DE19623257A1 - Einrichtung zur Betätigung von Ventilen an einer Kolbenmaschine mit veränderbarem Ventilhub, insbesondere einer Kolbenbrennkraftmaschine - Google Patents
Einrichtung zur Betätigung von Ventilen an einer Kolbenmaschine mit veränderbarem Ventilhub, insbesondere einer KolbenbrennkraftmaschineInfo
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Description
An modernen Kolbenbrennkraftmaschinen mit konventionellen
Ventiltrieben, bei denen die Ventile über eine Nockenwelle
und eine entsprechende Hebelanordnung betätigt werden,
ist es wünschenswert, zur Optimierung der Verbrennung den
Ventilhub entsprechend den Vorgaben eines Kennfeldes zu
verändern.
Zur Lösung dieses Problems wird gemäß der Erfindung eine
Einrichtung zur Betätigung von Ventilen an einer Kolbenbrenn
kraftmaschine vorgeschlagen, mit wenigstens einer Nocken
welle, wobei jeweils ein Nocken auf eine wenigstens ein
Ventil betätigende Hebelanordnung einwirkt, die zwei schwenk
bar gelagerte Teilhebel aufweist, von denen der eine Teil
hebel mit dem Nocken und der andere Teilhebel mit dem zu
betätigenden Ventil in Verbindung steht, wobei die Teilhebel
über eine Stelleinrichtung miteinander verbunden sind,
über die ein Leerhub zwischen Nockenteilhebel und Ventilteil
hebel einstellbar ist. Hierdurch wird es möglich, über
eine gezielte Veränderung der Leerhubstellung der beiden
Teilhebel zueinander Beginn und Ende des Ventilhubes sowie
die Größe des Ventilhubes selbst zu variieren. Dies kann
betriebsabhängig beispielsweise in Abhängigkeit von einem
vorgegebenen Kennfeld einer elektronischen Motorsteuerungs
einrichtung erfolgen. Die Hebelanordnung kann sowohl als
Kipphebelanordnung als auch als Schlepphebelanordnung aus
gebildet sein.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der
Nockenteilhebel und der Ventilteilhebel auf einer Steuer
welle gelagert sind, die relativ zur Hebelanordnung hin-
und herverdrehbar gelagert ist und die zur Betätigung der
Stelleinrichtung ausgebildet ist und mit einem ansteuerbaren
Aktuator in Verbindung steht. Der Vorteil dieser Anordnung
besteht darin, daß die Lagerung für die Hebelanordnung
gleichzeitig als Betätigungsmittel für die Stelleinrichtung
dient, wobei der notwendige Aktuator mechanisch, hydraulisch
oder auch elektromagnetisch betätigbar ausgebildet sein
kann.
In zweckmäßiger Ausgestaltung ist hierbei vorgesehen, daß
der Nockenteilhebel mit einem gegen den Nocken wirkenden
federnden Stützelement verbunden ist. Durch die Anordnung
eines federnden Stützelementes wird zum einen bewirkt,
daß der Nockenteilhebel nockenseitig immer am Nocken anliegt,
so daß bei einem durch die Stelleinrichtung vorgegebenen
reduzierten Ventilhub der Nockenteilhebel über einen Teilbe
reich des durch die Geometrie des Nockens vorgegebenen
Hubes "atmet", d. h. ohne Einwirkung auf den Ventilteilhebel
ist.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Verstelleinrichtung gebildet wird durch einen Druck
zylinder, der in einem Teilhebel angeordnet ist, und durch
einen im Druckzylinder als Kolben geführten Übertragungskör
per, der sich mit seinem freien Ende am anderen Teilhebel
abstützt, und daß der Druckzylinder einen Umleitungskanal
aufweist, der über eine Querbohrung in der Steuerwelle
mit einem Druckmittelkanal in der Steuerwelle durch Verdrehen
der Steuerwelle verbindbar ist. Diese Form der Verstellein
richtung hat den Vorteil, daß über das Druckmittel der
Kontakt zwischen dem Übertragungskörper und dem an diesem
anliegenden Teilhebel immer gewährleistet ist. Der Leerhub
kann hierbei in der einfachsten Form durch die Stellung
der Querbohrung in der Steuerwelle in bezug auf den Zulei
tungskanal des Druckzylinders bestimmt. Die Relativbewegung
des mit dem Druckzylinder versehenen Teilhebels schiebert
bei entsprechender Stellung der Querbohrung die Verbindung
zwischen Querbohrung und Zuleitungskanal ab, so daß das
Restvolumen des inkompressiblen Druckmittels zusammen mit
dem Übertragungskörper wie ein starrer Körper wirkt und
hierbei die Kräfte zwischen Nocken und Ventilfeder voll
überträgt. Auch hierbei ist es möglich, daß über die Rück
stellfeder am Nockenteilhebel der Nockenteilhebel in ständi
gem Kontakt zum Nocken gehalten wird, so daß je nach Stel
lung der Querbohrung zum Zuleitungskanal des Druckzylin
ders der Nockenteilhebel über einen entsprechenden Teil
des Gesamthubes "atmen" kann, bis die volle Kraftübertragung
und damit der durch die Stellung der Steuerwelle vorgegebene
Ventilhub erfolgen kann.
