DE19618045C2 - Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlung - Google Patents
Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit LaserstrahlungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bear
beiten von Werkstücken mit Laserstrahlung, bei dem ein be
strahlter Bearbeitungsbereich des Werkstücks meßtechnisch
überwacht wird und mit den daraus herrührenden Meßsignalen
Antwortsignale bestimmt werden, bei dem eine Modulation eines
Verfahrensparameters mit einer aus einem Frequenzintervall
ausgewählten Anregungsfrequenz vorgenommen wird, bei der die
Überschreitung eines Prozeßzustands über eine vorbestimmte
Grenze hinaus vermieden wird, und bei dem mit den Antwortsig
nalen eine Regelung des Prozeßzustands durchgeführt wird.
Ein Verfahren mit den vorgenannten Bearbeitungsschritten
ist aus der DE 39 26 540 C2 bekannt. Bei diesem bekannten
Verfahren wird der bestrahlte Bearbeitungsbereich mit einer
strahlungsabsorbierenden Schicht abgedeckt. Die Modulation
des Verfahrensparameters, nämlich der Laserstrahlungslei
stung, führt zu einer Änderung der Oberflächentemperatur der
Beschichtung des Werkstücks, nicht aber zu einer Änderung der
zu bestimmenden Temperatur des Werkstücks. Infolgedessen kann
letztere dadurch bestimmt werden, daß von der gemessenen
Oberflächentemperatur der Schicht ein Temperaturwert abgezo
gen wird, der aus der vom Werkstück absorbierten Laserstrah
lungsleistung und dem Wärmeersatzschaltbild des jeweiligen
Werkstücks berechnet wird.
Aus der US-PS 45 79 463 ist ein Meßverfahren der Thermowellenmikroskopie bekannt, das bei
Dünnfilmschichten und integrierten Schaltkreisen zur Bestim
mung der Gitterstrukturen der Oberfläche eingesetzt wird. Ein
Prüfling wird mit einem Laserstrahl periodisch erhitzt. Auf
die erhitzte Oberfläche des Prüflings wird der Laserstrahl
eines Prüflasers gerichtet. Dieser Laserstrahl wirkt mit der
Gitterstruktur der erhitzten Prüflingsoberfläche zusammen und
die reflektierte Strahlung wird von einem Fotodetektor ausge
wertet. Das Werkstück wird nicht bearbeitet. Angaben über die
Frequenz, mit der der erhitzende Laserstrahl moduliert wird,
finden sich nicht.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren mit den eingangs genannten Verfahrensschritten
so zu verbessern, daß die Überwachung des bestrahlten Bear
beitungsbereichs auch bei unbeschichteten Werkstücken und
ohne Heranziehung von Wärmeersatzschaltbildern der zu bear
beitenden Werkstücke durchgeführt werden kann. Vor allem soll
ein Verfahren aufgezeigt werden, bei dem eine Überwachung
und/oder eine Regelung unter Berücksichtigung einer vorbe
stimmten, möglicherweise kritischen Verfahrensgrenze erfolgt,
wobei die Annäherung eines Prozeßzustandes an diese vorbe
stimmte Grenze überwacht wird, so daß geforderte Qualitäts
merkmale der Bearbeitung nicht beeinträchtigt werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zum Bestimmen der
Antwortsignale von der Anregungsfrequenz abhängige Wechselan
teile der Meßsignale mindestens einer Anregungsfrequenz ver
wendet werden, daß die bearbeitungsspezifische Abhängigkeit
der Antwortsignale von dem Verfahrensparameter für die Anre
gungsfrequenz vorermittelt wird, und daß die anhand der vor
genannten Abhängigkeit bestimmten Antwortsignale für die Rege
lung des Prozeßzustands und/oder bei einer Überwachung ver
wendet werden.
Die allgemein bekannte meßtechnische Überwachung eines
mit Laserstrahlung bestrahlten Bearbeitungsbereichs muß in
terpretierbare Meßsignale ergeben. Die Meßsignale müssen ein
Maß für den zu überwachenden oder zu regelnden Prozeßzustand
und dessen charakteristischen Veränderungen sein. Dazu dürfen
die Meßsignale nicht zu stark gestört oder verrauscht sein,
damit der Prozeßzustand mit hoher statistischer Wahrschein
lichkeit richtig beurteilt werden kann. Schwankungen der Meß
signale werden umso größer, je mehr sich der Prozeßzustand
einer kritischen Grenze nähert. Eine solche kritische Grenze
ist beispielsweise durch die Bartbildung beim Schneiden be
stimmt. Um das ungewollte Erreichen oder Überschreiten dieser
Grenze zu vermeiden, muß bei dem bekannten Verfahren der
Sollwert, auf den geregelt werden soll, relativ weit von der
kritischen Grenze bzw. Grenzgeschwindigkeit entfernt liegen.
