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Die
Erfindung betrifft eine Kniegelenkprothese, mit der Oberschenkel
und Unterschenkel gekoppelt werden können und die daher insbesondere auch
dann angewendet werden kann, wenn keine natürlichen Bänder mehr vorhanden sind.
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Wenn
ein Knochentumor entfernt werden soll, stellt sich oft erst während des
chirurgischen Eingriffs heraus, in welchem Umfang Knochensubstanz weggenommen
werden muß.
Daher wurden Baukastensysteme für
Knochenprothesen entwickelt, die während der Operation einen schnellen
Aufbau einer Prothese in der gewünschten
Form ermöglichen.
Ein Bestandteil eines derartigen Baukastensystems für den Bereich
der unteren Extremitäten
ist eine Kniegelenkprothese, die direkt oder über weitere Bauelemente am
Femur (Oberschenkelknochen) angebracht wird. Die Kniegelenkprothese
ist mit einer Gleitfläche
versehen, die zur Tibia (Schienbeinknochen) weist. An der Tibia
werden Protheseelemente befestigt, deren oberer Abschluß von einem
Gegenstück
zu der Gleitfläche
der Kniegelenkprothese gebildet werden kann. Die bei Belastung auftretenden Druckkräfte werden über diese
beiden Gleitflächen übertragen,
die bei Bewegung gegeneinander gleiten. Zur Verminderung von Reibung
kann die Gleitfläche
an der Tibia aus einem Kunststoffteil, z.B. aus Polyethylen, ausgebildet
sein.
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Zur
Verbindung der Kniegelenkprothese mit den an der Tibia angebrachten
Protheseelementen dient ein Gelenkelement, das in der Lage ist,
Zugkräfte
aufzunehmen. Im Zusammenwirken mit anderen Protheseelementen des
Baukastensystems kann daher eine derartige Kniegelenkprothese auch
dann eingesetzt werden, wenn die natürlichen Bänder, die beim gesunden Knie
die Zugkräfte
aufnehmen, nicht mehr oder nur noch unvollständig vorhanden sind.
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Die
Kniegelenkprothese kann am Femur angebracht werden, indem ein an
der Kniegelenkprothese befestigter Dorn in die nach der Entfernung
der natürlichen
Gelenkfläche
freiliegende Stirnseite des Femur eingeschlagen wird. Eine bessere
Arretierung läßt sich
erreichen, wenn die Knochensubstanz vorher so zurechtgeschnitten
wird, daß sie
in zwei seitliche Aussparungen der Kniegelenkprothese mit mehreckiger
Begrenzungslinie eingreift. Zur Präparation des Femurs und zum
anschließenden
Einschlagen des Dorns steht ein spezielles Instrumentarium zur Verfügung.
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Nach
dem Befestigen der herkömmlichen Kniegelenkprothese
am Femur und nach dem Anbringen des Gegenstücks an der Tibia wird die Verbindung
zwischen beiden Teilen durch das Gelenkelement hergestellt, das
zu diesem Zwecke von der Seite her in der Kniegelenkprothese verriegelt
werden muß.
Dazu sind zusätzliche
Bohrungen am Femur erforderlich, die den Knochen schwächen. Ferner
erweist es sich als nachteilig, daß das Erstellen dieser Bohrungen
zeitaufwendig und umständlich
ist.
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Die
DE 41 02 509 C2 beschreibt
eine Kniegelenkendoprothese mit einem am Femur anbringbaren Hauptteil,
das eine zur Tibia weisende Gleitfläche und eine von der Gleitfläche ausgehende
Ausnehmung aufweist. Bei dieser Kniegelenkprothese ist eine Verbindungseinrichtung
vorgesehen, die ein in die Ausnehmung einsetzbares und in der Ausnehmung
arretierbares Verriegelungselement und einen mit dem Verriegelungselement über ein
Gelenk verbundenen Verbindungszapfen hat. Der Verbindungszapfen
kann in der Ausnehmung eine Schwenkbewegung ausführen und ist seinerseits mit
an der Tibia anbringbaren Protheseelementen verbindbar. Das Verriegelungselement
enthält
eine Arretierbuchse mit einem äußerem Ringwulst.
