DE19627822A1 - Fräseinrichtung und Verfahren zum Befräsen des Schweißbereichs von Punkt-Schweiß-Elektroden - Google Patents
Fräseinrichtung und Verfahren zum Befräsen des Schweißbereichs von Punkt-Schweiß-ElektrodenInfo
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Description
Das Punkt-Schweißen ist eine zum Verbinden von Metallblechen
und Bändern häufig angewandte Verbindungsmethode, welche ins
besondere in der Automobilindustrie zum Zusammenheften von
Karosserieblechteilen Anwendung findet.
In einer Fertigungsstraße einer Karosseriefabrik sind entlang
einer Durchlaufstrecke von Karosserieblechteilen, die während
des Durchlaufs zu größeren Einheiten miteinander verbunden
werden, eine Vielzahl von Schweißrobotern angeordnet, welche
die Aufgabe haben, die Karosserieblechteile durch
Punkt-Schweißen miteinander zu verbinden. Die Schweißroboter sind
dabei häufig mit sogenannten Schweißzangen ausgebildet, deren
Zangenbacken mit je einer Punkt-Schweiß-Elektrode ausgerüstet
sind, so daß durch Annähern der Schweißbacken die
Punkt-Schweiß-Elektrode zum Schweißeingriff mit bereits zur gegen
seitigen Anlage gebrachten oder angenäherten Karosserieblech
teilen gebracht werden können. Die Schweißroboter selbst um
fassen Einstellmittel, welche beim Einrichten einer Schweiß
straße die Lokalisierung der Schweißelektroden in Anpassung an
die jeweiligen Schweißaufgaben ermöglichen und die außerdem
die Bewegungen der Punkt-Schweiß-Elektroden ermöglichen, die
notwendig sind, um den auf der Schweißstraße sich annähernden
Karosserieblechteilen zunächst ausweichen zu können und an
schließend Annäherungsbewegungen ausführen zu können, die das
nachfolgende Erfassen der Karosserieblechteile durch Schweiß
elektroden gestatten.
In einer automatisierten Fertigungsstraße laufen die Schweiß
vorgänge an aufeinander folgenden Karosserieblechteilen mög
lichst unterbrechungsfrei ab. Die Möglichkeiten einer Kon
trolle des Abnutzungszustands einer abgenutzten Punkt-Schweiß-
Elektrode oder gar eines Austausches von Punkt-Schweiß-Elek
troden sind deshalb sehr beschränkt. Ein Austausch von Punkt-
Schweiß-Elektroden ist in der Regel nur in zeitlichem Zusam
menhang mit Schichtwechseln oder an Sonn- und Feiertagen mög
lich.
Andererseits ist nicht zu verhindern, daß Punkt-Schweiß-Elek
troden, die im Verlauf einer Schicht Hunderte oder Tausende
von Punkt-Schweiß-Vorgängen ausführen, im Laufe einer Schicht
verschleißen: Im Schweißbetrieb treten die Wirkflächen oder
Bodenflächen von Elektrodenkappen der Punkt-Schweiß-Elektroden
in Eingriff mit den jeweils zu verschweißenden Karosserie
blechteilen. Dabei fließt Strom zwischen den Elektroden durch
die aneinander anliegenden Karossierieblechteile. Die Karos
serieblechteile sind in der Regel Stahlbleche, ggf. verzinkt.
Beim Stromübergang während der einzelnen Punkt-Schweißungen
tritt eine Veränderung der Elektrodenkappen an deren Schweiß
bereichen auf. Eine häufig festgestellte Verschleißerscheinung
besteht darin, daß sich am Rand der Wirkflächen von Schweiß
elektroden Abbrandwülste bilden, die eine Vergrößerung der
jeweiligen Wirkfläche bedeuten. Eine solche Vergrößerung der
Wirkfläche führt zu veränderten Schweißbedingungen, da sich
die Größe des Stromübergangsquerschnitts am jeweiligen
Schweißpunkt vergrößert. Der Stromübergangsquerschnitt ist
aber genau vorberechnet und mit der Stromstärke beim jeweili
gen Schweißvorgang abgestimmt. Vergrößert sich der Flächenin
halt des Stromübergangsquerschnitts nach einer Anzahl von
Punkt-Schweiß-Vorgängen, so bedeutet dies, daß eine auf die
ursprüngliche Größe des Stromübergangsquerschnitts abgestimmte
Größe der Stromstärke nicht mehr optimal angepaßt ist und
deshalb Punkt-Schweißungen minderer Qualität entstehen. Dane
ben kann sich beim Punkt-Schweißen von verzinkten Karosserie
blechteilen an den Wirkflächen eine Zinkoxidschicht anlagern,
welche den Stromübergangswiderstand erhöht. Auch dieses Phäno
men führt zu Beeinträchtigungen der Schweißarbeit und damit
der Schweißqualität. Man hat diesen Erscheinungen in der Ver
gangenheit dadurch Rechnung zu tragen versucht, daß man den im
Laufe einer Schicht zunehmend sich anlagernden Abbrandwülsten
und Zinkoxidschichten größere Stromstärken zugeordnet hat. Man
spricht dann von einem Nachführen der Stromstärke, das im
Fabrik-Slang auch "Steppen" genannt wird. Dieses Steppen ist
aber keine optimale Lösung, da man mit Schwankungen rechnen
muß, denen der nachgeführte Strom im Zweifelsfall nicht exakt
genug angepaßt wird.
Man hat darüber hinaus auch schon Fräseinrichtungen an einer
Fertigungsstraße installiert, um die sich, wie vorstehend
beschrieben, "abnutzenden" Punkt-Schweiß-Elektroden in ihren
Schweißbereichen zur Kompensation der Abnutzungserscheinungen
nachzubearbeiten. Man hat bei Installation solcher Fräsein
richtungen von den auch für den Schweißbetrieb notwendigen
Bewegungsmöglichkeiten des Schweißroboters gegenüber der Fer
tigungsstraße Gebrauch gemacht und mit Hilfe dieser Bewegungs
möglichkeiten die Schweißbereiche der Schweißelektroden bei
Bedarf in Eingriff mit der jeweils installierten Fräseinrich
tung gebracht.