Das verlangsamt den Prozeß. Demgegenüber hat das vorbeschrie
bene Verfahren den Vorteil, daß man das Werkstück dicht an
der Verfahrensgrenze bearbeiten und den Prozeß regeln kann.
Es besteht nicht die Gefahr, daß die Grenze ungewollt über
schritten wird, weil sich die Modulation des Verfahrenspara
meters auf den zu regelnden Prozeßzustand nicht auswirkt.
Durch die Verwendung der Wechselanteile von Meßsignalen min
destens einer ausgewählten Anregungsfrequenz, bei der also
eine Störung des zu regelnden Prozeßzustands ausgeschlossen
ist, werden nur schnelle Vorgänge detektiert, z. B. die Ände
rung der Temperatur an einer Absorptionsfront. Dabei erfolgt
die Verwertung der Wechselanteile dahingehend, daß sie als
Grundlage für die Bestimmung des Verfahrensparameters dienen,
indem sie auf den Wert der Anregungsamplitude normiert wer
den. Die Normierung erfolgt in Verbindung mit einer vorermit
telten bearbeitungsspezifischen Abhängigkeit der Antwortsig
nale von dem Verfahrensparameter für die Anregungsfrequenz.
In einem entsprechenden Diagramm kann der höchstzulässige
Grenzwert des Verfahrensparameters vermerkt und damit eine
Begrenzung der maximal zulässigen Stellgröße vorgenommen wer
den.
Für das Verfahren ist von Bedeutung, daß die Modulation
des Verfahrensparameters unter Anwendung einer speziellen An
regungsfrequenz so erfolgt, daß den Meßsignalen spezielle In
formationen aufgeprägt sind, die durch die Verwertung der
Wechselanteile der Meßsignale für die spezielle Anregungsfre
quenz ausgewertet werden können. Neben den Informationen über
den stationären Prozeßzustand enthalten die Meßsignale jetzt
auch Informationen über das zeitabhängige Antwortverhalten.
Diese Informationen über das zeitabhängige Antwortverhalten
werden zu charakteristischen Antwortsignalen aufbereitet,
welche zur Bewertung des aktuellen Prozeßzustands zu benutzen
sind. Unter Ausnutzung des bekannten Antwortverhaltens, näm
lich der Abhängigkeit der Antwortsignale von dem Verfahrens
parameter für die spezielle Anregungsfrequenz, kann nun aus
diesen Antwortsignalen der schnellen Vorgänge auf den Prozeß
zustand geschlossen und ein Überwachungssignal erzeugt
und/oder eine Stellgröße des Verfahrensparameters bestimmt
werden. Mit Hilfe der den Meßsignalen aufgeprägten Test
signale, also der Modulationen spezieller Anregungsfrequenz,
die sich in den Wechselanteilen der Meßsignale für die Anre
gungsfrequenz manifestieren, kann der Prozeß einem vorbe
stimmten Grenzwert genähert werden, ohne diese kritische
Grenze tatsächlich überschreiten zu müssen und ohne daß die
Gefahr einer ungewollten Überschreitung der Grenze erfolgt.
Die Steuerung bzw. Regelung des Prozeßzustands kann mit den
bekannten Methoden der Regelungstechnik durchgeführt werden.
Das vorbeschriebene Verfahren ist anwendbar, wenn sich
Qualitätsmerkmale kontinuierlich mit dem Verfahrensparameter
oder mit mehreren Verfahrensparametern ändern. Es ist jedoch
besonders vorteilhaft, das Verfahren anzuwenden, wenn die
vorbestimmte Grenze des zu regelnden Prozeßzustands durch ein
Schwellverhalten bestimmt ist. Beispielsweise genannte Pro
zeßzustände bzw. Qualitätsmerkmale, die ein deutliches
Schwellverhalten aufweisen, sind die Bartbildung und das Aus
brennen bzw. das Auskolken beim Schneiden, die Einschweiß
tiefe, die Porenbildung und die Spritzerbildung beim Schweis
sen sowie die Coating-Schädigung bei der Oberflächenbearbei
tung.
