DE19625868C1 - Verfahren zur Steuerung wenigstens eines elektrischen Heizgerätes - Google Patents
Verfahren zur Steuerung wenigstens eines elektrischen HeizgerätesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung wenigstens
eines elektrischen Heizgerätes in einem Fahrzeug mit zumin
dest einem elektrischen Fahrmotor, der von einer Primärener
giequelle versorgt wird und der als Generator umschaltbar
ist.
Derartige elektrische Heizgeräte dienen zum Beheizen von
Fahrgasträumen in elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, z. B.
Straßenbahnen. Die Speisespannung der Fahrzeuge wird hierbei
auch zum Heizen verwendet. Die Heizung wird während der Fahrt
vor allem in der Bremsphase eingeschaltet (getakteter Be
trieb), um die rückgespeiste Energie des Antriebes zum Heizen
zu nutzen (DE 28 35 120 C2). Dabei muß zum Rückspeisen die
Spannung angehoben werden. Bei Stillstand des Fahrzeuges muß
die Heizenergie aus dem Netz entnommen werden. Je nach Ver
teilung der Einspeisepunkte (Unterwerke) im Netz und der
Netzbelastung durch weitere Fahrzeuge sind große Netzspan
nungsschwankungen möglich und zulässig. Dies führt bei einer
von der Außentemperatur abhängigen Einschaltzeit der Heizung
zu einer unregelmäßigen Energiezufuhr. Die Heizung muß des
halb auf eine bestimmte Spannung ausgelegt werden, um die
Einschaltzeit dann entsprechend dieser Spannung in Abhängig
keit von der Außentemperatur zu steuern. Aufgrund der quadra
tischen Abhängigkeit der Energie von der Spannung führt das
bekannte Steuerverfahren zu einer stark schwankenden Innen
temperatur. In Netzen mit hohem Spannungsabfall müssen die
Heizzeiten deshalb mittels umfangreicher Messungen entspre
chend ausgelegt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren der ein
gangs genannten Art zu schaffen, das auch bei starken Netz
spannungsschwankungen eine weitgehend konstante Innentempera
tur des beheizten Raumes ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
Das Verfahren nach Anspruch 1 dient zur Steuerung wenigstens
eines elektrischen Heizgerätes in einem Fahrzeug mit zumin
dest einem elektrischen Fahrmotor, der von einer Primärener
giequelle versorgt wird und der als Generator umschaltbar
ist. Hierfür wird aus den Fahrzeugeigenschaften in Abhängig
keit von der Außentemperatur die für eine vorgebbare Raumtem
peratur innerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls notwendige
elektrische Heizenergie berechnet. Weiterhin wird aus den
elektrischen Werten der generatorischen Bremsung und/oder der
Primärenergiequelle die aktuelle elektrische Heizenergie be
rechnet, wobei die vom elektrischen Fahrmotor aufgebrachte
und/oder aus der Primärenergiequelle aufgenommene aktuelle
elektrische Heizenergie von der im vorgegebenen Zeitintervall
notwendigen elektrischen Heizenergie abgezogen wird. Dieser
Vorgang wird solange wiederholt, bis die notwendige elektri
sche Heizenergie aufgebracht oder das Ende des Zeitintervalls
erreicht ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für alle Arten von elek
trisch angetriebenen Fahrzeugen (dieselelektrischer Antrieb,
Brennstoffzelle oder Akku als Primärenergiequelle, Fahr
drahteinspeisung) geeignet. Heizgeräte, die durch das Verfah
ren nach Anspruch 1 gesteuert werden, benötigen keine Misch
kammern zum Mischen der erwärmten Luft mit der Außenluft und
keine Isolierkammern, die das Abkühlen der erwärmten Luft
verhindern. Damit können Heizgeräte, die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren betrieben werden, konstruktiv entsprechend
einfach und leicht aufgebaut sein.
Das Verfahren nach Anspruch 1 ist darüber hinaus zum Beheizen
von verschiedenen Innenräumen geeignet. So können z. B. so
wohl Fahrgasträume als auch Führerräume von Fahrzeugen be
heizt werden. Auch das Beheizen von Innenräumen elektrischer
Komponenten zur Verhinderung von Kondensation an den Bautei
len ist möglich.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 1 werden die Heizgeräte ge
taktet betrieben. Diese Betriebsart kann außer im Fahrbetrieb
(im folgenden als getakteter Normalheizbetrieb bezeichnet)
auch zum schnellen Aufwärmen des Fahrzeugs (getakteter Vor
heizbetrieb) gewählt werden.
