DE19623671A1 - Verfahren und System zur zeitlichen Regelung einer Anlage der Grundstoffindustrie - Google Patents
Verfahren und System zur zeitlichen Regelung einer Anlage der GrundstoffindustrieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und System zur
zeitlichen Regelung einer Anlage der Grundstoffindustrie.
Bei Anlagen der Grundstoffindustrie wie z. B. Stahlwerken gibt
es häufig im bezug auf kontinuierlichen Materialfluß
kritische Prozesse. Reißt der Materialfluß vor diesen
kritischen Prozessen ab, so ist dies mit zusätzlichen Kosten
oder Qualitätseinbußen in bezug auf das zu verarbeitete
Material verbunden. Ein typisches Beispiel für ein derartigen
kritischen Teilprozeß ist das Gießen von flüssigem Metall
insbesondere von Stahl in einem Stahlwerk. In einem Stahlwerk
ist es wünschenswert, daß die Materialzufuhr beim Gießprozeß
nicht abreißt.
Aufgabe ist es daher ein Verfahren beziehungsweise ein System
zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, das es erlaubt,
einen kontinuierlichen Materialfluß in einer Anlage der
Grundstoffindustrie für in bezug auf kontinuierlichen
Materialfluß kritische Teilprozesse aufrechtzuerhalten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren bzw.
eine Einrichtung zum Führen eines Prozesses in einer Anlage
der Grundstoffindustrie, z. B. einem Stahlwerk oder einem
integrierten Hüttenwerk, mit in bezug auf kontinuierlichen
Materialfluß kritischen Teilprozessen, z. B. Gießprozessen,
insbesondere von Gießprozessen für Stahl, gelöst, wobei der
Materialfluß durch die Anlage derart gesteuert bzw. geregelt
wird, daß ein Stocken oder Abreißen des Materialflusses vor
Eintritt in einen in bezug auf kontinuierlichen Materialfluß
kritischen Teilprozeß verhindert wird. Auf diese Weise ist es
möglich, die Qualität des bearbeiteten Materials zu
verbessern bzw. Einbußen in bezug auf die Produktionsmenge zu
verhindern.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird dabei
der Materialfluß in Abhängigkeit der Bearbeitungszeiten in
den Teilprozessen, der Pufferzeiten zwischen Teilprozessen
und der Transportzeiten geregelt. Dabei werden die
Bearbeitungszeiten in nominale Bearbeitungszeiten,
einstellbare Bearbeitungszeitvariationen und nicht
beeinflußbare Zeitabweichungen untergliedert betrachtet. Die
nominale Bearbeitungszeit ist dabei die Zeit, die für die
Bearbeitung eines Teilprozesses vorgesehen ist. Dies kann
z. B. die nominale Zeit zum Schmelzen von Stahl sein. Mit der
nicht beeinflußbaren Bearbeitungszeitabweichung werden die
Störgrößen modelliert, die zu zufälligen Abweichungen bzw.
nicht beeinflußbaren systematischen Abweichungen von der
nominalen Bearbeitungszeit führen. Die einstellbare
Bearbeitungszeitvariation gibt eine Zeitdauer an, um die die
Bearbeitungszeit verlängert oder verkürzt werden kann, je
nachdem, ob das Gesamtsystem eine schnelle oder eine langsame
Bearbeitung des entsprechenden Teilprozesses erfordert. Auf
diese Weise ist es möglich, Zeiten bzw. Zeitdauern in einem
Prozeß in ähnlicher Weise wie Prozeßzustandsgrößen, wie etwa
Temperatur, mit Regel- und Störgrößen zu modellieren. Diese
Modellbildung erlaubt es, Ansätze zur Reglerauslegung, wie
sie für Prozeßzustandsgrößen bekannt sind, auf Zeitabläufe zu
übertragen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
werden Einrichtungs-, Einstell-, Reparatur- oder notwendige
Wartezeiten in Bearbeitungspausen als Bearbeitungszeiten
interpretiert und entsprechend modelliert. Durch diese
Modellbildung wird die Modellstruktur deutlich vereinfacht.
