DE19627857A1 - Verfahren zum Betrieb eines Gasgebläsebrenners - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines GasgebläsebrennersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines
Gasgebläsebrenners mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist in der DE 39 37 290 A1 beschrieben. In der
Deutschen Patentanmeldung P 44 33 425 ist zur Verbesserung der
Auswertbarkeit des über die Ionisationselektrode fließenden Stromes
auf diese eine Wechselspannung aufgeschaltet. Es wird daraus ein
Ionisationssignal abgeleitet, das ein ausreichend genaues Abbild der
jeweiligen Flammentemperatur und damit der Luftzahl Lambda (Gas-
Luftverhältnis) ist.
Es ist auch bekannt, die Heizleistung bei einem Gasgebläsebrenner
eines Gasheizgeräts mittels eines Steuerautomaten entsprechend des
Wärmebedarfs zu regeln, wobei der Steuerautomat die Gebläsedrehzahl
in Abhängigkeit von einem Leistungssollwert steuert, der von einem
Raumtemperatur-Sollwert und einer Heizungsvorlauftemperatur und/oder
Heizungsrücklauftemperatur und einer Außentemperatur abhängt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Regelung im Hinblick auf eine
emissionsarme Verbrennung dauerhaft zu verbessern.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Die Regelschaltung regelt in Abhängigkeit vom Ionisationssignal das
Gasmengenventil so, daß die Verbrennung mit einem für einen
emissionsarmen Betrieb gewünschten Lambda-Sollwert <1,
insbesondere zwischen 1,1 und 1,35, erfolgt. Die Regelschaltung selbst
dient an sich nicht der wärmebedarfsabhängigen Leistungsverstellung.
Eine Verstellung der Heizleistung des Brenners in Abhängigkeit von
einem Leistungssollwert erfolgt in an sich bekannter Weise mittels des
Steuerautomaten, der die Gebläsedrehzahl zwei- oder mehrstufig oder
stufenlos einstellt. Bei schnellen Änderungen des Leistungssollwerts
und dementsprechend
schnellen Änderungen der Gebläsedrehzahl kann es zu sprunghaften
Regelabweichungen an der Regelschaltung kommen. Diese könnten zu
Instabilitäten in der Regelschaltung führen. Um zu vermeiden, daß die
Regelschaltung große Regelabweichungen verarbeiten muß, wird aus
der Drehzahländerung der Vorhalteanteil für das Steuersignal des
Gasmengenventils unabhängig von der Regelschaltung bzw. parallel zu
dieser abgeleitet. Die Regelschaltung muß dann nur noch eine
Feinregelung mit vergleichsweise kleiner Regelabweichung vornehmen.
Der Vorhalteanteil des Steuersignals ist leicht zu gewinnen, weil die
gerätespezifische Leistung-Steuersignal-Kennlinie herstellerseitig
bekannt ist und damit in der Auswerteschaltung speicherbar ist.
Bei einer Leistungs- bzw. Gebläsedrehzahländerung wird also gleich -
unabhängig von der Regelschaltung - das Steuersignal für das
Gasmengenventil durch den dieses ändernden Vorhalteanteil verstellt.
Bei einer Leistungserhöhung wird das Gasmengenventil weitergeöffnet;
bei einer Leistungsreduzierung wird das Gasmengenventil weiter
geschlossen. Die Regelschaltung selbst braucht dann nur noch eine
Feinregelung auf den Lambda-Sollwert vorzunehmen. Sie muß also
keine großen, sprunghaften, auf der Leistungsänderung beruhenden
Regelabweichungen verarbeiten.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird um die Leistungs-
Steuersignal-Kennlinie ein Toleranzband definiert und es wird dann,
wenn das Ist-Steuersignal das Toleranzband verläßt, ein Abschaltsignal
für den Brenner erzeugt. Das Toleranzband wird so bemessen, daß es
im normalen Betrieb des Gasgebläsebrenners des Gasheizgeräts nicht
verlassen wird und es verlassen wird, wenn im Laufe des Betriebs des
Gasheizgeräts sich Kennlinien der Sensorik, speziell der
Ionisationselektrode und/oder der Meßwertaufnahme, oder der Aktorik,
speziell des Gasmengenventils oder des Luftweges des Lüfters oder des
Abgasweges oder des Brenners, beispielsweise durch
Verschmutzungen, ändern. Das Toleranzband wird auch bei stark
schwankenden Wobbezahlen des Gases, stark schwankenden Gas-
Anschlußdruck oder schwankenden Luftwiderständen oder bei
Fehlfunktionen der Regelung verlassen werden. In allen solchen Fällen
wird ein Abschaltsignal für den Brenner erzeugt, so daß dieser nicht in
einem für eine emissionsarme Verbrennung ungünstigen Bereich
weiterarbeitet.