Soll bei längeren Standzeiten des Fahrzeugs in den kalten Mo
naten eine Abkühlung unter eine vorgebbare Mindesttemperatur
verhindert werden, dann ist es besonders vorteilhaft die
Heizgeräte gemäß einem Verfahren nach Anspruch 2 zu betreiben
(im folgenden als zyklischer Warmhaltebetrieb bezeichnet).
Das Einschalten der Heizgeräte erfolgt zeitlich versetzt. Man
erreicht dadurch eine gleichmäßige Strombelastung, ohne daß
kurzzeitig in Summe ein hoher Strom fließt. Mit dem Verfahren
gemäß Anspruch 2 ist selbstverständlich auch ein zyklischer
Vorheizbetrieb zum schnellen Aufwärmen des Fahrzeugs möglich.
Der durch Anspruch 1 definierte getaktete Normalheizbetrieb
gewährleistet z. B. für mitteleuropäische Witterungsverhält
nisse i. a. auch bei starken Netzschwankungen eine weitgehend
konstante Innentemperatur des beheizten Raumes. Um auch noch
bei extrem niedrigen Außentemperaturen und starken Netz
schwankungen eine konstante Innentemperatur des beheizten
Raumes zu gewährleisten, ist ein Verfahren gemäß Anspruch 3
besonders gut geeignet.
Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, die
Gegenstand der weiteren Ansprüche sind, werden im folgenden
anhand von Diagrammen und Kennlinien in der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Ablaufdiagramm für das Verfahren gemäß den Ansprüchen
1 bis 3,
Fig. 2 Kennlinie für den Normalheizbetrieb,
Fig. 3 Aufteilung der zuzuführenden Heizenergie auf den
Grundtakt,
Fig. 4 Zeitdiagramm für das zyklische Einschalten der Heiz
kreise,
Fig. 5 Zeitdiagramm der Energieaufnahme bei zyklischem Heiz
betrieb,
Fig. 6 Einschaltbedingungen für Normalheizbetrieb und getak
teten Vorheizbetrieb zu Beginn des Grundtaktzyklus
Fig. 7 Einschaltbedingungen der Heizkreise während des
Grundtaktzyklus im getakteten Heizbetrieb.
Die Heizungssteuerung wird bei einer Straßenbahn mit den
Signalen "Stromabnehmer oben, Batterie ein und Netzspannung
vorhanden" eingeschaltet.
Bei abgerüstetem Fahrzeug (Fahrzeug aufgerüstet bedeutet:
Batterie ein und Fahrerschlüssel steckt; Fahrzeug abgerüstet
bedeutet: Batterie ein und Fahrerschlüssel steckt nicht)
durchläuft die Heizungssteuerung das Warmhalteprogramm. Ist
die Temperatur im Fahrzeug beim Einschalten stark abgesunken
(Tinnen < TW aus), dann wird im zyklischen Betrieb solange ge
heizt, bis die Innentemperatur TW aus erreicht ist.
Wird der Fahrerstand besetzt, dann wird abhängig vom Fahrt
richtungsschalter entweder in den zyklischen oder in den ge
takteten Vorheizbetrieb geschaltet.
Steht der Fahrtrichtungsschalter nicht in Stellung "Vor
wärts", dann durchläuft die Steuerung den zyklischen Vor
heizbetrieb. Dabei wird das Fahrzeug bis zur Sollinnentempe
ratur TV aus vorgeheizt. Danach werden die Heizgeräte, solange
sich die Innentemperatur innerhalb der Abschalthysterese be
findet, ausgeschaltet.
Steht der Fahrtrichtungsschalter in Stellung "Vorwärts", dann
wird getaktet vorgeheizt. Dies erfolgt bis zu einer bestimm
ten Innentemperatur TV aus.