Eine Fräseinrichtung zum Befräsen des Schweißbereichs von
durch einen Elektrodenhalter gehaltenen Punkt-Schweiß-Elek
troden umfaßt einen Werkzeugträger mit mindestens einem darin
um eine Werkzeugdrehachse drehbar gelagerten Fräswerkzeug und
Drehantriebsmittel für dieses Fräswerkzeug. Dabei ist das
Fräswerkzeug mit mindestens einer zur Werkzeugdrehachse im we
sentlichen konzentrischen, konkaven Aufnahmepfanne für die
Aufnahme des Schweißbereichs der jeweiligen Punkt-Schweiß-Elektrode
und mit jeweils einer Gruppe von Fräskanten im Be
reich dieser Aufnahmepfanne zum Befräsen des jeweiligen
Schweißbereichs ausgeführt; die Fräskanten der Gruppe von
Fräskanten sind annähernd in die Werkzeugachse enthaltenden
Ebenen angeordnet und über den Umfang der Aufnahmepfanne ver
teilt; die Relativ-Stellung des Schweißbereichs und der Auf
nahmepfanne ist durch Einstellmittel mindestens einer der Bau
gruppen: Elektrodenhalter und Werkzeugträger variabel; es sind
Andrückmittel vorgesehen sind, um für die Fräsvorgänge den
Schweißbereich der jeweiligen Elektrode in Befräsungseingriff
mit der Aufnahmepfanne und der zugehörigen Gruppe von Fräskan
ten zu halten. Wenn die Elektroden statisch angeordnet sind,
so kann die Fräseinrichtung zu den Elektroden hinbewegt werden,
die beispielsweise an den Backen einer Zange angeordnet sein
können.
Die Fräseinrichtungen sind sowohl bezüglich ihrer Herstellung
als auch insbesondere bezüglich ihrer Einstellung komplexe und
diffizile Einrichtungen. Dies rührt u. a. daher, daß die Ober
flächenformen der Schweißbereiche der zu bearbeitenden Elek
troden mit hoher Genauigkeit an die jeweiligen Positionen der
zu verschweißenden Werkstücke angepaßt werden müssen, wobei
häufig asymmetrische Lagen der Wirkflächen und damit auch der
Randzonen der Schweißbereiche der Elektroden benötigt werden,
die bei der Befräsung exakt reproduziert werden müssen. Ferner
müssen erhebliche Andrückkräfte (ca. 1500-4000 Newton) ange
wandt werden, um in kurzer Zeit die jeweils gewünschte Kon
figuration der Wirkfläche und der Randzone zu erhalten. Wenn
asymmetrische (nicht rotationssymmetrische) Konfigurationen
reproduziert werden sollen, so besteht die Gefahr von Fehl
zentrierungen zwischen den Schweißbereichen der Punkt-Schweiß-Elek
troden und den zentrierenden Aufnahmepfannen mit der Fol
ge, daß Fehlbearbeitungen ausgelöst werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fräseinrichtung
der vorstehend definierten Art so auszugestalten, daß die
Schwierigkeiten bisher bekannter Lösungen möglichst vermieden
werden und insbesondere zu erreichen, daß Fehlzentrierungen
vermieden werden, die Schweißbereiche exakt reproduziert wer
den und lange Standzeiten der Punkt-Schweiß-Elektroden sowie
der abnutzungsgefährdeten Teile der Fräseinrichtungen gewähr
leistet sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Gruppe
von Fräskanten mindestens und vorzugsweise vier Fräskanten
umfaßt.
Wenn man davon ausgeht, daß die Fräskanten wenigstens annä
hernd gleichmäßig über den Umfang der Werkzeugdrehachse ver
teilt sind, so bedeutet die Anordnung von vier Fräskanten an
einem Fräswerkzeug, daß der Abstand zwischen jeweils zwei
unmittelbar in Umfangsrichtung aufeinander folgenden Fräskan
ten in der Größenordnung von 80°-100°, vorzugsweise in der
Nähe von 90° liegt. Man hat herausgefunden, daß bei Einhaltung
dieser Winkelabstände herkömmliche Schweißelektroden, insbe
sondere solche mit teilsphärischen oder kegelstumpfförmigen
Schweißbereichen relativ sicher zentriert werden können und
somit die Gefahr eines Zentrierungsverlusts auch bei relativ
großen Winkelabständen zwischen Elektrodenachse und Werkzeug
drehachse und bei hohen Andrückkräften vermieden werden kann.
Die Fräskanten einer Gruppe von Fräskanten können an bezüglich
der Werkzeugdrehachse im wesentlichen radial verlaufenden
Speichen eines radförmigen Fräsers des Fräswerkzeugs angeord
net sein. Speichenanordnung bedeutet dabei, daß zwischen auf
einander in Umfangsrichtung folgenden Speichen axiale Durch
gänge geschaffen sind, durch die hindurch, unabhängig von der
jeweiligen Orientierung des Fräswerkzeugs, Frässpäne abgeführt
werden können, sei es durch Schwerkraft, sei es durch Blaswir
kung.
Es wurde weiter oben schon angedeutet, daß beim Punkt-Schwei
ßen häufig zwei zusammenwirkende Schweißelektroden zur Anwen
dung kommen, welche an den Backen einer sogenannten Schweiß
zange angeordnet sind. Dies wirft Probleme hinsichtlich der
räumlichen Zuordnung der Fräseinrichtung zu den zusammenwir
kenden Schweißelektroden und hinsichtlich der Zentrierung auf.
Um mit diesen Problemen fertig zu werden, wird deshalb vor
geschlagen, daß das mindestens eine Fräswerkzeug mit zwei
koaxialen und in Richtung der Werkzeugdrehachse voneinander
abgekehrten Aufnahmepfannen für die Aufnahme der Schweißbe
reiche der beiden zusammenwirkenden Punkt-Schweiß-Elektroden
ausgeführt ist.
Häufig werden zusammenwirkende Punkt-Schweiß-Elektroden einer
Schweißzange in gleichem oder ähnlichem Maße Verschleißer
scheinungen unterliegen. In diesem Falle kann man jeder der
Aufnahmepfannen eine Gruppe von Fräskanten zuordnen, so daß
eine gemeinsame gleichzeitige Fräsbehandlung möglich wird.
Da auch die Fräswerkzeuge sich nach und nach abnutzen, ist
vorgesehen, daß ein mit den Fräskanten ausgeführter Fräser des
Fräswerkzeugs als Fräseinsatz zum lösbaren Einbau in einen
Drehkopf des Fräswerkzeugs ausgebildet ist, wobei dieser Dreh
kopf in dem Fräswerkzeugträger drehbar gelagert ist.