Weitere Vorteile und erfinderische Einzelheiten ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung, anhand der Zeichnungen
und in Verbindung mit den Unteransprüchen. Im einzeln zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines integrierten
Hüttenwerkes ohne Rückführung,
Fig. 2 ein generisches Prozeßmodell für einen Teilprozeß,
Fig. 3 den schematischen Ablauf eines Regelalgorythmus.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Anlage der
Grundstoffindustrie zur Erzeugung gewalzten Metalls z. B.
Stahls. Die Anlage weist zwei Elektroöfen 1 und 2, mit denen
zugeführter Schrott eingeschmolzen wird, zwei Pfannenöfen 4
und 5 zur weiteren chemischen Behandlung des Metalls, zwei
Vakuumstationen 7 und 8, zwei Stranggießanlagen 10 und 11,
einen Ausgleichsofen 12 und eine Walzstraße 13 auf.
Die Hauptaufgabe einer Regelung besteht darin, das zeitliche
Fortschreiten von Schmelzen in diesem Prozeß so zu steuern,
daß innerhalb einer Schmelzsequenz ein kontinuierlicher
Gießprozeß in den Stranggießanlagen 10 und 11 gewährleistet
werden kann. In der gewählten beispielhaften Ausführung der
Anlage bilden die beiden Behandlungslinien bestehend aus je
einem Elektroofen 1 oder 2, einem Pfannenofen 4 oder 5, einer
(optionalen) Vakuumstation 7 oder 8 und einer Gießanlage 10
oder 11 keine separaten Verarbeitungseinheiten. Wie durch die
Kreuzungselemente 3, 6 und 9 angedeutet, kann das Material von
einer Behandlungslinie auf die andere Behandlungslinie bewegt
werden.
Fig. 2 zeigt ein generisches Prozeßmodell für einen Teilprozeß
einer Anlage. Dabei bezeichnet Bezugszeichen 16 den
Bearbeitungsbeginn Bj i des j-ten Tei1prozesses im i-ten
Prozeßdurchlauf, Bezugszeichen 19 das Bearbeitungsende Ej i
eines j-ten Teilprozesses im i-ten Prozeßdurchlauf,
Bezugszeichen 14 das Bearbeitungsende Ei j-1 eines j-1-ten
Teilprozesses im i-ten Prozeßdurchlauf, Bezugszeichen 15 eine ggf. regelbare, Wartezeit uj i für den j-ten Teilprozeß beim i-ten Prozeßdurchlauf, Bezugszeichen 17 eine regelbare Prozeßzeit pj i des j-ten Teilprozesses im i-ten Prozeßdurchlauf, Bezugszeichen 20 Transportzeiten für das Bewegen des Materials von einem unmittelbar vorgelagerten Aggregat zum Aggregat zur Durchführung des i-ten Teilprozesses und Bezugszeichen 18 den eigentlichen Bearbeitungsprozeß des Materials. Die Bearbeitungszeit des Materials wird dabei in zwei Teilzeiten einer nominalen Bearbeitungszeit rj i und einer Abweichung von der realen Bearbeitungszeit dj i unterteilt betrachtet.
Teilprozesses im i-ten Prozeßdurchlauf, Bezugszeichen 15 eine ggf. regelbare, Wartezeit uj i für den j-ten Teilprozeß beim i-ten Prozeßdurchlauf, Bezugszeichen 17 eine regelbare Prozeßzeit pj i des j-ten Teilprozesses im i-ten Prozeßdurchlauf, Bezugszeichen 20 Transportzeiten für das Bewegen des Materials von einem unmittelbar vorgelagerten Aggregat zum Aggregat zur Durchführung des i-ten Teilprozesses und Bezugszeichen 18 den eigentlichen Bearbeitungsprozeß des Materials. Die Bearbeitungszeit des Materials wird dabei in zwei Teilzeiten einer nominalen Bearbeitungszeit rj i und einer Abweichung von der realen Bearbeitungszeit dj i unterteilt betrachtet.
