DE19610722B4 - Verfahren zum Herstellen von Schutz- oder Reaktionsgasen für die Wärmebehandlung von Metallen - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Schutz- oder Reaktionsgasen für die Wärmebehandlung von Metallen Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Herstellen von Schutz- oder Reaktionsgasen für die Wärmebehandlung von Metallen aus mit Sauerstoff verunreinigtem Stickstoff und Kohlenwasserstoff, die als Gasstrom einem endothermen katalytischen Reaktor zugeführt werden und bei dem der Sauerstoffanteil im Stickstoff erfaßt und einer Regeleinrichtung als Istwert zur Verfügung gestellt und dem dem Gasstrom in Abhängigkeit von dem erfaßten Istwert mindestens Stickstoff oder Sauerstoff zudosiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Sauerstoff verunreinigte Stickstoff mittels einer Membran- oder Druckwechseladsorptionserzeugungsanlage hergestellt wird, und daß in Abhängigkeit von dem erfaßten Istwert dem Gasstrom kryogener Stickstoff zudosiert wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Schutz- oder Reaktionsgasen für die Wärmebehandlung von Metallen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
  • Wärmebehandlungen von metallischen Werkstücken werden in bekannten Wärmebehandlungsöfen unter einer Schutz- oder Reaktionsgasatmosphäre durchgeführt. Die Gasatmosphäre besteht überwiegend aus der Inertgaskomponente Stickstoff mit unterschiedlichen Anteilen an Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Wasserstoff dient dazu, Verunreinigungen, die in den Ofenraum eingedrungen sind, wie z. B. Sauerstoff, an den Wasserstoff zu binden, während mittels CO der Kohlenstoffpegel in der Schutzgasatmosphäre eingestellt wird, um z. B. eine Randentkohlung bei kohlenstoffhaltigen Stählen zu vermeiden. Nach dem Stand der Technik wird die Inertgaskomponente Stickstoff in Tieftemperatur-Luftzerlegungsanlagen in sehr reiner Form mit kleinem Sauerstoffgehalt gewonnen und verflüssigt. Der Stickstoff wird in vakuumisolierten Tanks beim Verbraucher gespeichert. Die Reaktivgaskomponenten H2 und CO werden entweder ebenfalls im Druckbehälter gespeichert bzw. vor Ort durch Spaltung von Methanol oder durch endotherme Umwandlung von Kohlenwasserstoffen mit Luft erzeugt. Durch Mischung mit kryogenem Stickstoff wird eine sehr reine Schutzgasatmosphäre, d. h. niedriger Taupunkt und geringe CO2-Konzentration mit der gewünschten Zusammensetzung hergestellt. Neben der Tieftemperaturzerlegung kann Stickstoff heute auch durch adsorptive bzw. permeative Verfahren aus der Luft gewonnen werden. Dieser in On-Site-Anlagen gewonnene Stickstoff wird nach dem Druckwechseladsorptions- (PSA = Pressure-Swing-Adsorption) oder Membranverfahren hergestellt.
  • Der Einsatz eines in derartigen On-Site-Stickstofferzeugungsanlagen hergestellten Stickstoffs in der Wärmebehandlung z. B. zum Blankglühen und Kohlungsneutralglühen ist wegen des verfahrensbedingten Restsauerstoffgehaltes von ca. 0,1 bis 5 Vol.-% Sauerstoff weitgehend eingeschränkt. Diese hohe Sauerstoffkonzentration bewirkt eine Oxidation bzw. Verzunderung des Metalls und eine Entkohlung von z. B. kohlenstoffhaltigen Stählen. Beim Blankglühen von Metallen sind Sauerstoffgehalte im Schutzgas kleiner 10 vpm notwendig.
