DE19617286C1 - Kapazitiver Kraftsensor - Google Patents
Kapazitiver KraftsensorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen kapazitiven Kraftsensor zur
Messung einer Kraft in einem vorgegebenen Kraftintervall mit
einem mindestens eine Kondensatorplatte aufweisenden Grund
körper und einem mindestens eine weitere Kondensatorplatte
aufweisenden Deckkörper sowie diese in einem Abstand von
einander haltende elastisch verformbare Abstandshalter, deren
Verformung unter Belastung durch eine Linearfunktion, deren
Steigung das Verhältnis Kraft/zurückgelegter Weg angibt, dar
stellbar ist.
Kapazitive mikromechanische Kraftsensoren werden heute in
vielen technischen Gebieten eingesetzt. Derartige
Kraftsensoren weisen einen Grundkörper und einen Deckkörper
auf, die durch Abstandshalter voneinander getrennt sind und
die jeweils eine Kondensatorplatte aufweisen. Das Meßprinzip
derartiger Kraftsensoren beruht darauf, daß auf die
Kondensatorplatten entgegengesetzte Ladungen aufgebracht
werden, so daß der Kondensator eine Kapazität aufweist und
zwischen den Kondensatorplatten eine Spannung anliegt. Unter
Belastung werden die Abstandshalter verkürzt, so daß sich der
Abstand der Kondensatorplatten verringert, was zu einem
Anstieg der Kapazität bzw. zu einer Abnahme der Spannung
führt. Die Abnahme der Spannung zwischen den
Kondensatorplatten wird gemessen und dadurch können
Rückschlüsse auf den Abstand der Kondensatorplatten
voneinander und damit auf die auf den Kraftsensor einwirkende
Belastung geschlossen werden.
An kapazitive mikromechanische Kraftsensoren werden
unterschiedliche Anforderungen gestellt. So sollten sie einen
kompakten Aufbau aufweisen, um vielseitig einsetzbar zu sein.
Darüber hinaus sollte möglichst über den gesamten
Kraftintervall, in dem der Kraftsensor eingesetzt wird, ein
linearer Zusammenhang zwischen der auf den Kraftsensor
einwirkenden Belastung und der Verkürzung der elastisch
verformbaren Abstandshalter bestehen, da nur in diesem Fall
eine Kraftmessung mit ausreichender Genauigkeit möglich ist.
Schließlich sollten die Kraftsensoren über den gesamten
Kraftintervall eine ausreichende Signalauflösung ermöglichen,
d. h. eine Änderung der auf den Kraftsensor einwirkenden
Belastung sollte mit ausreichender Genauigkeit an einer
Änderung des Meßsignals nachvollziehbar sein.
Ein Anwendungsbeispiel für Kraftsensoren sind beispielsweise
Bremsanlagen für Kraftfahrzeuge vom Brake-by-Wire-Typ. Bei
derartigen Bremsanlagen wird mit Hilfe sogenannter
Bremsaktuatoren, die jedem Rad des Kraftfahrzeuges zugeordnet
sind, eine Zuspannkraft auf die Bremsscheibe eines jeden Rades
ausgeübt und somit der Bremsvorgang eingeleitet. Die an den
einzelnen Rädern eingeregelte Zuspannkraft wird mit Hilfe von
Kraftsensoren gemessen und in einem Regelkreis findet ein
Vergleich statt, ob die gemessene Zuspannkraft einer aus dem
Bremssignal berechneten Zielzuspannkraft entspricht. Bei
einer Abweichung über ein vorgegebenes Maß
hinaus findet mit Hilfe des Regelkreises eine Korrektur der
Zuspannkräfte an den einzelnen Rädern statt.