Die Anregungsfrequenz für die Modulation des Verfahrens
parameters muß auf das jeweilige Bearbeitungsverfahren abge
stimmt werden. Es ist daher vorteilhaft, das Verfahren so
durchzuführen, daß eine on-line Anpassung der Anregungsfre
quenz und eine entsprechende Anpassung von Abhängigkeiten
von Antwortsignalen von dem Verfahrensparameter für die ange
paßten Anregungsfrequenzen an eine gesteuerte Veränderung von
Verfahrensparametern erfolgt. Durch die on-line Anpassung der
Anregungsfrequenz etc. kann auf gesteuerte Veränderungen von
Verfahrensparametern Rücksicht genommen werden, z. B. auf die
Änderungen der Laserstrahlungsleistung beim Konturschnitt.
Außer Änderungen der Anregungsfrequenz können auch wei
tere Modulationsparameter geändert werden, so daß es vorteil
haft ist, wenn als weitere Modulationsparameter die Signal
form und/oder die Signalamplitude on-line an eine gesteuerte
Veränderung von Verfahrensparametern angepaßt werden.
Das Verfahren kann so durchgeführt werden, daß die
Antwortsignale aus Wechselanteilen von Meßsignalen mittels
deren Amplituden und/oder Phasen oder mittels von den Meßsig
nalen abgeleiteter Größen gewonnen werden. Damit wird es
ermöglicht, das Verfahren zweckmäßig zu modifizieren. Sofern
die Antwortsignale von Meßsignalen nicht aus deren Amplituden
und/oder Phasen gewonnen werden können, werden abgeleitete
Größen verwendet, die dann das eigentliche Antwortsignal lie
fern. Derartige abgeleitete Größen ergeben sich durch
gleichzeitige Messung der Frequenzantworten bei mehreren
Anregungsfrequenzen und Vergleich dieser Antworten, durch die
Messung von Anstiegszeiten bzw. Relaxationszeiten, durch die
Messung von Extremwerten, durch die Messung von Zeitdauern
der positiven bzw. negativen Abweichung vom Meßsignalmittel
wert, durch Messung der Nichtlinearität der Meßsignalantwort,
z. B. des Klirrfaktors, usw.
Das Verfahren kann auch so durchgeführt werden, daß die
Verwendung der Wechselanteile der Meßsignale intervallweise
erfolgt. Es ist bei bestimmten Bearbeitungsverfahren nicht
erforderlich, die meßtechnische Überwachung kontinuierlich
durchzuführen. Die Nutzung von Details ist möglich, z. B. bei
einer Messung mit festgelegter Phasenbeziehung zu einem Test
signal bzw. zu einer Modulation des Verfahrensparameters und
in einem festgelegten Zeitintervall.
Die vorbeschriebenen Verfahren sind sämtlich als Überwa
chungsverfahren durchführbar, bei denen der zu beeinflussende
Prozeßzustand nicht notwendigerweise entsprechend dem Überwa
chungsergebnis geregelt werden muß. Im Sinne einer Automati
sierung von Produktionsverfahren ist es jedoch vorteilhaft,
so zu verfahren, daß die Antwortsignale zur Bestimmung von
Stellgrößen eines in einem Regelkreis für den Verfahrenspara
meter eingesetzten Reglers verwendet werden.
Das Verfahren kann auch eingesetzt werden, um eine An
passung des Reglers zu erzielen. In diesem Fall wird das Ver
fahren so durchgeführt, daß die Antwortsignale zur Sollwert- und/oder
Einstellparameteranpassung des den Verfahrensparame
ter beeinflussenden Reglers verwendet werden, der die Meßsig
nale benutzt. Beide vorerwähnten Verfahren können gemeinsam
eingesetzt werden, um einen adaptiven Regler zu realisieren.
Das kann grundsätzlich während der Regelung des Verfahrens
parameters erfolgen, aber auch dann, wenn eine solche Rege
lung nicht verwendet wird oder unterbrochen ist.
Zweckmäßig ist ein Verfahren, bei dem der den Regler
aufweisende Regelkreis für den Verfahrensparameter in vorbe
stimmten Zeitabständen zwecks Sollwert- und/oder Einstellpa
rameteranpassung unterbrochen wird und bedarfsweise zumindest
währenddessen eine signalgebende und/oder prozeßunterbre
chende Überwachung erfolgt. Während der in vorbestimmten
Zeitabständen erfolgenden Unterbrechung der Regelung des Be
arbeitungsvorgangs wird eine einfache Sollwert- und/oder Ein
stellparameteranpassung erreicht, ohne daß dabei zugleich auf
eine laufende Bearbeitungsregelung Rücksicht genommen werden
müßte. Um den Bearbeitungsprozeß dennoch fehlfunktionsfrei
durchführen zu können, erfolgt die signalgebende und/oder
prozeßunterbrechende Überwachung zumindest während dieser Un
terbrechungszeiten der Bearbeitungsregelung. Die intervall
weisen Sollwert- und/oder Einstellparameteranpassungen ver
einfachen das Verfahren und verbessern das Zeitverhalten des
Systems. Gleichwohl können Folgeschäden abgewendet werden,
beispielsweise durch Prozeßunterbrechung. Der Bearbeitungs
prozeß kann so gesteuert oder geregelt werden, daß eine vor
bestimmte Grenze, die z. B. durch ein Schwellwert bestimmt
ist, nicht überschritten wird.