  • Nicht kryogen erzeugter Stickstoff muß deshalb nachgereinigt werden. Bei den bekannten Nachreinigungsverfahren wird der mit Sauerstoff verunreinigte Stickstoff zusammen mit Kohlenwasserstoffen einem endothermen katalytischen Reaktor zugeführt, in dem der im Stickstoff enthaltene Sauerstoff unter Bildung von CO und H2 entfernt wird. Es entsteht ein im wesentlichen N2, H2 und CO enthaltendes Schutz- bzw. Reaktionsgas dessen Zusammensetzung vom Sauerstoffanteil im nichtkryogen erzeugten Stickstoff abhängt. In „Metal" Science and Heat Treatment, Vol. 20, No. 5/6", Mai 1978, Seiten 377 bis 381 sind die Zusammenhänge zwischen dem Sauerstoffanteil im Stickstoff und den CO und H2-Anteilen im Schutz- oder Reaktionsgas nach der Umsetzung in einem mit Nickel gefüllten Reaktor näher beschrieben. Dabei wird ein Stickstoff-Luftgemisch mit einem Sauerstoffanteil von 1 bis 21% einem Reaktor zugeführt. Um das in seiner Zusammensetzung schwankende Stickstoff-Luftgemisch konstant zu halten, wird der Sauerstoffgehalt dieses Stickstoff-Luftgemisches vor Eintritt in den Reaktor gemessen und ein konstanter Sauerstoffanteil im Stickstoff durch Zudosierung von Luft eingestellt. Dabei erhöht sich das den Wärmebehandlungsöfen zugeführte Gasvolumen.
  • Weiterhin ist aus der DE 42 12 307 C2 ein Herstellverfahren für Schutz- oder Reaktionsgase für die Wärmebehandlung von Metallen mittels Druckwechseladsorptions- (PSA-) oder Membranverfahren bekannt, bei dem ein höherer Sauerstoffanteil im Stickstoff durch Erhöhung der Durchsatzleistung der Druckwechseladsorptions- oder Membrananlage oder durch Zumischen von Luft zum nichtkryogenen Stickstoff eingestellt wird. Durch die Zumischung von Luft und/oder der Erhöhung der Durchsatzleitung einer Druckwechseladsorptions- oder Membrananlage kann der Sauerstoffanteil im Stickstoff in Abhängigkeit von der Abnahmemenge der Druckwechseladsorptions- oder Membrananlage in weiten Bereichen eingestellt werden. Wünschenswert wäre dabei ein Verfahren mit dem die ganze Bandbreite der Schutz- oder Reaktionsgase unabhängig von der Abnahmemenge einer Druckwechseladsorptions- oder Membrananlage eingestellt und auf konstanten Werten gehalten werden kann, damit die Schutz- oder Reaktionsgase wirtschaftlich hergestellt werden können.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von Schutz- oder Reaktionsgasen für die Wärmebehandlung von Metallen zur Verfügung zu stellen, das eine beliebige Zusammensetzung der Schutz- oder Reaktionsgase zur Wärmebehandlung von Metallen bei reduzierten Herstellkosten ermöglicht.
  • Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Stand der Technik ist diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Durch die Erfindung wird es vorteilhaft möglich alle für die Wärmebehandlung von Metallen benötigten Schutz- bzw. Reaktionsgase auf der Basis von in On-Site-Stickstofferzeugungsanlagen nach dem Druckwechseladsorptions- oder Membranverfahren hergestellten, mit Sauerstoff verunreinigtem Stickstoff unter Zuführung von Kohlenwasserstoffen in einem Reaktor zu erzeugen. Das so hergestellte Schutz- oder Reaktionsgas ist unabhängig von der Abnahmemenge der On-Site-Stickstofferzeugungsanlage, da unabhängig von der wirtschaftlichsten Betriebsweise der Druckwechseladsorptionsstickstoff- oder Membranstickstofferzeugungsanlage der Anteil des Sauerstoffs im Stickstoff beliebig erhöht und/oder durch Zugabe von kryogen erzeugtem Stickstoff verringert werden kann. Durch das Verfahren nach der Erfindung kann die On-Site-Stickstofferzeugungsanlage immer im Bereich ihres betriebswirtschaftlichen Optimums bei geringsten Energiekosten betrieben werden, wobei Bedarfsspitzen über die Zudosierung von kryogen erzeugtem Stickstoff und/oder kryogen erzeugtem Sauerstoff oder Luft abgedeckt werden können. Die Erfindung ermöglicht darüber hinaus eine exakte Einstellung des Sauerstoffgehaltes im Stickstoff, da je nach Bedarfsfall, Stickstoff vor dem Reaktor zudosiert werden kann. Leistungsschwankungen der On-Site-Stickstofferzeugungsanlagen können durch das Verfahren nach der Erfindung im Betrieb kompensiert werden und Schutz- oder Reaktionsgase mit erwünschten CO und H2-Anteilen beliebig eingestellt werden.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben:
    Es zeigen:
  • 1: Ein Verfahrensschema der Erfindung,
  • 2: ein Diagramm über den Zusammenhang des Sauerstoffgehaltes im nichtkryogen mittels Druckwechseladsorptionsanlage hergestellten Stickstoff und der Abnahmemenge.