Die in Bremsanlagen vom Brake-by-Wire-Typ eingesetzten Kraft
sensoren müssen neben den obengenannten Anforderungen zusätz
lich leicht, hochtemperaturfest, drucksteif,
störunempfindlich, großserientauglich und damit preiswert in
der Herstellung sein. Noch wesentlicher ist aber, daß bei
Bremsanlagen vom Brake-by-Wire-Typ einerseits z. T. große
Zuspannkräfte von maximal ca. 40 kN bis 60 kN eingeregelt
werden und die Kraftsensoren somit ein großes Kraftintervall
abdecken müssen. Andererseits ist bei derartigen Bremsanlagen
gerade bei kleinen Zuspannkräften eine sehr gute
Signalauflösung erforderlich, um eine feine Dosierbarkeit der
Bremse (z. B. im Rangierbetrieb oder ähnlichem) zu
gewährleisten.
Aus der DE 40 27 753 C2 sind kapazitive mikromechanische
Kraftsensoren der eingangs genannten Art bekannt, die die
genannten Anforderungen bezüglich der Abmessung, des Gewichts,
der Temperaturfestigkeit und der Störunempfindlichkeit etc.
erfüllen. Darüber hinaus läßt sich mit den aus der DE
40 27 753 C2 bekannten Kraftsensoren in einem Kraftintervall mit
einer Maximalkraft von ca. 40 kN bis 60 kN arbeiten und eine
ausreichende Signalauflösung im Normalbetrieb des
Kraftfahrzeuges erzielen. Es ist jedoch nicht möglich, mit den
aus der DE 40 27 753 C2 bekannten Kraftsensoren, die in einem
derartig großen Kraftintervall arbeiten, im Bereich niedriger
Kräfte die geforderte hohe Signaläuflösung zu erreichen, um in
diesem Kraftbereich die geforderte feine Dosierbarkeit der
Bremse zu gewährleisten.
Somit sind die aus der genannten Druckschrift bekannten
kapazitiven mikromechanischen Kraftsensoren für einen Einsatz
in Bremsanlagen vom Brake-by-Wire-Typ ungeeignet, da sie den
Zielkonflikt hohe Signalauflösung/Arbeitsbereich in einem
großen Kraftintervall nicht lösen können.
Aus der DE-AS 12 20 169 ist ein mechanisches Kraftmeßgerät bekannt, mit dem kleine
Kräfte durch Verformung einer ersten Feder meßbar sind. Sollen mit dem
Kraftmeßgerät große Kräfte gemessen werden, so kann im unbelasteten Zustand des
Kraftmeßgerätes eine zweite Feder, die zur ersten Feder axial gleichgerichtet ist,
manuell zugeschaltet werden, so daß sich das meßbare Kraftintervall vergrößert.
Die aus der DE-AS 12 20 169 bekannten Kraftmeßgeräte können nicht anstelle von
kapazitiven mikromechanischen Kraftsensoren eingesetzt werden, da sie die oben
erläuterten Anforderungen nicht erfüllen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kraftsensor
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß er
einerseits zur Messung von Kräften in einem großen
Kraftintervall benutzt werden kann und andererseits hohen
Anforderungen an die Signalauflösung, insbesondere im
niedrigen Kraftbereich, Genüge tut.
Gemäß dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 1 wird die
Aufgabe dadurch gelöst, daß die Abstandshalter derartig
ausgebildet sind, daß in einem ersten niedrigen Kraftbereich
des Kraftintervalls die Steigung der Linearfunktion kleiner
ist als in einem zweiten hohen Kraftbereich des
Kraftintervalls. Eine derartige Ausbildung der Abstandshalter
hat zur Folge, daß in dem niedrigen Kraftbereich eine vorgege
bene Belastungsänderung auf den Kraftsensor zu einer starken
Verkürzung der Abstandshalter und somit zu einer starken
Änderung des Meßsignals führt (entspricht einer hohen
Signalauflösung), wohingegen in dem hohen Kraftbereich
dieselbe Belastungsänderung zu einer geringeren Verkürzung der
Abstandshalter und somit zu einer schwachen Änderung des
Meßsignals (entspricht einer geringen Signalauflösung) führt.