Über diesen Temperaturgrenzwert wird der Vorheizbetrieb vom
getakteten Normalheizbetrieb abgelöst. Im Normalheizprogramm
soll der beim Vorheizen erreichte Innentemperaturwert mög
lichst konstant gehalten werden. Erreicht die Innentemperatur
den Grenzwert TN aus, dann wird der getaktete Normalheizbe
trieb abgeschaltet. Die Einschaltung erfolgt erst wieder,
wenn die Innentemperatur auf die untere Hysteresetemperatur
abgesunken ist.
Der getaktete Betrieb und der zyklische Betrieb sind hierbei
folgendermaßen definiert:
Im getakteten Betrieb werden die Heizgeräte vorzugsweise von der elektrischen Bremsenergie gespeist. Die Steuerung über prüft in einem bestimmten Zeitraum (Grundtakt) ob eine Netz bremsung erfolgt und schaltet die Heizung dann zu. Falls in nerhalb des Grundtaktes die Heizenergie nicht von der Bremse aufgebracht werden kann, nimmt die Heizung Energie aus dem Netz auf. Diese Betriebsart wird im Fahrbetrieb verwendet, da dann Bremsenergie erwartet werden kann.
Im getakteten Betrieb werden die Heizgeräte vorzugsweise von der elektrischen Bremsenergie gespeist. Die Steuerung über prüft in einem bestimmten Zeitraum (Grundtakt) ob eine Netz bremsung erfolgt und schaltet die Heizung dann zu. Falls in nerhalb des Grundtaktes die Heizenergie nicht von der Bremse aufgebracht werden kann, nimmt die Heizung Energie aus dem Netz auf. Diese Betriebsart wird im Fahrbetrieb verwendet, da dann Bremsenergie erwartet werden kann.
Der zyklische Betrieb kommt zum Einsatz, wenn die Straßenbahn
über längere Zeit steht, z. B. im Straßenbahndepot. Im zykli
schen Betrieb bleibt das Heizschütz über die festgelegte Zeit
tWein/tVein eingeschaltet. Die Einschaltung der Schütze er
folgt um die Zeit tWvers/tVvers versetzt. Man erreicht damit
eine gleichmäßige Strombelastung über der Zeit. Auf diese
Weise wird verhindert, daß alle Heizgeräte gleichzeitig hei
zen und somit kurzzeitig in Summe ein hoher Strom fließt.
Beim Abrüsten eines Fahrerstandes schaltet die Heizung wieder
in den Warmhaltebetrieb.
Die für die Steuerung der Heizgeräte notwendige Temperaturer
fassung erfolgt über mehrere Temperaturgeber, von denen vor
zugsweises wenigstens zwei in jedem Innenraum und zwei an der
Fahrzeugaußenfront eingebaut sind. Die Temperaturgeber werden
vom zentralen Steuergerät abgefragt. Das zentrale Steuergerät
wandelt die eingelesenen Werte in ein festes Datenformat um
und überprüft sie auf Überlauf und Drahtbruch. Im Fehlerfall
werden Ersatzwerte gebildet (z. B. gültige Werte der anderen
Meßfühler). Für die Weiterverarbeitung im Software-Programm
wird je ein Referenzwert Innentemperatur Tinnen und Außentem
peratur Taußen als Mittelwert der eingelesenen Werte gebildet.
Ist die Einschaltbedingung für das Normalheizen erfüllt, d. h.
TV aus < TInnen < TN aus, wird das Normalheizprogramm durchlau
fen.
Im Normalheizbetrieb wird nach der in Fig. 2 dargestellten
Temperatur-Leistungskennlinie geheizt. Die Leistungsvorgabe
bleibt im Zuge der Berechnung der Heizenergie konstant. Hin
gegen ist die Einschaltzeit der Heizkreise aufgrund der in
die Rechnung miteinfließenden Spannung variabel. Im folgenden
wird beschrieben, wie die Heizenergie (bzw. die Größen der
Heizungsberechnung), die benötigt wird, um das Fahrzeug auf
seine Solitemperatur aufzuheizen, berechnet wird.
Die Berechnung der erforderlichen Heizenergie erfolgt jeweils
für einen Grundtakt tGrund.. Der Grundtakt der Heizungsberech
nung ergibt sich aus dem mittleren Haltestellenabstand und
der mittleren Reisegeschwindigkeit. Er muß für jeden Einsatz
ort entweder neu festgelegt werden oder über ein selbstler
nendes Programm ermittelt werden. Die Variable tRest ist die
Restzeit innerhalb des Grundtaktes. Sie wird zu Beginn des
Grundtaktzyklus auf den festgelegten Wert tGrund gesetzt. Die
Restzeit wird pro Zeitintervall (z. B. pro Sekunde ) um eins
heruntergezählt. Ist die Restzeit abgelaufen, so wird wieder
der festgelegte Wert geladen.