Eine zweckmäßige Bestimmung der Anregungsfrequenz für
das Verfahren erfolgt dadurch, daß die Anregungsfrequenz aus
einem Frequenzintervall gewählt wird, das höchstens so tief
reicht, daß eine Störung des zu überwachenden und/oder des zu
regelnden Prozeßzustands ausgeschlossen ist, und das
höchstens so hoch reicht, daß Vorgänge vorbestimmbaren Zeit
verhaltens noch detektiert werden können. Bei innerhalb des
Frequenzintervalls liegenden Anregungsfrequenzen ist gewähr
leistet, daß Störungen des Prozeßzustandes durch die
Modulation des Verfahrensparameters vermieden werden,
andererseits aber auch noch schnellere Prozeßänderungen
meßtechnisch zu erfassen sind.
Das Verfahren kann zur Annäherung an die Trenngrenze
beim Schneiden so durchgeführt werden, daß beim Schneiden von
Werkstücken die Laserstrahlungsleistung um einen Mittelwert
mit einer Anregungsfrequenz moduliert wird, die größer als
die Riefenfrequenz ist, bedarfsweise aber kleiner, als es der
Zeitkonstanten für die Änderung der Oberflächentemperatur der
Schneidfront entspricht.
Bei dem vorbeschriebenen Verfahren werden als Meßsignale
Wärmestrahlungssignale von der Schneidfront verwendet, die
mit koaxial zum Laserstrahl angeordnetem Strahlteiler oder
Scraper-Spiegel auf einen Detektor gegeben werden. Bei diesem
Verfahren sind eine langsame Zeitkonstante zu beachten, der
entsprechend sich Schneidriefen ergeben, und eine schnelle
Zeitkonstante für die Änderung der Oberflächentemperatur der
Schneidfront. Verfahrensparameter ist die Laserstrahllei
stung, die um einen Mittelwert von z. B. 95% PLmax (PLmax = ma
ximale Laserleistung) mit einer Amplitude von z. B. 5% von PLmax
und mit einer Anregungsfrequenz moduliert wird, die z. B.
doppelt so groß ist, wie die Riefenfrequenz. Das Antwortsig
nal wird aus den Wechselanteilen der Amplituden der Meßsig
nale bestimmt.
Um beim Schweißen ein Durchschweißen sicherzustellen,
wird das Verfahren so ausgeführt, daß beim Schweißen von
Werkstücken die Laserstrahlungsleistung um einen Mittelwert
mit einer Anregungsfrequenz moduliert wird, die größer als
die Einschweißtiefenfrequenz ist, bedarfsweise aber kleiner,
als es der Zeitkonstanten für die Änderung der Leuchtdichte
des laserinduzierten Plasmas entspricht. Die Einschweißtie
fenfrequenz ist die typische Frequenz der Einschweißtiefenän
derung.
Mittels Strahlteilers oder Loch-Spiegels wird ein Plas
mastrahlungssignal aus der Schweißkapillare auf den Detektor
gegeben. Zeitkonstanten sind eine langsame Zeitkonstante aus
der Einschweißtiefenvariation bei vergleichbaren Verfahrens
parametern und eine schnelle Zeitkonstante′ nämlich die typi
sche Zeitkonstante für die Änderung der Leuchtdichte des
Plasmas beim Schweißen. Zu modulierender Verfahrensparameter
ist die Laserstrahlungsleistung, die um einen Mittelwert von
z. B. 95% PLmax mit einer Amplitude von z. B. 5% von PLmax modu
liert wird. Die Anregungsfrequenz ist z. B. doppelt so groß,
wie die Einschweißtiefenfrequenz. Auch bei diesem Verfahren
entspricht das Antwortsignal den Wechselanteilen der Meßsig
nalamplitude.