Der Grundgedanke der Erfindung ist darin zu sehen, daß die
Abstandshalter des kapazitiven Kraftsensors derart ausgebildet
sind, daß der Kraftsensor zwei Kraftbereiche mit unterschied
lichem Signalauflösungsvermögen aufweist und somit einerseits
den Anforderungen an die hohe Auflösung im niedrigen
Kraftbereich Genüge tut und andererseits in einem großen
Kraftintervall verwendbar ist.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind insbesondere
darin zu sehen, daß die hohe Signalauflösung des Kraftsensors
in dem niedrigen Kraftbereich unabhängig von der Größe des
Kraftintervalls, in dem der Kraftsensor arbeitete ist. Ins
besondere kann der erfindungsgemäße Kraftsensor trotz des
hohen Signalauflösungsvermögens in niedrigem Kraftbereich zur
Messung eines großen Kraftintervalls verwendet werden. Aus
diesem Grunde ist der Kraftsensor besonders vielseitig
einsetzbar. Insbesondere kann der Kraftsensor in Bremsanlagen
vom Brake-by-Wire-Typ eingesetzt werden und eine feine
Dosierbarkeit der Bremse in niedrigem Kraftbereich ist dann
gewährleistet.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach
Anspruch 2 verfügt der Kraftsensor über einen ersten Abstands
halter, der im unverformten Zustand den Grundkörper und den
Deckkörper in einem ersten Abstand voneinander hält und über
einen zweiten Abstandshalter, der kürzer ist als der erste
Abstandshalter, auf dem der Deckkörper erst nach einer gewis
sen Verkürzung des ersten Abstandshalters unter Einwirkung
einer Kraft aufliegt, und der unter Einwirkung einer weiter
erhöhten Kraft zusätzlich zu dem ersten Abstandshalter
verkürzbar ist. Ein derartiger Kraftsensor ist einfach im
Aufbau und damit einfach zu fertigen, insbesondere im
Hinblick auf die Fertigungstechniken, die in der DE 40 27 753 C2
beschrieben sind.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß der erfindungsgemäße
Kraftsensor auf einfache Art und Weise den Zielkonflikt hohe
signalauflösung/Arbeitsbereich in einem großen Kraftintervall
löst.
Weitere Vorteile und ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
werden im Zusammenhang mit den nachstehenden Figuren
erläutert, darin zeigt:
Fig. 1 einen Kraftsensor,
Fig. 2 einen Kraftsensor unter Einwirkung unterschiedlicher
Belastungen,
Fig. 3 ein Diagramm,
Fig. 4 ein Diagramm.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Kraftsensor 2 im Querschnitt,
bestehend aus einem Grundkörper 4 und einem Deckkörper 6, die
jeweils eine Kondensatorplatte 8a bzw. 8b aufweisen. Der
Grundkörper 4 und der Deckkörper 6 sind durch erste, elastisch
verformbare Abstandshalter 10 voneinander getrennt und weisen
im unbelasteten Zustand des Kraftsensors 2 einen Abstand xD
voneinander auf. Darüber hinaus weist der Kraftsensor 2 einen
zweiten elastisch verformbaren Abstandshalter 12 auf, der
kürzer ist als der erste Abstandshalter 10, so daß im
unbelasteten Zustand des Kraftsensors 2 zwischen dem
Deckkörper 6 und dem zweiten Abstandshalter 12 ein Spalt mit
der Breite x₁ verbleibt. Bevorzugte Materialien für den
Grundkörper 4 und den Deckkörper 6 und für die Abstandshalter
10 und 12 und für die Kondensatorplatten 8a und 8b sowie die
elektrischen Anschlüsse an diese Kondensatorplatten sind in
der DE 40 27 753 C2 ausführlich erläutert, und gelten
entsprechend für den Kraftsensor 2, so daß an dieser Stelle
darauf nicht näher eingegangen werden soll.
Im Zusammenhang mit der Fig. 2 wird nun erläutert, wie sich
der Kraftsensor 2 unter Einfluß einer auf ihn einwirkenden
Belastung verformt. Hierbei wird das Maß der Verformung des
Kraftsensors 2 durch die Entfernung der Deckplatte 6 aus ihrer
Ruhelage, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, angegeben. Eine
entsprechende x-Achse ist in den Fig. 1 und 2 eingezeichnet
und es ist zu sehen, daß sich die untere Kante des Deckkörpers
6 in der Fig. 1 bei x = 0 befindet, der Kraftsensor 2 also
nicht verformt ist.