Die erforderliche Heizenergie ist abhängig von der mittleren
Heizleistung und von der Grundtaktzeit. Die mittlere Heizlei
stung ist in der Kennlinie (Fig. 2) in Abhängigkeit der Außen
temperatur aufgetragen. Liegt die Außentemperatur unterhalb
der Abschalttemperatur TN aus, so muß dem Fahrzeug Heizenergie
zugeführt werden. Je niedriger die Außentemperatur, desto
mehr Energie muß zugeführt werden. Ist die Außentemperatur
kleiner als die minimale Außentemperatur, dann wird mit maxi
maler Heizleistung geheizt, da die maximale Einschaltdauer
der Heizgeräte nicht überschritten werden darf. Liegt die
Außentemperatur oberhalb der Knickpunkttemperatur dann wird
mit einer gleichbleibenden minimalen Heizleistung Pmin bis zum
Abschaltpunkt geheizt. Dadurch soll ein zu kurzes Ansteuern
der Heizungsschütze aufgrund sehr kleiner Leistungswerte ver
hindert werden.
Um die Kennlinie unabhängig von der Grundtaktzeit tGrund zu
halten, wurde die mittlere Heizleistung über der Außentempe
ratur aufgetragen. Diese Leistung wird, multipliziert mit der
Grundtaktzeit, zu Beginn jedes Grundtaktzyklus als zuzufüh
rende Energie EKennl im zentralen Steuergerät abgespeichert.
Im folgenden werden nur Energiewerte zur Berechnung verwen
det.
Zu Anfang des Grundtaktes ist noch nicht bekannt, wann die
nächste Netzbremse (generatorische Bremsung mit Rückspeisung
in die Primärenergiequelle) erfolgt. Deshalb wird ebenfalls
am Anfang des Grundtaktes die Zeit tZW in Sekunden ermittelt,
die geheizt werden muß, wenn innerhalb dieses Grundtaktzyklus
keine Bremsung erfolgt. In diesem Fall muß die Heizung mit
Netzstrom betrieben werden. Dieses sogenannte Zwangsheizen
wird eingesetzt, wenn die Restzeit tRest innerhalb des Grund
taktes auf den berechneten Zeitwert abgelaufen ist, und die
berechnete Energie den Heizgeräten noch nicht zugeführt
wurde.
Erfolgt während des Grundtaktes eine Bremsphase (Fig. 7) und
hat die zuzuführende Energie (ermittelt aus Kennlinie) einen
positiven Wert, dann wird die Heizung während des Bremsens
eingeschaltet. Zur Feststellung der verbrauchten Energie ver
wendet man die Formel:
Everbr. = Umittel²/R × tHeiz.
Der Widerstand der Heizstäbe ist konstant und aus den allge
meinen Heizgerätedaten ersichtlich. Die Spannung wird pro Se
kunde 10mal erfaßt und daraus der Mittelwert gebildet. Für
jede Sekunde tHeiz der Bremsphase wird der Mittelwert der
Spannung aus der vorhergehenden Sekunde zur Berechnung ver
wendet.
Ziel der getakteten Heizungssteuerung ist es, alle elektri
schen Netzbremsphasen zum Heizen zu nutzen und damit die ge
samte zuzuführende Energie sparsam einzusetzen. Wird in einem
Grundtakt die komplette Energie beim Bremsen verbraucht, dann
ist in diesem Zyklus kein Zwangsheizen mehr nötig (Fig. 3
oben). Im nächsten Taktzyklus wird die zuzuführende Energie
wieder neu über die Kennlinie ermittelt (Ezu = Ekennl).
Bei Netzbremsphasen die kürzer als 3 s lang andauern, wird die
Bremszeit softwaremäßig zur Auswertung in der Heizungssteue
rung auf 3 s verlängert. Damit ist eine Mindesteinschaltzeit
der Heizgeräte gewährleistet. Zusätzlich wird auf diese Weise
auch die Schalthäufigkeit der Heizschütze innerhalb des
Grundtaktes begrenzt. Diese Maßnahme begründet sich insbeson
dere aufgrund des speziell bei Straßenbahnen vorkommenden
"stop and go"-Verkehrs, der ein häufiges Anbremsen des Fahr
zeuges mit sich bringt.