Um die Annäherung an den Phasenübergang fest/flüssig
beim Oberflächenbearbeiten von Werkstücken mit strahlungsab
sorbierender Deckschicht zu erreichen, wird so verfahren, daß
beim Härten von Werkstücken die Laserstrahlungsleistung um
einen Mittelwert mit einer Anregungsfrequenz moduliert wird,
die größer als die Einhärttiefenfrequenz ist, bedarfsweise
aber kleiner, als es der Zeitkonstanten für die Änderung der
Oberflächentemperatur einer Deckschicht des Werkstücks ent
spricht. Die Einhärttiefenfrequenz ist die typische Frequenz
der Änderung der Einhärttiefe.
Das Wärmestrahlungssignal der Absorptionsfront wird mit
einem Detektor ermittelt. Eine langsame Zeitkonstante resul
tiert aus der Einhärttiefenvariation bei vergleichbaren Ver
fahrensparametern. Bezüglich der Oberflächentemperatur der
Deckschicht ergibt sich eine schnelle Zeitkonstante. Die Mo
dulation der Laserleistung erfolgt wie vorbeschrieben, wobei
die Anregungsfrequenz beispielsweise das fünffache der Ein
härttiefenfrequenz ist. Das Antwortsignal ergibt sich als
Wert der Wechselanteile von Meßsignalamplituden bei Anre
gungsfrequenzen.
In allen drei Fällen wird als Stellgröße beispielsweise
die Geschwindigkeit verwendet, mit der das Werkstück relativ
zur Bearbeitungsoptik verschoben wird. Insbesondere im letz
teren Fall kann zugleich oder auch statt dessen die mittlere
Laserstrahlleistung als Verfahrensparameter zum Einsatz kom
men.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung wiederge
gebenen Darstellungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 Beträge der Wechselanteile von Meßsignalen in Ab
hängigkeit von Anregungsfrequenzen für unter
schiedliche Bearbeitungsgeschwindigkeiten,
Fig. 2 die Verläufe von Testsignalen und Meßsig
nalen in Abhängigkeit von der Zeit, bei hohen
(-) und niedrigen (. . .) Werten der Modulations
frequenz,
Fig. 3 Beträge der Wechselanteile von Meßsignalen in Ab
hängigkeit von einem Verfahrensparameter,
Fig. 4, 5 Blockschaltbilder zur Veranschaulichung unter
schiedlicher Regelverfahren, und
Fig. 6, 7 durch Blockschaltungen detaillierter veranschau
lichte Regelkreise zur Durchführung erfindungs
gemäßer Verfahren.
Entsprechend den Fig. 6, 7 wird ein Werkstück 10 mit La
serstrahlung 11 geschnitten. Zwischen beiden findet eine Re
lativbewegung mit der Geschwindigkeit v(t) statt. Im Beispiel
wird angenommen, daß das Werkstück 10 in der Richtung des
Pfeils 19 verschoben wird, so daß die vertikal gestrichelten
Bereiche des Werkstücks 10 bereits durchtrennt sind. Von dem
mit der Laserstrahlung 11 bestrahlten Bearbeitungsbereich 12
geht optische Strahlung aus, nämlich thermische Strahlung
oder reflektierte Laserstrahlung, und es werden Geräusche
emittiert. Dementsprechend gelangt thermische Strahlung 20
auf einen Scraper-Spiegel 21, der die Laserstrahlung 11 im
Lochbereich unbeeinträchtigt passieren läßt, die Wärmestrah
lung 20 jedoch ausblendet, so daß sie mit einer nicht näher
dargestellten Linse 22 auf einen Detektor 23 fokussiert wer
den kann.
Die Laserstrahlung 11 wird von einem Laser 24 abgegeben,
und zwar mit einer Leistung P(t) = P₀ + P₁sin(ωt). Die Leistung
der Laserstrahlung 11 wird also zeitlich moduliert. Der zeit
liche Verlauf der Laserleistung P(t) ist im Block 25 schema
tisch veranschaulicht. P₀ entspricht z. B. 95% von PLmax und
der Wechselanteil P₁sin(ωt) ist schematisiert dargestellt.
Die Modulation der Laserleistung ist ein Testsignal, auf
das der Prozeß mit einem in der Wärmestrahlung 20 enthaltenen
Meßsignal 14 reagiert. Mit Hilfe des Meßsignals 14 wird ein
Antwortsignal 26 bestimmt, das einem Regler 18 zugeleitet
wird, beispielsweise einem PID-Regler. Anhand dieses Antwort
signals 26 bestimmt der Regler 18 eine Stellgröße 13, nämlich
eine Stellgröße für die Vorschubgeschwindigkeit v(t). Diese
Stellgröße 13 ist in den Fig. 6, 7 mit v₁(t) bezeichnet.