Die von der Gleitfläche ausgehende
Ausnehmung ist mit einer Ringnut versehen. Um das Verriegelungselement
in der Ausnehmung zu arretieren, wird die Arretierbuchse in axialer Richtung
in die Ausnehmung eingeschoben, bis der äußere Ringwulst in die Ringnut
einrastet. Um eine derartige Verrastung zu ermöglichen, besteht die Arretierbuchse
mit dem Ringwulst aus Kunststoff. Ein Verdrehen der Arretierbuchse
in der Ausnehmung wird durch einen axial verlaufenden Rippenansatz der
Arretierbuchse verhindert, der in einen korrespondierenden Schlitz
eingreift.
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Bei
dieser vorbekannten Kniegelenkprothese ist es zwar relativ einfach,
das Verriegelungselement in der Ausnehmung zu arretieren, was den Operationsablauf
beim Einsetzen der Kniegelenkprothese erleichtert. Andererseits
kann diese Kniegelenkprothese keine größeren Zugkräfte zwischen Femur und Tibia
aufnehmen, da in diesem Falle das Verriegelungselement aus der Ausnehmung
herausgelöst
wird.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, die vorbekannte Kniegelenkprothese gemäß
DE 41 02 509 C2 so weiter
zu entwickeln, daß sich
einerseits das Verriegelungselement auf einfache und schnelle Weise
in der Ausnehmung arretieren läßt, andererseits
aber eine zugfeste und sichere Verbindung zwischen dem am Femur
anbringbaren Hauptteil und der zur Tibia führenden Verbindungseinrichtung
gewährleistet
ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Kniegelenkprothese mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Kniegelenkprothese hat
ein am Femur anbringbares Teil, das im folgenden als Hauptteil bezeichnet
wird und eine zur Tibia weisende Gleitfläche aufweist. Von der Gleitfläche geht
eine Ausnehmung aus. Die Kniegelenkprothese hat weiter eine Verbindungseinrichtung,
die ein in die Ausnehmung einsetzbares und in der Ausnehmung arretierbares
Verriegelungselement und einen mit dem Verriegelungselement über ein
Gelenk verbundenen Verbindungszapfen aufweist. Der Verbindungszapfen
kann in der Ausnehmung im wesentlichen eine Schwenkbewegung ausführen, was
auch eine leichte Drehbewegung einschließt, wie sie bei der natürlichen
Kniebewegung vorkommt. Der Verbindungszapfen ist mit an der Tibia
anbringbaren Protheseelementen verbindbar.
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Die
erfindungsgemäße Kniegelenkprothese wird
eingesetzt, indem zunächst
das Hauptteil am Femur angebracht wird, vorzugsweise mittels eines am
Hauptteil fest montierten oder lösbaren
Dornes, der in die Stirnseite des noch vorhandenen Femurteils eingetrieben
wird, wie zuvor beschrieben. Anschließend wird die Verbindungseinrichtung
mit dem Gelenk montiert, indem das Verriegelungselement in die Ausnehmung
eingesetzt und dort arretiert wird. Das Einsetzen des Verriegelungselements
erfolgt im wesentlichen aus Richtung der Tibia her, d.h. von distal
her, also nicht seitlich. Auch sind keine zusätzlichen Bohrungen am Femur
erforderlich. Der Verbindungszapfen, der beim Anbringen des Hauptteils
am Femur stören
würde,
ragt nun aus der Ausnehmung vor und läßt sich daher auf einfache
Weise mit Protheseelementen verbinden, die an der Tibia angebracht
werden. Zu an der Tibia angebrachten Protheseelementen zählt auch
das Gegenstück
für die Gleitfläche der
Kniegelenkprothese. Die erfindungsgemäße Kniegelenkprothese läßt sich
gut einbauen und erfordert keine unnötige Entfernung von Knochensubstanz
am Femur.
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Die
erfindungsgemäße Kniegelenkprothese läßt sich
auch im Zusammenwirken mit an der Tibia anbringbaren Protheseelementen anwenden,
die Standardteile sind und nicht zu einem Baukastensystem der eingangs
genannten Art gehören.
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Das
Gelenk der erfindungsgemäßen Kniegelenkprothese
kann eine definierte Schwenkachse haben. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Gelenk jedoch ein Kugelgelenk, so daß die Bewegung des Verbindungszapfens
in der Ausnehmung zwar im wesentlichen eine Schwenkbewegung ist, die
der Grundbewegung des natürlichen
Knies entspricht, der aber eine Bewegungsmöglichkeit senkrecht zu dieser
Grundbewegung überlagert
ist. Die Bewegungsmöglichkeit
senkrecht zu der Grundbewegung ist verhältnismäßig gering und wird von der Breite
der Ausnehmung bestimmt. Auch das natürliche Knie kann eine leichte
Drehbewegung ausführen.