Reicht die Bremsphase nicht aus um den Heizgeräten ausrei
chend Energie zuzuführen, dann muß die restliche Energie im
Zwangsheizbetrieb zugeführt werden (Fig. 3 mitte und unten).
Das Zwangsheizen beginnt, wenn die Restzeit tRest kleiner oder
gleich der berechneten Einschaltzeit ist. Dazu berechnet man
die erforderliche Einschaltzeit, die sich aus der restlichen
Heizenergie, und einer für die Zeit des Zwangsheizens fest
vorgegebenen Referenzspannung nach der Formel
tZW = ERest × R/UZw²
ermitteln läßt.
Die Spannung UZW ist gleich der mittleren Spannung Umittel zu
Beginn des Zwangsheizens. Die Energie ERest erhält man aus der
Differenz aus zuzuführender Energie und verbrauchter Energie;
ERest = EZu-Everbr..
Die verbrauchte Energie wird wie beim Heizen mit Bremsstrom,
abhängig vom aktuellen Spannungsmittelwert berechnet.
Bei Grundtaktende wird die Differenz aus ermittelter und ge
samter verbrauchter Energie gebildet:
ERest = EKennl.-Everbr..
Das Ergebnis kann sowohl negative, als auch positive Werte
haben, weil die zugrunde liegende Spannung UZw bei der Be
rechnung der Zwangstaktzeit einen festen Wert hat und der ak
tuelle Spannungswert davon abweichen kann. Die so ermittelte
Zwangsheizzeit entspricht deshalb nicht genau der Zeit, die
geheizt werden müßte um die ganze zuzuführende Energie inner
halb des Grundtaktes in Heizenergie umzusetzen. Der Diffe
renzbetrag wird in den nächsten Zyklus übernommen und auf den
Kennlinienwert addiert. Diese Energie stellt somit im näch
sten Grundtaktzyklus die zuzuführende Energie dar:
Ezu = EKennl.+ERest.
Der getaktete Vorheizbetrieb (Fig. 1) wird bei aufgerüstetem
Fahrzeug und bei Fahrtrichtungsschalter in Vorwärtsstellung
eingeschaltet. Er erfolgt nach den gleichen Steuerungsprinzi
pien wie der Normalheizbetrieb.
Der Unterschied der beiden Heizprogramme besteht in der Er
mittlung der erforderlichen Heizenergie. Im Vorheizbetrieb
soll das Fahrzeug in möglichst kurzer Zeit auf die geforderte
Innentemperatur TV aus aufgeheizt werden. Es wird unabhängig
von der Leistungs-Außentemperaturkennlinie vorgeheizt. Die
Ansteuerung der Heizgeräte erfolgt in Abhängigkeit der vorge
gebenen Energie EVein. Diese Energie ist vom Betreiber vorein
stellbar und darf die in der Heizungsberechnung festgelegte
maximale Energie nicht überschreiten. Innerhalb des Grund
taktzyklus wird diese Energie den Heizgeräten unter bevorzug
ter Nutzung der Bremsenergie und Zwangsheizung zugeführt. Die
Abarbeitung des Grundtaktes erfolgt wie beim Normalheizen.
Der zyklische Vorheizbetrieb (Fig. 1) wird zum Aufheizen von
aufgerüsteten, abgestellten Fahrzeugen (Fahrtrichtungsschal
ter in Nullstellung) eingesetzt. Dabei wird die Heizung bis
zu dem oberen Temperaturgrenzwert TV aus eingeschaltet. Als
Vergleichswert wird nur die Innenraumtemperatur verwendet.
Bei Überschreiten des Grenzwertes TV aus wird der zyklische
Vorheizbetrieb ausgeschaltet. Danach wird erst wieder einge
schaltet, wenn die Temperatur unterhalb des unteren Hystere
setemperaturwertes gesunken ist.