Dieses Abschaltsignal kann gleich oder vorzugsweise dann, wenn das
Toleranzband für eine gewisse Zeitdauer, beispielsweise 5 s, verlassen
ist, wirksam werden. Es ist damit ein sicherer und emissionsarmer
Betrieb des Brenners auch nach vielen Betriebsstunden gewährleistet.
Abschaltsignale kann auch die Regelschaltung selbst erzeugen, wenn
der vorgegebene Lambda-Sollwert nicht einhaltbar ist.
Eine gewisse Zeit nach dem Abschaltsignal schaltet der Steuerautomat
den Gasgebläsebrenner wieder ein. Tritt das Abschaltsignal danach
mehrmals auf, kann eine Störabschaltung vorgesehen sein, nach der
der Gasgebläsebrenner erst wieder durch Servicemaßnahmen
einschaltbar ist. Durch die Festlegung des Toleranzbandes können sich
andere, bisher übliche Sicherheitseinrichtungen erübrigen.
Das Toleranzband kann symmetrisch oder asymmetrisch oder einer
gewünschten Funktion entsprechend bezogen auf die Leistungs-
Steuersignal-Kennlinie gelegt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Regelung eines Gasgebläsebrenners
und
Fig. 2 eine Leistungs-Steuersignal-Kennlinie mit Toleranzband.
An einen Brenner 1 eines Gasheizgeräts sind ein Gebläse 2 und eine
Gasleitung 3 angeschlossen, in der ein Gasmagnetventil 4 als
Gasmengenventil liegt. Im Flammenbereich des Brenners 1 ist eine
Ionisationselektrode 5 angeordnet, die an eine Regelschaltung 7
angeschlossen ist. Über die Leitung 6 ist das Signal der
Ionisationselektrode 5 auch an den unten näher beschriebenen
Feuerungsautomaten 9 gelegt. Im Feuerungsautomaten 9 besteht so
die Möglichkeit, den Brenner 1 auf Vorhandensein bzw.
Nichtvorhandensein einer Flamme zu überwachen. Die Regelschaltung
7 steuert in Abhängigkeit von einem im Brennbetrieb über die
Ionisationselektrode 5 fließenden Stroms und einem voreingestellten
Lambda-Sollwert mittels eines Steuersignals J, speziell Steuerstroms,
den Öffnungsgrad des Gasmagnetventils 4. Die Regelschaltung 7 ist
beispielsweise ein digitaler PI-Regler, der beispielsweise durch einen
Mikroprozessor verwirklicht ist. Durch die Regelschaltung 7 wird eine
emissionsarme Verbrennung, beispielsweise bei einem Lambda-Sollwert
zwischen 1,1 und 1,35, vorzugsweise bei 1,15, gewährleistet.
Zur zwei- oder mehrstufigen oder zur stufenlosen Steuerung der
Gebläsedrehzahl ist ein Steuerautomat 9 vorgesehen, wie er
beispielsweise unter dem Handelsnamen "Furimat" marktbekannt ist.
Mittels des Steuerautomaten 9 ist ein Sicherheitsventil 10 ein- und
ausschaltbar, wogegen mit dem Gasmagnetventil 4 der
Gasvolumenstrom stufenlos einstellbar ist. An den Steuerautomaten 9
ist ein Sollwertgeber 8 angeschlossen, der ein von einer Soll-
Raumtemperatur und/oder einer Heizungsvorlauftemperatur und/oder
einer Heizungsrücklauftemperatur und einer Außentemperatur
abhängiges Signal an den Steuerautomaten 9 legt.