Fig. 3 zeigt den schematischen Ablauf eines Regelalgoryth
mus zum Regeln eines Prozesses aufbauend auf der
Prozeßmodellbildung aus Fig. 2. Beispielhaft wird dabei ein
Stahlwerk betrachtet, durch das eine Schmelze läuft.
Dem Regler werden
- - die neuesten relevanten Werte des Prozeßverlaufs,
- - der Produktionsplan,
- - die Intervalle, in denen sich eingehende zufällige Größen bewegen,
- - die Intervalle, in denen eingehende zu kontrollierende Größen gewählt werden können und
- - eine Zielfunktion
zur Verfügung gestellt.
Er liefert eine Regelung, die
- - alle Randbedingungen des Produktionsplans garantiert einhält,
- - innerhalb der durch die erste Forderung möglichen Regelungen diejenige auswählt, welche die Zielfunktion optimiert.
Unter einem Produktionsplan sind dabei die Reihenfolge sowie
grobe Zeitvorgaben für übergeordnete Arbeitsabläufe zu
verstehen. Die Zielfunktion des Reglers enthält Optimierungs
kriterien wie z. B. das Minimieren des Energieverbrauchs oder
das Maximieren des Durchsatzes. Ist es dem Regler nicht
möglich innerhalb der Intervalle, in denen sich eingehende zu
kontrollierende Größen befinden dürfen, Kontrollgrößen zu
finden so gibt er Diagnosedaten aus, aus denen zu erkennen
ist, warum die geforderte Regelung nicht möglich ist.
Im ersten Schritt 21 des Regelverfahrens werden für jede
Schmelze (Schmelzenidentität b) innerhalb des projektierbaren
Vorausschaubereichs und für jedes Aggregat (Aggregatidentität
a), das von ihr durchlaufen wird, je eine Zelle Z(a,b)
definiert. Diese Zelle hat den Zustand
- - NEU, wenn die Schmelze b noch nicht am Aggregat a angekommen ist,
- - ANGEKOMMEN, wenn die Schmelze angekommen ist, der Beginn des Prozesses aber noch nicht feststeht,
- - ENTSCHIEDEN, wenn die Schmelze angekommen ist, der Prozeßbeginn feststeht, aber noch nicht eingetreten ist,
- - GESTARTET, wenn der Prozeß begonnen hat, aber noch nicht beendet ist,
- - BEENDET, wenn der Prozeß beendet ist.
Die Zelle Z(a, b) besteht aus den Viertelzellen A(a, b),
B(a, b), C(a, b) und E(a, b). Diese enthalten jeweils
- - einen Zeitpunkt tZ (entweder eine Zahl oder eine Variable),
- - ein Intervall [uZ, oZ],
- - den Namen Zv der Vorgänger-Viertelzelle,
- - einen Vermerk KONTROLLIERT oder ZUFÄLLIG.
Die Propagation der Gesamtanlage ergibt sich dann aus der
Progagationsgleichung
tZ = tZv + π,
wobei π ∈ [uZ, OZ] im Fall ZUFÄLLIG beliebig ist, und im Fall
KONTROLLIERT vom Regler gewählt wird. Konkret enthält A(a, b)
- - den Zeitpunkt des Ankommens von Schmelze b am Aggregat a,
- - das Intervall der möglichen Transportzeiten vom Vorgängeraggregat zu diesem Aggregat,
- - die E-Zelle des Vorgängeraggregats für diese Schmelze,
- - ZUFÄLLIG.
B(a, b) enthält
- - den Zeitpunkt des Prozeßbeginns von Schmelze b am Aggregat a,
- - das Intervall der möglichen Wartezeiten zwischen Ankunft und Prozeßbeginn,
- - die A-Zelle diese Schmelze an diesem Aggregat,
- - KONTROLLIERT.
C(a, b) enthält
- - den Zeitpunkt des geplanten Prozeßendes von Schmelze b am Aggregat a,
- - das Intervall der möglichen Prozeßzeiten,
- - die B-Zelle diese Schmelze an diesem Aggregat,
- - KONTROLLIERT.