Die Einschaltung der Heizkreise erfolgt abhängig von der vom
Betreiber eingestellten Zeitwerte für Einschaltdauer tV ein
und Versetzungszeit tV vers. Diese Werte werden für jeden Heiz
kreis einzeln angegeben (Fig. 4).
Die Zeit tV ein gibt an, wie lange die Heizkreise eingeschal
tet werden. Das Verhältnis Einschaltdauer zu Heizpause soll
dabei unter der in der Heizungsberechnung angegebenen maxima
len Einschaltzeit pro Heizzyklus liegen, damit die Heizgeräte
nicht überlastet werden. Die Versetzungszeit tV vers ist die
Zeit, die zwischen der Einschaltung zweier, in der Zuschal
tungsreihenfolge aufeinanderfolgender Heizkreise liegt. Wählt
man die Versetzungszeit bei allen Heizkreisen gleich der Ein
schaltdauer, dann fallen Einschaltvorgang und Ausschaltvor
gang zweier Heizkreise zusammen und die Stromaufnahme wird
gleichmäßiger.
Bei der Auslegung der einzelnen Einschalt- und Versetzungs
zeiten muß darauf geachtet werden, daß das Verhältnis aus
Heizphase und Heizpause eines Heizkreises kleiner oder gleich
ist dem Verhältnis aus maximaler Einschaltzeit und Mindest
pausenzeit, die für die Heizkreise festgelegt sind.
Berechnen läßt sich dieses Verhältnis mit folgenden Formeln:
Mit Hilfe der Einschaltdauer und der Versetzungszeit kann man
einstellen, wie schnell das Fahrzeug aufgeheizt werden soll.
Wählt man eine kleine Versetzungszeit und eine große Ein
schaltdauer, dann wird das Fahrzeug schnell aufgewärmt, wobei
von den Heizkreisen in Summe ein hoher Strom aufgenommen
wird. Eine solche Einstellung ist für den getakteten Vorheiz
betrieb zu empfehlen.
Grundsätzlich sollte bei der Auswahl der Versetzungszeiten
darauf geachtet werden, daß die gesamte Energieaufnahme der
zugeschalteten Heizkreise über die Zeit konstant ist. Aus Fig. 5
ist ersichtlich, daß durch gleichzeitige Einschaltung von
jeweils zwei Heizkreisen eine konstante Energieaufnahme ge
währleistet wird.
Der Warmhaltebetrieb ist zyklisch und wird in abgestellten,
nicht aufgerüsteten Fahrzeugen durchlaufen. Die zyklische
Einschaltung der Heizkreise erfolgt entsprechend dem Vorheiz
betrieb (Fig. 4). Dabei werden für den Warmhaltebetrieb eigene
Werte für Abschalttemperatur TW aus sowie für Einschaltzeit tW
ein und Versetzungszeit TW vers der Heizkreise vom Benutzer
festgelegt.
Es empfiehlt sich eine kürzere Einschaltzeit und eine längere
Versetzungszeit je Heizkreis als beim Vorheizbetrieb zu wäh
len, damit die Stromaufnahme der Heizkreise in Summe geringer
und gleichmäßiger ist.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel werden von dem Ver
fahren zur Steuerung wenigstens eines elektrischen Heizgerä
tes folgende Parameter benutzt.