In der Gasleitung 3 liegt ein Gasdruckwächter 11, der über den
Steuerautomaten 9 den Brennbetrieb bei ungenügendem Gasdruck
abschaltet. In der Regelschaltung 7 ist ein Abschalter 12 integriert,
der über den Steuerautomaten 9 den Brennbetrieb unterbricht, wenn
der gewünschte Lambda-Sollwert nicht zu gewährleisten ist.
Über eine Leitung 13 gibt der Steuerautomat 9 bei jedem Einschalten
einen Zündimpuls an eine Zündelektrode 14 des Brenners 1. Ein die
Drehzahl des Gebläses 2 bestimmendes Signal ist von dem
Steuerungsautomaten 9 über eine Leitung 17 einerseits an das
Gebläse 2 und andererseits an eine Auswerteschaltung 18 gelegt.
In der Auswerteschaltung 18 ist die gerätespezifische Drehzahl-, d. h.
Leistungs-Steuersignal-Kennlinie K abgelegt. Diese Kennlinie stellt -
unabhängig von der jeweiligen Einstellung der Regelschaltung 7 - den
Zusammenhang zwischen der bei einer jeweiligen Lüfterdrehzahl für das
Erreichen der gewünschten Brennerleistung notwendigen Öffnungsgrad
des Gasmagnetventils 4 dar. Die Auswerteschaltung 18 erzeugt
entsprechend der Kennlinie K ein Bezugssignal J′. In einem
Schaltungsteil 19 erfaßt sie die Änderung des Bezugssignals J′ jeweils
gegen dem vorherigen Zustand. Diese der Änderung der Drehzahl
entsprechende Änderung dJ′ prägt sie positiv oder negativ über einen
Addierer 20 als Vorhalteanteil dem Steuersignal J auf. Dadurch wird
das Steuersignal J entsprechend der Drehzahländerung parallel zur
Regelschaltung 7 an die gewünschte Leistung bzw. die
Gebläsedrehzahl vorangepaßt. Das Gasmagnetventil 4 wird um einen
der gewünschten Leistungsänderung etwa entsprechenden Betrag
weitergeöffnet oder weitergeschlossen. Die Regelschaltung 7 muß
also die gewünschte Leistungsänderung selbst nicht verarbeiten. Sie
regelt bei der jeweiligen Leistungseinstellung das Gasmagnetventil 4
auf den für eine emissionsarme Verbrennung notwendigen Lambda-
Sollwert.
Das Bezugssignal J′ und das um den Vorhalteanteil dJ′ geänderte
Steuersignal J werden an einen Vergleicher 21 gelegt. Dieser ist mit
einem Korrelator 22 verbunden, in welchem ein Toleranzband mit einer
oberen Toleranzgrenze To und einer unteren Toleranzgrenze Tu
gespeichert ist (vgl. Fig. 2). Der Korrelator 22 erfaßt, ob der jeweilige
Wert noch innerhalb des Toleranzbandes To, Tu liegt, oder nach
außerhalb des Toleranzbandes gewandert ist. Ist der jeweilige Wert des
um den Vorhalteanteil dJ′ geänderten Steuersignals J aus dem um die
Kennlinie K liegenden Toleranzband gewandert, dann ist dies ein
Zeichen dafür, daß aufgrund irgendwelcher Störungen eine
emissionsarme Verbrennung im gewünschten Maße nicht mehr
gewährleistet ist. Dies kann beispielsweise auf Ablagerungen oder
Abnutzungen im Bereich des Brenners 1, der Ionisationselektrode 5,
dem Gebläse 2, des Gasmagnetventils 4 oder Luftführung oder auf in
der Elektronik entstehenden Fehlfunktionen oder auf den
Gasverhältnissen beruhen. Jedenfalls gibt der Korrelator 22 bei
solchen Störungen ein Abschaltsignal über die Leitung 23 an den
Steuerautomaten 9. Dies muß nicht gleich bei Beginn der Störung
erfolgen. Vorzugsweise wird erst dann abgeschaltet, wenn die Störung
eine gewisse Zeit, beispielsweise 5 s, dauert.