  • In 2 ist der im Stickstoff enthaltende Sauerstoffgehalt in Abhängigkeit von der in der On-Site-Stickstofferzeugungsanlage 13 (2) erzeugten Abnahmemenge des mit Sauerstoff verunreinigten Stickstoffs dargestellt. Auf der Abszisse 11 ist die Abnahmemenge in Nm3/h und auf der Ordinate 12 der Sauerstoffgehalt in Volumen-% für eine Druckwechseladsorpions(PSA)-Stickstofferzeugungsanlage dargestellt. Wie aus dem Schaubild zu sehen ist steigt der Sauerstoffgehalt von 0,1 Vol.-% bei einer Abnahmemenge von 40 Nm3/h auf 4,8 Vol.-% bei einer Abnahmemenge von ca. 180 Nm3/h an.
  • In der 1 ist eine erfindungsgemäße Einrichtung dargestellt, die im wesentlichen eine On-Site-Stickstofferzeugungsanlage 13, bestehend aus einer Druckluftquelle 14, einer Druckluftaufbereitung 15 und einem nach der Membrantechnik arbeitenden Membranmodul 16, sowie eine Stickstoffquelle 17 für kryogen erzeugten Stickstoff und einen endothermen, katalytischen Reaktor 18 enthält. Die On-Site-Stickstofferzeugungsanlage 13 ist über Leitung 19 mit dem Reaktor 18 verbunden. In der Leitung 19 ist nach dem Ausgang 20 des Membranmoduls 16 Durchflußmengenbegrenzer 21, vorzugsweise ein ansteuerbares Ventil, ein Sauerstoffmeßgerät 22 und eine Dosiereinheit 23 angeordnet. Über die Dosiereinheit 23 ist die Kohlenwasserstoffquelle 24, z. B. eine Erdgasquelle, mit der Leitung 19 verbunden. Die Stickstoffquelle 17 ist über Zuführung 25 mit der Leitung 19 verbunden. Die Zuführung 25 weist von ihr abzweigende, getrennt verlaufenden Abschnitte 26 und 27 auf, die zwischen dem Durchflußmengenbegrenzer 21 und der Dosiereinheit 23 an die Leitung 19 angeschlossen sind.
  • In dem Abschnitt 26 ist eine ansteuerbare Armatur 28, beispielsweise ein Motorregelventil, und in Abschnitt 27 ein Druckhalteventil 29 angeordnet. In Stömungsrichtung 30 der Druckluft zweigt nach der Druckluftaufbereitung 15 eine Bypassleitung 31, ab, die wahlweise nach der Armatur 33 mit dem Abschnitt 26 der Zuführung 25 oder nach dem Durchflußmengenbegrenzer 21 mit der Leitung 19 verbunden ist.
  • Die Bypassleitung 31 kann nach einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel auch mit dem Eingang 32 an eine separate Druckluftquelle, z. B. ein Druckluftleitungsnetz, oder an eine Sauerstoffquelle, z. B. einen Standtank mit kryogen erzeugtem Sauerstoff, angeschlossen sein. In der Bypassleitung 31 ist eine ansteuerbare Armatur 33, beispielsweise ein Motorregelventil, angeordnet.