Als einstellbare Werte sind vorgesehen:
tW ein Einschaltdauer bei Warmhaltebetrieb
tW vers Versetzungszeit bei Warmhaltebetrieb
TW aus Innentemperaturwert, bei dem der Warmhaltebetrieb abgeschaltet wird
EV ein Energiewert für den Vorheizbetrieb
tV ein Einschaltdauer bei zyklischem Vorheizbetrieb
tV vers Versetzungszeit bei zyklischem Vorheizbetrieb
TV aus Innentemperaturwert, bei dem der zyklische Vorheizbetrieb abgeschaltet wird oder der getaktete Vorheizbetrieb vom Normalheizbetrieb abgelöst wird
TN aus Innentemperaturwert, bei dem der Normalheizbetrieb abgeschaltet wird
tGrund Dauer eines Grundtaktes
tnach L Lüfternachlaufzeit
Tamin Einstellpunkt für die minimale Außentemperatur
Tamax Einstellpunkt für die maximale Außentemperatur (= Abschalttemperatur)
tW ein Einschaltdauer bei Warmhaltebetrieb
tW vers Versetzungszeit bei Warmhaltebetrieb
TW aus Innentemperaturwert, bei dem der Warmhaltebetrieb abgeschaltet wird
EV ein Energiewert für den Vorheizbetrieb
tV ein Einschaltdauer bei zyklischem Vorheizbetrieb
tV vers Versetzungszeit bei zyklischem Vorheizbetrieb
TV aus Innentemperaturwert, bei dem der zyklische Vorheizbetrieb abgeschaltet wird oder der getaktete Vorheizbetrieb vom Normalheizbetrieb abgelöst wird
TN aus Innentemperaturwert, bei dem der Normalheizbetrieb abgeschaltet wird
tGrund Dauer eines Grundtaktes
tnach L Lüfternachlaufzeit
Tamin Einstellpunkt für die minimale Außentemperatur
Tamax Einstellpunkt für die maximale Außentemperatur (= Abschalttemperatur)
Hierbei ergeben sich folgende dynamische Werte:
Tinnen Ermittelter Wert für die Innenraumtemperatur
Taußen Ermittelter Wert für die Außentemperatur
Umittel Mittelwert der Spannung, z. B. gebildet aus den zehn Spannungswerten des letzten Zeitintervalls (z. B. Sekunde)
UZw Spannung, die zur Berechnung der Heizzeit für Zwangsheizen zugrunde gelegt wird
Pkennl Mittlere Heizleistung, die man jeweils zu Beginn des Grundtaktes aus der Leistungs-Außentemperatur-Kenn linie ermittelt
Ekennl Energie, die aus der mittleren Leistung (ermittelt aus Kennlinie) und der Grundtaktzeit berechnet wird (Ekennl = Pkennl·tGrund)
Everbr verbrauchte Energie innerhalb eines Grundtaktes
Ezu zuzuführende Energie, die sich aus der Summe von Ekennl und der im letzten Grundtakt nicht verbrauch ten Restenergie ergibt
Erest Energie, die sich aus der Differenz von zuzuführen der Energie und verbrauchter Energie ergibt
trest Restzeit innerhalb eines Grundtaktes
tHeiz Heizzeit zur Berechnung der verbrauchten Energie (= Taktfrequenz 1 s)
tZw Zeit, die am Ende eines Grundtaktes geheizt werden muß, um die vorgegebene Energie vollständig abzu heizen (Zwangsheizen)
Tinnen Ermittelter Wert für die Innenraumtemperatur
Taußen Ermittelter Wert für die Außentemperatur
Umittel Mittelwert der Spannung, z. B. gebildet aus den zehn Spannungswerten des letzten Zeitintervalls (z. B. Sekunde)
UZw Spannung, die zur Berechnung der Heizzeit für Zwangsheizen zugrunde gelegt wird
Pkennl Mittlere Heizleistung, die man jeweils zu Beginn des Grundtaktes aus der Leistungs-Außentemperatur-Kenn linie ermittelt
Ekennl Energie, die aus der mittleren Leistung (ermittelt aus Kennlinie) und der Grundtaktzeit berechnet wird (Ekennl = Pkennl·tGrund)
Everbr verbrauchte Energie innerhalb eines Grundtaktes
Ezu zuzuführende Energie, die sich aus der Summe von Ekennl und der im letzten Grundtakt nicht verbrauch ten Restenergie ergibt
Erest Energie, die sich aus der Differenz von zuzuführen der Energie und verbrauchter Energie ergibt
trest Restzeit innerhalb eines Grundtaktes
tHeiz Heizzeit zur Berechnung der verbrauchten Energie (= Taktfrequenz 1 s)
tZw Zeit, die am Ende eines Grundtaktes geheizt werden muß, um die vorgegebene Energie vollständig abzu heizen (Zwangsheizen)
Als feste Werte liegen folgende physikalische Daten vor:
R Widerstand der Heizgeräte
tein max/tpause min Verhältnis aus maximaler Einschaltzeit und Mindestpausenzeit gemäß Angabe Heizungsbe rechnung
TKnick Knickpunkttemperatur ab der mit Mindestheizleistung geheizt wird
Pmin Mindestheizleistung im unteren Knickbereich der Kennlinie
Pmax Maximale Heizleistung bei minimaler Außen temperatur
R Widerstand der Heizgeräte
tein max/tpause min Verhältnis aus maximaler Einschaltzeit und Mindestpausenzeit gemäß Angabe Heizungsbe rechnung