Es kann vorgesehen sein, daß der Steuerautomat 9 nach einer
gewissen Zeit nach dem Abschalten den Brenner 1 erneut startet. Tritt
danach das Abschaltventil vom Korrelator 22 mehrmals, beispielsweise
dreimal, auf, dann wird der Steuerautomat 9 auf Störung geschaltet, so
daß der Brenner 1 erst durch Servicepersonal wieder eingeschaltet
werden kann.
Die Funktionen der Auswerteschaltung 18 mit der Speicherung der
Kennlinie K, dem Schaltungsteil 19, dem Addierer 20, dem
Vergleicher 21, und dem Korrelator 22 können in einem Mikroprozessor
verwirklicht sein, der zugleich auch die Funktionen der
Regelschaltung 7 übernimmt.
In Fig. 2 ist die Kennlinie K gezeigt, wobei in derem Punkt I das
Gebläse 2 mit einer Drehzahl D1 für eine niedrige Leistungsstufe
läuft. Dies entspricht im idealen Fall - ohne die durch die
Regelschaltung 7 notwendigen Nachregelung - einem Steuersignal-
Bezugssignal J′1. Bei einer höheren Drehzahl D2 für eine größere
Leistungsstufe ergibt sich über die Kennlinie K (vgl. Punkt II)
entsprechend ein Bezugssignal J′2. Zwischen den Punkten I und II
verläuft die Kennlinie K im wesentlichen linear. Dies muß aber nicht
unbedingt sein, vielmehr kann sie auch eine abknickende Kurve
aufweisen. Oberhalb und unterhalb der Kennlinie K liegt das
Toleranzband mit seiner oberen Toleranzgrenze To und seiner unteren
Toleranzgrenze Tu. Innerhalb der Toleranzgrenzen liegt der von der
Regelschaltung 7 zu beherrschende Regelbereich. Das Toleranzband
muß nicht symmetrisch zur Kennlinie K verlaufen. Es kann je nach den
spezifischen Geräteeigenschaften auch asymmetrisch oder auch
gespreizt oder auch nach besonderen Funktionen definiert sein.
Solange das am Gasmagnetventil 4 wirksame Steuersignal (J + dJ′)
innerhalb des Toleranzbandes liegt, leitet der Korrelator 22 kein
Abschaltsignal ein. Kommt dieser Wert jedoch bei der Drehzahl D1
oder der Drehzahl D2 oder einer dazwischenliegenden Drehzahl
außerhalb des Toleranzbandes, dann wird das Abschaltsignal
eingeleitet.
Claims (5)
1. Verfahren zum Betrieb eines Gasgebläsebrenners, wobei von einer
Regelschaltung ein von einer im Flammenbereich angeordneten
Ionisationselektrode abgeleitetes Ionisationssignal erfaßt wird und von
der Regelschaltung ein Steuersignal für ein Gasmengenventil zur
Regelung des Gas-Luftverhältnisses (Lambda) erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet,daß ein Steuerautomat (9) die Gebläsedrehzahl entsprechend einem
Leistungssollwert steuert und daß von einer Auswerteschaltung (18) aus
der jeweiligen Änderung der Gebläsedrehzahl ein Vorhalteanteil (dJ′) für
das Steuersignal (J) erzeugt wird, wobei der Vorhalteanteil (dJ′) bei
zunehmender Gebläsedrehzahl das Steuersignal (J) in Richtung eines
größeren Gasvolumenstromes und bei abnehmender Gebläsedrehzahl in
Richtung eines kleineren Gasvolumenstromes ändert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß um die Leistungs-Steuersignal-Kennlinie ein Toleranzband definiert
wird und daß dann, wenn das Ist-Steuersignal das Toleranzband
verläßt, ein Abschaltsignal für den Brenner erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abschaltsignal wirksam wird, wenn das Ist-Steuersignal das
Toleranzband länger als eine vorgegebene Zeitdauer verläßt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Störabschaltung erfolgt, wenn das Abschaltventil mehrmals
hintereinander auftritt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Toleranzband symmetrisch oder asymmetrisch zur Leistungs-
Steuersignal-Kennlinie definiert wird.
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