Wenn das Gelenk der Kniegelenkprothese ein Kugelgelenk ist, läßt sich
bei geeigneter Gestaltung der Gleitfläche der Verschleiß verringern,
insbesondere wenn das Gegenstück
der Gleitfläche
an der Tibia aus Polyethylen besteht.
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Das
Verriegelungselement weist eine Hülseneinrichtung mit einem radialen
Vorsprung auf, der in eine ringartige, von der Ausnehmung ausgehende Aussparung
eindrehbar ist, deren Querschnittsfläche über den Bereich der Ausnehmung,
in dem der Verbindungszapfen im wesentlichen eine Schwenkbewegung
ausführen
kann, zugänglich
ist. Bei dieser Gestaltung wird das Verriegelungselement nach Art eines
Bajonettverschlusses in der Ausnehmung arretiert, was schnell erfolgen
kann. Ferner ist die axiale Position des Verriegelungselements in
der Ausnehmung genau definiert und hängt nicht, wie z.B. bei einem
mit einem Außengewinde
versehenen Verriegelungselement, davon ab, wie fest das Verriegelungselement
in die Ausnehmung eingeschraubt wird.
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Vorzugsweise
weist die Hülseneinrichtung eine
Gelenkpfanne auf, an der ein an dem einen Ende des Verbindungszapfens
vorgesehener Gelenkkopf angreift, wobei der Verbindungszapfen einen
Schaft aufweist, der durch eine am Mantel der Hülseneinrichtung vorgesehene
Ausnehmung hindurch seine Bewegung ausführen kann, die im wesentlichen
eine Schwenkbewegung ist, aber, wie gesehen, auch Drehanteile enthalten
kann.
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Das
andere Ende des Verbindungszapfens kann mit einem Schraubgewinde
zum Anbringen von Protheseelementen für die Tibia versehen sein.
Im montierten Zustand steht das Schraubgewinde gegenüber der
Gleitfläche
vor, so daß eine
Montage der Protheseelemente für
die Tibia ohne große
Schwierigkeiten möglich
ist.
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Vorzugsweise
weist die Kniegelenkprothese eine Einrichtung auf, die das Verriegelungselement gegen
unbeabsichtigte Verdrehung sichert und auch eine definierte azimutale
Position des Verriegelungselements gewährleistet. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
ist dazu an der Hülseneinrichtung
ein radial vorspringendes und in eine Vertiefung im Bereich der
Ausnehmung oder der ringartigen Aussparung einrastbares Kunststoffteil
angeordnet, vorzugsweise aus Polyoxymethylen ("Delrin"). Wenn das Kunststoffteil in der Vertiefung
eingerastet ist, ist die Hülseneinrichtung
praktisch unverdrehbar in der Ausnehmung des Hauptteils festgestellt.
Mit Hilfe eines Werkzeuges ist dennoch ein späterer Ausbau des Verriegelungselements
möglich,
falls erforderlich.
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Die
im montierten Zustand vom Femur abgewandte Stirnseite der Hülseneinrichtung
kann mit Ansatzstellen für
ein Werkzeug versehen sein, das ein Verdrehen des Verriegelungselement
in der Ausnehmung ermöglicht.
Die Ansatzstellen sind vorzugsweise als Vertiefungen ausgestaltet,
in die Vorsprünge des
Werkzeuges eingreifen. Mit Hilfe des Werkzeuges läßt sich
die Verbindungseinrichtung problemlos in das Hauptteil einsetzen
und arretieren.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels genauer erläutert. Die Zeichnungen
zeigen in
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1 eine
perspektivische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Kniegelenkprothese
zusammen mit an der Tibia anbringbaren Protheseelementen aus einem
Baukastensystem,
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2 eine
perspektivische Ansicht der gemäß 1 angewandten
Kniegelenkprothese mit Hauptteil und eingesetzter Verbindungseinrichtung von
der Seite,
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3 eine
perspektivische Ansicht der Kniegelenkprothese mit Hauptteil und
eingesetzter Verbindungseinrichtung von hinten,
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4 eine
perspektivische Ansicht des Hauptteils der Kniegelenkprothese von
hinten,
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5 einen
Querschnitt durch das Hauptteil der Kniegelenkprothese in der Mittelebene
der Ausnehmung,
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6 eine
perspektivische Ansicht des Hauptteils der Kniegelenkprothese von
unten und hinten,
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7 eine
perspektivische Ansicht der Verbindungseinrichtung der Kniegelenkprothese
von hinten,
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8 eine
perspektivische Ansicht der Verbindungseinrichtung der Kniegelenkprothese
von vorne,
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9 eine
perspektivische Ansicht des Verriegelungselements der Verbindungseinrichtung
von der Seite,
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10 in
Teil (a) einen Längsschnitt
durch das Verriegelungselement der Verbindungseinrichtung und in
Teil (b) einen Längsschnitt
durch eine Abdeckkappe für
das Verriegelungselement,
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11 eine
perspektivische Ansicht des Verbindungszapfens der Verbindungseinrichtung
und
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12 einen
Längsschnitt
durch ein Werkzeug zum Einsetzen der Verbindungseinrichtung in das
Hauptteil.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kniegelenkprothese 1 in
perspektivischer Ansicht von der Seite, so wie sie mit weiteren Protheseelementen
für die
Tibia verwendet wird. Im folgenden sind Begriffe wie unten, hinten,
vorne, usw. auf einen stehenden Menschen bezogen, in den die Kniegelenkprothese
implantiert ist.