In Fig. 2a ist der Kraftsensor 2 unter Einwirkung einer Kraft
(angedeutet durch die auf den Grundkörper 4 und auf den
Deckkörper 6 weisenden Pfeile, wobei der Betrag der Kraft
durch die Länge der Pfeile angedeutet ist) gezeigt, die zu
einer Verformung des ersten elastisch verformbaren
Abstandshalters 10 führt. Unter Einwirkung der gezeigten Kraft
wird also der Deckkörper 6 aus seiner Ruhelage derart
herausbewegt, daß die untere Kante des Deckkörpers 6 zwischen
0 und x₁ liegt. In diesem Bereich führt eine geringe
Steigerung der auf den Kraftsensor ausgeübten Kraft zu einer
großen Annäherung des Deckkörpers 6 an den Grundkörper 4, da
nur der erste Abstandshalter 10 verformt werden muß, wozu nur
eine geringe Kraft erforderlich ist. In diesem Bereich weist
der Kraftsensor 2 also eine hohe Signalauflösung auf.
Fig. 2b zeigt den Kraftsensor 2 unter Einwirkung einer Kraft,
die zu einer so starken Verformung des elastisch verformbaren
ersten Abstandshalters 10 führt, daß der Deckkörper 6 auf dem
zweiten elastisch verformbaren Abstandshalter 12 aufliegt. Die
untere Kante des Deckkörpers 6 ist also um den Betrag x₁ aus
ihrer Ruhelage herausbewegt worden und der Spalt zwischen dem
Deckkörper 6 und dem zweiten Abstandshalter 12 existiert nicht
mehr. Bei einer weiteren Steigung der auf den
Kraftsensor 2 ausgeübten Kraft muß zusätzlich zu dem elastisch
verformbaren ersten Abstandshalter 10 der elastisch
verformbare zweite Abstandshalter 12 verformt werden.
Fig. 2c zeigt den Kraftsensor 2 unter Einwirkung einer gegen
über der Fig. 2b nochmals gesteigerten Kraft. Unter
Einwirkung dieser Kraft wird nunmehr auch der zweite Abstands
halter 12 elastisch verformt und der Deckkörper 6 liegt noch
näher an dem Grundkörper 4, als es in der Fig. 2b gezeigt
ist. Der Wert x für die untere Kante des Deckkörpers 6 liegt
also zwischen x₁ und xD. In diesem Bereich führt eine
geringe Steigerung der auf den Kraftsensor 2 ausgeübten Kraft
nur zu einer geringeren Annäherung des Deckkörpers 6 an den
Grundkörper 4, da zusätzlich zu dem ersten Abstandshalter 10
auch der zweite Abstandshalter 12 verformt werden muß, wozu
eine größere Kraft als im ersten Bereich erforderlich ist, in
dem lediglich der Abstandshalter 10 verformt zu werden
braucht. In diesem Bereich weist der Kraftsensor 2 also eine
geringe Signalauflösung auf und kann über einen großen
Kraftbereich betrieben werden.
Mit Hilfe des Diagramms in Fig. 3, in dem die Kraft F (x)
über x aufgetragen ist, werden die unter Bezugnahme auf die
Fig. 2 erläuterten Zusammenhänge qualitativ erläutert. In dem
ersten Kraftbereich, von x = 0 bis x = x₁ wird nur der erste
Abstandshalter 10 verformt, wobei zwischen der Kraft F (x) und
der Verformung des Abstandshalters 10 ein linearer
Zusammenhang besteht. Die Kraft F (x) läßt sich also als
F (x) = m₁x darstellen, die entsprechende Gerade ist in dem
Diagramm eingezeichnet.