  • Die Armaturen 28, 33, das Sauerstoffmessgerät 22, der Durchflußmengenbegrenzer 21 und wahlweise die Dosiereinheit 23 sind mit einer Regeleinrichtung 34 über Steuerleitungen 35, 36, 37, 38, 39 verbunden. Die Regeleinrichtung 34 ist beispielsweise als speicherprogrammierbare Steuerung ausgebildet. Die Regeleinrichtung 34 verfügt über eine nur schematisch dargestellte Eingabe 40.
  • Die Einrichtung nach 1 arbeitet wie folgt:
    Die von der Druckluftquelle, z. B. einem Kompressor, zur Verfügung gestellte Druckluft durchströmt nach der Druckluftaufbereitung 15, z. B. bestehend aus Vorfilter, Kältetrockner, Submikrofilter, Aktivkohlefilter und Erhitzer, einen oder mehrere mit Hohlfasern gefüllte Membranmodule 16. Die unterschiedliche Diffisionsgeschwindigkeit der einzelnen Gaskomponenten durch die Wandungen der Hohlfasern (Membranen) bewirkt den Trennvorgang der Druckluft. Mit einer Reinheit von 95 bis 99% verläßt der so produzierte Stickstoffstrom die Membranmodule 16. Der mit einem entsprechenden Sauerstoffgehalt von 1 bis 5 Vol.-% ver unreinigte Stickstoff wird nach einem Ausführungsbeispiel mittels Durchflußmengenbegrenzer 21 auf eine optimale Menge eingestellt, bei der der gewünschte Sauerstoffgehalt im Stickstoff erreicht wird. Zur Einstellung der Menge wird über die Eingabe 40 der Regeleinrichtung 34 ein Mengen-Sollwert vorgegeben. In Abhängigkeit von diesem Sollwert steuert die Regeleinrichtung 34 über Steuerleitung 35 den Durchflußmengenbegrenzer 21 an und vergrößert oder verkleinert den Durchflußquerschnitt. Die vorstehend beschriebene Einstellung der mit Sauerstoff verunreinigten Stickstoffmenge auf die zur Wärmebehandlung von Metallen benötigte optimalen Schutz- oder Reaktionsgasmenge stellt dabei nur ein Beispiel dar. Sie ist auf dieses Beispiel nicht beschränkt und kann in Abwandlung des Beispiels z. B. über die Leistungseinstellung der On-Site-Stickstofferzeugungsanlage 13 oder über Bypassleitungen mit darin angeordneten Blenden oder handbetätigten Dosierventilen und vorgeschalteten AUF/ZU-Ventilen, die von der Regeleinrichtung entsprechend der benötigten Durchflußmenge geöffnet oder geschlossen werden, erfolgen.
  • Der mit Sauerstoff verunreinigte Stickstoff strömt nach dem Durchflußmengenbegrenzer 21 zu der Dosiereinheit 23, über die Kohlenwasserstoffe aus der Kohlenwasserstoffquelle 24 zudosiert werden. Hierzu wird der Sauerstoffgehalt mit dem Sauerstoffmeßgerät 22 in der Leitung 19 vor der Dosiereinheit 23 erfaßt und der Regeleinrichtung 34 als Istwert zugeführt. In Abhängigkeit von dem Istwert werden die Kohlenwasserstoffe, z. B. Erdgas, dem mit Sauerstoff verunreinigten Stickstoff zudosiert.
  • Der von dem Sauerstoffmeßgerät 22 erfaßte Istwert des Sauerstoffgehaltes des Stickstoffes wird erfindungsgemäß mit einem über Eingabe 40 der Regeleinrichtung 34 eingegebenen Sollwert verglichen und bei Abweichungen des Istwertes von dem Sollwert oder von einem dem Sollwert zugeordneten Toleranzbereich nachgeregelt. Die Einstellung des Sauerstoffgehalts im Stickstoffstrom erfolgt durch Zugabe von Stickstoff und/oder Luft und/oder Sauerstoff zu dem, oder als Ersatz für den in der On-Site-Stickstofferzeugungsanlage 13 erzeugten, mit Sauerstoff verunreinigten Stickstoff.