Dementsprechend ergibt sich die Vorschubgeschwindigkeit unter
Einsatz eines Addierers 27 aus der Sollgeschwindigkeit vsoll
zu v(t) = vsoll - v₁(t).
Zur Erläuterung der Gewinnung des Antwortsignals 26 für
die vorbeschriebene Regelung wird auf Fig. 1 Bezug genommen,
in der die Abhängigkeit der Beträge 15 von Wechselanteilen
von Meßsignalen 14 von der Anregungsfrequenz ω dargestellt
sind. Für eine vorbestimmte Bearbeitungsgeschwindigkeit v₁
ergibt sich die unterste Kurve der Fig. 1. Mit wachsender Be
arbeitungsgeschwindigkeit sind die Beträge 15 durchaus grö
ßer, am höchsten bei der Geschwindigkeit vmax. Es ist nun
aber nicht so, daß jede beliebige Anregungsfrequenz ω ausge
wählt werden könnte, um zu möglichst großen Beträgen 15 der
Wechselanteile von Meßsignalen zu kommen. Das wird anhand von
Fig. 2 erläutert. Diese demonstriert die Wirkung schneller
Testsignale (durchgezogene Linien) und langsamer Testsignale
(gepunktete Linien) auf die Meßsignale beim Schneiden eines
Werkstücks 10. Das Testsignal ist hier abweichend von Fig. 6, 7
ein Rechteckimpuls, der abwechselnd positiv und negativ ist.
Ist die ausgewählte Bearbeitungsgeschwindigkeit v < vkrit, so
ergeben sich entsprechende zeitlich begrenzte Meßsignale,
auch wenn die Testsignale vergleichsweise niederfrequent
sind. Erfolgt die Modulation hingegen bei einer Bearbeitungs
geschwindigkeit v = vkrit, so ergeben sich bei Testsignalen
höherer Anregungsfrequenz ω noch verwertbare Meßsignale, bei
niedrigeren Anregungsfrequenzen ω erfolgt jedoch ein Über
schreiten der Trenngrenze beim Schneiden. Es kommt also dar
auf an, ausreichend schnelle Testsignale zu wählen, die Modu
lation des Verfahrensparameters also hinreichend hochfrequent
auszuführen, so daß der Bearbeitungsprozeß nicht derart ge
stört wird, daß ein Überschreiten der kritischen Grenze er
folgt. Bei ungestörtem Bearbeitungsprozeß werden die für das
Bearbeitungsverfahren geforderten Qualitätsmerkmale nicht be
einträchtigt. Z.B. erreichen die Rauhigkeit beim Schneiden,
die Einschweißtiefe beim Schweißen und die Einhärttiefe bei
der Oberflächenbearbeitung keine unannehmbaren Werte.
Fig. 3 zeigt nun für eine spezifische, nicht näher erläu
terte Bearbeitung, wie die praktische Auswertung der Darstel
lung der Fig. 1 zur Bestimmung der Stellgrößen 13 für den Ver
fahrensparameter vorgenommen werden kann. Hierzu zeigt Fig. 3
die Abhängigkeit des Betrags 15 der Wechselanteile von Meßsi
gnalen 14 in Abhängigkeit von dem Verfahrensparameter 16,
hier der Bearbeitungsgeschwindigkeit. Diese Abhängigkeit gilt
grundsätzlich für alle Verfahrensparameter, beispielsweise
also auch für die Laserstrahlungsleistung PL. Für eine ausge
wählte Anregungsfrequenz ω, der Frequenz des Testsignals,
also für ω₁, werden die Beträge 15 von Wechselanteilen der
Meßsignale zu einer neuen Kennlinie 28 zusammengefügt. Mit
dieser Abhängigkeit des Betrags 15 von Wechselanteilen von
dem Parameter 16 für die Anregungsfrequenz ω₁ kann eine
Stellgrößenbestimmung vorgenommen werden, indem für die ge
wählte Bearbeitungsgeschwindigkeit v₁ auf den ermittelten Be
trag 15′ Bezug genommen wird, der in dem Addierer 29 mit ei
nem Sollwert UM1soll im Sinne einer Differenzbildung vergli
chen wird, wobei die sich dabei ergebende Differenz den Reg
ler 18 beaufschlagt. UM1soll entspricht der vorbestimmten
Grenze 17 des zu regelnden Prozeßzustands und hat den Wert
15′′. Es ist also möglich, den Verfahrensparameter 16 bzw.
die Bearbeitungsgeschwindigkeit v solange zu steigern, bis
der Betrag 15 der Wechselanteile der Meßsignale 14 den Wert
15′′ erreicht bzw. nahezu erreicht hat.