Anstatt nun den Übergangsbereich zwischen der Querbohrung
und dem Zuleitungskanal als Schieber auszubilden, ist es
in einer anderen Ausgestaltung der Erfindung zweckmäßig,
im Zuleitungskanal ein Ventil anzuordnen. Dieses Ventil
kann je nach konstruktiver Gestaltung als Rückschlagventil
oder auch als zwangsgesteuertes Ventil ausgebildet sein.
Die Zwangssteuerung kann hierbei je nach konstruktiver
Gestaltung über Nocken an der Steuerwelle oder aber über
einen eigenen steuerbaren Stellantrieb, beispielsweise
einen Magnetantrieb, erfolgen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Druckzylinder einen Zuleitungskanal und einen Ablei
tungskanal ausweist und daß sowohl im Zuleitungskanal als
auch im Ableitungskanal ein Ventil angeordnet ist. Hierdurch
ist eine gezielte Zufuhr des Druckmittels zum Druckzylinder
möglich.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Verstelleinrichtung gebildet wird durch
einen Schiebekeil, der in einem der Teilhebel gelagert
ist und durch einen auf dem Schiebekeil einerseits und
dem anderen Teilhebel andererseits abgestützten Übertragungs
körper und daß die Steuerwelle mit einer auf den Schiebe
keil einwirkenden Steuerkurve versehen ist. Die mögliche
Leerhubverstellung wird hierbei zum einen durch die Kontur
der Steuerkurve an der Steuerwelle und zum anderen durch
die Steigung und/oder Kontur des Schiebekeils vorgegeben.
Der Schiebekeil ist hierbei zweckmäßigerweise mit einer
Rückstellfeder belastet, so daß er an die Steuerkurve an
der Steuerwelle angedrückt wird und dementsprechend die
mögliche Relativbewegung zwischen Nockenteilhebel und Ventil
teilhebel im Bereich des Übertragungskörpers erfolgt. Der
Übertragungskörper ist hierbei zweckmäßigerweise als
Dämpfungselement ausgebildet, um eine schlagartige Kraft
einleitung zwischen Nockenteilhebel und Ventilteilhebel
zu vermeiden. Der Übertragungskörper kann selbst als Kolben-
Zylinder-Element ausgebildet sein, das mit einem Druckmedium,
beispielsweise über eine Drosselleitung, beaufschlagbar
ist.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Kipphebelanordnung mit mechanischer
Verstellung des Leerhubes,
Fig. 2 eine Kipphebelanordnung mit hydrauli
scher Verstellung des Leerhubes,
Fig. 3 eine Schlepphebelanordnung mit hydrauli
scher Leerhubverstellung,
Fig. 4 die Ausführungsform gem. Fig. 2 mit
Steuerventil in größerem Maßstab,
Fig. 5 eine Abwandlung der Ausführungsform
gem. Fig. 4,
Fig. 6 eine weitere Abwandlung der Ausführungs
form gem. Fig. 4.
Die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung zur Betätigung eines
Ventils weist eine Nockenwelle 1 mit einem Steuernocken 2
auf. Der Steuernocken 2 wirkt auf eine Hebelanordnung 3,
die zwei Teilhebel aufweist und zwar einen Nockenteilhebel
4 und einen Ventilteilhebel 5. Die beiden Teilhebel 4 und 5
sind schwenkbar auf einer Steuerwelle 6 gelagert, die rela
tiv zu den beiden Teilhebeln 4 und 5 verdrehbar gelagert
ist und die mit einem hier nicht näher dargestellten
Aktuator in Verbindung steht.
Der Nockenteilhebel 4 stützt sich auf der Führungsfläche
des Nockens 2 ab und wird über eine Stützfeder 7 an der
Führungsfläche des Nockens 2 in Anlage gehalten.