TKnick Knickpunkttemperatur ab der mit Mindestheizleistung geheizt wird
Pmin Mindestheizleistung im unteren Knickbereich der Kennlinie
Pmax Maximale Heizleistung bei minimaler Außen temperatur
Das beschriebene Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens bezieht sich auf Umluftheizgeräte. Das erläuterte
Verfahren ist jedoch genausogut auch zur Steuerung von
Frischluftheizgeräten einsetzbar. In diesem Fall muß zusätz
lich noch die Innen- und die Einblastemperatur berücksichtigt
werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Steuerung wenigstens eines elektrischen
Heizgerätes in einem Fahrzeug mit zumindest einem elektri
schen Fahrmotor, der von einer Primärenergiequelle versorgt
wird und der als Generator umschaltbar ist, wobei das Verfah
ren folgende Schritte umfaßt:
- - aus den Fahrzeugeigenschaften wird in Abhängigkeit von der Außentemperatur die für eine vorgebbare Raumtemperatur innerhalb eines vorgebbaren Zeitintervalls notwendige elektrische Heizenergie berechnet,
- - aus den elektrischen Werten (I, U) der generatorischen Bremsung und/oder der Primärenergiequelle wird die aktuelle elektrische Heizenergie berechnet, wobei
- - die aktuelle elektrische Heizenergie vom elektrischen Fahrmotor aufgebracht und/oder aus der Primärenergiequelle aufgenommen wird, und
- - die aktuelle elektrische Heizenergie wird von der im vor gegebenen Zeitintervall notwendigen elektrischen Heizener gie abgezogen,
- - wobei dieser Vorgang solange wiederholt wird, bis die not wendige elektrische Heizenergie aufgebracht oder das Ende des Zeitintervalls erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem längeren Stillstand des Fahrzeuges bei wenig
stens zwei Heizgeräten diese in einer vorgebbaren zeitlichen
Abfolge einzeln oder zeitlich überlappend aus der Primärener
giequelle versorgt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wert einer fehlenden notwendigen elektrischen Heiz
energie auf das nächste Zeitintervall übertragen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als elektrischer Wert für die Berechnung der aktuellen
elektrischen Heizenergie die bei der generatorischen Bremsung
für die Rückspeisung in die Primärenergiequelle anliegende
Spannung (U) und/oder die Spannung (U) der Primärenergie
quelle dient.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als elektrischer Wert für die Berechnung der aktuellen
elektrischen Heizenergie der bei der generatorischen Bremsung
in das elektrische Heizgerät fließende Strom (I) und/oder der
von der Primärenergiequelle in das elektrische Heizgerät
fließende Strom (I) dient.
6. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aktuelle elektrische Heizenergie gemäß der Beziehung
E ∝ U²/Rberechnet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aktuelle elektrische Heizenergie gemäß der Beziehung
E ∝ U·Iberechnet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aktuelle elektrische Heizenergie gemäß der Beziehung
E ∝ R·I²berechnet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996125868 DE19625868C1 (de) | 1996-06-27 | 1996-06-27 | Verfahren zur Steuerung wenigstens eines elektrischen Heizgerätes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996125868 DE19625868C1 (de) | 1996-06-27 | 1996-06-27 | Verfahren zur Steuerung wenigstens eines elektrischen Heizgerätes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19625868C1 true DE19625868C1 (de) | 1997-08-28 |
Family
ID=7798252
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0859304A1 (de) * | 1997-02-14 | 1998-08-19 | AEG Hausgeräte GmbH | Verfahren und eine Vorrichtung zum Einstellen der Temperatur eines Prozessmediums, insbesondere der Waschflotte in einer Waschmaschine |
FR3011912A1 (fr) * | 2013-10-15 | 2015-04-17 | Faiveley Transp Tours | Module economiseur d'energie |
CN109159792A (zh) * | 2018-09-17 | 2019-01-08 | 青岛理工大学 | 一种高原列车用电加热器的控制***及方法 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2835120C2 (de) * | 1978-08-10 | 1988-12-22 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Anordnung zum Heizen und Lüften von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen |
-
1996
- 1996-06-27 DE DE1996125868 patent/DE19625868C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
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