In Fig. 4 ist die auf diese Weise zu vollziehende Rege
lung vereinfacht dargestellt, nämlich mit dem Block 30 für
den Prozeß, beispielsweise einen Schneidprozeß, und mit dem
Block 31 für die Gewinnung des Antwortsignals aus dem Meßsig
nal 14. Die gestrichelte Darstellung erläutert den Einsatz
eines Reglers 18′ im herkömmlichen Verfahren unter direkter
Verwendung des Meßsignals zur Gewinnung der Stellgröße durch
den Regler 18′.
In Fig. 5 ist dargestellt, daß die Wechselanteile von
Meßsignalen 14 auch abweichend vom Vorbeschriebenen einge
setzt werden können. Zum einen kann der Prozeß 30 in herkömm
licher Weise mit dem Meßsignal 14 in der Regelschleife 32 ge
regelt werden. Das vorbeschriebene Verfahren zu den Fig. 1 bis
3 wird zur Realisierung eines adaptiven Reglers 18 einge
setzt. In diesem Fall werden die Antwortsignale nicht direkt
zur Regelung des Prozesses benutzt, sondern zur Anpassung des
Sollwertes des Reglers 18′ der das Meßsignal 14 benutzt bzw.
zur Anpassung von Reglerparametern bzw. von Einstellparame
tern des Reglers, der das Meßsignal 14 benutzt. Dementspre
chend sind in Fig. 5 die Blöcke 33 für die Adaption des Soll
werts und 34 für die Adaption der Reglerparameter darge
stellt. Diese Anpassungen können intervallweise erfolgen.
Während dessen ist eine nicht dargestellte prozeßunterbre
chende Überwachung vorhanden, die den Prozeß sofort unterbre
chen kann, um Folgeschäden zu vermeiden. Das gilt insbeson
dere für Prozesse, die durch ein Schwellverhalten bestimmt
sind. Mit dem Antwortsignal, das den Wechselanteilen von Meß
signalen 14 entspricht wird also beispielsweise der Sollwert
URS korrigiert, der über einen Addierer 35 durch Differenz
bildung mit dem Meßsignal 14 die Eingangsgröße des Reglers 18
bestimmt. Die Wechselanteile von Meßsignalen 14 können
zugleich oder in Ergänzung zu der Sollwertanpassung Einstell
parameter des Reglers verändern, z. B. dessen Integralverhal
ten.
Die Fig. 6, 7 veranschaulichen die Gewinnung des Antwort
signals 26 aus dem Meßsignal 14. Der zeitliche Verlauf des
Meßsignals 14 ist im Block 36 dargestellt und wird durch
UM(t) = UM0 + UM1 (t)sin (ωt + Θ)beschrieben. Dieses Meßsignal wird
gemäß Fig. 6 auf den Lock-in Verstärker 37 aufgeschaltet, der
vom Block 25 den Referenzsinus erhält, also den zeitlichen
Verlauf der Amplituden P(t). In bekannter Technik wird mit
Hilfe des Lock-in Verstärkers 37 das Antwortsignal 26 gewon
nen, nämlich als Abhängigkeit der Wechselanteile des Meßsig
nals 14, wobei UA(t) = UM1(t) gilt. Diese Werte werden mit ei
nem Sollwert UM1soll per Addierer 29 verglichen und der Reg
ler 18 wird entsprechend beaufschlagt. Der dargestellte Ver
lauf des Antwortsignals 26 ist beispielhaft und hängt von dem
tatsächlich stattfindenden Prozeßverlauf ab.
In Fig. 7 ist der zeitliche Verlauf des Meßsignals 14 im
Block 36 dargestellt, wie in Fig. 6. Es wird ein Bandpaßfilter
38 verwendet, um die Wechselanteile UM1 (t)sin (ωt + Θ) zu gewin
nen. Deren Verlauf ist im Block 39 dargestellt. 40 bezeichnet
ein Quadrierglied, mit dem sich die im Block 41 dargestellte
zeitliche Abhängigkeit gemäß der Beziehung
U(t) = UM1(t) |sin(ωt+Θ)| ergibt. Ein Maximumdetektor 42 ergibt
dann das Antwortsignal 26, das in zeitlicher Abhängigkeit
beispielsweise dargestellt wurde.