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Die
Kniegelenkprothese 1 weist ein Hauptteil 2 auf,
das mit einem Dorn 3 zum Anbringen der Kniegelenkprothese 1 am
Femur versehen ist, siehe auch die 2, 3, 4 und 6.
Der Dorn 3 kann fest am Hauptteil 2 montiert oder
lösbar
sein. Im Ausführungsbeispiel
ist er lösbar,
und 5 zeigt das Hauptteil 2 ohne Dorn 3.
Die Kniegelenkprothese 1 weist ferner eine Verbindungseinrichtung 4 auf,
die im Bereich einer Gleitfläche 5 eine
Bewegung erlaubt, die im wesentlichen den Bewegungsmöglichkeiten
des menschlichen Knies entspricht. Die Verbindungseinrichtung 4 dient
zum Verbinden der Kniegelenkprothese 1 mit Protheseelementen 8,
die in die Tibia eingesetzt werden. Den oberen Abschluß der Protheseelemente 8 bildet
dabei ein Gleitstück 9,
das mit einer Gleitfläche
versehen ist, die komplementär zu
der Gleitfläche 5 am
Hauptteil 2 ausgestaltet ist. Das Gleitstück 9 besteht
aus reibungsverminderndem Material, vorzugsweise aus Polyethylen.
Die Protheseelemente 8, 9 sind im Ausführungsbeispiel aus
einem Baukastensystem zusammengesetzt.
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Wie
insbesondere die 2 und 6 zeigen,
ist das Hauptteil 2 seitlich mit einer Aussparung 10 versehen.
Im vorderen, unte ren und hinteren Bereich hat die Aussparung 10 eine
mehreckige Begrenzung 12, während sie nach oben hin offensteht. Eine
der Aussparung 10 entsprechende Aussparung befindet sich
auch auf den in den 2 und 6 verdeckten
Seite des Hauptteils 2. Um das Hauptteil 2 an
dem im Körper
verbleibenden Teil des Femurs zu verankern, wird der Dorn 3 in
dessen Stirnseite getrieben, während
in den Aussparungen 10 zuvor passend herausgearbeitete
Knochenbereiche zu liegen kommen.
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Von
der Gleitfläche 5 geht
eine Ausnehmung 14 aus, und zwar vom unteren und hinteren
Bereich des Hauptteils 2 (siehe insbesondere die 4 bis 6),
die sich ins Innere des Hauptteils 2 erstreckt. Ausgehend
vom unteren Bereich der Gleitfläche 5 ist die
Ausnehmung 14 im wesentlichen zylinderförmig, wobei die Zylinderachse
im wesentlichen in Richtung der Achse des Femurs verläuft, öffnet sich
aber im hinteren Bereich des Hauptteils 2 schlitzartig.
Von der Ausnehmung 14 geht im Inneren des Hauptteils 2 eine
ringartige Aussparung 16 aus, wie aus den 4 bis 6 ersichtlich
ist. Die ringartige Aussparung 16 erstreckt sich nicht über einen
vollen Kreisumfang, sondern endet jeweils an den Rändern des schlitzartigen
Bereichs der Ausnehmung 14, so daß ein Zugangsbereich 17 (siehe 6)
entsteht, über den
die Querschnittsfläche
der ringartigen Aussparung 16 zugänglich ist. Von der ringartigen
Aussparung 16 geht eine Vertiefung 18 aus, siehe 4.