Der Ventilteilhebel 5 stützt sich auf dem Schaft 8 des
zu betätigenden Ventiles ab, das über die Ventilfeder 9
in Schließstellung gehalten wird. Das Ventilspiel kann
über eine Stellschraube 10 im Ventilteilhebel 5 eingestellt
werden.
Der Nockenteilhebel 4 und der Ventilteilhebel 5 sind auf
der Steuerwelle 6 unabhängig voneinander und relativ zuein
ander verschwenkbar gelagert, so daß ein Leerhub zwischen
den beiden Teilhebeln 4 und 5 einstellbar ist. Die
Schmierung erfolgt über einen Druckmittelkanal 12 in der
Steuerwelle 6.
Um nun die Stellkraft vom Nocken 2 auf das Ventil 8 über
tragen zu können, ist zwischen den beiden Teilhebeln 4
und 5 eine Stelleinrichtung 13 angeordnet, die zum einen
der Kraftübertragung dient und über die zum anderen der
Leerhub zwischen den beiden Teilhebeln 4 und 5 veränderbar
ist. Die Stelleinrichtung 13 besteht im wesentlichen aus
einem Schiebekeil 13.1, der über eine Rückstellfeder 13.2
gegen eine Steuerkontur 14 an der Steuerwelle 6 angedrückt
wird. Auf der Keilfläche 13.3 des Schiebekeils 13.1 stützt
sich ein Übertragungskörper 13.4 mit einem Ende ab, während
das andere Ende an einem Ansatz 15 des Ventilteilhebels
5 anliegt. Durch Verdrehen der Steuerwelle 6 kann über
die Steuerkontur 14 der Schiebekeil 13.1 entsprechend ver
schoben werden, so daß sich auch der Stützabstand zwischen
der Keilfläche 13.3 und dem stützenden Ansatz 15 am Ventil
teilhebel 5 entsprechend verändert.
Die Ausgangsposition des Ventilteilhebels 5 ist durch die
von der starken Ventilfeder 9 erzwungenen Schließstellung
des Ventiles vorgegeben und kann lediglich innerhalb gerin
ger Grenzen über die Stellschraube 10 verändert werden.
Der Nockenteilhebel 4 wird über die Stützfeder 7 an die
Führungsfläche 16 des Nockens 2 angedrückt. In der vorlie
genden Darstellung ist die gesamte Anordnung für die Schließ
stellung des Ventils dargestellt.
Ist nun, wie in der Zeichnung dargestellt, der Schiebekeil
13.1 über die Steuerkontur 14 der Steuerwelle 6 in seine
Endstellung gebracht, dann liegen beide Enden des Übertra
gungskörpers 13.4 ohne Spiel sowohl an der Keilfläche 13.3
als auch an der entsprechenden Gegenfläche am Ansatz 15
des Ventilteilhebels 5 an. Bei Drehung der Nockenwelle 1
wird über den Nocken 2 das Ventil mit vollem Hub entspre
chend der vorgegebenen Führungsfläche 16 geöffnet und wieder
geschlossen.
Wird nun durch eine entsprechende Verdrehung der Steuer
welle 6 (in der Zeichnung im Uhrzeigersinn) der Schiebekeil
13.1 zurückgezogen, dann bleibt der Ventilteilhebel 5 bei
geschlossenem Ventil in der vorgegebenen Stellung, während
der Nockenteilhebel 4 über die Stützfeder 7 weiterhin an
der Führungsfläche 16 des Nockens 2 anliegt. Läuft nunmehr
der Nockenteilhebel 4 auf die Führungsfläche 16 des Nockens
2 auf, wird er zunächst nur gegen die Kraft der Stützfeder
7 verschwenkt, bis über den Stützkörper 13.4 die Kraftüber
tragung zwischen den beiden Teilhebeln wirksam wird und
der Ventilteilhebel 5 gegen die Kraft der Ventilfeder 9
das Ventil öffnet. Hierdurch wird bewirkt, daß entsprechend
der Stellung des Schiebekeils 13.1 das Ventil später und
mit geringerem Hub öffnet und entsprechend auch früher
schließt, da der Leerhub zwischen den beiden Teilhebeln
4 und 5, d. h. der durch die Stellung des Schiebekeils 13.1
vorgegebene Winkel zwischen den beiden Teilhebeln 4 und
5 und durch die spielfreie Anlage des Stützkörpers 13.5
an der Keilfläche 13.3 einerseits und der entsprechenden
Gegenfläche am Ansatz 15 andererseits definiert ist. Die
Einstellung des Leerhubes kann über die Steuerwelle 6 wäh
rend des Betriebes in Abhängigkeit von den Betriebsanforde
rungen des Motors, beispielsweise nach einem Kennfeld einer
Motorsteuerung eingestellt werden.