Wie schon angedeutet, besteht häufig die Möglichkeit, daß der
Fräswerkzeugträger in einer Punkt-Schweiß-Anlage mindestens
einer Punkt-Schweiß-Elektrode oder mindestens einem Punkt-
Schweiß-Elektrodenpaar derart zugeordnet ist, daß die jeweils
zu befräsende Punkt-Schweiß-Elektrode durch Einstellung von
elektrodenhalterseitigen Einstellmitteln von einem Arbeits
zustand in eine Befräsungsstellung gegenüber dem jeweiligen
Fräswerkzeug einstellbar ist.
Die Punkt-Schweiß-Elektrode kann mit einem stabförmigen Elek
trodenschaft und mit einem an einem Ende des Elektrodenschafts
angeordneten Schweißbereich ausgeführt sein. Dabei haben sich
in der Praxis Ausführungsformen durchgesetzt, wo an dem stab
förmigen Elektrodenschaft Elektrodenkappen, beispielsweise aus
Kupfer oder Kupferlegierung, angebracht sind, die den eigent
lichen Schweißbereich bilden.
Die Schweißbereiche sind in der Praxis häufig mit annähernd
sphärischen oder annähernd kegelstumpfförmigen Oberflächen
ausgeführt, und zwar in der Regel mit einer Wirkfläche und
einer die Wirkfläche wenigstens teilweise umgebenden Randzone.
Die Wirkfläche ist dabei diejenige Fläche, die bei der
Schweißoperation in Anlage mit dem jeweiligen Werkstück kommt
und demgemäß entweder plan oder mit leichter, zum jeweiligen
Werkstück hin konvexer Krümmung ausgeführt ist. Die Wirkfläche
hat beispielsweise einen Durchmesser von ca. 3-10 mm.
Die Fräskanten können an einem einstückig geformten Speichen
körper angeordnet sein; dieser Speichenkörper kann beispiels
weise ein Hartmetallkörper sein, der nach pulvermetallurgi
schen Verfahren durch Sinterung hergestellt ist. Das Sinter
teil kann dabei an seiner Oberfläche durch Elektroerosion oder
durch spanabhebende Bearbeitung, etwa mittels Diamantwerkzeug
en, nachbearbeitet sein. Ein einstückig geformter Speichenkör
per kann mit seinen radial äußeren Enden in einen Ringkörper
des jeweiligen Werkzeugs eingebaut, vorzugsweise eingelötet,
sein.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Zahl der Fräskanten einer Gruppe von Fräskanten eine gerade
Zahl. Dann ist es möglich, bei gleichmäßiger Beabstandung der
Fräskanten in Umfangsrichtung jeweils zwei Fräskanten einer
Gruppe von Fräskanten annähernd in einer gemeinsamen, die
Werkzeugdrehachse enthaltenden Ebene anzuordnen. Dies erweist
sich insbesondere aus Zentrierungsgründen als besonders vor
teilhaft.
Die Fräskanten können unmittelbar die Aufnahmepfanne bilden,
ohne daß es sonstiger Zentrierungsflächen in der Aufnahmepfan
ne bedarf. Dies ist insbesondere in der Weise möglich, daß die
in einer gemeinsamen, die Werkzeugdrehachse enthaltenden Ebene
angeordneten Fräskanten bei einer Betrachtungsrichtung ortho
gonal zu dieser gemeinsamen Ebene eine der Aufnahmepfanne
entsprechende oder, besser gesagt, eine zur Bildung der Auf
nahmepfanne beitragende konkave Kontur besitzen.
Wenn ein Fräswerkzeug sowohl die Wirkfläche als auch die Rand
zone bearbeiten soll, so wird vorgeschlagen, daß die Fräskan
ten mindestens eines Paars von annähernd in einer gemeinsamen,
die Werkzeugdrehachse enthaltenden Ebene liegenden Fräskanten
radial einwärts bis auf Null-Abstand an die Werkzeugdrehachse
heranreichen. Dabei kann man das Heranreichen einer Fräskante
bis auf Null- oder nahezu Null-Abstand an die Werkzeugdreh
achse ermöglichen, indem man eine in Drehrichtung vorauslau
fende Speiche zentrumsseitig abschrägt.
Geht es darum, lediglich die Randzone zu befräsen, so kann man
das Fräswerkzeug auch so gestalten, daß die Fräskanten minde
stens eines Paars von in einer gemeinsamen, die Werkzeugdre
hachse enthaltenden Ebene liegenden Fräskanten nach radial
einwärts in eine von Fräskanten im wesentlichen freie Zentral
fläche einlaufen.
Der Grund dafür, unterschiedlich gestaltete Fräswerkzeuge
bereit zu halten, zum einen solche, bei denen die Fräskanten
bis in die Drehachse hereinlaufen, und zum anderen solche, bei
denen die Fräskanten nicht bis in die Werkzeugdrehachse her
einreichen, sondern in eine freie Zentralfläche einlaufen, ist
folgender:
Das Befräsen der Randzone ist in relativ kurzen Zeitabständen während einer Schicht notwendig (jeweils nach 20-30 Schweiß punkten, vorzugsweise nach 70-80 Schweißpunkten, gelegent lich auch nach 200-300 oder auch 500 und mehr Schweißpunk ten), weil sich am Rande der Wirkfläche im übergangsbereich zur Randzone Abbrand relativ rasch anlagert, der zu einer Ver größerung der Wirkfläche führt. Andererseits ergeben sich auch auf der Wirkfläche Anlagerungen, z. B. Zinkoxid-Anlagerungen, letztere insbesondere dann, wenn die Schweißelektroden zum Punkt-Schweißen von verzinkten Blechen benutzt werden. Die Praxis hat gezeigt, daß die Abbrandanlagerungen in der Rand zone relativ häufiger abgetragen werden müssen als die Anlage rungsschichten auf der Wirkfläche. Aus Gründen der möglichst langen Standzeit einer Elektrode ist man bestrebt, Abfräsungen immer nur dann vorzunehmen, wenn dies unbedingt notwendig ist. Würde man z. B. die Anlagerungen von Zinkoxid auf der Wirk fläche häufiger abtragen als notwendig, so würde sich die Standzeit der Elektrode verringern. Aus diesem Grunde wird vorgeschlagen, daß die Abbrandanlagerungen relativ häufig abgetragen werden, ohne daß gleichzeitig die Oxidanlagerungen an der Wirkfläche abgetragen werden. Zur isolierten Abfräsung der Abbrandanlagerungen an der Randzone benutzt man Fräswerk zeuge, bei denen die Fräskanten radial außerhalb der Werkzeug drehachse in die freie Zentralfläche einlaufen. Andererseits benutzt man dann, wenn gleichzeitig mit den Abbrandanlagerun gen auch Oxidschichten auf der Wirkfläche abgetragen werden sollen, solche Fräswerkzeuge, deren Fräskanten bis in die Werkzeugdrehachse hineinreichen oder in ganz kurzem Abstand von beispielsweise 1 mm vor der Werkzeugdrehachse enden.