  • Bei Verringerung der Abnahmemenge verringert sich entsprechend der Restsauerstoffgehalt (2). Diese Abweichung vom Sollwert wird von dem Sauerstoffmeßgerät 22 erfaßt, der Regeleinrichtung 34 zugeführt die entsprechend das Motorregelventil 33 in der Bypassleitung 31 öffnet, bis die einströmende Druckluft den Restsauerstoffgehalt im Stickstoffstrom auf den vorgegebenen Sollwert angehoben hat. Da der Druckverlust innerhalb der On-Site-Stickstofferzeugungsanlage 13 größer als in der Bypassleitung 31 ist, kann die Luft in Leitung 19 eindosiert werden. Gemäß einem nicht näher dargestellten Beispiel ist die Bypassleitung 31 mit ihrem Eingang 32 mit einer Sauerstoffquelle verbunden. Über Motorregelventil 33 wird in diesem Fall kryogen erzeugter Sauerstoff zudosiert, bis der Sollwert erreicht ist.
  • Bei Erhöhung der Abnahmemenge erhöht sich, wie in 2 dargestellt, entsprechend der Sauerstoffgehalt. Diese Abweichung vom Sollwert wird von dem Sauerstoffmeßgerät 22 erfaßt, der Istwert des Sauerstoffgehaltes der Regeleinrichtung 34 zugeführt, die das Motorregelventil 28 in dem Abschnitt 26 der Zuführung 25 entsprechend öffnet bis das einströmende kryogene Stickstoffgas den Sauerstoffgehalt im Stickstoffstrom auf den Sollwert verringert hat. Eine Abnahmemenge, die über der von der On-Site-Stickstofferzeugungsanlage 13 erzeugten Produktionsmenge hinaus liegt, führt zu einem Druckabfall in der Leitung 19. Dieser Druckabfall in Leitung 19 bewirkt eine Öffnung des Druckhalteventils 29 im Abschnitt 27 der Zuführung 25. Von der Stickstoffquelle 17 strömt kryogener Stickstoff über die Zuführung 25 in Leitung 19 bis der am Druckhalteventil 29 vorgegebene Solldruck erreicht. ist. Über das Sauerstoffmeßgerät 22 wird der Sauerstoffgehalt erfaßt und Druckluft oder Sauerstoff entsprechend den vorstehenden Ausführungen zudosiert. Beim Ausfall oder Störung bzw. Wartung der Membranmodule 16 schließt das Ventil 21 und das gesamte Schutz- oder Reaktionsgas wird über die Stickstoffquelle 17 mit kryogenem Stickstoff und über die Bypassleitung 31 mit Druckluft oder Sauerstoff versorgt.
  • Mit der Einrichtung ist ein konstanter Sauerstoffgehalt bei unterschiedlichen Abnahmemengen und/oder unterschiedlichen Schutz- oder Reaktionsgasen einstellbar und nachregelbar, indem bedarfsweise Luft- und/oder Sauerstoff- und/oder Stickstoff zudosiert wird. So können Schutz- oder Reaktionsgase mit beliebigen Anteilen von CO und H2 in dem endothermen katalytischen Reaktor 18 erzeugt werden.
  • Ausführungsbeispiel:
  • Ein Rohrhersteller verwendet 3 Rollenherddurchlauföfen für das Zwischen- und Fertigglühen. Das eingesetzte Reaktionsgas besteht aus:
    H2 = 6 Vol.-%
    CO = 3 Vol.-%
    Rest = N2
  • Bedingt durch die Auftragslage und Wartungsarbeiten bzw. Störungen ergeben sich unterschiedliche Auslastungszeiten der Ofenanlagen:
  • Technische Daten in der Glüherei
    Figure 00090001
  • Um die geforderte Reaktionsgaszusammensetzung zu erzielen, ist ein Sauerstoffgehalt im Stickstoff von ungefähr 2,3 Vol.-% erforderlich.