Der Stützkörper 13.4 kann nun zur Vermeidung eines freien
Spiels seinerseits mit einer hier nicht näher dargestellten
Stützfeder versehen sein, die für eine spielfreie Anlage
an der Keilfläche 13.3 und an der Gegenfläche am Ansatz 15
sorgt. Bei Einstellung des Maximalhubes, wie in der Zeich
nung dargestellt, wird diese Feder so weit zusammengedrückt,
daß der Stützkörper 13.4 mit beiden Enden anliegt. Wird
der Minimalhub durch Zurückziehen des Schiebekeils 13.1
eingestellt, dann liegt der Übertragungskörper 13.4 mit
einem Ende nur über die Feder an der entsprechenden Fläche
an, so daß der Nockenteilhebel 4 gegenüber dem Ventilteil
hebel 5 relativ verschwenkt werden kann und erst nach völli
gem Zusammendrücken der Feder die Kraftübertragung und
damit die Ventilöffnung erfolgt.
Zweckmäßigerweise wird der Übertragungskörper als Dämpfungs
element ausgebildet, was beispielsweise durch eine entspre
chend ausgebildete, mit einer Rückstellfeder versehene
Kolben-Zylinder-Einheit erfolgen kann, wobei die Ausbildung
dieser Kolben-Zylinder-Einheit entsprechend einem hydrauli
schen Ventilspielausgleich nachgebildet sein kann. Auch
hier wird die Zusammendrückbarkeit des Stützkörpers 13.4
gewährleistet, wenn ein vom Maximalhub abweichender Ventil
hub eingestellt ist.
In Fig. 2 ist eine Ventilbetätigungseinrichtung dargestellt,
die in ihrem Aufbau im wesentlichen dem Aufbau der Ventil
betätigungseinrichtung gem. Fig. 1 entspricht, so daß
gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Dieses Ausführungsbeispiel ist jedoch mit einer hydraulischen
Stelleinrichtung 17 zur Veränderung des Leerhubes zwischen
Nockenteilhebel 4 und Ventilteilhebel 5 versehen.
Die Stelleinrichtung 17 wird im wesentlichen durch einen
in einem der beiden Teilhebel, hier im Nockenteilhebel 4
angeordneten Druckzylinder 17.1 sowie einem in diesem ge
führten, als Kolben ausgebildeten Übertragungskörpers 17.2
gebildet, dessen freies Ende am Ansatz 15 des Ventilteil
hebels 5 anliegt und dessen anderes Ende sich auf einer
Rückstellfeder im Druckzylinder abstützen kann.
Der Druckzylinder 17.1 steht über einen Zuleitungskanal 17.3
mit einer Querbohrung 18 in der Steuerwelle 6 in Verbindung,
die ihrerseits mit dem der Schmiermittelversorgung dienenden
Druckmittelkanal 12 in Verbindung steht. Die Mündung des
Zuleitungskanals 17.3 im Übergangsbereich zur Querbohrung
18 ist mit einer entsprechenden Dichtung 19 versehen. Läuft
nun bei Drehung der Nockenwelle 1 der Nockenteilhebel 4
auf die Führungsfläche 16 des Nockens 2 auf, dann wird
der Nockenteilhebel 4 zunächst ungehindert verschwenkt,
da die Schließkraft der Schließfeder 9 so groß ist, daß
die Druckflüssigkeit aus dem Druckzylinder 17.1 über den
Zuleitungskanal 17.3 und die Querbohrung 18 in den Druck
mittelkanal 12 zurückgedrückt werden kann. Dieser Druck
mittelrückfluß erfolgt so lange, bis die Mündung des Zulei
tungskanals nicht mehr in Verbindung mit der Querbohrung
18 steht sondern durch die Außenfläche der Steuerwelle
6 abgedeckt wird. Erst dann kann eine entsprechende Stell
kraft über den als Kolben ausgebildeten Übertragungskörper
17.2 auf den Ventilteilhebel 5 übertragen und das Ventil
geöffnet werden. In der Schließphase läuft der Vorgang
umgekehrt ab, d. h., nachdem das Ventil seine Schließstellung
erreicht hat, wird der Nockenteilhebel 4 unter der Kraft
wirkung der Stützfeder 7 der Führungsfläche 16 des Nockens
2 nachgeführt, wobei dann wieder der Zuleitungskanal 17.3
über die Querbohrung 18 mit dem Druckmittelkanal 12 in