Das Befräsen der Randzone ist in relativ kurzen Zeitabständen während einer Schicht notwendig (jeweils nach 20-30 Schweiß punkten, vorzugsweise nach 70-80 Schweißpunkten, gelegent lich auch nach 200-300 oder auch 500 und mehr Schweißpunk ten), weil sich am Rande der Wirkfläche im übergangsbereich zur Randzone Abbrand relativ rasch anlagert, der zu einer Ver größerung der Wirkfläche führt. Andererseits ergeben sich auch auf der Wirkfläche Anlagerungen, z. B. Zinkoxid-Anlagerungen, letztere insbesondere dann, wenn die Schweißelektroden zum Punkt-Schweißen von verzinkten Blechen benutzt werden. Die Praxis hat gezeigt, daß die Abbrandanlagerungen in der Rand zone relativ häufiger abgetragen werden müssen als die Anlage rungsschichten auf der Wirkfläche. Aus Gründen der möglichst langen Standzeit einer Elektrode ist man bestrebt, Abfräsungen immer nur dann vorzunehmen, wenn dies unbedingt notwendig ist. Würde man z. B. die Anlagerungen von Zinkoxid auf der Wirk fläche häufiger abtragen als notwendig, so würde sich die Standzeit der Elektrode verringern. Aus diesem Grunde wird vorgeschlagen, daß die Abbrandanlagerungen relativ häufig abgetragen werden, ohne daß gleichzeitig die Oxidanlagerungen an der Wirkfläche abgetragen werden. Zur isolierten Abfräsung der Abbrandanlagerungen an der Randzone benutzt man Fräswerk zeuge, bei denen die Fräskanten radial außerhalb der Werkzeug drehachse in die freie Zentralfläche einlaufen. Andererseits benutzt man dann, wenn gleichzeitig mit den Abbrandanlagerun gen auch Oxidschichten auf der Wirkfläche abgetragen werden sollen, solche Fräswerkzeuge, deren Fräskanten bis in die Werkzeugdrehachse hineinreichen oder in ganz kurzem Abstand von beispielsweise 1 mm vor der Werkzeugdrehachse enden.
Während einer Schicht kann man dann beispielsweise so vorge
hen: Zur Anpassung der jeweiligen Punkt-Schweiß-Elektrode an
die jeweilige Schweißaufgabe wird der Schweißbereich der
Punkt-Schweiß-Elektrode mit einem Werkzeug bearbeitet, dessen
Fräskanten bis in die Drehachse hineinreichen oder in ganz
kurzem Abstand davor enden.
Im Laufe der Schicht werden dann in kürzeren Abständen, z. B.
nach etwa 300 Schweißpunkten, lediglich die Randzonen abge
fräst, wozu Fräswerkzeuge mit außerhalb der Werkzeugdrehachse
endenden Fräskanten benutzt werden.
In Abständen von ca. 1200 Punkt-Schweißungen wird gleichzeitig
mit der Befräsung der Randzone auch die Wirkfläche gefräst,
und in diesem Zeitpunkt werden deshalb Fräswerkzeuge einge
setzt, deren Fräskanten bis an die Werkzeugdrehachse heranrei
chen.
Für die verschiedenen Typen von Fräswerkzeugen kann gelten,
daß die Fräskanten an den Speichen durch die Werkzeugdrehachse
enthaltende Speichenflächen und durch entgegen der Fräsdreh
richtung abfallende Dachflächen der Speichen gebildet sind.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist, daß an ein und demsel
ben Werkzeugträger mindestens zwei Fräswerkzeuge angeordnet
sind, welche zur Erfüllung unterschiedlicher Befräsungsauf
gaben an dem Schweißbereich ein und derselben Punkt-Schweiß-
Elektrode ausgebildet sind. Dieser Aspekt ist nicht notwendig
an die Kantenzahl gemäß Anspruch 1 gebunden.
Die Ausführungsform mit mindestens zwei Fräswerkzeugen an
einer Fräseinrichtung erlaubt es wahlweise, verschiedene Be
fräsungsmaßnahmen an ein und derselben Punkt-Schweiß-Elektrode
vorzunehmen, also beispielsweise in kürzeren Abständen eine
Befräsung jeweils nur der Randzone und in längeren Abständen
eine Befräsung sowohl der Randzone als auch der Wirkfläche.
Es ist zu beachten, daß in modernen Fertigungsanlagen die
Bewegung der Punkt-Schweiß-Elektroden motorgetrieben und com
putergesteuert ist. Dementsprechend ist es auch möglich, den
motorischen Bewegungsantrieb und die Computer-Steuerung zu
benutzen, um die Punkt-Schweiß-Elektroden dann, wenn eine
Befräsung notwendig ist, mit ihren Schweißbereichen an die
jeweiligen Fräswerkzeuge heranzuführen. Es ist dann nur eine
Frage der Steuerung, ob bei mit mehr als einem Fräswerkzeug
ausgerüsteten Fräseinrichtungen die Schweißelektrode an das
eine oder das andere Fräswerkzeug herangeführt wird.
Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfah
ren zum Befräsen des Schweißbereichs von Punkt-Schweiß-Elek
troden zum Zwecke der Korrektur von sich während einer Ar
beitsperiode (Schicht) einer Schweißelektrode einstellenden
Veränderungen des Schweißbereichs. Hierzu wird vorgeschlagen,
daß man mit unterschiedlichem Takt Befräsungsarbeiten an einer
Randzone und an einer Wirkfläche des jeweiligen Schweißbe
reichs vornimmt. Der Sinn dieser Verfahrensmaßnahme ergibt
sich aus den obigen Erläuterungen bezüglich der Verwendung
unterschiedlicher Fräswerkzeuge. Insbesondere kann das vor
stehend angegebene Verfahren unter Verwendung von den weiter
oben erwähnten Fräseinrichtungen durchgeführt werden.