Claims (13)
1. Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken (10) mit Laser
strahlung (11), bei dem ein bestrahlter Bearbeitungsbe
reich (12) des Werkstücks (10) meßtechnisch überwacht
wird und mit den daraus herrührenden Meßsignalen (14)
Antwortsignale (26) bestimmt werden, bei dem eine Modu
lation eines Verfahrensparameters (16) mit einer aus
einem Frequenzintervall ausgewählten Anregungsfrequenz
(ω) vorgenommen wird, bei der die Überschreitung eines
Prozeßzustands über eine vorbestimmte Grenze hinaus ver
mieden wird, und bei dem mit den Antwortsignalen (26)
eine Regelung des Prozeßzustands durchgeführt wird, da
durch gekennzeichnet, daß zum Bestimmen der Antwortsig
nale (26) von der Anregungsfrequenz (ω) abhängige Wech
selanteile (UM1 (t)sin (ωt + Θ)) der Meßsignale (14) minde
stens einer Anregungsfrequenz (ω) verwendet werden, daß
die bearbeitungsspezifische Abhängigkeit der Antwortsig
nale von dem Verfahrensparameter (16) für die Anregungs
frequenz (ω) vorermittelt wird, und daß die anhand der
vorgenannten Abhängigkeit bestimmten Antwortsignale (26)
für die Regelung des Prozeßzustands und/oder bei einer
Überwachung verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es angewendet wird, wenn die vorbestimmte Grenze (17)
des zu überwachenden Prozeßzustands durch ein Schwell
verhalten bestimmt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß eine on-line Anpassung der Anregungsfrequenz
(ω) und eine entsprechende Anpassung von Abhängigkeiten
von Antwortsignalen von dem Verfahrensparameter (16) für
die angepaßten Anregungsfrequenzen (ω) an eine gesteuer
te Veränderung von Verfahrensparametern erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß als weitere Modulations
parameter die Signalform und/oder die Signalamplitude an
eine gesteuerte Veränderung von Verfahrensparametern
on-line angepaßt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antwortsignale aus
Wechselanteilen (UM1 (t)sin (ωt + Θ)) von Meßsignalen (14)
mittels deren Amplituden und/oder Phasen oder mittels
von den Meßsignalen (14) abgeleiteter Größen gewonnen
werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verwendung der Wech
selanteile (UM1 (t)sin (ωt + Θ)) der Meßsignale (14) inter
vallweise erfolgt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antwortsignale (26)
zur Bestimmung von Stellgrößen (13) eines in einem Re
gelkreis für den Verfahrensparameter (16) eingesetzten
Reglers (18) verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antwortsignale (26) zur Sollwert- und/oder Einstell
parameteranpassung des den Verfahrensparameter (16) be
einflussenden Reglers (18) verwendet werden, der die
Meßsignale (14) benutzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der den Regler (18) aufweisende Regelkreis für den Ver
fahrensparameter (16) in vorbestimmten Zeitabständen
zwecks Sollwert- und/oder Einstellparameteranpassung un
terbrochen wird und bedarfsweise zumindest währenddessen
eine signalgebende und/oder prozeßunterbrechende Überwa
chung erfolgt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Anregungsfrequenz (ω)
aus einem Frequenzintervall gewählt wird, das höchstens
so tief reicht, daß eine Störung des zu überwachenden
und/oder des zu regelnden Prozeßzustands ausgeschlossen
ist, und das höchstens so hoch reicht, daß Vorgänge
vorbestimmbaren Zeitverhaltens noch detektiert werden
können.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schneiden von Werk
stücken (10) die Laserstrahlungsleistung um einen Mit
telwert mit einer Anregungsfrequenz (ω) moduliert wird,
die größer als die Riefenfrequenz ist, bedarfsweise aber
kleiner, als es der Zeitkonstanten für die Änderung der
Oberflächentemperatur der Schneidfront entspricht.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schweißen von Werk
stücken (10) die Laserstrahlungsleistung um einen Mit
telwert mit einer Anregungsfrequenz moduliert wird, die
größer als die Einschweißtiefenfrequenz ist, bedarfs
weise aber kleiner, als es der Zeitkonstanten für die
Änderung der Leuchtdichte des laserinduzierten Plasmas
entspricht.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß beim Härten von Werk
stücken (10) die Laserstrahlungsleistung um einen Mit
telwert mit einer Anregungsfrequenz moduliert wird, die
größer als die Einhärttiefenfrequenz ist, bedarfsweise
aber kleiner, als es der Zeitkonstanten für die Änderung
der Oberflächentemperatur einer Deckschicht des Werk
stücks (10) entspricht.
Priority Applications (2)
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