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Die
Verbindungseinrichtung 4 weist ein Verriegelungselement 20 auf,
das in die Ausnehmung 14 einsetzbar und dort arretierbar
ist. Die Einzelheiten des Verriegelungselements 20 sind
in den 7 bis 9 und 10 dargestellt.
Das Verriegelungselement 20 besteht im wesentlichen aus
einer Hülseneinrichtung 22,
von deren Mantel an der vorderen Seite ein radialer Vorsprung 23 ausgeht.
Der Mantel der Hülseneinrichtung 22 ist
mit einer schlitzartigen Ausnehmung 24 versehen, die sich
von der unteren, offenstehenden Stirnseite der Hülseneinrichtung 22 bis
nahe zum oberen Ende der Hülseneinrichtung 22 erstreckt.
Im Inneren der Hülseneinrichtung 22 befindet
sich eine Gelenkpfanne 26, siehe 10(a),
die als Teil einer Kugelfläche
ausgebildet ist und im mittleren Bereich mit einer Öffnung 27 versehen
ist. An der unteren Stirnseite der Hülseneinrichtung 22 sind zwei
Vertiefungen 28, siehe 10(a).
In den Vorsprung 23 ist ein radial vorspringendes Kunststoffteil 29 aus
Polyoxymethylen ("Delrin") eingelassen.
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Die
Verbindungseinrichtung 4 weist ferner einen Verbindungszapfen 30 auf,
der in 11 in perspektivischer Ansicht
dargestellt ist. Der Verbindungszapfen 30 hat einen zylinderartigen
Schaft 32, der an seinem einen Ende in einen Gelenkkopf 34 übergeht,
dessen Oberfläche
als Teil einer Kugel geformt ist. Das dem Gelenkkopf 34 gegenüberliegende
Ende des Verbindungszapfens 30 ist mit einem Schraubgewinde 36 versehen.
Das Schraubgewinde 36 dient zum Verbinden mit an der Tibia
angebrachten Protheseelementen. Um ein späteres Lösen des Schraubgewindes 36 zu
verhindern, kann dort ein Teil aus Polyoxymethylen ("Delrin") eingelassen sein, das
beim Festdrehen des Schraubgewindes 36 verläuft und
dadurch das Gewinde sichert.
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Im
montierten Zustand der Verbindungseinrichtung 4 liegt der
Gelenkkopf 34 des Verbindungszapfens 30 in der
Gelenkpfanne 26 der Hülseneinrichtung 22.
Dabei reicht der Schaft 32 durch die Öffnung 27 und tritt
aus der unteren Stirnseite der Hülseneinrichtung 22 aus. 7 zeigt
die Verbindungseinrichtung 4 im montierten Zustand. Es
ist ersichtlich, daß der
Verbindungszapfen 30 durch die schlitzartige Ausnehmung 24 hindurch
eine Bewegung ausführen
kann, die im wesentlichen eine Schwenkbewegung ist, aber auch Drehanteile
quer zu der Hauptschwenkrichtung enthalten kann, da die Gelenkpfanne 26 und
der Gelenkkopf 34 als Teile von Kugelflächen ausgeformt sind. Wegen
der verhältnismäßig geringen
Breite der schlitzartigen Ausnehmung 24 am Mantel der Hülseneinrichtung 22 ist
jedoch die Bewegung in Richtung quer zur Hauptschwenkebene eingeschränkt.
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Um
einen sicheren Sitz des Gelenkkopfs 34 in der Gelenkpfanne 26 zu
gewährleisten,
ist die obere Stirnseite der Hülseneinrichtung 22 durch
eine Abdeckkappe 37 geschlossen. Wie 10(b) zeigt,
ist die Innenseite 38 der Abdeckkappe 37 kugelflächenähnlich ausgestaltet,
um einerseits die gewünschte Bewegung
des Gelenkkopfs 34 in der Gelenkpfanne 26 zu ermöglichen,
andererseits aber zu verhindern, daß sich der Gelenkkopf 34 nach
oben aus der Gelenkpfanne 26 herausbewegt. Wenn die Abdeckkappe 37 auf
die Hülseneinrichtung 22 aufgesetzt
ist, liegt der obere Rand der Hülseneinrichtung 22 an
einem Ansatz 39. Vorzugsweise wird die Abdeckkappe 37 bei
der Herstellung der Kniegelenkprothese nach dem Einsetzen des Verbindungszapfens 30 in
die Hülseneinrichtung 22 mit
der Hülseneinrichtung 22 verschweißt.