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren
vorgesehen derart, daß man zur Erstanpassung einer Schweiß
elektrode an eine bestimmte Schweißaufgabe gegenüber einer
Folge von Werkstücken unter Berücksichtigung der geometrischen
Einstellung der Schweißelektrode zum jeweiligen Werkstück die
Befräsung des Schweißbereichs wahlweise nur in einer Randzone
des Schweißbereichs oder in einer Wirkfläche des Schweißbe
reichs oder - gegebenenfalls getrennt - sowohl in der Randzone
als auch der Wirkfläche des Schweißbereichs vornimmt.
Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispiels. Es stellen dar:
Fig. 1 die Zuordnung von zwei Punkt-Schweiß-Elektroden zu
zwei miteinander zu verpunktenden Blechen zum
Schweißzeitpunkt;
Fig. 1a einen achsenthaltenden Längsschnitt durch eine
Punkt-Schweiß-Elektrode;
Fig. 2 die Zuordnung gemäß Fig. 1 mit Veränderungen im
Schweißbereich der Elektroden, die sich nach einer
größeren Anzahl von Punkt-Schweißungen einstellen;
Fig. 3 das Schema des gleichzeitigen Befräsens von zwei
durch längeren Einsatz veränderten
Punkt-Schweiß-Elektroden;
Fig. 3a weitere Details zur Ausbildung eines Fräswerkzeugs;
Fig. 4 zwei Punkt-Schweiß-Elektroden, die zur Einleitung
einer Schweißperiode in Anpassung an die Schweißauf
gabe befräst worden sind;
Fig. 5 das Schema eines erfindungsgemäß gestalteten Fräs
werkzeugs in Verbindung mit einem Elektrodenhalter,
einer von diesem getragenen Punkt-Schweiß-Elektrode
und einer Andrückvorrichtung zum Andrücken der
Punkt-Schweiß-Elektrode an das Fräswerkzeug;
Fig. 6 eine Draufsicht auf ein Fräswerkzeug, und zwar auf
einen von dem Rest der Fräseinrichtung getrennten
Fräseinsatz;
Fig. 7 einen Schnitt nach Linie VII-VII der Fig. 6;
Fig. 8 eine Ansicht entsprechend Fig. 6 auf eine andere
Form eines Fräseinsatzes;
Fig. 9 einen Schnitt nach Linie IX-IX der Fig. 8 und
Fig. 10 eine Fräseinrichtung mit zwei Fräswerkzeugen.
In Fig. 1 erkennt man zwei Blechteile 10, 12, welche durch
eine Punkt-Schweißung, angedeutet durch eine Schweißlinse 13,
miteinander zu verbinden sind. Das Punkt-Schweißen erfolgt
durch zwei Schweißelektroden 14, 15, die in Elektrodenhaltern
gehalten sind. Ein solcher Elektrodenhalter ist schematisch in
Fig. 5 in Verbindung mit der Punkt-Schweiß-Elektrode 14 ange
deutet und dort mit 16 bezeichnet. Der Elektrodenhalter 16 ist
Teil eines Schweißroboters (nicht dargestellt). Der Schweißro
boter ermöglicht es dem Elektrodenhalter 16 und damit der
Punkt-Schweiß-Elektrode 14, an verschiedenen Orten und in ver
schiedener Orientierung an die Blechteile 10, 12 gemäß Fig. 1
herangefahren zu werden und Schweißdruck auf die Blechteile
10, 12 auszuüben.
Nach Fig. 1 sind die Schweißelektroden 14, 15 mit sphärischen
Schweißbereichen 14a bzw. 15a ausgeführt.
In Fig. 1a erkennt man den Aufbau einer Punkt-Schweiß-Elek
trode. Diese besteht aus einem elektrisch leitenden Elektro
denschaft 18, dessen zum Eingriff mit einem Blechteil 10 be
stimmter Schweißbereich 14a von einer Elektrodenkappe 20 ge
bildet ist, welche auf dem Elektrodenschaft 18 formschlüssig
sitzt und etwa aufgeschrumpft oder aufgelötet ist.
Wenn die Schweißelektroden 14, 15 zum Beginn einer Schicht,
etwa in einer Fertigungsstraße, zum Zusammenschweißen von
Kfz-Karosserien, die in Fig. 1 dargestellte sphärische Form ha
ben, so stellt sich nach einiger Zeit, also etwa nach 100 oder
200 Punkt-Schweiß-Vorgängen eine Veränderung an den Elektroden
14, 15 ein, die in Fig. 2 dargestellt ist. Es bilden sich in
einer Randzone 22 der Schweißbereiche 14a, 15a Abbrandwülste
24. Diese Abbrandwülste 24 vergrößern die eigentliche Wirk
fläche 26, die beim Schweißen stromübertragend an den Blecht
eilen 10 bzw. 12 anliegt. Der Schweißstrombedarf steigt, und
es kommt zu Veränderungen der Qualität der Schweißpunkte. Auch
kann sich bei Verschweißung von verzinkten Blechteilen eine
Zinkoxidschicht an der Wirkfläche 26 bilden, die die Schweiß
qualität ebenfalls vermindert.
Um diese nach einigen hundert Punkt-Schweißungen auftretenden
Veränderungen zu kompensieren, ist es bekannt, wie in Fig.
3 und 3a dargestellt, die Schweißelektroden 14, 15 mittels
einer Fräseinrichtung zu befräsen. Fig. 3a läßt dabei das
Fräswerkzeug 28 als Teil einer Fräseinrichtung erkennen, wäh
rend Fig. 3 lediglich einen Fräseinsatz 29 als Teil des Fräs
werkzeugs 28 erkennen läßt.
In Fig. 3 erkennt man an dem Fräseinsatz 29 zwei in Richtung
der Werkzeugdrehachse 30 voneinander abgekehrte Aufnahmepfan
nen 31 bzw. 32. Zum Befräsen der Elektroden 14 und 15 werden
diese gesteuert durch eine elektronische Steuerungseinrichtung
und angetrieben durch Stellmotore des Schweißroboters mit
ihren Schweißbereichen 14a und 15a in die Aufnahmepfannen
31, 32 eingeführt und dort zentriert. Im Bereich der Begren
zungsfläche der Aufnahmepfannen 31, 32 ist ein Fräsmesser 33
eingesetzt, das zum Befräsen der beiden Elektroden 14, 15 be
stimmt und geeignet ist.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 ist an sich bekannt und nicht
Gegenstand der Erfindung.