  • Basis ist die vereinfachte endotherme, katalytische Reaktion: 2CH4 + O2 + x N2 → 4H2 + 2CO + x N2
  • Die technische Umsetzung der Schutzgasversorgung ist auf 3 Wegen möglich:
    • 1. Auslegung der On-Site-Anlage auf eine Normleistung von 180 bei 2,3 m3/h Vol.-% Rest – O2. Bei abgeschalteter Ofenanlage 3 reduziert sich der Bedarf auf 140 m3/h. Der geforderte Rest-O2-Gehalt von 2,3 Vol.-% wird über gezielte Einspeisung von Luft erreicht. Energiebedarf = 80 kW
    • 2. Auslegung der On-Site-Anlage auf eine Normleistung von 140 m3/h. Bei Betrieb der Ofenanlage 3 wird der Mehrbedarf durch Zumischen von cryogenem Stickstoff und Druckluft erreicht. Mehrbedarf: Cryogener N2 = 35,4 m3/h Mehrbedarf: Druckluft = 4,6 m3/h Energiebedarf der on-site-Anlage = 55 kW
    • 3. Auslegung der On-Site-Anlage auf eine Normleistung von 140 m3/h. Bei Betrieb der Ofenanlage 3 wird der Mehrbedarf durch erhöhen der Abnahmemenge der on-site-Anlage und Zumischen von cryogenem Stickstoff erreicht.

Claims (6)

  1. Verfahren zum Herstellen von Schutz- oder Reaktionsgasen für die Wärmebehandlung von Metallen aus mit Sauerstoff verunreinigtem Stickstoff und Kohlenwasserstoff, die als Gasstrom einem endothermen katalytischen Reaktor zugeführt werden und bei dem der Sauerstoffanteil im Stickstoff erfaßt und einer Regeleinrichtung als Istwert zur Verfügung gestellt und dem dem Gasstrom in Abhängigkeit von dem erfaßten Istwert mindestens Stickstoff oder Sauerstoff zudosiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Sauerstoff verunreinigte Stickstoff mittels einer Membran- oder Druckwechseladsorptionserzeugungsanlage hergestellt wird, und daß in Abhängigkeit von dem erfaßten Istwert dem Gasstrom kryogener Stickstoff zudosiert wird.
  2. Einrichtung zum Herstellen von Schutz- oder Reaktionsgasen für die Wärmebehandlung von Metallen, gekennzeichnet durch – eine On-Site-Stickstofferzeugungsanlage (13) zum Herstellen von mit Sauerstoff verunreinigtem Stickstoff und einer Kohlenwasserstoffversorgung (24), die über eine Leitung (19) mit einem Reaktor (18) verbunden sind, – einem mit der Leitung (19) verbundenen Sauerstoffmessgerät (22) zum Erfassen des Istwertes des Sauerstoffgehaltes im Stickstoff, – eine Regeleinrichtung (34), der der von dem Sauerstoffmeßgerät (22) erfaßte Istwert zuführbar und der ein Sollwert (40) eingebbar ist, – eine mit der Leitung (19) über eine Zuführung (25) verbundene Quelle (1) für kryogenen Stickstoff und – mindestens eine in der Zuführung (25) angeordnete Armatur (28, 33), die in Abhängigkeit von den Ist-/Sollwerten ansteuerbar ist.
  3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (19) zwischen der On-Site-Anlage (13) und dem Reaktor (18) ein den Gasstrom einstellender Druckflussmengenbegrenzer (21) angeordnet ist.
  4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchflussmengenbegrenzer (21) als Ventil ausgebildet ist, das von der Regeleinrichtung (34) ansteuerbar ist.
  5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Durchflußmengenbegrenzer (21) und dem Sauerstoffmeßgerät (22) eine Luft- oder Sauerstoffversorgung (17, 31) mit der Leitung (29) verbunden ist.
  6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die On-Site-Stickstofferzeugungsanlage (13) eine Druckluftquelle (14) aufweist die, von der Regeleinrichtung (34) ansteuerbar und deren Druckluftmenge veränderbar ist.
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