Laufbahn für den Kugelkranz 7 bildet, dessen andere Laufbahn vom Ge häusestützring 3 gestellt wird. An der Schulter 9 der Welle 2 liegt eine Gleit lagerbuchse 17 an, mit der der Gehäusestützring 3 gleitenden Kontakt hat. Durch den zwischen Wellenstützring und Sicherungsring 13 angeordneten O-Ring 14 wird eine Spielfreistellung der Gleitlagerung 17 erzielt.

Gemäß den Fig. 5 und 6 ist die Lagerung als ein in Käfigen 10, 19 geführtes bzw. käfigloses doppelreihiges Rillenkugellager ausgebildet, wobei zwei Kugel kränze 7, 18 auf dem S-förmigen gestalteten Gehäusestützring 3 abwälzen, d. h. der bogenförmig gestaltete Teil des Gehäusestützringes 3 bildet zwei einander gegenüberliegende Laufbahnen. Die Vorspannung des Lagers wird durch eine Spannfeder 20 bewirkt, die den Wellenstützring 4 in axialer Rich tung beaufschlagt. Während bei der Rillenkugellagerung nach Fig. 5 die beiden Kugelkränze 7, 18 schräg nebeneinander angeordnet sind, sind diese in Fig. 6 in radialer Richtung übereinander angeordnet. Auf diese Weise wird eine sehr schmal bauende Bauform realisiert.

Das in Fig. 7 dargestellte doppelreihige Rillenkugellager unterscheidet sich von dem in Fig. 5 dargestellten dadurch, daß der Gehäusestützring 3 und der Wellenstützring 4 als Massivteil ausgebildet sind. Insbesondere wenn eine Anfederung des Wellenstützrings 4 vorgesehen ist, werden auch bei größeren Fertigungstoleranzen der Laufbahnen ausreichende Laufqualitäten des Lagers erzielt.

Bei dem in Fig. 8 dargestellten doppelreihigen Rillenkugellager ist der Wellen stützring 4 mit je einer Laufbahn für die Kugelkränze 7, 18 versehen. Die Spieleinstellung des Lagers kann dadurch erfolgen, indem der kleinere Gehäuse stützring 3a in der Preßpassung zum größeren Gehäusestützring 3 abgestimmt wird.

Bei der in Fig. 9 gezeigten Lageranordnung dient der Gehäusestützring 3 als Laufbahn für den Kugelkranz 7 und für den als Axiallager ausgebildeten Nadel kranz 8. Auch hier ist durch die axiale Anfederung einer zusätzlichen Wellen scheibe ein Toleranzausgleich bzw. eine spielfreie Anstellung gewährleistet.

Schließlich ist der Gehäusestützring 3 der in Fig. 10 dargestellten Lageranord nung so ausgebildet, daß er je eine Außenlaufbahn für die Kugelkränze 7, 18 bildet. Auch hier erfolgt die Spielfreistellung des Lagers durch axiale Anfederung des Wellenstützrings 4 mittels Spannfeder 20.

Bezugszeichenliste

1 Gehäuse
2 Welle
3 Gehäusestützring
3a Gehäusestützring
4 Wellenstützring
5 Flansch
6 abgewinkelter Teil
7 Kugelkranz
8 Nadelkranz
9 Schulter
10 Käfig
11 Käfig
12 Dichtung
13 Sicherungsring
14 O-Ring
15 Nadelkranz
16 Wellenstützring
17 Gleitlager
18 Kugelkranz
19 Käfig
20 Spannfeder

Claims

1. Zweireihiges Lager zur Lagerung einer Welle (2) in einem Gehäuse (1) mit zwei in axialer Richtung nebeneinander oder zwei in radialer Richtung konzen trisch ineinander angeordneten Lagern mit einem Gehäusestützring (3) und/oder einem Wellenstützring (4) dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäusestützring (3) oder der Wellenstützring (4) sowohl eine Laufbahn für das erste Lager als auch eine Laufbahn für das zweite Lager bilden.

2. Zweireihiges Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufbahn des ersten Lagers eine Außenlaufbahn und die Laufbahn des zweiten Lagers eine Innen- oder eine Außenlaufbahn ist.

3. Zweireihiges Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager als gleich große oder unterschiedlich große Kugellager (7, 18) ausgebildet sind.

4. Zweireihiges Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu mindest ein Lager als ein Nadellager (8) ausgebildet ist.

5. Zweireihiges Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu mindest ein Lager als ein Gleitlager (17) ausgebildet ist.

6. Zweireihiges Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäusestützring (3) und/oder der Wellenstützring (4, 16) spanlos gefertigt sind.

7. Zweireihiges Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenstützring (4) angefedert ist.

8. Zweireihiges Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Lager als ein Axiallager ausgebildet ist.

9. Zweireihiges Lager nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es für lineare Bewegungen in einer Ebene, beispielsweise in Maschinenführungen, eingesetzt wird.