In Fig. 3a erkennt man, daß der Fräseinsatz 29 in einen Werk
zeugrotor 34 eingesetzt ist, welcher durch zwei Kugellager 35
in einem Werkzeugträger 36 (siehe auch Fig. 10) gelagert und
durch eine Antriebsspindel 37 über ein Verzweigungsgetriebe
angetrieben wird.
In Fig. 4 erkennt man die beiden Elektroden 14 und 15 wiede
rum in Eingriff mit den beiden Blechteilen 10, 12, nachdem eine
Befräsung in dem Fräswerkzeug 28 stattgefunden hat. Man kann
sich vorstellen, daß die Elektroden 14, 15 durch die Befräsung
für den Start einer Serie von Schweißoperationen, so wie in
Fig. 4 dargestellt, geformt worden sind. Alternativ kann der
Zustand der Fig. 4 auch durch Nachbefräsung von verschlisse
nen Elektroden 14, 15 gemäß Fig. 2 erreicht werden. Es sei an
dieser Stelle erwähnt, daß die Wirkfläche 26 beispielsweise
einen Durchmesser d von 5 mm-10 mm hat, während der Durch
messer D der Elektrode 14, 15 beispielsweise 13 mm-20 mm
beträgt. Die Wirkfläche 26 ist gemäß Fig. 4 entweder plan
oder zum Blechteil 10 hin leicht konvex gekrümmt mit einem
Krümmungsradius von wenigstens 30 mm.
In Fig. 6 und 7 erkennt man einen Fräseinsatz 129 in erfin
dungsgemäßer Bauart. Der Fräseinsatz 129 umfaßt einen Ringkör
per 138 und im Lumen dieses Ringkörpers 138 ein Speichenkreuz
139, gebildet von insgesamt 4 Speichen 140-1, 140-2, 140-3 und
140-4. Die Speichen 140-1 bis 140-4 können untereinander sämt
liche gleich sein, jedenfalls sind, wie in Fig. 6 und 7
dargestellt, jeweils zwei um 180° gegeneinander versetzte
Speichen 140-1 und 140-3 sowie 140-2 und 140-4 paarweise un
tereinander gleich. Jede der Speichen 140-1 bis 140-4 besitzt
eine Fräskante 141-1, 141-2 usw. in einer die Werkzeugdreh
achse 130 enthaltenden Fläche 142-1, 142-2 usw.
Die Flächen 142-1, 142-2 usw. laufen in der Werkzeugdrehrich
tung 143 der jeweiligen Speiche voraus. Die Flächen 142-1 und
142-3 liegen in einer gemeinsamen, die Drehachse 130 enthal
tenden Ebene.
Wie aus Fig. 7 zu ersehen, ist die Fräskante 141-1 unterteilt
in einen radial äußeren Fräskantenabschnitt 141-1a und einen
radial inneren Fräskantenabschnitt 141-1b. Der Fräskantenab
schnitt 141-1a ist gebildet durch die Verschneidung der Fläche
142-1 mit einer Dachfläche 144-1, die in Fig. 6 zu erkennen
ist und entgegen der Drehrichtung 143 von der Zeichenebene
nach hinten abfällt. Der Fräskantenabschnitt 141-1b ist gebil
det durch die Verschneidung der Fläche 142-1 mit einer an die
Dachfläche 144-1 anschließenden Dachfläche 145-1.
In Fig. 7 erkennt man die der Speiche 140-2 zugehörige Dach
fläche 145-2. Durch diese Dachfläche 145-2 wird die Bildung
des bis zur Drehachse 130 reichenden Kantenabschnitts 141-1b
ermöglicht.
Das Speichenkreuz 139 ist nach einem pulvermetallurgischen
Verfahren als Sinterkörper hergestellt und mit dem Ringkörper
129 verbunden, beispielsweise durch Hartlöten. Ein Flansch 146
mit Befestigungslöchern 147 dient dem Einbau des Fräseinsatzes
129 in den Werkzeugträger 36 gemäß Fig. 3a.
Bei der Ausführungsform des Fräseinsatzes 129 gemäß Fig. 7
ist die Aufnahmepfanne 131 durch die insgesamt 4 Fräskanten
141-1 bis 141-4 gebildet. Durch das Vorhandensein der insge
samt 4 Speichen 140-1 bis 140-4 ist der Abstand der Speichen
in Umfangsrichtung so eingeengt, daß die Punkt-Schweiß-Elek
trode 14 (vgl. Fig. 5) durch den Eingriff mit den 4 Fräskan
ten 141-1 bis 141-4 hinreichend zentriert ist und nicht aus
weichen kann, wenn die Elektrode 14 gemäß Fig. 5 durch eine
Andrückeinrichtung 148 in die Aufnahmepfanne 31 gedrückt wird.
Für die Unterseite, d. h. für die Pfanne 132 in Fig. 7, gilt
das bezüglich der Aufnahmepfanne 131 Gesagte.
In Fig. 5 ist angedeutet, daß der Elektrodenhalter 16 mehre
re, bis zu 3 translatorische Freiheitsgrade und mehrere, bis
zu 3 rotatorische Freiheitsgrade besitzt, um somit die Elek
trode 14 in jeder beliebigen Lage an den Fräseinsatz 29 her
anführen zu können. Diese Freiheitsgrade dienen auch dazu, um
gemäß Fig. 1 und 2 die Elektroden in beliebiger Lage und
Orientierung an die Blechteile 10, 12 heranführen zu können.
Nach vorstehendem ist klar, daß die Ausführungsform des Fräs
einsatzes 129 nach Fig. 7 dazu bestimmt ist, um einen
Schweißbereich einer Elektrode sowohl in der Randzone 22
(siehe Fig. 2) als auch im Bereich der Wirkfläche 26 zu be
arbeiten: Die Fräskantenabschnitte 141-1a, 141-2a usw. dienen
zur Bearbeitung der Randzone 22, während die Fräskantenab
schnitte 141-1b, 141-2b usw. zur Bearbeitung der Wirkfläche 26
dienen.
Die Fig. 8 und 9 zeigen einen Fräseinsatz 229 ähnlich dem
Fräseinsatz 129 der Fig. 6 und 7. Man erkennt aus den
Fig. 8 und 9, daß die Fräskanten 141-1, 141-2 usw. hier in eine
zur Drehachse 230 orthogonale Zentralfläche 249 einlaufen, daß
also die radial inneren Fräskantenabschnitte, welche in der
Ausführungsform nach den Fig. 6 und 7 vorhanden waren, um
die Wirkfläche 26 einer Punkt-Schweiß-Elektrode 14 zu befrä
sen, entfallen. Damit wird offenbar, daß der Fräseinsatz 229
der Fig. 8 und 9 dazu bestimmt ist, nur die Randzone 22
gemäß Fig. 2 zu befräsen, nicht aber die Wirkfläche 26.