In dem zweiten Kraftbereich, von x = x₁ bis x = xD wird
zusätzlich zu dem ersten Abstandshalter 10 der zweite
Abstandshalter 12 verformt, wobei zwischen der Kraft F (x) und
der Verformung der Abstandhalter 10 und 12 wiederum ein
linearer Zusammenhang besteht. Die Kraft F (x) läßt sich also
als F (x) = mGx + b (mit b:= F (x) - Achsenabschnitt)
darstellen, die entsprechende Gerade ist ebenfalls in dem
Diagramm eingezeichnet. Hierbei ist die Steigung mG die
Summe aus der Steigung m₁ für den ersten Abstandshalter 10
und Steigung m₂ für den zweiten Abstandshalter 12, die
Steigung mG ist also größer als die Steigung m₁.
Die Signalauflösung des Kraftsensors 2 ist abhängig davon, wie
stark sich der Wert x unter Einwirkung einer zusätzlichen
Kraft dF (x) verändert. In dem ersten Kraftbereich gilt: dx₁
= dF (x)₁/m₁, wohingegen in dem zweiten Kraftbereich gilt:
dx₂ = dF (x)₂/mG. Da m₁ kleiner als mG ist, ist bei dF (x)₁ = dF (x)₂ dx₁ größer als dx₂, so daß der Kraftsensor 2 in dem ersten Kraftbereich eine größere Signalauflösung aufweist als in dem zweiten Kraftbereich. In dem ersten Kraftbereich können also auch geringe Kraftänderungen registriert werden.
dx₂ = dF (x)₂/mG. Da m₁ kleiner als mG ist, ist bei dF (x)₁ = dF (x)₂ dx₁ größer als dx₂, so daß der Kraftsensor 2 in dem ersten Kraftbereich eine größere Signalauflösung aufweist als in dem zweiten Kraftbereich. In dem ersten Kraftbereich können also auch geringe Kraftänderungen registriert werden.
Aufgrund der großen Steigung mG im zweiten Kraftbereich
umfaßt der Kraftsensor dort ein großes Kraftintervall, das von
F (x₁) bis F (xD) reicht. Zum Vergleich ist in das
Diagramm strichliniert die Gerade mit der Steigung m₁
fortgeführt, die die Verhältnisse für einen Kraftsensor 2 ohne
den zusätzlichen Abstandshalter 12 wiedergibt. Es ist
unmittelbar einsichtig, daß das Kraftintervall von F (x₁)
bis F (x₂) deutlich kleiner ist als das Kraftintervall von F
(x₁) bis F (xD).
Fig. 4 zeigt ein Diagramm, in dem das Meßsignal, nämlich bei
spielsweise die zwischen den beiden Kondensatorplatten 8a und
8b anliegende Spannung U (x), über der auf den Kraftsensor 2
ausgeübten Kraft F (x) aufgetragen ist. Die Spannung zwischen
den Kondensatorplatten 8a und 8b ist proportional zu dem
Abstand des Deckkörpers 6 von dem Grundkörper 4, also
proportional zu (xD-x) (siehe Fig. 2). Bezeichnet man die
Proportionalitätskonstante mit k, so läßt sich die Spannung U
(x) darstellen als:
U (x) = k (xD-x)
Im Hinblick auf das Diagramm nach Fig. 3 läßt sich die
Spannung U (x) auch in Abhängigkeit von der Kraft F (x) wie
folgt schreiben:
U (x) = k (xD-F (x)/m)
In dem ersten Kraftbereich gilt also:
U₁(x) = k (xD-F(x)/m₁); für F (x₁) F (x) < 0
In dem zweiten Kraftbereich läßt sich die Spannung U (x)
hingegen wie folgt ausdrücken:
U₂(x) = k(xD + b/mG-F(x)/mG); für F(xD) F(x) < F(x₁)
Trägt man U (x) über F (x) auf, so erhält man das in Fig. 4
gezeigte Diagramm. Dem Diagramm ist zu entnehmen, daß in dem
ersten Kraftbereich, der von F (x) = 0 bis F (x) = F (x₁)
reicht, eine geringe Änderung der Kraft eine starke Änderung
des Meßsignals U (x) und somit eine hohe Signalauflösung zur
Folge hat. Im Kraftbereich 2 hingegen, der von F (x) < F
(x₁) bis F (x) = F (xD) reicht, führt eine kleine Änderung
der Kraft lediglich zu einer kleinen Änderung des Meßsignals,
und der Kraftsensor weist in diesem Bereich ein geringes
Auflösungsvermögen auf. Dafür ist jedoch der zweite
Kraftbereich sehr groß und es können auch große Maximalkräfte
gemessen werden. Zum Vergleich ist auch in der Fig. 4
strichliniert die Gerade aus dem ersten Kraftbereich
fortgeführt, die die Verhältnisse für einen Kraftsensor ohne
den zweiten Abstandshalter 12 wiedergibt. Man sieht, daß der
Kraftbereich, in dem gearbeitet werden kann, durch den zweiten
Abstandshalter 12 deutlich vergrößert ist.