Verbindung steht und entsprechend Druckmittel wieder in
den Druckzylinder 17.1 eingedrückt werden kann. Der Über
tragungskörper 17.2 wird hierbei unter dem Druck des Druck
mittels und/oder einer Feder in seiner Anlageposition am
Ansatz 15 gehalten. Durch eine entsprechende Verdrehung
der Steuerwelle 6 und damit einer entsprechenden Verstellung
des Überdeckungsgrades der Öffnung des Zuleitungskanals
17.3 in die Querbohrung 18, läßt sich das Maß des Leerhubes
zwischen Nockenteilhebel 4 und Ventilteilhebel 5 entsprechend
verändern. Zweckmäßigerweise ist die Durchgangsbohrung
der Dichtscheibe 19 als kalibrierte Bohrung ausgeführt
und in ihrem Durchmesser auf die gewünschten Durchflußmengen
und/oder Durchflußgeschwindigkeiten abgestimmt. Die Quer
bohrung 18 in Verbindung mit der Durchgangsbohrung der
Dichtscheibe 19 oder der Einmündung des Zuleitungskanals
17.3 wirkt hierbei als Stellschieber.
Die vorstehend beschriebenen Ventilbetätigungen in Form
eines zweiteilig ausgebildeten Kipphebels lassen sich auch
auf Ventilbetätigungen in Form von sogenannten Schlepp
hebeln übertragen. In Fig. 3 ist dies für eine hydraulische
Stelleinrichtung in einer schematischen Zeichnung dargestellt.
Die Anordnung entspricht in ihrer Funktion und im wesentli
chen auch im Aufbau der Anordnung gem. Fig. 2. Lediglich
die räumliche Zuordnung der Nockenwelle 1 zur Hebelanordnung
3 und dementsprechend die Zuordnung des Nockenteilhebels 4
zum Ventilteilhebel 5 ist entsprechend der Änderung der
Zuordnungsgeometrie abgewandelt. Gleiche Bauteile sind
mit gleichen Bezugszeichen versehen, so daß auf die Beschrei
bung zu Fig. 2 verwiesen werden kann.
Zweckmäßigerweise ist dem Ventil ein Dämpfer zugeordnet,
der beispielsweise auf den Ventilschaft 8 oder den Teil
hebel 5 einwirkt und der das Aufschlagen des Ventils auf
den Ventilsitz vermindert, was insbesondere bei einem Betrieb
mit hohen Drehzahlen bei vermindertem Ventilhub von Bedeutung
ist.
In Fig. 4 ist in einer vergrößerten Ausschnittsdarstellung
der Übergangsbereich zwischen der Querbohrung 18, der Steuer
welle 6 und dem Zuleitungskanal 17.3 im Nockenteilhebel 4
dargestellt. Während bei der Ausführungsform gem. Fig. 2
der Übergangsbereich durch die Anordnung der Dichtscheibe 19
als Schieberventil ausgebildet ist, weist die Ausbildung
gem. Fig. 4 in diesem Bereich ein Ventil 20 auf, dessen
Ventilkörper 21 über eine Steuerkontur 22 an der Steuerwelle
6 im Zuleitungskanal 17.3 gegen die Kraft einer Rückstellfeder
23 verschiebbar ist und aus der hier dargestellten Öffnungs
stellung in eine Verschlußstellung verschoben werden kann.
Im übrigen entspricht bei dieser Anordnung die Funktion
der anhand von Fig. 2 beschriebenen Funktion.
Bei der in Fig. 5 ebenfalls in größerem Maßstab dargestellten
Ausführungsform ist im Zuleitungskanal 17.3 des Nockenteil
hebels 4 ein Ventil 20 in Form eines Rückschlagventils
angeordnet, das sich in Füllrichtung des Druckzylinders 17.1
öffnet. Bei dieser Ausführungsform ist der Druckzylinder 17.1
mit einem Ableitungskanal 24 versehen, der über ein zwangsge
steuertes Ventil 25 öffenbar ist. Bei dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel weist das zwangsgesteuerte Ventil 25
einen Ventilkörper 26 auf, der über einen Nocken 27 an
der Steuerwelle 6 gegen die Kraft einer Rückstellfeder 28
verstellbar ist, so daß über eine entsprechende Verdrehung
der Steuerwelle 6 das Ventil 25 betätigt werden kann und
so der Ablauf des Druckmittels aus dem Druckzylinder 17.1
über den Ablaufkanal 24 gezielt bewirkt werden kann.