Beim Betrieb einer Schweißstraße wird beispielsweise ausgehend
von Schweißelektroden 14, 15, wie in Fig. 1 dargestellt, zu
nächst vor Beginn des Starts des Schweißroboters eine Befrä
sung mit einem Fräseinsatz 129 gemäß Fig. 6 und 7 vorgenom
men, um die Wirkfläche 26 in Anpassung an die Lage des Blechs
10 gemäß Fig. 1 gegenüber der Elektrodenachse 50 (siehe Fig.
4) zu orientieren. Nach beispielsweise 300 Punkt-Schweiß-Vor
gängen hat sich ein Abbrand 24, wie in Fig. 2 dargestellt,
gebildet. Dieser wird dann unter Verwendung eines Fräseinsat
zes 229 gemäß Fig. 8 und 9 abgetragen, was nach etwa
600-900 Punkt-Schweiß-Vorgängen wiederholt wird. Nach etwa 1200
Punkt-Schweiß-Vorgängen hat sich an der Wirkfläche 26 eine
Zinkoxidschicht gebildet (dies unter der Voraussetzung, daß
verzinkte Bleche geschweißt werden) und es wird notwendig, zur
Herabsetzung des Stromübergangwiderstands auch die Wirkfläche
26 zu befräsen. In diesem Zeitpunkt wird dann die Befräsung
mittels eines Fräseinsatzes 129 gemäß Fig. 6 und 7 ausge
führt.
In Fig. 10 erkennt man an dem Werkzeugträger 36 einen Fräs
einsatz 129 gemäß Fig. 6 und 7 und einen Fräseinsatz 229
gemäß Fig. 8 und 9. Die Fräseinrichtung gemäß Fig. 10
steht also für die beiden notwendigen Befräsungsmaßnahmen
alternativ zur Verfügung. Das Programm für die Bewegung der
Schweißelektroden 14, 15 ist beispielsweise so aufgebaut, daß
es nach 300, 600 und 900 Schweißvorgängen für ein Einfahren
der Schweißelektrode 14, 15 in den Fräseinsatz 229 sorgt und
nach etwa 1200 Punkt-Schweiß-Vorgängen für ein Einfahren der
Schweißelektrode 14, 15 in den Fräseinsatz 129 sorgt. Das Pro
gramm sorgt auch für die Andrückung der Schweißbereiche der
Elektroden an die Fräskanten der Fräseinsätze und für die
Einstellung der Drehzahl der Fräseinsätze.
Claims (22)
1. Fräseinrichtung zum Befräsen des Schweißbereichs
(14a, 15a) von durch einen Elektrodenhalter (16) gehalte
nen Punkt-Schweiß-Elektroden (14, 15) umfassend einen
Werkzeugträger (36) mit mindestens einem darin um eine
Werkzeugdrehachse (30) drehbar gelagerten Fräswerkzeug
(28) und Drehantriebsmitteln für dieses Fräswerkzeug
(28), wobei das Fräswerkzeug (28) mit mindestens einer
zur Werkzeugdrehachse (30, 130, 230) im wesentlichen kon
zentrischen, konkaven Aufnahmepfanne (31, 32; 131, 132) für
die Aufnahme des Schweißbereichs (14a, 15a) der jeweiligen
Punkt-Schweiß-Elektrode (14, 15) und mit jeweils einer
Gruppe von Fräskanten (141-1-141-4) im Bereich dieser
mindestens einen Aufnahmepfanne (31, 32; 131, 132) zum Be
fräsen des jeweiligen Schweißbereichs (14a, 15a) ausge
führt ist, wobei weiter die Fräskanten (141-1-141-4)
der Gruppe von Fräskanten (141-1-141-4) annähernd in
die Werkzeugdrehachse (130, 230) enthaltenden Ebenen an
geordnet und über den Umfang der Aufnahmepfanne (131, 132)
verteilt sind, wobei weiter die Relativ-Stellung des
Schweißbereichs (14a, 15a) und der Aufnahmepfanne
(31, 32; 131, 132) durch Einstellmittel mindestens einer der
Baugruppen: Elektrodenhalter (16) und Werkzeugträger (36)
variabel ist und wobei Andrückmittel (148) vorgesehen
sind, um für Fräsvorgänge den Schweißbereich (14a, 15a)
einer jeweiligen Elektrode (14, 15) in Befräsungseingriff
mit der Aufnahmepfanne (31, 32; 131, 132) und der zugehö
rigen Gruppe von Fräskanten (141-1-141-4) zu halten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gruppe von Fräskanten (141-1-141-4) mindestens
und vorzugsweise vier Fräskanten (141-1-141-4) umfaßt.
2. Fräseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fräskanten (141-1-141-4) einer Gruppe von Fräs
kanten (141-1-141-4) an bezüglich der Werkzeugdrehachse
(130, 230) im wesentlichen radial verlaufenden Speichen
(140-1-140-4) eines radförmigen Fräsers des Fräswerk
zeugs (28) angeordnet sind.
3. Fräseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mindestens eine Fräswerkzeug (28) mit zwei koa
xialen und in Richtung der Werkzeugdrehachse (130, 230)
voneinander abgekehrten Aufnahmepfannen (131, 132) ausge
führt ist.
4. Fräseinrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder der Aufnahmepfannen (131, 132) eine Gruppe von
Fräskanten (141-1-141-4) zugeordnet ist.
5. Fräseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit den Fräskanten (141-1-141-4) ausgeführter
Fräser des Fräswerkzeugs (28) als Fräseinsatz (129, 229)
zum lösbaren Einbau in einen Drehkopf (34) des Fräswerk
zeugs (28) ausgebildet ist, wobei dieser Drehkopf (34) in
dem Fräswerkzeugträger (36) drehbar gelagert ist.
6. Fräseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fräswerkzeugträger (36) in einer
Punkt-Schweiß-Anlage mindestens einer Punkt-Schweiß-Elektrode (14, 15)
oder mindestens einem Punkt-Schweiß-Elektrodenpaar
(14, 15) derart zugeordnet ist, daß die jeweils zu befrä
sende Punkt-Schweiß-Elektrode (14, 15) durch Einstellung
von elektrodenhalterseitigen Einstellmitteln (148) von
einem Arbeitszustand in eine Befräsungsstellung gegenüber
dem jeweiligen Fräswerkzeug (28) einstellbar ist.
7. Fräseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Punkt-Schweiß-Elektrode (14, 15) einen stabförmi
gen Elektrodenschaft (18) mit einem an einem Ende des
Elektrodenschafts (18) angeordneten Schweißbereich
(14a, 15a) umfaßt.
8. Fräseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schweißbereich (14a, 15a) eine annähernd sphä
rische oder annähernd kegelstumpfförmige Oberfläche mit
einer Wirkfläche (26) und einer die Wirkfläche (26) we
nigstens teilweise umgebenden Randzone (22) aufweist.
9. Fräseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schweißbereich (14a, 15a) eine im wesentlichen
plane oder geringfügig konvex gewölbte Wirkfläche (26)
besitzt.
10. Fräseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fräskanten (141-1-141-4) der Gruppe von Fräs
kanten (141-1-141-4) an einem insbesondere durch Sinte
rung einstückig geformten Speichenkörper (139) angeordnet
sind, dessen radial äußere Enden in einen Ringkörper
(138) eingebaut, vorzugsweise eingelötet, sind.
11. Fräseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Fräskanten (141-1, 141-3; 141-2, 141-4) einer Grup
pe von Fräskanten (141-1-141-4) annähernd in einer ge
meinsamen, die Werkzeugdrehachse (130, 230) enthaltenden
Ebene (142-1) angeordnet sind.
12. Fräseinrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in einer gemeinsamen, die Werkzeugdrehachse (130, 230)
enthaltenden Ebene (142-1) angeordneten Fräs
kanten (141-1, 141-3) bei einer Betrachtungsrichtung or
thogonal zu dieser gemeinsamen Ebene (142-1) eine der
Aufnahmepfanne (131, 132) entsprechende bzw. zur Bildung
der Aufnahmepfanne (131, 132) beitragende konkave Kontur
besitzen.
13. Fräseinrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fräskanten (141-1-141-4) mindestens eines Paars
(141-1, 141-3; 141-2, 141-4) von annähernd in einer gemein
samen, die Werkzeugdrehachse (130) enthaltenden Ebene
(142-1) liegenden Fräskanten (141-1-141-4) radial ein
wärts bis auf Null-Abstand an die Werkzeugdrehachse (130)
heranreichen.
14. Fräseinrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Heranreichen einer Fräskante (141-1, 141-3) bis
auf nahezu Null-Abstand an die Werkzeugdrehachse (130)
durch Abschrägung einer Speiche (140-2, 140-4) ermöglicht
ist, welche eine der betreffenden Fräskante (141-1, 141-3)
in Fräsdrehrichtung (143) vorauslaufende Fräskante (141-2,
141-4) aufweist.
15. Fräseinrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fräskanten (141-1-141-4) mindestens eines Paars
(141-1, 141-3; 141-2, 141-4) von in einer gemeinsamen, die
Werkzeugdrehachse (230) enthaltenden Ebene liegenden
Fräskanten (141-1-141-4) nach radial einwärts in eine
von Fräskanten (141-1-141-4) im wesentlichen freie Zen
tralfläche (249) einlaufen.
16. Fräseinrichtung nach einem der Ansprüche 2-13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fräskanten (141-1-141-4) an den Speichen (140-1-140-4)
durch die Werkzeugdrehachse (130, 230) enthal
tende Speichenflächen (142-1) und durch entgegen der
Fräsdrehrichtung (143) abfallende Dachflächen (144-1, 145-1)
der Speichen (140-1-140-4) gebildet sind.
17. Fräseinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
gewünschtenfalls auch nach dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 und/oder einem der Ansprüche 2-16,
dadurch gekennzeichnet,
daß an ein und demselben Werkzeugträger (36) mindestens
zwei Fräswerkzeuge (129, 229) angeordnet sind, welche zur
Erfüllung unterschiedlicher Befräsungsaufgaben an dem
Schweißbereich (14a, 15a) ein und derselben
Punkt-Schweiß-Elektrode (14, 15) ausgebildet sind.
18. Fräseinrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß von den mindestens zwei an einem gemeinsamen Werk
zeugträger (36) angeordneten Fräswerkzeugen (129, 229) ein
erstes (229) zum Befräsen einer Randzone (22) des
Schweißbereichs (14a, 15a) und ein zweites (129) zum
gleichzeitigen Befräsen der Randzone (22) und einer Wirk
fläche (26) des Schweißbereichs (14a, 15a) ausgebildet
ist.
19. Verfahren zum Befräsen des Schweißbereichs von Punkt-
Schweiß-Elektroden zum Zwecke der Korrektur von sich
während einer Arbeitsperiode einer Schweißelektrode
(14, 15) einstellenden Veränderungen (24) des Schweißbe
reichs (14a, 15a), insbesondere unter Verwendung einer
Fräseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-18,
dadurch gekennzeichnet,
daß man mit unterschiedlichem Takt Befräsungsarbeiten an
einer Randzone (22) und an einer Wirkfläche (26) des
jeweiligen Schweißbereichs (14a, 15a) vornimmt.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Befräsungen der Randzone (22) nach einer geringe
ren Anzahl von Punkt-Schweißungen vornimmt als Befräsun
gen der Wirkfläche (26).
21. Verfahren nach Anspruch 19 und 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß man in einer Folge von Befräsungsvorgängen jeweils in
sämtlichen Befräsungsvorgängen die Randzone (22) befräßt
und in nur einem Teil der Befräsungen sowohl die Randzone
(22) als auch die Wirkfläche (26) befräßt.
22. Verfahren zum Befräsen des Schweißbereichs von Punkt-
Schweiß-Elektroden, insbesondere unter Verwendung einer
Fräseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-18,
dadurch gekennzeichnet,
daß man zur Erstanpassung einer Schweißelektrode (14, 15)
an eine bestimmte Schweißaufgabe gegenüber einer Folge
von Werkstücken unter Berücksichtigung der geometrischen
Einstellung der Schweißelektrode (14, 15) zum jeweiligen
Werkstück die Befräsung des Schweißbereichs (14a, 15a)
wahlweise nur in einer Randzone (22) des Schweißbereichs
(14a, 15a) oder in einer Wirkfläche (26) des Schweißbe
reichs (14a, 15a) oder - gegebenenfalls getrennt - sowohl
in der Randzone (22) als auch der Wirkfläche (26) des
Schweißbereichs (14a, 15a) vornimmt.
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