E(a, b) enthält
- - das tatsächliche Prozeßende,
- - das Intervall der möglichen Prozeßzeitschwankungen,
- - die C-Zelle diese Schmelze an diesem Aggregat,
- - ZUFÄLLIG.
In einem zweiten Schritt 22 wird das Grund-Constraint-System,
das die Randbedingungen des Systems enthält, bestimmt. Für
jedes Aggregat a und für jeden Schmelzenwechsel von b₁ nach
b₂ wird die E-Zeit E der Zelle Z (a, b₁) und die B-Zeit B der
Zelle Z (a, b₂) betrachtet. In jedem Fall muß dann gelten
E B
(evtl. auch ETΔt B, falls eine Mindestschmelzzeit gegeben
ist).
Hinter dieser Randbedingung verbirgt sich z. B. der Umstand,
daß eine Schmelze ein Aggregat verlassen haben muß, bevor
eine weitere Schmelze in das Aggregat gegeben wird.
Ist darüberhinaus das Aggregat eine Gießanlage, so liefert
die Just-in-time-Bedingung zusätzlich
E B
(oder auch E + Δt B, falls eine Höchstschmelzenwechselzeit
Δt gegeben ist). Die Kollektion all dieser Ungleichungen ist
das Grund-Constraint-System. Darüber hinaus können vom
Benutzer weitere Constraint-Ungleichungen definiert werden
(etwa aggregatsübergreifende Bedingungen an Abkühlzeiten)
Im dritten Schritt 23 der Regelung wird die Menge der Viertelzellen innerhalb des Vorausschaubereichs mit einer Informationsordnung versehen. Für jedes Paar von Viertelzellen Z₁ und Z₂ wird entschieden, ob bei allen möglichen Verläufen der Zeitpunkt tZ1 feststeht, ehe über die mögliche Regelung in Z₂ entschieden werden muß. Die Viertelzellen werden dann so linear angeordnet (von 1 bis N durchnumeriert), daß, falls obiges der Fall ist, Z₁ vor Z₂ kommt. Darüber hinaus wird dafür gesorgt, daß diejenigen Viertelzellen die mit dem Vermerk KONTROLLIERT versehen sind und in deren Regelung keine ZUFÄLLIGE Viertelzelle eingeht, die niedrigsten Ordnungsnummern bekommen. Dies sind diejenigen Viertelzellen, für die im folgenden der Kontrollwert bestimmt wird (Nummern 1 bis M). D.h., daß die kontrollierbaren Zellen die nichtkontrollierbaren Zellen vorangestellt werden. Die Viertelzellen einer Zelle behalten in jedem Fall die Reihenfolge A, B, C, E bei, jedoch müssen die Viertelzellen aller Zellen nicht unmittelbar aufeinander erfolgen.
Im dritten Schritt 23 der Regelung wird die Menge der Viertelzellen innerhalb des Vorausschaubereichs mit einer Informationsordnung versehen. Für jedes Paar von Viertelzellen Z₁ und Z₂ wird entschieden, ob bei allen möglichen Verläufen der Zeitpunkt tZ1 feststeht, ehe über die mögliche Regelung in Z₂ entschieden werden muß. Die Viertelzellen werden dann so linear angeordnet (von 1 bis N durchnumeriert), daß, falls obiges der Fall ist, Z₁ vor Z₂ kommt. Darüber hinaus wird dafür gesorgt, daß diejenigen Viertelzellen die mit dem Vermerk KONTROLLIERT versehen sind und in deren Regelung keine ZUFÄLLIGE Viertelzelle eingeht, die niedrigsten Ordnungsnummern bekommen. Dies sind diejenigen Viertelzellen, für die im folgenden der Kontrollwert bestimmt wird (Nummern 1 bis M). D.h., daß die kontrollierbaren Zellen die nichtkontrollierbaren Zellen vorangestellt werden. Die Viertelzellen einer Zelle behalten in jedem Fall die Reihenfolge A, B, C, E bei, jedoch müssen die Viertelzellen aller Zellen nicht unmittelbar aufeinander erfolgen.