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Die
fertig montierte Verbindungseinrichtung 4 läßt sich
in die Ausnehmung 14 im Hauptteil 2 einsetzen,
wobei der Vorsprung 23 an der Hülseneinrichtung 22 in
dem Bereich der Ausnehmung 14 geführt wird, der sich zum hinteren
Bereich der Gleitfläche 5 öffnet (in 6 oben).
Anschließend
kann das Verriegelungselement 20 arretiert werden, indem
die Hülseneinrichtung 22 verdreht
wird. Dabei tritt der Vorsprung 23 über den Zugangsbereich 17 in
die ringartige Aussparung 16 ein, siehe 6.
Danach ist eine axiale Bewegung des Verriegelungselements 20 nicht
mehr möglich.
Die Hülseneinrichtung 22 wird
so lange verdreht, bis das an dem Vorsprung 23 vorspringende
Kunststoffteil 29 in der Vertiefung 18 zu liegen
kommt, was eine Arretierung in azimutaler Richtung bewirkt. Dann
sind die schlitzartige Ausnehmung 24 in der Hülseneinrichtung 22 und
der hintere Bereich der Ausnehmung 14 aufeinander ausgerichtet.
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3 zeigt
den Blick auf das Hauptteil 2 mit eingesetzter Verbindungseinrichtung 4 von
hinten. Das Verriegelungselement 20 ist dabei nicht mehr
zu sehen, da der Blick genau auf die schlitzartige Ausnehmung 24 in
der Hülseneinrichtung 22 fällt. In
diesem Zustand kann der Verbindungszapfen 30 in der Ausnehmung 14 im
wesentlichen eine Schwenkbewegung ausführen, die im Ausführungsbeispiel
zusätzliche
Drehanteile enthalten kann, wie erläutert. 2 zeigt
einen Zustand, in dem der Verbindungszapfen 30 um etwa
45° verschwenkt
ist. Die über
das Schraubgewinde 36 mit dem Verbindungszapfen 30 verbundenen
Protheselemente der Tibia können
somit eine Bewegung ausführen,
die weitgehend dem natürlichen
Bewegungsablauf eines Kniegelenks entspricht.
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Die
Kniegelenkprothese kann aus Metallen hergestellt werden, die sich
für Knochenimplantate bewährt haben.
Prinzipiell können
auch sowohl der Gelenkkopf 34 als auch die Gelenkpfanne 26 aus aufeinander
abgestimmten Metallegierungen gefertigt werden. Im Bereich aneinanderreibender
Teile können
jedoch mit Erfolg auch Kunststoffe verwendet werden.
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Das
Hauptteil 2 der erfindungsgemäßen Kniegelenkprothese 1 kann
am Femur befestigt werden, ohne daß dabei vorstehende Teile der
Verbindungseinrichtung 4 stören. Die Verbindungseinrichtung 4 wird
anschließend
in die Ausnehmung 14 des Hauptteils 2 eingesetzt
und arretiert. Dabei ist ein Werkzeug 40 hilfreich, das
in 12 im Schnitt dargestellt ist.
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Das
Werkzeug 40 hat einen Hohlschaft 42, an dessen
einem Ende ein querverlaufender Knebel 44 angebracht ist,
der als Handgriff dient. An einer Seite des Hohlschafts 42 ist
eine Öffnung 46 vorgesehen,
die sich bis zu dem dem Knebel 44 gegenüberliegenden Ende des Hohlschafts 42 erstreckt.
An der an diesem Ende befindlichen Stirnseite des Hohlschafts 42 befinden
sich zwei Vorsprünge 48,
die auf die Vertiefungen 28 in dem Verriegelungselement 20 abgestimmt
sind.
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Um
das Werkzeug 40 zu benutzen, wird zunächst der Verbindungszapfen 30 in
die schlitzartige Ausnehmung 24 am Mantel der Hülseneinrichtung 22 geschwenkt.
Die Stirnseite der Hülseneinrichtung 22 mit
den Vertiefungen 28 ist dann frei zugänglich. Die Vorsprünge 48 können nun
in die Vertiefungen 28 eingeführt wer den, und der Verbindungszapfen 30 kann
durch die Öffnung 46 hindurch
zurückgeschwenkt
werden. Dann läßt sich
die Verbindungseinrichtung 4 problemlos in die Ausnehmung 14 des Hauptteils 2 einsetzen
und in der zuvor beschriebenen Weise in die gewünschte Position drehen.