Der in den Figuren erläuterte Kraftsensor 2 ist z. B. für den
Einsatz in Brake-by-Wire-Bremsanlagen geeignet, bei denen der
erste Kraftbereich mit dem hohen Signalauflösungsvermögen z. B.
für den Rangierbetrieb des Fahrzeugs benötigt wird, wohingegen
der zweite Kraftbereich mit den hohen Kräften, der ein großes
Kraftintervall umfaßt, für die hohen Maximalkräfte
erforderlich ist.
Bezugszeichenliste
2 Kraftsensor
4 Grundkörper
6 Deckkörper
8a, 8b Kondensatorplatte
10 erster Abstandshalter
12 zweiter Abstandshalter
4 Grundkörper
6 Deckkörper
8a, 8b Kondensatorplatte
10 erster Abstandshalter
12 zweiter Abstandshalter
Claims (2)
1. Kapazitiver Kraftsensor (2) zur Messung einer Kraft in
einem vorgegebenen Kraftintervall mit einem mindestens eine
Kondensatorplatte (8a) aufweisenden Grundkörper (4) und
einem mindestens eine weitere Kondensatorplatte (8b)
aufweisendenden Deckkörper (6) sowie diese in einem Abstand
voneinander haltende elastisch verformbare Abstandshalter
(10, 12), deren Verformung unter Belastung durch eine
Linearfunktion, deren Steigung das Verhältnis
Kraft/zurückgelegter Weg angibt, darstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstandshalter (10, 12) derartig ausgebildet sind, daß in
einem ersten niedrigen Kraftbereich des Kraftintervalls die
Steigung der Linearfunktion kleiner ist als in einem
zweiten hohen Kraftbereich des Kraftintervalls.
2. Kapazitiver Kraftsensor (2) zur Messung einer Kraft in
einem vorgegebenen Kraftintervall nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kraftsensor (2) mindestens über
folgende Abstandshalter (10, 12) verfügt:
- - mindestens einen ersten Abstandshalter (10), der in unverformtem Zustand den Grundkörper (4) und dem Deck körper (6) in einem ersten Abstand xD voneinander hält
- - mindestens einen zweiten Abstandshalter (12), der kürzer ist als der erste Abstandshalter (10), auf dem der Deckkörper (6) erst nach einer gewissen Verkürzung des ersten Abstandshalters (10) unter Einwirkung einer Kraft aufliegt, und der unter Einwirkung einer weiter erhöhten Kraft zusätzlich zu dem ersten Abstandshalter (10) verkürzbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996117286 DE19617286C1 (de) | 1996-04-30 | 1996-04-30 | Kapazitiver Kraftsensor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996117286 DE19617286C1 (de) | 1996-04-30 | 1996-04-30 | Kapazitiver Kraftsensor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7792892
Family Applications (1)
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DE1996117286 Expired - Lifetime DE19617286C1 (de) | 1996-04-30 | 1996-04-30 | Kapazitiver Kraftsensor |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19617286C1 (de) |
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- 1996-04-30 DE DE1996117286 patent/DE19617286C1/de not_active Expired - Lifetime
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFURT, D |
|
R120 | Application withdrawn or ip right abandoned |
Effective date: 20130911 |