In einem vierten Schritt 24 wird das so ermittelte
Constraint-System ausgewertet. Sind die Viertelzellen
entsprechend obigem von 1 bis N durchnumeriert so ist das
Grund-Constraint-System UN ein Ungleichungssystem in den
Zeiten tZ1 bis tZN. Das System Uk-1 entsteht aus Uk durch die
beiden folgenden Schritte, die N-M mal auszuführen sind,
bis das Constraint-System UM ermittelt ist.
Entsprechend der obigen Propagationsgleichung wird die Zeit
tzk mit der höchsten Ordnungsnummer ausgedrückt durch
Variablen mit kleinerer Ordnungsnummer. Dies geschieht in
verschiedener Weise je nach Vermerk ZUFÄLLIG oder
KONTROLLIERT und ist in mathematischen Theoremen begründet.
Der Umfang des Constraint-Systems wird hierbei deutlich
vergrößert. Darüber hinaus entstehen neue Variable tZ1 (Zk),
bzw. Z₁ (Zk); die den größtmöglichen, bzw. kleinstmöglichen
Wert einer Variable tZ1 ausdrücken, falls alle Informationen
ausgewertet werden, die der Viertelzelle Zk vorliegen.
Mit Hilfe einiger mathematischer Theoreme wird das
Constraint-System nun äquivalent, oder mindestens
hinreichend, umgeformt und verkleinert (insbesondere
Redundanzen beiseitigt), um eine Explosion des Systemumfanges
zu vermeiden. Werden bei der Umformung Widersprüche im
Constraint-System festgestellt, terminiert der Algorithmus
mit der Ausgabe des Widerspruchs und der Diagnose, welche der
eingehenden Parameter für die Nicht-Regelbarkeit
verantwortlich sind.
Das Constraint-System UM wird nun in den Variablen tZ1 bis tZM
gelöst, um die Menge der erlaubten Regelungen zu bestimmen.
Innerhalb dieser Menge wird dann die Regelung ausgewählt, die
die zugrunde liegende Zielfunktion optimiert. Diese Regelung
wird an das Stahlwerk übergeben.
Claims (14)
1. Verfahren zum Führen eines Prozesses in einer Anlage der
Grundstoffindustrie, z. B. einem Stahlwerk oder einem inte
griertem Hüttenwerk, mit in bezug auf kontinuierlichen Mate
rialfluß kritischen Teilprozessen, z. B. Gießprozessen, ins
besondere von Gießprozessen für Stahl, wobei der Materialfluß
durch die Anlage derart gesteuert bzw. geregelt wird, daß ein
Stocken oder Abreißen des Materialflusses vor Eintritt in
einen in bezug auf kontinuierlichen Materialfluß kritischen
Teilprozeß verhindert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einflußnahme auf den
Prozeß in Abhängigkeit von zumindest einer der Größen
- - Bearbeitungszeiten des Materials in den Aggregaten, in de nen die Teilprozesse auflaufen,
- - Pufferzeiten, d. h. den Zeiten, in denen sich Material vor der Bearbeitung in einem Teilprozeß in einem dem Teilprozeß zugeordneten Puffer befindet, und
- - Transportzeiten des Materials zwischen den Aggregaten
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beeinflussung des Pro
zesses bzw. der Teilprozesse in Abhängigkeit
- - der Bearbeitungszeiten in den Teilprozessen,
- - der Pufferzeiten der Teilprozesse und
- - der Transportzeiten
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bearbeitungszeit
eines Teilprozesses in eine nominale Bearbeitungszeit (rj),
eine einstellbare Bearbeitungszeitvariation (pj) sowie eine
nicht beeinflußbare Bearbeitungszeitabweichung (dj) unter
gliedert verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einflußnahme auf einen
Teilprozeß über die einstellbare Bearbeitungszeitvariation
(pj) und/oder die Pufferzeit (uj) folgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Einflußnahme auf den Prozeß mittels eines Reglers in Ab
hängigkeit von Meßwerten über das Prozeßgeschehen, vom Pro
duktionsplan der Anlage, einer Zielfunktion, d. h. einem Op
timierungskriterium, sowie von garantierten Grenzen für Bear
beitungszeiten, Pufferzeiten und Transportzeiten erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Regelung der Anlage