In Fig. 6 ist eine Modifikation der Ausführungsform gem.
Fig. 5 dargestellt. Bei dieser Modifikation ist das zwangs
gesteuerte Ventil 25 mit einem gesonderten ansteuerbaren
Stellantrieb 29, beispielsweise einem elektromagnetischen
Stellantrieb, verbunden, so daß über eine zentrale Steuer
einheit das zwangsgesteuerte Ventil 25 betätigbar ist.
Claims (13)
1. Einrichtung zur Betätigung von Ventilen an einer Kolben
schiene, insbesondere einer Kolbenbrennkraftmaschine,
mit wenigstens einer Nockenwelle (1), wobei jeweils ein
Nocken (2) auf eine wenigstens ein Ventil betätigende Hebel
anordnung (3) einwirkt, die zwei schwenkbar gelagerte Teil
hebel (4, 5) aufweist, von denen der eine Teilhebel (4)
mit dem Nocken (2) und der andere Teilhebel (5) mit dem
zu betätigenden Ventil in Verbindung steht, wobei die Teil
hebel (4, 5) über eine Stelleinrichtung (13, 17) miteinander
verbunden sind, durch die ein Leerhub zwischen Nockenteil
hebel (4) und Ventilteilhebel (5) einstellbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nockenteilhebel (4) und der Ventilteilhebel (5)
auf einer Steuerwelle (6) gelagert sind, die relativ zur
Hebelanordnung (3) hin und her verdrehbar gelagert ist
und die zur Betätigung der Stelleinrichtung (13; 17) ausgebil
det ist und mit einem ansteuerbaren Aktuator in Verbindung
steht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Nockenteilhebel (4) mit einem gegen den Nocken
(2) wirkenden federnden Stützelement (7) verbunden ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (17) gebildet
wird durch einen Druckzylinder (17.1), der in einem Teil
hebel angeordnet ist, und durch einen im Druckzylinder
(17.1) als Kolben (17.2) geführten Übertragungskörper,
der sich mit seinem freien Ende am anderen Teilhebel ab
stützt und daß der Druckzylinder (17.1) einen Zuleitungskanal
(17.3) aufweist, der über eine Querbohrung (18) in der
Steuerwelle (6) mit einem Druckmittelkanal (12) in der
Steuerwelle (6) durch Verdrehen der Steuerwelle (6) ver
bindbar ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß im Zuleitungskanal (17.3) ein Ventil
(20) angeordnet ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckzylinder (17.1) einen Zulei
tungskanal (17.3) und einen Ableitungskanal (24) aufweist
und daß sowohl im Zuleitungskanal (17.3) als auch im Ablei
tungskanal (24) ein Ventil (20; 25) angeordnet ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil (20) im Zuleitungskanal
(17.3) als Rückschlagventil ausgebildet und in Füllrichtung
des Druckzylinders (17.1) öffenbar ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil (20; 25) im Zuleitungskanal
(17.3) und/oder im Ableitungskanal (24) als zwangsgesteuer
tes Ventil ausgebildet ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das zwangsgesteuerte Ventil (20;25)
durch die Steuerwelle (6) betätigbar ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das zwangsgesteuerte Ventil (20; 25)
mit einem steuerbaren Stellantrieb (29) in Verbindung steht.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung (13) gebildet
wird durch einen Schiebekeil (13.1), der in einem der Teil
hebel gelagert ist und durch einen auf dem Schiebekeil
(13.1) einerseits und am anderen Teilhebel andererseits
abgestützten Übertragungskörper (13.4), und daß die Steuer
welle (6) mit einer auf den Schiebekeil (13.1) einwirkenden
Steuerkurve (14) versehen ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Übertragungskörper (13.4; 17.2)
als Dämpfungselement ausgebildet ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Übertragungskörper (13.4; 17.2)
als Kolben-Zylinder-Element ausgebildet ist, das mit einem
Druckmedium beaufschlagbar ist.
Priority Applications (4)
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DE19623257A1 true DE19623257A1 (de) | 1997-06-12 |
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ID=8016534
Family Applications (2)
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