der zeitliche Ablauf in einem Teilprozeß in vier Schritten,
sogenannten Viertelzellen, unterteilt erfolgt, wobei jede
Viertelzelle einen Zeitpunkt, ein Zeitintervall zur
Beschreibung möglicher Prozeßzeitschwankungen, den Namen der
Vorgängerviertelzelle, d. h. den Namen des vorab ablaufenden
Teilschrittes eines Teilprozesses, sowie einen Vermerk, ob
die Prozeßzeitschwankungen dieser Teilzelle beeinflußbar oder
nicht beeinflußbar sind, erhält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein sogenanntes Grund
contraint-System, das die Randbedingungen des Systems
enthält, bestimmt wird, wobei das Bearbeitungsende eines
vorhergehenden Prozesses nicht nach dem Bearbeitungsbeginn
eines nachfolgenden Prozesses liegen darf und wobei bei
Einhalten der just-in-time-Bedingung zusätzlich der
Bearbeitungsbeginn eines nachfolgenden Prozesses nicht hinter
dem Bearbeitungsende eines vorangehenden Prozesses liegen
darf.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Viertelzellen unter
Berücksichtigung von Randbedingungen über die Reihenfolge
bestimmter Teilprozesse oder über zeitliche Bedingungen wie
minimale oder maximale Prozeßdauer oder minimale oder
maximale Wartezeit beim Übergang von einem Aggregat zum
anderen gemäß der Randbedingungen, wie deren des
Grundconstraint-Systems geordnet werden, wobei beeinflußbare
Viertelzellen vor nicht beeinflußbaren Viertelzellen
angeordnet werden und die Reihenfolge (A, B, C, E) der
Viertelzellen eingehalten wird, ohne daß diese jedoch direkt
aufeinander folgen müssen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die im Grundconstraint-
System formulierten Ungleichungen ein Ungleichungssystem
bilden, das rückwärts sukzessive gelöst wird, so daß
zulässige Zeitintervalle für die beeinflußbaren Zeiten wie
etwa die beeinflußbare Bearbeitungszeitabweichung (dj) oder
die Pufferzeit (uj) berechnet werden und daß innerhalb dieser
Intervalle Werte gewählt werden, die den Gesamtprozeßablauf
z. B. im Hinblick auf Minimierung des Energieverbrauches oder
Maximierung des Materialdurchsatzes optimieren.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet,
daß Umrüst- und Reparaturzeiten für Aggregate durch das
gleiche Prozeßmodell wie für die Bearbeitung von Material
modelliert werden.
12. Einrichtung zum Führen eines Prozesses in einer Anlage
der Grundstoffindustrie, z. B. einem Stahlwerk oder einem
integrierten Hüttenwerk, mit in bezug auf kontinuierlichen
Materialfluß kritischen Teilprozessen, z. B. Gießprozessen,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 11, wobei der Materialfluß durch
die Anlage derart gesteuert bzw. geregelt wird, daß ein
Stocken oder Abreißen des Materialflusses vor Eintritt in
einen in bezug auf kontinuierlichen Materialfluß kritischen
Teilprozeß verhindert wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19623671A DE19623671C2 (de) | 1996-02-02 | 1996-06-13 | Verfahren und Einrichtung zum Führen eines Prozesses in der Grundstoffindustrie |
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Applications Claiming Priority (2)
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DE19603816 | 1996-02-02 | ||
DE19623671A DE19623671C2 (de) | 1996-02-02 | 1996-06-13 | Verfahren und Einrichtung zum Führen eines Prozesses in der Grundstoffindustrie |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=7784371
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19623671A Revoked DE19623671C2 (de) | 1996-02-02 | 1996-06-13 | Verfahren und Einrichtung zum Führen eines Prozesses in der Grundstoffindustrie |
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DE19623671C2 (de) | 2002-10-17 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |